[0001] Die Erfindung geht aus von einer Anlage zum Herstellen von Isolierglasscheiben mit
den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Eine solche Anlage ist aus
der EP 0 176 388 A1 bekannt. Die bekannte Anlage hat einen aus mehreren Abschnitten
gebildeten Waagerechtförderer für Glastafeln. In jedem Abschnitt befindet sich ein
waagerechter Aufstellförderer, z.B. eine Zeile von synchron angetriebenen Rollen,
auf welchen die Glastafeln hochkant stehen, wobei sie sich an eine Stützeinrichtung,
insbesondere an eine Stützwand anlehnen, welche sich seitlich oberhalb des Aufstellförderers
erstreckt und eine Laufebene für die Glastafeln bestimmt. In einer Lücke zwischen
zwei benachbarten Stützwänden befinden sich in koaxialer Anordnung übereinander mehrere
Stützrollen, welche mit ihrer Umfangsfläche ein wenig über die Stützwand vorstehen;
ihnen gegenüberliegend ist eine Düse angeordnet, welche parallel zur gemeinsamen Achse
der Stützrollen auf und ab verschiebbar und um eine ihre Mündung durchsetzende Achse,
welche senkrecht zur Scheibenlaufebene verläuft, drehbar ist. Zu diesem Zweck ist
die Düse auf einem Schlitten montiert, welcher an einer vor dem Waagerechtförderer
aufgestellten, zur Scheibenlaufebene parallelen Säule geführt ist. Die Düse wird mit
einem Kunststoff von zäh-pastöser Beschaffenheit gespeist, in welchen ein Trockenmittel
eingelagert ist, welches Feuchtigkeit zu binden vermag. Bei dem Kunststoff handelt
es sich um einen synthetischen Butylkautschuk (ein Polyisobutylen). Der Kunststoff
wird der Düse mittels einer Zahnradpumpe zugeführt, welche dicht hinter der Düse angeordnet
ist. Die Düse wird am Rand einer Glastafel entlang bewegt und trägt dabei einen Kunststoffstrang
auf die Glastafel längs deren Umfangs auf. Der Querschnitt des so gebildeten Stranges
hängt vom Querschnitt der Düsenöffnung, der Durchflußrate des Kunststoffs, der Relativgeschwindigkeit
zwischen Düse und Glastafel und von der Zähigkeit des Kunststoffs ab. Um einen gleichmässigen
Querschnitt des Kunststoffstranges zu gewährleisten, der für seine Funktion als Abstandhalter
wichtig ist, hält man die Relativgeschwindigkeit zwischen Düse und Glastafel und den
Durchsatz des Kunststoffs zweckmässigerweise konstant. Um den Durchsatz konstant zu
halten, ist es bekannt, die erhöhte Temperatur des Kunststoffs (üblich sind ungefähr
70° C bis 80° C) konstant zu halten und die Förderleistung der Pumpe konstant zu halten.
Will man mit einer Zahnradpumpe einen konstanten Durchsatz erzielen, dann benötigt
die Zahnradpumpe einen konstanten Vordruck. Bei der EP-0 176 388 A1 ist deshalb hinter
der Zahnradpumpe ein Zwischenspeicher in Form einer Kolben-Zylinder-Einheit vorgesehen,
deren Kolben mit einem regelbaren Druck beaufschlagt ist. Aus diesem Zwischenspeicher
wird die Zahnradpumpe mit konstantem Vordruck gespeist. Der Zwischenspeicher befindet
sich ebenfalls auf dem Schlitten, welcher auch die Düse trägt. Der Zwischenspeicher
wird laufend nachgefüllt aus einem stationären Faß. In einer vorderen Stellung des
Kolbens im Zwischenspeicher spricht ein Sensor an, welcher eine Faßpumpe einschaltet,
woraufhin die Düse durch den hohlen Kolben Kunststoff in den Zwischenspeicher pumpt,
so dass der Kolben zurückweicht, bis in einer hinteren Kolbenstellung ein anderer
Sensor anspricht und die Faßpumpe wieder abschaltet. Auf diese Weise ist ein unterbrechungsfreier
Betrieb bei gleichzeitig konstantem Vordruck für die Zahnradpumpe möglich, bis das
Faß leer ist.
[0002] Die Bewegung der Düse längs des Randes der Glastafel erfolgt durch ein Wechselspiel
der Bewegung der Düse in vertikaler Richtung und der Bewegung der Glastafel auf dem
Waagerechtförderer in waagerechter Richtung, wie es auch bei Vorrichtungen zum automatischen
Versiegeln der Randfuge von bereits zusammengebauten Isolierglasscheiben bekannt ist
(DE-B-28 16 437 und DE-B-28 46 785). Danach kann ein Abstandhalter aus Kunststoff
dadurch auf eine Glastafel längs deren Umfangs aufgetragen werden, dass die Glastafel
auf dem Waagerechtförderer herangefördert wird, bis sie mit ihrem vorderen, senkrechten
Rand vor den Stützrollen liegt, wo sie angehalten wird. Dann kann man mit der Düse
ausgehend von der vorderen, unteren Ecke der Glastafel an deren vorderen Rand hochfahren
bis zur vorderen oberen Ecke, die Düse um 90° drehen und dann durch Antreiben des
Waagerechtförderers die Glastafel mit ihrem oberen, waagerechten Rand an der Düse
entlangbewegen, bis die obere, hintere Ecke an der Düse anlangt; dann hält man die
Glastafel wieder an, verschwenkt die Düse um 90° und fährt sie am hinteren, senkrechten
Rand abwärts bis zur hinteren, unteren Ecke der Glastafel; dort wird die Düse ein
weiteres Mal um 90° gedreht und die Glastafel dann durch den Waagerechtförderer in
entgegengesetzter Richtung an der Düse entlangbewegt, um den Kunststoff längs des
unteren Randes der Glastafel aufzutragen. Natürlich ist es auch möglich, die Glastafel
zunächst über die Stützrollen hinwegzufahren, bis der hintere, senkrechte Rand der
Glastafel sich an den Stützrollen befindet, dann durch Aufwärtsbewegen der Düse den
Kunststoff längs des hinteren senkrechten Randes der Glastafel aufzutragen, anschließend
durch Zurückbewegen der Glastafel längs des oberen waagerechten Randes, dann bei ruhender
Glastafel entlang des vorderen senkrechten Randes und zuletzt durch Vorwärtsbewegen
der Glastafel längs deren unteren waagerechten Randes.
[0003] Bei Glastafeln,die eine vom Rechteck abweichende Umrißgestalt haben (sogenannte Modellscheiben)
wird die Düse an den Rändern, die nicht parallel oder senkrecht zur Laufrichtung des
Waagerechtförderers verlaufen, entlangbewegt, indem der Antrieb des Waagerechtförderers
und der Antrieb für die Vertikalbewegung der Düse gleichzeitig und durch Lagesensoren
oder programmgesteuert aufeinander abgestimmt bewegt werden.
[0004] Ist auf diese Weise ein plastischer Strang zur Bildung eines Abstandhalters auf Kunststoffbasis
längs des gesamten Umfangs auf eine Glastafel aufgetragen, dann wird diese Glastafel
mittels des Waagerechtförderers in eine mit zwei zueinander parallelen Preßplatten
ausgerüstete Zusammenbau- und Preßstation gefördert, dort einer zweiten, gleich großen
Glastafel deckungsgleich gegenüberliegend positioniert und mit dieser durch Aufeinanderzubewegen
der Preßplatten verbunden und auf eine vorgegebene Dicke der Isolierglasscheibe verpreßt
(kalibriert). In einer auf die Zusammenbau- und Preßstation folgenden Versiegelungsvorrichtung
wird die auf der Aussenseite des Abstandhalters bestehende Randfuge danach mit einem
anderen Kunststoff (meistens mit einem aushärtenden Polysulfid) versiegelt (DE-B-28
16 437, DE-B-28 46 785).
[0005] Vor dem Abschnitt, in welchem auf eine Glastafel ein Abstandhalter auf Kunststoffbasis
aufgetragen wird, hat die Anlage üblicherweise eine Glastafelwaschmaschine mit anschließender
Trockenzone und eine Zwischentransportstrecke, welche im wesentlichen aus einem Waagerechtförderer
mit einem oder mehreren Abschnitten besteht.
[0006] Beide Glastafeln, die zu einer Isolierglasscheibe zusammengebaut werden, durchlaufen
zunächst die Waschmaschine. Die erste der beiden Glastafeln läuft durch den Abschnitt
der Anlage, in welcher der Abstandhalter gebildet wird, ohne Halt hindurch und wird,
während auf die nachfolgende zweite Glastafel der Abstandhalter aufgetragen wird,
in der Zusammenbau- und Preßvorrichtung bereits für den späteren Zusammenbau mit der
nachfolgenden Glastafel positioniert.
[0007] Die Produktionsleistung einer Fertigungslinie zum Herstellen von Isolierglasscheiben
wird durch die am langsamsten arbeitende Station in der Fertigungslinie bestimmt.
Im vorliegenden Fall ist das der Abschnitt, in welchem der Abstandhalter auf Kunststoffbasis
erzeugt wird. Die Arbeitsgeschwindigkeit in diesem Abschnitt kann aus physikalisch-technischen
Gründen nicht beliebig beschleunigt werden. Eine Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit
würde eine Steigerung des Durchsatzes des pastösen Kunststoffs durch die Düse erfordern.
Das wiederum würde eine Herabsetzung der Viskosität durch Erhöhen der Temperatur erfordern;
dem sind jedoch enge Grenzen dadurch gesetzt, daß bei abnehmender Viskosität der extrudierte
und auf die Glastafel aufgetragene Strang nicht mehr formstabil ist, sondern durch
Fließen unter Schwerkrafteinfluß seine Gestalt ändert, was für seine Verwendung als
Abstandhalter nicht hingenommen werden kann.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzeigen, wie
die Arbeitsgeschwindigkeit in der Anlage dennoch erhöht werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Anlage mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Erfindungsgemäss ist eine Umgehung des mittleren Abschnittes des Waagerechtförderers
möglich, in welchem sich die Düse für das Erzeugen des Abstandhalters befindet. Das
erlaubt eine kürzere Taktzeit der Anlage durch einen geänderten Ablauf: Während bei
der bekannten Anlage zunächst die erste Glastafel eines Glastafelpaares durch den
mittleren Abschnitt der Anlage hindurchläuft, ohne mit einem Abstandhalter versehen
zu werden und danach die zweite Glastafel in den mittleren Abschnitt einläuft und
mit einem Abstandhalter versehen wird (die umgekehrte Reihenfolge wäre bei den heute
üblichen Zusammenbau- und Preßstationen nicht möglich, weil in diesem Fall der plastische
Abstandhalter mit einer der Preßplatten in Berührung kommen würde), wird die erfindungsgemässe
Anlage bestimmungsgemäss so betrieben, dass die erste Glastafel eines Glastafelpaares
in den mittleren Abschnitt des Waagerechtförderers einläuft und dort von der Düse
mit dem Abstandhalter versehen wird; während dieses geschieht, ist ausreichend Zeit
vorhanden, um die zweite, nachfolgende Glastafel des Glastafelpaares mit Hilfe der
zweiten Glastafellaufebene um die in Bearbeitung befindliche erste Glastafel herumzuführen;
dem dienen der erste Unterabschnitt und der zweite Unterabschnitt des Waagerechtförderers,
welche zu diesem zweck parallel zu sich selbst von der ersten Glastafellaufebene in
die zweite Glastafellaufebene und zurück verschiebbar sind: Die zweite Glastafel läuft
auf den ersten Unterabschnitt des Waagerechtförderers und wird dort angehalten. Dann
wird der erste Unterabschnitt des Waagerechtförderers von der ersten Glastafellaufebene
in die zweite Glastafellaufebene verschoben;zuvor, gleichzeitig oder kurz danach wird
auch der zweite Unterabschnitt von der ersten Glastafellaufebene in die zweite Glastafellaufebene
verschoben. Die zweite Glastafel wird dann durch Antreiben des Waagerechtförderers
in der zweiten Glastafellaufebene vom ersten Unterabschnitt in den zweiten Unterabschnitt
überführt und dort wieder angehalten. Der erste Unterabschnitt und der zweite Unterabschnitt
werden dann in die erste Glastafellaufebene zurückbewegt und die zweite Glastafel
wird, während die erste Glastafel im mittleren Unterabschnitt bearbeitet wird, abgefördert
in die Zusammenbau- und Preßvorrichtung, um sie dort zu positionieren. Der erste Unterabschnitt
ist inzwischen wieder bereit, die erste Glastafel des nächsten Glastafelpaares aufzunehmen,
so dass diese, sobald die erste Glastafel des vorhergehenden Glastafelpaares im mittleren
Unterabschnitt fertig bearbeitet ist und abgefördert wird in die Zusammenbau- und
Preßstation, ohne Verzögerung in den mittleren Unterabschnitt einlaufen kann, um dort
mit dem Abstandhalter versehen zu werden, womit der nächste Bearbeitungszyklus beginnt.
[0011] Erfindungsgemäss kann daher die für den Durchlauf einer Glastafel eines Glastafelpaares
benötigte Zeit in der Taktzeit der Anlage vollständig eingespart werden. Der dafür
benötigte apparative Aufwand ist vergleichsweise gering: Es müssen lediglich zwei
ohnehin vorhandene Unterabschnitte des Waagerechtförderers quer verschieblich ausgebildet
und in der zweiten Glastafellaufebene durch einen zusätzlichen Waagerechtförderer
verknüpft werden, der ebenso lang ist wie der mittlere Unterabschnitt in der ersten
Scheibenlaufebene, in welchem der Abstandhalter gebildet wird. In der zweiten Scheibenlaufebene
findet keinerlei Bearbeitung statt, sondern lediglich ein Fördern. Da die meisten
Abschnitte des Waagerechtförderers in einer Isolierglasfertigungslinie ohnehin baukastenmässig
vorhanden sind, erfordert die erfindungsgemässe Lösung dazu keinen zusätzlichen Entwicklungs-
und Konstruktionsaufwand.
[0012] Der erfindungsgemäss erforderliche zusätzliche apparative Aufwand wird weit übertroffen
durch den Gewinn an Produktivität der Fertigungslinie.
[0013] Zweckmässigerweise sind der erste und der zweite Unterabschnitt des Waagerechtförderers
ungefähr gleich lang und ungefähr halb solang wie ihr gegenseitiger Abstand; sie können
dann dieselben Glastafelformate quer verschieben, die gleichzeitig auf dem mittleren
Unterabschnitt des Waagerechtförderers mit dem Abstandhalter versehen werden (bei
Verwendung nur einer Düse, welche lediglich auf und ab bewegt sowie gedreht werden
kann, muss eine Glastafel während des Auftragens des Abstandhalters im mittleren Unterabschnitt
des Waagerechtförderers mit ihrer vollen Länge vor und auch zurück bewegt werden können).
[0014] Besonders gering ist der erfindungsgemäss erforderliche zusätzliche apparative Aufwand
dann, wenn man den ersten und den zweiten Unterabschnitt nur ungefähr zwei Meter und
den dazwischen liegenden mittleren Unterabschnitt nur ungefähr vier Meter lang macht.
Dann kann man nämlich den weit überwiegenden Anteil der Glastafeln, bei denen die
Länge einer Kante das Maß von zwei Metern nicht übersteigt, in der beschriebenen Weise
bearbeitet werden, bei welcher man eine der beiden Glastafeln eines Glastafelpaares
über die zweite Glastafellaufebene führt. Der geringe Anteil der Glastafeln, deren
Maß sowohl in der Höhe als auch in der Breite zwei Meter überschreitet, können in
der erfindungsgemässen Anlage auf herkömmliche Weise bearbeitet werden, indem man
den ersten und den zweiten Unterabschnitt des Waagerechtförderers nicht verschiebt,
sondern in der ersten Glastafellaufebene stehen läßt und die erste Glastafel eines
Glastafelpaares ohne anzuhalten durch den mittleren Unterabschnitt hindurchfördert
in die Zusammenbau- und Preßstation und die nachfolgende zweite Glastafel mit dem
Abstandhalter versieht; da bei so großen Abmessungen die Bearbeitungsdauer auch in
den übrigen Stationen der Fertigungslinie, insbesondere in der Versiegelungsstation,
länger ist als bei kleineren Formaten, fällt die längere Taktzeit durch die konventionelle
Verarbeitung der großen Formate nicht sonderlich ins Gewicht.
[0015] Eine weitere Verminderung der Taktzeit ist noch dadurch möglich, dass der erste und
der zweite Unterabschnitt des Waagerechtförderers jeweils doppelt vorgesehen werden,
nämlich im Abstand der beiden Glastafellaufebenen parallel zueinander. In diesem Fall
kann auf den ersten und zweiten Unterabschnitten des Waagerechtförderers in beiden
Scheibenlaufebenen gleichzeitig gefördert werden. Das Querverschieben der beiden zueinander
parallelen Unterabschnitte erfolgt dabei zweckmässigerweise durch einen gemeinsamen
Antrieb.
[0016] Die zweite Glastafellaufebene verläuft vorzugsweise hinter der ersten Glastafellaufebene,
um die Zugänglichkeit der Vorderseite der ersten Glastafellaufebene im Bereich des
mittleren Unterabschnittes, wo der Abstandhalter aufgebracht wird, nicht zu beeinträchtigen.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch in der beigefügten Zeichnung
dargestellt.
- Figur 1
- zeigt einen Abschnitt einer Anlage für die Herstellung von Isolierglas in einer Draufsicht,
und
- Figur 2
- zeigt die Vorderansicht dieses Abschnitts der Anlage, mit Blick auf die erste Glastafellaufebene.
[0018] Der dargestellte Ausschnitt aus einer Fertigungslinie zeigt einen Abschnitt 1 eines
Waagerechtförderers, bestehend aus einem ersten Unterabschnitt 2, einem mittleren
Unterabschnitt 3 und einem zweiten Unterabschnitt 4. Der mittlere Unterabschnitt 3
ist aus drei aufeinanderfolgenden Teilen zusammengesetzt, nämlich aus einem einlaufseitigen
Teil 5, aus einem mittleren Teil 6 und einem auslaufseitigen Teil 7.
[0019] Der Waagerechtförderer 1 hat einen waagerechten Aufstellförderer 8 und sich in einer
gemeinsamen Flucht erstreckende Stützwände 9, welche sich seitlich oberhalb des Aufstellförderers
8 erstrecken und um ungefähr 6° nach hinten geneigt sind, so dass auf den Aufstellförderer
8 gestellte Glastafeln sich an die Stützwände 9 anlehnen können. In den Unterabschnitten
2 und 4 sowie in den Teilen 5 und 7 ist der Aufstellförderer 8 durch synchron antreibbare
Rollen 10 gebildet, deren Achsen senkrecht zu den Stützwänden 9 orientiert sind. Im
mittleren Teil 6 des Waagerechtförderers ist der Aufstellförderer durch zwei endlose
Förderbänder 11 gebildet.
[0020] Die Stützwände 9 sind Luftkissenwände; sie haben Öffnungen, aus denen Luft austritt,
welches von einem Gebläse 12 auf der Rückseite der Stützwände stammt und zwischen
der Vorderseite der Stützwände 9 und einer daran liegenden Glastafel ein Luftkissen
erzeugt, auf welchem die Glastafeln schonend und kippsicher gleiten können. Im mittleren
Teil 6 des Waagerechtförderers befinden sich in der Stützwand 9 zusätzlich mehrere
waagerecht verlaufende, mit Abstand übereinander angeordnete Saugförderbänder 12,
welche synchron mit den Förderbändern 11 angetrieben sind. Die Saugförderbänder 12
saugen die Glastafeln an und sorgen dadurch in diesem Bereich für eine absolut schlupffreie
Bewegung. Geeignete Saugförderbänder sind in der DE-A-35 29 892 und der EP-0 225 429
offenbart. Dem mittleren Teil 6 des Waagerechtförderers gegenüberliegend ist eine
Düse 13 angeordnet, welche an einer Säule 14 auf und ab verfahrbar ist, welche vor
dem mittleren Teil des Waagerechtförderers steht und ebenso wie die Stützwände 9 leicht
nach hinten geneigt ist, so dass sie parallel zu den Stützwänden verläuft. Gemeinsam
mit der Düse 13 wird eine Kolben-Zylinder-Einheit 15 an der Säule 14 auf und ab bewegt,
welche das Material auf Kunststoffbasis enthält, aus welchem der Abstandhalter für
das Isolierglas gebildet wird. Aus der Kolben-Zylinder-Einheit 15 wird die Düse gespeist,
indem der Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit vorgeschoben wird. Um eine mengenmässig
exakte Dosierung des Materials zu erreichen, wird die Bewegung des Kolbens mit Hilfe
eines Weggebers gesteuert. Um das Material unterbrechungsfrei auftragen zu können,
ist die Kolben-Zylinder-Einheit 15 doppelt vorgesehen, und die beiden Einheiten werden
im Wechsel betrieben: Während die eine Einheit dosiert, wird die andere nachgefüllt.
Zu diesem Zweck ist eine mittels eines Drehschiebers umschaltbare, bewegliche Versorgungsleitung
16 vorgesehen, welche von einer Faßpumpe 17, die auf einem Faß 18 angeordnet ist,
zu den Kolben-Zylinder-Einheiten 15 führt. Die Faßpumpe 17 kann den in der EP-0 171
309 B2 beschriebenen Aufbau haben.
[0021] Hinter dem Waagerechtförderer 1, dessen Stützwände 9 mit ihrer Vorderseite eine erste
Scheibenlaufebene bestimmen, befindet sich ein zweiter Waagerechtförderer 21, bestehend
aus zwei gleichen Abschnitten 22 und 23, welche sich genau hinter dem mittleren Unterabschnitt
3 des ersten Waagerechtförderers befinden und zusammengenommen genauso lang sind wie
dieser. Im Aufbau stimmen die Abschnitte 22 und 23 mit dem ersten Unterabschnitt 2
und dem zweiten Unterabschnitt 4 des vorderen Waagerechtförderers überein.
[0022] Die Vorderseiten der Stützwände in den Abschnitten 22 und 23 bestimmen eine zweite,
hintere Glastafellaufebene.
[0023] Im gegenseitigen Abstand der beiden Glastafellaufebenen befindet sich hinter dem
ersten Unterabschnitt 2 und dem zweiten Unterabschnitt 4 des vorderen Waagerechtförderers
jeweils ein gleich aufgebauter weiterer Abschnitt 24 bzw. 25 des Waagerechtförderers.
Die Abschnitte 2 und 24 sind in ihrem vorgegebenen Abstand fest miteinander verbunden
und gemeinsam auf Schienen 26 quer zur Glastafellaufebene verfahrbar. Entsprechend
sind die Unterabschnitte 4 und 25 fest miteinander verbunden und auf Schienen 27 quer
zur Glastafellaufebene gemeinsam verschiebbar. Die Verschiebung erfolgt zwischen einer
ersten, in Figur 1 dargestellten Lage, in welcher die Unterabschnitte 2 und 4 Bestandteil
des vorderen Waagerechtförderers und die Abschnitte 24 und 25 Teil des hinteren Waagerechtförderers
21 sind, und einer zweiten Stellung, in welcher die Abschnitte 24 und 25 Teil des
vorderen Waagerechtförderers 1 sind und die Unterabschnitte 2 und 4 vor der vorderen
Glastafellaufebene liegen (in Figur 1 gestrichelt dargestellt).
[0024] Für Glastafelformate, bei denen eine Kantenlänge kleiner ist als die Länge der Abschnitte
2, 4, 22 bis 25, erlaubt die Anlage folgende Arbeitsweise:
[0025] Ausgehend von der in Figur 1 gestrichelten Stellung des Unterabschnitts 2 läuft*auf
dem vorderen Waagerechtförderer 1 in den mittleren Unterabschnitt 3 des Waagerechtförderers,
um dort mit einem plastischen Abstandhalter versehen zu werden. Die nachfolgende zweite
Glastafel des Glastafelpaares läuft in den Abschnitt 24 und wird dort angehalten.
Die Abschnitte 24 und 2 werden dann zurückbewegt in die in Figur 1 dargestellte Stellung.
Danach läuft die zweite Glastafel vom Abschnitt 24 über die Abschnitte 22 und 23 in
den Abschnitt 25 und wird dort wieder angehalten; die Abschnitte 25 und 4 werden vorgeschoben
und die zweite Glastafel vom Abschnitt 25 abgefördert in eine nicht dargestellte,
in Förderrichtung folgende Zusammenbau- und Preßstation, wo sie positioniert wird.
*eine erste Glastafel eines Glastafelpaares
[0026] Währenddessen trägt im mittleren Unterabschnitt 3 die Düse 13 auf die erste Glastafel
den plastischen Abstandhalter auf, wobei sich die Düse 13 und die Glastafel relativ
zueinander bewegen, wie eingangs geschildert.
[0027] Handelt es sich um kleine Glastafelformate, bei welchen die Bearbeitung im mittleren
Unterabschnitt 3 nur eine kurze Zeit braucht, kann es am günstigsten sein, die erste
Glastafel aus dem mittleren Unterabschnitt 3 über den in seiner vorderen Stellung
stehenden Abschnitt 25 abzufördern in die Zusammenbau- und Preßstation und über den
in seiner hinteren Stellung stehenden ersten Unterabschnitt 2 die erste Glastafel
des nachfolgenden Glastafelpaares in den mittleren Unterabschnitt 3 einlaufen zu lassen.
Bei größeren Scheibenformaten, deren Bearbeitungszeit im mittleren Unterabschnitt
3 entsprechend länger ist, besteht gegebenenfalls genügend Zeit, die Abschnitte 25
und 4 zuvor in ihre hintere Stellung und die Abschnitte 24 und 2 in ihre vordere Stellung
zu verschieben, bevor die im mittleren Unterabschnitt 3 bearbeitete Glastafel abgefördert
und die erste Glastafel des nächsten Glastafelpaares in diesen Unterabschnitt 3 hineingefördert
wird.
[0028] Bei Glastafelformaten, bei denen die Kantenlängen sämtlich größer sind als die Länge
des ersten Unterabschnittes 1 und des zweiten Unterabschnittes 4, ist eine Querverschiebung
der Glastafeln in die zweite Glastafellaufebene nicht möglich. In diesem Fall läßt
man beide Glastafeln eines Glastafelpaares in herkömmlicher Weise nur auf dem vorderen
Waagerechtförderer 1 laufen.
1. Abschnitt einer Anlage zum Herstellen von Isolierglasscheiben, welche aus Glastafeln
gebildet sind, die durch einen Abstandhalter auf Kunststoffbasis miteinander verbunden
sind,
mit einem aus mehreren Unterabschnitten (2, 3, 4) gebildeten Waagerechtförderer (1),
dessen Unterabschnitte (2, 3, 4) jeweils einen waagerechten Aufstellförderer (8),
auf welchem die Glastafeln hochkant stehen, und eine sich seitlich oberhalb des Aufstellförderers
(8) erstreckende Stützeinrichtung (9) aufweisen, an welche sich die auf dem Aufstellförderer
(8) stehenden Glastafeln anlehnen, wobei die Stützeinrichtung (9) eine Glastafellaufebene
bestimmt,
und mit einer parallel zur Glastafellaufebene auf und ab bewegbaren, der Glastafellaufebene
in einem mittleren Unterabschnitt (3) des Waagerechtförderers zugewandte Düse (13),
welcher mittels einer Fördereinrichtung (15-17) das Material auf Kunststoffbasis von
zunächst pastöser Beschaffenheit aus einem Vorratsbehälter (18) zugeführt wird, um
es als Strang auf eine Glastafel aufzutragen,
dadurch gekennzeichnet, dass ein dem mittleren Unterabschnitt (3) vorangehender erster
Unterabschnitt (2) des Waagerechtförderers (1) und ein auf den mittleren Unterabschnitt
(3) folgender zweiter Unterabschnitt (4) des Waagerechtförderers (1) quer zur Glastafellaufebene
parallel zu sich selbst verschiebbar sind in eine zweite Glastafellaufebene, welche
durch einen oder mehrere Abschnitte (22, 23) eines zweiten Waagerechtförderers (21)
bestimmt ist, welcher ebenfalls einen Aufstellförderer (8) und eine Stützeinrichtung
(9) für Glastafeln aufweist und die Lücke zwischen dem ersten und zweiten Unterabschnitt
(2, 4) in der zweiten Glastafellaufebene überbrückt.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der zweite Unterabschnitt
(2, 4) ungefähr gleich lang sind.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der zweite
Unterabschnitt (2, 4) ungefähr 2 m lang sind.
4. Anlage nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der zweite
Unterabschnitt (2, 4) jeweils ungefähr halb so lang sind wie ihr gegenseitiger Abstand.
5. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite
Glastafellaufebene hinter der ersten Glastafellaufebene verläuft.
6. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste
und der zweite Unterabschnitt (2, 24; 4, 25) jeweils doppelt vorhanden sind, nämlich
im Abstand der beiden Glastafellaufebenen parallel zueinander.