(19)
(11) EP 0 727 286 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.08.1996  Patentblatt  1996/34

(21) Anmeldenummer: 95118589.1

(22) Anmeldetag:  25.11.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B25C 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL PT

(30) Priorität: 15.02.1995 DE 29502461 U

(71) Anmelder: fischerwerke Artur Fischer GmbH & Co. KG
D-72178 Waldachtal (DE)

(72) Erfinder:
  • Fischer, Artur, Prof. Dr. h.c. Dr.-Ing. E.h.
    D-72178 Waldachtal (DE)

   


(54) Eintreibwerkzeug für durch Einschlagen verankerbare Befestigungselemente


(57) Es wird ein Eintreibwerkzeug für durch Einschlagen verankerbare Befestigungselemente vorgeschlagen, wobei das Befestigungselement (1) einen Schaft und einen Kopf (3) aufweist. Um ein Setzen der Befestigungselemente auch an schwer zugänglichen Stellen zu ermöglichen, ist über das Eintreibwerkzeug (6) ein geteilter Schieber (9) gestülpt, an dem die Schlagfläche (7) des Eintreibwerkzeuges axial überragende, schalenförmige Haltearme (8) angeformt sind. Die Haltearme (8) sind von einer Gummimanschette (13) umfasst und weisen einen den an der Schlagfläche (7) des Eintreibwerkzeuges (6) anliegenden Kopf (3) des Befestigungselementes (1) übergreifenden mit einer Anlaufschräge (12) versehenen Bund (10) auf.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Eintreibwerkzeug für durch Einschlagen verankerbare Befestigungselemente, die einen Schaft und einen Kopf aufweisen.

[0002] Derartige Befestigungselemente können als Nagel ohne Spreizbereich ausgebildet sein, die ohne Vorbohrung direkt in den Verankerungsgrund, beispielsweise Holz, Gasbeton oder dgl., eingetrieben werden. Für harte Baustoffe werden nagelbare Befestigungselemente mit einem Spreizbereich verwendet, die durch Einschlagen in eine im Verankerungsgrund eingebrachte Bohrung verankert werden. Das Eintreiben der Befestigungselemente erfolgt üblicherweise durch Hammerschläge, die direkt auf den Nagelkopf aufgebracht werden. Beim Setzen der Befestigungselemente an ungünstigen Stellen oder beim maschinellen Setzen mit einem Bohrhammer werden Eintreibwerkzeuge mit einer planen Schlagfläche verwendet. Durch die plane Schlagfläche kommt es sehr häufig zum Abrutschen oder Verkanten des Eintreibwerkzeuges auf dem Nagelkopf, sodaß die Schlagenergie nicht zentrisch auf das Befestigungselement einwirkt. Die Folge sind Prellschläge und Beschädigungen des Befestigungselementes, die ein ordnungsgemäßes Setzen der Befestigungselemente verhindert. Desweiteren ist ein Ansetzen des Befestigungselementes an schwer zugänglichen Stellen erschwert bzw. unmöglich, da keine Möglichkeit besteht, das Befestigungselement zu halten.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Eintreibwerkzeug für durch Einschlagen verankerbare Befestigungselemente zu schaffen, mit dem ein ordnungsgemäßes Setzen der Befestigungselemente auch an schwer zugänglichen Stellen ermöglicht wird.

[0004] Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale erreicht. Durch den nach innen ragenden und die Schlagfläche des Eintreibwerkzeuges übergreifenden Bund werden beim Aufsetzen des Befestigungselementes auf die Schlagfläche des Eintreibwerkzeuges die am Schieber angeordneten Haltearme gegen den Widerstand der Gummimanschette radial nach außen weggedrückt. Nach dem Aufsitzen des Kopfes auf der Schlagfläche klappen die Haltearme wieder nach innen zurück, wobei der nach innen ragende Bund die Unterseite des Kopfes des Befestigungselementes übergreift und damit das Befestigungselement an der Schlagfläche des Eintreibwerkzeuges hält. Um das Aufklappen der Haltearme zu erleichtern, ist der Bund mit einer Anlaufschräge versehen, sodaß sich eine trichterförmige Einschuböffnung ergibt.

[0005] Durch die Haltearme wird das Befestigungselement auf der Schlagfläche zentriert, so daß die Schlagenergie zentrisch in das Befestigungselement eingeleitet wird. Dies vermeidet Prellschläge als auch ein Verkanten des Eintreibwerkzeuges. Durch die optimale Umsetzung der Schlagenergie ist ein zügiges Eintreiben ohne Beschädigungen des Befestigungselementes sowohl von Hand mit Hammerschlägen als auch maschinell mit einem Bohrhammer möglich. Desweiteren wird durch die Verbindung des Eintreibwerkzeuges mit dem Befestigungselement das Setzen der Befestigungselemente auch an schwer zugänglichen Stellen erheblich erleichtert. Mit dem Eintreibwerkzeug kann das auf dem Eintreibwerkzeug aufsitzende und gehaltene Befestigungselement auch an vertieften Stellen oder bei der Überkopfmontage am Verankerungsgrund problemlos angesetzt werden. Beim Aufsitzen der Stirnseite der Haltearme am Verankerungsgrund wird der Schieber auf dem Eintreibwerkzeug zurückgeschoben, wobei durch das Aufgleiten des Bundes auf die Mantelfläche des Eintreibwerkzeuges die Haltearme aufklappen und den Kopf des Befestigungselementes freigeben. Zum Aufsetzen eines neuen Befestigungselementes wird der Schieber wieder soweit nach vorne geschoben, bis der nach innen gerichtete Bund an den Haltearmen die Schlagfläche wieder vollständig übergreift. Der in Längsrichtung zweigeteilte Schieber mit den Haltearmen wird durch eine Gummimanschette am Schaft des Eintreibwerkzeuges gehalten.

[0006] Um das Aufklappen der Haltearme und das Auflaufen des Bundes auf die Mantelfläche des Eintreibwerzeuges zu erleichtern, kann die zur Schlagfläche des Eintreibwerkzeuges weisende Anschlagfläche des Bundes als Schrägfläche ausgebildet sein.

[0007] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann der Schieber an seinem den Haltearmen gegenüberliegenden Ende einen nach innen gerichteten Anschlagbund aufweisen, der in einer umlaufenden Ringnut des Eintreibwerkzeuges eingreift, wobei die Länge der Ringnut mindestens der Länge des axial über die Schlagfläche überstehenden Teils der Haltearme entspricht. Durch diese Gestaltung wird zum einen der Schieber unverlierbar am Eintreibwerkzeug fixiert und zum anderen eine Anschlagbegrenzung für das Vorschieben des Schiebers nach dem Setzen eines Befestigungselementes erreicht.

[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.

[0009] Es zeigen:

Figur 1 das Eintreibwerkzeug mit aufgesetztem Befestigungselement

Figur 2 eine Draufsicht auf das Eintreibwerkzeug gemäß Figur 1



[0010] Das Befestigungselement 1 weist einen Schaft mit einem Spreizbereich 2 und einem Kopf 3 auf. Der Spreizbereich 2 ist durch eine längslaufende Kerbe 4 gebildet, deren Seitenflanken 5 zur Bildung von Spreizschenkeln radial nach außen aufgebogen sind. Durch diese Gestaltung des Spreizbereiches 2 kann das Befestigungselement 1 durch Eintreiben in ein Bohrloch 18 eines Bauteiles 15 verankert werden.

[0011] Zum Eintreiben wird ein Eintreibwerkzeug 6 verwendet, auf dessen Schlagfläche 7 das Befestigungselement 1 mit seinem Kopf 3 aufgesetzt ist. Das Befestigungselement 1 wird am Eintreibwerkzeug 6 mittels der beiden sich gegenüberliegenden Haltearme 8 des zweigeteilten Schiebers 9 gehalten. Zu diesem Zweck weisen die beiden sich gegenüberliegenden Haltearme 8 einen nach innen ragenden Bund 10 auf, der die Unterseite des Kopfes 3 des Befestigungselementes 1 übergreift.

[0012] Die an den beiden Schalenteilen 11 a,b des Schiebers 9 angesetzten und freistehenden Haltearme 8 klappen beim Aufsetzen des Befestigungselementes 1 radial nach außen weg. Sobald der Kopf 3 am Bund 10 vorbeigeschoben ist, klappen die Haltearme 8 wieder zusammen, so daß durch den Bund 10 der Kopf 3 des Befestigungselementes 1 gegen die Schlagfläche 7 des Einschlagwerkzeuges 6 verspannt wird. Um das Aufklappen der Haltearme 8 zu erleichtern, weisen diese eine bis zum Bund 10 ansteigende Anlaufschräge 12 auf. Das Einklappen der Haltearme 8 wird durch eine Gummimanschette 13 erreicht, die in einer Vertiefung 14 angeordnet ist und die Haltearme 8 bzw. die beiden Schalenteile 11 a,b des Schiebers 9 umfaßt.

[0013] Sobald beim Eintreiben des Befestigungselementes 1 die Stirnseite der Haltearme 8 an der Außenfläche aufsitzen, wird beim weiteren Eintreiben der Schieber 9 zurückgeschoben. Durch die als Schrägfläche ausgebildete, zur Schlagfläche 7 des Eintreibwerkzeuges 6 weisende Anschlagfläche 16 des Bundes 10 werden die Haltearme 8 wieder aufgeklappt und der Kopf 3 des Befestigungselementes 1 freigegeben. Das Befestigungselement kann nunmehr zur Befestigung des Gegenstandes 17 vollständig in das Bohrloch 18 des Ankergrundes 15 eingetrieben werden.

[0014] Für das Setzen eines neuen Befestigungselementes wird der Schieber 9 wieder soweit nach vorne geschoben, bis ein an den beiden Schalenteilen 11 a,b angeordneter Anschlagbund 19 an der Begrenzungskante 20 der im Schaft des Eintreibwerkzeuges 6 angeordneten Ringnut 21 anschlägt. Die Länge der Ringnut 21 entspricht mindestens der Länge des axial über die Schlagfläche 7 überstehenden Teils der Haltearme 8. Damit ist der Schieber 9 soweit zurückschiebbar, daß die Stirnseite der Haltearme 8 nicht über die Schlagfläche 7 hinausstehen.

[0015] In Figur 2 ist erkennbar, daß die Haltearme 8 einen schalenförmigen Querschnitt aufweisen und damit auch eine Zentrierwirkung besitzen. Die Zentrierwirkung des Befestigungselementes 1 auf der Schlagfläche 7 kann durch eine Zentrierspitze 22 noch unterstützt werden, die in eine entsprechende Zentrierbohrung 23 des Befestigungselementes 1 eingreift. In einem solchen Fall kann die Höhe des Bundes 10 von der Mitte des Haltearmes 8 zu dessen Seitenränder hin abnehmen, da die Zentrierung durch die Schalenform der Haltearme 8 und dem Bund 10 nicht erforderlich ist. Dadurch wird schon durch geringeres Aufklappen der Haltearme der Kopf 3 des Befestigungselementes 1 freigegeben.


Ansprüche

1. Eintreibwerkzeug für durch Einschlagen verankerbare Befestigungselemente, die einen Schaft und einen Kopf aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß über das Eintreibwerkzeug (6) ein geteilter Schieber (9) gestülpt ist, an dem die Schlagfläche (7) des Eintreibwerkzeuges (6) axial überragende, schalenförmige Haltearme (8) angeformt sind, die einen den an der Schlagfläche (7) des Eintreibwerkzeuges (6) anliegenden Kopf (3) des Befestigungselementes (1) übergreifenden und mit einer Anlaufschräge (12) versehenen Bund (10) aufweisen, und daß die Haltearme (8) von einer Gummimanschette (13) umfaßt sind.
 
2. Eintreibwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Schlagfläche (7) des Eintreibwerkzeuges (6) weisende Anschlagfläche (16) des Bundes (10) als Schrägfläche ausgebildet ist.
 
3. Eintreibwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (9) an seinem den Haltearmen (8) gegenüberliegenden Ende einen nach innen gerichteten Anschlagbund (19) aufweist, der in einer umlaufenden Ringnut (21) des Eintreibwerkzeuges (6) eingreift.
 
4. Eintreibwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Ringnut (21) mindestens der Länge des axial über die Schlagfläche (7) überstehenden Teils der Haltearme (8) entspricht.
 
5. Eintreibwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Bundes (10) von der Mitte des Haltearmes (8) zu dessen Seitenrändern hin abnimmt.
 
6. Eintreibwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlagfläche (7) des Eintreibwerkzeuges (6) einen Zentrierzapfen (22) aufweist, der in eine im Kopf (3) des Befestigungselementes (1) eingebrachten Zentrierbohrung (23) eingreift.
 




Zeichnung







Recherchenbericht