[0001] Die Erfindung betrifft Fördermittel zum Wegführen eines Stranges aus Drahtkammbindungen
für Papier- und Druckerzeugnisse von einer einen flachen Drahtkamm quer zu seiner
Längsachse C-förmig verformenden Drahtkammverformeinrichtung.
[0002] Abfördermittel der eingangs bezeichneten Art ziehen Drahtkammbindungen von einer
Drahtkammverformeinrichtung ab, wie sie beispielsweise aus der US-PS 4 873 858 hervorgeht,
und in der ein zunächst flacher Drahtkamm zu einer C-Form gebogen wird. Die C-geformten
Drahtkammbindungen werden später in entsprechend vorgelochte Papier- oder Druckerzeugnisse
eingebracht und danach verschlossen.
[0003] Durch die beschriebene Verformung des Drahtkammes entstehen Spannungen im Draht,
die zu Form- und Abmessungsfehlern führen und damit die Weiterverarbeitung der Drahtkammbindungen
erschweren können.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Qualität der Drahtkammbindungen hinsichtlich
ihrer Form und ihrer Abmessungen innerhalb eines in ein Papiererzeugnis einzufädelnden
Strangabschnitts zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Fördermittel jeweils nach
erfolgter C-Verformung verformend auf die Drahtkammbindungen einwirkende Korrekturglieder
umfassen.
[0006] Eine besonders wirksame Ausgestaltung besteht darin, daß die Korrekturglieder längs
der Strangachse auf die Drahtkammbindungen einwirkende Streckmittel aufweisen, welche
korrigierend auf die Teilung bzw. auf die Abstände zwischen den aufeinanderfolgenden
Drahtkammbindungen innerhalb des Stranges einwirken.
[0007] Die auf diese Weise erzielbaren, gleichmäßig beabstandeten Drahtkammbindungen können
später exakt in die entsprechend beabstandeten Vorlochungen der zu bindenden Papiererzeugnisse
eingefädelt werden.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Streckmittel zwei an ihrem Teilkreisumfang
gleiche Schrittbewegungen bzw. Schrittlängen ausführende Zahnräder auf, deren Zahneingriffsstellungen
in die Drahtkammbindungen relativ zueinander veränderbar sind, wobei nach einer Weiterbildung
das - bezogen auf die Strangförderrichtung der Drahtkammbindungen - vorn angeordnete
Zahnrad auf seiner Welle in eine relativ zum hinteren Zahnrad die Drahtkammbindungen
streckende Zahneingriffsstellung verdrehbar ist.
[0009] Eine andere denkbare Ausführungsform zum Korrigieren der Teilungsabstände besteht
darin, daß die beiden Zahnräder über ein gemeinsames Umlenkrad antriebsmäßig miteinander
verbunden sind, welches mit dem vorderen Zahnrad um die Achse des hinteren Zahnrades
verschwenkbar ist und um dessen Achse das - bezogen auf die Förderrichtung - vorn
angeordnete Zahnrad verschwenkbar ist.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das - bezogen auf die Strangförderrichtung
der Drahtkammbindungen - vorn liegende Zahnrad relativ zum hinteren Zahnrad von der
Gegenseite in die Drahtkammbindungen eingreifend angeordnet und um eine Schwenkachse
gegen die Drahtkammbindungen anstellbar.
[0011] Darüber hinaus wäre es auch denkbar, beide Zahnräder mit separaten Antrieben zu versehen,
und den Antrieb des vorderen Zahnrades mit einem steuerbaren Vorlauf auszustatten.
[0012] Die einen Strang bildenden Drahtkammbindungen haben die Tendenz, durch die Formgebung
innerhalb der Verformeinrichtung den Strang zu krümmen. Diese Tendenz wird noch verstärkt
durch die anschließende Streckung bei der Teilungskorrektur. Um diese Verformung auszugleichen,
weisen gemäß einer Weiterbildung die Korrekturglieder quer zur Strangachse auf die
Drahtkammbindungen einwirkende Biegemittel auf, welche ihre größte Wirksamkeit nach
einem weiteren Vorschlag dadurch erzielen, daß die Biegemittel zwischen den Streckmitteln
angeordnet sind.
[0013] Eine optimale Biegewirkung bei optimaler Führung des Stranges der Drahtkammbindungen
ist mit einer zusätzlichen Ausgestaltung dadurch gewährleistet, daß die Biegemittel
ein in zwei im wesentlichen senkrecht zueinander verlaufende Richtungen gegen die
Drahtkammbindungen anstellbares Umlenkelement umfassen.
[0014] Dieses Umlenkelement wäre in Form einer Umlenkrolle denkbar, ist jedoch gemäß einer
Weiterbildung bevorzugt als in einem Langloch eines um eine Achse in festen Schwenkstellungen
einstellbaren Hebels verschiebbarer Umlenkbolzen ausgebildet.
[0015] Eine optimale Zusammenwirkung aller Korrekturglieder ist gemäß einer bevorzugten
Anordnung dadurch gewährleistet, daß die Korrekturglieder an einem gemeinsamen Träger
angeordnet sind, welcher um eine Drehachse des hinteren Zahnrades schwenkend einstellbar
ist.
[0016] Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß durch die Reckung und Ausbiegung
des Stranges der Drahtkammbindungen dessen Linearität bzw. deren auf den Lochabstand
der zu verbindenden Papier- oder Druckerzeugnisse bezogene Teilung gewährleistet ist.
[0017] Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung anhand von bevorzugten, die
Erfindung nicht beschränkenden Ausführungsbeispielen erläutert.
[0018] Hierbei zeigen:
- Figur 1
- ein Übersichtsbild einer Drahtkammverformeinrichtung mit in erfindungsgemäßer Weise
als Korrekturglieder ausgebildeten Fördermitteln zum Wegführen des Stranges aus Drahtkammbindungen
von der Drahtkammverformeinrichtung,
- Figur 2
- ein Abschnitt des der Drahtkammverformeinrichtung zugeführten Drahtkammes,
- Figur 3
- ein Abschnitt des von der Drahtkammverformeinrichtung weggeführten, C-verformten Stranges
von Drahtkammbindungen,
- Figur 4
- ein Ausführungsbeispiel der die Korrekturglieder bildenden Fördermittel und
- Figuren 5 und 6
- weitere Ausführungsformen und Anordnungen der Korrekturglieder gemäß der Erfindung.
[0019] Der Anmeldungsgegenstand betrifft den Bereich einer in Figur 1 dargestellten Drahtkammverformeinrichtung
1. Der Drahtkammverformeinrichtung 1 wird ein flacher Drahtkamm 2 (in Figur 2 ausschnittweise
vergrößert) von einem Vorrat oder einer nicht dargestellten Drahtformeinrichtung zugeführt
und mittels eines Niederhalters 3 und einer Matrize 4 zu einer C-förmigen Drahtkammbindung
6 (in Figur 3 ausschnittweise vergrößert) verformt. Der Drahtkamm 2 wird dabei schrittweise
mittels einer mit ihren Zähnen 7 in dessen Lücken eingreifenden gezahnten Vorschubleiste
8 (Zahnleiste) in die Drahtkammverformeinrichtung 1 bewegt. Hierzu wird die Zahnleiste
8 von einem nicht dargestellten Antrieb, der auf die Wellen 9 und 11 wirkt, über die
beiden Schwenkhebel 12 und 13, die um je eine Welle 9 bzw. 11 schwenkbar sind und
mittels je einer Koppel 14 bzw. 16 an einer gemeinsamen Achse 17 an der Zahnleiste
8 angelenkt sind, betätigt. Die Zahnleiste 8 führt daher zunächst einen Hub in Richtung
des Pfeils 18 aus der in Figur 1 dargestellten Ausgangsposition aus. In der nicht
dargestellten, mit dem Niederhalter 3 bzw. der Matrize 4 fluchtenden Endposition hebt
die Zahnleiste 8 von dem Drahtkamm 2 ab und wird wieder in ihre Ausgangsposition zurückgeführt.
[0020] Unmittelbar vor der Drahtkammverformeinrichtung 1 befindet sich ein Zahnrad 19, das
synchron mit der Zahnleiste 8 angetrieben ist und dessen Zähne in Lücken des Drahtkammes
2 eingreifen. Das Zahnrad 19 ist so nahe an der Ausgangsposition der Zahnleiste 8
angeordnet, daß in dieser Position die Zähne 7 von Zahnleiste 8 und die Zähne vom
Zahnrad 19 ineinandergreifen. Hierdurch wird der Drahtkamm weitgehend schwingungsfrei
gehalten und die Zähne 7 der Zahnleiste 8 treffen die Lücken in dem Drahtkamm 2 exakter.
Ein weiteres nicht angetriebenes Zahnrad 21, dessen Zähne ebenfalls in Lücken des
Drahtkammes 2 eingreifen, ist dem Zahnrad 19 vorgeordnet und dient ebenfalls einer
ruhigen Zufuhr des Drahtkammes.
[0021] Zum Abziehen des gemäß Figur 3 geformten Stranges aus Drahtkammbindungen 6 von der
Drahtkammverformeinrichtung 1 dienen als Korrekturglieder 22 ausgebildete Fördermittel
in Form von längs der Strangachse auf die Drahtkammbindungen 6 einwirkenden Streckmitteln
23 sowie quer zur Strangachse auf die Drahtkammbindungen einwirkenden, zwischen den
Streckmitteln 23 angeordneten Biegemitteln 24.
[0022] Gemäß einer in Figur 4 dargestellten, bevorzugten Ausführungsform weisen die Streckmittel
23 zwei an ihrem Teilkreisumfang gleiche Schrittbewegungen bzw. Schrittlängen ausführende
Zahnräder 26, 27 auf, welche mit ihren Zähnen in die Drahtkammbindungen 6 eingreifen
und damit den Strang schrittweise vorziehen, wobei das - bezogen auf die Strangförderrichtung
(Pfeil 18) - vorn angeordnete Zahnrad 27 auf seiner Welle 28 in eine relativ zum hinteren
Zahnrad 26 die Drahtkammbindungen 6 streckende Zahneingriffsstellung verdrehbar und
durch ein Arretierungsmittel 29 fixierbar ist. Auf diese Weise werden durch das Einfädeln
der Drahtkammbindungen 6 in das zweite Zahnrad 27 die Drahtkammbindungen nach dem
hinteren Zahnrad 26 soweit gereckt, daß deren Teilung sich auf den definierten Lochabstand
der später zu verbindenden Erzeugnisse dauerhaft einstellt.
[0023] Um die sowohl durch den Verformungsvorgang in der Drahtkammverformeinrichtung 1 als
auch durch den Reckvorgang beeinträchtigte Linearität des Stranges der Drahtkammbindungen
6 zu gewährleisten bzw. wieder herzustellen, werden die Drahtkammbindungen um das
als Umlenkelement ausgebildete Biegemittel 24 in Form eines Umlenkbolzens 31 herumgeführt.
Der Umlenkbolzen 31 ist in zwei senkrecht zueinander verlaufende Richtungen (Doppelpfeile
32, 33) gegen die Drahtkammbindungen 6 anstellbar und zu diesem Zweck in einem Langloch
34 eines um eine Achse in festen Schwenkstellungen einstellbaren Hebels 37 verschieblich
einstellbar.
[0024] Die beiden Zahnräder 26, 27 sind an einem gemeinsamen Träger 38 angeordnet, welcher
mit dem vorderen Zahnrad 27 um eine Drehachse 39 des hinteren Zahnrades 26 schwenkbar
und in gewünschten Schwenkstellungen arretierbar ist (Doppelpfeil 41). Für den Synchronantrieb
dient ein Antriebsriemen 42.
[0025] Als Führungswiderlager für die Drahtkammbindungen 6 dienen zwei Gegenleisten 43 und
44 an der Peripherie der Zahnräder 26 bzw. 27.
[0026] Bei dem in Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind Elemente, die denen der
zu vor beschriebenen Anordnung entsprechen, mit um hundert erhöhten Bezugszahlen versehen
und nicht noch einmal besonders erläutert.
[0027] Bei dieser Anordnung sind die beiden Zahnräder 126 und 127 über ein gemeinsames Umlenkrad
146 und zwei Antriebsriemen 147, 148 antriebsmäßig miteinander verbunden, wobei das
Umlenkrad 146 und das vordere Zahnrad 127 um die Achse 139 des hinteren Zahnrades
126 in einstellbaren Schwenkstellungen fixierbar ist (Doppelpfeil 149), während das
vordere Zahnrad 127 um eine Achse 151 des Umlenkrades 146 ebenso einstellbar ist,
so daß sich insgesamt Einstellkomponenten in Richtung der Doppelpfeile 152 und 153
für das vordere Zahnrad 127 ergeben.
[0028] Bei dem in Figur 6 dargestellten Ausführungsbeispiel sind Elemente, die denen der
Figur 4 entsprechen, mit um zweihundert erhöhten Bezugszahlen versehen und nicht noch
einmal besonders erläutert.
[0029] Bei dieser Anordnung greift das vordere Zahnrad 227 relativ zum hinteren Zahnrad
226 von der Gegenseite in die Drahtkammbindungen 206 ein und wird über zwei Zahnkränze
254, 256 synchron mit dem Zahnrad 226 angetrieben. Es ist darüber hinaus um die Achse
257 des Zahnkranzes 254 gegen die Drahtkammbindungen 206 anstellbar (Doppelpfeil 258).
1. Fördermittel zum Wegführen eines Stranges aus Drahtkammbindungen für Papier- und Druckerzeugnisse
von einer einen flachen Drahtkamm quer zu seiner Längsachse C-förmig verformenden
Drahtkammverformeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermittel jeweils
nach erfolgter C-Verformung verformend auf die Drahtkammbindungen (6; 106; 206) einwirkende
Korrekturglieder (22; 122; 222) umfassen.
2. Fördermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturglieder (22;
122; 222) längs der Strangachse auf die Drahtkammbindungen (6; 106; 206) einwirkende
Streckmittel (23; 123; 223) aufweisen.
3. Fördermittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Streckmittel (23; 123;
223) zwei an ihrem Teilkreisumfang gleiche Schrittbewegungen bzw. Schrittlängen ausführende
Zahnräder (26, 27; 126, 127; 226, 227) aufweisen, deren Zahneingriffsstellungen in
die Drahtkammbindungen (6; 106; 206) relativ zueinander veränderbar sind.
4. Fördermittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das - bezogen auf die Strangförderrichtung
(18) der Drahtkammbindungen (6) - vorn angeordnete Zahnrad (27) auf seiner Welle (28)
in eine relativ zum hinteren Zahnrad (26) die Drahtkammbindungen streckende Zahneingriffsstellung
verdrehbar ist.
5. Fördermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Zahnräder (126, 127) über ein gemeinsames Umlenkrad (146) antriebsmäßig miteinander
verbunden sind, welches mit dem vorderen Zahnrad (127) um eine Achse (139) des hinteren
Zahnrades (126) verschwenkbar ist und um dessen Achse das - bezogen auf die Förderrichtung
(118) - vorn angeordnete Zahnrad (127) verschwenkbar ist.
6. Fördermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das - bezogen
auf die Strangförderrichtung (218) der Drahtkammbindungen (206) - vorn liegende Zahnrad
(227) relativ zum hinteren Zahnrad (226) von der Gegenseite in die Drahtkammbindungen
eingreifend angeordnet und um eine Schwenkachse (257) gegen die Drahtkammbindungen
anstellbar ist.
7. Fördermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturglieder
(22; 122; 222) quer zur Strangachse auf die Drahtkammbindungen (6; 106; 206) einwirkende
Biegemittel (24; 124; 224) aufweisen.
8. Fördermittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegemittel (24; 124;
224) zwischen den Streckmitteln (23; 123; 223) angeordnet sind.
9. Fördermittel nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegemittel (24)
ein in zwei im wesentlichen senkrecht zueinander verlaufende Richtungen (Doppelpfeile
32, 33) gegen die Drahtkammbindungen (6) anstellbares Umlenkelement (31) umfassen.
10. Fördermittel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlenkelement (31) als
in einem Langloch (34) eines um eine Achse (36) in festen Schwenkstellungen einstellbaren
Hebels (37) verschieblich einstellbarer Umlenkbolzen ausgebildet ist.
11. Fördermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrekturglieder
(22) an einem gemeinsamen Träger (38) angeordnet sind, welcher um eine Drehachse (39)
des hinteren Zahnrades (26) schwenkend einstellbar ist.