[0001] Die Erfindung betrifft eine Backofendichtung zur Abdichtung des Spaltes zwischen
Tür und Backoffenmuffel eines Backofens, wobei die Dichtung aus hitzebeständigem,
elastischem Werkstoff gefertigt ist und die Beschickungsöffnung der Backofenmuffel
als drei- oder vierseitiger Dichtungsrahmen umzieht, und wobei der Dichtungsrahmen
mit Befestigungsmitteln versehen ist, über die er am Muffelflansch oder an der Türinnenseite
mit abdichtender Wirkung festgelegt ist.
[0002] Derartige Backofendichtungen sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt. So ergibt
sich aus der DE 32 00 652 C3 eine vierseitige Dichtung, die aus gestreckten Rahmenteilen
besteht, welche in den Eckbereichen auf Gehrung geschnitten sind. Die Rahmenteile
sind Hohlkammerprofile und in die Hohlkammern sind in den Eckbereichen rechteckig
geformte, metallische Laschen eingeschoben, welche in der Ecke einen dreiseitig aus
dem Laschenkörper ausgestanzten und nach unten abgebogenen Einhängehaken besitzen.
Die beiden Teillaschen werden in den Hohlkammern der auf Gehrung zusammengeschobenen
Dichtungsprofilen verklebt. Auf diese Weise werden die vier Eckbereiche der Dichtungsprofile
zu einem rechteckigen Dichtungsrahmen zusammengesetzt, bei dem jeweils in den Gehrungsecken
die Einhängehaken aus der Dichtungsebene hervorstehen. Für diese Einhängehaken können
in den Gehrungsbereichen der einzelnen Ecken spezielle Durchtrittsöffnungen ausgestanzt
sein. Über die Einhängehaken wird der elastische Dichtungsrahmen dann in Öffnungen
an der Tür oder am Backofenmuffel eingehängt, wobei eine gewisse Vorspannung der Rahmenbereiche
der Dichtung eine schädliche Wellenbildung verhindern soll.
[0003] Derartige Backofendichtungen erfüllen zwar ihren technischen Zweck, sind jedoch sehr
aufwendig bei der Herstellung.
[0004] Aus der DE 30 47 380 A1 ist eine weitere Backofendichtung bekannt, welche ebenfalls
in den Eckbereichen angeordnete Befestigungsmittel aufweist, über die die Dichtung
am Muffelflansch oder an der Türinnenseite befestigt ist.
[0005] Diese Befestigungsmittel können - wie beim vorbeschriebenen Stand der Technik - mit
der Dichtung verbundene und mit hakenartigen Enden die Dichtung überragende Einhängehaken
aus Metall sein. Diese Einhängehaken besitzen wenigstens einen langgestreckten Ansatz,
der im Inneren der als Hohlprofil ausgebildeten Dichtung durch beispielsweise Kleben
festgelegt ist. Als Verbindungsmittel können jedoch auch an die Dichtung angeformte,
elastische Rastnoppen dienen, die ihrerseits in Rastöffnungen des Muffelflansches
oder der Türinnenseite eindrückbar und verrastbar sind.
[0006] Soweit bei diesem Stand der Technik an das Dichtungsprofil angeformte Rastnoppen
als Verbindungsmittel beschrieben sind, handelt es sich dabei um aufwendige Rahmenherstellungen.
Derartige Rahmen mit aus dem Dichtungsmaterial angeformten Rastnoppen können nur im
Spritzgußverfahren hergestellt werden. Es handelt sich hierbei um sogenannte Formrahmen,
die einstückig in einer speziellen Form hergestellt werden. Der Nachteil dieser Verfahren
ist, daß bei jeder Rahmenänderung eine neue Form erforderlich ist. Für eine wirtschaftliche
Herstellung solcher Rahmen bedarf es daher großer Stückzahlen, die bei diesen Einsatzgebieten
nicht immer zu erreichen sind.
[0007] Hier setzt die Erfindung ein, die es sich zur Aufgabe gestellt hat, eine Backofendichtung
anzugeben, die wirtschaftlich hergestellt und in einfacher Weise mit der Tür oder
der Backofenmuffel verbunden werden kann. Erfindungsgemäß wird dazu vorgeschlagen,
daß an die Unterseite der Dichtung längsverlaufend ein als Befestigungsmittel dienender
Rastfuß angeformt ist, welcher in eine umlaufende Sicke am Muffelflansch oder an der
Türinnenseite hineinragt und vornehmlich in den Eckbereichen in einen Aufnahmeraum
eingedrückt ist, welcher durch Aufbiegen von gegenüberliegenden Randbereichen der
Nut unter Beibehaltung einer durchgehenden Schlitzöffnung gebildet ist.
[0008] Nachdem der Rastfuß erfindungsgemäß längsverlaufend an der Unterseite der Dichtung
angeformt ist, kann bei der Herstellung des Dichtungsprofils auf die aufwendige Herstellung
von Einzelformen bei unterschiedlichen Profilabmessungen verzichtet werden. Das Profil
kann vielmehr im einfachen Extrusionsverfahren längenunabhängig erzeugt und danach
auf die für die Herstellung des Dichtungsrahmens erforderliche Länge abgelängt werden.
[0009] Der weitere Vorteil des über die gesamte Länge der Dichtung erstreckten Rastfußes
ist, daß dieser Rastfuß an beliebiger Stelle in eine Aufnahme eingedrückt bzw. rastend
eingebracht werden kann. Hierfür wird zunächst an der Türinnenseite bzw. am Muffelflansch
eine umlaufende Sicke eingebracht. Dieser Arbeitsvorgang erfolgt ohne Einschnitte
in die Blechabdeckung. Die Einschnitte werden erst dort vorgenommen, wo die Dichtung
tatsächlich gehaltert werden muß, also vornehmlich in Eckbereichen. Hier erfolgt am
Sickengrund ein gradliniger Einschnitt, der z.B. der Rundung der Ecke folgen kann.
Nach diesem Einschnittvorgang werden die dadurch gebildeten, gegenüberliegenden Randbereiche
der Sicke aufgebogen und an den freien Rändern eine Schlitzöffnung geschaffen, die
der Dickenabmessung des Rastfußes entsprechen soll.
[0010] Der Rastfuß wird dann in diese Schlitzöffnung eingebracht und festgelegt. Erfindungsgemäß
besitzt der Rastfuß vorteilhaft eine Pfeilspitze als Rastelement an seinem freien
Ende, welche über einen Fußbereich mit der Unterseite der Dichtung verbunden ist,
wobei dieser Fußbereich in seiner Breitenausdehnung der lichten Weite der Schlitzöffnung
entspricht.
[0011] Auf diese Weise können vierseitig umlaufende Dichtungen an der Türinnenseite oder
an der Backofenmuffel festgelegt werden, wobei sich nur eine einzige Schnittstelle
ergibt. Diese Schnittstelle ist nicht in der Gehrungsecke eines Rahmenteils positioniert,
sondern befindet sich an einer gestreckten Seite des Rahmens. Die freien Rahmenenden
können durch Kleben, Vulkanisieren oder ähnliche Methoden miteinander verbunden werden.
Bei dieser Verbindung kann es hilfreich sein, daß im Querschnitt des Rastfußes eine
durchlaufende Hohlkammer ausgebildet ist. In diese Hohlkammer kann beispielsweise
ein Metallteil eingebracht sein, welches dort ebenfalls durch Kleben oder ähnliche
Methoden festgelegt ist und die Verbindung der Rahmenenden unterstützt.
[0012] Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Backofendichtung wird darin gesehen,
daß der umlaufende Rastfuß auf seiner ganzen Länge in die umlaufende Sicke am Muffelflansch
und an der Türinnenseite hineinragt. Dieser Rastfuß nimmt allerdings lediglich in
den Aufnahmeräumen die durch Aufbiegen von gegenüberliegenden Randbereichen der Sicke
unter Bildung einer durchgehenden Schlitzöffnung hergestellt sind, eine Rastfunktion
wahr. In den anderen Bereichen liegt der Rastfuß ohne Funktion in der umlaufenden
Nut.
[0013] Erfindungsgemäß kann an die Pfeilspitze des Rastfußes eine Montagefahne angeformt
sein. Über diese Montagefahne kann die Dichtung in die Profilaufnahme sowohl von oben
eingedrückt als auch von unten eingezogen werden. Dieses Einziehen kann beispielsweise
durch zangenartige Arbeitsmittel erfolgen, über welche die Pfeilspitze des Rastfußes
durch die Schlitzöffnung der Profilaufnahme von unten durchgezogen wird. Auf diese
Weise kann die Montage der Dichtung an der Türinnenseite oder am Muffelfflansch erleichtert
werden.
[0014] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Backofendichtung
schematisch dargetellt; es zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch das Dichtungsprofil mit Profilaufnahme
- Fig. 2
- die Draufsicht auf einen Eckbereich der Profilaufnahme
- Fig. 3
- eine geänderte Profilform mit Montagefahne
[0015] Fig. 1 zeigt die Dichtung 1 mit der Dichtfahne 11, dem Dichtungskörper 12, dem Rastfuß
13 und der Pfeilspitze 14. Der Rastfuß 13 kann in seinem Fußbereich 131 eine durchlaufende
Hohlkammer 130 aufweisen, in welche ein in der Zeichnung nicht dargetelltes mechanisches
Hilfsmittel bei der Verklebung von zwei freien Dichtungsenden eingesetzt werden kann.
Die Pfeilspitze 14 überragt den Querschnitt des Fußbereiches 131 mit den Pfeilwülsten
141, 142. Anstelle der Pfeilspitze 14 mit den beiden Pfeilwülsten 141, 142, kann auch
im Bedarfsfall an das freie Ende des Fußbereichs 131 nur eine linke Pfeilwulst 141
oder eine rechte Pfeilwulst 142 als einseitiges Rastelement eingesetzt werden. An
den freien Enden des Dichtungskörpers 12 sind die überstehenden Querschnittsbereiche
121, 122 als Dichtlippen angeformt, welche sich im Verrasterungszustand auf der Außenseite
21 der Türinnenseite oder des Muffelflansches 2 dichtend abstützen.
[0016] Das Verbinden der Dichtung 1 mit der Türinnenseite bzw. dem Muffelflansch 2 erfolgt
auf die Weise, daß der Rastfuß 13 mit der Pfeilspitze 14 über die durchgehende Schlitzöffnung
22 in den lichten Aufnahmeraum 23 der umlaufenden Sicke 24 eingebracht wird. Dieses
Einbringen erfolgt bei der gezeigten Profilform durch Eindrücken in Pfeilrichtung
von oben. Nach erfolgtem Eindrücken hintergreifen die überstehenden Querschnittsbereiche
121, 122 des Dichtungskörpers 12 die gegenüberliegenden Randbereiche 25, 26, welche
durch Einschneiden und Aufbiegen von Teilbereichen der Nut 24 und der Herstellung
der durchgehenden Schlitzöffnung 22 geschaffen worden sind. Die Dichtung 1 ist auf
diese Weise fest an der Türinnenseite oder dem Muffelflansch 2 verankert.
[0017] Fig. 2 zeigt die Draufsicht auf einen Eckbereich der Türinnenseite bzw. des Muffelflansches
2 mit den Teilbereichen der umlaufenden Nut 24 und den durch das Einschneiden und
Aufbieten von gegenüberliegenden Randbereichen 25, 26 geschaffenen Aufnahmeräumen
23.
[0018] Die aufgebogenen Randbereiche 25, 26 sind direkt in der Ecke angeordnet, können sich
aber bei größeren Abmessungen auch auf den gestreckten Seiten der Türinnenseite bzw.
des Muffelflansches 2 befinden.
[0019] Fig. 3 zeigt eine geänderte Profilform der Dichtung 1 mit der Montagefahne 15 am
freien Ende der Pfeilspitze 14. Als weitere Änderung gegenüber der Darstellung in
Fig. 1 ist zu bemerken, daß in der Ausführungsform der Fig. 3 die Hohlkammer 130 im
Fußbereich 131 des Rastfußes 13 fehlt. Diese Hohlkammer 130 ist keine zwingende Voraussetzung,
da die freien Enden des Dichtprofils 1 auch ohne diese miteinander bleibend verbunden
werden können.
1. Backofendichtung zur Abdichtung des Spaltes zwischen Tür und Backofenmuffel eines
Backofens, wobei die Dichtung aus hitzebeständigem, elastischen Werkstoff gefertigt
ist und die Beschickungsöffnung der Backofenmuffel als drei- oder vierseitiger Dichtungsrahmen
umzieht, und wobei der Dichtungsrahmen wenigstens in den Eckbereichen mit Befestigungsmitteln
versehen ist, über die er am Muffelflansch oder an der Türinnenseite mit abdichtender
Wirkung festgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, daß an die Unterseite der Dichtung
(1) längsverlaufend ein als Befestigungsmittel dienender Rastfuß (13) angeformt ist,
welcher in eine umlaufende Sicke (23) an der Türinnenseite oder am Muffelflansch (2)
hineinragt und vornehmlich in den Eckbereichen in einen Aufnahmeraum (23) eingedrückt
ist, welcher durch Einschneiden und Aufbiegen von gegenüberliegenden Randbereichen
(25, 26) der Nut (24) unter Herstellung einer durchgehenden Schlitzöffnung (22) gebildet
ist.
2. Backofendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Querschnitt des Fußbereiches
(131) des Rastfußes (13) eine durchlaufende Hohlkammer (130) ausgebildet ist.
3. Backofendichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastfuß
(13) mit einer Pfeilspitze (14) als Rastelement ausgebildet ist, welche über den Fußbereich
(131) mit der Unterseite der Dichtung verbunden ist, der in seiner Breitenausdehnung
der lichten Weite der Schlitzöffnung (22) entspricht.
4. Backofendichtung nach Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Pfeilspitze
(14) des Rastfußes (13) eine Montagefahne (15) angeformt ist.
5. Backofendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden der
Dichtung an ihrer Schnittstelle axial durch Verkleben, Vulkanisieren, Verschweißen
oder über mechanische Mittel miteinander verbunden sind.