[0001] Die Erfindung betrifft ein Messer, insbesondere ein Teppichboden-Schneidmesser, entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein bekanntes Messer dieser vorbeschriebenen Art, das Gegenstand der EP 0 128 711
ist, weist zwei gleichgestaltete Schalen auf, die im geschlossenen Zustand das Griffkörpergehäuse
bilden. In diesem Schließzustand wird von beiden Schalen des Griffkörpergehäuses der
Führungsschlitz für die Messerklinge gebildet. In dieser geschlossenen Position, dem
Schließzustand, greift eine Nase mit etwa trapezförmiger Grundform der einen Schale
des Griffkörpergehäuses in einen etwa winkelförmig gestalteten Rücksprung der anderen
Schale des Griffkörpergehäuses ein. Die Schwenkachse wird von einem beide Griffkörpergehäuse-Schalen
durchdringenden Bolzen gebildet, der an einem Ende unter der Wirkung einer zwischen
mehreren Scheiben angeordneten Ringfederscheibe steht, welche bestrebt ist, die beiden
Schalen des Griffkörpergehäuses gegeneinanderzuziehen. Beim Schließen der beiden Schalen
des Griffkörpergehäuses, welches unter Wirkung der Ringfederscheibe in Verbindung
mit der vorspringenden Nase und dem Rücksprung nach dem Prinzip eines Schnappverschlusses
erfolgt, kann die während dieses Vorganges nur einseitig, nämlich durch einen nasenförmigen
Vorsprung der Klingenaufnahme gehalterte Messerklinge aus ihrer Lagerung bewegt, verkantet
und sodann von der einschwenkenden Nase an der Schneidfläche beschädigt werden, weil
die Einschwenkrichtung der Nase in Richtung auf die Schneide der Messerklinge erfolgt.
[0003] Von diesem nächstliegenden Stand der Technik ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Messer der eingangs genannten Gattung zu schaffen, welches bei einfacher
Handhabung sowohl beim Öffnen als auch beim Schließen des Griffkörperdeckels eine
sichere Halterung der Messerklinge gewährleistet.
[0004] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem eingangs genannten Gattungsbegriff erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Rücksprung des Griffkörpergehäuses von einem den Querschnitt
der Messerklinge vollständig umfangsschlüssig umgreifenden Führungsschlitz gebildet
ist, in welchen die messerartig ausgebildete Nase des Griffkörperdeckels in dessen
Schließposition eingreift. Nunmehr wird die Klinge an mindestens zwei Flächenteilen
sicher gehalten, nämlich einmal an der an sich bekannten Klingenaufnahme, bestehend
aus einer oder mehreren vorspringenden Warzen, die in entsprechende Rücksprünge am
Klingenrücken eingreifen und ein weiteres Mal durch die die Messerklinge umfangsschlüssig
umgreifenden Ränder des Führungsschlitzes, der nur und ausschließlich im Griffkörpergehäuse
angeordnet ist und nicht - wie beim Stand der Technik - erst durch die Zusammenfügung
von zwei Schalen des Griffkörpergehäuses gebildet wird.
[0005] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung schiebt sich die Nase während
der Schließposition des Griffkörperdeckels vom Klingenrücken her in den Führungsschlitz
ein und erstreckt sich über dessen gesamte Höhe neben der Messerklinge. Dadurch werden
selbst bei verkanteter Lage der Messerklinge innerhalb des Führungsschlitzes Beschädigungen
der Schneidkante sicher vermieden, weil sich die Nase während der Schließposition
des Griffkörperdeckels vom Klingenrücken her in den Führungsschlitz einschiebt und
somit die Messerklinge schonend in ihre bestimmungsgemäße Position zurückdrückt.
[0006] Außerdem sieht die Erfindung vor, daß der Griffkörperdeckel außer der Klingenaufnahme
noch einen neben ihr im Griffkörpergehäuse angeordneten Magazinraum abdeckt und unterhalb
der Klingenaufnahme im Griffkörpergehäuse eine Klingenauflagenebene aus dem hohl ausgebildeten
Magazinraum vorspringt. Diese flächige Klingenauflagenebene verbessert die Halterung
der Messerklinge sowohl im Führungsschlitz als auch in der Klingenaufnahme.
[0007] Zur konturengerechten Anpassung an die übliche, abgeschrägte Form des Griffkörpergehäuses
am Klingenaustritt weist die Nase in ihrer Seitenansicht eine Trapezform auf.
[0008] Um bei großen Scherkräften die Messerklinge sicher und verkantungsfrei im Führungsschlitz
zu halten, übt nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Nase in der
Schließposition des Griffkörperdeckels leichte Klemmkräfte auf die ihr zugekehrte
Seitenfläche der Messerklinge aus. Dabei ist die Querschnittsform des Führungsschlitzes
rechteckig ausgebildet.
[0009] Die Schwenkachse ist von einer den Griffkörperdeckel in einer Bohrung in einem Eckenbereich
durchgreifenden Schraube gebildet, welche in eine Sackbohrung mit entsprechendem Innengewinde
in der Nähe des Rückenbereiches des Griffkörpergehäuses eingeschraubt ist. Der Griffkörperdeckel
besitzt an seinem Endbereich, und zwar an seiner der Klingenaufnahme zugewandten Innenfläche,
in der Nähe der vorspringenden Nase eine Rastausnehmung, die mit einem vorspringenden,
federnden Rastelement im Griffkörpergehäuse in der Nähe der Klingenaufnahme zusammenwirkt.
Da dieses federnde Rastelement mit der Rastausnehmung relativ weit von der Schwenkachse
des Griffkörperdeckels entfernt ist, kann bereits mit geringen Federkräften eine sichere
Verrastung des Griffkörperdeckels erzielt werden.
[0010] Die Rastausnehmung besteht vorteilhaft aus einer Kalotte und das Rastelement besteht
entweder aus einem entropieelastischen Kunststoff-Stopfen oder aus einer unter Wirkung
einer Feder stehenden Rastkugel.
[0011] Zur Beibehaltung einer ergonomisch günstigen Form schmiegt sich der Griffkörperdeckel
mit seiner Umfangskontur bündig an die Kontur des Griffkörpergehäuses an. Das Griffkörpergehäuse
ist in der Seitenansicht an seinem dem Messerrücken zugekehrten Rückenbereich mit
einer kreisförmigen Bogenform und an seiner Unterseite, in Höhe der Mitte des Magazinraumes
beginnend, mit zwei wellenförmigen Einbuchtungen sowie einer dazwischen befindlichen
wellenförmigen Erhöhung versehen, die kontinuierlich ineinander übergehen. Die Breite
der vorderen Einbuchtung entspricht etwa der Dicke des Zeigefingers und die hintere
Einbuchtung mindestens der Dicke eines kleinen Fingers einer Arbeitshand, insbesondere
einer männlichen Person. Diese vorteilhafte ergonomische Kontur ist grundsätzlich
von einem Messer anderer Gattung gemäß dem DE-GM 94 09 872 bekannt.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Dabei zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht des erfindungsgemäßen Messers bei zurückgeschwenktem Griffkörperdeckel,
Fig. 2 die Ansicht von Fig. 1 bei nahezu vollständig eingeschwenktem Griffkörperdeckel
und mit bereits in den Führungsschlitz eingreifender Nase,
Fig. 3 die Ansicht von Fig. 2 bei vollständig in die Schließposition eingeschwenktem
Griffkörperdeckel und
Fig. 4 die Ansicht in Richtung des Pfeiles IV von Fig. 3.
[0013] Gemäß den Figuren 1 bis 3 weist das Messer 10 ein Griffkörpergehäuse 11 und einen
Griffkörperdeckel 12 auf, der in einem Eckenbereich 13 mit einer Bohrung 14 von einer
Schraube 15 als Schwenkachse durchgriffen ist, die an der Stelle 16 nahe des Rückenbereiches
11a des Griffkörpergehäuses 11 eingeschraubt ist. An seinem von der Schwenkachse 15
am weitesten entfernt gelegenen freien Endbereich ist der Griffkörperdeckel 12 mit
einer messerartig ausgebildeten Nase 17 versehen.
[0014] Das Griffkörpergehäuse 11 weist als Klingenaufnahme 18 zwei warzenartige Vorsprünge
auf, die in entsprechende Rücksprünge 19 im Klingenrücken 26 der teilweise gestrichtelt
dargestellten Messerklinge 20 eingreifen. Außerdem ist das Griffkörpergehäuse 11 mit
einem hohl ausgebildeten Magazinraum 21 versehen, aus welchem unterhalb der Klingenaufnahme
18 eine Klingenauflagenebene 22 vorspringt.
[0015] Am Austritt der Messerklinge 20 ist das Griffkörpergehäuse 11 mit einem den Querschnitt
der Messerklinge 20 vollständig umfangsschlüssig umgreifenden Führungsschlitz 23 versehen,
wie am anschaulichsten aus Fig. 4 hervorgeht.
[0016] Wie aus Fig. 1 entnommen werden kann, weist die Nase 17 in ihrer Seitenansicht ein
Trapezform auf, deren Seitenkanten mit 17a, 17b, 17c, 17d und ihre äußeren Eckpunkte
mit 24 und 25 bezeichnet sind.
[0017] Gemäß Fig. 2 schiebt sich die Nase 17 während des Schließvorganges des Griffkörperdeckels
12 vom Klingenrücken 26 her in den Führungsschlitz 23 ein und erstreckt sich mit ihren
Trapezkanten 17c und 17d über dessen gesamte Höhe neben der Messerklinge 20.
[0018] In der Schließposition des Griffkörperdeckels 12 gemäß Fig. 3 liegt die Trapezkante
17b der Nase 17 bündig in der Flucht der Vorderkante 27 des Griffkörpergehäuses 11,und
die Trapezkante 17a liegt bündig auf der Unterkante 28 des Führungsschlitzes 23. Lediglich
die Trapezseite 17c liegt nicht an einer Fläche des Führungsschlitzes 23 bündig an,
da der Eckpunkt 24 eine Position (s. auch Fig. 4) im mittleren Bereich des Führungsschlitzes
23 einnimmt. In dieser Schließposition kann es von Vorteil sein, wenn die Nase 17
leichte Klemmkräfte auf die ihr zugekehrte Seitenfläche 29 der Messerklinge 20 ausübt.
[0019] Vorteilhaft ist in dem Endbereich des Griffkörperdeckels 12 in der Nähe der vorspringenden
Nase 17 eine gestrichelt angedeutete Rastausnehmung 30 angeordnet, die mit einem vorspringenden,
federnden Rastelement 31 im Griffkörpergehäuse 11 in der Nähe der Klingenaufnahme
18 zusammenwirkt. Die Rastausnehmung 30 besteht vorteilhaft aus einer Kalotte, wohingegen
das Rastelement 31 entweder aus einem entropieelastischen Stopfen oder aus einer unter
Wirkung einer nicht dargestellten Feder stehenden Rastkugel besteht.
[0020] Wie am deutlichsten aus den Figuren 2 und 3 entnommen werden kann, schmiegt sich
der Griffkörperdeckel 12 mit seiner Umfangskontur 32 bündig an die Kontur 33 des Griffkörpergehäuses
11 an.
[0021] Das Griffkörpergehäuse 11 ist gemäß Fig. 3 an seinem dem Klingenrücken 26 zugekehrten
Rückenbereich 11a mit einer kreisförmigen Bogenform und an seiner Unterseite 11b,
in der Höhe der Mitte des Magazinraumes 21 beginnend, mit zwei wellenförmigen Einbuchtungen
34, 35 sowie einer dazwischen befindlichen, wellenförmigen Erhöhung 36 versehen, die
kontinuierlich ineinander übergehen. Dabei entspricht die Breite der vorderen Einbuchtung
34 etwa der Dicke des Zeigefingers und die hintere Einbuchtung 35 etwa der Dicke eines
kleines Fingers einer Arbeitshand, insbesondere einer männlichen Person, wodurch eine
ergonomisch besonders günstige Grifform erzielt wird.
[0022] Zu einem Klingenwechsel wird der Griffkörperdeckel 12 beispielsweise von einem Rechtshänder
mit dem Daumen der rechten Hand entgegen der Rastwirkung des federnden Rastelementes
31 in Richtung des Pfeiles 37 gemäß Fig. 1 im Uhrzeigersinn verschwenkt, bis die Messerklinge
20 und der Magazinraum 21 freiliegen. Sodann wird die Messerklinge 20 vom Magazinraum
21 her untergriffen, aus den warzenförmigen Vorsprüngen der Klingenaufnahme 18 abgehoben
und sodann in Richtung des Pfeiles 38 aus dem Führungsschlitz 23 herausgezogen. Hiernach
wird aus dem Magazinraum 21 eine neue Messerklinge 20 entnommen, leicht verkantet
in den Führungsschlitz 23 entgegen der Pfeilrichtung 38 eingeschoben und sodann in
Richtung auf die Klingenaufnahme 18 innerhalb des Führungsschlitzes 23 an die Klingenauflagenebene
22 angelegt und hiernach der Griffkörperdeckel 12 entgegen der Richtung des Pfeiles
37 umgeschwenkt, bis die messerartig ausgebildete Nase 17 in der bereits beschriebenen
Weise in den Führungsschlitz 23 eingreift und das Rastelement 31 mit der Rastausnehmung
30 zusammenwirkt.
1. Messer, insbesondere Teppichboden-Schneidmesser, mit einem Griffkörpergehäuse und
einer eine Messerklinge auswechselbar darin halternden Klingenaufnahme, die von einem
um eine senkrecht zur Klingenebene verlaufende Schwenkachse verschwenkbaren Griffkörperdeckel
unter Freilassung eines Führungsschlitzes für die Messerklinge verschließbar übergriffen
ist, wobei der Griffkörperdeckel an seinem der Messerklinge zugewandten Endbereich
mit einer vorspringenden Nase versehen ist, die formschlüssig in einen Rücksprung
des Griffkörpergehäuses eingreift, dadurch gekennzeichnet, daß der Rücksprung des Griffkörpergehäuses (11) von einem den Querschnitt der Messerklinge
(20) vollständig umfangsschlüssig umgreifenden Führungsschlitz (23) gebildet ist,
in welchen die messerartig ausgebildete Nase (17) des Griffkörperdeckels (12) in dessen
Schließposition eingreift.
2. Messer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Nase (17) während der Schließposition des Griffkörperdeckels (12) vom
Klingenrücken (26) her in den Führungsschlitz (23) einschiebt und sich über dessen
gesamte Höhe neben der Messerklinge (20) erstreckt.
3. Messer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nase (17) in ihrer Seitenansicht eine Trapezform aufweist.
4. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nase (17) in der Schließposition des Griffkörperdeckels (12) leichte Klemmkräfte
auf die ihr zugekehrte Seitenfläche (29) der Messerklinge (20) ausübt.
5. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsform des Führungsschlitzes (23) rechteckig ausgebildet ist.
6. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (15) von einer den Griffkörperdeckel (12) in einer Bohrung
(14) in einem Eckenbereich (13) durchgreifenden Schraube gebildet ist, welche in eine
Sackbohrung mit entsprechendem Innengewinde in der Nähe des Rückenbereiches (11a)
des Griffkörpergehäuses (11) eingeschraubt ist.
7. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Endbereich des Griffkörperdeckels (12) in der Nähe der vorspringenden
Nase (17) eine Rastausnehmung (30) vorgesehen ist, die mit einem vorspringenden, federnden
Rastelement (31) im Griffkörpergehäuse (11) in der Nähe der Klingenaufnahme (18) zusammenwirkt.
8. Messer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastausnehmung (30) aus einer Kalotte und das Rastelement (31) entweder
aus einem entropieelastischen Stopfen oder aus einer unter Wirkung einer Feder stehenden
Rastkugel besteht.
9. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Griffkörperdeckel (12) außer der Klingenaufnahme (18) noch einen neben ihr
im Griffkörpergehäuse (11) angeordneten Magazinraum (21) abdeckt.
10. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Klingenaufnahme (18) im Griffkörpergehäuse (11) eine Klingenauflagenebene
(22) aus dem hohl ausgebildeten Magazinraum (21) vorspringt.
11. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Griffkörperdeckel (12) mit seiner Umfangskontur (32) bündig an die
Kontur (33) des Griffkörpergehäuses (11) anschmiegt.
12. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Griffkörpergehäuse (11) in der Seitenansicht an seinem dem Klingenrücken
(26) zugekehrten Rückenbereich (11a) mit einer kreisförmigen Bogenform und an seiner
Unterseite (11b), in Höhe der Mitte des Magazinraumes (21) beginnend, mit zwei wellenförmigen
Einbuchtungen (34, 35) sowie einer dazwischen befindlichen wellenförmigen Erhöhung
(36) versehen ist, die kontinuierlich ineinander übergehen.
13. Messer nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der vorderen Einbuchtung (34) etwa der Dicke des Zeigefingers und
die hintere Einbuchtung (35) mindestens der Dicke eines kleinen Fingers einer Arbeitshand,
insbesondere einer männlichen Person, entspricht.