[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen gewebten Leitungsverbund mit mehreren, parallel
zueinander verlaufenden, flexiblen Einzelleitungen, die allein oder in Kombination
mit natürlichen oder künstlichen Fäden die Webkette bilden, sowie mit mindestens einer
in den Leitungsverbund eingewebten Zu- und/ oder Ableitung.
[0002] In der flexiblen Verdrahtung haben sich im wesentlichen zwei Tendenzen herauskristallisiert.
Ist zwischen zwei Endstellen eine hohe parallele Datenübertragungsrate erforderlich,
kommen in aller Regel Kabelbänder unterschiedlichster Herstellung zum Einsatz, wobei
der hohe Organisationsgrad der Leitungen im Band zu deutlich besseren elektrischen
Eigenschaften führt, als sie in Kabelbündeln zu erwarten sind. Auch die Harmonie zum
Stecker oder Verbinder ist wesentlich höher als beim Kabelbündel. Standardisierungen
und neue Konstruktionen, wie Schneid-Klemm-Kontakte usw. haben hier zur Vereinfachung
und Zeiteinsparung bei der Steckeranbindung geführt. Besonders in der On-Board-, Board-
zu Board-, Board- zu Chassis- und Chassis- zu Chassis-Verkabelung läßt sich diese
Variante wiederfinden.
[0003] Dabei ist diese Variante der elektrischen Verbindung in der Regel auf den Anschluß
der beiden Bandenden begrenzt. Eine Trennung oder Verzweigung von einzelnen Leitern
zwecks Verbindung mehrerer unterschiedlicher Anschlußpunkte ist ohne mechanische Zerstörung
des Verbundes nicht möglich.
[0004] Für Spannungsabgriffe zwischen den Enden ist es bekannt, durch Umschlagen des Kabelbandes
im Winkel, durch Flechten oder durch Zick-Zack-Führung der zueinander parallellaufenden
Bandleiter zu bewirken, daß in regelmäßigen Abständen alle Leiter nacheinander in
immer wiederkehrender Zuordnung den Bandrand erreichen. Dort können jeweils gleichgroße,
kontaktierbare Lötschlaufen gebildet werden, beispielsweise für den Anschluß fernmeldetechnischer
Wähler (FR 1 041 988, DE 32 35 968 A1). Die Kontaktierung ist auf die bandnahe Randzone
beschränkt weshalb beliebig im Raum angeordnete Gerätekomponenten nicht optimal anzuschließen
sind. Die Leiter gehen, sofern sie nicht nachträglich mechanisch getrennt werden,
vom Anfang bis zum Ende des Kabelbandes durch, die Anzahl der Leiter im Band bleibt
über die gesamte Länge folglich konstant.
[0005] Die meisten Kabelbänder sind außerdem aufgrund ihrer Herstellungsweise auf eine bestimmte,
durchgehende Aderzahl (3, 5, 10, 20 usw.) und im allgemeinen auf eine einheitliche
Größe und Beschaffenheit der Adern, auf ein einheitliches Isoliermaterial sowie niedrige
Querschnitte und somit niedrige Ströme begrenzt.
[0006] In der EP 0246 115 A2 wird die Herstellung gewebter kontinuierlicher Kabelbänder
unter Verwendung zusätzlicher polymerer Fasern für eine bessere Steckeranbindung an
insbesondere Schneid-Klemm-Kontakte beschrieben. Für eine Vielverzweigung elektrischer
Leitungen ist dieses Verfahren nicht verwendbar.
[0007] In der US 3 197 555 wird eine Möglichkeit beschrieben, blanke Flachbandleiter in
eine Webkette zu integrieren und zu einem Flachbandkabel zu verweben, indem diese
blanken Leiter mittels eines nichtleitenden Schußmaterials und unter hoher Schußdichte
gegeneinander isoliert werden. Das fertige Erzeugnis ist ein gewebtes Flachbandkabel
mit einer Anzahl von eingewebten Leitern, die sämtlich von Anfang bis zum Ende parallel
zueinander durchgeführt sind. In einem Folgearbeitsgang können durch nachträgliches
Aufschneiden und Herausziehen der Schußfäden in Teilbereichen des Kabelbandes, also
durch partielles Zerstören des Gewebes, alle blanken Leiter wieder freigelegt werden
und mittels einer Crimpzange Kontaktierungsnasen für Crimpverbindungen herausgebogen
werden. Es ist klar, daß so nur Kontaktstellen geschaffen werden können. Erst von
der Crimp-Verbinderleiste aus können dann individuell Leitungen zu- oder abgeführt
werden.
[0008] Aus der US 3 711 627 ist ein flexibles Kabelband bekannt, das aus durchgehenden,
blanken Leitern und diese beabstandenden, durchgehenden Nichtleitern bzw. isolierten
Leitern als Kett- und Schußmaterial gewebt ist. Die Knotenpunkte der sich kreuzenden,
blanken, elektrischen Leiter bilden infolge der Eigenspannung des Gewebes Kontaktstellen.
Auf diese Weise können elektrische Signale, die beispielsweise über einen Bandstecker
vom Bandende in die blanken, elektrischen Leiter eingespeist werden, an den Knotenpunkten
auf die blanken, elektrisch leitenden Schußfäden geleitet werden und am Bandrand über
beispielsweise Steckerleisten weiterverteilt werden. Dieses Kabelband erlaubt die
Zu- und Abführung elektrischer Signale an praktisch jeder Stelle des Bandes. Allerdings
ist die Fertigung eines solchen Kabelgewebes sehr aufwendig, da für das Schußmaterial
eine besondere Steuerung zum Einschießen der blanken Leiter vorhanden sein muß. Die
Ausführungsbeispiele beschränken sich aus diesem Grunde auch nur auf Gewebe mit konstantem
Bindungsrapport. Die vom Anwender gewünschten elektrischen Verbindungen werden im
Anschluß an das Weben durch mechanisches Zerstören (Trennen) der unerwünschten Verbindungen
hergestellt, wodurch eine Auslese erfolgt. Hier sind Irrtümer nicht ausgeschlossen,
weshalb eine Prüfung des fertig konfektionierten Bandes unerläßlich ist. Ferner bilden
die Knotenpunkte recht unsichere elektrische Kontaktstellen. Sich bewegende Bänder,
beispielsweise in Maschinen, können Kontaktunterbrechungen mit bösen Folgen verursachen,
Oxidation und sonstige Beeinträchtigungen an der Leiteroberfläche durch Staub, Fett
usw. sorgen für ein übriges. Andererseits besteht beim engen Führen unisolierter elektrischer
Leiter in insbesondere bewegten Bändern die Gefahr von unerwünschten Leitungsschlüssen.
Auch können die blanken Leiter zu Gehäuseschluß, Fremdeinspeisung u.ä. führen. Bei
schmäleren Bändern sind die Leiter im Schuß nur ungenügend mechanisch gegen Herausziehen
aus dem Gewebe gesichert. Die Fortleitung anderer Medien auf diese Weise, wie Licht
oder Luft erscheint undenkbar. Auch eine immer weitere Verästelung der Leiter ist
unmöglich, weshalb das Gewebe immer auf platten- oder bandartige Gebilde beschränkt
bleibt.
[0009] Aus der US 4 746 769 zu entnehmen, daß Leiter in getrennten Weblagen untergebracht
sein können, wobei die Lagen über Stege untereinander verwebt und in Wiederholung
des Webrapports sich kreuzend angeordnet sind. Die Lagen mit den eingewebten Leitern
können anschließend so separiert werden, daß sie entsprechend dieser Ebenen nicht
mehr miteinander verbunden sind. Dies geschieht durch nachträgliches Zerschneiden,
also wiederum durch Zerstören des Gewebes und Entfernen der Verbindungsstege in Folgearbeitsgängen.
Die Zertrennung bewirkt stets die Selektion und den Zerfall aller in einer Ebene untergebrachten
Signalleiter über die gesamte Breite des gewebten Kabelverbundes von einer weiteren
Ebene an dieser Trennstelle.
[0010] Aus der US 3 654 381 ist schließlich auch schon ein Flachbandkabel bekannt, in das
auch andere als elektrische Leiter eingewebt sind. Individuell gestaltbare Zu- und/oder
Abführungen von Leitern sind auch hier nicht vorhanden.
[0011] Alle Bänder und auch das Gewebe nach US 3 711 627 beruhen auf dem Prinzip, daß während
ihrer Herstellung die Summe der Leiter an jeder Stelle konstant bleibt. Jeder Leiter
geht vom Anfang bis zum Ende ohne Unterbrechung durch. Notwendige Auftrennungen erfolgen
durch nachträgliche mechanische Zerstörung.
[0012] Im Gegensatz dazu steht das Kabelbündel oder der Kabelbaum, wohinein an beliebiger
Stelle und in beliebiger Länge nahezu beliebig geartete Leiter eingebunden und/oder
ausgebunden sind. Wo immer ein komplexes, vielverzweigtes elektrisches Verbindungssystem
erforderlich ist, kommt ein auf konventionelle Weise gebundener Kabelbaum zum Einsatz.
Sein größter Vorteil besteht in der Verwendung aller nur denkbaren Materialien und
Querschnitte zur Übertragung eines Mediums, insbesondere elektrischer Ströme und Lichtwellen,
sowie seiner theoretisch uneingeschränkten Verzweigbarkeit. Bisher ist kein anderes
Verbindungssystem bekannt, daß auch nur annähernd die Individualität eines konventionell
hergestellten Kabelbaums erreicht. Dieser immense Vorteil ist jedoch nur aufgrund
extrem niedriger Produktionseffektivität möglich, denn die Herstellung ist zum Großteil
manuell und nur zu geringen Anteilen maschinell oder gar automatisiert. Das unorganisierte
Layout führt zu niedrigen elektrischen Gebrauchseigenschaften oder verlangt den Einsatz
spezieller und teuerer Leiter. Zeitsparende Steckeranbindungen, wie die Verwendung
von Schneid-Klemm-Kontakten sind bei dieser Herstellungsweise ausgeschlossen. Aufwendig
sind auch die notwendigen Prüfungen auf vollständige, richtige und kurzschlußfreie
Verlegung innerhalb des Kabelbaums.
[0013] Moderne Kabelverlegemaschinen teilautomatisieren den Prozeß der Kabelbaumherstellung,
beschränken sich dabei jedoch auf Zuschnitt und Verlegen der Leiter sowie auf das
Aufbringen von Markierungen und sind auch in der Verwendung von Materialien, vor allem
aber deren Querschnitte, eingeschränkt. Für die Herstellung von kleinen und mittleren
Serien ist deren Einsatz uneffektiv.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die hohen Gebrauchseigenschaften von gewebten
Kabelbändern mit der Flexibilität und Universalität von gebundenen Kabelbäumen zu
verbinden und gleichzeitig die Automatisierbarkeit der Herstellung sowie die Gebrauchseigenschaften
zu verbessern.
[0015] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im Anspruch 1 angegebene Merkmal gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
2 bis 6 angegeben.
[0016] Webtechnisch hergestellte Leitungsverbunde bieten die Möglichkeit, verschiedene Materialarten
und somit auch flexible Leitungen für verschiedene Medien problemlos zu verarbeiten
und zu kombinieren. Es können elektrische Leiter, wie Polytetrafluorethylen- (PTFE-)
Kabel, Mittelstromleitungen, Signalleitungen, Doppeladern, Koaxialkabel, aber auch
flexible Röhren und Schläuche aus Kunststoff, Lichtleiterkabel, mechanische Verstärkungen,
wie Stahlseile dünner Querschnitte oder Kunststoffasern und -seile aus Kevlar oder
ähnlichem Material und textile Materialien aus natürlichen oder künstlichen Fasern
miteinander verwebt oder in ein Basisgewebe eingewebt werden.
[0017] Dadurch ergeben sich mannigfache Vorteile gegenüber konventionellen Bändern und gebundenen
Kabelbäumen. Bei Einsatz von PTFE-Isolierungen erreicht man zunächst eine Temperaturbeständigkeit
in tiefen und hohen Temperaturbereichen und eine hohe Feuerresistenz. Weiter erzielt
man eine höhere Packungsdichte der nebeneinanderliegenden Leitungen. Alle gewünschten
Farbkombinationen sind herstellbar. Die Leitungen sind über die gesamte Länge des
Leitungsverbundes in einem fest definierten Layout organisiert und ein willkürliches
Layout ist ausgeschlossen. Elektrische Leiter können physikalisch gruppiert und voneinander
getrennte werden, um z.B. Leitungsübersprechungen zu vermeiden. Problemlos sind Formübergänge
von flach zu rund und umgekehrt möglich. Diese gewebten Leitungsverbunde zeichnen
sich durch eine hohe Biegewechselverträglichkeit und gute Verformbarkeit aus, da kein
kontinuierlicher Materialschluß zwischen den Adern besteht und sich benachbarte Adern
im Gewebe frei gegeneinander verschieben könne. Dies führt unter anderem zu einer
besseren Standfestigkeit und zu einer längeren Lebensdauer. Da eine bessere Wärmeableitung
als in konventionellen Flachkabeln oder gebundenen Kabelbündeln möglich ist, können
bei gleichem Querschnitt der Leiter höhere Ströme übertragen werden. Das Anschließen
der Leitungsenden an elektrische Verbinder ist problemlos möglich. Mit z.B. einem
elektrischen Kabel können weitere Medienleitungen geführt werden, beispielsweise Glasfaserleitungen
oder Kunststoffschläuche. Gewebte Leitungsverbunde bieten die Möglichkeit, ein oder
mehrere Massekabel zwischen einzelne Signalleitungen zwecks Cross-Talk-Reduzierung
zu integrieren. Kontaktierungsprobleme innerhalb eines gewebten Leitungsverbundes
gibt es nicht, da solche Kontakte nicht hergestellt werden müssen. Ebenso keine Probleme
durch ungewollte Leitungsschlüsse.
[0018] Beim Verweben unter Zuhilfenahme eines Trägergewebes erschließen sich weitere Anwendungsmöglichkeiten.
Es können z.B. mehrere gewebte Leitungsverbunde hintereinander oder parallel auf Abstand
gerätegerecht auf einem Basisgewebe vorkonfektioniert und fixiert werden oder Einzelleitungen
können ein Trägergewebe kreuzen und an den Kreuzungsstellen eingewebt sein. Auch kann
im Basisgewebe ein Mittelstreifen frei bleiben, etwa um eine Befestigung des Kabels
zu erleichtern. Werden anstelle von Adern natürliche oder künstliche Materialien in
das Basisgewebe eingewebt, können hochgenaue Abstände der Adern untereinander realisiert
werden, was z.B. für den Anschluß an Schneid-Klemm-Kontakte (IDC-Stecker) Bedeutung
hat. Durch die maschinenorientierte Herstellung, z.B. Herstellung auf einer programmgesteuerten
Schaftwebmaschine, wird nicht nur die Fertigungszeit drastisch gesenkt, es wird auch
ausgeschlossen, daß einzelne Leitungen "vergessen" werden oder in einer unerwünschten
Position liegen. Damit kann eine aufwendige Nachkontrolle des fertigen Erzeugnisses
entfallen. Außer ebene Leitungsverbunde können auch solche im Röhren- oder C-Webverfahren
dreidimensionale Stränge gewebt werden, aus denen Leitungen zu- oder abgeführt werden.
[0019] Durch die erfindungsgemäß unmittelbar im Webprozeß an beliebiger Stelle in beliebiger
Anzahl und beliebiger Länge der Kette zugeführten oder aus der Kette abgeführten Leitungen,
sogenannter Breakouts, kann ein Layout geschaffen werden, daß einen konventionell
gebundenen, tief verzweigten Kabelbaum voll substituiert und qualitativ weit übertrifft.
Eine programmierte Schaftsteuerung ermöglicht dabei eine beliebige Wiederholbarkeit
in bisher unbekannter Zuverlässigkeit und Produktivität. Alle einem gewebten Kabelband
zuzusprechenden positiven Eigenschaften bleiben erhalten, ohne daß Abstriche an der
Universalität eines bisher größtenteils manuell gelegten und verbundenen Kabelbaums
gemacht werden müßten.
[0020] Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
[0021] In der zugehörigen Zeichnung zeigt
- Fig. 1:
- Einen unter Verwendung eines Basisgewebes hergestellten Leitungsverbund,
- Fig. 2:
- Verschiedene Kettschnitte durch den Leitungsverbund nach Fig. 1.
[0022] Mit 1 in Fig. 1 ist ein planes Textilgewebe bezeichnet, daß im Beispiel als Basisgewebe
dient. Es wird im Prozeß der Herstellung des Leitungsverbundes mittels Schaftwebens
aus Kett- und Schußfäden hergestellt, im Beispiel erfolgt nach jeder Ketthebung oder
Kettsenkung ein Schuß. Fig. 2 zeigt den Kettschnitt bei A-A. Die Kettfäden 12 sind
geschnitten, weshalb sie sich rund darstellen, der erste Schußfaden 11 ist als Schlangenlinie
zu sehen.
[0023] Im weiteren Verlauf werden an frei definierbaren Stellen vermittels einer Schaftsteuerung
zusätzlich zu den Kettfäden flexible elektrische Leitungen 2 in die Kette eingewebt.
Die elektrischen Leitungen 2 stellen also völlig oder teilweise, kombiniert mit natürlichen
oder künstlichen Fäden, die Kette dar. Zum Zeitpunkt xl wird die erste elektrische
Leitung 2 zugeführt. Der Kettschnitt bei B-B unterscheidet sich insoweit vom Kettschnitt
A-A, als an einer Stelle zu dem Kettfaden 12 diese elektrische Leitung 2 als zusätzlicher
Bestandteil der Kette eingewebt ist. Hierfür ist ein besonderer Schaft vorgesehen,
dessen Bewegung programmgesteuert abläuft.
[0024] Bei dem Kettschnitt C-C sind im Beispiel vier elektrische Leitungen 2 zusätzlich
eingewebt. Beim Kettschnitt D-D sind noch zwei elektrische Leitungen 2 eingewebt und
der Kettschnitt E-E entspricht wieder dem Bindungsrapport beim Schnitt A-A.
[0025] Das Herausführen der elektrischen Leitungen 2 erfolgt in der Weise, daß an der jeweils
vorgesehenen Stelle der Schaft mit mindestens einer elektrischen Leitung 2 für x (mit
x>1) Schuß oder Doppelschuß in seiner oberen oder unteren Stellung verweilt, so daß
die in diesem Schaft eingelesene/n elektrischen Leitung/en 2 nicht in das entstehende
Gewebe eingewebt werden kann/können. Die so "aufgelegte" elektrische Leitung 2 kann
nach der Fertigstellung des Leitungsverbundes an der nicht eingewebten Stelle einer
elektrischen Anschlußstelle zugeführt werden.
[0026] Einzelne elektrische Leitungen, die den Leitungsverbund orthogonal kreuzen sollen,
können in entsprechender Länge während einer Unterbrechung des Webvorganges quer zur
Kette in das Vorderfach der Kette eingelegt und anschließend eingewebt werden. In
Fig. 1 ist bei x5 eine solche den Leitungsverbund kreuzende elekrische Leitung 3 gezeigt.
[0027] Sind einem Leitungsverbund mehr als zwei Zu- und Abführungen zugeordnet, ist dem
Layout der Kette (Anordnung der elektrischen Leitungen 2 nebeneinander in der Kette)
ein besonderes Layout zuzuweisen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß zwischen zwei
benachbarten elektrischen Leitungen 2 mindestens zwei natürliche oder künstliche Fasern
12a, 12b verwebt werden, die ein Basisgewebe 1 bilden, das die Stabilität des Leitungsverbundes
über seine gesamte Länge aufrechterhält, auch wenn alle elektrischen Leitungen 2 aus
dem Basisgewebe abgeführt sind. Dabei sind die Fäden 12a, 12b in zwei Schäfte einzulesen,
in denen sich keine elektrischen Leitungen 2, die an irgendeiner Stelle des Leitungsverbundes
während des Webprozesses der Kette zugeführt oder aus der Kette abgeführt werden,
befinden. Von den zwischen zwei elektrischen Leitungen 2 befindlichen Fäden 12 muß
die Hälfte der Fäden 12a in den einen, die andere Hälfte der Fäden 12b in den zweiten
Schaft eingelesen werden. Der Webrapport beträgt dabei 1/1.
Bezugszeichen
[0028]
- 1
- Basisgewebe
- 2
- elektrische Leitungen (Kettmaterial)
- 3
- elektrische Leitung, das Kettmaterial kreuzend
- 11
- Schußfaden
- 12, 12a, 12b
- Kettfäden
- A-A, B-B, C-C, D-D, E-E
- Kettschnitte
1. Gewebter Leitungsverbund mit mehreren, parallel zueinander verlaufenden, flexiblen
Einzelleitungen, die allein oder in Kombination mit natürlichen oder künstlichen Fäden
die Webkette des Leitungsverbundes bilden, sowie mit mindestens einer in den Leitungsverbund
eingewebten Zu- und/oder Ableitung, dadurch gekennzeichnet, daß über die gesamte Länge
des Leitungsverbundes mindestens eine die Webkette des Leitungsverbundes mitbildende
Einzelleitung (2) in die Webkette eingewebt und/oder aus der Webkette ausgewebt ist.
2. Gewebter Leitungsverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß webtechnisch
hergestellte Teilstücke miteinander verbunden sind.
3. Gewebter Leitungsverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitungsverbund
mit einem Basisgewebe (1) verwebt ist.
4. Gewebter Leitungsverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungen
(2) elektrische, photoelektrische, pneumatische, hydraulische und/oder weitere signalübertragende
Medien führen und medienrein oder gemischt verwebt sind.
5. Gewebter Leitungsverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindesten eine
den Leitungsverbund kreuzende Leitung (3) eingewebt ist.
6. Gewebter Leitungsverbund nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitungsverbund
durch Röhren- bzw. C-Weben hergestellt ist.
1. Woven ribbon cable comprising several individual flexible cables extending parallel
to each other, forming the warp of the ribbon cable alone or in combination with natural
or synthetic yarn, and with at least one of the incoming and/or outgoing cables woven
into the ribbon cable, characterised by the fact that at least one individual cable
(2) co-forming the warp of the ribbon cable is woven into the warp and/or is woven
out of the warp.
2. A woven ribbon cable according to Claim 1, characterised by the fact that parts produced
by weaving are connected together.
3. A woven ribbon cable according to Claim 1, characterised by the fact that the ribbon
cable is woven up with a basic fabric (1).
4. A woven ribbon cable according to Claim 1, characterised by the fact that the cables
(2) carry electric, photo-electric, pneumatic, hydraulic and/or other signal-transmitting
media and are woven up for one medium or mixed media.
5. A woven ribbon cable according to Claim 1, characterised by the fact that at least
one cable crossing the ribbon cable is woven in.
6. A woven ribbon cable according to Claim 1, characterised by the fact that the ribbon
cable is produced by pipe or C weaving.
1. Composite conducteur tissé comprenant plusieurs conducteurs individuels flexibles
s'étendant parallèlement l'un à l'autre, qui forment, seuls ou en combinaison avec
des fils naturels ou synthétiques, la chaîne du composite conducteur, ainsi qu'au
moins un conducteur d'alimentation et/ou de dérivation noyé par tissage dans le composite
conducteur, caractérisé en ce que, sur toute la longueur du composite conducteur,
au moins un conducteur individuel (2) formant conjointement la chaîne du composite
conducteur est incorporé par tissage à la chaîne et/ou est dégagé de la chaîne.
2. Composite conducteur tissé selon la revendication 1, caractérisé en ce que des pièces
fabriquées par une technique de tissage sont reliées l'une à l'autre.
3. Composite conducteur tissé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le composite
conducteur est tissé avec un tissu de base (1).
4. Composite conducteur tissé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les conducteurs
(2) acheminent des agents électriques, photoélectriques, pneumatiques, hydrauliques
et/ou d'autres agents transmetteurs de signaux et sont tissés purs ou en mélange d'agents.
5. Composite conducteur tissé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'au moins
un conducteur (3) traversant le composite conducteur est incorporé par tissage.
6. Composite conducteur tissé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le composite
conducteur est fabriqué par des chaînes tubulaires ou en C.