[0001] Die Erfindung betrifft ein Misch- und Fördergerät für ein plastisches Material, insbesondere
einen Verputz, welches ein Gefäss zur Aufnahme des Ausgangsmaterials bat, in dem ein
drehbarer Mischer und eine Auslassöffnung zur Förderung des gemischten Materials mittels
einer Förderpumpe durch einen Förderschlauch vorgesehen ist, von welchem aus das plastische
Material an eine Fläche, vorzugsweise an eine Wand oder Decke gespritzt wird.
[0002] Bei einem bekannten Misch- und Fördergerät - einer sogenannten Verputzmaschine -
nach der eingangs beschriebenden Gattung ist das Gefäss kastenförmig ausgebildet und
es ist in ihm quer durch diesen erstreckend eine wendelförmige Förderschnecke angeordnet,
welche durch entsprechendes Drehen das in dieses Gefäss geleerte Ausgangsmaterial
in eine seitlich am Gefäss gehaltene Förderpumpe schiebt. Als Förderpumpe wird dabei
eine Schneckenpumpe verwendet, welche eine schraubenförmige Mischwelle und einen diese
umschliessenden Zylinder aufweist. Die vertikal angeordnete Mischwelle mixt und pumpt
durch deren Drehung mittels eines Antriebsorganes das plastische Material durch einen
nachfolgenden Schlauch zu einem Spritzgerät oder einer Spritzpistole, welche mit einem
von Hand bedienbaren Öffnungsventil versehen ist.
[0003] Bei dieser Verputzmaschine, die sich zum Fördern von Gips-, Zement-, Spachtel- oder
Dämmputz wie auch von Mauermörtel, Fliessestrich oder anderen Verputzmaterialien eignet,
ist nachteilig, dass sowohl für die Förderschnecke als auch für die Förderpumpe ein
separater Antriebsmotor benötigt wird und dass die das im Gefäss befindliche Gut horizontal
zu der Förderpumpe verschiebende Förderschnecke zwingend eingeschaltet werden muss,
um dieses Gut restlos zur Förderpumpe zu schieben. Ferner ist der Antriebsmotor der
Förderpumpe mit nur einer Drehzahl ausgestattet, demzufolge das Material mit einer
fixen Geschwindigkeit aus der Pistole austritt und insbesondere beim Materialauftrag
an eine Decke ein einwandfreies Haften desselben nicht gewährleistet ist, hauptsächlich
weil die aufzuspritzenden Materialien im gemischten Zustand unterschiedliche Viskositäten
aufweisen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht demgegenüber darin, ein Misch- und Fördergerät
nach der eingangs beschriebenen Gattung derart weiterzubilden, dass es bei einfacher
und kostengünstiger Bauweise eine optimale Vermischung der Ausgangsmaterialien, eine
ideale Materialförderung und überdies einen universellen Gebrauch von den verschiedenartigen
plastischen Materialien im speziellen auch zum Aufspritzen an eine Decke ermöglicht.
[0005] Erfindungsgemäss ist die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Gefäss annähernd trichterförmig
ausgebildet und an dessen unteren Ende die Auslassöffnung sowie eine an diese anschliessende
Förderpumpe angeordnet ist, deren Antriebswelle sowie eine diese umgebende Hohlwelle
des Mischers sich durch das Gefäss hindurch erstrecken und oben mit einem in der Drehzahl
verstellbaren Antriebsorgan unabhängig voneinander koppelbar sind.
[0006] Dieses erfindungsgemässe Misch- und Fördergerät ist äusserst einfach aufgebaut und
es lassen sich mit ihm Materialien in unterschiedlichen Viskositäten von dünnflüssigen,
z.B. Haftbrücken, bis zu massigen, wie Verputze an Aussenfassaden, nicht nur an Wände,
sondern genauso an Decken aufspritzen. Dadurch lassen sich mit einen, Gerät Arbeiten
ausführen; für welche bisher drei Maschinen erforderlich waren. Wässerige Materialien,
Gipszement- sowie Strukturputze können mühelos verarbeitet werden. Die trichterförmige
Ausbildung des Gefässes und die Anordnung der Förderpumpe an der Auslassöffnung desselben
erlauben einen idealen Abfluss des gemischten Materials aus dem Gefäss, bei dem keine
Restbestände im Gefäss verbleiben.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie weitere Vorteile derselben sind nachfolgend
anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0008] Die einzige Figur zeigt ein erfindungsgemässes Misch- und Fördergerät mit einem Längsschnitt
durch das Gefäss sowie eine Seitenansicht des zugehörenden Antriebsorganes.
[0009] Das Misch- und Fördergerät 10 gemäss Fig. 1 besteht im wesentlichen aus einem Gefäss
12, einem letzteren haltenden Traggestell 14, einer Förderpumpe 20 mit einem an ihr
angeschlossenen Spritzschlauch 22, einem Mischer 15 sowie aus einem Antriebsorgan
30. Das Gefäss 12 ist oben offen und es kann aber ein nicht näher dargestelltes Gitter
an dieser Öffnung vorgesehen sein. Es lässt sich in dieses ein Ausgangsmaterial einfüllen
und zum Vermischen desselben ist überdies eine in dieses Gefäss 12 führende Wasserzufuhrleitung
17 vorgesehen, von der nur gerade andeutungsweise eine Dosiereinrichtung 13 der einzufüllenden
Wassermenge veranschaulicht ist.
[0010] Ein das Gefäss 12 abstützendes Traggestell 14 ist so konstruiert, dass dieses Gerät
10 insgesamt verfahrbar ist, zu diesem Zwecke auf der Unterseite des Traggestells
14 zwei an ihm drehbar gelagerte Räder 16 und zwei darüber am Gefäss befestigte Hebel
18 vorgesehen sind, wobei eine Bedienungsperson letztere von Hand fassen und das Gerät
10 nach einer Abkippbewegung um die Räder 16 wunschgemäss fortbewegen kann. In der
Standposition, bei der das Gerät 10 auf den Stützbeinen 19 steht, lassen sich mit
ihm die entsprechenden Misch- und Förderarbeiten ausführen.
[0011] Erfindungsgemäss ist das Gefäss 12 annähernd trichterförmig ausgebildet und an dessen
unteren Ende ist die Auslassöffnung 11 sowie die an diese anschliessende Förderpumpe
20 angeordnet. Die Antriebswelle 24 sowie eine diese umgebende Hohlwelle 25 des Mischers
15 erstrecken sich durch das Gefäss 12 hindurch und sind unabhängig voneinander oben
mit dem in der Drehzahl verstellbaren Antriebsorgan 30 koppelbar.
[0012] Damit lässt sich praktisch ein beliebiges, an eine Gebäudefläche aufzutragendes Material
aufspritzen, sei es ein Gips-, Zement-, Spachtel- oder Dämmputz oder ein Mauermörtel,
Fliessestrich oder ein anderes gebräuchliches Verputzmaterial. Die trichterförmige
Ausbildung des Gefässes 12 zusammen mit der an seiner schmalen Unterseite angeordneten
Auslassöffnung 11 und die nachfolgende Förderpumpe 20 bieten einen idealen Abfluss
des ins Gefäss 12 eingefüllten und ggf. gemischten Materials und es bleiben infolgedessen
auch keine Rückstände beim Leeren desselben im Gefäss. Im weiteren zeichnet sich dieses
erfindungsgemässe Gerät 10 dadurch aus, als nur ein Antriebsorgan 30 für das Mischen
und das Fördern des Spritzgutes erforderlich ist.
[0013] Durch die in der Drehzahl verstellbare Anordnung des Antriebsorganes 30 kann die
Förderpumpenleistung je nach dem zu verarbeitenden Material individuell angepasst
werden. Insbesondere wenn ein Verputz an die Decke gespritzt werden soll, ist es bedeutsam,
dass die Masse mit einer dosierten Geschwindigkeit austritt, damit diese an der Decke
sicher haften bleibt. Genauso kann die Hohlwelle des Mischers 15 mit einer langsamen
oder schnellen Drehung versehen werden, um eine angepasste Vermischung der Ausgangsmaterialien
zu erreichen.
[0014] Als Förderpumpe 20 wird dabei eine an sich bekannte Schneckenpumpe verwendet, welche
daher nicht im Detail erläutert ist. Im wesentlichen umfasst sie eine schraubenförmige
Mischwelle und einen diese umschliessenden Zylinder. Das Spritzgut wird dabei annähernd
entlang der Drehachse der Mischwelle 20' zwischen dieser und dem Zylinder in den stirnseitig
an diese angeflanschten Schlauch 22 vorwärtsgetrieben. An der einlasseitigen Stirnseite
der Mischwelle schliesst die Auslassöffnung 11 des Gefässes 12 sowie die mit ihr über
eine Steckkupplung 24' gekoppelte, gleichachsig angeordnete Antriebswelle 24 an, welche
sich durch dieses Gefässes 12 annähernd im Zentrum desselben hindurch erstreckt und
dabei vertikal angeordnet ist.
[0015] Diese Antriebswelle 24 ist von der am Umfang mit Mischelementen 15' versehenen Hohlwelle
25 umschlossen, wobei die Mischelemente 15' zur Drehachse der Hohlwelle spiralförmig
ausgebildet sind und daher einen sich verändernden, der konischen Gefässform angepassten
Aussendurchmesser aufweisen. Diese Mischelemente 15' werden vorzugsweise derart gedreht,
dass diese den zu mischenden Verputz entgegen seiner Förderrichtung, eine Auftriebskraft
verleihend, umwälzen, um so eine optimale Vermischung herbeizuführen.
[0016] Am oberen Ende des Gefässes 12 sind sowohl die Antriebswelle 24 der Förderpumpe 20
als auch die Hohlwelle 25 über je eine Kupplung mit einem Abtriebsritzel 31 des Antriebsorganes
30 koppelbar. Die oben mit dem Antriebsritzel 31 permanent gekoppelte Antriebswelle
24 steht am unteren Ende über die Steckkupplung 24' mit der Mischwelle 20' in Drehverbindung.
Durch ein Hochschieben dieser Antriebswelle 24 mittels eines Kupplungsringes 27 löst
sich die genannte Steckkupplung 24' und damit die Verbindung der beiden Wellen 24
und 20'. Die auf der Mischwelle 20' der Förderpumpe 20 abgestützte Hohlwelle 25 kann
vom Abtriebsritzel 31 gelöst werden, indem an ihrem oberen Ende die Steckkupplung
29 durch Hocbheben der Kupplungsscheibe 28 gelöst wird, wobei letztere ebenfalls permanent
über einen Mitnehmerkeil oder dergleichen mit dem Antriebsritzel 31 des Antriebsorganes
30 in Drehverbindung steht. Sowohl der Kupplungsring 27 wie auch die Kupplungsscheibe
28 werden nach dem Hochheben zur Freigabe der Steckkupplungen über ein nicht näher
gezeigtes Mittel arretiert, so dass diese nicht wieder unbeabsichtigt einrasten.
[0017] Das Antriebsorgan 30 setzt sich aus einem das Abtriebsritzel 31 aufweisenden Getriebe
34, einem die Drehzahl verstellbaren Variator 33 und aus einem mit letzterem verbundenen
Elektromotor 32 zusammen. Dieses Antriebsorgan 30 ist vorteilhaft auf dem Gefäss 12
abgestützt und es erstreckt sich vom Zentrum des Gefässes 12 horizontal nach aussen
auf die Seite, auf der die Räder angeordnet sind. Dadurch lässt sich das Gerät 10
leichter um die Räder 16 abkippen.
[0018] Ferner ist am Gefäss 12 ein Schaltkasten 48 angeordnet, welcher über eine Steckverbindung
an eine Stromquelle anschliessbar ist, um damit das Antriebsorgan 30 mit Strom zu
versorgen.
[0019] Die Erfindung ist mit diesem Ausführungsbeispiel ausreichend dargetan. Selbstverständlich
könnten noch andere Ausführungen erläutert werden, so könnten bspw. am Traggestell
vier Räder mit einer Bremse vorgesehen sein. Auch die Kupplungen zum Ein- und Ausschalten
der Antriebswelle 24 bzw. der Hohlwelle 25 könnten prinzipiell anders aussehen. Der
Variator könnte beispielsweise durch eine Elektronik ersetzt werden, die die Drehzahl
über den Elektromotor regelt.
1. Misch- und Fördergerät für ein plastisches Material, insbesondere einen Verputz, mit
einem Gefäss zur Aufnahme des Ausgangsmaterials, in dem ein drehbarer Mischer und
eine Auslassöffnung zur Förderung des gemischten Materials mittels einer Förderpumpe
durch einen Förderschlauch vorgesehen ist, von welchem aus das plastische Material
an eine Fläche, vorzugsweise an eine Wand oder Decke gespritzt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass
das Gefäss (12) annähernd trichterförmig ausgebildet und an dessen unteren Ende die
Auslassöffnung (11) sowie eine an diese anschliessende Förderpumpe (20) angeordnet
ist, deren Antriebswelle (24) sowie eine diese umgebende Hohlwelle (25) des Mischers
(15) sich durch das Gefäss (12) hindurch erstrecken und oben mit einem in der Drehzahl
verstellbaren Antriebsorgan (30) unabhängig voneinander koppelbar sind.
2. Misch- und Fördergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderpumpe
(20) als Schneckenpumpe ausgebildet ist, deren wendelförmig ausgebildete Mischwelle
(20') gleichachsig zur Antriebswelle (24) ausgebildet ist.
3. Misch- und Fördergerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderpumpe
(20) an die Auslassöffnung (11) des trichterförmigen Gefässes (12) einlasseitig anschliesst
und auslasseitig dieser Förderpumpe (20) ein Spritzschlauch (22) angeschlossen ist.
4. Misch- und Fördergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass sowohl die Antriebswelle (24) der Förderpumpe (20) als auch die Hohlwelle (25)
des Mischers (15) über je eine Kupplung zum Abtriebsritzel (31) des Antriebsorganes
(30) unabhängig voneinander ein- oder ausschaltbar sind.
5. Misch- und Fördergerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungen
als Steckkupplungen (24',29) ausgebildet sind und zu deren Betätigung am oberen Ende
des Gefässes (12) ein Kupplungsring (27) bzw. eine Kupplungsscheibe (29) vorgesehen
ist, welche durch Verschiebung in axialer Richtung ein Ein- oder Ausschalten der Steckkupplungen
(24',29) bewirken.
6. Misch- und Fördergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine in das Gefäss führende Wasser-Zufuhrleitung (17) mit einer die einzufüllende
Wassermenge regelnden Dosiereinrichtung (13) vorgesehen ist.
7. Misch- und Fördergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Antriebsorgan (30) ein das Abtriebsritzel (31) aufweisendes Getriebe (34),
einen die Drehzahl verstellbaren Variator (33) sowie einen mit letzterem verbundenen
Elektromotor (32) hat.
8. Misch- und Fördergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Antriebsorgan (30) sich oberhalb des Gefässes (12) ausgehend vom Zentrum
von letzterem horitontal nach aussen auf die Seite erstreckt, auf der unten an dem
am Gefäss (12) stützenden Traggestell (14) zwei Räder (16) angebracht sind, welche
das Gerät (10) durch Abkippen des Gefässes um diese Räder fahrbar machen.