[0001] Die Erfindung betrifft eine Dunst-Abzugshaube nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Eine derartige Dunstabzugshaube ist aus der DE-OS 1 454 643 bekannt. Zur Erhöhung
der Strömungsgeschwindigkeit wird dort vorgeschlagen, die Ausbildung der Ansaugöffnungen,
die Gestaltung der Luftführungen und/oder die Anordnung des Entlüfters so zu ändern,
daß an den freien Rändern der Dunstabzugshaube Zonen höherer Luftgeschwindigkeit erzeugt
werden. Im Bereich der Ansaugöffnungen wird jedoch lediglich aufgezeigt, daß entweder
über den gesamten oder einen teilweisen Bereich je Flächeneinheit der Oberfläche des
Ansaugbereichs abgesaugt wird. Hinsichtlich der Gestaltung des Luftführungselements
hingegen läßt sich dort nichts Genaueres entnehmen. Die Strömungsgeschwindigkeit kann
somit zwar erhöht werden, jedoch ist eine Vergrößerung der Ansaugfläche je Oberflächeneinheit
über den Faktor 1 hinaus nicht aufgezeigt.
[0003] Dunst-Abzugshauben sind auch aus der DE 33 06 140 C2 oder dem DE-U 93 13 542.4 bekannt.
Sie dienen vorzugsweise zum Absaugen von Dünsten, die zum Beispiel beim Kochen entstehen.
Vielfach kommen dabei Fett- und Geruchsfilter zum Einsatz, die die angesaugte Luft
filtern, worauf die gefilterte Luft direkt wieder in den Raum ausgeblasen wird. Alternativ
besteht die Möglichkeit, daß die dunstbelastete Luft mit Hilfe eines Gebläses angesaugt
wird, eine Filtereinheit passiert und danach über eine den Luftstromweg bildende Abzugsleitung
nach außen geblasen wird. Das Gebläse wird entweder in der Dunst-Abzugshaube integriert
oder an einer anderen Stelle im Luftstromweg angeordnet. Derartige Dunst-Abzugshauben
werden entweder in Oberschränken über der Dunstquelle integriert oder werden verstärkt
auch für frei stehende Dunstquellen eingesetzt, so daß sie freitragend im Raum angeordnet
werden.
[0004] Insbesondere, aber nicht nur bei den frei im Raum stehenden Dunst-Abzugshauben tritt
das Problem auf, daß die abzusaugende Luft im Filterbereich oder im Bereich der Abzusleitung
kondensiert, wodurch sich beträchtliche Kondenswasserbildungen einstellen, die zu
einem Rücktropfen des Kondensats auf das Kochfeld führen. Es wurde hier bereits versucht,
durch starke Gebläse einen hohen Luftdurchsatz zu erzielen, um mit relativ hoher Geschwindigkeit
die Luft so schnell abzusaugen, daß es möglichst nicht zu einer Kondenswasserbildung
kommt. Dies hat jedoch den Nachteil, daß auch beträchtliche Mengen an Umgebungsluft
mit abgezogen werden, was nicht nur zu erhöhter Heizleistung führt, sondern auch angesichts
von modernen dicht schließenden Fenstern zu Zuluft-Problemen führen kann.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Dunst-Abzugshaube der eingangs genannten Gattung derart weiterzubilden,
daß eine Kondenswasserbildung verringert wird.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Dunst-Abzugshaube mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0007] Durch gezielte Vertiefungen wird dabei eine Vergrößerung der Ansaugfläche pro Oberflächeneinheit
der Ansaugöffnung erzielt. Dies führt zu einer erhöhten Strömungsgeschwindigkeit,
so daß selbst bei Verkleinerung der Filterfläche eine wirksame Absaugung erreicht
wird. Diese erhöhte Strömungsgeschwindigkeit führt zu einer Reibung im unteren Haubenbereich
der Dunst-Abzugshaube. Dadurch kann auch in von der Ansaugöffnung entfernten Bereichen
die Luft durch die Reibung so erwärmt werden, daß auch in entfernteren Bereichen eine
Kondenswasserbildung nachhaltig vermieden wird.
[0008] Nach den Ansprüchen 2 und 3 wird hierbei eine Filterabsaugung mit einer Randabsaugung
kombiniert. Während dabei die vorzugsweise zentrisch über der Dunstquelle angeordnete
Filterabsaugung die unmittelbar aufsteigenden Dünste abzieht, wird insbesondere im
Randbereich die Strömungsgeschwindigkeit so erhöht, daß sich ein Rückholeffekt der
abzusaugenden Luft einstellt. Selbst Dünste, die insbesondere bei einer Querströmung
bei frei stehenden Kochstellen dazu neigen, an der Dunst-Abzugshaube vorbeizuziehen,
können dadurch abgesaugt werden. Aufgrund der verhältnismäßig hohen Strömungsgeschwindigkeit
ist dabei aber zugleich auch der Einsatz von Gebläsen mit einer geringeren Gebläseleistung
möglich.
[0009] Strömungstechnisch kann die Wirkung der geschwindigkeitserhöhenden Maßnahmen dadurch
verbessert werden, daß die Ansaugöffnung rund ist, wobei der Durchmesser der Ansaugöffnung
ungefähr dem Durchmesser der Abzugsleitung entspricht. Die im Randbereich durch die
Randabsaugung erhöhte Luftgeschwindigkeit führt dann in der Abzugsleitung ebenfalls
zu einer erhöhten Geschwindigkeit im Randbereich, die die Ausbildung einer laminaren
Strömung unterstützt und damit Reibungsverluste verringert. Aber auch im Bereich der
Filterabsaugung kann die Strömungsgeschwindigkeit beispielsweise durch Abrißkanten
gezielt erhöht und ggf. die Strömung im laminaren Bereich gehalten werden.
[0010] Als vorteilhaft hat sich auch herausgestellt, nach den Ansprüchen 7 und 8 Lichtquellen,
die sich üblicherweise meist zentral oder im Randbereich der mittig über der Kochstelle
angeordneten Ansaugöffnung befinden, nunmehr in den Randbereich der Dunst-Abzugshaube
zu verlagern. In Verbindung mit einer gekrümmten Abdeckung führt der Krümmungsradius
dann nicht nur zu einer Verstärkung des Rückholeffektes, sondern auch dazu, daß die
von den Lichtquellen erwärmte Luft die Oberfläche der Dunst-Abzugshaube bereits im
Außenbereich ebenfalls erwärmt, so daß eine Kondensatbildung auch durch diese Maßnahme
unterdrückt wird.
[0011] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen. Im folgenden
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht der Dunst-Abzugshaube von schräg unten,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Dunst-Abzugshaube von schräg oben,
- Fig. 3-5
- Ansichten der Dunst-Abzugshaube von vorn, von der Seite und von unten,
- Fig. 6
- einen vergrößerten Schnitt im Bereich der ersten Ansaugöffnungen,
- Fig. 7
- einen Schnitt nach Linie 7-7 von Fig. 5,
- Fig. 8
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 7 im Bereich der Vertiefungen.
[0012] In den Figuren ist eine Dunst-Abzugshaube dargestellt, die üblicherweise oberhalb
wenigstens einer Dunstquelle, wie z.B. über einem Küchenherd angeordnet wird. Im konkreten
Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Dunst-Abzugshaube für frei stehende Kochstellen,
jedoch sind andere Ausgestaltungen der Dunst-Abzugshaube möglich. Derartige Dunst-Abzugshauben
besitzen üblicherweise eine Ansaugfläche 11 mit ersten Ansaugöffnungen 11a. Von dieser
Ansaugfläche aus gelangen die Dünste entlang eines Luftstromweges in eine Abzugsleitung
12. Dazu wird an einer beliebigen Stelle im Luftstromweg ein Gebläse eingesetzt, das
vorzugsweise druckstabil ausgebildet ist, um die erforderlichen Luftmengen absaugen
zu können. Im Luftstromweg hinter der Ansaugfläche 11 ist ein Filterelement 13 angeordnet.
[0013] In der Dunst-Abzugshaube werden im Bereich der Ansaugfläche Vertiefungen 14 mit zusätzlichen
Ansaugöffnungen 11b (Fig. 8) vorgesehen, deren Querschnittsfläche größer ist als die
Fläche, die in der Ansaugfläche 11 auf die Vertiefungen 14 entfällt. Im Ausführungsbeispiel
sind die Vertiefungen 14 zwar nur randständig angeordnet und die zusätzlichen Ansaugöffnungen
11b befinden sich nur auf der radial innenliegenden Seite der als Radialnut ausgebildeten
Vertiefung, jedoch können die Vertiefungen an beliebigen anderen Stellen im Bereich
der Ansaugöffnung auch so angeordnet werden, daß zusätzliche Ansaugöffnungen auf beiden
Seiten oder am Grund der Vertiefung vorgesehen sind. Bevorzugterweise wird die angesaugte
Luft durch das Filterelement 13 geführt. Dadurch kann gezielt in bestimmten Bereichen
die Strömungsgeschwindigkeit erhöht werden.
[0014] Fig. 8 zeigt die Anordnung derartiger Vertiefungen am Rand der Ansaugfläche 11. Dadurch
ergibt sich die Möglichkeit einer Kombination einer Filterabsaugung in Verbindung
mit einer Randabsaugung. Während jedoch die übliche Randabsaugung meist ungefiltert
erfolgt, wird hier der von der Randabsaugung erfaßte Luftstrom durch das vorzugsweise
spülmaschinenfeste Filterelement 13 geführt. Zu diesem Zweck ist das Filterelement
der im Filterbereich nahezu flachen Dunst-Abzugshaube unmittelbar hinter der Ansaugfläche
11 angeordnet. In bekannter Weise wird dazu die Filterabdeckung 18 an der Dunst-Abzugshaube
z.B. durch einen Bajonettverschluß festgelegt. Das Filterelement 13 ist an der Wandung
15c der Abdeckung 15 festgelegt. Bei dem Filterelement 13 handelt es sich um einen
Rundfilter, der der Wölbung der Abdeckung 15 angepaßt sein kann. Der Rundfilter wird
von der ringförmigen Vertiefung 14 umschlossen. Der Durchmesser d der runden Ansaugfläche
entspricht ungefähr dem Durchmesser D der Abzugsleitung 12 gemäß Fig. 7. Dadurch wird
der im Bereich der Vertiefungen 14 gegenüber der restlichen Ansaugfläche 11 beschleunigte
Luftstrom auch in der Abzugsleitung 12 im Randbereich weitergeführt, so daß die im
Bereich der Filterabsaugung angesaugte Luft ebenfalls mitgerissen wird und die Ausbildung
einer laminaren Strömung erleichtert wird.
[0015] Wenngleich die strömungstechnischen Zusammenhänge nicht zu überschauen sind, ist
zu vermuten, daß dies ein Grund für die verhältnismäßig verlustarme Absaugung ist.
Die durch die Vertiefungen 14 erhöhte Strömungsgeschwindigkeit kann dadurch gesteigert
werden, daß ohne Verlust an Filterleistung auch das Filtermaß verringert wird, da
der Flächenverlust durch die erhöhte Strömungsgeschwindigkeit wieder ausgeglichen
wird. Auch im Bereich der Filterabdeckung kann die Strömung an den ersten Ansaugöffnungen
11a dadurch beschleunigt werden, daß gezielt zumindest dort, ggf. aber auch im Randbereich
der Vertiefungen 14 Abrißkanten 11c für die in die Abzugsleitung 12 eingezogene Luftströmung
vorgesehen werden.
[0016] Die Dunst-Abzugshaube überdeckt vorzugsweise symmetrisch die Dunstquelle mit der
Abdeckung 15. Die Abdeckung 15 wird unter wenigstens einem Krümmungsradius R gewölbt,
in deren Zenit die Ansaugöffnung 11 angeordnet ist. Dies führt zu einer strömungsgünstigen
Zusammenführung der aufsteigenden Dünste, wobei der Krümmungsradius so gewählt ist,
daß sich ein Rückholeffekt der abzusaugenden Luft einstellt. Im unteren Bereich der
gewölbten Abdeckung 15 sind Lichtquellen 16, vorzugsweise Halogenstrahler angeordnet.
Diese erwärmen dort die Umgebungsluft bzw. die Oberfläche der Abdeckung 15, so daß
nicht nur die infolge der Strömungsgeschwindigkeit durch Reibung erwärmte Luft, sondern
auch die durch die Lichtquellen erwärmte Luft eine größere Wasserdampfaufnahmefähigkeit
besitzt. Die Dunst-Abzugshaube ist in der Vertikalprojektion rechteckig. Den Eckbereichen
des Rechtecks sind die Lichtquellen 16 zugeordnet.
[0017] Aufgrund der Wölbung der Abdeckung 15 bündelt sich das Licht der Lichtquellen im
Bereich der Kochstelle.
[0018] Während in den Seitenkanten 15b der Abdeckung 15 keine weiteren Elemente eingesetzt
sind, wird zentral in der Vorderkante 15a ein Bedienfeld 17 für die Bedienung der
Dunstabzugshaube vorgesehen.
[0019] Bei Versuchen an der Dunst-Abzugshaube konnten bei einem druckstabilen Gebläse mit
einer Leistung von 1000 m
3/h Strömungsgeschwindigkeiten von 1,4 m/s 10 cm unter dem Filter bei einer tatsächlichen
Luftleistung von 900 m
3/h erzielt werden. Selbst bei einer Verringerung der Luftleistung des Gebläses um
20% wurden noch Luftgeschwindigkeiten 10 cm unter dem Filter von 0,9 m/s gemessen.
Als sonstiger Radius für die Krümmungen der Wölbung der Abdeckung 15 hat sich ein
Radius R von etwa 1.350 bis 1.450 mm herausgestellt, wobei die Dunst-Abzugshaube etwa
80-100 cm über der Dunstquelle angeordnet war.
1. Dunst-Abzugshaube zur Anordnung oberhalb wenigstens einer Dunstquelle, insbesondere
über einem Küchenherd mit wenigstens einer Ansaugfläche (11) einer ersten Ansaugöffnung
(11a), von der die Dünste entlang eines Luftstromweges in eine Abzugsleitung (12)
geleitet werden sowie mit einem im Luftstromweg hinter der Ansaugfläche (11) angeordneten
Filterelement (13),
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Ansaugfläche Vertiefungen (14) mit zusätzlichen
Ansaugöffnungen (11b) vorgesehen sind, deren Querschnittsfläche größer ist als die
Fläche, die in der Ansaugfläche (11) auf die Vertiefungen (14) entfällt.
2. Dunst-Abzugshaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Filterelement (13)
der im Filterbereich nahezu flachen Dunst-Abzugshaube unmittelbar hinter der Ansaugfläche
(11) angeordnet ist und daß auch der durch die zusätzlichen Ansaugöffnungen (11b)
geführte Luftstrom durch das Filterelement (13) geleitet ist.
3. Dunst-Abzugshaube nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen
(14) am Rand der Ansaugfläche (11) angeordnet sind.
4. Dunst-Abzugshaube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser (d) der runden Ansaugfläche (11) ungefähr dem Durchmesser (D)
der Abzugsleitung (12) entspricht.
5. Dunst-Abzugshaube nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
die ersten Ansaugöffnungen (11a) Abrißkanten (11c) für die in die Abzugsleitung (12)
eingezogene Luftströmung aufweisen.
6. Dunst-Abzugshaube nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dunst-Abzugshaube
die Dunstquelle vorzugsweise symmetrisch mit einer unter wenigstens einem Krümmungsradius
(R) gewölbten Abdeckung (15) überdeckt, in deren Zenit die Ansaugöffnung (11) angeordnet
ist.
7. Dunst-Abzugshaube nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß im unteren
Bereich der gewölbten Abdeckung (15) wenigstens eine Lichtquelle (16), vorzugsweise
Halogenstrahler angeordnet sind.
8. Dunst-Abzugshaube nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die in einer Richtung gekrümmte Dunst-Abzugshaube in der Vertikalprojektion rechteckig
ist und daß die Lichtquellen (16) den Eckbereichen des Rechtecks zugeordnet sind.