[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Handschuh mit Daumengelenkschutz.
[0002] Die US 4,295,229 betrifft einen Football-Handschuh mit einem Gelenk- und einem Handschutz
für offensive oder defensive "linemen". Der Gelenk- und der Handschutz bestehen aus
je einem Polster. Während das Gelenkpolster sich von der Hand über das Handgelenk
erstreckt, erstreckt sich das Handpolster über den Handrücken bis zu den metacarpophalangen
Fingergelenken. An den Fingerpolstern sind herunterhängende Fingerschlaufen aus einem
elastischen Material vorgesehen. Diese elastischen Schlaufen sollen nicht nur Finger
unterschiedlicher Grösse unterbringen können, sondern gleichzeitig auch das Beugen
und den Gebrauch der Finger ermöglichen. Für den Daumen ist ein Daumenpolster vorgesehen,
an welchem ebenfalls eine elastische Daumenschlaufe angeordnet ist. Um ein übermässiges
Dehnen der in den elastischen Fingerschlaufen steckenden Finger zu verhindern, sind
Begrenzungsbänder aus einem unelastischen Material vorgesehen, welche um die Fingerschlaufen
gelegt und an diesen festgenäht sind. Die elastische Daumenschlaufe ist von einem
am Daumenpolster angeordneten Begrenzungsband umgeben. Weiter ist das Begrenzungsband
und das Daumenpolster über obere und untere Lederteile mit dem Fingerpolster verbunden,
um eine allzu grosse Daumenauslenkung zu verhindern.
[0003] Der beschriebene Handschuh ist speziell für den Footballsport konzipiert. Bezüglich
des vorgeschlagenen Daumenschutzes ist nachteilig, dass das Daumenpolster permanent
mit dem Fingerpolster verbunden ist und dass somit die Bewegungsfreiheit des Daumens
permanent eingeschränkt ist.
[0004] Die FR-A-2 647 314 beschreibt einen Daumenschutz aus einem Verstärkungselement aus
Kunststoff oder Metall, welches die Bewegung des Daumens begrenzt. Das Verstärkungselement
hat im wesentlichen die Form eines zusammengedrückten kreisförmigen Bandes, dessen
eine Extremität mit einer Rinne verlängert ist. Die Rinne ist für die Aufnahme des
Daumens gedacht. Das Verstärkungselement ist vorzugsweise in einem Handschuh integriert.
Nachteilig am beschriebenen Daumenschutz ist, dass das in einem Handschuh integrierte
Verstärkungselement die Bewegungsfreiheit des Daumens dauernd einschränkt. Ausserdem
dürfte der Handschuhträger das Verstärkungselement dann, wenn kein Sport ausgeübt
wird, als störend empfinden. Es ist daher auch vorgesehen, einen Daumenschutz zu verwenden,
der nicht im Handschuh integriert ist, sondern mit verschiedenen Handschuhen verwendet
werden kann. Wenn aber der Daumenschutz nicht in einem Handschuh integriert ist, ist
das Anziehen von Daumenschutz und Handschuh ziemlich beschwerlich und zeitaufwendig
und es besteht die Gefahr, dass der Daumenschutz verloren geht.
[0005] Die DE-A-37 25 516 beschreibt einen Daumenschutz aus einem Futteral, welches über
den Daumenbereich eines Handschuhs gezogen wird. Der untere Bereich des Futterals
ist fest mit dem Handschuh verbunden, sodass die radiale Bewegung des Daumens beschränkt
ist. In einer anderen Ausführungsform sind an einer Daumentasche und am Fingerbereich
des Handschuhs Oesen vorgesehen, durch welche ein Schnurband gezogen und dann befestigt
werden kann. Nachteilig an der letztgenannten Lösung ist, dass der Handschuh nicht
alleine angezogen werden kann, da sich das Schnurband einhändig nicht festbinden lässt.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Handschuh zur Verfügung zu stellen,
welcher je nach dem Bedürfnis des Benützers einerseits einen wirksamen Schutz vor
einer Daumenluxation und andererseits eine normale, uneingeschränkte Bewegung des
Daumens ermöglicht. Insbesondere sollte der Handschuhträger die Wahl haben, ob er
den Daumengelenkschutz benützen oder auf ihn verzichten möchte. Auch sollte der Handschuhträger
den Daumenschutz selbst und möglichst rasch an-oder ablegen können.
[0007] Erfindungsgemäss wird dies durch einen Handschuh realisiert, bei welchem der Gelenkschutz
durch eine am Handschuh angeordnete Schlaufe gebildet ist, in welche der Daumen zur
Verhinderung einer Daumengelenksverletzung gesteckt werden kann. Ein solcher Gelenkschutz
ist insbesondere für Sporttreibende, wie Ski- oder Snowboardfahrer gedacht, die sich
bei Stürzen besonders häufig Gelenkluxationen im Daumenwurzelbereich zuziehen. Der
erfindungsgemässe Daumengelenkschutz hat aber für den Benützer noch den grossen Vorteil,
dass er diesen jederzeit aktivieren oder desaktivieren kann, ohne dass er den Handschuh
dazu ausziehen müsste. Es besteht auch keine Gefahr, dass der Gelenkschutz verlorengehen
könnte, da dieser am Handschuh integriert ist. Um den Gelenkschutz wirksam werden
zu lassen, braucht der Daumen einfach in die Schlaufe gesteckt zu werden. Der Handschuh
hat auch den überraschenden und insbesondere von Snowboardfahrern äusserst geschätzten
Vorteil, dass der in der Schlaufe sitzende Daumen immer noch eine gewisse Bewegungsfreiheit
hat, sodass mit der Hand Greifbewegungen ausgeführt und Gegenstände wie Sonnenbrillen,
Taschentücher oder auch kleine Sportgeräte festgehalten werden können. Wird noch mehr
Bewegungsfreiheit gewünscht, so kann der Benützer des Handschuhs - im Unterschied
zu den eingangs erwähnten Daumengelenkschützen - den Daumen mit Leichtigkeit aus der
Schlaufe ziehen.
[0008] Vorteilhaft ist die Schlaufe durch ein nicht dehnbares Band, z.B. ein Nylonband,
gebildet. Es kann aber auch ein elastisches Band vorgesehen sein. Ein solches Band
erhöht den Tragkomfort. Die Schlaufe sollte so bemessen sein, dass der Winkel zwischen
Daumen und Zeigefinger ungefähr 60° nicht überschreiten kann. Zweckmässigerweise ist
die Schlaufe einerseits seitlich ungefähr am Zeigefingeransatz und andererseits an
der Handschuhinnenseite ungefähr im Bereich des Ringfingers befestigt ist. Dies hat
den Vorteil, dass der Daumen dadurch praktisch parallel zu den anderen Finger ausgerichtet
ist. Ausserdem kann er relativ nahe beim Zeige- und Mittelfinger angeordnet sein.
Eine Verletzung des Daumenwurzelbereichs bei einem Sturz wird dadurch praktisch verunmöglicht.
Vorteilhaft ist im Bereich der Befestigung der Schlaufe am Handschuh eine Verstärkungszone,
z.B. aus Leder, vorgesehen. Damit kann verhindert werden, dass die Schlaufe sich vom
Handschuh losreissen kann. Eine zweckmässige Ausführungsform sieht vor, dass das eine
Ende der Schlaufe am Handschuh unlösbar und das andere Ende z.B. durch einen Klettenverschluss
lösbar befestigt ist. Dies erlaubt es, die Bewegungsfreiheit des Daumens individuell
ohne Mithilfe von anderen Personen einzustellen. Wird der Daumenschutz nicht benötigt,
so kann das Band z.B. mittels eines Klettenverschlusses satt, d.h. ohne Schlaufenbildung,
an den Handschuh angelegt werden. Der Handschuh mit Daumengelenkschutz ist dann ein
"gewöhnlicher" Handschuh, und der desaktivierte Daumengelenkschutz ist praktisch nicht
mehr wahrnehmbar.
[0009] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren
beschrieben. Es zeigt:
- Fig.1
- eine perspektivische Unteransicht eines erfindungsgemässen Handschuhs mit Daumengelenkschutz,
wobei der Daumen nicht eingeschlauft ist, und
- Fig.2
- eine pespektivische Seitenansicht des Handschuhs von Fig. 1 mit eingeschlauftem Daumen.
[0010] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Handschuh 11 besitzt an der Handschuhinnenseite
eine Schlaufe 13, welche an der Seitenwange hinter dem Zeigefinger und ungefähr in
der Handschuhmitte befestigt ist. Die Schlaufe befindet sich also dort, wo das Zeige-
und Mittelfingergrundgelenk zu liegen kommt, wenn die Hand in den Handschuh eingeschoben
wird. Die Schlaufe 13 ist so bemessen, dass der Daumen mühelos in die Schlaufe 13
gesteckt und wieder herausgezogen werden kann. Der Daumen besitzt zweckmässigerweise
noch eine gewisse Bewegungsfreiheit hat, wenn dieser in der Schlaufe sitzt, wobei
eine Abduktion des Daumens, z.B. bei einem Sturz, durch die Schlaufe 13 verunmöglicht
wird.
[0011] Die Schlaufe 13 kann durch ein elastisches oder ein nichtdehnbares Band 15 gebildet
sein. Das Band 15 ist vorzugsweise seitlich hinter dem Zeigefinger und ungefähr in
der Handschuhmitte festgenäht ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel erstreckt sich
das Band 15 über die ganze Handschuhinnenseite. Im Bereich, wo die Schlaufe am Handschuh
11 festgenäht ist, ist eine Verstärkungszone 17, z.B. aus Leder, vorgesehen, um ein
Losreissen des Bandes 15 zu verhindern. Der Handschuh ist aus einem reissfesten Obermaterial
hergestellt, welches an den Handschuhinnenflächen eine wasserunddurchlässige Beschichtung
19 aufweisen kann. Die Beschichtung besitzt eine rauhe Oberfläche, um den Handschuh
griffiger zu machen.
[0012] Die Schlaufe 13 kann auch lediglich an einer Stelle am Handschuh 11, z.B. seitlich
an der Seitenwange des Handschuhs beim Zeigefinger befestigt sein (nicht dargestellt).
Wird ein elastisches Band 15 eingesetzt, so kann die Bewegungsfreiheit des Daumens
etwas erhöht werden. Es ist auch denkbar, ein Band vorzusehen, das lediglich an einem
Ende am Handschuh angenäht ist und um den Daumen gelegt wird, wenn ein Daumengelenkschutz
erwünscht ist. Zu diesem Zweck kann das Band am losen Ende einen Klettenverschluss
aufweisen. Eine derartige Ausführungsform hat den Vorteil, dass die Bewegungsfreiheit
des Daumens individuell eingestellt werden kann.
1. Handschuh (11) mit Daumengelenkschutz, dadurch gekennzeichnet, dass der Gelenkschutz
durch eine am Handschuh (11) angeordnete Schlaufe (13) gebildet ist, in welche der
Daumen zur Verhinderung einer Daumengelenksverletzung gesteckt werden kann.
2. Handschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufe (13) durch ein
nicht dehnbares Band (15) gebildet ist.
3. Handschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufe aus einem elastischen
Band (15) gebildet ist.
4. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufe
(13) einerseits seitlich ungefähr am Zeigefingeransatz und andererseits an der Handschuhinnenseite
ungefähr im Bereich des Mittel-oder Ringfingers befestigt ist.
5. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich
der Befestigung der Schlaufe (13) am Handschuh (11) eine Verstärkungszone (17), z.B.
aus Leder, vorgesehen ist.
6. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das eine
Ende der Schlaufe (13) am Handschuh unlösbar und das andere Ende lösbar befestigt
ist.
7. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das lösbare
Ende der Schlaufe einen Klettenverschluss aufweist.
8. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlaufe
(13) im Bereich von Zeige- und Ringfinger an der Handschuhseite respektive Handschuhinnenseite
befestigt ist.