[0001] Die Erfindung betrifft einen Falzziegel mit wenigstens einer Kopf- und einer Fußverfalzung,
wobei in letztere an der Ziegelunterseite in Ziegellängsrichtung verlaufende Längsrippen
münden, die teilweise am Ziegelkopf beginnen.
[0002] Ein derartiger Falzziegel ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 43 27 800
bekannt. Eine Längsrippe beginnt am Ziegelkopf und wird als innere Deckfalzrippe bis
zu einer inneren Fußfalzrippe durchgeführt. Eine weitere, am Ziegelkopf beginnend,
Längsrippe befindet sich unterhalb der Seitenverfalzung und endet gleichfalls in der
inneren Fußfalzrippe. Zwei andere Rippen beginnen bei den Aufhängenasen und erstrecken
sich unterhalb des Ziegelmittelfeldes zur Fußverfalzung.
[0003] Den Aufhängenasen sind zwei Höcker vorgeordnet, die bis zum kopfseitigen Ziegelrand
durchgehen.Unterhalb der Kopfverfalzung ist ein abgsenktes Plateau vorhanden, das
sowohl die Aufhängenasen, die besagten Höcker als auch eine seitliche kurze Randrippe
umfaßt.
[0004] Der bekannte Ziegel hat sich bewährt, er verfügt jedoch gerade im Bereich des Kopffalzteiles
über eine relativ große Scherbenstärke und Bauhöhe. Sie ist auch notwendig, da die
Aufhängenasen sich nicht am Ziegelrand befinden und deshalb der Ziegel mit seiner
Auflage auf der Dachlatte etwas überkragt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Falzziegel der eingangs genannten
Art zu schaffen, der eine geringere Bauhöhe, beziehungsweise Scherbenstärke aufweist
und dennoch ausreichend trittfest ist.
[0006] Diese Aufgabe wird Erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der Ziegelunterseite, vornehmlich
im Bereich des Ziegelkopfes in
[0007] Querrichtung eine Kassettenrippe (226) vorhanden ist, die sich im wesentlichen über
die Breite des Falzziegels (1) erstreckt und zur Bildung eines unterseitigen Kassettengefaches
einstükkig mit den in Ziegellängsrichtung verlaufenden Rippen verbunden ist.
[0008] Die Kassettenrippe ist einstückig mit den vorhandenen Längsrippen gestaltet, so daß
sie zusammen mit diesen, ähnlich wie ein Fachwerk wirkt. Da sie an der Unterseite
des Ziegels angeordnet ist, kann sie auf Wunsch relativ stabil und hoch ausgebildet
werden. Dort ist ausreichend Platz. Zusammen mit den Längsrippen ergeben sich in etwa
rechtwinklige Körperverbindungen, die die Möglichkeit schaffen, die Scherbenstärke
und der die Bauhöhe zu verringern.
[0009] Besonders vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, daß die an der Ziegelunterseite
vorhandene Kassettenrippe die oberseitige Oberflächenstruktur, zum Beispiel die Kopfverfalzung
ergänzt. Bedingt durch den Wunsch, daß die Kopfverfalzung eine gewisse Verschiebelänge
beim Eindecken ermöglicht, wird die Kopffalznut zunehmend breiter gehalten. Damit
entsteht die Gefahr eines Bruchgrabens, der beidseitig von den Kopffalzrippen begrenzt
ist. Die unterseitige Kassettenkonstruktion wirkt dieser Bruchgefahr entgegen und
schafft zudem noch die Möglichkeit bei in etwa gleichbleibender Trittfestigkeit das
Ziegelgewicht zu reduzieren.
[0010] Zu guter Letzt kann die Kassettenrippe in Zusammenarbeit mit den Längsrippen dazu
dienen, das bei Eindeckung über den Kopfrand laufende Sprühwasser am Abtropfen in
das Ziegelunterdach zu hindern. Die Kassettenrippe ist wegen ihrer Querrichtung dazu
geeignet, dieses Sprühwasser zu sammeln und über die Längsrippen der eigenen Fußverfalzung,
beziehungsweise der Kopfverfalzung des überdeckten, fußseitig folgenden Ziegels zuzuleiten.
[0011] Befindet sich die Kassettenrippe unterseitig einer äußeren Kopffalzrippe, so ergibt
sich im Längsschnitt in etwa die Form eines liegenden T-Trägers, mit den dementsprechenden
günstigen Widerstandsmomenten.
[0012] In diesem Zusammenhang ist es auch von Vorteil, wenn die Kassettenrippe bündig mit
dem Kopfrand ist und den unteren Teil der Kopfstirnseite des Ziegels bildet. Der Kopfrand
wird damit weiter verstärkt, das Kassettenfachwerk beginnt bereits beim Kopfrand.
Durch die körperliche Einstückigkeit der Längsrippen mit der Kassettenrippe ergeben
sich starke Knotenpunkte, die die gewünschte Trittfestigkeit und Steifigkeit des Ziegels
und des Scherbens in Ziegellängs- und -querrichtung gewährleisten.
[0013] Um die Stabilität des Scherbens über die gesamte Ziegelbreite zu erreichen, ist es
günstig, wenn sich die Kassettenrippe bis in das Kopfdeckfalzeck erstreckt. Bei Eindeckung
kann sich der im Kopfdeckfalzeck befindliche Teil der Kassettenrippe in eine Nut eines
überdeckten Nachbarziegels legen, die sich am seitenfalzseitigen Ende der äußeren
Kopffalzrippe des Nachbarziegels befindet. Hierdurch ergibt sich ein Art Auflager,
das nicht nur einen körperlichen Verbund schafft, sondern auch abdichtet.
[0014] Um den Abdichteffekt aber auch das Auflager so einfach und effektiv wie möglich zu
gestalten, ist es denkbar, die Nut als zum Kopfrand hin offene Ausnehmung zu gestalten.
[0015] Um eine gute Abdichtung im Vierziegeleck zu gewährleisten und die Kassettenrippe
dabei auch in das Vierziegeltreffeck einzubeziehen, ist es günstig, wenn die äußere
Seitenfalzrippe in einem Rippenteil auf gleichem Niveau um das Kopfseitenfalzeck herumgeführt
ist und sich über dessen gesamte Breite die Nut befindet, die zum Ziegelaußenrand
hin offen angeordnet ist.
[0016] Um im Bereich des Deckfalzteiles die Kopfverfalzung unterseitig zu versteifen, ist
es günstig, wenn die Kassettenrippe von dem einem Plateau vorgelagerten Kopfrand des
Ziegels analog zur schräg aufsteigenden Fläche der Kopffalznut über einen schrägen
Rippenast mit einer Längsrippe verbunden ist, die vom Kopfbereich in Richtung der
eigenen Fußverfalzung geführt ist.
[0017] Ein besonderes Augenmerk gilt dem Bereich zwischen den Aufhängerippen. Dort kann
der mittlere Ast der Kassettenrippe mit einer Längsrippe körperverbunden sein, die
vom Kopfbereich weg in Richtung der Fußverfalzung führt. Sowohl der mittlere Ast der
Kassettenrippe als auch die Aufhängenasen ergeben fast geschlossene Rechtecke, die
aufgrund ihrer körperlichen Verbindung eine gute Stabilität gewährleisten.
[0018] Um für die Abfuhr des an den Längsrippen entlanglaufenden Wassers ausreichend Platz
zu haben ist es von Vorteil, wenn das unterste Niveau der Längsrippe im Bereich zwischen
den Aufhängenasen einen größeren Abstand von der Dachlatte hat, als die sonstigen
Auflageflächen auf der Dachlatte, beziehungsweise ein ebenfalls angeordneter Auflagehöcker.
[0019] Um das gewünschte Hohlliegen ohne Körperkontakt zu erreichen ist es weiterhin von
Vorteil, wenn ausgehend von einer rechten Aufhängenase ein Auflagehöcker angeordnet
ist, dessen unterstes Niveau tiefer liegt als das unterste Niveau der Längsrippe,
die zwischen den Aufhängenasen hindurchgeführt ist. Zum gleichen Zweck dienen Ausnehmungen,
die im Bereich der Aufhängenasen links und rechts von den längsverlaufenden Längsrippen
vorgesehen sind.
[0020] Im Sinne der Fachwerksverknüpfung ist es auch von Vorteil, wenn wenigstens eine der
Deckfalzrippen mit der Kassettenrippe verbunden ist.
[0021] Will man bei der körperlichen Verknüpfung der Kassettendecke und der Längsrippen
Spannungsrisse vermeiden, so kann es von Vorteil sein, wenn die Kassettenrippen über
Radien mit den Längsrippen verbunden ist, beziehungsweise die Kassettenrippe sich
verbreiternd, V-förmig auf die Längsrippe hinläuft.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand einer Zeichnung beschrieben. Es
zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Ziegel,
- Figur 2
- eine Druntersicht auf den Ziegel von Figur 1,
- Figur 3
- eine Teilstirnansicht zweier miteinander verlegter erfindungsgemäßer Falzziegel I
und II, und
- Figur 4
- eine Draufsicht auf das sich ergebende Vierziegeltreffeck mit den Ziegeln I, II und
III.
[0023] Die erfindungsgemäße Flachdachpfanne verfügt über einen Kopffalzteil 2, einen Deckfalzteil
3, einen Fußfalzteil 4, einen Seitenfalzteil 5 und ein Mittelfeld 6. Ohne die Erfindung
auf einen Falzziegeltyp festlegen zu wollen, zeigt die Zeichnung eine Flachdachpfanne
mit einer einfachen Kopf- und Fußverfalzung, sowie einer doppelten Seitenverfalzung.
Bei der Eindekkung ergibt sich eine horizontale Kopf- und Seitentrennfuge.
[0024] Die Kopfverfalzung zeigt eine äußere Kopffalzrippe 213, die sich im wesentlichen
in gleicher Höhe vom Kopfseitenfalzeck 28 bis zu einem Eckausschnitt 295 des Kopfdeckfalzecks
erstreckt. Als kopfseitiger Abschluß zum Seitenfalzteil 5 verfügt sie im Kopfseitenfalzeck
28 über ein erhöhtes Rippenteil 282, das sich in etwa in gleicher Höhe herüberzieht
bis zu dem Beginn der äußeren Seitenfalzrippe 513.
[0025] Kopfseitig ist die äußere Kopffalzrippe 217 im Bereich des erhöhten Rippenteils 282
mit einer Nut 281 versehen, die als zum Kopfrand hin offene Ausnehmung ausgebildet
ist. Die Nut 281 hat die gleiche Höhe wie die Rippe 213.
[0026] Zwischen der äußeren Kopffalzrippe 213 und einer inneren Kopffalzrippe 217 befindet
sich eine Kopffalznut 214, die relativ breit gehalten ist, um einen möglichst großen
Kopfspielraum beim Verlegen der Flachdachpfanne zu erzielen. Sie ist zum Seitenfalzteil
hin durch eine Verbindungsrippe 284 begrenzt, die sich von der äußeren Kopffalzrippe
213 zur inneren Kopffalzrippe 217 erstreckt.
[0027] In Richtung auf das Kopfdeckfalzeck 29 schließt sich an die ebene Kopffalznut 214
eine schräg aufsteigende Fläche 2144 an, die zu einem Plateau 292 führt, das direkt
an den Eckausschnitt 295 im Kopfdeckfalzeck führt. Die Schräge der aufsteigenden Fläche
2144 entspricht in etwa dem Höhensprung zwischen dem Ziegelmittelfeld und der Wölbung
des Deckfalzteiles. Diesem Höhensprung folgen sowohl die äußere Kopffalzrippe 213
als auch die innere Kopffalzrippe 217.
[0028] Im Bereich der Abschrägung 2144 verbreitert sich die Kopffalznut, da die innere Kopffalzrippe
217 dort einen leicht schrägen Versatz in Fußrichtung aufzeigt.
[0029] Der Eckausschnitt 295 wird einerseits vom Plateau 292, andererseits von der Stirnseite
299 des Deckfalzteiles begrenzt.
[0030] Das Seitenfalzteil 5 umfaßt eine äußere Seitenfalzrippe 513, eine äußere Seitenfalznut
514, eine mittlere Seitenfalzrippe 515, eine innere Seitenfalznut 516, sowie eine
innere Seitenfalzrippe 517.
[0031] Im Fußbereich mündet die äußere Seitenfalznut 514 über eine Wasserweiche in die innere
Seitenfalznut 516, so daß sie fußseitig einen gemeinsamen Ausfluß im Bereich des Fußseitenfalzecks
48 haben.
[0032] Die Figur 2 zeigt die Ziegelrückseite. Am Kopfrand 212 ist über die gesamte Breite
des Ziegels eine Kassettenrippe 226 angeordnet, die sich in Querrichtung des Ziegel
erstreckt und bündig mit dem Kopfrand ist, so daß sie einen unteren Teil der Kopfstirnseite
des Ziegels bildet.
[0033] Die Kassettenrippe 226 ist im vorliegenden Fall bedingt durch die Ziegelgestalt in
mehrere Äste aufgeteilt, wobei jeder Ast in Verbindung steht mit einer Längsrippe,
die sich im wesentlichen über die Ziegellängsrichtung bis hin zur Fußverfalzung 4
erstreckt und dort in eine der beiden Fußfalzrippen mündet. Das Einmünden kann entweder
direkt dadurch geschehen, daß die entsprechende Rippe auf eine der Fußfalzrippen auftrifft,
oder indirekt dadurch, daß die Längsrippe in eine andere Längsrippe mündet und sie
auf diese Weise mit der Fußverfalzung in Leitungsverbindung steht.
[0034] Der dem Kopfdeckfalzeckausschnitt 295 zugeordnete Ast der Kassettenrippe 226 ist
über einen Rippenast 2261 mit einer Längsrippe 2262 verbunden, die unterhalb des Kopfbereiches
in Richtung auf das Ziegelmittelfeld gerichtet ist und dort schräg in eine Stützrippe
623 mündet, die zur Fußverfalzung hin führt. Die Längsrippe 2262 ist um eine rechte
Aufhängenase 221 herumgeführt.
[0035] Im mittleren Bereich des Kopfrandes 212 befindet sich ein weiterer Ast der Kassettenrippe
226, der zu beiden Seiten an Stapelhöckern 222 mündet, die von der linken und rechten
Aufhängenase 221 zum Kopfrand 212 geführt sind und im Niveau etwas niedriger gehalten
sind, als die Aufhängenasen.
[0036] Zur Ableitung des von der Kassettenrippe 226 aufgenommenen Wassers steht diese Rippe
in Leitungsverbindung mit einer Längsrippe 225, die sich in Richtung auf den Fußbereich
über das Ziegelmittelfeld erstreckt und über eine schräge Einleitung 2251 in der Stützrippe
623 mündet.
[0037] Im Bereich der linken Aufhängenase 221 beginnt eine weitere Stützrippe 621, die sich
vom Kopf- bis zum Fußbereich erstreckt und an der inneren Fußfalzrippe 425 endet.
[0038] Im Kopf-Seitenfalzeck 28 befindet sich der letzte Ast der Kassettenrippe 226. Sie
ist in gleicher Höhe mit einer Längsrippe 521 verbunden, die zugleich die Seitenrandrippe
des Ziegels bildet. Die Längsrippe ist somit am Ziegelrand entlanggeführt und zwar
bis zu einem oberen Eckausschnitt 487 im Fußseitenfalzeck. Dort biegt sie über eine
schräge Rippe 5211 in Richtung auf das Ziegelmittelfeld ab und mündet in die bereits
angesprochene Stützrippe 621. Die Längsrippe 521 ist somit auch indirekt mit der Fußverfalzung
verbunden. Die Rippe 5211 ist unterhalb des Seitenfalzteiles zwischen einem Stapelhöcker
522 und einer Absenkung 482 hindurchgeführt.
[0039] Bei der Eindeckung hat das unterste Niveau der längsverlaufenden Längsrippe 225 im
Bereich zwischen Aufhängenasen 221 einen größeren Abstand von der Dachlatte als die
sonstigen Auflagenflächen auf der Dachlatte, beziehungsweise der ebenfalls dort angeordnete
Auflagehöcker 224.
[0040] Ausgehend von der linken Aufhängenase 221 ist ein Auflagehöcker 224 angeordnet, dessen
unterstes Niveau tiefer liegt als das unterste Niveau der längsverlaufenden Längsrippe
225, die zwischen den Aufhängenasen 221 hindurchgeführt ist. Zwischen diesen Aufhängenasen
sind links und rechts von der längsverlaufenden Längsrippe 225 Ausnehmungen 2252 vorgesehen.
Die Kassettenrippe 226 und die Längsrippe 521 bilden im Kopfseitenfalzeck 28 miteinander
einen rechten Winkel, sie begrenzen an zwei Seiten eine Ausnehmung 287, die sich unterhalb
der Kopfverfalzung befindet. Auf der anderen Seite wird sie umgrenzt von einem bereits
angesprochenen Stapelhöcker 222, einer Aufhängenase 221 und einem Auflagehöcker 224,
dessen unterstes Niveau tiefer liegt als das Niveau der äußeren Längsrippe 521.
[0041] Das unterste Niveau der Längsrippe 2262 ist höher als das Niveau der Auflage auf
der Dachlatte der rechten Aufhängenase 221. Vom Kopfbereich erstreckt sich zum Fußbereich
eine innere Deckfalzrippe 327, die über eine Auslenkung 321 vorzugsweise im Winkel
von 30° Grad (gerechnet zur Ziegelaußenseite) in eine Fortsetzungsrippe 3272 einmündet,
die wiederum höhengleich übergeht in die innere Fußfalzrippe 425. Auf die Kassettenrippe
226 und die Rippe 2261 folgt im Bereich des Kopfdeckfalzecks 29 in Richtung auf die
Ziegelmitte hin eine Ausnehmung 297.
Nun zu Figur 3.
[0042] Ziegel II legt sich mit seinem Deckfalzteil bei Eindeckung auf den Seitenfalzteil
des Ziegels I. Das deckfalzseitige Ende der Kassettenrippe 226 befindet sich gegenüber
dem Rest der Kassettenrippe auf einem erhöhten Niveau und zwar abhängig von der Schräge
der aufsteigenden Fläche 2144, die auch die Schräge der Ableitungsrippe 2261 bestimmt.
Dieser Randast der Kassettenrippe 226 legt sich in die Nut 281 der Kopfverfalzung
des Ziegels I ein und verbessert damit die Dichtigkeit im Vierziegeleck.
[0043] Soweit dennoch Flugwasser bei traufseitigem Wind in das Vierziegeleck eingetragen
wird, dient dieser Teil der Kassettenrippe 226 als "Einspeisstelle". Das Wasser wird
dort aufgenommen und über den schrägen Rippenast 2261 nach unten zur Längsrippe 2262
geführt.
[0044] Dieser Vorgang ist auch in Figur 4 zu erkennen. Mit dem Pfeil W ist die Windrichtung
angedeutet, mit der schlimmstenfalls ein Luft-Wassergemisch in das Vierziegeleck von
der Richtung des Ziegels I eingetragen wird. Das Gemisch versucht die Kopfverfalzung
des Ziegels I zu überwinden und gelangt bejahendenfalls in das dargelegte Vierziegeltreffeck.
Die Rippen 283 und 284 versuchen den Eintrag zu verhindern, das gleiche die Rippe
5154 am Ausfluß der inneren Seitenfalznut 516. Die Kassettenrippe 226 sammelt am Kopfrand
212 gesammeltes Wasser auf und leitet es über die Ziegelrückseite in die eigene Fußverfalzung
des Ziegels, worauf dieses Sammelwasser in die Kopfverfalzung des fußseitig folgenden
Ziegels abtropft.
[0045] Gerade in Hinblick auf die erwünschte Stabilität im Kopfbereich ist es vorteilhaft,
wenn die Kassettenrippe im Bereich des Deckfalzteiles mit wenigstens einer, insbesondere
der inneren Deckfalzrippe 327 einstückig verbunden ist. Dies bedeutet eine beachtliche
Verstärkung der Bruchfestigkeit in diesem Bereich. Hierdurch ergibt sich eine meanderartige
Verknüpfung wenigstens einer der Deckfalzrippen mit der Kassettenrippe 226. Um bei
einer derartigen Ausführungsform das Eindecken noch zu ermöglichen, ist es allerdings
notwendig, im Kopfseitenfalzeck 28 eine die Durchführung der Deckfalzrippe, beziehungsweise
der Deckfalzrippen ermöglichende Ausklinkung vorzusehen. Diese Ausklinkung erstreckt
sich dann vom Kopfende 2 fußwärts und ist etwas länger bemessen als die meanderartige
Verbindung der Deckfalzrippe oder der Deckfalzrippen mit der Kassettenrippe 226, um
die Eindeckung zu ermöglichen. Sie erstreckt sich damit zwangsweise in das Plateau
5133 der äußeren Seitenfalzrippe 513 und kann noch eine weitere, fußwärts gerichtete
Ausklinkung der Seitenfalzrippe 513 mit sich führen, die in etwa mit der Tiefe der
gesamten Kopfverfalzung am Ziegelrand entlang gerichtet ist.
1. Falzziegel mit wenigstens einer Kopf- und einer Fußverfalzung, wobei in letztere an
der Ziegelunterseite in Ziegellängsrichtung verlaufende Längsrippen münden, die teilweise
am Ziegelkopf beginnen,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Ziegelunterseite, vornehmlich im Bereich des Ziegelkopfes (2) in Querrichtung
eine Kassettenrippe (226) vorhanden ist, die sich im wesentlichen über die Breite
des Falzziegels (1) erstreckt und zur Bildung eines unterseitigen Kassettengefaches
einstückig mit den in Ziegellängsrichtung verlaufenden Rippen (521, 621, 623, 225)
verbunden ist.
2. Falzziegel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kassettenrippe (226) unterseitig einer äußeren Kopffalzrippe (213) der Kopfverfalzung
(2) verläuft.
3. Falzziegel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kassettenrippe (226) sich bei der Eindeckung in eine Nut (281) eines überdeckten
Nachbarziegels legt, die sich am seitenfalzseitigen Ende der äußeren Kopffalzrippe
(213) des Nachbarziegels befindet.
4. Falzziegel nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nut (281) als zum Kopfrand (212) offene Ausnehmung ausgebildet ist.
5. Falzziegel nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Seitenfalzrippe (513) in einem Rippenteil (282) auf gleichem Niveau
um das Kopfseitenfalzeck (28) herumgeführt ist und daß sich über dessen gesamte Breite
die Nut (281) befindet, die zum Ziegelaußenrand hin angeordnet ist.
6. Falzziegel nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem die Kopffalznut über eine
schräg aufsteigende Fläche mit einem Plateau im Kopfdeckfalzeck verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kassettenrippe (226) von dem einem Plateau (292) vorgelagerten Kopfrand (212)
des Ziegels analog zur schräg aufsteigenden Fläche (2144) der Kopffalznut (214) über
einen schrägen Rippenast (2261) mit einer Längsrippe (2262) verbunden ist.
7. Falzziegel mit zwei Stapelhöckern im Kopfbereich insbesondere nach einem der vorherigen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Kopfbereich auf der Ziegelrückseite zwischen den Stapelhöckern (222) ein mittlerer
Ast der Kassettenrippe (226) vorhanden ist, der mit einer Längsrippe (225) körperverbunden
ist, die vom Kopfbereich weg bis in Richtung der Fußverfalzung (4) führt.
8. Falzziegel insbesondere nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Kopfseitenfalzeck (28) im Kopfbereich der Ziegelrückseite ein weiterer Ast
der Kassettenrippe (226) vorhanden ist, der vornehmlich am seitenfalzseitigen Randbereich
über eine Längsrippe (521) mit der Fußverfalzung körperverbunden ist, wobei diese
Rippe (521) zugleich die äußere Seitenrandrippe des Ziegels bildet.
9. Falzziegel nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das unterste Niveau der Längsrippe (225) im Bereich zwischen den Aufhängenasen
(221) einen größeren Abstand von der Dachlatte hat, als die sonstigen Auflageflächen
auf der Dachlatte, beziehungsweise ein ebenfalls angeordneter Auflagehöcker (224).
10. Falzziegel nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ausgehend von einer linken Aufhängenase (221) ein Auflagehöcker (224) angeordnet
ist, dessen unterstes Niveau tiefer liegt als das unterste Niveau der Längsrippe (225),
die zwischen den Aufhängenasen hindurch geführt ist.
11. Falzziegel nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Aufhängenasen (221) links und rechts von der längs verlaufenden
Längsrippe (225) Ausnehmungen (2252) vorgesehen sind.
12. Falzziegel nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kassettenrippe (226) im Bereich des Deckfalzteiles mit wenigstens einer, insbesondere
der inneren Deckfalzrippe (327) einstückig verbunden ist.