[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anschlußvorrichtung zur wahlfreien Herstellung
eines wiederverwendbaren elektrischen Anschlusses bzw. Abgriffs an mehradrigen elektrischen
Leitungen mit spannungsführenden Litzen, insbesondere sog. ASI-Leitungen, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Der Begriff ASI bedeutet "Aktuator-Sensor-Interface", ist also eine Schnittstelle
zur elektrisch leitenden Verbindung von Aktuatoren und Sensoren, z.B. im Rahmen einer
komplexeren Maschinensteuerung. Eine standardisierte ASI-Leitung besteht aus zwei
isolierumhüllten Litzen, die in paralleler Anordnung zueinander in einer gemeinsamen
äußeren Isolierumhüllung eingebettet sind. Die gesamte Leitung ist sehr flexibel und
läßt sich den räumlichen Gegebenheiten deshalb sehr gut anpassen. Je nach der Anordnung
von Aktuatoren oder Sensoren bzw. je nach der gewünschten Stelle, an der Spannung
abgegriffen oder eine Leitung angeschlossen werden soll, können die Anschlußvorrichtungen
an der ASI-Leitung wahlfrei angebracht werden. Dadurch ist das gesamte System im Aufbau
sehr flexibel. Aufgrund der Kontaktgabe im Wege der Eindringtechnik mittels der Eindringdorne
in die Litzen der Leiter können die Anschlußvorrichtungen bedarfsweise auch wieder
von der ASI-Leitung entfernt werden, ohne bleibende Zerstörungen zu hinterlassen.
[0003] Bei einer durch offenkundige Vorbenutzung bekannten Anschlußvorrichtung mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 besteht das Bodenteil des Isoliergehäuses aus einem
Kunststoff-Spritzgießteil mit Verrippungen und einem Kanal zur formschlüssigen Aufnahme
der ASI-Leitung. Das Deckelteil besteht aus einer zentralen Platte mit zwei zur lagegerechten
Führung mit dem Bodenteil bestimmten Seitenwangen. Bodenteil und Deckelteil weisen
in zwei einander diametral gegenüberliegenden Eckbereichen Öffnungen zum Eingriff
von Schrauben auf, mit denen das Deckelteil am Bodenteil befestigt wird.
[0004] Zentral im Deckelteil befindet sich ein Kontaktträger aus Isolierstoff, der auf der
nach außen weisenden Seite des Deckelteils als Teil eines Anschlußsteckers mit Überwurfmutter
für den einen Gegenstecker ausgebildet ist und aus dem deckelinnenseitig zwei Eindringdorne
zum Kontakt mit den Litzen der ASI-Leiter austreten.
[0005] Diese Anschlußvorrichtung wird an der ASI-Leitung demnach so angebracht, daß das
Bodenteil an eine Seite der ASI-Leitung angelegt wird und das Deckelteil dann - unter
Zwischenschaltung eines gesonderten Dichtrings - mitsamt der im Deckelteil aufgenommenen
Steckvorrichtung auf das Unterteil gepreßt und dann an diesem mit Hilfe eines Schraubendrehers
mittels der beiden Schrauben endgültig befestigt wird.
[0006] Mit dieser Anschlußvorrichtung steht ein an beliebiger Stelle einer ASI-Leitung anbringbarer
Steckanschluß zur Verfügung, an den sich Gegenstecker anschließen lassen, die sich
beispielsweise an den konfektionierten Leitungsenden von Sensoren, wie Näherungsschaltern,
Schrittmotoren od. dgl. befinden.
[0007] Die bekannte Anschlußvorrichtung ist an sich zuverlässig, jedoch in der Handhabung
recht umständlich, vor allem jedoch hinsichtlich der Anschlußmöglichkeiten von Steckern,
Leitungen u.dgl. nicht flexibel. Hier setzt die Erfindung ein. Ihr liegt im wesentlichen
die Aufgabe zugrunde, eine Anschlußvorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches 1
näher umrissenen Art anzugeben, die variantenreichere Anschlußmöglichkeiten bietet.
Ferner wird Wert gelegt auf eine besonders einfache Handhabbarkeit beim Anbringen
oder Entfernen einer Anschlußvorrichtung an bzw. von einer Leitung.
[0008] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruch 1 und ist in erster
Linie und im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktträger lose und also
wieder entfernbar in das Deckelteil des zuvor an der Leitung angebrachten Isolierkörpers
einsetzbar ist und daß ein manuell betätigbares Kupplungsorgan vorgesehen ist, welches
den Kontaktträger am Deckelteil hält und in der lagegerechten Zuordnung der Eindringdorne
zu den Litzen in die Kontaktlage bewegt und diese sichert.
[0009] Im Unterschied zum Stand der Technik, bei dem der Kontaktträger als Bestandteil eines
Anschlußsteckers dauerhaft mit dem Deckelteil verbunden ist, sieht die Erfindung eine
getrennte Anordnung von Deckelteil und Kontaktträger vor, wobei sich der Kontaktträger
bedarfsweise mit Hilfe eines besonderen Kupplungsorgans mit dem Deckelteil verbinden
läßt. Es sind deshalb ohne weiteres unterschiedlich gestaltete Kontaktträger baukastenartig
mit ein- und demselben Deckelteil bzw. Isoliergehäuse wahlfrei kuppelbar.
[0010] Der Kontaktträger kann, ebenso wie beim Stand der Technik, Bestandteil eines zum
Verbleib am Isoliergehäuse bestimmten Anschlußsteckers sein, an den ein Gegenstecker
anschließbar ist.
[0011] Alternativ ist es aber auch möglich, daß der Kontaktträger Bestandteil eines anschlußleitungs-
oder geräteseitigen Anschlußsteckers ist, dessen Kontaktelemente die Eindringdorne
ausbilden. Mit anderen Worten heißt dies, daß ein beispielsweise am Ende eines Anschlußkabels
für einen Näherungsschalter angebrachter Stecker zum unmittelbaren Anschluß an das
Oberteil des Isoliergehäuses bestimmt ist und keines zusätzlichen Zwischensteckers
mehr bedarf, wie dieser beim Stand der Technik zwingend vorgesehen ist. Es kann sogar
ein Sensor oder Aktuator selbst auch direkt angeschlossen werden, indem seine Kontaktelemente
unmittelbar die Eindringdorne aufweisen.
[0012] Schließlich ist es möglich, daß der Kontaktträger ein stopfenartiges Bauteil ist,
das Kontaktelemente zur Leitungsüberbrückung innerhalb des Isoliergehäuses aufweist.
Mit Hilfe eines solchen Blindsteckers lassen sich beispielsweise unterschiedliche
Leiter innerhalb eines Isoliergehäuses elektrisch miteinander verbinden, worauf später
noch eingegangen wird.
[0013] Aufgrund der beschriebenen Ausgestaltung des bedarfsweise am Deckelteil festzulegenden
Kontaktträgers ist auch eine besonders vorteilhafte Gestaltung des Isoliergehäuses
selbst ohne weiteres möglich, und zwar insbesondere in der Form, daß Bodenteil und
Deckelteil des Isoliergehäuses werkstoffeinheitlichstoffschlüssig über ein gelenkachsloses
Scharnier nach Art eines Filmscharniers klappbar miteinander verbunden und mittels
wiederlösbarer Rastanordnung verschließbar sind. Hierdurch gestaltet sich die Anbringung
des Isolierstoffkörpers an der ASI-Leitung, gewissermaßen mit einem einzigen Handgriff
sowie werkzeuglos ausführbar, wesentlich leichter als mit Hilfe der beim Stand der
Technik notwendigen Verschraubung.
[0014] Wenn gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung das Kupplungsorgan das am Kontaktträger
oder am Deckelteil drehbar festgelegte Kupplungsorgan das mutterartige Teil einer
Bajonett- oder Überwurfverschraubung ist, deren Gegenstück an dem Deckelteil oder
am Kontaktträger angebracht ist, ergeben sich weitere erhebliche Vorteile bezüglich
der, wiederum werkzeugfrei möglichen, Handhabung und aber auch bezüglich der elektrischen
Sicherheit der durch die Eindringtechnik bewirkten Kontaktgabe zwischen den Kontaktelementen
und den Leiterlitzen. Das mutterartige Kupplungsorgan läßt sich mit einer Hand schraubend
bzw. steckdrehend betätigen, und zwar mit bezüglich der Eindringdorne zentraler Kraftwirkung.
Dadurch ist es ausgeschlossen, daß sich die Dorne bezüglich der mit ihnen zu kontaktierenden
Litzen verlagern können und so versetzt oder schief in die Litzen eindringen. Eine
absolut sichere Kontaktgabe ist in jedem Falle gewährleistet. Hinzu tritt der Vorteil,
daß insbesondere dann, wenn eine Verschraubung mittels eines Gewindes geringer Steigung
verwendet wird, die geringen Drehkräfte, die manuell aufzubringen sind, in große Betätigungskräfte
beim Eintreiben der Eindringdorne in die Leiter übersetzt werden. Diese Merkmale fördern
ebenfalls sowohl die erleichterte Handhabbarkeit der Vorrichtung als auch die elektrische
Sicherheit der mit ihr erzeugten Kontaktierung.
[0015] Im Stand der Technik sind auch Anschlußvorrichtungen der eingangs genannten Art bekannt,
die statt zum Anschluß von Verbindungssteckern zum Abzweig von fest angeschlossenen
Leitungen bestimmt sind. Eine solche, gleichfalls durch offenkundig vorbenutzte Anschlußvorrichtung
besitzt Kontaktelemente, die außer je wenigstens einem Eindringdorn zusätzlich eine
Schneidklemmgabel aufweisen, wobei die Eindringdorne zum Eintritt in die Litzen der
ASI-Leitung bestimmt sind und die Schneidklemmgabeln zur gleichzeitigen Kontaktgabe
mit Anschlußleitern einer im selben Isoliergehäuse abzweigenden elektrischen Leitung.
[0016] Auch diese Anschlußvorrichtung besteht aus einem Bodenteil und einem Deckelteil,
zwischen denen zwei L-förmige Kontaktelemente angeordnet sind, deren jeweils ein Schenkel
die Eindringspitzen und der jeweilige andere Schenkel die Schneidklemmgabel aufweist,
derart, daß die anzuschließende bzw. abgezweigte Leitung parallel zur ASI-Leitung
aus dem Isoliergehäuse austritt.
[0017] Bei einer derartigen Anschlußvorrichtung sieht die Erfindung vor, daß die Schneidklemmgabel
seitlich und in der Höhe so zum Eindringdorn versetzt angeordnet ist, daß die miteinander
zu kontaktierenden Leiter innerhalb des Isoliergehäuses einander überkreuzend angeordnet
sind. Damit sind die Kontaktzonen von Eindringdornen und Schneidklemmgabel sehr dicht
beieinander angeordnet. Abgesehen davon, daß die Kontaktelemente dadurch selbst äußerst
kompakt und werkstoffsparend gestaltet sein können, ergibt sich der Vorteil eines
insgesamt wesentlich platzsparenderen Aufbaus der Anschlußvorrichtung und aufgrund
dessen wiederum die Möglichkeit, eine Überwurfmutteranordnung als Kupplungsorgan vorsehen
zu können.
[0018] Weitere vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den bislang
nicht zitierten Unteransprüchen angegeben. Sie ergeben sich auch aus der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung der Erfindung anhand mehrerer in den Zeichnungen dargestellter
Ausführungsbeispiele. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Anschlußvorrichtung mit einem Steckanschluß in der Vormontagestellung,
- Fig. 2
- die Anschlußvorrichtung nach Fig. 1 in der Endmontagelage,
- Fig. 3
- eine Explosionsdarstellung der Vorrichtung nach Fig. 1 bzw. Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Teilschnitt durch die Anordnung nach Fig. 2 in einer anfänglichen Montagestellung,
- Fig. 5
- die gleiche Darstellung in der Endmontagelage,
- Fig. 6
- eine Ausführung mit einem Leitungsstecker zum direkten Anschluß in der Vormontagestellung,
- Fig. 7
- die Vorrichtung nach Fig. 6 in der angeschlossenen Stellung,
- Fig. 8 und 9
- Teilschnitte der Ausführung nach Fig. 7 in zwei unterschiedlichen Montagestellungen,
- Fig. 10 bis 12
- Einzelheiten bezüglich einer Abdichtung der Kontaktzonen der Eindringdorne, wie sie
bei allen Ausführungen vorgesehen ist,
- Fig. 13 und 14
- eine Anschlußvorrichtung für eine abzweigende zusätzliche Leitung,
- Fig. 15 und 16
- einen Längsschnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 14,
- Fig. 17
- eine vergrößerte Darstellung des bei dieser Anschlußvorrichtung verwendeten Kontaktelements
- Fig. 18 und 19
- Darstellungen entsprechend Fig. 15 und 16, jedoch um 90o verdreht, und
- Fig. 20
- eine weitere Ausführungsform, bei der ein Sensor unmittelbar mit der Anschlußvorrichtung
kuppelbar ist.
[0019] Eine Anschlußvorrichtung 10 umfaßt zunächst ein Isoliergehäuse 11 mit einem Bodenteil
12 und einem Deckelteil 13. Diese beiden Teile sind werkstoffeinheitlich-stoffschlüssig
ausgebildet und über ein Filmscharnier 14 schwenk- bzw. klappbar miteinander verbunden.
Auf der dem Filmscharnier 14 abgewandten Seite des Isoliergehäuses 11 ist eine wiederlösbare
Rastanordnung 15 zur gegenseitigen Festlegung der beiden Gehäuseteile 12 und 13 aneinander
vorgesehen. Beim Ausführungsbeispiel weisen Stirn-Seitenwagen 16 des Bodenteils 12
eine Umrißkontur 17 auf, die derjenigen einer ASI-Leitung 18 entspricht (vgl. Fig.
4 und 5).
[0020] Die ASI-Leitung 18 besteht aus einem flexiblen Gummi- oder Kunststoffstrang 19 mit
darin eingezogenen Leitern 20, die aus jeweils einer Litze 21 mit eigener Isolierstoffumhüllung
22 bestehen.
[0021] Das Isoliergehäuse 11 läßt sich an jedem gewünschten freien Ort an der ASI-Leitung
18 anbringen, indem das Bodenteil 12 an die Leitung 18 angedrückt und dann das Deckelteil
13 nach Umklappen verrastend am Bodenteil 12 festgelegt wird. Die Anordnung ist so
getroffen, daß das Isoliergehäuse 11 im geschlossenen Zustand fest und unter Aufbringung
üblicher Kräfte nicht oder nur sehr schwergängig auf der Leitung verschieblich ist.
[0022] Zum elektrischen Anschluß von Steckern, Leitungen u. dgl. sind Kontaktelemente 23
mit Eindringdornen 24 erforderlich. Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 3 sind
zwei Kontaktelemente 23 mit je 2 Eindringdornen 24 vorgesehen und in einen Kontaktträger
25 aus Isolierstoff eingebettet, der Bestandteil eines zum dauerhaften Verbleib am
Isoliergehäuse 11 bestimmten Steckanschlusses 26 ist. Zu ihm gehört eine axialfest
am Konttaktträger 25 gehaltene drehbare Überwurfmutter 27, mit der ein nicht dargestellter
Stecker an diesem Steckanschluß festgehalten werden kann.
[0023] Ein zweiter, mit 28 bezeichneter, Überwurfring gehört zur eigentlichen Anschlußvorrichtung,
und sein Innengewinde wirkt mit einem Außengewinde 29 zusammen, welches an einem mit
dem Deckelteil 13 einstückig ausgebildeten Kragen 30 angeordnet ist. An der Innenseite
des Kragens 30 befindet sich eine Rippe 31 als Feder zum Eingriff in eine Nut 32 an
der Außenseite des Kontaktträgers 25, um diesen zwar axial geführt, aber undrehbar
zu halten, sobald er in den Kragen 30 eingesteckt ist. Zusätzlich oder alternativ
kann die Längsführung 31/32 auch als Codierung dienen, die die korrekte Polung der
Steckverbindung garantiert.
[0024] Die Teile 23 bis 28 bilden eine vorgefertigte Stecker-Baugruppe, die mit dem an der
ASI-Leitung 18 festgelegten Isoliergehäuse 11 verbunden wird. Dabei dringen die Eindringspitzen
24 in und durch Fenster 33, die in einer Außenwand 34 des Gehäuse-Oberteils 13 ausgeformt
sind und treten in das Innere des Gehäuses 11 ein, wenn - siehe Fig. 4 - die Überwurfmutter
28 auf das Außengewinde 29 aufgesetzt ist. Wird nun die Überwurfmutter 28 weiter angezogen,
bewegt sich der Steckanschluß 26 in Richtung gegen das Isoliergehäuse 11 mit der Folge,
daß die Eindringspitzen 24 zunächst die äußere Isolierummantelung 19 der ASI-Leitung
18 und danach die Isolierumhüllungen 21 der darin befindlichen Leiter 20 durchdringen,
bis sie unter elektrischer Kontaktgabe in deren Litzen eindringen (Fig. 5). Die Endmontagestellung
ist damit erreicht.
[0025] Sofern weiter oben davon die Rede war, daß der Steckanschluß 26 zum dauerhaften Verbleib
an der Anschlußvorrichtung bestimmt sei, bedeutet dies nicht, daß er nicht doch bei
Bedarf ausgetauscht oder abgenommen werden könnte, sondern vielmehr, daß die gebrauchsfertige
Gesamteinrichtung, wie Fig. 2 sie zeigt, zum Anschluß eines Anschlußsteckers bestimmt
ist, der beispielsweise wie in bislang üblicher Anordnung und Bauform freien am Ende
eines Kabels angebracht ist, das zu einem Aktor oder Sensor führt.
[0026] Im übrigen ist die gesamte Anschlußvorrichtung in hoher Schutzart IP67 feuchtigkeitsgeschützt
ausgeführt, und zwar im Bereich der Verschraubungen mittels zweier O-Ringe 35 und
36 und im Eindringbereich der Eindringspitzen 34 in die ASI-Leitung 18 durch eine
erfindungsgemäße Besonderheit, wie in den Fig. 10 bis 12 verdeutlicht dargestellt
ist.
[0027] An der Innenseite des Deckelteils 13 ist im Bereich der Fenster 33 und entsprechend
im Bereich der Eindringspitzen 24 eine umlaufende, wulstförmige Rippe 37 angeformt,
die sich in den weichen Werkstoff der ASI-Leitung 18 eindrückt und so mit dieser eine
ringförmige Dichtung ausbildet, die alle Eindringbereiche gleichzeitig nach außen
hin abdichtet. Statt einer einzigen, alle Eindringbereiche gleichzeitig umgebenden
Rippe 37, könnten natürlich die Eindringstellen 24/33 einzeln oder paarweise von jeweils
einer eigenen rippenförmigen Dichtwulst umgeben sein.
[0028] Die Ausführung nach den Fig. 5 bis 9 weist dasselbe Isoliergehäuse 11 als Grundbestandteil
der Anschlußvorrichtung auf und unterscheidet sich nur durch die Ausgestaltung des
Anschlußsteckers 38 anstelle des Steckanschlusses 26 der zuvor beschriebenen Ausführung.
Wie aus den Fig. 6 und 7 ersichtlich ist, befindet sich der Anschlußstecker 38 fertig
konfektioniert am Ende einer elektrischen Leitung 39, an deren anderem, nicht gezeigten
Ende beispielsweise ein Näherungsschalter als Sensor angebracht sein kann. Im dem
Griffkörper 40 des Anschlußsteckers 38 sind die Kontaktelemente 41 unmittelbar eingegossen,
und nur deren Eindringspitzen 24 ragen aus der Steckseite des Steckerkörpers 40 hervor.
Die Anbringung und Befestigung des Anschlußsteckers 38 am Isoliergehäuse 11 erfolgt
in gleicher Weise wie der des Steckanschlusses 26 mittels einer Überwurfmutter 28.
[0029] Der wesentliche Unterschied besteht also darin, daß ein zum Gerät oder zur Geräteleitung
39 unmittelbar gehörender Anschlußstecker 40 unter Vermittlung des Isoliergehäuses
11 zum Anschluß an die ASI-Leitung bestimmt ist und es keines 'Zwischensteckers' in
Gestalt des Steckanschlusses 26 bedarf.
[0030] In den Fig. 13 bis 19 ist eine dritte Ausführungsvariante beschrieben. Diese besteht
ebenfalls aus einem Isoliergehäuse 11 mit Bodenteil 12 und Deckelteil 13 zum Anklemmen
an eine ASI-Leitung 18, weist jedoch zusätzlich einen Abzweig 42 (sog. 'PG-Verschraubung')
auf für eine an die ASI-Leitung anzuschließende weitere Leitung 43 als Festanschluß
für einen an deren freiem Ende angebrachten Aktor oder Sensor.
[0031] Der die Kontaktelemente mit den Eindringspitzen 24 aufweisende Kontaktträger 25 ist
hier Bestandteil eines Blindsteckers 44, der aus dem Kontaktträger 25 und einem drehbar,
jedoch axialfest damit verbundenen Überwurfring 28 besteht, der, wie auch bei den
bisherigen Ausführungen, auf das Kragengewinde 29 des Isoliergehäuses 11 aufschraubbar
ist.
[0032] Bei diesem Ausführungsbeispiels dienen die Kontaktelemente 45, die in den Isolierwerkstoff
des Kontaktträgers 25 eingerastet oder auch eingegossen sind, zur elektrisch leitenden
Verbindung jeweils einer Ader 20 der ASI-Leitung 18 mit einer Ader 46 des zweiadrigen
Kabels 43.
[0033] Bei zunächst noch nicht aufgeschraubtem Blindstecker 44 werden die beiden von der
äußeren Isolierumhüllung 47 der Leitung 43 befreiten, jeweils aber noch mit eigener
Isolierung umgebenen Leiter von außen in den Abzweigstutzen 42 eingeführt und auf
Stützen 48 aufgeschoben, die die isolierten Leiterenden von der ASI-Leitung 18, wie
aus den Fig. 15 und 16 sowie 18 und 19 ersichtlich ist, seitlich und in der Höhe distanzieren.
Die Adern der Leitung 43 überkreuzen also höhenversetzt und mit seitlichem Abstand
die Adern 20 der ASI-Leitung 18.
[0034] Die Kontaktgabe erfolgt nun beim Aufschrauben der Überwurfmutter 28 auf den Gewindekragen
29 des Isoliergehäuses im wesentlichen gleichzeitig an allen Leitern. Hierzu sind
entsprechend dem Höhenversatz die Kontaktelemente 45 im wesentlichen U-förmig ausgebildet
mit einem Schneidklemmschlitz 49, der das Kontaktelement 45 zweischenkelig gestaltet,
wobei die Verlängerungen der Schenkel Eindringdorne 24 ausbilden. Bei fortschreitendem
Verschrauben der Überwurfmutter 28 dringen also einerseits die Eintreibspitzen 24
in die Litzen der ASI-Leitung 18 ein, zugleich schneidet der Schneidklemmspalt 49
in die Isolierumhüllung der Adern 46 der Leitung 43 ein und stellt den elektrisch
leitenden Kontakt mit dem Leitungsdraht her.
[0035] Aufgrund der innerhalb des Isolierstoffkörpers 11 einander überkreuzenden Leitungen
20, 46 ist eine sehr kompakte Verbinderanordnung und damit ein recht kleines Isoliergehäuse
11 realisierbar. Auch sind die einzelnen Kontaktelemente 45 sehr klein und erfordern
wenig Werkstoff.
[0036] Bevorzugt besteht der Kontaktträger 25 bei diesem Ausführungsbeispiel aus einem durchsichtigen
Kunststoffmaterial, so daß er gleichzeitig als Sichtfenster dient, durch das hindurch
man von außen jederzeit die Kontakte und die sichere Kontaktgabe kontrollieren kann.
[0037] Zur feuchtigkeitsdichten Ausführung dienen hier ein O-Ring 50 zwischen dem Kontaktträger
25 und dem Kragen 30 sowie eine PG-Verschraubung der hohen Schutzart IP67 mit Dichtstopfen
51 und Schraubhülse 52 zwischen dem Abzweigstutzen 42 und der Leitung 43. Im Bereich
der in die ASI-Leitung 18 eindringenden Eindringspitzen 24 ist die bereits anhand
der Fig. 10 bis Fig. 12 erläuterte Dichtanordnung mittels Dichtwulst 37 realisiert.
[0038] Fig. 20 zeigt eine besondere Ausführungsform zum Direktanschluß eines Aktuators oder
Sensors an das Isoliergehäuse 11 einer Anschlußvorrichtung 10. Dargestellt ist ein
Näherungsschalter als Sensor 53. Am Deckelteil 13 des an die ASI-Leitung 18 angeklipsten
Isoliergehäuses 11 ist ein Schraubring 28 drehbar, jedoch axialfest gelagert. Er dient
als Überwurfmutter zur Verschraubung mit dem Außengewinde 29 am Mantel des Sensors
53. Direkt im Sensorkörper sind die Kontaktelemente mit den Eindringdornen 24 angebracht,
z.B. darin eingegossen. Der Sensor 53 wird an das Isoliergehäuse 11 angesteckt, bis
die Eindringspitzen in die Fenster 33 eintreten und die Mutter 28 greift. Eine Codierrippe
31 gewährleistet die korrekte Polung. Wird nun die Mutter 28 von Hand gedreht, zieht
sie den Sensor gegen das Isoliergehäuse und die Eindringdorne seiner Kontaktelemente
in Kontakstellung innerhalb der Litzen der ASI-Leitung 18 und sichert diese Position.
[0039] Die Ausführungsbeispiele wurden geschildert in Anwendung einer ASI-Leitung. Diese
ist jedoch nicht zwingende Voraussetzung für die Realisation der Erfindung. Auch an
andere, mehradrige Leitungen läßt sich die erfindungsgemäße Anschlußvorrichtung mittels
Eindringtechnik anschließen. Je nach Ausführung ist dann eine Anpassung an die Geometrie
der speziellen Leitung vorzunehmen, insbesondere auch, um die Möglichkeit zu schaffen,
das Isoliergehäuse an die betreffende Leitung anklemmen zu können.
1. Anschlußvorrichtung zur wahlfreien Herstellung eines wiederverwendbaren elektrischen
Anschlusses bzw. Abgriffs an mehradrigen elektrischen Leitungen mit spannungsführenden
Litzen, insbesondere sog. ASI-Leitungen, mittels in einem Kontaktträger aus Isolierstoff
eingebetteten Kontaktelementen mit Eindringdornen zum Durchdringen der Leiter-Isolierumhüllungen
und zum kontaktgebenden Eintritt in die Litzen sowie mit einem form- und/oder klemmschlüssig
an der Leitung anbringbaren Isoliergehäuse mit die Leitung zwischen sich fassendem
Bodenteil und Deckelteil, wobei die Kontaktelemente mindestens mittelbar dem Deckelteil
zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktträger (25) lose und also wieder entfernbar in das Deckelteil (13)
des zuvor an der Leitung (18) angebrachten Isolierkörpers (11) einsetzbar ist und
daß ein manuell betätigbares Kupplungsorgan (28) vorgesehen ist, welches den Kontaktträger
(25) am Deckelteil (13) hält und in der lagegerechten Zuordnung der Eindringdorne
(24) zu den Litzen (21) in die Kontaktlage bewegt und diese sichert.
2. Anschlußvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das am Kontaktträger
(25) oder am Deckelteil (13) drehbar festgelegte Kupplungsorgan (28) das mutterartige
Teil einer Bajonett- oder Überwurfverschraubung ist, deren Gegenstück (29) an dem
Deckelteil (13) oder am Kontaktträger (25) angebracht ist.
3. Anschlußvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktträger
(25) und/oder die Eindringdorne (24) zumindest über einen Teil des Kupplungsorgan-Stellwegs,
bei dem die Eindringdorne (24) gegen die Leitung (18) und in deren Litzen (21) hinein
bewegt werden, gegenüber dem Deckelteil (13) drehfest gehalten ist.
4. Anschlußvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktträger
(25) mittels einer formschlüssigen Führung, etwa nach Art einer Nut-Feder-Anordnung,
am Deckelteil (13) undrehbar axialgeführt ist.
5. Anschlußvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Eindringdorne
(24) infolge Ein- und Durchgriffs in und durch Fenster (33) des Deckelteils (13) drehfest
an diesem geführt sind.
6. Anschlußvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fenster (33)
auf ihrer zur Leitung (18) weisenden Seite von wenigstens einer umlaufenden Rippe
(37) umgeben sind, die sich in das weiche Isoliermaterial der Leitung (18) eindrückt
und so mit diesem eine Dichtung ausbildet.
7. Anschlußvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der darauf folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß Bodenteil (12) und Deckelteil (13) des Isoliergehäuses (11) werkstoffeinheitlich-stoffschlüssig
über ein gelenkachsloses Scharnier nach Art eines Filmscharniers (14) klappbar miteinander
verbunden und mittels wiederlösbarer Rastanordnung (15) verschließbar sind.
8. Anschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kontaktträger (25) Bestandteil eines zum Verbleib am Isoliergehäuse (11) bestimmten
Steckanschlusses (26) ist, an den ein Gegenstecker anschließbar ist.
9. Anschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kontaktträger (25) Bestandteil eines anschlußleitungs- oder geräteseitigen Anschlußsteckers
(38) ist, dessen Kontaktelemente (41) die Eindringdorne (24) ausbilden.
10. Anschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kontaktträger (25) integraler Bestandteil eines Aktuators oder Sensors (53) ist.
11. Anschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kontaktträger (25) ein stopfenartiges Bauteil (Blindstecker 44) ist, das Kontaktelemente
(45) zur Leitungsüberbrückung innerhalb des Insolierstoffgehäuses (11) aufweist.
12. Anschlußvorrichtung nach Anspruch 11, wobei die Kontaktelemente außer je wenigstens
einem Eindringdorn (24) zur Kontaktierung eines ersten Leiters (18) zusätzlich eine
Schneidklemmgabel zur Verbindung mit einem weiteren Leiter aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schneidklemmspalt (49) der Schneidklemmgabel seitlich und in der Höhe zum
Eindringdorn (24) versetzt angeordnet ist, und daß die miteinander zu kontaktierenden
Leiter (20, 46) innerhalb des Isoliergehäuses (11) einander überkreuzend angeordnet
sind.
13. Anschlußvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidklemmspalt
(49) der Schneidklemmgabel mittig zwischen zwei Eindringdornen (24) und in gemeinsamer
Ebene mit diesen ausgebildet ist, derart, daß letztere die verlängerten Schenkel der
Schneidklemmgabel ausbilden.
14. Anschlußvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kontaktträger (25) aus transparentem Material besteht und dadurch ein Sichtfenster
auf die Kontaktanordnung ausbildet.