[0001] Die Erfindung betrifft eine Kühlvorrichtung mit einem Verdampfungsgehäuse, das im
Innenraum Strömungskanäle und eine Öffnung zum Ausströmen von Arbeitsmitteldampf aufweist.
Aus der EP 0,577,869 A1 ist ein Kühlsystem mit einer vakuumdichten Arbeitsmitteldampf-Sammelleitung
bekannt, an welche beliebige Verdampfer für ein Arbeitsmittel und mindestens eine
Sorptionsmittel-Füllung, die das Arbeitsmittel sorbieren kann, vakuumdicht anschließbar
sind. In den Verdampfern kann flüssiges Arbeitsmittel verdampfen und über die Sammelleitung
zum Sorptionsmittel strömen. Die Verdampfer sind von der Sammelleitung trennbar.
Aus der DE-OS 4003107 ist ein Eiserzeuger nach dem Sorptionsprinzip bekannt, bei dem
mittels eines vakuumfesten Sorptionsmittel-Behälters, der einen festen Sorptionsstoff
enthält und an den eine Vakuumpumpe angeschlossen ist, in einem Vereisungsgefäß eine
wässrige Flüssigkeit gefroren wird.
All diese Systeme benötigen ein Verdampfungsgefäß, das im Innenraum Strömungskanäle
und eine Öffnung zum Ausströmen von Arbeitsmitteldampf aufweist. Das verdampfende
Arbeitsmittel muß in die Verdampfer in flüssiger Form nachgefüllt werden.
Wenn das Arbeitsmittel nicht nur verdampfen, sondern auch durch eine Abkühlung unterhalb
den Erstarrungspunkt latente Wärme speichern soll, müssen an die Verdampfer-Anordnung
besondere Anforderungen gestellt werden. Das erstarrte Arbeitsmittel soll beim Schmelzen
die gespeicherte Kälte an ein zu kühlendes Produkt möglichst über einen langen Zeitraum
im Bereich der Schmelz-Temperatur des Arbeitsmittels abgeben. Hierzu ist ein möglichst
guter Kontakt mit dem Verdampfergehäuse notwendig. Meist soll die Kühlvorrichtung
größere Gegenstände, beispielsweise einen fahrbaren Trolley, kühlen. Bei der Kühlung
derart großflächiger Einheiten ist sicherzustellen, daß die gespeicherte Kälte homogen
aus dem Kühlgut abgeführt wird.
Da besonders bei hochsiedenden Arbeitsmitteln die Erstarrung oftmals im Unterdruck
abläuft, müssen, bedingt durch die großen Dampf-Volumina, die abgeleitet werden müssen,
geeignete und groß dimensionierte Strömungskanäle vorgesehen werden. Neben den Strömungskanälen
ist besonderes Augenmerk auf die Ausström-Öffnung zu legen. Diese ist beispielsweise
mit einer Sorptionsmittel-Füllung druck- bzw. vakuumdicht zu verbinden.
Aufgabe der Erfindung ist eine Kühlvorrichtung, welche auf einfache und kostengünstige
Weise ein Nachfüllen des verdampfenden Arbeitsmittels sowie ein Erstarren des nicht
verdampften Arbeitsmittels zur Kältespeicherung erlaubt.
Gelöst wird die Aufgabe bei einer Kühlvorrichtung der eingangs genannten Art durch
die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1, 9 und 10.
Die erfindungsgemäße Kühlvorrichtung besteht demnach im wesentlichen aus einem Verdampfergehäuse,
das im Innenraum Strömungskanäle enthält, welche mit einer Öffnung zum Ausströmen
von Arbeitsmitteldampf so in Verbindung stehen, daß beim Fluten des Verdampfergehäuses
alle Rückhaltemittel mit flüssigem Arbeitsmittel gefüllt werden und daß beim Entfernen
des nicht benötigten flüssigen Arbeitsmittels die Strömungskanäle vollständig entleert
werden. Beim späteren Erstarten des Arbeitsmittels kann dadurch der abströmende Arbeitsmitteldampf
aus den Rückhaltemitteln ungehindert in eine angekoppelte Sorptionsmittel-Füllung
strömen.
Als Rückhaltemittel eignen sich alle saugfähigen Materialien, welche das flüssige
Arbeitsmittel im gewünschten Bereich des Verdampfergehäuses festhalten. Vorteilhaft
sind Schwämme aus Kunststoff mit offenen Poren. Besonders geeignet sind aber auch
Mineralfasern mit kapillarartiger Sogwirkung, die das flüssige Arbeitsmittel auch
in entlegenere Bereiche des Verdampfergehäuses transportieren können. Diese Materalien,
die gewöhnlich zur thermischen Isolierung dienen, werden im nassen Zustand zu guten
Wärmeleitern.
Das Rückhaltemittel muß ferner ein Erstarren des Arbeitsmittels ermöglichen und eine
gute Wärmeübertragung an das Verdampfer-Gehäuse gewährleisten.
Neben der Verwendung von saugfähigen Materalien, haben sich auch Rückhaltemittel bewährt,
welche beckenartige Vertiefungen bilden, die das flüssige Arbeitsmittel am Auslaufen
hindern. Die Vertiefungen sind so zu gestalten, daß das flüssige Arbeitsmittel auch
bei ruckartigen Bewegungen der Kühlvorrichtung nicht unzulässig ausläuft. Flache Vertiefungen
haben den Vorteil, daß die Erstarrung des Arbeitsmittels schnell von der Oberfläche
aus den Boden der Vertiefung erreicht.
Bei der Verwendung von hochsiedenden Arbeitsmitteln, insbesondere von Wasser, findet
die Erstarrung im Vakuum statt. Das Verdampfer-Gehäuse muß deshalb geeignete Stützkonstruktionen
enthalten. Hierfür sind beispielsweise Stützmateralien geeignet, welche einerseits
die Strömungskanäle formen und andererseits gleichzeitig die saugfähigen Rückhaltemittel
fixieren bzw. beckenförmige Vertiefungen für das Arbeitsmittel darstellen. Bewährt
haben sich beispielsweise Lochbleche und Streckmetalle, welche gegenüberliegende Gehäuseflächen
abstützen und zugleich das saugfähige Material außerhalb der Strömungskanäle fixieren.
Durch die offene Struktur kann der Arbeitsmitteldampf aus den Rückhaltemitteln in
die Strömungskanäle ungehindert einströmen.
In den Fällen, wo das Verdampfergehäuse die Kühlwirkung nur auf einer Seite abgeben
soll kann erfindungsgemäß im Verdampfergehäuse selbst eine thermische Isolierung vorgesehen
werden. Bewährt haben sich bekannte Isolationsmaterialien aus PU-Schaum bzw. geschäumtes
Polyethylen-Material. In diese Materialien können bereits die Strömungskanäle und
die beckenförmigen Vertiefungen eingearbeitet sein. Auf diese Weise entsteht eine
sehr kostengünstige, vakuumfeste Struktur.
[0002] Die Isolationsmaterialien können auch mit der Außenhülle des Verdampfer-Gehäuses
verklebt oder verschweißt sein. Als Verdampfer-Gehäuse eignen sich insbesondere bei
der Verwendung von Wasser als Arbeitsmittel auch Kunststoffe, wie Polyethylen, Polypropylen
oder Polystyrol. Vorteile ergeben sich beim Gewicht und bei der Bearbeitung. Auch
besonders aufwendige Gehäuseformen sind mit diesen Materialien leicht formbar, wie
z. B. Kühlboxen mit tiefgezogenen Kunststoff-Gehäusen und dazwischenliegenden Isolationsschäumen.
Da die Ausström-Öffnung, insbesondere bei der Verwendung von Wasser als Arbeitsmittel,
einen relativ großen Strömungsquerschnitt bedingt, ist es vorteilhaft, sie mittels
einer Verschlußkappe verschließbar zu gestalten. Vorteilhaft sind Verschlußklappen,
welche beim Andocken an eine Sorptionsmittel-Füllung den Strömungsweg selbständig
freigeben und im abgedockten Zustand, beispielsweise über die Wirkung einer Feder,
die Ausström-Öffnung verschließen.
Erfindungsgemäß wird die Ausström-Öffnung in Bezug auf das Verdampfer-Gehäuse so angeordnet,
daß sowohl das Fluten des Verdampfer-Gehäuses als auch das Ableiten nicht zurückgehaltener
Arbeitsmittel durch die Ausström-Öffnung erfolgen kann. Die Ausström-Öffnung ist dazu
an der tiefsten Stelle des Gehäuses angeordnet und die Strömungskanäle sind so angelegt,
daß das nicht gebundene, flüssige Arbeitsmittel aus dem Innenraum selbständig ablaufen
kann.
Das Fluten der Rückhaltemittel erfolgt beispielsweise an eigens dafür vorgesehenen
Ladestationen, welche über einen Vorrat an flüssigem Arbeitsmittel und eine Vakuum-Pumpe
verfügen.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird beispielsweise mittels der Vakuum-Pumpe
Unterdruck innerhalb des Verdampfer-Gehäuses erzeugt, sodann flüssiges Arbeitsmittel
über die Ausström-Öffnung und die Strömungskanäle zu den Rückhaltemitteln geleitet,
bis alle Rückhaltemittel mit flüssigem Arbeitsmittel gefüllt sind und dann durch Wiederbelüften
des Systems das nicht gebundene flüssige Arbeitsmittel aus dem Verdampfer-Gehäuse
abgeleitet. Durch das Evakuieren des Gehäuses wird erreicht, daß das Arbeitsmittel
in alle Bereiche des Innenraumes einströmt. Beim Wiederbelüften des Systems läuft
das überschüssige Arbeitsmittel über die Ausström-Öffnung aus. Dadurch sind keine
zusätzlichen Öffnungen im Verdampfer-Gehäuse notwendig.
Im praktischen Betrieb ist gewöhnlich nicht bekannt, wieviel Arbeitsmittel vor dem
Fluten in den Rückhaltemitteln vorhanden ist. Auf die erfindungsgemäße Art wird das
Rückhaltemittel immer mit der maximal möglichen Menge Arbeitsmittel befüllt. Aufwendige
Kontroll-Mechanismen, die den Füllstand der Rückhaltemittel detektieren, können entfallen.
Erfindungsgemäß wird die Kühlvorrichtung über die Ausström-Öffnung an eine Sorptionsmittel-Füllung
angekoppelt. Das dampfförmige Arbeitsmittel wird in den Rückhaltemitteln teilweise
verdampfen und der Arbeitsmitteldampf über die Ausström-Öffnung in die Sorptionsmittel-Füllung
geleitet. Die Sorptionsmittel-Füllung adsorbiert den Arbeitsmitteldampf unter Wärmefreisetzung.
Das Arbeitsmittel in den Rückhaltemitteln erstarrt durch Teilverdampfung. Im abgedockten
Zustand kann dann die Kühlvorrichtung durch Abschmelzen des erstarrten Arbeitsmittels
einen längeren Zeitraum das Kühlgut temperieren.
Wenn als Arbeitsmittel Wasser benutzt wird, findet die Erstarrung unterhalb eines
Absolutdrucks von 6 mbar statt. Falls die Ausström-Öffnung und die dazugehörige Andock-Kupplung
einen entsprechend großen Querschnitt aufweisen, kann die Kühlvorrichtung ohne zusätzliche
Halte-Vorrichtungen allein durch den inneren Unterdruck an der Sorptionsmittel-Station
fixiert werden. Eine schnelle und sichere Fixierung der Kühleinrichtung, beispielsweise
in Zügen oder Flugzeugen, ist damit auf eine sehr einfache und wirtschaftliche Art
möglich.
Als Sorptionsmittel hat sich für den erfindungsgemäßen Anwendungsfall Zeolith und
als Arbeitsmittel Wasser bewährt. Wasser gefriert bei 0 °C. Es hat damit ideale Voraussetzungen,
eine Kühltemperatur zwischen 2 und 6 °C zu gewährleisten. Bei tieferen Kühltemperaturen
empfiehlt sich die Zugabe von Mitteln, welche den Gefrierpunkt des Wassers absenken.
Ideal sind hierbei Salze, die je nach Salztyp und Salzkonzentration Erstarrungstemperaturen
von bis zu - 30 °C erlauben. Bei der Verwendung von Wasser ergibt sich zusätzlich
der konstruktive Vorteil, daß das Verdampfer-Gehäuse hinsichtlich mechanischer Belastungen
nur auf Unterdruck ausgelegt werden muß. Überdrücke treten erst auf wenn die Kühlvorrichtung
auf Temperaturen über 100 °C, beispielsweise in Waschanlagen, aufgeheizt wird. Durch
die erfindungsgemäße Ausström-Öffnung treten jedoch keine Überdrücke auf.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Flaschen-Kühler im Schnitt, aufgesetzt auf eine Sorptionsmittel-Füllung,
Fig. 2 eine Kühl-Box in geschnittener Darstellung, angedockt an eine Füll-Station
und Fig. 3 eine in zwei Schnitten dargestellte Kühl-Platte.
Ein Flaschen-Kühler (1) besteht aus einem Verdampfer-Gehäuse (2), welches in einem
trichterförmigen Doppelmantel-Gefäß eine Flasche zum Kühlhalten aufnehmen kann. Im
Bodenbereich des Verdampfer-Gehäuses (2) befindet sich eine Ausström-Öffnung (3),
welche durch eine Verschlußklappe (4) mittels einer Druckfeder (5) verschlossen werden
kann. Das Verdampfer-Gehäuse (2) bildet im Innenraum zusammenhängende Strömungskanäle
(6), in welchen Rückhaltemittel in Form von beckenförmigen Vertiefungen (7) auf der
nach innen zeigenden Gehäusewand (2) angeordnet sind. In den ringförmig angeordneten
Vertiefungen (7) befindet sich ein saugfähiges Material (8), welches mit Wasser getränkt
ist.
Der Flaschen-Kühler (1) sitzt auf einer Sorptionsmittel-Patrone (8), deren Metallgehäuse
(9) eine Öffnung (10) aufweist. Diese Öffnung (10) greift in die Ausström-Öffnung
(3) des Flaschen-Kühlers und bildet mit dem Verdampfer-Gehäuse (2) eine Verbindung,
welche über eine ringförmige Dichtung (11) vakuumdicht ausgeführt ist. Aus der Öffnung
(10) der Sorptionsmittel-Patrone (8) ragt ein Öffnungungsstift (12), welcher beim
Aufsetzen des Flaschen-Kühlers (1) die Verschlußkappe (4) gegen die Feder (5) in den
Innenraum des Verdampfer-Gehäuses (2) drückt und damit die Strömungskanäle (6) mit
dem Innenraum der Sorptionsmittel-Patrone (8) verbindet. Innerhalb der Sorptionsmittel-Patrone
(8) ist eine Zeolith-Füllung (13) angeordnet, welche Wasserdampf adsorbiert, sobald
der Luftdruck im Verdampfer-Gehäuse (2) unter den jeweiligen Verdampfungsdruck des
flüssigen Wassers gesunken ist. Um die Luft aus dem System zu entfernen, ist eine
Vakuum-Pumpe (14) über eine Saugleitung (15) an die Sorptionsmittel-Patrone (8) angekoppelt.
Bei Betrieb der Vakuum-Pumpe (14) wird Luft aus dem Verdampfer-Gehäuse (2) und der
Sorptionsmittel-Patrone (8) abgepumpt und über die Auspuff-Leitung (16) an die Umgebung
abgegeben.
Nach kurzer Pumpzeit ist der Druck im Innenraum des Verdampfer-Gehäuses (2) so weit
abgesunken, daß das flüssige Arbeitsmittel verdampft und über die Strömungskanäle
(6) in die Zeolith-Füllung (13) einströmt und dort adsorbiert wird. Dadurch kann weiteres
Wasser aus den beckenförmigen Vertiefungen (7) verdampfen und das nicht verdampfte
Wasser zu Eis gefrieren. Innerhalb weniger Minuten ist das gesamte Arbeitsmittel zu
Eis erstarrt. Beim Abschalten der Vakuum-Pumpe (14) wird das Vakuum-System belüftet.
Der Flaschen-Kühler (1) kann von der Sorptionsmittel-Patrone (8) abgenommen werden
und seiner Bestimmung zugeführt werden.
[0003] Nachdem das Eis in den Rückhaltemitteln abgeschmolzen ist, wird das fehlende Wasser
in den Rückhaltebecken (7) wieder aufgefüllt, indem beispielsweise Leitungswasser
über die Ausström-Öffnung in die Strömungskanäle (6) eingefüllt wird, bis das saugfähige
Material (8) gesättigt ist. Durch Drehen des Flaschen-Kühlers (1) kann das überschüssige
Wasser über die Strömungskanäle (6) und die von Hand leicht eingedrückte Verschlußkappe
(4) bis auf wenige Tropfen auslaufen.
[0004] In Fig. 2 ist am Beispiel einer im Schnitt gezeichneten Kühl-Box (20) ein Fluten
des Verdampfer-Gehäuses (21) durch ein Unterdruck-Verfahren dargestellt. Die Kühl-Box
(20) besteht aus einem Verdampfer-Gehäuse (21), welches zu einer Box mit einer Außenwandung
und einer Innenmulde geformt ist. Die Kühl-Box (20) kann über einen isolierten Deckel
(22) verschlossen werden. Zwischen den Wänden des Verdampfer-Gehäuses (21) befindet
sich eine thermische Isolierung (23), in welche Strömungskanäle (24) so eingearbeitet
sind, daß das nicht in den Rückhaltemitteln (26) aufgenommene Wasser bis auf wenige
Resttropfen aus der Ausström-Öffnung (25) auslaufen kann. Besonders vorteilhaft ist
es, daß bei dieser Bauart auf eine weitere äußere Isolierung der Kühl-Box (20) verzichtet
werden kann, da die innenliegende thermische Isolierung (23) so ausführbar ist, daß
die Isolierwirkung gegenüber der Außenseite des Verdampfer-Gehäuses wie bei konventionellen
Kühl-Boxen erhalten bleibt. In gutem Wärmekontakt zur Innenwand des Verdampfer-Gehäuses
(21) befinden sich, eingearbeitet in das Isoliermaterial (23), beckenförmige Vertiefungen
(26), in welchen Wasser zurückgehalten wird. Auch diese Kühl-Vorrichtung (20) ist
mit einer federbelasteten Verschlußklappe (27) ausgestattet. An die Ausström-Öffnung
(25) ist ein Adapter (28) mittels einer Dichtung (29) ankoppelbar. Im unteren Bereich
des Adapters (28) ist eine vakuumfeste Wasserleitung (30) angeschlossen, welche über
dem Boden eines Vorratgefäßes (31) mündet. Im oberen Bereich des Vorratgefäßes (31)
befindet sich ein Belüftungsventil (32) und eine Leitung (33) zu einer Unterdruck-Pumpe
(34).
Zum Fluten des Verdampfer-Gehäuses (21) wird erfindungsgemäß über die Unterdruck-Pumpe
(34) und die Saugleitung (33) das Vorratgefäß (31) evakuiert. Durch den dabei erzeugten
Unterdruck wird gleichzeitig über die Wasserleitung (30) der Innenraum des Verdampfer-Gehäuses
(21) mitevakuiert. Nachdem ein ausreichendes Vakuum (ca. 50 mbar absolut) erreicht
wurde, wird die Unterdruck-Pumpe (34) abgestellt und über das Belüftungsventil (32)
Luft auf die Wasseroberfläche (35) gegeben. Dadurch wird die Wasserfüllung über die
Wasserleitung (30) in den Innenraum des Verdampfer-Gehäuses (21) gedrückt und dort
über die Strömungskanäle (24) zu den beckenförmigen Vertiefungen (26) gedrückt. Sobald
alle Rückhaltemittel mit flüssigem Wasser aufgefüllt sind, kann durch Verschließen
des Belüftungsventiles (32) und erneutes Evakuieren über die Unterdruck-Pumpe (34)
das überschüssige Wasser aus dem Verdampfer-Gehäuse (21) abgesaugt werden. Um alles
überschüssige Wasser abzusaugen, sollte die Unterdruck-Pumpe (34) nunmehr einen etwas
niedrigeren Druck als beim ersten Evakuieren aufbauen. Selbstverständlich kann auf
das Belüftungsventil (32) verzichtet werden, wenn es sich bei der Unterdruck-Pumpe
(34) um eine selbstbelüftende Pumpe handelt.
[0005] Fig. 3 zeigt schließlich eine Verdampfer-Platte (36) in zweifach geschnittener Darstellung.
Der Schnitt A-A schneidet die Verdampfer-Platte (36) in Querrichtung, während der
Schnitt B-B einen Schnitt in Längsrichtung darstellt.
Von einer Ausström-Öffnung (38) führt ein Strömungskanal (39) zu mehreren kleineren
Strömungskanälen (40). Zwischen diesen befindet sich ein saugfähiges Material (41),
welches im wesentlichen aus Mineralfaserstreifen besteht. Die Grenze zwischen den
Strömungskanälen (40) und dem saugfähigen Material (41) wird durch U-förmig gekanntetes
Streckmetall (42) gebildet, welches beim Evakuieren der Platten das Verdampfer-Gehäuse
(37) abstützt. Um das Verdampfer-Gehäuse (37) ist ein Polyurethan-Schaum aufgebracht,
der die Kühlwirkung der Verdampfer-Platte (36) gezielt auf die isolationsfreie Seite
lenkt.
1. Kühlvorrichtung mit einem Verdampfer-Gehäuse (2), das im Innenraum Strömungskanäle
(6) und eine Ausström-Öffnung (3) zum Ausströmen von Arbeitsmittel-Dampf aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß Rückhaltemittel (8) zum Rückhalten von flüssigem Arbeitsmittel vorhanden sind,
die beim Fluten des Verdampfer-Gehäuses (2) mit flüssigem Arbeitsmittel aufgefüllt
werden und daß die Strömungskanäle (6) so angeordnet sind, daß sie beim Ableiten des
flüssigen, nicht rückgehaltenen Arbeitsmittels entleert werden und daß das in den
Rückhaltemitteln (8) verbliebene Arbeitsmittel durch Teilverdampfung erstarren kann.
2. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückhaltemittel (8) ein saugfähiges Material enthält.
3. Kühlvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückhaltemittel (8) beckenförmige Vertiefungen (7) enthält, die das flüssige
Arbeitsmittel zurückhalten.
4. Kühlvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausström-Öffnung (3) eine Verschlußklappe (4) enthält, die während der Zeiträume,
in denen keine Ausströmung erfolgt, den Zugang zum Innenraum des Verdampfer-Gehäuses
(2) verwehrt.
5. Kühlvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausström-Öffnung (3) so gestaltet ist, daß das Fluten des Verdampfer-Gehäuses
(2) durch die Ausström-Öffnung (3) erfolgen kann.
6. Kühlvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Innenraum des Verdampfer-Gehäuses (2) thermische Isolationsmaterialien (23)
enthalten sind.
7. Kühlvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strömungskanäle (6) und die Ausström-Öffnung (3) so angeordnet sind, daß das
Entfernen des nicht rückgehaltenen Arbeitsmittels durch die Ausström-Öffnung (3) erfolgen
kann.
8. Kühlvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlvorrichtung durch den im Verdampfer-Gehäuse (2, 21) herrschenden Unterdruck
an einen Adapter (28) angesaugt und festgehalten wird.
9. Verfahren zum Fluten der Rückhaltemittel (26) bei einer Kühlvorrichtung nach einem
der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
a) daß das Verdampfer-Gehäuse (21) evakuiert wird,
b) daß flüssiges Arbeitsmittel über die Strömungskanäle (24) zu den Rückhaltemitteln
(26) eingeleitet wird und anschließend
c) das nicht in den Rückhaltemitteln (26) rückbehaltene Arbeitsmittel über die Strömungskanäle
(24) abgeleitet wird.
10. Verfahren zum Erstarren des Arbeitsmittels bei einer Kühlvorrichtung nach einem der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Ausström-Öffnung (3) eine Sorptionsmittelfüllung (13) angekoppelt wird,
die dampfförmiges Arbeitsmittel aus den Rückhaltemitteln (8) absaugt und dabei das
verbleibende Arbeitsmittel erstarrt.