(19)
(11) EP 0 727 554 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.08.1996  Patentblatt  1996/34

(21) Anmeldenummer: 96810092.5

(22) Anmeldetag:  15.02.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E05F 15/12, E05F 15/20, E05F 11/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 17.02.1995 CH 455/95

(71) Anmelder: Isenegger, Bernard
6205 Eich (CH)

(72) Erfinder:
  • Isenegger, Bernard
    6205 Eich (CH)

   


(54) Einteiliger Fensteröffner mit elektrischem Spindelantrieb und spezieller Umlenkung


(57) Elektrischer Fensteröffner als einteiliges Aggregat: Die vom Elektromotor (1) gedrehte Spindel (4) schiebt oder zieht eine Spezial-Mutter (2) über ihr Gewinde; die Mutter ist verbunden mit einer Spiralfeder (3), überträgt also die axiale Bewegung auf diese. Die Spiralfeder wird in einem Block (5) von einer vorgegebenen Kurvenbahn (6) um 90° umgelenkt, somit ändert auch die Bewegungsrichtung um 90°. Dadurch kann ein Fensterflügel direkt über ein Verbindungsstück (8) am Spiralfederende (9) eingehängt werden. Die Überdehnung der Spiralfeder wird durch eine Stahlsehne (10) derselben Länge verhindert. Schall- (12), Temperatursensoren (13) und Elektronik (11) sind ebenfalls im selben Aggregat (7) untergebracht. Bei hoher Lärmbelastung wird das Fenster vorübergehend automatisch geschlossen bis zum Abklingen des Lärms, bei tiefen bzw. hohen Temperaturen werden Schliess- bzw. Öffnungsbewegungen ausgeführt. Individueller Betrieb ist möglich über IR-Fernbedienung.




Beschreibung


[0001] Bei den bisher bekannten Fensteröffnern bewegt ein Elektromotor ein Schiebegestänge, welches eine am Rahmen und Flügel befestigte Schere öffnet und schliesst. Daraus resultieren folgende Nachteile: Grosser Kraftaufwand ist nötig, da Schiebegestänge und Schere als ungünstiger Hebel wirken. Das erfordert den Einsatz eines Untersetzungsgetriebes im Elektromotor, wodurch die Bewegung relativ laut wird. Öffnungsgeschwindigkeit wie auch die Materialbelastung der Schere sind nicht konstant, da die Hebelkraft je nach Öffnungswinkel unterschiedlich gross ist. Weil diese Fensteröffner aus 3 Komponenten bestehen (Motor, Schiebegestänge, Schere), sind sie relativ schwierig zu montieren, dies sollte dem Fachmann überlassen werden.

[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrischen Fensteröffner gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, bei dem der Elektromotor 1 eine Gewindespindel 4 an Ort rotieren lässt, auf deren Gewinde eine Spezial-Mutter 2 axial vor- oder rückbewegt, entsprechend der Drehrichtung der Gewindespindel 4. Die axiale Bewegung wird von einer Spiralfeder 3 um 90° umlenkt, da diese in einer entsprechenden Bahn 6 von einem Kurvenführungs-Block 5 geführt wird und direkt auf den zu öffnenden Fensterflügel 15 überträgt. Diese unmittelbare, hebel lose Kraftübertragung erlaubt den Einsatz schwächerer Elektromotoren ohne Untersetzungsgetriebe. Dadurch ist die Öffnung-Schliessbewegung absolut leise, was die Kombination mit Schallsensoren 12 sinnvoll erscheinen lässt (Schliessen bei Lärmquelle). Da die Umlenkung der Bewegungsrichtung um 90° von der Spiralfeder 3 gemacht wird, können auf Schiebegestänge und Schere verzichtet werden.

[0003] Gemäss den Merkmalen in Patentanspruch 2 wird die Überdehnung der Spiralfeder 3 verhindert, weil die Fensterflügelöffnung durch die entsprechende Länge einer Stahlsehne 10 begrenzt ist.

[0004] Gemäss den Merkmalen in Patentanspruch 3 besteht die vorliegende Erfindung aus einem einzigen Aggregat. Sämtliche Komponenten, wie auch zugehörige Elektronik 11 und Sensoren 12, 13, sind im schlanken, formschönen Ummantelungsrohr 7 untergebracht. Die Montage der Erfindung ist daher sehr einfach machbar, sie beschränkt sich auf das Anschrauben dieses Rohres auf den Fensterrahmen 16 und der Flügelhalterung 8 auf den Fensterflügel 15, und kann problemlos vom Laien ausgeführt werden.

[0005] Gemäss den Merkmalen in Patentanspruch 4 schliesst die vorliegende Erfindung ein Fenster bei hohem Lärmpegel und öffnet es wieder nach dessen abklingen. Die Lärmgrenze, bei der diese Bewegung ausgelöst wird, ist individuell vom Benutzer einstellbar. Dadurch ist die Erfindung besonders geeignet für den Einsatz im Schlafzimmerbereich und im Wohn- oder Bürobereich an verkehrsbelasteten Lagen.

[0006] Gemäss den Merkmalen in Patentanspruch 5 schliesst die vorliegende Erfindung ein Fenster bei tiefen Temperaturen und öffnet es bei hohen. Dadurch wird ein Raum gut durchlüftet ohne grossen Temperaturschwankungen ausgesetzt zu sein. Insbesondere das starke Abkühlen nächtlich geöffneter Räume wird verhindert. Der Temperaturbereich, in dem keine Bewegung stattfinden soll, kann individuell vom Benutzer eingestellt werden. Auch dadurch ergibt sich eine besondere Eignung der Erfindung für den Schlafzimmer-, Büro- und Wohnbereich.

[0007] Ausserdem kann das Fenster nach individuellem Wunsch geschlossen und geöffnet werden über eine Infrarot-Fernbedienung oder einen fest angebrachten Schalter. Die Elektronik 11 ist so ausgerichtet, dass individuelle gesteuerte Fensterbewegung Vorrang hat vor lärmbedingter und diese vor temperaturbedingter.

[0008] Anhand der Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel näher erläutert. Figur 1 zeigt einen Längsschnitt durch das Ummantelungsrohr 7. Dabei wird die mit A bezeichnete Fläche auf dem Fensterrahmen aufgeschraubt. Der Endkopf 9 der Spiralfeder 3 ist in der Fensterflügel-Halterung 8 eingehängt, wodurch die Öffnungsweite des Flügels auf die Bewegungslänge der Feder begrenzt ist. Diese Weite beträgt im Normalfall 14cm, was der üblichen Öffnung von Dreh-Kipp-Fenstern entspricht. Das Ende der Spiralfeder 9 kann mit einem Handgriff aus der Fensterflügel-Halterung 8 gelöst werden, womit der Flügel in seiner vollen Weite geöffnet werden kann. Die mit QQ' bezeichnete Gerade soll den Zusammenhang der Figuren 1 und 2 erleichtern.

[0009] Figur 2 zeigt einen Querschnitt entlang der geraden QQ' durch das Ummantelungsrohr. Fläche A des Ummantelungsrohres 7 wird auf dem Fensterrahmen 16 aufgeschraubt, Fläche B der Fensterflügel-Halterung 8 auf dem Fensterflügel 15. Schallsensor 12 und Temperatursensor 13 sind direkt an der Elektronikplatte 11 angebracht. Das seitlich am Rohr eingestanzte Profil 14 ist auf der Höhe der Sensoren zu Schlitzen durchbrochen.


Ansprüche

1. Automatischer Fensteröffner mit einem Elektromotor dadurch gekennzeichnet, dass eine vom Motor (1) betriebene, an Ort rotierende Gewindespindel (4) in einer axial beweglichen Spezial-Mutter (2) dreht, an deren Ende eine Spiralfeder (3) befestigt ist, welche zwangsweise in einer S-Kurven-ähnlichen Bahn (6) geführt ist, die von einem Kurvenführungsblock (5) vorgegeben ist, wobei die Umlenkung 90° beträgt und wobei das Ende der Spiralfeder als Endkopf(9) an einer auf dem Fensterflügel (15) aufgeschraubten Fensterflügel-Halterung (8) eingehängt ist.
 
2. Fensteröffner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stahlsehne (10) in den Innenhohlraum der Spiralfeder gelegt ist, die mit ihren Enden an der Spezial-Mutter (2) und dem Endkopf (9) der Spiralfeder (3) befestigt ist.
 
3. Fensteröffner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ummantelungsrohr (7) Motor (1), Gewindespindel (4), Spiralfeder (3), Kurvenführungsblock (5), Elektronik (11), Schall - und Temperatursensor (12, 13) einfasst.
 
4. Fensteröffner nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein im Innern des Ummantelungsrohres (7) angebrachter Schallsensor (12) beim Überschreiten einer bestimmten Lärmbelastung einen Impuls an die Elektronik (11) weitergibt, welche diesen umwandelt in ein Signal an den Motor (1) , eine Schliessbewegung auszuführen, wobei auf der Höhe des Sensors das Ummantelungsrohr mit mehreren Schlitzen (14) durchbrochen ist.
 
5. Fensteröffner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein im Innern des Ummantelungsrohres (7) angebrachter Temperatursensor (13) beim Unter- bzw. Überschreiten einer bestimmten Temperatur einen Impuls an die Elektronik (11) weitergibt, welche diesen umwandelt in ein Signal an den Motor (1) , eine Schliess- bzw. Öffnungsbewegung auszuführen, wobei auf der Höhe des Sensors das Ummantelungsrohr mit mehreren Schlitzen (14) durchbrochen ist.
 




Zeichnung