[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verarbeiten von mit Versandadressen versehenen
Versandstücken (12), insbesondere Briefen und Versandtaschen, mit einer Einrichtung
zum Transportieren der Versandstücke längs eines Transportweges, einer Einrichtung
zum automatischen Lesen der Versandadressen und einer Einrichtung zum automatischen
Auswerten der gelesenen Versandadressen sowie ein entsprechendes Verfahren.
[0002] Derartige Vorrichtungen werden beispielsweise in Postämtern im Zusammenhang mit dem
Sortieren von Briefen nach Bestimmungsorten und Zustellbezirken eingesetzt. Dazu werden
die Briefadressen der einzelnen Briefe automatisch mit einer Kamera gelesen. In der
Auswerteeinrichtung werden auf Grundlage der gelesenen Briefadressen die Bestimmungsorte
und Zustellbezirke für die Briefe ermittelt. Aufgrund dieser Auswertung können die
Briefe automatisch zu Sammelbehältern für die einzelnen Bestimmungsorte und Zustellbezirke
transportiert und in diese abgeworfen werden.
[0003] Beim Betrieb derartiger Vorrichtungen kann die Auswertung der automatisch gelesenen
Versandadressen eine erhebliche Zeit in Anspruch nehmen. Dadurch wird der Betriebsablauf
im allgemeinen unnötig verzögert, weil die Anzahl der pro Zeiteinheit verarbeitbaren
Briefe durch den Brief bestimmt wird, dessen Briefadresse die längste Auswertezeit
erfordert. Andererseits kann es beim Betrieb der bekannten Vorrichtungen zu Fehlleitungen
einzelner Briefe kommen, weil bis zum Erhalt des Ergebnisses der Auswertung. keinerlei
Zuordnung der Briefe möglich ist.
[0004] Angesichts der vorstehend dargestellten Probleme besteht die Aufgabe dieser Erfindung
in der Schaffung einer Vorrichtung und eines Verfahrens der eingangs beschriebenen
Art, mit denen gleichzeitig eine hohe Betriebszuverlässigkeit und eine hohe Betriebsleistung
sichergestellt werden kann.
[0005] In vorrichtungsmäßiger Hinsicht wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in dem Transportweg
stromabwärts der Leseeinrichtung ein Zwischenspeicher mit einer Anzahl Zellen angeordnet
ist, in die selektiv jeweils ein Versandstück aus dem Transportweg eingebbar ist und
aus denen die Versandstücke jeweils ansprechend auf ein erstes Entnahmesignal selektiv
in den Transportweg zurückführbar sind, und eine die Zuordnung zwischen jeder Zelle
und dem darin abgelegten Versandstück erfassende Einrichtung vorgesehen ist, durch
die in Abhängigkeit von der Auswertung der Versandadresse in der Auswerteeinrichtung
das Entnahmesignal für die dem betreffenden Versandstück zugeordnete Zelle erzeugbar
ist.
[0006] Die erfindungsgemäße Anordnung des die Zellen aufweisenden Zwischenspeichers erlaubt
eine von der Reihenfolge des Ablegens der Versandstücke in die Zellen unabhängige
Entnahme und Weiterbeförderung der Versandstücke auf dem Transportweg. Durch die Steuerung
der Entnahme und Beförderung in Abhängigkeit von der Auswertung der Versandadressen
kann für jedes Versandstück die zum Auswerten der betreffenden Versandadresse zur
Verfügung gestellte Zeit unabhängig von der Behandlung anderer Versandstücke an die
von der Auswerteeinrichtung benötigte Auswertezeit angepaßt werden.
[0007] Das bedeutet, daß mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung Versandstücke mit einer schnell
auswertbaren Versandadresse bereits nach einer kurzen Verweilzeit im Zwischenspeicher
weitertransportiert werden können, während Versandstücken, deren Versandadressen eine
längere Auswertezeit erfordern, eine längere Verweilzeit im Zwischenspeicher erlaubt
werden kann. Als Ergebnis kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Erhöhung
der Betriebsleistung erreicht werden, weil durch die erfindungsgemäße Anordnung und
Steuerung des Zwischenspeichers ein Verarbeitungsablauf ermöglicht wird, bei dem nicht
mehr das langsamste Glied, d. h. die schlechteste Versandadresse, die Betriebsgeschwindigkeit,
d. h. die Anzahl der pro Zeiteinheit verarbeitbaren Versandstücke, vorgibt.
[0008] Zur Gewährleistung eines bestimmungsgemäßen Weitertransports der in Abhängigkeit
von der Auswertung der Versandadressen aus den Zellen entnehmbaren Versandstücke wird
mit der Steuereinrichtung die Zuordnung zwischen den Zellen und den darin abgelegten
Versandstücken erfaßt. Die eindeutige Zuordnung der Versandstücke zu den eindeutig
identifizierbaren Zellen erfolgt bereits vor Abschluß der Auswertung der betreffenden
Versandadressen. Dadurch kann eine hohe Betriebszuverlässigkeit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sichergestellt werden, weil für die einzelnen Versandstücke der Zustand,
in dem keine eindeutige Zuordnung möglich ist, bereits mit dem Ablegen in die Zellen
des Zwischenspeichers beendet wird.
[0009] Wie vorstehend erläutert, erlaubt die erfindungsgemäße Vorrichtung die Ausführung
eines Verfahrens zum Verarbeiten von mit Versandadressen versehenen Versandstücken,
bei dem die Versandstücke längs eines Transportweges transportiert und dabei die Versandadressen
automatisch gelesen und ausgewertet werden. Durch die erfindungsgemäße Anordnung des
Zwischenspeichers kann die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit derartiger Verfahren
erhöht werden, indem die Versandstücke nach dem Lesen ihrer Versandadresse selektiv
in die Zellen des im Transportweg angeordneten Zwischenspeichers abgelegt und in Abhängigkeit
von der Auswertung ihrer Versandadressen selektiv daraus entnommen und dem Transportweg
wieder zugeführt werden.
[0010] Beim Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist damit zu rechnen, daß die Versandadresse
eines oder mehrerer der Versandstücke nicht auswertbar ist. Das kann beispielsweise
bei handschriftlichen Briefadressen der Fall sein. Derartige Versandstücke müssen
aus der normalen vollautomatischen Verarbeitung herausgenommen und einer manuellen
Verarbeitung zugeführt werden oder aber, falls die Möglichkeit besteht, daß die betreffenden
Versandadressen mit der automatischen Leseeinrichtung nicht ordnungsgemäß gelesen
wurden, erneut der Leseeinrichtung zugeführt werden. Dazu sind die Versandstücke zweckmäßigerweise
ansprechend auf ein von der Erfassungseinrichtung erzeugbares zweites Entnahmesignal
zum Ableiten aus dem Transportweg aus dem Zwischenspeicher entnehmbar, wenn eine automatische
Auswertung der gelesenen Versandadressen der betreffenden Versandstücke nicht ausführbar
ist.
[0011] Die aus dem Transportweg abgeleiteten Versandstücke können dann per Hand verarbeitet
werden oder erneut der erfindungsgemäßen Vorrichtung zugeführt werden. Ferner ist
auch daran gedacht, die Verarbeitung der abgeleiteten Versandstücke durch entsprechendes
Personal bestimmen zu lassen und die Versandstücke dann nach manueller Eingabe einer
entsprechenden Auswertungsinformation der Vorrichtung beispielsweise an einer in dem
Transportweg stromabwärts des Zwischenspeichers angeordneten Stelle erneut zuzuführen.
[0012] Alternativ ist es jedoch auch möglich, die nicht automatisch auswertbaren Adressen
auf Bildschirmen darzustellen und von entsprechendem Personal auswerten zu lassen.
Die für die weitere Verarbeitung benötigte Information kann dann manuell eingegeben
werden. Nach dieser Eingabe kann dann das erste Entnahmesignal für die betreffende
Zelle erzeugt werden.
[0013] Eine weitere Erhöhung der Betriebssicherheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
erreicht werden, wenn die Erfassungseinrichtung zum Steuern des Eingebens der Versandstücke
in die Zellen betreibbar ist. Dadurch kann eine Doppelbelegung der Zellen vermieden
werden.
[0014] Zum Entnehmen der in den Zellen abgelegten Versandstücke kann jede Speicherzelle
einen zwischen einer Speicherstellung und einer Entnahmestellung für die Versandstücke
verlagerbaren Wandungsbereich aufweisen. Dadurch kann eine unbeabsichtigte Entnahme
der Versandstücke verhindert und die Betriebszuverlässigkeit der Vorrichtung erhöht
werden.
[0015] Ein besonders einfacher Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird erreicht, wenn
eine Antriebseinrichtung vorgesehen ist, durch die jede Zelle in eine vorgegebene
Relativlage zum Transportweg einstellbar ist. Das ermöglicht das Ablegen der Versandstücke
in die Zellen mit einer stationär angeordneten Übergabeeinrichtung, indem die einzelnen
Zellen in eine gleichbleibende durch die vorgegebene Relativlage festgelegte Übergabestellung
verfahren werden.
[0016] Beim Betrieb einer derartigen Vorrichtung kann daran gedacht werden, die ersten Entnahmesignale
für die Zellen bereits dann abzugeben, wenn festgestellt wird, daß die Versandadressen
der darin abgelegten Versandstücke grundsätzlich automatisch auswertbar sind. Ein
besonders zuverlässiger Betrieb wird jedoch erreicht, wenn mit der Auswerteeinrichtung
für die im Zwischenspeicher abgelegten Versandstücke Freigabesignale erzeugbar sind,
wenn ein Auswertungsergebnis für die Versandadresse des betreffenden Versandstücks
vorliegt, und das erste Entnahmesignal ansprechend auf das Freigabesignal erzeugbar
ist zur Zurückführung des betreffenden Versandstücks in den Transportweg.
[0017] Zweckmäßigerweise sind die Zellen endlos umlaufend antreibbar, weil dazu lediglich
ein einfacher, nur in einer Antriebsrichtung betreibbarer Antriebsmotor benötigt wird.
[0018] Ein besonders platzsparender Aufbau ergibt sich dabei, wenn der endlose Umlauf der
Zellen einer Kreisbahn mit einer Umlaufachse folgt.
[0019] Wenn die einzelnen Zellen von in Axialebenen der Umlaufachse angeordneten Zellenwänden
begrenzt sind, kann das Ablegen der Versandstücke durch eine einfache Bewegung in
einer bezüglich der Umlaufachse radialen Richtung bewirkt werden.
[0020] Eine derartige Vorrichtung kann besonders platzsparend und baulich einfach aufgebaut
werden, wenn eine Zellenwand der Begrenzung zweier benachbarter Zellen dient.
[0021] Eine Erhöhung der Betriebssicherheit derartiger Vorrichtungen wird erreicht, wenn
die Zellenwände im wesentlichen rechteckig mit einer parallel zur Umlaufachse verlaufenden
Seitenkante gebildet sind, weil dann die Übergabestellung für die einzelnen Zellen
über die gesamte Axialausdehnung der Zellen gleichbleibend ist und durch axiale Änderungen
der Lage oder Größe der abzulegenden Versandstücke in der Übergabestellung hervorgerufene
Betriebsstörungen ausgeschlossen werden können.
[0022] Ein Einklemmen der Versandstücke zwischen den der Umlaufachse zugewandten Endbereichen
der Zellenwände einer Zelle kann verhindert werden, wenn diese von einer Mantelfläche
eines Kreiszylinders mit durch die maximale Dicke zur Verarbeitung zugelassener Versandstücke
vorgegebenem Durchmesser ausgehen, dessen Zylinderachse mit der Umlaufachse zusammenfällt.
[0023] Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit in Axialebenen der Umlaufachse angeordneten
Zellenwänden kann auf baulich einfache Weise verwirklicht werden, wenn die Abmessungen
der einzelnen Zellen gleich sind. Dazu wird der Zwischenspeicher vorteilhafterweise
so aufgebaut, daß alle zwischen benachbarten Zellenwänden eingeschlossenen Winkel
gleich sind.
[0024] Eine besonders einfache Entnahme der Versandstücke aus den einzelnen Zellen des Zwischenspeichers
unter Ausnutzung der Schwerkraft wird ermöglicht, wenn die Umlaufachse im wesentlichen
in Schwererichtung verläuft und der verlagerbare Wandungsbereich der Zellen jeweils
am Zellenboden angeordnet ist.
[0025] Wie bereits erläutert, sind die mit dieser Erfindung gelösten Probleme von Vorrichtungen
der eingangs beschriebenen Art in erster Linie auf die Tatsache zurückzuführen, daß
die Auswertung der Versandadressen sehr zeitaufwendig ist. Zur Nutzung der unter beträchtlichem
Zeitaufwand gewonnenen Auswerteinformation bei einer weiteren Verarbeitung der Versandstücke
ist es besonders vorteilhaft, wenn die Versandstücke nach dem Lesen ihrer Versandadresse
einer in dem Transportweg stromabwärts der Leseeinrichtung angeordneten Einrichtung
zum Aufbringen einer das Ergebnis der Auswertung beispielsweise in Form eines Barkodes
darstellenden Kodierung zuführbar sind.
[0026] Zweckmäßigerweise werden die Versandstücke der Einrichtung zum Aufbringen der Kodierung
ansprechend auf das Entnahmesignal aus dem Zwischenspeicher zugeführt.
[0027] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die bezüglich
einer erfindungswesentlichen Offenbarung aller in der Beschreibung nicht näher erläuterten
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird, beschrieben. In der einzigen Figur der Zeichnung
ist schematisch eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt.
[0028] In der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung werden in einem Anleger 10 Briefe
12 einzelne von einem Stapel aufrecht stehender Briefe 12 abgezogen und dadurch in
einen Transportweg eingeführt, auf dem sie zunächst zum Lesen ihrer Briefadresse in
der durch den Pfeil 17 bezeichneten Richtung in den Erfassungsbereich einer Kamera
18 überführt werden. Zum Abziehen der einzelnen Briefe 12 wird eine an einem endlos
umlaufenden Förderband 14 angeordnete Saugeinrichtung 12 benutzt. Die Saugeinrichtung
12 ist zum Erzeugen eines zum Abziehen der einzelnen Briefe benötigten Unterdrucks
mit einer nicht dargestellten Pumpe verbunden. Wie der Zeichnung zu entnehmen ist,
ist das endlos umlaufende Förderband 14 um zwei im wesentlichen lotrecht ausgerichtete
Walzen herumgeführt, wodurch die abgezogenen Briefe 12 unter Beibehaltung ihrer Ausrichtung
in den Erfassungsbereich der Kamera 18 überführt werden.
[0029] Nach Verlassen des Erfassungsbereichs der Kamera 18 werden die Briefe auf ihrem weiteren
Transportweg von einer in Form eines endlos umlaufenden Förderbandes 20 ausgebildeten
Übergabeeinrichtung in eine Übergabestellung für einzelne Zellen Z eines Zwischenspeichers
30 überführt und darin abgelegt. Der Zwischenspeicher 30 ist als um eine in Schwererichtung
verlaufende Umlaufachse 32 umlaufendes Speicherrad ausgebildet. Die einzelnen Zellen
Z werden von in Axialebenen der Umlaufachse 32 liegenden Zellenwänden 36 begrenzt.
Dabei dient jede der Zellenwände 36 gleichzeitig als Begrenzung für zwei benachbarte
Zellen Z. Wie der Zeichnung ferner zu entnehmen ist, besitzt das Speicherrad 30 einen
regelmäßigen Aufbau, bei dem alle zwischen benachbarten Zellenwänden 36 eingeschlossenen
Winkel gleich sind. Ferner ist ersichtlich, daß die Zellenwände 36 von einer Mantelfläche
38 eines Kreiszylinders mit vorgegebenem Durchmesser ausgehen, dessen Zylinderachse
mit der Umlaufachse 32 zusammenfällt. Dadurch wird sichergestellt, daß zwischen den
radial innen liegenden Endbereichen benachbarter Zellenwände 36 ein Mindestabstand
eingehalten wird, der größer ist als die maximale Dicke der zu verarbeitenden Briefe
12, wodurch ein Festklemmen der in die Zellen Z abgelegten Briefe 12 zwischen den
radial innen liegenden Endbereichen der Zellenwände 36 verhindert werden kann.
[0030] Die in die Zellen jeweils einzeln abgelegten Briefe 12 werden mit dem in der durch
den Pfeil 34 bezeichneten Richtung umlaufenden Speicherrad 30 mitgeführt und können
durch Öffnen von jeweils am Boden der einzelnen Zellen angeordneten Entnahmeklappen
(nicht dargestellt) auf ein den Transportweg fortsetzendes endlos umlaufendes Förderband
40 abgeworfen werden.
[0031] Zur Vereinfachung der Darstellung ist das endlos umlaufende Förderband 40 in der
Zeichnung gegenüber dem Speicherrad 30 seitenversetzt dargestellt. Tatsächlich befindet
sich das Förderband 40 derart unterhalb des Speicherrades 30 , daß die aus dessen
Zellen abgeworfenen Briefe 12 lagerichtig auf dem Förderband 40 auftreffen. Mit dem
Förderband 40 werden die Briefe 12 in den Druckbereich eines Tintenstrahldruckers
42 befördert. Dort kann ein das Ergebnis einer Auswertung der mit der Kamera 18 gelesenen
Briefadressen in einer der Kamera 18 nachgeschalteten Auswerteeinrichtung 100 darstellender
Barkode auf die Briefe 12 aufgedruckt werden.
[0032] Anschließend werden die Briefe 12 von einem weiteren endlos umlaufenden Förderband
44 des Transportweges übernommen und an einen Vertikalförderer 46 übergeben. Mit dem
Vertikalförderer 46 werden die Briefe 12 einzeln in Taschen 48 eines endlos umlaufenden
Transporteurs 50 eingelegt, wobei in jede der Taschen 48 jeweils ein Brief eingelegt
wird. Mit dem Transporteur 50 werden die in den Taschen 48 abgelegten Briefe 12 zu
nach Zustellbezirken geordneten Sammelbehältern (nicht dargestellt) transportiert
und in Abhängigkeit vom Ergebnis der Auswertung der mit der Kamera 18 gelesenen Briefadresse
in einen der Sammelbehälter abgeworfen.
[0033] Beim Betrieb der vorstehend beschriebenen Vorrichtung werden von der Kamera 18 die
gelesenen Briefadressen darstellende Bildsignale an die Auswerteeinrichtung 100 angelegt.
In der Auswerteeinrichtung 100 erfolgt auf Grundlage der gelesenen Briefadresse eine
Zuordnung des betreffenden Briefs zu einem bestimmten Zustellbezirk. Für diese Auswertung
wird eine gewisse Zeit benötigt, die von der Lesbarkeit der Briefadresse abhängt.
[0034] Während dieser Zeit werden die Briefe 12 in einer der Zellen Z des Speicherrads 30
gehalten. Über einen Signalweg 104 wird die durch die jeweilige Drehstellung des Speicherrades
30 bei der Übergabe jedes Briefes bestimmte Zuordnung zwischen den einzelnen Zellen
Z und den darin abgelegten Briefen 12 von einer Erfassungseinrichtung 102 erfaßt.
Ferner steuert die Erfassungseinrichtung 102 das Förderband 20 über die Signalwege
106 und 108 so, daß keine Doppelbelegung der Zellen Z erfolgt.
[0035] Sobald die Auswertung der Briefadresse eines der im Zwischenspeicher 30 abgelegten
Briefe 12 beendet ist, wird von der Auswerteeinrichtung 100 über den Signalweg 105
ein Freigabesignal für den betreffenden Brief an die Erfassungseinrichtung 102 angelegt.
Nach Anlegen des Freigabesignals wird von der Erfassungseinrichtung 102 ein erstes
Entnahmesignal für die betreffende Speicherzelle Z erzeugt und über den Signalweg
104 an das Speicherrad 30 angelegt, sobald sich die betreffende Zelle Z oberhalb des
Förderbandes 40 befindet. Ansprechend auf das erste Entnahmesignal wird die am Boden
der betreffenden Zelle Z angeordnete Entnahmeklappe geöffnet und der darin abgelegte
Brief 12 auf das Förderband 40 abgeworfen.
[0036] Zusätzlich zum Freigabesignal wird von der Auswerteeinrichtung 100 auch noch ein
das Ergebnis der Auswertung der betreffenden Briefadresse darstellendes Signal über
den Signalweg 105 an die Erfassungseinrichtung 102 angelegt. In Abhängigkeit vom Zeitpunkt
der Ausgabe des Entnahmesignals für den betreffenden Brief wird über die Signalwege
110 und 112 ein dieses Ergebnis darstellendes Steuersignal an den Tintenstrahldrucker
42 und den Transporteur 50 angelegt. Dadurch wird das Bedrucken des betreffenden Briefs
12 mit einem das Ergebnis der Auswertung darstellenden Barkode und der Transport des
Briefs 12 zu dem durch die Briefadresse vorgegebenen Sammelbehälter ermöglicht.
[0037] Falls mit der Auswerteeinrichtung 100 festgestellt wird, daß eine automatische Auswertung
einer der gelesenen Briefadressen unmöglich ist, wird über den Signalweg 105 ein dieses
Ergebnis darstellendes Signal für den betreffenden Brief 12 an die Erfassungseinrichtung
102 angelegt. In der Erfassungseinrichtung 102 wird ansprechend auf dieses Signal
ein zweites Entnahmesignal für die betreffende Zelle Z erzeugt, sobald sich diese
oberhalb einer Sammelstelle für Briefe 12, deren Adressen nicht automatisch auswertbar
sind, befindet. Ansprechend auf das zweite Entnahmesignal wird die am Boden der betreffenden
Zelle angeordnete Entnahmeklappe geöffnet und der betreffende Brief 12 zur Sammelstelle
befördert, wie durch den Pfeil 114 angedeutet. Die an der Sammelstelle gesammelten
Briefe können entweder erneut der automatischen Vorrichtung oder aber einer manuellen
Verarbeitung zugeführt werden. Nach Zuordnung derartiger Briefe zu den entsprechenden
Zustellbezirken durch entsprechendes Personal und Eingeben einer entsprechenden Information
in die Erfassungseinrichtung 102 können die Briefe dem Förderband 40 zugeführt und
wieder in den automatischen Verarbeitungsvorgang eingegliedert werden.
[0038] Durch den vorstehend dargestellten Betrieb der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung
wird ermöglicht, Briefe, deren Adressen eine rasche Auswertung erlauben, bereits nach
einer halben Umdrehung des Speicherrads 30 auf das Förderband 40 abzuwerfen und zum
Transporteur 50 zu befördern. Andererseits können Briefe, deren Adressen eine längere
Auswertezeit erfordern, für mehrere Umdrehungen des Speicherrads 30 in einer der Zellen
Z gehalten werden, ohne daß dadurch das Abwerfen und der Weitertransport von Briefen
mit schnell auswertbaren Adressen beeinflußt wird. Insgesamt kann dadurch die Anzahl
der pro Zeiteinheit verarbeiteten Briefe erhöht werden, weil mit schwer auswertbaren
Briefadressen versehene Briefe den Betriebsablauf nicht unnötig verzögern. Darüber
hinaus ist die dargestellte Ausbildung des Zwischenspeichers als Speicherrad 30 mit
fächerförmigen Zellen Z äußerst kompakt, so daß die beschriebene Beschleunigung des
Verarbeitungsvorgangs mit einer nur wenig Platz in Anspruch nehmenden Vorrichtung
erreichbar ist. Dieser Platzbedarf wird bei der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung
weiter verringert, weil die Förderbänder 20, 40 und 44 als Förderwände gebildet sind,
an die die Briefe zum Transport lediglich angelehnt werden.
1. Vorrichtung zum Verarbeiten von mit Versandadressen versehenen Versandstücken (12),
mit einer Einrichtung (14, 20, 40, 44) zum Transportieren der Versandstücke (12) längs
eines Transportweges, einer in dem Transportweg angeordneten Einrichtung (18) zum
automatischen Lesen der Versandadressen und einer Einrichtung (100) zum automatischen
Auswerten der gelesenen Versandadressen, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Transportweg
stromabwärts der Leseeinrichtung (18) ein Zwischenspeicher (30) mit einer Anzahl von
Zellen (Z) angeordnet ist, in die selektiv jeweils ein Versandstück aus dem Transportweg
eingebbar ist und aus denen die Versandstücke jeweils ansprechend auf ein erstes Entnahmesignal
selektiv in den Transportweg zurückführbar sind, und eine die Zuordnung zwischen jeder
Zelle (Z) und dem darin abgelegten Versandstück (12) erfassende Einrichtung (102)
vorgesehen ist, durch die in Abhängigkeit von der Auswertung der Versandadresse in
der Auswerteeinrichtung (100) das Entnahmesignal für die dem betreffenden Versandstück
(12) zugeordnete Zelle (Z) erzeugbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Versandstücke (12) ansprechend
auf ein von der Erfassungseinrichtung (102) erzeugbares zweites Entnahmesignal zum
Ableiten aus dem Transportweg aus dem Zwischenspeicher (30) entnehmbar sind, wenn
eine automatische Auswertung der gelesenen Versandadressen der betreffenden Versandstücke
(12) nicht ausführbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erfassungseinrichtung
(102) zum Steuern des Eingebens der Versandstücke (12) in die Zellen (Z) betreibbar
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Zelle (Z) einen zwischen einer Speicherstellung und einer Entnahmestellung für die
Versandstücke (12) verlagerbaren Wandungsbereich aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Antriebseinrichtung vorgesehen ist, durch die jede Zelle (Z) in eine vorgegebene Relativlage
zum Transportweg einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Auswerteeinrichtung
(100) für die im Zwischenspeicher (30) abgelegten Versandstücke (12) Freigabesignale
erzeugbar sind, wenn ein Auswertungsergebnis für die Versandadresse des betreffenden
Versandstücks (12) vorliegt, und das erste Entnahmesignal ansprechend auf das Freigabesignal
erzeugbar ist zur Zurückführung des betreffenden Versandstücks (12) in den Transportweg.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen (Z) endlos
umlaufend antreibbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der endlose Umlauf der Zellen
einer Kreisbahn mit einer Umlaufachse (32) folgt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen (Z) von in Axialebenen
der Umlaufachse (32) angeordneten Zellenwänden (36) begrenzt sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Zellenwände
(36) zur Begrenzung von zwei Zellen (Z) dient.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellenwände (36)
im wesentlichen rechteckig mit einer parallel zur Umlaufachse (32) verlaufenden Seitenkante
gebildet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellenwände
(36) von einer Mantelfläche (38) eines Kreiszylinders mit durch die maximale Dicke
zur Verarbeitung zugelassener Versandstücke vorgegebenem Durchmesser ausgehen, dessen
Zylinderachse mit der Umlaufachse zusammenfällt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen
(Z) gleiche Abmessungen aufweisen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlaufachse
(32) im wesentlichen in Schwererichtung verläuft und der verlagerbare Wandungsbereich
der Zellen (Z) jeweils am Zellenboden angeordnet ist.
15. Vorrichtung für mit Versandadressen versehene Versandstücke, insbesondere nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, mit
einer längs eines Transportweges angeordneten Einrichtung zum automatischen Lesen
der Versandadressen (18) und
einer Einrichtung zum automatischen Auswerten der Versandadressen (100), dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Transportweg stromabwärts der Leseeinrichtung (18) eine Einrichtung (42)
zum Aufbringen einer das Ergebnis der Auswertung darstellenden Kodierung angeordnet
ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Versandstücke (12) der
Kodiereinrichtung ansprechend auf das erste Entnahmesignal aus dem Zwischenspeicher
(30) zuführbar sind.
17. Verfahren zum Verarbeiten von mit Versandadressen versehenen Versandstücken, bei dem
die Versandstücke längs eines Transportweges transportiert und dabei die Versandadressen
automatisch gelesen und ausgewertet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen
Versandstücke nach dem Lesen ihrer Versandadresse selektiv in Zellen eines im Transportweg
angeordneten Zwischenspeichers abgelegt werden, wobei die Zuordnung zwischen den Versandstücken
und den Zellen erfaßt wird, und die Versandstücke in Abhängigkeit von der Auswertung
ihrer Versandadressen selektiv aus den Zellen entnommen und dem Transportweg wieder
zugeführt werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Versandstücke ansprechend
auf ein das Vorliegen eines Auswertungsergebnisses anzeigendes Freigabesignal aus
den betreffenden Zellen entnommen werden.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Versandstücke
zum Ableiten aus dem Transportweg aus dem Zwischenspeicher entnommen werden, wenn
eine automatische Auswertung der Versandadresse der betreffenden Versandstücke nicht
ausführbar ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Ablegen
der Versandstücke in die Zellen gesteuert wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen
zum Ablegen aufeinanderfolgender Versandstücke in aufeinanderfolgende Zellen in eine
vorgegebene Relativlage zum Transportweg einstellbar sind.
22. Verfahren zum Verarbeiten von mit Versandadressen versehenen Versandstücken, insbesondere
nach einem der Ansprüche 17 bis 21, bei dem die Versandadressen während eines Transports
der Versandstücke längs eines Transportweges automatisch gelesen und ausgewertet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß im Verlauf des Transportweges nach dem Lesen und Auswerten
der Versandadressen eine das Ergebnis der Auswertung darstellende Kodierung auf die
betreffenden Versandstücke aufgebracht wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Versandstücke zum Aufbringen
der digitalen Kodierung ansprechend auf das Entnahmesignal aus dem Zwischenspeicher
entnommen werden.