(19)
(11) EP 0 726 433 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.08.1996  Patentblatt  1996/33

(21) Anmeldenummer: 96101479.2

(22) Anmeldetag:  02.02.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F25B 19/00, F25D 7/00, F25C 1/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 08.02.1995 DE 19504081

(71) Anmelder: ZEO-TECH Zeolith Technologie GmbH
D-85716 Unterschleissheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Maier-Laxhuber, Peter K., Dr.
    D-85386 Dietersheim (DE)

   


(54) Kühlvorrichtung


(57) Kühlvorrichtung mit einem Verdampfer-Gehäuse (2), das im Innenraum Strömungskanäle (6) und eine Ausström-Öffnung (3) zum Ausströmen von Arbeitsmitteldampf aufweist und Rückhaltemittel (8) zum Rückhalten von flüssigem Arbeitsmittel vorhanden sind, die beim Fluten des Verdampfer-Gehäuses (2) mit flüssigem Arbeitsmittel aufgefüllt werden und wobei die Strömungskanäle (6) so angeordnet sind, daß sie beim Ableiten des flüssigen, nicht rückgehaltenen Arbeitsmittels entleert werden und daß das in den Rückhaltemitteln (8) verbliebene Arbeitsmittel durch Teilverdampfung erstarren kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Kühlvorrichtung mit einem Verdampfungsgehäuse, das im Innenraum Strömungskanäle und eine Öffnung zum Ausströmen von Arbeitsmitteldampf aufweist.
Aus der EP 0,577,869 A1 ist ein Kühlsystem mit einer vakuumdichten Arbeitsmitteldampf-Sammelleitung bekannt, an welche beliebige Verdampfer für ein Arbeitsmittel und mindestens eine Sorptionsmittel-Füllung, die das Arbeitsmittel sorbieren kann, vakuumdicht anschließbar sind. In den Verdampfern kann flüssiges Arbeitsmittel verdampfen und über die Sammelleitung zum Sorptionsmittel strömen. Die Verdampfer sind von der Sammelleitung trennbar.
Aus der DE-OS 4003107 ist ein Eiserzeuger nach dem Sorptionsprinzip bekannt, bei dem mittels eines vakuumfesten Sorptionsmittel-Behälters, der einen festen Sorptionsstoff enthält und an den eine Vakuumpumpe angeschlossen ist, in einem Vereisungsgefäß eine wässrige Flüssigkeit gefroren wird.
All diese Systeme benötigen ein Verdampfungsgefäß, das im Innenraum Strömungskanäle und eine Öffnung zum Ausströmen von Arbeitsmitteldampf aufweist. Das verdampfende Arbeitsmittel muß in die Verdampfer in flüssiger Form nachgefüllt werden.
Wenn das Arbeitsmittel nicht nur verdampfen, sondern auch durch eine Abkühlung unterhalb den Erstarrungspunkt latente Wärme speichern soll, müssen an die Verdampfer-Anordnung besondere Anforderungen gestellt werden. Das erstarrte Arbeitsmittel soll beim Schmelzen die gespeicherte Kälte an ein zu kühlendes Produkt möglichst über einen langen Zeitraum im Bereich der Schmelz-Temperatur des Arbeitsmittels abgeben. Hierzu ist ein möglichst guter Kontakt mit dem Verdampfergehäuse notwendig. Meist soll die Kühlvorrichtung größere Gegenstände, beispielsweise einen fahrbaren Trolley, kühlen. Bei der Kühlung derart großflächiger Einheiten ist sicherzustellen, daß die gespeicherte Kälte homogen aus dem Kühlgut abgeführt wird.
Da besonders bei hochsiedenden Arbeitsmitteln die Erstarrung oftmals im Unterdruck abläuft, müssen, bedingt durch die großen Dampf-Volumina, die abgeleitet werden müssen, geeignete und groß dimensionierte Strömungskanäle vorgesehen werden. Neben den Strömungskanälen ist besonderes Augenmerk auf die Ausström-Öffnung zu legen. Diese ist beispielsweise mit einer Sorptionsmittel-Füllung druck- bzw. vakuumdicht zu verbinden.
Aufgabe der Erfindung ist eine Kühlvorrichtung, welche auf einfache und kostengünstige Weise ein Nachfüllen des verdampfenden Arbeitsmittels sowie ein Erstarren des nicht verdampften Arbeitsmittels zur Kältespeicherung erlaubt.
Gelöst wird die Aufgabe bei einer Kühlvorrichtung der eingangs genannten Art durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1, 9 und 10.
Die erfindungsgemäße Kühlvorrichtung besteht demnach im wesentlichen aus einem Verdampfergehäuse, das im Innenraum Strömungskanäle enthält, welche mit einer Öffnung zum Ausströmen von Arbeitsmitteldampf so in Verbindung stehen, daß beim Fluten des Verdampfergehäuses alle Rückhaltemittel mit flüssigem Arbeitsmittel gefüllt werden und daß beim Entfernen des nicht benötigten flüssigen Arbeitsmittels die Strömungskanäle vollständig entleert werden. Beim späteren Erstarten des Arbeitsmittels kann dadurch der abströmende Arbeitsmitteldampf aus den Rückhaltemitteln ungehindert in eine angekoppelte Sorptionsmittel-Füllung strömen.
Als Rückhaltemittel eignen sich alle saugfähigen Materialien, welche das flüssige Arbeitsmittel im gewünschten Bereich des Verdampfergehäuses festhalten. Vorteilhaft sind Schwämme aus Kunststoff mit offenen Poren. Besonders geeignet sind aber auch Mineralfasern mit kapillarartiger Sogwirkung, die das flüssige Arbeitsmittel auch in entlegenere Bereiche des Verdampfergehäuses transportieren können. Diese Materalien, die gewöhnlich zur thermischen Isolierung dienen, werden im nassen Zustand zu guten Wärmeleitern.
Das Rückhaltemittel muß ferner ein Erstarren des Arbeitsmittels ermöglichen und eine gute Wärmeübertragung an das Verdampfer-Gehäuse gewährleisten.
Neben der Verwendung von saugfähigen Materalien, haben sich auch Rückhaltemittel bewährt, welche beckenartige Vertiefungen bilden, die das flüssige Arbeitsmittel am Auslaufen hindern. Die Vertiefungen sind so zu gestalten, daß das flüssige Arbeitsmittel auch bei ruckartigen Bewegungen der Kühlvorrichtung nicht unzulässig ausläuft. Flache Vertiefungen haben den Vorteil, daß die Erstarrung des Arbeitsmittels schnell von der Oberfläche aus den Boden der Vertiefung erreicht.
Bei der Verwendung von hochsiedenden Arbeitsmitteln, insbesondere von Wasser, findet die Erstarrung im Vakuum statt. Das Verdampfer-Gehäuse muß deshalb geeignete Stützkonstruktionen enthalten. Hierfür sind beispielsweise Stützmateralien geeignet, welche einerseits die Strömungskanäle formen und andererseits gleichzeitig die saugfähigen Rückhaltemittel fixieren bzw. beckenförmige Vertiefungen für das Arbeitsmittel darstellen. Bewährt haben sich beispielsweise Lochbleche und Streckmetalle, welche gegenüberliegende Gehäuseflächen abstützen und zugleich das saugfähige Material außerhalb der Strömungskanäle fixieren. Durch die offene Struktur kann der Arbeitsmitteldampf aus den Rückhaltemitteln in die Strömungskanäle ungehindert einströmen.
In den Fällen, wo das Verdampfergehäuse die Kühlwirkung nur auf einer Seite abgeben soll kann erfindungsgemäß im Verdampfergehäuse selbst eine thermische Isolierung vorgesehen werden. Bewährt haben sich bekannte Isolationsmaterialien aus PU-Schaum bzw. geschäumtes Polyethylen-Material. In diese Materialien können bereits die Strömungskanäle und die beckenförmigen Vertiefungen eingearbeitet sein. Auf diese Weise entsteht eine sehr kostengünstige, vakuumfeste Struktur.

[0002] Die Isolationsmaterialien können auch mit der Außenhülle des Verdampfer-Gehäuses verklebt oder verschweißt sein. Als Verdampfer-Gehäuse eignen sich insbesondere bei der Verwendung von Wasser als Arbeitsmittel auch Kunststoffe, wie Polyethylen, Polypropylen oder Polystyrol. Vorteile ergeben sich beim Gewicht und bei der Bearbeitung. Auch besonders aufwendige Gehäuseformen sind mit diesen Materialien leicht formbar, wie z. B. Kühlboxen mit tiefgezogenen Kunststoff-Gehäusen und dazwischenliegenden Isolationsschäumen.
Da die Ausström-Öffnung, insbesondere bei der Verwendung von Wasser als Arbeitsmittel, einen relativ großen Strömungsquerschnitt bedingt, ist es vorteilhaft, sie mittels einer Verschlußkappe verschließbar zu gestalten. Vorteilhaft sind Verschlußklappen, welche beim Andocken an eine Sorptionsmittel-Füllung den Strömungsweg selbständig freigeben und im abgedockten Zustand, beispielsweise über die Wirkung einer Feder, die Ausström-Öffnung verschließen.
Erfindungsgemäß wird die Ausström-Öffnung in Bezug auf das Verdampfer-Gehäuse so angeordnet, daß sowohl das Fluten des Verdampfer-Gehäuses als auch das Ableiten nicht zurückgehaltener Arbeitsmittel durch die Ausström-Öffnung erfolgen kann. Die Ausström-Öffnung ist dazu an der tiefsten Stelle des Gehäuses angeordnet und die Strömungskanäle sind so angelegt, daß das nicht gebundene, flüssige Arbeitsmittel aus dem Innenraum selbständig ablaufen kann.
Das Fluten der Rückhaltemittel erfolgt beispielsweise an eigens dafür vorgesehenen Ladestationen, welche über einen Vorrat an flüssigem Arbeitsmittel und eine Vakuum-Pumpe verfügen.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird beispielsweise mittels der Vakuum-Pumpe Unterdruck innerhalb des Verdampfer-Gehäuses erzeugt, sodann flüssiges Arbeitsmittel über die Ausström-Öffnung und die Strömungskanäle zu den Rückhaltemitteln geleitet, bis alle Rückhaltemittel mit flüssigem Arbeitsmittel gefüllt sind und dann durch Wiederbelüften des Systems das nicht gebundene flüssige Arbeitsmittel aus dem Verdampfer-Gehäuse abgeleitet. Durch das Evakuieren des Gehäuses wird erreicht, daß das Arbeitsmittel in alle Bereiche des Innenraumes einströmt. Beim Wiederbelüften des Systems läuft das überschüssige Arbeitsmittel über die Ausström-Öffnung aus. Dadurch sind keine zusätzlichen Öffnungen im Verdampfer-Gehäuse notwendig.
Im praktischen Betrieb ist gewöhnlich nicht bekannt, wieviel Arbeitsmittel vor dem Fluten in den Rückhaltemitteln vorhanden ist. Auf die erfindungsgemäße Art wird das Rückhaltemittel immer mit der maximal möglichen Menge Arbeitsmittel befüllt. Aufwendige Kontroll-Mechanismen, die den Füllstand der Rückhaltemittel detektieren, können entfallen.
Erfindungsgemäß wird die Kühlvorrichtung über die Ausström-Öffnung an eine Sorptionsmittel-Füllung angekoppelt. Das dampfförmige Arbeitsmittel wird in den Rückhaltemitteln teilweise verdampfen und der Arbeitsmitteldampf über die Ausström-Öffnung in die Sorptionsmittel-Füllung geleitet. Die Sorptionsmittel-Füllung adsorbiert den Arbeitsmitteldampf unter Wärmefreisetzung. Das Arbeitsmittel in den Rückhaltemitteln erstarrt durch Teilverdampfung. Im abgedockten Zustand kann dann die Kühlvorrichtung durch Abschmelzen des erstarrten Arbeitsmittels einen längeren Zeitraum das Kühlgut temperieren.
Wenn als Arbeitsmittel Wasser benutzt wird, findet die Erstarrung unterhalb eines Absolutdrucks von 6 mbar statt. Falls die Ausström-Öffnung und die dazugehörige Andock-Kupplung einen entsprechend großen Querschnitt aufweisen, kann die Kühlvorrichtung ohne zusätzliche Halte-Vorrichtungen allein durch den inneren Unterdruck an der Sorptionsmittel-Station fixiert werden. Eine schnelle und sichere Fixierung der Kühleinrichtung, beispielsweise in Zügen oder Flugzeugen, ist damit auf eine sehr einfache und wirtschaftliche Art möglich.
Als Sorptionsmittel hat sich für den erfindungsgemäßen Anwendungsfall Zeolith und als Arbeitsmittel Wasser bewährt. Wasser gefriert bei 0 °C. Es hat damit ideale Voraussetzungen, eine Kühltemperatur zwischen 2 und 6 °C zu gewährleisten. Bei tieferen Kühltemperaturen empfiehlt sich die Zugabe von Mitteln, welche den Gefrierpunkt des Wassers absenken. Ideal sind hierbei Salze, die je nach Salztyp und Salzkonzentration Erstarrungstemperaturen von bis zu - 30 °C erlauben. Bei der Verwendung von Wasser ergibt sich zusätzlich der konstruktive Vorteil, daß das Verdampfer-Gehäuse hinsichtlich mechanischer Belastungen nur auf Unterdruck ausgelegt werden muß. Überdrücke treten erst auf wenn die Kühlvorrichtung auf Temperaturen über 100 °C, beispielsweise in Waschanlagen, aufgeheizt wird. Durch die erfindungsgemäße Ausström-Öffnung treten jedoch keine Überdrücke auf.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Flaschen-Kühler im Schnitt, aufgesetzt auf eine Sorptionsmittel-Füllung, Fig. 2 eine Kühl-Box in geschnittener Darstellung, angedockt an eine Füll-Station und Fig. 3 eine in zwei Schnitten dargestellte Kühl-Platte.
Ein Flaschen-Kühler (1) besteht aus einem Verdampfer-Gehäuse (2), welches in einem trichterförmigen Doppelmantel-Gefäß eine Flasche zum Kühlhalten aufnehmen kann. Im Bodenbereich des Verdampfer-Gehäuses (2) befindet sich eine Ausström-Öffnung (3), welche durch eine Verschlußklappe (4) mittels einer Druckfeder (5) verschlossen werden kann. Das Verdampfer-Gehäuse (2) bildet im Innenraum zusammenhängende Strömungskanäle (6), in welchen Rückhaltemittel in Form von beckenförmigen Vertiefungen (7) auf der nach innen zeigenden Gehäusewand (2) angeordnet sind. In den ringförmig angeordneten Vertiefungen (7) befindet sich ein saugfähiges Material (8), welches mit Wasser getränkt ist.
Der Flaschen-Kühler (1) sitzt auf einer Sorptionsmittel-Patrone (8), deren Metallgehäuse (9) eine Öffnung (10) aufweist. Diese Öffnung (10) greift in die Ausström-Öffnung (3) des Flaschen-Kühlers und bildet mit dem Verdampfer-Gehäuse (2) eine Verbindung, welche über eine ringförmige Dichtung (11) vakuumdicht ausgeführt ist. Aus der Öffnung (10) der Sorptionsmittel-Patrone (8) ragt ein Öffnungungsstift (12), welcher beim Aufsetzen des Flaschen-Kühlers (1) die Verschlußkappe (4) gegen die Feder (5) in den Innenraum des Verdampfer-Gehäuses (2) drückt und damit die Strömungskanäle (6) mit dem Innenraum der Sorptionsmittel-Patrone (8) verbindet. Innerhalb der Sorptionsmittel-Patrone (8) ist eine Zeolith-Füllung (13) angeordnet, welche Wasserdampf adsorbiert, sobald der Luftdruck im Verdampfer-Gehäuse (2) unter den jeweiligen Verdampfungsdruck des flüssigen Wassers gesunken ist. Um die Luft aus dem System zu entfernen, ist eine Vakuum-Pumpe (14) über eine Saugleitung (15) an die Sorptionsmittel-Patrone (8) angekoppelt. Bei Betrieb der Vakuum-Pumpe (14) wird Luft aus dem Verdampfer-Gehäuse (2) und der Sorptionsmittel-Patrone (8) abgepumpt und über die Auspuff-Leitung (16) an die Umgebung abgegeben.
Nach kurzer Pumpzeit ist der Druck im Innenraum des Verdampfer-Gehäuses (2) so weit abgesunken, daß das flüssige Arbeitsmittel verdampft und über die Strömungskanäle (6) in die Zeolith-Füllung (13) einströmt und dort adsorbiert wird. Dadurch kann weiteres Wasser aus den beckenförmigen Vertiefungen (7) verdampfen und das nicht verdampfte Wasser zu Eis gefrieren. Innerhalb weniger Minuten ist das gesamte Arbeitsmittel zu Eis erstarrt. Beim Abschalten der Vakuum-Pumpe (14) wird das Vakuum-System belüftet. Der Flaschen-Kühler (1) kann von der Sorptionsmittel-Patrone (8) abgenommen werden und seiner Bestimmung zugeführt werden.

[0003] Nachdem das Eis in den Rückhaltemitteln abgeschmolzen ist, wird das fehlende Wasser in den Rückhaltebecken (7) wieder aufgefüllt, indem beispielsweise Leitungswasser über die Ausström-Öffnung in die Strömungskanäle (6) eingefüllt wird, bis das saugfähige Material (8) gesättigt ist. Durch Drehen des Flaschen-Kühlers (1) kann das überschüssige Wasser über die Strömungskanäle (6) und die von Hand leicht eingedrückte Verschlußkappe (4) bis auf wenige Tropfen auslaufen.

[0004] In Fig. 2 ist am Beispiel einer im Schnitt gezeichneten Kühl-Box (20) ein Fluten des Verdampfer-Gehäuses (21) durch ein Unterdruck-Verfahren dargestellt. Die Kühl-Box (20) besteht aus einem Verdampfer-Gehäuse (21), welches zu einer Box mit einer Außenwandung und einer Innenmulde geformt ist. Die Kühl-Box (20) kann über einen isolierten Deckel (22) verschlossen werden. Zwischen den Wänden des Verdampfer-Gehäuses (21) befindet sich eine thermische Isolierung (23), in welche Strömungskanäle (24) so eingearbeitet sind, daß das nicht in den Rückhaltemitteln (26) aufgenommene Wasser bis auf wenige Resttropfen aus der Ausström-Öffnung (25) auslaufen kann. Besonders vorteilhaft ist es, daß bei dieser Bauart auf eine weitere äußere Isolierung der Kühl-Box (20) verzichtet werden kann, da die innenliegende thermische Isolierung (23) so ausführbar ist, daß die Isolierwirkung gegenüber der Außenseite des Verdampfer-Gehäuses wie bei konventionellen Kühl-Boxen erhalten bleibt. In gutem Wärmekontakt zur Innenwand des Verdampfer-Gehäuses (21) befinden sich, eingearbeitet in das Isoliermaterial (23), beckenförmige Vertiefungen (26), in welchen Wasser zurückgehalten wird. Auch diese Kühl-Vorrichtung (20) ist mit einer federbelasteten Verschlußklappe (27) ausgestattet. An die Ausström-Öffnung (25) ist ein Adapter (28) mittels einer Dichtung (29) ankoppelbar. Im unteren Bereich des Adapters (28) ist eine vakuumfeste Wasserleitung (30) angeschlossen, welche über dem Boden eines Vorratgefäßes (31) mündet. Im oberen Bereich des Vorratgefäßes (31) befindet sich ein Belüftungsventil (32) und eine Leitung (33) zu einer Unterdruck-Pumpe (34).
Zum Fluten des Verdampfer-Gehäuses (21) wird erfindungsgemäß über die Unterdruck-Pumpe (34) und die Saugleitung (33) das Vorratgefäß (31) evakuiert. Durch den dabei erzeugten Unterdruck wird gleichzeitig über die Wasserleitung (30) der Innenraum des Verdampfer-Gehäuses (21) mitevakuiert. Nachdem ein ausreichendes Vakuum (ca. 50 mbar absolut) erreicht wurde, wird die Unterdruck-Pumpe (34) abgestellt und über das Belüftungsventil (32) Luft auf die Wasseroberfläche (35) gegeben. Dadurch wird die Wasserfüllung über die Wasserleitung (30) in den Innenraum des Verdampfer-Gehäuses (21) gedrückt und dort über die Strömungskanäle (24) zu den beckenförmigen Vertiefungen (26) gedrückt. Sobald alle Rückhaltemittel mit flüssigem Wasser aufgefüllt sind, kann durch Verschließen des Belüftungsventiles (32) und erneutes Evakuieren über die Unterdruck-Pumpe (34) das überschüssige Wasser aus dem Verdampfer-Gehäuse (21) abgesaugt werden. Um alles überschüssige Wasser abzusaugen, sollte die Unterdruck-Pumpe (34) nunmehr einen etwas niedrigeren Druck als beim ersten Evakuieren aufbauen. Selbstverständlich kann auf das Belüftungsventil (32) verzichtet werden, wenn es sich bei der Unterdruck-Pumpe (34) um eine selbstbelüftende Pumpe handelt.

[0005] Fig. 3 zeigt schließlich eine Verdampfer-Platte (36) in zweifach geschnittener Darstellung. Der Schnitt A-A schneidet die Verdampfer-Platte (36) in Querrichtung, während der Schnitt B-B einen Schnitt in Längsrichtung darstellt.
Von einer Ausström-Öffnung (38) führt ein Strömungskanal (39) zu mehreren kleineren Strömungskanälen (40). Zwischen diesen befindet sich ein saugfähiges Material (41), welches im wesentlichen aus Mineralfaserstreifen besteht. Die Grenze zwischen den Strömungskanälen (40) und dem saugfähigen Material (41) wird durch U-förmig gekanntetes Streckmetall (42) gebildet, welches beim Evakuieren der Platten das Verdampfer-Gehäuse (37) abstützt. Um das Verdampfer-Gehäuse (37) ist ein Polyurethan-Schaum aufgebracht, der die Kühlwirkung der Verdampfer-Platte (36) gezielt auf die isolationsfreie Seite lenkt.


Ansprüche

1. Kühlvorrichtung mit einem Verdampfer-Gehäuse (2), das im Innenraum Strömungskanäle (6) und eine Ausström-Öffnung (3) zum Ausströmen von Arbeitsmittel-Dampf aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß Rückhaltemittel (8) zum Rückhalten von flüssigem Arbeitsmittel vorhanden sind, die beim Fluten des Verdampfer-Gehäuses (2) mit flüssigem Arbeitsmittel aufgefüllt werden und daß die Strömungskanäle (6) so angeordnet sind, daß sie beim Ableiten des flüssigen, nicht rückgehaltenen Arbeitsmittels entleert werden und daß das in den Rückhaltemitteln (8) verbliebene Arbeitsmittel durch Teilverdampfung erstarren kann.
 
2. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückhaltemittel (8) ein saugfähiges Material enthält.
 
3. Kühlvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückhaltemittel (8) beckenförmige Vertiefungen (7) enthält, die das flüssige Arbeitsmittel zurückhalten.
 
4. Kühlvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausström-Öffnung (3) eine Verschlußklappe (4) enthält, die während der Zeiträume, in denen keine Ausströmung erfolgt, den Zugang zum Innenraum des Verdampfer-Gehäuses (2) verwehrt.
 
5. Kühlvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausström-Öffnung (3) so gestaltet ist, daß das Fluten des Verdampfer-Gehäuses (2) durch die Ausström-Öffnung (3) erfolgen kann.
 
6. Kühlvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Innenraum des Verdampfer-Gehäuses (2) thermische Isolationsmaterialien (23) enthalten sind.
 
7. Kühlvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strömungskanäle (6) und die Ausström-Öffnung (3) so angeordnet sind, daß das Entfernen des nicht rückgehaltenen Arbeitsmittels durch die Ausström-Öffnung (3) erfolgen kann.
 
8. Kühlvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlvorrichtung durch den im Verdampfer-Gehäuse (2, 21) herrschenden Unterdruck an einen Adapter (28) angesaugt und festgehalten wird.
 
9. Verfahren zum Fluten der Rückhaltemittel (26) bei einer Kühlvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

a) daß das Verdampfer-Gehäuse (21) evakuiert wird,

b) daß flüssiges Arbeitsmittel über die Strömungskanäle (24) zu den Rückhaltemitteln (26) eingeleitet wird und anschließend

c) das nicht in den Rückhaltemitteln (26) rückbehaltene Arbeitsmittel über die Strömungskanäle (24) abgeleitet wird.


 
10. Verfahren zum Erstarren des Arbeitsmittels bei einer Kühlvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Ausström-Öffnung (3) eine Sorptionsmittelfüllung (13) angekoppelt wird, die dampfförmiges Arbeitsmittel aus den Rückhaltemitteln (8) absaugt und dabei das verbleibende Arbeitsmittel erstarrt.
 




Zeichnung













Recherchenbericht