[0001] Die Erfindung betrifft eine Übertemperatursicherung für eine Heizeinrichtung, die
ein elektrisches Heizelement aufweist.
[0002] Solche Heizeinrichtungen werden insbesondere als Durchlauferhitzer, z.B. für Geschirrspülmaschinen,
jedoch auch in Kaffee- oder Teemaschinen, Tauchsiedern und Elektrowasserkesseln verwendet.
Ihre Heizleistung wird üblicherweise durch eine den gewünschten Betriebsbedingungen
angepaßte Regelung geregelt. Bei einem beispielsweise durch einen Defekt bedingten
Ausfall der Regelung oder bei stark von den Normalbedingungen abweichenden Betriebsbedingungen,
auf die die Regelung nicht oder nicht adäquat reagieren kann, kann die Gefahr der
Überhitzung der Heizeinrichtung bestehen. Ein typischer Fall ist das "Trockengehen"
eines Durchflußerhitzers, d.h. das Fehlen aufzuheizenden Mediums bei eingeschalteter
Heizung.
[0003] Eine Überhitzung kann zur Beschädigung oder Zerstörung temperaturempfindlicher Bauteile
führen und stellt eine unbedingt zu vermeidende Gefahrenquelle dar. Zur Vermeidung
von Übertemperatur werden Übertemperatursicherungen eingesetzt, die meist eine von
der Leistungsregelung unabhängige zusätzliche Sicherung darstellen, die die Heizeinrichtung
bei Überhitzung abschaltet.
[0004] Aus der DE 28 26 205 C2 ist eine in sich abgeschlossene Schmelzlotsicherung bekannt,
die aus einem Isolierteil mit elektrischen Anschlüssen und Kontaktelementen zur Herstellung
eines elektrischen Kontaktes zwischen den Anschlüssen und dem zu sichernden Heizelement,
einer Wärmeübertragungsplatte, einem in einer Hülse angeordneten Schmelzloteinsatz
als thermischen Auslöser sowie einem teilweise in die Hülse eingesteckten Übertragungsstift
besteht, der mit seinem einen Ende mit dem auf der Wärmeübertragungsplatte ruhenden
Schmelzloteinsatz und mit seinem anderen Ende mit den Kontaktelementen in Eingriff
steht. Die Sicherung wird in dem zu sichernden Gerät so eingebaut, daß die Wärmeübertragungsplatte
in Wärmeübertragungskontakt zu der Stelle angeordnet ist, deren Temperatur überwacht
und deren Übertemperatur als Auslösung für das Schalten der Sicherung dienen soll.
Bei Übertemperatur erhitzt sich die Wärmeübertragungsplatte und überträgt die Wärme
auf das direkt auf ihr aufliegende Schmelzlot. Bei Aufschmelzen des Schmelzlotes wird
der aus Isoliermaterial gefertigte Übertragungsstift von dem unter Vorspannung stehenden
Kontaktelement in die Schmelze gedrückt, wodurch der Kontakt geöffnet und der Versorgungsstrom
abgeschaltet wird. Der Schmelzloteinsatz ist durch die ihn umschließende, auf der
Wärmeleitungsplatte stehende Hülse weitgehend gegen plastisches Fließen bei höheren
Temperaturen korsettartig gestützt und durch diese Bauteile und den Übertragungsstift
umschlossen und damit gegen Oxidation weitgehend geschützt. Wegen der verschiedenen
mit dem Schmelzloteinsatz in wärmeleitender Verbindung stehenden Bauteile, die zusammen
mit dem Einsatz aufgeheizt werden müssen, reagiert die Sicherung bei Überhitzung relativ
träge.
[0005] In der DE 36 33 759 A1 ist eine in den Kopf eines Tauchsieders integrierte Übertemperatursicherung
gezeigt, die eine Spiralfeder aufweist, die im Betriebszustand der Heizeinrichtung
durch eine Schubstange in einem vorgespannten Zustand gehalten ist. Die Schubstange
aus Nylon stützt sich an einem Bauteil des Tauchsiederkopfes ab. Bei starker Überhitzung
des Kopfes erweicht sie und wird deformiert, wodurch die Spiralfeder freigegeben wird
und ein Betätigungselement so bewegt, daß dieses mit einem Satz Schaltkontakten in
Eingriff kommt und die Kontakte öffnet, um die Heizeinrichtung außer Betrieb zu nehmen.
Diese relativ komplex aufgebaute Sicherung reagiert erst bei starker Überhitzung des
Tauchsiederkopfes.
[0006] Vor dem Hintergrund dieses Standes der Technik stellt sich die Erfindung die Aufgabe,
eine Übertemperatursicherung mit im Vergleich zum Stand der Technik verkürzter Ansprechzeit
zu schaffen.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Übertemperatursicherung mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 vor. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen
2 bis 12 beansprucht. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch Bezugnahme zum Inhalt
der Beschreibung gemacht.
[0008] Das als Wärmequelle dienende Heizelement, beispielsweise ein Draht oder Flachband
aus Widerstandsmaterial, ein Rohrheizelement oder eine Dick- oder Dünnschicht aus
Heizwiderstandsmaterial, ist mit dem Anschlußelement, über das es mit der elektrischen
Leistungsquelle verbunden wird, über elektrische Kontaktmittel so verbunden, daß das
Heizelement bei Öffnung des elektrischen Kontaktes abgeschaltet ist. Die Kontaktmittel
streben aufgrund der auf sie wirkenden Kräfte einen Kontaktöffnungszustand an, bei
dem kein Strom durch das Heizelement fließen kann.
[0009] Die Neigung zur Öffnung der Kontaktmittel wird durch ein Federelement bewirkt, das
in Kontaktöffnungsrichtung vorgespannt ist. Auch einem einzelnen Federelement hinsichtlich
dieser Wirkung gleiche Einrichtungen, etwa mehrere Federn oder elastisch kompressible
bzw. elastisch auseinanderziehbare Elemente sowie Kombinationen hieraus fallen unter
den Begriff Federelement. Das Federelement kann direkt oder über Kraftübertragungsteile
auf die Kontaktmittel wirken. Das Federelement kann auch selbst Teil der Kontaktmittel
sein, beibeispielsweise eine Kontaktfeder. Ein gesondertes Federelement kann dann
entfallen, kann aber auch zusätzlich vorgesehen sein.
[0010] Das Federelement ist im Arbeitszustand der Heizeinrichtung, d.h. in einem Zustand,
bei dem das Heizelement mit dem Anschlußelement in elektrisch leitender Verbindung
steht, durch ein Betätigungselement in einen der Kontaktschließstellung entsprechenden
Zustand gedrückt. Dabei stützt sich das Betätigungselement mit einem Endabschnitt
mit definierter Erweichungstemperatur direkt an dem Heizelement ab.
[0011] Durch die entgegen der Vorspannung des Federelementes wirkende Abstützung wird der
Endabschnitt unter Aufbau von Druckspannung an das Heizelement gedrückt. Der Endabschnitt
steht in direktem Wärmeübertragungskontakt mit dem Heizelement und folgt, zumindest
im Berührungsbereich, mit seiner Temperatur praktisch ohne Zeitverzögerung der Oberflächentemperatur
des Heizelementes im Berührungsbereich. Steigt diese Temperatur über die als Schalttemperatur
vorgesehene definierte Erweichungstemperatur des Endabschnittes, dann sinkt dessen
Schubmodul drastisch. Dies kann beispielsweise durch Schmelzen des Materials des Endabschnittes
geschehen. Das Material des Endabschnittes wird dann durch die Kraft des Federelementes
zusammengedrückt, das Federelement baut unter Bewegung eines Kontaktmittels zumindest
einen Teil seiner Vorspannung ab und der zwischen den Kontaktmitteln bestehende Kontakt
wird aufgehoben.
[0012] Durch die Erfindung wird eine Temperaturfühlung direkt am Entstehungsort der Wärme,
dem Heizelement, geschaffen. Eine Überhitzung über die als Schalttemperatur vorgesehene
Erweichungs- bzw. Schmelztemperatur des Endabschnittes wird direkt in eine drastische
Schubmodulabsenkung des Endabschnittes überführt, der unter dem durch das Federelement
bewirkten Druck eine Formänderung, insbesondere eine Verkürzung, durchläuft, so daß
die Kontaktmittel durch das Federelement in Kontaktöffnungsstellung gedrückt werden.
Durch die direkte Abstützung des temperaturempfindlichen Endabschnittes auf dem Heizelement
wird die kürzestmögliche Reaktionsstrecke erreicht. Dies ermöglicht das besonders
schnelle Ansprechen der erfindungsgemäßen Übertemperatursicherung, die den Heizstrom
schon unterbricht, wenn die durch das Heizelement ggf. überheizbaren weiteren Teile
der Heizeinrichtung noch kaum über ihre im Normalbetrieb vorliegende Arbeitstemperatur
hinaus erwärmt wurden. Damit ist optimale Sicherheit auch für gegen Überhitzung besonders
empfindliche Teile der Heizeinrichtung gewährleistet. Die Notwendigkeit einer gesonderten
Wärmeübertragung zum Auslösemedium, wie sie beispielsweise in der DE 28 26 205 durch
die Wärmeübertragungsplatte vorgesehen ist, entfällt.
[0013] Der Endabschnitt kann aus metallischem Lotmaterial mit definierter Erweichungs- bzw.
Schmelztemperatur bestehen. Mit Vorteil kann der Endabschnitt aus elektrisch nichtleitendem
Material bestehen. Dann besteht beim Erweichen oder Schmelzen des Endabschnittes nicht
die Gefahr, daß das geschmolzene Material eng nebeneinanderliegenden Heizelementabschnitte
kurzschließt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht der Endabschnitt aus Kunststoff.
Dieser kann zwar eine höhere Wärmekapazität haben als beispielsweise Schmelzlot, wegen
der schlechten Wärmeleitfähigkeit bleibt aber der Bereich der Temperaturerhöhung auf
den dem Heizelement nahen Bereich beschränkt, so daß eine nur kleine Wärmemenge zum
Erweichen bzw. Schmelzen des Endabschnittes und damit zum Schalten der Sicherung ausreicht.
Dies erhöht die Ansprechgeschwindigkeit. Für die Erreichung eines optimalen Wärmeübergangs
zwischen Heizelement und Endabschnitt kann der Endabschnitt der Außenkontur des Heizelementes
zur Erreichung eines flächigen Berührungskontaktes angepaßt sein. Auch dies kann die
Ansprechgeschwindigkeit erhöhen. Wenn für den Endabschnitt ein Material gewählt wird,
das das Material des Heizelementes auch im geschmolzenen Zustand nicht oder nur schwach
benetzt und/oder wenn das Material sich mit dem Heizelementmaterial chemisch nicht
verbindet, ist nach einem Abschalten aufgrund von Überhitzung eine Wiederherstellung
der Sicherung durch Auswechslung des den Endabschnitt umfassenden Teiles besonders
einfach möglich. Alle anderen Teile der Sicherung sind wiederverwendbar.
[0014] Der Endabschnitt sollte zweckmäßigerweise bis wenige Grad Celsius unterhalb der definierten
Erweichungs- bzw. Schmelztemperatur in der Wärme formstabil sein. Dann ist auch bei
Dauerbetrieb bei hohen Temperaturen kurz unterhalb der Erweichungstemperatur ein ungewolltes
Öffnen der Kontakte zuverlässig zu vermeiden. Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt,
wenn der Endabschnitt aus faserverstärktem Kunststoff besteht, insbesondere aus glasfaserverstärktem,
thermoplastischem Polyester. Das Material kann vor der Verwendung auch schon unter
äußerer Belastung gealtert sein, damit es seine geometrische Form nicht in unvorhersehbarer
Weise ändert. Insbesondere bei Durchflußerhitzern, wie sie beispielsweise in der DE
42 33 676 gezeigt sind, hat es sich bewährt, daß der Endabschnitt eine Erweichungstemperatur
zwischen 210 °C und 240 °C, vorzugsweise von etwa 225 °C, aufweist.
[0015] Das Betätigungselement kann aus mehreren Teilen ggf. auch unterschiedlicher Materialien
zusammengesetzt sein, es kann auch Hebel, Schubstangen oder andere Kraft- und Wegübertragungselemente
aufweisen. Mit Vorteil kann das Betätigungselement ein einziges, bei Arbeitstemperatur
der Heizeinrichtung im wesentlichen formstabiles Teil sein. Es kann mit Vorteil vollständig
aus dem Material des Endabschnittes gefertigt sein. Betätigungselement und Endabschnitt
bilden dann einen homogenen Körper aus ein und demselben Material. Die im Stand der
Technik häufig notwendige Kombination unterschiedlicher Materialien (z.B. Keramikstift,
Metallhülse, Schmelzlot) ist nicht mehr erforderlich.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Betätigungselement als ein vorzugsweise
axial verschiebbar, vorzugsweise im Isolierkörper geführter, Stift ausgebildet, an
dessen sich an dem Heizelement abstützenden Stirnseite der Endabschnitt ausgebildet
ist. Die andere Stirnseite kann an dem Federelement über ein Zwischenelement angreifen.
Das Betätigungselement kann auch direkt an dem Federelement angreifen. Das Betätigungselement,
insbesondere der Kunststoffstift, kann mit Vorteil im wesentlichen senkrecht auf das
Heizelement gedrückt sein, so daß bei Überhitzung eine für die schnelle Kontaktöffnung
optimale Verkürzung des Endabschnittes erfolgt. Der Stift kann im Querschnitt rechteckig,
insbesondere quadratisch, oval oder kreisrund sein. Der Querschnitt kann sich auch
in axialer Richtung ändern.
[0017] Der Endabschnitt des Betätigungselementes wird durch die Kraft eines Federelementes
auf das Heizelement gedrückt. Das Federelement und ggf. die Kraftübertragung können
der gewünschten Konstruktion und den Einbaubedingungen angepaßt beliebig gewählt werden.
Das Federelement kann eine Spiralfeder sein, die im vorgespannten Zustand auf Zug
beansprucht ist und den Kontakt aufzieht. Es kann auch eine auf Druck beanspruchte
Druckfeder sein, die den Kontakt aufdrückt. Dies kann jeweils direkt oder über Kraft-
und Wegübertrager, beispielsweise Hebel, Stangen und dergleichen so erfolgen, daß
der Endabschnitt unter Druckbeanspruchung steht. Mit Vorteil kann das Federelement
eine einseitig befestigte, vorzugsweise schnappbare Blattfeder aufweisen, auf deren
freies Ende das Betätigungselement wirkt.
[0018] Das Betätigungselement kann direkt an dem Federelement, insbesondere der Blattfeder,
anliegen. Es kann auch über ein oder mehrere Zwischenelemente auf dieses wirken. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ist als Zwischenelement eine als Blattfeder ausgebildete
Kontaktfeder vorgesehen, die Teil der Kontaktmittel ist. Das Federelement kann im
Arbeitszustand der Heizeinrichtung durch das Betätigungselement über die Kontaktschließstellung
hinaus überspannt sein, was den die Kontakte zusammendrückende Kraft erhöht. Diese
Überspannung hat den Vorteil, daß einerseits eine höhere Kontaktkraft den Kontaktwiderstand
verringert. Andererseits führt die Überspannung zu einem erhöhten Druck auf den Endabschnitt,
was ein schnelleres Wegdrängen des Materials bei Überschreiten des Erweichungs- bzw.
Schmelzpunktes und damit eine verbesserte Wärmeübertragung und eine schnellere Öffnung
des Kontaktes zur Folge haben kann.
[0019] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Isolierkörper an der Außenseite eines
mit einem vorzugsweisen flachbandförmigen Heizelement wendelförmig umwickelten Durchflußerhitzerrohres
angeordnet, und das Betätigungselement, vorzugsweise ein Kunststoffstift, insbesondere
aus glasfaserverstärktem Polyester, ist durch Federkraft, vorzugsweise einer Blattfeder,
mit seinem Endabschnitt auf die Außenseite des Heizelementes aufgedrückt. Der Isolierkörper
aus elektrisch isolierendem, wärmebeständigen Material kann Teil eines Anschlußkörpers
(Anschlußsteins) sein, der mit einer der Außenseite des umwickelten Durchflußerhitzerrohres
angepaßten Auflagefläche auf diesem aufliegt und dort befestigt ist. Der Anschlußkörper
kann einen mit einer Bügelaußenseite von der Außenseite des Durchflußerhitzersrohres
kontinuierlich weggekrümmten, gut wärmeleitenden Führungsbügel aufweisen, auf dem
ein Endstück des Heizelementes befestigt, vorzugsweise aufgeschweißt, ist. Das Betätigungselement,
vorzugsweise der Kunststoffstift, kann nahe dem Endstück mit seinem Endabschnitt auf
der ersten auf dem Durchflußerhitzerrohr aufliegenden Windung des Heizelementes abgestützt
und durch die Kraft einer Blattfeder auf diese aufgedrückt sein.
[0020] Die Erfindung ist nicht auf die genannten Ausführungsformen beschränkt. Als weitere
Anwendungen sind alle Beheizungen denkbar, bei denen der Endabschnitt direkt auf den
Heizleiter aufsetzbar ist, wobei ggf. geometrische Anpassungen der Elemente der Übertemperatursicherung
zweckmäßig sein können und die Schmelz- bzw. Erweichungstemperatur des Endabschnittes
der gewünschten Schalttemperatur durch entsprechende Materialwahl anzupassen ist.
So kann beispielsweise der Endabschnitt bei Dick- oder Dünnschichtheizelementen direkt
auf der auf dem Substrat aufgedruckten Heizung aufgesetzt sein.
[0021] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen teilweisen Querschnitt durch ein Durchflußerhitzerrohr mit aufgesetztem Anschlußkörper
und Übertemperatursicherung in Kontaktschließstellung,
- Fig. 2
- einen teilweisen Querschnitt durch ein Durchflußerhitzerrohr mit aufgesetztem Anschlußkörper
und Übertemperatursicherung in Kontaktöffnungsstellung,
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform der Übertemperatursicherung im Kontaktöffnungszustand,
und
- Fig. 4
- eine weitere Ausführungsform der Übertemperatursicherung im Kontaktschließungszustand.
[0022] Der in Fig. 1 gezeigte Querschnitt zeigt einen Teil eines Durchflußerhitzerrohres,
wie es beispielsweise in der DE 42 33 676 beschrieben ist, mit einem darauf aufgesetzten
Anschlußkörper (Anschlußstein), der die Übertemperatursicherung umfaßt. Das aufzuheizende
Medium 1 (hier Wasser) fließt durch ein Rohr 2 aus rostfreiem Stahl, um das außen
eine Isolierfolie 3 aus Polyimid gelegt ist. Das Folienmaterial ist unter dem Handelsnamen
"KAPTON" erhältlich und hat eine Wärmeleitfähigkeit von mehr als 0,1 W/m·K und erreicht
bei einer Dicke von 20 bis 100 µm eine Hochspannungsfestigkeit von mehr als 1250 V
über wenigstens eine Minute, und zwar auch unter höheren Temperaturen. Die Temperaturfestigkeit
liegt bei 200 °C im Dauerbetrieb und 400 °C kurzzeitig. Auf diese Isolierung ist ein
Heizelement 4 gewickelt, das aus einem Band von beispielsweise 1 bis 5 mm Breite und
5 bis 150 µm Dicke besteht. Es kann aus üblichen eisenhaltigen Heizleitermaterialien,
beispielsweise einer Chrom-Aluminium-Eisen-Legierung, die unter dem Namen KANTHAL
AF im Handel ist oder einer Nickel-Chrom-Eisen-Legierung (NICROTHAL 40+; 60+ oder
80+; je nach Nickelanteil) bestehen.
[0023] Dieses dünne und im Vergleich dazu breite bandförmige Heizelement ist zur Erreichung
einer guten Wärmeübertragung zwischen ihm und dem Rohr 2 unter einer Vorspannung wendelförmig
um die Isolierfolie 3 gewickelt. Dabei ist ein Endstück 5 des Heizelementes auf einem
mit seiner Bügelaußenseite von der Außenseite des Rohres 2 kontinuierlich weggekrümmten,
gut wärmeleitenden Führungsbügel 6 aufgeschweißt. In seinem unteren Bereich 7 drückt
der Führungsbügel 6 das Heizelement 4 auf die Isolierfolie 3. Die in den in Berührungskontakt
mit der Isolierfolie stehenden Bereichen entstehende Wärme wird im wesentlichen über
das Rohr 2 in das aufzuheizende Medium 1 geführt. Dort, wo das Heizelement von der
Isolierfolie abgehoben ist, wird durch den Führungsbügel 6 der leitende Querschnitt
so groß, daß das Heizelement trotz fließendem Strom relativ kühl bleibt und damit
nicht durchbrennt.
[0024] Der Führungsbügel 6 ist über einen an ihm in seinem oberen Bereich angeschweißten
Schweißanschluß 8 und einen durch diesen geführten Niet 9 an einem Isolierkörper 10
aus wärmebeständigem, elektrisch isolierenden Material befestigt. Der Isolierkörper
10 ist Teil eines Anschlußkörpers (Anschlußsteins) 11, der mit einer dem umwickelten
Durchflußerhitzerrohr angepaßten konkaven Auflagefläche 12 auf dem Durchflußerhitzerrohr
bzw. dem Heizelement 4 aufliegt. Am Isolierkörper 10 ist durch einen Niet 13 ein als
Steckanschluß ausgebildetes elektrisches Anschlußelement 14 befestigt, dessen äußeres
Ende 15 zum Anschluß an eine elektrische Spannungsquelle dient, und an dessen innerem
Ende ein erstes Kontaktelement 16 mit einer in der Zeichnung nach unten gekrümmten
Kontaktfläche angebracht ist. Das erste Kontaktelement 16 steht in Fig. 1 in elektrisch
leitendem Kontakt mit dem zweiten Kontaktelement 17, das eine gegengleiche, nach oben
gekrümmte Kontaktfläche aufweist und auf dem freien Ende 18 einer horizontalen Kontaktfeder
19 angebracht ist, die durch den Niet 9 zwischen dem Fuß 20 des Schweißanschlusses
8 und dem Isolierkörper 10 eingespannt ist. Die Kontaktfeder 19 steht unter einer
in der Figur nach unten gerichteten Vorspannung, die im wesentlichen durch eine Blattfeder
21 erzeugt wird, die ebenfalls zwischen dem Fuß 20 des Schweißanschlusses und dem
Isolierkörper 10 eingespannt ist.
[0025] Die Blattfeder 21 ist derart ausgebildet, daß sie das freie Ende der Kontaktfeder
19 nach unten drücken und so den elektrisch leitenden Kontakt zwischen den Kontaktelementen
16 und 17 aufheben möchte. Dieser Kraft der Blattfeder entgegen wirkt das Betätigungselement
22, das zwischen dem freien Ende 18 der Kontaktfeder 19 und der Außenseite des Heizelementes
4 eingeklemmt ist und sich mit seinem Endabschnitt 23 direkt auf dem Heizelement abstützt.
Das Betätigungselement drückt zwischen dem Bereich des Kontaktelementes 17 und der
durch den Niet 9 festgehaltenen Seite derart unter das freie Ende 18 der Kontaktfeder
19, daß diese leicht, vorzugsweise etwa 0,3 mm, nach oben durchgebogen ist, wodurch
auch die Blattfeder 21 weiter überspannt wird. Dadurch erhöht sich einerseits der
zwischen den Kontaktelementen 16 und 17 aufgebaute Kontaktdruck, was den Kontaktwiderstand
verringert. Andererseits erhöht dies auch den Druck auf den Endabschnitt 23 und verbessert
damit die Wärmeleitung zwischen diesem und dem Heizelement 4.
[0026] Das Betätigungselement 22 ist in der dargestellten Ausführungsform als gerader Kunststoffstift
aus glasfaserverstärktem, thermoplastischen Polyester mit quadratischem Querschnitt
ausgebildet. Das im Beispiel verwendete Polyester (Bezeichnung CRASTIN SK645FR der
Firma Dupont) hat einen Schmelzpunkt von ca. 225 °C und ist nach DIN 53461 formbeständig
in der Wärme bis zu 220 °C, d.h., es verändert seine geometrischen Dimensionen bis
zur Temperatur von 220 °C auch unter der vorliegenden Druckspannung praktisch nicht.
Die beschriebene Materialkombination führt dazu, daß die Anordnung auch bei Dauertemperaturen
bis zu 200 °C im wesentlichen formstabil und damit der Kontakt zuverlässig geschlossen
bleibt.
[0027] Im Arbeitszustand der Heizeinrichtung fließt der Heizstrom über das Anschlußelement
14, das erste Kontaktelement 16, das zweite Kontaktelement 17, die Kontaktfeder 19,
den Schweißanschluß 20 und den Führungsbügel 6 zum Heizelement 4, das das Rohr 2 beheizt.
Ein Kurzschluß zwischen Kontaktfeder 19 und Heizelement über das Betätigungselement
22 ist nicht möglich, da mindestens der Endabschnitt, hier aber das gesamte Betätigungselement
aus elektrisch nicht leitendem Material besteht.
[0028] Bei einem Störfall, bei dem beispielsweise kein Wasser im Durchflußerhitzerrohr ist,
der Heizstrom aber trotzdem eingeschaltet ist (Trockengehen), kann die von dem Heizelement
erzeugte Wärme nicht, wie im Arbeitszustand der Heizeinrichtung, im wesentlichen in
das Rohrinnere zum Medium 1 hin abgeführt werden. Es ergibt sich ein Wärmestau im
Bereich des Heizleiters, durch den dieser, die Isolierfolie 3 und das Rohr 2 sowie
alle mit dem Heizelement wärmeleitend verbundenen Teile über ihre Betriebstemperatur
hinaus erwärmt würden. Dabei macht sich die Überhitzung zuerst am Heizelement 4 bemerkbar
und danach mit zeitlicher Verzögerung an den anderen Teilen. Erreicht die Temperatur
des Heizelementes die Erweichungs- bzw. Schmelztemperatur des Endabschnittes 23 des
Betätigungselementes 22, dann tritt die in Fig. 2 gezeigte Situation ein. Zunächst
erweicht bzw. schmilzt ein direkt mit dem Heizelement 4 in Berührungskontakt stehender
Bereich des Endabschnittes 23. Durch die durch das Federelement auf das Betätigungselement
22 bewirkte Druckkraft wird das weiche bzw. flüssige Material seitlich weggedrängt
und der darauffolgende Teil des Stößels 22 formt sich dem Heizelement an. Die durch
diese Anformung verbesserte Wärmeleitung zwischen Heizelement und Endabschnitt beschleunigt
noch den Erweichungs- bzw. Schmelzvorgang und unterstützt das schnelle Ansprechen
der Sicherung. Das Schmelzgut wird unter Druck der Blattfeder 21 und ggf. der Kontaktfeder
19 so lange zur Seite gedrängt, bis das Nachgeben des Betätigungselementes 22 nach
unten zum Öffnen des Kontaktes zwischen den Kontaktelementen 16 und 17 und damit zum
Abschalten des Heizstromes führt. Die verbleibende Restwärme kann ein weiteres Zusammendrücken
maximal bis zu der in Fig. 2 gezeigten Situation erlauben, bei der das freie Ende
18 der Kontaktfeder 19 auf dem Isolierkörper aufliegt. Da sich die Wärme innerhalb
des Kunststoffes des Endabschnittes aufgrund der schlechter Wärmeleitfähigkeit nur
wenig verteilen kann, wird ein großer Teil der in den Endabschnitt eindringenden Wärme
auch zum Aufschmelzen des Endabschnittes genutzt und nicht nach außen abgegeben. Dies
führt dazu, daß nur der Endabschnitt, im gezeigten Beispiel etwa auf einer Höhe von
ca. 1 mm, aufschmilzt. Auch diese Konzentration der Wärme auf den für den Schaltvorgang
entscheidenden Endabschnitt erhöht die Ansprechgeschwindigkeit der Sicherung.
[0029] Bei der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsform ist der Kunststoffstift
22 direkt zwischen dem freien Ende 18 der Kontaktfeder 19 und dem Heizelement 4 eingeklemmt
und greift ohne Berührungskontakt mit dem Isolierkörper durch die in diesem angebrachte
vertikale Bohrung 24. Der Querschnitt des Kunststoffstiftes ist quadratisch mit einer
Seitenlänge von 1,5 mm, und der Stift ist durch Fräsen aus Platten des Grundmaterials
hergestellt. Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform ist der zur Kontaktfeder
hin abgerundete Stößel 22 im Querschnitt rund und paßt spielarm in die Bohrung 24,
die als Führung des Kunststoffstößels dient. Fig. 4 schließlich zeigt eine weitere
Ausführungsform, bei dem das Betätigungselement 22 ebenfalls im Bereich der Bohrung
24 einen ihren Dimensionen angepaßten runden Querschnitt hat und dort geführt ist.
Der Endabschnitt weist einen größeren Durchmesser auf, so daß er auf einer größeren
Auflagefläche auf dem Heizelement 4 aufliegt.
[0030] An einer Heizeinrichtung können selbstverständlich auch mehrere Übertemperatursicherungen
vorgesehen sein, so beispielsweise je eine an beiden Enden des wendelförmigen Heizleiters
bei dem dargestellten Durchflußerhitzer.
[0031] Versuche mit den hier beschriebenen, schnell ansprechenden Übertemperatursicherungen
an einem Durchflußerhitzer der in der DE 42 32 676 beschriebenen Art haben ergeben,
daß die erreichbare Abschaltzeit mit einer Übertemperatursicherung gemäß DE 28 26
205 ca. 13 Sekunden beträgt, wobei die Temperatur der Isolierfolie 3 bis auf ca. 400
°C ansteigen kann. Durch die in den Ausführungsbeispielen dargestellte Übertemperatursicherung,
die das durch die Erfindung geschaffene Konzept nutzt, konnten dagegen Abschaltzeiten
von 4 bis max. 5 Sekunden erreicht werden. Die Folientemperatur betrug nach dieser
Zeit ca. 260 °C, was wesentlich weiter von der Belastungsgrenze des Isoliermaterials
entfernt ist und damit eine Beschädigung des Isoliermaterials oder anderer sich erwärmender
Komponenten bei Trockengehen des Durchflußerhitzers praktisch ausschließt. Ein Durchflußerhitzer,
der beispielsweise zum Einbau in Waschmaschinen, Wasserhitzer oder ggf. auch Dampferzeuger
für Getränkebereitungsmaschinen einsetzbar ist, ist nur ein Beispiel für die Anwendbarkeit
der Übertemperatursicherung. Die Erfindung ist aber nicht auf diese Anwendung beschränkt.
1. Übertemperatursicherung für eine ein elektrisches Heizelement (4) aufweisende Heizeinrichtung,
insbesondere einen Durchflußerhitzer, mit einem Isolierkörper (10), der ein elektrisches
Anschlußelement (14) und elektrische Kontaktmittel (16, 17, 19) zur Herstellung eines
elektrischen Kontaktes zwischen dem Anschlußelement (14) und dem Heizelement (4) aufweist,
wobei ein auf mindestens ein Kontaktmittel wirkendes, in Kontaktöffnungsrichtung vorgespanntes
Federelement (21) vorgesehen ist, das im Arbeitszustand der Heizeinrichtung in einen
der Kontaktschließstellung entsprechenden Zustand gedrückt ist durch ein Betätigungselement
(22), das sich mit einem Endabschnitt (23) mit definierter Erweichungstemperatur direkt
an dem Heizelement (4) abstützt.
2. Übertemperatursicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Endabschnitt
(23) aus elektrisch nichtleitendem Material besteht, insbesondere aus Kunststoff.
3. Übertemperatursicherung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Endabschnitt
(23) der Außenkontur des Heizelementes (4) zur Erreichung eines flächigen Berührungskontaktes
angepaßt ist.
4. Übertemperatursicherung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Endabschnitt (23) aus faserverstärktem Kunststoff besteht, insbesondere aus
glasfaserverstärktem, thermoplastischen Polyester.
5. Übertemperatursicherung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Endabschnitt (23) eine Schmelztemperatur zwischen 210 °C und 240 °C, vorzugsweise
von etwa 225 °C aufweist.
6. Übertemperatursicherung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement (22) vollständig aus dem Material des Endabschnittes (23)
besteht.
7. Übertemperatursicherung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement (22) direkt an dem Federelement angreift.
8. Übertemperatursicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement (22) indirekt, vorzugsweise über ein Teil (19) der Kontaktmittel,
an dem Federelement (21) angreift.
9. Übertemperatursicherung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement als ein axial verschiebbarer, vorzugsweise im Isolierkörper
(10) geführter, Stift (22) ausgebildet ist, an dessen sich an dem Heizelement (4)
abstützenden Stirnseite der Endabschnitt (23) ausgebildet ist und dessen andere Stirnseite
an dem Federelement (21) angreift.
10. Übertemperatursicherung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement eine einseitig befestigte Blattfeder (21) aufweist, auf deren
freies Ende das Betätigungselement (22) wirkt.
11. Übertemperatursicherung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement (21) im Arbeitszustand der Heizeinrichtung durch das Betätigungselement
über die Kontaktschließstellung hinaus überspannt ist.
12. Übertemperatursicherung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Isolierkörper (10) an der Außenseite eines mit einem vorzugsweise flachbandförmigen
Heizelement (4) wendelförmig umwickelten Durchflußerhitzerrohres (2) angeordnet ist
und das Betätigungselement (22), vorzugsweise der Kunststoffstift, durch Federkraft
vorzugsweise einer Blattfeder mit seinem Endabschnitt (23) auf die Außenseite des
Heizelementes (4) aufgedrückt ist.