[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen schachtelartigen Behälter für einzelverpackte
Süßwaren wie beispielsweise Hartkaramelen, Stollwerke, Pralinen, Bonbons u.dgl. mit
den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
[0002] Einzelverpackte Süßwaren der genannten Art werden in sackartigen oder in schachtelartigen
Behältern feilgeboten. Die sackartigen Behälter werden zur Entnahme der Süßwaren aufgerissen
oder aufgeschnitten. Die schachtelartigen Behälter besitzen in der Regel eine Entnahmeöffnung,
die mittels eines Deckels wiederholbar verschlossen werden kann. Das Einwickelpapier
oder die Einwickelfolie, in der die einzelnen Süßwaren eingepackt und eingewickelt
sind, wird nach der Entnahme der Süßware häufig bedenkenlos weggeworfen.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen schachtelartigen Behälter für die genannten Waren in der Weise auszubilden,
daß die Einwickelfolie oder das Einwickelpapier nach der Entnahme der einzelnen Süßwaren
wieder vom Behälter aufgenommen werden kann, ohne daß die in der Regel zerknüllten
Einwickelpapiere oder Einwickelfolien mit der ursprünglich verpackten Ware vermengt
wird.
[0004] In diesem Zusammenhang ist die US-PS 1 562 497 zu erwähnen, die eine Zigaretten-
bzw. Zigarrenschachtel zeigt mit einem zweiteiligen Schubteil. Der eine Schubteil
nimmt die Zigaretten bzw. Zigarren auf, der andere Schubteil ist als Aschenbehälter
vorgesehen. Der Schubteil für die Aufnahme der Asche ist gegenüber dem Schubteil für
die Aufnahme der Zigaretten bzw. Zigarren verschiebbar. Bei einem anderen vergleichbaren
Vorschlag (FR-PS 2 661 897) sind in einem beidseitig offenen Schachtelgehäuse zwei
nebeneinander liegende Schubteile relativ zueinander verschiebbar. Im einen Schubteil
liegen Streichhölzer, vom anderen Schubteil sind beispielsweise Pastillen aufgenommen.
Das Schachtelgehäuse ist beidseitig offen. Die beiden Schubteile können gleichzeitig
miteinander oder in entgegengesetzte Richtungen verschoben werden. Die US-PS 1 791
094 zeigt ebenfalls ein Schachtelgehäuse mit zwei Schubteilen, jedoch sind hier die
beiden Schubteile in Schieberichtung gesehen hintereinander liegend angeordnet. Die
EP 350 739 A1 zeigt und beschreibt ein Raucherwarenbehältnis. An diesem Raucherwarenbehältnis
für die Aufnahme einer Zigarettenschachtel ist ein Zusatzbehältnis angebracht. Dieses
Zusatzbehältnis dient zur Aufnahme der Raucherwarenabfälle. Das Zusatzbehältnis kann
fest mit dem Raucherwarenbehältnis verbunden sein oder aber von diesem lösbar angeordnet
sein. Allen diesen vorbekannten Maßnahmen und Konstruktionen ist im wesentlichen gemeinsam,
daß die jeweils mehrfach vorgesehenen Aufnahmeräume hinsichtlich ihrer Größe vorgegeben
und nicht veränderbar sind und damit das schachtelartige Gehäuse entsprechend große
Abmessungen aufweisen muß, um diese Aufnahmeräume aufzunehmen.
[0005] Zur Lösung der eingangs aufgezeigten Aufgabe schlägt die Erfindung jene Maßnahmen
vor, die Gegenstand und Inhalt des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches 1 sind.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen festgehalten.
[0006] Um die Erfindung zu veranschaulichen, werden anhand der Zeichnung mehrere Ausführungsbeispiele
erörtert, ohne dadurch die Erfindung auf eben diese Ausführungsbeispiele einzuschränken.
Es zeigen:
Die Fig. 1, 2 und 3 einen schachtelartigen Behälter in Ansicht, Seitensicht und Untersicht;
die Fig. 4 bis 7 verschiedene Ausführungsformen für die Ausbildung und Anordnung der
Querwand, wobei die Behälter im Vertikalschnitt dargestellt sind; Fig. 8 den Behälter
nach Fig. 1 aufgerissen, wobei der Behälter sowohl einzelverpackte Süßwaren wie auch
zerknülltes Einwickelpapier beinhaltet.
[0007] Der schachtelartige Behälter 1 nach den Fig. 1 bis 3 hat beispielsweise die Größe
einer üblichen Zigarettenschachtel und einen aufklappbaren Deckel 2, der um die Achse
3 verschwenkbar ist. Dieser Deckel 2 verschließt die obere Entnahmeöffnung, über die
die im Behälter befindlichen, einzelverpackten Süßwaren entnommen werden können. Für
die gegenständliche Erfindung ist aber weder die quaderförmige Gestalt des Behälters
noch der hier gezeigte verschwenkbare Deckel 2 wesentlich. Der Behälter kann auch
andere Formen aufweisen und andere Entnahmeöffnungen. In der unteren Schmalseite 4
des Behälters 1 ist ein selbsttätig verschließbare Öffnung vorgesehen, die durch mehrere
sich kreuzende Einschnitte 5 gebildet ist, die im wesentlichen dreieckförmige, mit
ihren Spitzen einander zugewandte Lappen begrenzen. Die äußeren Enden dieser Einschnitte
5 liegen auf einer gedachten, umfangsgeschlossenen Linie, die diese Öffnung 6 begrenzen.
In den Querschnittsdarstellungen nach den Fig. 4 bis 8 ist diese Öffnung 6 jeweils
durch eine strichpunktierte Linie 7 angedeutet.
[0008] Im Inneren des Behälters 1 (Fig. 4) ist nun eine Querwand 8 vorgesehen, die aus einem
Streifen aus verformbarem Material, beispielsweise aus Karton gebildet ist und die
sich über die untere Schmalseite 4 des Behälters 1 erstreckt sowie über einen benachbarten
Wandteil 9 und deren Enden 10 mit dem Behälter 1 verbunden, beispielsweise verklebt
sind. Von der Seite gesehen (Fig. 4) ist diese Querwand 8 L-förmig, beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 5 ist diese Querwand 8 - von der Seite gesehen - U-förmig, wobei die Enden
10 der beiden Schenkel 11 ebenfalls mit dem Behälter 1 verbunden, beispielsweise verklebt
sind. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ist die Querwand 8 aus einem elastischen
Material gefertigt und von der Seite gesehen U-förmig, doch liegen hier die Schenkel
11 unter leichtem Druck an den Wandteilen 9 des Behälters 1 an. Beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 7 ist die Öffnung 6 (strichlierte Linie 7) seitlich versetzt und die Querwand
8 ist auch hier (von der Seite gesehen) L-förmig. Die Breite der einzelnen Querwände
8 entspricht ungefähr der lichten inneren Weite des Behälters 1, sie ist zweckmäßig
um ein geringes Maß kleiner als diese.
[0009] Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 4, 5 und 7 ist die Querwand 8 jeweils
aus einem leicht verformbaren Material, beispielsweise aus dünnem Karton gefertigt.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ist die Querwand zweckmäßigerweise aus Kunststoff
gefertigt.
[0010] Beim vorerst noch ungebrauchten und unbenutzten Behälter 1 liegt diese Querwand 8
bzw. ein Abschnitt derselben derjenigen Wand des Behälters 1 unmittelbar benachbart,
in der die Öffnung 6 vorgesehen ist, so daß der gesamte Innenraum des Behälters 1
einzelverpackte Süßwaren aufnehmen kann.
[0011] Fig. 8 zeigt nun, teilweise aufgerissen, einen angebrochenen Behälter nach Fig. 1.
Es ist aus dieser Darstellung ersichtlich, daß oberhalb der verformten Querwand 8
noch einzelverpackte Süßwaren 12 sich im Behälter 1 befinden. Drei solcher Süßwaren
sind bereits entnommen worden, ihr Einwickelpapier wurde zerknüllt und dann durch
die sich selbsttätig verschließende Öffnung 6 (strichlierte Linie 7) wieder in den
Behälter 1 gesteckt. Diese zerknüllten und wieder in den Behälter 1 eingesteckten
Einwickelpapiere 13 sind durch die sich verformende Querwand 8 von den Süßwaren 12
getrennt. Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 4, 5 und 7 wird durch das Einbringen
der zerknüllten Einwickelpapiere 13 die Querwand 8 verformt, wobei diese Querwand
8 eine sich allmählich vergrößernde Kammer 14 begrenzt, wogegen die andere Kammer
15, in der sich die Anzahl der Süßwaren 12 allmählich durch deren Entnahme verringert,
kleiner wird (Fig. 8).
[0012] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 wird die Querwand durch das Einbringen der zerknüllten
Einwickelpapiere allmählich verschoben, hier behält die Querwand 8 ihre Form im wesentlichen
bei, sie ändert nur ihre Lage innerhalb des Behälters 1.
[0013] Dank des erfindungsgemäßen Vorschlages kann der Behälter 1 bzw. sein durch seine
Form und Größe vorgegebenes Volumen zur Gänze als Füllraum für die Süßwaren verwendet
werden trotz des hohen Füllgrades wird hinreichend Platz geschaffen für die Aufnahme
der zerknüllten Einwickelpapiere. Da sich die Öffnung 6 durch die hier beschriebene
Ausgestaltung selbsttätig verschließt, werden die zerknüllten und in den Behälter
eingebrachten Einwickelpapiere 13 sicher und verläßlich aufgenommen.
[0014] Anstelle eines aufklappbaren Deckels, wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt, könnte hier
auch eine ausklappbare Lasche zur Entnahme der Süßwaren 12 vorgesehen werden, wie
sie beispielsweise bekannt ist bei schachtelartigen Verpackungen, in welchen schüttfähige
Materialien sich befinden. Zweckmäßigerweise sind die selbsttätig sich schließende
Öffnung 6 und die Entnahmeöffnung an einander gegenüberliegenden Abschnitten des Behälters
1 vorgesehen.
Legende zu den Hinweisziffern:
[0015]
- 1
- schachtelartiger Behälter
- 2
- aufklappbarer Deckel
- 3
- Achse
- 4
- Schmalseite
- 5
- Einschnitt
- 6
- selbsttägtig verschließbare Öffnung
- 7
- strichpunktierte Linie
- 8
- Querwand
- 9
- Wandteil
- 10
- Ende
- 11
- Schenkel
- 12
- Süßware
- 13
- Einwickelpapier
- 14
- Kammer
- 15
- Kammer
1. Schachtelartiger Behälter für einzelverpackte Süßwaren wie beispielsweise Hartkaramelen,
Stollwerke, Pralinen, Bonbons u.dgl. mit mindestens einer wiederholbar zu verschließenden
Entnahmeöffnung dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) zusätzlich zur Entnahmeöffnung
eine selbsttätig verschließbare Öffnung (6) aufweist und innerhalb des Behälters (1)
eine Querwand (8) angeordnet ist, wobei die Entnahmeöffnung auf der einen Seite und
die selbsttätig verschließbare Öffnung (6) auf der anderen Seite dieser Querwand (8)
liegen.
2. Schachtelartiger Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die selbsttätig
verschließbare Öffnung (6) an einer der Entnahmeöffnung abgewandten Seite des Behälters
(1) vorgesehen ist.
3. Schachtelartiger Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querwand
(8) verformbar ist.
4. Schachtelartiger Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querwand
(8) im Behälter (1) verschiebbar gelagert ist (Fig. 6).
5. Schachtelartiger Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei vorerst
leerem Behälter (1) die Querwand (8) unmittelbar der die selbsttätig verschließbare
Öffnung (6) aufweisenden Wand (4) des Behälters (1) benachbart liegt und zumindest
ein Abschnitt dieser Querwand (8) sich entlang eines der erwähnten Wand (4) benachbarten
Wandabschnittes (9) des Behälters (1) erstreckt und die Enden (10) der Querwand (8)
am Behälter (1) festgelegt sind.
6. Schachtelartiger Behälter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Querwand (8) - von der Seite gesehen - U-förmig gestaltet ist, wobei die beiden Schenkel
(11) dieser U-Form an zwei diametralen Wandteilen des Behälters (1) anliegen und der
die Schenkel verbindende Abschnitt der U-förmigen, unverformten Querwand (8) jenem
Wandteil (4) des Behälters (1) gegenüber und benachbart liegt, der die selbsttätig
verschließbare Öffnung (6) aufweist (Fig. 5 und 6).
7. Schachtelartiger Behälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel
(11) der U-förmigen und verformbaren Querwand (8) an den Wandteilen (9) des Behälters
(1) festgelegt sind (Fig. 5).
8. Schachtelartiger Behälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel
(11) der U-förmigen Querwand (8) federnd an den Wandteilen des Behälters (1) anliegen
und entlang dieser Wandteile verschiebbar sind (Fig. 6).
9. Schachtelartiger Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die selbsttätig verschließbare Öffnung (6) in einer Schmalseite des Behälters
(1) vorgesehen ist.
10. Schachtelartiger Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die selbsttätig
verschließbare Öffnung (6) durch mehrere, sich kreuzende Einschnitte (5) gebildet
ist, die im wesentlichen dreieckförmige, mit ihren Spitzen einander zugewandte Lappen
begrenzen.
11. Schachtelartiger Behälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren
Enden der Einschnitte auf einer gedachten, umfangsgeschlossenen Linie liegen, die
die Öffnung (6) begrenzen.