(19)
(11) EP 0 727 290 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.08.1996  Patentblatt  1996/34

(21) Anmeldenummer: 95117564.5

(22) Anmeldetag:  08.11.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B26D 5/20, B65B 57/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE GB IT LI NL

(30) Priorität: 16.02.1995 DE 19505256

(71) Anmelder: ROSE VERPACKUNGSMASCHINEN-FABRIK THEEGARTEN GmbH & Co. KG
D-50825 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Zietman, Uwe
    D-50858 Köln (DE)

(74) Vertreter: Hennicke, Albrecht, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Buschhoff Dipl.-Ing. Hennicke Dipl.-Ing. Vollbach Postfach 19 04 08
D-50501 Köln
D-50501 Köln (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Vorschub einer Einwickelmaterialbahn und zum Abtrennen einzelner Einwickelmaterialabschnitte für eine Verpackungsmaschine sowie Verfahren zum Steuern derselben


(57) Vorrichtung (10) zum Vorschub einer Einwickelmaterialbahn (12) und zum Abtrennen einzelner Materialabschnitte (A) von der Bahn (12) für eine Verpackungsmaschine, mit mindestens einer angetriebenen Vorschubwalze (16) und mit einer angetriebenen Schneideinrichtung (18). Um die Einwickelmaterialbahn in besonders einfacher Weise kontinuierlich vorzuschieben und gleichmäßig große Einwickelmaterialabschnitte hiervon abzutrennen, ohne daß es zu Störungen im Betriebsablauf kommt, wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß die Schneideinrichtung (18) mindestens ein umlaufendes Messer (20,21) aufweist, dessen Drehgeschwindigkeit und Drehwinkel (Θ) direkt proportional zur Drehgeschwindigkeit bzw. zum Drehwinkel (δ) der Vorschubwalze ist. Durch die strenge Koppelung der Antriebe für den Vorschub und das umlaufende Messer wird sichergestellt, daß immer Materialabschnitte (A) gleichbleibender Länge von der Bahn abgetrennt werden und daß im Falle des Stillstands der Verpackungsmaschine Messer und Vorschubwalze gleichzeitig stillgesetzt und hiernach gleichzeitig wieder angefahren werden können.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vorschub einer Einwickelmaterialbahn und zum Abtrennen einzelner Einwickelmaterialabschnitte von der Einwickelmaterialbahn für eine Verpackungsmaschine, mit einer Vorschubeinrichtung mit mindestens einer von einem Vorschubantriebsmotor angetriebenen Vorschubwalze und mit einer von einem Messerantriebsmotor angetriebenen Schneideinrichtung. Die Erfindung ist weiter auf ein Verfahren zum Steuern des Vorschubs einer Einwickelmaterialbahn und zum Abtrennen einzelner Einwickelmaterialabschnitte von der Einwickelmaterialbahn für eine Verpackungsmaschine gerichtet.

[0002] Eine derartige Vorrichtung und ein derartiges Verfahren sind aus der DE - OS 31 14 470 bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung läuft die Einwickelmaterialbahn von einer kontinuierlich angetriebenen Rolle ab und bildet eine Pufferschleife, bevor sie von einem Paar Vorschubwalzen intermittierend einer Schneidvorrichtung zugeführt wird, die die einzelnen Materialabschnitte mittels eines hin- und hergehenden Schneidmessers von der Materialbahn abtrennt. Die Pufferschleife dient dazu, den Übergang von der kontinuierlich von der Rolle ablaufenden Materialbahn auf den intermittierenden Betrieb der Schneidvorrichtung zu ermöglichen. Auch ist es dadurch möglich, bei Fehlen eines einzuwickelnden Gegenstands in der Verpackungsmaschine die Schneidvorrichtung für einen Arbeitstakt stillzusetzen, wahrend die Materialbahn jedoch weiter von der Vorratsrolle abläuft und die abgelaufene Materialbahnlänge solange in der Pufferschleife gespeichert wird, bis wieder ein zu verpackender Gegenstand in der Verpackungsmaschine vorhanden ist.

[0003] Die Pufferschleife bei der bekannten Vorrichtung ist notwendig, um die erforderlichen hohen Beschleunigungen bei jedem erneuten Vorschub der Materialbahn durch die intermittierend arbeitenden Vorschubwalzen zu ermöglichen. Die Steuerung für die Pufferschleife ist sehr aufwendig mit mehreren Paaren von Photoelementen und neigt insbesondere dann zu Störungen, wenn in mehreren aufeinander folgenden Arbeitstakten kein zu verpackender Gegenstand in der Verpackungsmaschine vorhanden ist. Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht darin, daß das vorgeschobene Bahnmaterial dazu neigt, nach einem Schnitt an dem hin- und hergehenden Messer zu haften. Auch hierdurch kommt es häufig zu Störungen im Betriebsablauf der bekannten Maschine.

[0004] Es ist auch bereits ein Verfahren zum Bereitstellen von Umhüllungs-Blättern für einzelne Artikel wie Bonbons od.dgl. bekannt (DE 42 22 203 C2), bei dem ein Umhüllungsblatt nach dem anderen von einer Einwickelmaterialbahn mit einem kontinuierlich arbeitenden Messer abgeschnitten wird. Bei Störungen in der Zufuhr der einzupackenden Stücke dürfen der Verpackungsstation auch keine Umhüllungsblätter mehr zugeführt werden. Dies wird bei dem bekannten Verfahren dadurch erreicht, daß nach dem Abschneiden des letzten Umhüllungsblattes die Vorschubrollen für die Einwickelmaterialbahn innerhalb des nächstfolgenden Arbeitstaktes abgebremst und um einen Betrag zurückgedreht werden, der der durch die Trägheit der Vorschubeinrichtung zuviel vorgeschobenen Bahnlänge entspricht. Dies ist erforderlich, weil das Messer zum Abschneiden der einzelnen Umhüllungsblätter kontinuierlich weiterbetrieben und nicht stillgesetzt wird. Wenn dann wieder einzuwickelnde Stücke angeliefert werden, muß die Einwickelmaterialbahn sehr stark beschleunigt und durch die Schneidstation geleitet werden, damit beim nächsten Schnitt des Messers ein Umhüllungsblatt in seiner vollständigen Länge zum Einwickeln eines Produktes zur Verfügung steht.

[0005] Dieses bekannte Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß beim Rückwärtsfördern der Materialbahn deren Spannung stark absinkt und sich eine Materialbahnschlaufe bildet, die mit einer zusätzlichen Einrichtung aufgefangen und stabilisiert werden muß. Beim Wiederanfahren der Einwickelmaterialbahn muß zunächst diese Schlaufe wieder beseitigt und die Materialbahn mit weit über der durchschnittlichen Bahngeschwindigkeit liegenden Geschwindigkeit vorgeschoben werden. Hierbei wird nicht nur die Materialbahn hoch beansprucht, sondern es treten durch das Zurück- und Vorfördern der Materialbahn auch leicht Schwingungen auf, die zu einer starken Geräuschbildung führen. Außerdem hat die enorme Dynamik beim Zurück- und Vorfördern der Materialbahn Schwankungen in der Länge der einzelnen Einwickelmaterialabschnitte zur Folge.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Vorrichtung zu schaffen und ein Verfahren anzugeben, womit die genannten Nachteile vermieden werden und womit es möglich ist, die Einwickelmaterialbahn in besonders einfacher Weise kontinuierlich vorzuschieben und gleichmäßig große Einwickelmaterialabschnitte hiervon abzutrennen, ohne daß es zu Störungen im Betriebsablauf kommt.

[0007] Diese Aufgabe wird mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch gelöst, daß die Schneideinrichtung mindestens ein umlaufendes Messer aufweist, dessen Antrieb mit dem Antrieb für die Vorschubwalze gekoppelt ist und dessen Drehgeschwindigkeit und Drehwinkel direkt proportional zur Drehgeschwindigkeit bzw. zum Drehwinkel der Vorschubwalze sind.

[0008] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß es durch das umlaufende Messer möglich ist, das Einwickelmaterial kontinuierlich vorzuschieben, ohne daß der Vorschub des Materials beim Schnitt abgebremst oder gar stillgesetzt werden muß. Da das umlaufende Messer nur im Zeitpunkt des Schnitts mit dem Einwickelmaterial in Eingriff ist, kommt es nicht dazu, daß das Messer am Einwickelmaterial haften bleibt. Bei Schwankungen der Vorschubgeschwindigkeit der Walze ändert sich die Drehgeschwindigkeit des umlaufenden Messers infolge der Koppelung der Antriebe von Walze und Messer mit einem bestimmten Proportionalitätsfaktor proportional mit der Drehgeschwindigkeit der Vorschubwalze, so daß immer Abschnitte gleicher Länge unabhängig von der Vorschubgeschwindigkeit der Einwickelmaterialbahn abgeschnitten werden.

[0009] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Antriebsmotoren für die Vorschubwalze und für die Schneideinrichtung über eine elektronische Steuereinrichtung miteinander gekoppelt und von dieser steuerbar sind. Die Steuereinrichtung, die zweckmäßig mit einem an einer Hauptwelle der Vorrichtung angeordneten Drehgeber gekoppelt ist, ermöglicht eine besonders einfache Koppelung von den Antriebsmotoren für die Messerwelle und die Vorschubwalze ohne aufwendige mechanische Einrichtungen.

[0010] Wenn die Steuereinrichtung eine Einstellvorrichtung zum Einstellen des Proportionalitätsfaktors zwischen der Drehzahl der Vorschubwalze und dem umlaufenden Messer aufweist, läßt sich die Länge der abzuschneidenden Einwickelmaterialabschnitte besonders einfach und schnell einstellen, so daß die gesamte Vorrichtung problemlos und in sehr kurzer Zeit neu eingestellt werden kann und es möglich ist, praktisch ohne Umrüstzeit Produkte anderer Größe in der nachgeschalteten Verpackungsmaschine zu verpacken, für die Einwickelmaterialabschnitte anderer Größe zugeführt werden müssen. Wenn die Einwickelmaterialbahn mit Aufdrucken oder Druckmarken für jeden Einwickelmaterialabschnitt versehen ist, ist es mit der Einstellvorrichtung leicht möglich, beim Einrichten der Vorrichtung bzw. beim Einfädeln einer Materialbahn das umlaufende Messer so einzustellen, daß es die Materialbahn immer an der richtigen Stelle zwischen zwei Aufdrucken oder Druckmarken schneidet.

[0011] Die Vorrichtung kann zweckmäßig mit einer Aufreißfaden-Schneideinrichtung mit einem angetriebenen, umlaufenden Aufreißfadenmesser versehen sein. Mit der Aufreißfaden-Schneideinrichtung ist es möglich, einen an der Einwickelmaterialbahn angeordneten Aufreißfaden, mit dessen Hilfe das verpackte Produkt vom Konsumenten leicht aus der Umhüllung entfernt werden kann, separat zu schneiden, wobei der Schnitt des Aufreißfadens ein Stück neben dem Schnitt liegen kann, der anschließend von dem umlaufenden Messer zum Abtrennen der einzelnen Abschnitte durchgeführt wird. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Aufreißfadenmesser von dem Messerantriebsmotor für die Schneideinrichtung angetrieben wird, denn dadurch wird ein separater eigener Antrieb für das Aufreißfadenmesser eingespart und es ist immer sichergestellt, daß beide Messer synchron angetrieben sind.

[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn in Durchlaufrichtung der Einwickelmaterialbahn vor der Schneideinrichtung ein Druckmarkenleser angeordnet ist, der mit der elektronischen Steuereinrichtung gekoppelt ist. In diesem Fall ist es bei mit Druckmarken versehener Einwickelmaterialbahn möglich, die Vorschubwalze bzw. das umlaufende Messer automatisch so zu steuern bzw. zu regeln, daß die Druckmarke oder der Aufdruck auf der Bahn genau lagerichtig ist, wenn das Messer einen Materialabschnitt abtrennt. Zweckmäßig ist die Anordnung so getroffen, daß der Drehgeber den aktuellen Drehwinkel der Hauptwelle anzeigt und als Sollwert an die Steuereinrichtung übermittelt, und daß der Druckmarkenleser die auf der Einwickelmaterialbahn aufgedruckten Druckmarken erkennt und als Istwert an die Steuereinrichtung übermittelt, und daß die Steuereinrichtung die Drehzahl des Vorschubantriebsmotors für die Vorschubwalze in Abhängigkeit von dem Ergebnis eines Sollwert-Istwert-Vergleichs regelt.

[0013] Die Vorrichtung ist bevorzugt mit einer Detektionseinrichtung versehen, um festzustellen, ob in der nachfolgend angeordneten Verpackungsmaschine ein einzuwickelndes Produkt vorhanden ist. Die Detektionseinrichtung liefert ein Signal an die Steuereinrichtung, wenn sich kein einzupackendes Produkt in der Verpackungsmaschine befindet. Die Steuereinrichtung kann dann infolge dieses Signals die Antriebe für den Vorschub und das umlaufende Messer unverzüglich stillsetzen, so daß der Verpackungsmaschine dann kein Einwickelmaterialabschnitt zugeführt wird. Hierdurch kann es nicht zu Papierstau oder zu sonstigen Störungen in der Verpackungsmaschine kommen und es wird auch kein Material verschwendet.

[0014] Die Vorschubeinrichtung besteht zweckmäßig im wesentlichen aus einer angetriebenen Vorschubwalze und einer mitangetriebenen Gegenwalze, die gegenläufig drehen und dabei die Einwickelmaterialbahn zwischen sich führen und vorschieben. Die Antriebsmotoren für die Vorschubwalze und die Schneideinrichtung sind vorzugsweise Servomotoren, die sehr zuverlässig, robust und besonders gut steuerbar sind.

[0015] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Einwickelmaterialbahn von der Vorschubeinrichtung mit mindestens einer von einem Vorschubantriebsmotor angetriebenen Vorschubwalze vorgeschoben und in jedem Arbeitstakt der nachfolgend angeordneten Verpackungsmaschine ein Einwickelmaterialabschnitt von der vorgeschobenen Einwickelmaterialbahn von einer Schneideinrichtung abgetrennt, die mindestens ein von einem Messerantriebsmotor angetriebenes, umlaufendes Messer aufweist, wobei die Antriebsmotoren von einer elektronischen Steuereinrichtung so gesteuert werden, daß die Drehgeschwindigkeit und der Drehwinkel des umlaufenden Messers direkt proportional zur Drehgeschwindigkeit bzw. zum Drehwinkel der Vorschubwalze sind.

[0016] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahren ergibt sich, wenn im Falle des Fehlens eines einzuwickelnden Gegenstands in der Verpackungsmaschine die Vorschubeinrichtung die Einwickelmaterialbahn noch ein eine Teillänge eines Einwickelmaterialabschnitts bildendes Stück weit vorschiebt und dann stillgesetzt wird, während gleichzeitig das umlaufende Messer um einen bestimmten Drehwinkel nach dem letzten, erfolgten Schnitt weitergedreht und in einer bestimmten STOP-Position angehalten wird, und wenn die Antriebe für die Vorschubwalze und das in der STOP-Position befindliche Messer wieder eingeschaltet werden, wenn wieder ein einzuwickelnder Gegenstand in der Verpackungsmaschine festgestellt wird, um die für den nächsten Einwickelmaterialabschnitt noch fehlende Restlänge Einwickelmaterialbahn vorzuschieben.

[0017] Dies hat den Vorteil, daß die Einwickelmaterialbahn beim Wiederanlaufen nach einem Leertakt, in dem der Verpackungsmaschine kein Materialabschnitt zugeführt wurde, einen kürzeren Weg bis zum nächsten Schnitt vorgeschoben werden muß, da es nach dem vor dem Leertakt erfolgten Schnitt ein Stück weit weitergelaufen ist. Während des Stillstandes von Vorschub und Messer beim Leertakt ist das Messer außer Eingriff mit der Einwickelmaterialbahn, so daß es nicht am Einwickelmaterial haften kann.

[0018] Durch die Koppelung von Vorschubwalze und umlaufendem Messer ist dabei immer sichergestellt, daß der Verpackungsmaschine - immer Materialabschnitte der gleichen Länge zum jeweils richtigen Taktzeitpunkt zugeführt werden, wenn zu verpackende Gegenstände in der Verpackungsmaschine vorhanden sind.

[0019] Die STOP-Position des umlaufenden Messers liegt zweckmäßig bei einem Drehwinkel der Messerwelle zwischen 20° und 150° nach dem zuvor erfolgten Schnitt. In diesem Bereich ist es besonders gut möglich, das Messer nach erfolgten Schnitt bei einem Leertakt stillzusetzen und beim Wiederanfahren bis zum nächsten Schnitt wieder auf seine Normaldrehgeschwindigkeit zu beschleunigen.

[0020] Der Drehwinkel für die STOP-Position ist zweckmäßig einstellbar und kann so für verschiedene Längen der Materialabschnitte optimal eingestellt werden.

[0021] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung, worin eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung an einem Beispiel näher erläutert ist. Es zeigt:
Fig.1
eine Vorrichtung zum Vorschub einer Einwickelmaterialbahn und zum Abtrennen einzelner Materialabschnitte nach der Erfindung, in einer schematischen Darstellung; und
Fig.2
einen die Vorschubwalzen und die Schneideinrichtung darstellenden Ausschnitt der Fig.1 in einer vergrößerten Darstellung.


[0022] In der Zeichnung bezeichnet 10 eine Vorrichtung zum Vorschub einer Einwickelmaterialbahn und zum Abtrennen einzelner Materialabschnitte von der Bahn für eine nicht näher dargestellte Verpackungsmaschine.

[0023] An der Vorrichtung 10 ist eine Rolle 11 angeordnet, von der die Einwickelmaterialbahn 12 abläuft und über Umlenkrollen 13 zu einer Vorschubeinrichtung 14 geführt wird. Die Vorschubeinrichtung 14 besteht im wesentlichen aus einer von einem Vorschubantriebsmotor 15 angetriebenen Vorschubwalze 16 und einer mitangetriebenen Gegenwalze 17, zwischen denen die Materialbahn 12 in Richtung des Pfeiles F hindurchläuft. In Durchlaufrichtung F hinter der Vorschubeinrichtung 14 ist eine Schneideinrichtung 18 angeordnet, die im wesentlichen aus einem feststehenden Gegenmesser 19 und einem an einer Messerwelle 20 angeordneten, umlaufenden Messer 21 besteht. Die Messerwelle 20 mit dem daran angeordneten Messer 21 wird von einem Messerantriebsmotor 22 angetrieben und dreht in der gleichen Drehrichtung wie die Gegenwalze 17, wie dies durch die Pfeile G bzw. G' angedeutet ist. Nach jeder vollen Umdrehung der Messerwelle 20, d.h. jedesmal, wenn das umlaufende Messer 21 an dem feststehenden Gegenmesser 19 vorbeigeht, wird ein Einwickelmaterialabschnitt A von der Materialbahn 12 abgetrennt.

[0024] In Durchlaufrichtung F vor der Vorschubeinrichtung 14 ist ein die Einwickelmaterialbahn 12 abtastender Druckmarkenleser 23 sowie zwischen diesem und der Vorschubeinrichtung 14 eine Aufreißfaden-Schneideinrichtung 24 angeordnet, die ebenfalls von dem Messerantriebsmotor 22 angetrieben ist.

[0025] Der Druckmarkenleser 23 ist über eine erste Signalleitung 25 mit einer elektronischen Steuer- und Regeleinrichtung 26 verbunden. Die Steuereinrichtung 26 ist ferner über eine zweite Steuerleitung 27 mit einem (nur schematisch dargestellten) Drehgeber 28 verbunden, der an einer Hauptwelle angeordnet ist und der der Steuereinrichtung über die zweite Signalleileitung 27 den jeweils aktuellen Drehwinkel der Hauptwelle übermittelt. Weiterhin ist die Steuereinrichtung über eine dritte Steuersignalleitung 29 mit einer an der Verpackungsmaschine angeordneten Detektoreinrichtung 30 verbunden, die feststellt, ob sich in der Verpackungsmaschine ein zu verpackender Gegenstand, bspw. ein Bonbon, befindet und die der Steuereinrichtung entsprechende Signale übermittelt.

[0026] Die Steuereinrichtung 26 steuert über eine vierte bzw. eine fünfte Steuerleitung 31 bzw. 32 die Antriebsmotoren 15 und 22 für die Vorschubwalze 16 und die umlaufenden Messer 21, 24 in Abhängigkeit vom aktuellen Drehwinkel der Hauptwelle, den Signalen des Druckmarkenlesers 23 und der Detektoreinrichtung 30, wobei die Drehgeschwindigkeit und der Drehwinkel des umlaufenden Messers 21 direkt proportional zur Drehgeschwindigkeit bzw. zum Drehwinkel der Vorschubwalze 16 sind. Dies bedeutet, daß die Vorschubwalzen 16 bzw. 17 bei jeder vollständigen 360°-Umdrehung der Messerwelle 20 immer um denselben Winkel δ weiterdrehen. Wenn die Messerwelle um einen Teilbetrag Θ einer vollständigen Umdrehung gedreht wird, dreht sich die Vorschubwalze um einen entsprechenden Teilbetrag δ



des Winkels δ. In Fig.2 sei angenommen, daß die Vorschubwalze 16 bei jeder vollständigen Umdrehung der Messerwelle 20 um einen Winkel δ von 180° weiterdreht, die Länge eines Materialabschnitts A also die Hälfte des Umfangs der Vorschubwalze beträgt. Wenn die Messerwelle 20 um einen Winkel Θ von 60° weitergedreht wird, dreht die Vorschubwalze im selben Zeitraum um einen Winkel δ

von 30°. Der Proportionalitätsfaktor zwischen Drehwinkel Θ der Messerwelle und Vorschubwinkel δ der Vorschubwalze beträgt in diesem Falle also 2:1 und ist zu jedem Zeitpunkt der einzelnen Arbeitstakte der Maschine konstant.

[0027] Wenn die Detektoreinrichtung 30 feststellt, daß in der Verpackungsmaschine kein Bonbon o.dgl. vorhanden ist, übermittelt sie der Steuereinrichtung 26 ein entsprechendes Signal über die dritte Steuerleitung 29. Die Steuereinrichtung bremst dann die Antriebe 15, 22 für die Vorschubwalze 16 und die Messerwelle 20 ab und setzt diese gleichzeitig still, so daß die Messerwelle 20 in einer STOP-Position Θ nach dem letzten erfolgten Schnitt und die

[0028] Vorschubwalze nach Weiterdrehen um den hierzu proportionalen Winkelbetrag δ

stehenbleiben. Die Materialbahn ist hierbei bereits um eine Teillänge l eines Materialabschnittes A vorgeschoben worden, die dem dem Winkelbetrag δ

entsprechenden Umfangsteil ñ der Vorschubwalze 16 entspricht.

[0029] Wenn die Detektoreinrichtung 30 wieder ein Bonbon in der Verpackungsmaschine feststellt, übermittelt sie ein entsprechendes Signal an die Steuereinrichtung 26. Diese schaltet dann die Servomotoren 15, 22 für das umlaufende Messer und die Vorschubwalze 16 wieder gleichzeitig ein, wobei die Drehgeschwindigkeiten bzw. Drehwinkel dieser drehenden Bauteile auch beim Wiederanfahren, d.h. Beschleunigen der Motoren immer proportional zueinander sind.

[0030] Wenn die Materialbahn 12 mit Aufdrucken oder Druckmarken versehen ist, kann der Druckmarkenleser 23 diese Druckmarken erkennen und übermittelt der Steuereinrichtung 26 Signale als Istwerte. Die Steuereinrichtung 26 vergleicht diese Istwert-Signale mit den den Sollwert für die Lage der Druckmarken bildenden Signalen vom Drehgeber 28 und steuert den Vorschubantriebsmotor 15 für die Vorschubwalze 16 so, daß die Druckmarken auf der Materialbahn 12 lagerichtig sind, wenn das umlaufende Messer einen Materialabschnitt A von der Bahn 12 abtrennt. Dies bedeutet, daß die strenge Koppelung mit festem Proportionalitätsfaktor zwischen Messerantrieb und Vorschubantrieb aufgehoben werden kann, bis die vom Druckmarkenleser 23 abgetasteten Druckmarken lagerichtig sind, wenn das Messer schneidet. Auf diese Art ist es leicht möglich, die Maschine beispielsweise beim Auswechseln der Rolle 11 mit dem Einwickelmaterial 12 neu einzurichten.

[0031] Wenn die Materialbahn 12 mit einem Aufreißfaden versehen ist, kann dieser mit der Aufreißfaden-Schneideinrichtung 24 in an sich bekannter Weise für die einzelnen Materialabschnitte durchtrennt werden, bevor die Bahn 12 von den Vorschubwalzen 16,17 zu der Schneideinrichtung 18 vorgeschoben wird. Da die Länge eines Aufreißfadens an einem Materialabschnitt A üblicherweise die gleiche Länge hat wie der Abschnitt selbst, wird die Aufreißfadenschneideinrichtung von dem Messerantriebsmotor 22 mit derselben Drehgeschwindigkeit angetrieben wie die Messerwelle 20 für das umlaufende Messer 21 und genau wie diese stillgesetzt, wenn während eines Arbeitstaktes kein Bonbon in der Verpackungsmaschine festgestellt wird.

[0032] Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern es sind mehrere Änderungen und Ergänzungen möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. So ist es beispielsweise möglich, die Messerwelle mit mehreren Messern zu bestücken, so daß bei einer vollständigen Umdrehung der Messerwelle mehrere Materialabschnitte abgetrennt werden. Ferner kann die Vorrichtung auch mit mehreren Rollen 11 versehen sein, so daß es möglich ist, schnell eine Materialbahn gegen eine andere zu wechseln. Die Rolle 11 kann mit einem eigenen Rollenantrieb angetrieben sein, der ebenfalls von der Steuereinrichtung gesteuert wird und der je nach Spannung der Materialbahn die Rolle beschleu-nigt, abbremst oder zurückdreht. Die Vorrichtung kann sowohl für kontinuierlich wie auch für intermittierend arbeitende Verpackungsmaschinen verwendet werden.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Vorschub einer Einwickelmaterialbahn und zum Abtrennen einzelner Einwickelmaterialabschnitte von der Einwickelmaterialbahn für eine Verpackungsmaschine, mit einer Vorschubeinrichtung mit mindestens einer von einem Vorschubantriebsmotor angetriebenen Vorschubwalze und mit einer von einem Messerantriebsmotor angetriebeen Schneideinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneideinrichtung (18) mindestens ein umlaufendes Messer (20,21) aufweist, dessen Antrieb (22) mit dem Vorschubantriebsmotor (15) für die Vorschubwalze (16) gekoppelt ist und dessen Drehgeschwindigkeit und Drehwinkel (Θ) direkt proportional zur Drehgeschwindigkeit bzw. zum Drehwinkel (δ) der Vorschubwalze (16) sind.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmotoren (15 bzw.22) für die Vorschubwalze (16) und für die Schneideinrichtung (18) über eine elektronische Steuereinrichtung (26) miteinander gekoppelt und von dieser steuerbar sind.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (26) mit einem an einer Hauptwelle der Vorrichtung (10) angeordneten Drehgeber (28) gekoppelt ist.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (26) eine Einstellvorrichtung zum Einstellen des Proportionalitätsfaktors zwischen der Drehzahl der Vorschubwalze (16) und der Drehzahl des umlaufenden Messers (20,21) aufweist.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine Aufreißfaden- Schneideinrichtung (24) mit einem angetriebenen, umlaufenden Aufreißfadenmesser.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißfaden-Schneideinrichtung (24) von dem Messerantriebsmotor (22) für die Schneideinrichtung (18) angetrieben ist.
 
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in Durchlaufrichtung (F) der Einwickelmaterialbahn (12) vor der Schneideinrichtung (14) ein Druckmarkenleser (23) angeordnet ist.
 
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehgeber (28) den aktuellen Drehwinkel der Hauptwelle anzeigt und als Sollwert an die Steuereinrichtung (26) übermittelt, und daß der Druckmarkenleser (23) auf der Einwickelmaterialbahn (12) aufgedruckte Druckmarken erkennt und als Istwert an die Steuereinrichtung (26) übermittelt, und daß die Steuereinrichtung (26) die Drehzahl des Vorschubantriebsmotors (15) für die Vorschubwalze (16) in Abhängigkeit von dem Ergebnis eines Sollwert-Istwert-Vergleichs regelt.
 
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine Detektionseinrichtung (30) zum Feststellen, ob in der nachfolgenden Verpackungsmaschine ein einzuwickelndes Produkt vorhanden ist.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung (14) im wesentlichen aus der angetriebenen Vorschubwalze (16) und einer mitangetriebenen Gegenwalze (17) besteht.
 
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmotoren (15,22) für die Vorschubwalze (16) und für die Schneideinrichtung (18) Servomotoren sind.
 
12. Verfahren zum Steuern des Vorschubs einer Einwickelmaterialbahn und zum Abtrennen einzelner Einwickelmaterialabschnitte von der Einwickelmaterialbahn für eine Verpackungsmaschine,dadurch gekennzeichnet, daß die Einwickelmaterialbahn (12) von einer Vorschubeinrichtung (14) mit mindestens einer von einem Vorschubsantriebsmotor (15) angetriebenen Vorschubwalze (16) vorgeschoben wird und in jedem Arbeitstakt der Verpackungsmaschine ein Einwickelmaterialabschnitt (A) von der vorgeschobenen Einwickelmaterialbahn (12) von einer Schneideinrichtung (18) abgetrennt wird, die mindestens ein von einem Messerantriebsmotor (22) angetriebenes, umlaufendes Messer (20,21) aufweist, wobei die Antriebsmotoren (15,22) von einer elektronischen Steuereinrichtung (26) so gesteuert werden, daß die Drehgeschwindigkeit und der Drehwinkel (Θ) des umlaufenden Messers (21) direkt proportional zur Drehgeschwindigkeit bzw. zum Drehwinkel (δ) der Vorschubwalze (16) sind.
 
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle des Fehlens eines einzuwickelnden Gegenstands in der Verpackungsmaschine die Vorschubeinrichtung (14) die Einwickelmaterialbahn (12) noch ein eine Teillänge (l) eines Einwickelmaterialabschnitts (A) bildendes Stück weit vorschiebt und dann stillgesetzt wird, während gleichzeitig das umlaufende Messer (20,21) um einen bestimmten Drehwinkel nach dem letzten, erfolgten Schnitt weitergedreht und in einer bestimmten STOP-Position (Θ) angehalten wird, und daß die Antriebe (15,22) für die Vorschubwalze (16) und das in der STOP-Position (Θ) befindliche Messer (21) wieder eingeschaltet werden, wenn wieder ein einzuwickelnder Gegenstand in der Verpackungsmaschine festgestellt wird, um die für den nächsten Einwickelmaterialabschnitt (A) noch fehlende Restlänge Einwickelmaterialbahn (12) vorzuschieben.
 
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die STOP-Position (Θ) des umlaufenden Messers (21) bei einem Drehwinkel der Messerwelle (20) zwischen 20° und 150° nach dem zuvor erfolgten Schnitt liegt.
 
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehwinkel für die STOP-Position (Θ) einstellbar ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht