[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schutz von sperrigen und kantigen
Gütern bei Transport und Lagerung, wie zum Beispiel Möbeln, Möbelteilen, Kühlschränken
und dgl., und insbesondere auf einen Kantenschutz, der sich bei Befestigung an dem
jeweiligen Transportgut durch Spannbänder nicht verformt.
[0002] Es ist angewandte Praxis, beim Transport von empfindlichen Gütern, wie beispielsweise
Möbeln, die Außenseiten und insbesondere die Kanten und Ecken durch Einweg-Verpackungsmaterialien
zu schützen, die bei der Ankunft der Güter an ihrem Bestimmungsort entfernt werden.
Diese Verpackungsmaterialien bestehen in der Regel aus mehreren Komponenten wie Pappkarton,
Styropor, Schweißfolien und Metallklammern, die je nach Größe und Stückzahl der transportierten
Güter in beträchtlichen Mengen anfallen. Bei der einmaligen Verwendung dieser Verpackungen
stellt sich damit nicht nur das Problem der gesteigerten Herstellungskosten dieser
Materialien, sondern vor allem und insbesondere die Aufgabe der Entsorgung. Hierbei
ist nach heutigen Vorschriften der Abfall nach Material zu trennen, was sowohl aufwendig
wie auch teuer ist.
[0003] Das DE-Gebrauchsmuster 94 16 373 offenbart eine Mehrwegverpackung für Möbel und dergleichen
aus Winkelelementen, die aus je zwei an ihren Längsrändern miteinander verbundenen
Seitenwänden gebildet sind, die über viele Jahre hinweg eingesetzt und verwendet werden
kann, wobei die Verpackung recyclebar ist, da sie aus Kunststoffregenerat besteht.
Die Verpackung ist gut verstaubar, da die Winkelelemente ineinandergestapelt werden
können, so daß nur ein geringer Platzbedarf erforderlich ist. Zur Verpackung werden
die Winkelelemente auf die Kanten der Möbel aufgesetzt, wobei die Ecken als auch die
Flächen durch dachartige Vorsprünge bzw. Wandungen der Winkelelemente gleichermaßen
verpackt und damit geschützt werden. In einer Ausführungsform sind die Winkelelemente
an ihren Innenflächen der Seitenwände mit kugelsegmentförmigen Noppen in gleichmäßiger
Ausrichtung und Anordnung ausgebildet, so daß eine flächige Auflage der Winkelelemente
an den zu verpackenden Gütern vermieden wird. In der Regel werden die Winkelelemente
der Verpackung mit konventionellen Umreifungsgliedern, wie Spannbändern, bandartigen
Metall- und Kunststoffumreifungen an dem zu schützenden Gut befestigt.
[0004] Bei diesen bekannten Winkelelementen kann sich ein Aufbiegemoment ergeben, wenn die
Seitenwände mit innenliegenden Noppen versehen sind und wenn die Winkelelemente mit
Umreifungsgliedern an dem zu schützenden Möbelstück befestigt sind. In diesem Fall
drückt die Kraft der Umreifungsglieder die Seitenwände der Winkelelemente nach innen
in den Zwischenraum zwischen Seitenwand und Möbelstück, der durch die Noppen auf den
Innenflächen der Seitenwände des Winkelelementes gebildet ist. Das entstehende Aufbiegemoment
könnte die Kanten des Winkelelementes verformen und dieselben abstehen lassen, woraus
gegebenenfalls nicht nur ein verminderter Schutz der Kanten der Möbelstücke resultieren
kann, sondern die verformten Winkelelemente auch beim Aufeinanderstapeln oder Nebeneinanderstellen
verpackter Möbelstücke z.B. zum Transport ineinanderhaken können.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, die
eine kostengünstige und dennoch sichere Verpackung für empfindliche, insbesondere
kantige Güter vor Beschädigung von außen bei gleichwohl einfacher Montage und Demontage
gewährleistet, die mittels herkömmlicher Umreifungsglieder an dem zu schützenden Gut
befestigt werden kann, ohne daß eine Verformung des Kantenschutzes erfolgt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Anspruches 1 gelöst, wobei zweckmäßige Weiterbildungen durch die in den Unteransprüchen
enthaltenen Merkmale gekennzeichnet sind.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Verpackung ist sichergestellt, daß durch einfach herstellbare,
leichtgewichtige und leicht zu handhabende Winkelelemente die zu schützenden Güter,
vor allem im Bereich ihrer Kanten und Ecken, nicht beschädigt werden, wobei sich die
Verpackungselemente bei einer möglichen Befestigung durch Spannbänder nicht verwinden,
so daß beim Transport der zu schützenden Güter auf zum Beispiel LKWs keine aufgebogenen
Kanten der Verpackung abstehen, die ein einfaches Nebeneinanderstellen und übereinanderstapeln
der zu transportierenden Güter behindern können.
[0008] Werden die Winkelelemente mit den Noppen auf den seitlichen Innenflächen mit beliebigen
herkömmlichen Spannbändern und Umreifungselementen verwendet, wie sie auf dem Verpackungssektor
verfügbar sind, so muß das Aufbiegemoment, welches sich durch die von den Spannbändern
auf die Winkelelemente und die durch die Noppen gebildeten Hohlbereiche zwischen den
Winkelelementen und dem zu transportierenden Möbelstück ergeben, durch entsprechende
Maßnahmen aufgefangen und abgeleitet werden. Vorzugsweise ist hierzu die aus den Seitenflächen
gebildete Kante der Winkelelemente in zumindest einem Abschnitt zur Aufnahme eines
Umreifungsgliedes elastisch ausgebildet. Vorzugsweise besteht ein solcher elastischer
Abschnitt aus einem stabilen Kantenbereich, der über dünnwandige und vorzugsweise
wellig ausgebildete Flächenbereiche mit den jeweiligen Wandungen des Winkelelementes
einstückig verbunden ist, wobei der gesamte elastische Bereich durch Einschnitte von
dem restlichen Winkelelement entkoppelt ist. Aufgrund der Einschnitte und der Tatsache,
daß die vorzugsweise dünnwandigen und welligen Flächenbereiche nur entlang einer Linie
mit den jeweiligen Wandungen des Winkelelementes verbunden sind, kann sich der steife
Winkelbereich des Federelementes bezüglich des Winkelelementes bevorzugt elastisch
nachgiebig bewegen. Ist das Winkelelement durch eine Umreifung auf dem erfindungsgemäßen
elastischen Abschnitt an dem zu transportierenden Möbelstück befestigt, so wirkt die
Kraft des Spannbandes zunächst auf den steifen Eckbereich des Federelementes, wodurch
dieser direkt an der Kante des zu transportierenden Möbelstückes zu liegen kommt,
wodurch wiederum die Stauchkräfte, die sich durch das Eindrücken des steifen Eckbereiches
des Federelementes ergeben, die dünnwandigen und welligen Flächenbereiche derart verformen,
daß keine Kräfte auf das Winkelelement selbst wirken, wodurch keine Aufbiegemomente
im Winkelelement entstehen und dieses lediglich an seiner Position an dem zu schützenden
Gut gehalten wird. Auf diese Weise ist eine Verformungsfreiheit der Winkelelemente
bei Befestigung durch Umreifung an ein zu transportierendes Möbelstück gewährleistet.
Anstatt der einstückigen Ausbildung der elastischen Abschnitte an den Winkelelementen
sind auch seperate elastische Elemente denkbar, die in eine Aussparung im Kantenbereich
des Winkelelementes eingesetzt, eingerastet, eingeklebt, eingeschweißt oder auf andere
geeignete Weise fixiert werden. Vorzugsweise ist der erfindungsgemäße elastische Abschnitt
im Eckbereich des jeweiligen Winkelelementes angeordnet, der sich aus Seitenwänden
und einer diese verbindenden Leiste ergibt, wobei andere Anordnungen je nach Bedarfsfall
ebenso denkbar sind.
[0009] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen beschrieben.
Darin zeigen:
- Fig. 1 und 2
- eine Vorder- bzw. Rückseitenansicht zweier identischer Teile der Verpackung mit einem
erfindungsgemäßen elastischen Abschnitt;
- Fig. 3
- eine mit Noppen versehene Ausführungsform der Erfindung als Draufsicht auf eine der
Seitenwände 2a oder 2b mit einem elastischen Abschnitt, sowie
- Fig. 4 bis 6
- verschiedene Ansichten der Ausführungsform nach Fig. 3.
[0010] Die Verpackung gemäß Fig. 1, im folgenden auch mit Kantenschutz bezeichnet, besitzt
in der aus den Seitenwänden 2a und 2b gebildeten Kante zumindest einen elastischen
Abschnitt 8 zur Aufnahme von Umreifungsgliedern, der von der Kante des Winkelelementes
bevorzugt beidseits durch Einschnitte oder Schlitze 8b abgekoppelt ist, wobei der
elastische Abschnitt bevorzugterweise aus einem steifen Eckbereich 8a sowie einem
dünnwandigen, vorzugsweise welligen Flächenbereich 9 besteht und lediglich über diese
dünnwandigen und vorzugsweise welligen Flächen 9 mit den Seitenwänden 2a und 2b verbunden
ist, wie in Fig. 1 gezeigt. Die Breite sowie die Anzahl der elastischen Abschnitte
richtet sich nach der Breite und Anzahl der verwendeten Umreifung. Der elastische
Abschnitt ist in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel in dem durch die Verbindung
der Seitenwände 2a, 2b und 3 gebildeten Eckbereich angeordnet.
[0011] Anstelle der hier beschriebenen einstückigen Ausbildung des elastischen Federelements
mit dem Winkelelement kann das Federelement als eigenständiger Bauteil ausgebildet
und in einer Aussparung des Winkelelements, etwa durch Aufclipsen, Verkleben oder
in sonst einer geeigneten Weise, am Winkelelement befestigt sein. Dadurch ist eine
Anpassung des Winkelelements über geeignete Federelemente an beliebige Umreifungsmittel
möglich.
[0012] In Fig. 3 bis 6 ist gezeigt, wie die Seitenwände 2a und 2b sowie die diese Seitenwände
verbindende Wandung 3 mit von der Außenseite des Winkelelementes als Vertiefung erscheinenden
und von der Innenseite als kugelsegmentartige Noppen erscheinende Ausbuchtungen versehen
sind. Ebenso ist in Fig. 3 und 5 deutlich ein elastischer Abschnitt 8 mit einem steifen
Eckbereich 8a sowie einem dünnen und vorzugsweise welligen Flächenbereich 9 zu sehen,
der durch Einschnitte 8b von der Winkelkante abgekoppelt ist. Insbesondere in Fig.
5 ist die bevorzugte wellige Ausführung der Flächenbereiche 9 ersichtlich.
[0013] Der Kantenschutz wird nun in der Weise verwendet, daß die Winkelelemente zur Befestigung
an dem zu transportierenden Möbelstück mit einer Umreifung versehen werden, die zweckmäßigerweise
im Bereich eines elastischen Abschnittes 8 verläuft, so daß eventuelle Aufbiegemomente,
die durch die Krafteinwirkung der Spannbänder auf das Winkelelement entstehen, in
einer Verformung der dünnwandigen und welligen Flächenbereiche 9 resultieren und nicht
in das eigentliche Winkelelement weitergeleitet werden.
1. Verpackung für Transport und Lagerung von sperrigen und kantigen Gütern, insbesondere
von Möbeln, Möbelteilen, Kühlschränken und dgl., aus langgestreckten Winkelelementen
zur Auflage auf die Kanten und Ecken des zu verpackenden Gutes, die jeweils aus längs
einer Kante miteinander verbundenen Seitenwänden gebildet und mit Umreifungsgliedern,
wie Spannbändern, bandartigen Metall- und Kunststoffumreifungen an dem zu transportierenden
Gut fixiert sind, dadurch gekennzeichnet daß die Kante der Winkelelemente (2) zumindest an einem Abschnitt zur Aufnahme eines
Umreifungsgliedes elastisch ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine elastische Abschnitt zur Aufnahme der Umreifungsglieder
aus einem mit der Kante des Winkelelementes fluchtenden steifen Kantenbereich sowie
zwei dünnwandigen, vorzugsweise welligen Flächenbereichen (9) in der Ebene der Seitenwände
(2a, 2b) der Winkelelemente besteht.
3. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine elastische Abschnitt nur an den jeweiligen von dem steifen
Kantenbereich entfernt liegenden Enden der dünnwandigen und vorzugsweise welligen
Flächen einstückig mit dem Winkelelement verbunden ist.
4. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Abschnitt in seiner Breite, Anordnung und Anzahl dem verwendeten
Umreifungsglied entspricht.
5. Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Abschnitt als separates Federelement ausgebildet und auf dem
Winkelelement, vorzugsweise in einer Ausnehmung oder Aussparung, befestigt ist.