[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sterilisieren bei der Abfüllung vorzugsweise
flüssiger Lebensmittel in Packungsbehälter mit einer Vorwärmzone, einer Entkeimungszone,
einer Trocknungszone, einer Füllzone und einer Verschließzone.
[0002] Bei der Abfüllung insbesondere flüssiger Lebensmittel in Packungsbehälter muß aus
hygienischen und haltbarkeitstechnischen Gründen stets eine besondere Aufmerksamkeit
auf die Sterilisierung gerichtet werden. Die eigentliche Entkeimung erfolgt dabei
nach bekannten Verfahren, bei denen die zu entkeimenden Flächen der Packungen einen
vorbestimmten Zeitraum mit einem Entkeimungsmittel in Kontakt treten müssen, welches
anschließend, also vor dem eigentlichen Füllvorgang, wieder von der Packungsoberfläche
entfernt werden muß (DE 30 36 972 C2).
[0003] Um diesen Entkeimungsvorgang möglichst wirtschaftlich zu gestalten, ist man dazu
übergegangen, als Entkeimungsmittel H
2O
2, also Wasserstoffperoxid, zu verwenden. Eine optimale Wirkung wird dann erreicht,
wenn die zu befüllenden Packungen in einer ersten Zone (Vorwärmzone) erhitzt werden,
um die Nachbehandlung möglichst schnell und effizient durchführen zu können. Die kontinuierlich
fortbewegten Packungen werden von der Vorwärmzone in die nachgeschaltete Entkeimungszone
transportiert, wo die Benetzung mit dem Entkeimungsmittel, vorzugsweise H
2O
2, erfolgt. Das flüssige H
2O
2 wird dazu mittels heißer Druckluft oder Heißdampf zu einem H
2O
2-Aerosol zerstäubt, damit keine größeren und schwereren Tröpfchen sich auf der Packungsoberfläche
niederschlagen können, welche beim anschließenden Spülvorgang nicht mehr entfernt
werden könnten. Es hat sich gezeigt, daß die kurzfristige Benetzung mit dem H
2O
2-Aerosol unter einer heißen Atmosphäre zur zuverlässigen Abtötung vorhandener Keime
ausreicht. Um nun das H
2O
2-Aerosol wieder aus den Packungen zu entfernen, durchlaufen die Packungen eine weitere
Zone, die sogenannte Trocknungszone. In dieser Zone werden die Packungen bei Atmosphärendruck
mit strömendem Heißdampf durchspült. Anschließend erfolgt in einer Füllzone die eigentliche
Befüllung der Packungen mit gleichfalls bekannten Mitteln.
[0004] Da in allen zuvor genannten fünf Zonen sterile Bedingungen herrschen müssen, sind
die einzelnen Zonen nach außen weitgehend abgeschottet, um die Packungen innerhalb
einer keimtötenden Atmosphäre transportieren zu können. Obwohl sich der Einsatz von
H
2O
2 zur Entkeimung bewährt hat, muß bei den eingesetzten Füllmaschinen darauf geachtet
werden, daß, einerseits aus wirtschaftlichen Gründen und andererseits aus gesundheitlichen
Gründen (Wasserstoffperoxid ist ein starkes Oxidationsmittel) von der H
2O
2-Atmosphäre nichts in den Raum, in dem sich die Füllmaschine befindet, gelangt.
[0005] Darüber hinaus muß, insbesondere vor Schichtbeginn, jede einzelne Zone zunächst mit
einer solchen Menge von H
2O
2-Aerosol durchspült werden, um die vorhandene (kontaminierte) Luft zuverlässig zu
entkeimen bzw. zu entfernen. Dazu war es bisher notwendig, die einzelnen Kammern der
unterschiedlichen Zonen in einem bestimmten Zeitraum mit H
2O
2-Dampf auszuspülen um die gewünschte Sterilisierung zu erreichen. Dies erforderte
einen hohen konstruktiven Aufwand und einen entsprechend hohen Verbrauch an H
2O
2, da die einzelnen Kammern in Transportrichtung der Packungen stets nur unzureichend
abgedichtet werden können.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte und vorher
näher beschriebene Vorrichtung zum Sterilisieren so auszugestalten und weiterzubilden,
daß der Zeitraum der Beaufschlagung der einzelnen Zonen mit dem Entkeimungsmittel
verkürzt und die Menge des zu verwendenden Entkeimungsmittels minimiert werden kann.
Darüber hinaus ist ein konstruktiv einfacher Aufbau erwünscht, um auch den stets notwendigen
Aufwand für die Reinigung und Wartung zu minimieren.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die einzelnen Zonen zu einem Gesamtraum zusammengeschlossen
werden und nach oben von einer einzigen Haube verschlossen werden, in die die notwendigen
Versorgungselemente und -leitungen integriert sind.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung reduziert sich nicht nur die Größe der verwendeten
Füllmaschine, sondern auch das Volumen des notwendigen Sterilraumes, da keine Unterteilung
in einzelne Kammern mehr erfolgt, sondern die einzelnen Zonen innerhalb eines einzigen
Sterilraumes angeordnet sind. Es hat sich gezeigt, daß die Abschottung einzelner Kammern
für die unterschiedlichen Behandlungsprozesse untereinander nicht notwendig ist, wenn
die Führung des Entkeimungsmittels zur Einstellung der gewünschten Atmosphäre entsprechend
gewählt wird. Durch die Verwendung einer einzigen Haube kann eine optimale Dichtheit
des Sterilraumes einer Füllmaschine mit konstruktiv einfachem Aufwand erreicht werden.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht die Haube im wesentlichen aus einem
oberen und einem unteren Blech, die miteinander verbunden sind und zwischen denen
ein Hohlraum gebildet wird. Um die Gefahr von Leckagen an den Stellen zu vermeiden,
an denen Versorgungsleitungen das obere oder untere Blech verlassen, sind die oberen
und unteren Bleche miteinander verschweißt und ist, bevorzugt, der Hohlraum hermetisch
abgeschlossen. So kann bereits bei der Herstellung der Haube eine Überprüfung der
Dichtigkeit mittels einer Druckprüfung erfolgen.
[0010] Nach einer weiteren Lehre der Erfindung ist der Hohlraum der Haube mit einem Dämmaterial
gefüllt, dazu kann er beispielsweise ausgeschäumt sein. Die Verwendung einer solchen
Dämmschicht ist besonders vorteilhaft, um eine isolierende Wirkung zu erreichen, damit
das Entkeimungsmittel in der heißen Innenatmosphäre des Sterilraumes nicht an einer
kalten Haubenunterseite kondensiert und als Tropfen in die zu füllenden Packungen
gerät.
[0011] Es ist besonders zweckmäßig, wenn die Haube im wesentlichen glatte Oberflächen aufweist,
um insbesondere den regelmäßig erforderlichen Reinigungsaufwand gering zu halten.
[0012] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Haube einen umlaufenden Flansch
auf, der durch eine entsprechende Ausformung der verwendeten Bleche gebildet wird.
Auf diese Weise kann eine optimale Abdichtung im durch das Temperaturniveau besonders
"gefährdeten" oberen Bereich des Sterilraumes erfolgen.
[0013] Schließlich sieht eine weitere Lehre der Erfindung vor, daß die Haube zum Anschluß
von Versorgungsleitungen od. dgl. Flanschanschlüsse aufweist, so daß zum Entfernen
der Haube vorhandene Versorgungsleitungen mit geringem Aufwand von der eigentlichen
Haube gelöst werden können.
[0014] Die Erfindung ist nachfolgend anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- eine Haube einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in aufgebrochener Draufsicht und
- Fig. 2
- die Haube aus Fig. 1 im Vertikalschnitt entlang der II-II in Fig. 1.
[0015] In Fig. 1 ist eine Haube 1 der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Sterilisieren bei
der Abfüllung vorzugsweise flüssiger Lebensmittel in Packungsbehälter geschnitten
dargestellt. Dort sind, nacheinander von links nach rechts, die einzelnen von den
Packungen durchlaufenen Vorwärmzone A, Entkeimungszone B, Trocknungszone C, Füllzone
D und Verschließzone E dargestellt.
[0016] Dadurch, daß bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung keine Unterteilung in einzelne
Kammern wie beim Stand der Technik mehr erfolgt, sind die einzelnen Zonen A, B, C,
D, E untereinander nicht mehr abgeschottet. Der Sterilraum wird vielmehr durch ein
umlaufendes, nicht dargestelltes Gehäuse begrenzt. Nach oben wird der Sterilraum erfindungsgemäß
durch eine Haube 1 begrenzt, in welche die notwendigen Versorgungselemente 2, 3, 4,
5 integriert sind. Zu den entsprechenden Versorgungsleitungen zählen zunächst die
Verteilungselemente 2 für den Heizdampf in der Vorheizzone. In der sich anschließenden
Entkeimungszone wird ein Entkeimungsmittel, vorzugsweise ein H
2O
2-Aerosol, von einem Verteilelement 3 durch entsprechende Leitungen 3' in die in Fig.
1 lediglich angedeuteten Packungen 7 eingespritzt. Die Trocknung der Packungen 7 erfolgt
über ein Verteilelement 4 und entprechende Trocknungsleitungen 4 in der Trocknungszone
C.
[0017] Nachdem die Packungen 7, welche im dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
in zwei Reihen den Sterilraum durchlaufen, entkeimt und gereinigt worden sind, gelangen
sie in die Füllzone D, wo sie von nur angedeuteten Füllelementen 5 gefüllt werden.
Schließlich durchlaufen die Packungen die Verschließzone E, wo eine Sterilhaltung
des Kopfbereiches der Packungen erfolgt.
[0018] Der genaue Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung geht besonders deutlich aus Fig.
2 hervor. Dort ist die in Fig. 1 dargestellte Haube 1 im Bereich der Linie II-II,
also der Entkeimungszone B im Schnitt dargestellt. Es ist erkennbar, daß die Haube
1 im wesentlichen aus einem oberen Blech 8 und einem unteren Blech 9 besteht, die
miteinander verbunden sind und einen Hohlraum 10 bilden. Dadurch, daß die oberen und
unteren Bleche 8, 9 miteinander verschweißt sind, ist es möglich, einen hermetisch
abgeschlossenen Hohlraum 10 zu bilden, so daß bereits bei der Herstellung der Haube
1 die Dichtheit der Haube 1 durch eine Druckbeaufschlagung dieses Hohlraumes 10 überprüft
werden kann.
[0019] Aus Fig. 2 geht ferner hervor, daß der Hohlraum 10 der Haube 1 mit einem Dämmaterial
11 gefüllt ist. Auf diese Weise wird ein hohes Maß an Wärmeisolierung erreicht, um
eine Kondensation des verwendeten Entkeimungsmittels an der Unterseite der Haube 1
beim Füllbetrieb zuverlässig ausschließen zu können. Dazu kann der Hohlraum 10 der
Haube 1 mit gebräuchlichem Dämmaterial 11 ausgeschäumt sein.
[0020] Fig. 2 zeigt ferner, daß die Haube 1 einen umlaufenden Flansch 12 aufweist, der den
Abmessungen der nicht dargestellten Seitenwände des die einzelnen Zonen A, B, C, D,
E aufweisenden Sterilraumes entspricht. Schließlich ist Fig. 2 auch noch zu entnehmen,
daß die nicht dargestellte Versorgungsleitung des Entkeimungsmittels über einen Flansch
mit der Haube 1 über einen Flansch 13 mit dem Verteilelement 3 lösbar verbunden werden
ist.
1. Vorrichtung zum Sterilisieren bei der Abfüllung vorzugsweise flüssiger Lebensmittel
in Packungsbehälter mit einer Vorwärmzone, einer Entkeimungszone, einer Trocknungszone,
einer Füllzone und einer Verschließzone, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Zonen (A, B, C, D, E) unmittelbar zueinander benachbart angeordnet
sind und nach oben von einer einzigen Haube (1) verschlossen werden, in die die notwendigen
Versorgungselemente und -leitungen (2, 3, 4, 5, 6) integriert sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (1) im wesentlichen aus einem oberen (8) und einem unteren Blech (9)
besteht, die miteinander verbunden sind und einen Hohlraum (10) bilden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die oberen und unteren Bleche (8, 9), miteinander verschweißt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (10) der Haube (1) hermetisch abgeschlossen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (10) der Haube (1) mit einem Dämmaterial (11) gefüllt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (10) ausgeschäumt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
durch gekennzeichnet, daß die Haube (1) im wesentlichen glatte Oberflächen aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (1) einen umlaufenden Flansch (12) aufweist, der den Abmessungen der
Seitenwände des die einzelnen Zonen (A, B, C, D, E) aufweisenden Sterilraumes (S)
entspricht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (1) zum Anschluß von Versorgungsleitungen (2, 3, 4, 5, 6) oder dergleichen
Flanschanschlüsse (12, 13) aufweist.