[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug für die Herstellung eines Schaufelrades einer
Strömungsmaschine mit gekrümmten Schaufeln, mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 genannten Merkmalen.
[0002] Schaufelräder von Strömungsmaschinen, wie beispielsweise Lüfterräder, Turbinenräder
oder Verdichterräder eines Radialturboverdichters werden größtenteils gegossen. Als
zur Herstellung dieser komplizierten Schaufelräder geeignete Gießverfahren kommen
üblicherweise das Kokillenguß- oder das Feingußverfahren zum Einsatz. Leit-und Laufräder
von Strömungsmaschinen werden ferner im Sandgußverfahren hergestellt, wobei vielfach
das Formmaskenverfahren nach Croning angewendet wird.
[0003] Alternativ zu der urformtechnischen Herstellung von Schaufelrädern, ist auch eine
spanabhebende Fertigung anwendbar. So werden speziell Lüfter- und Verdichterräder
aus Aluminium- und Titanwerkstoffen auch mittels Fünfachsenfräsen gefertigt. Sobald
jedoch andere, verschleißfestere Werkstoffe, wie z. B. Stahlwerkstoffe, verarbeitet
werden, verteuert sich die Herstellung dieser Räder durch Fünfachsenfräsen derart
erheblich, daß eine Anwendung dieser Verfahren praktisch ausgeschlossen ist.
[0004] Für die Fertigung von Hochleistungsradialverdichterrädern und Turbinenschaufelrädern,
wie diese beispielsweise in Abgasturboladern verwendet werden, sind die gießtechnischen
Herstellungsmöglichkeiten weitgehend auf Feinguß- bzw. Feinspritzgußverfahren beschränkt.
Gründe hierfür sind die aus betriebsdynamischen Gesichtspunkten zwingend erforderliche
Einstückigkeit der Räder und die aufgrund der hohen thermischen Belastung zu wählenden
Rad-Materialien. Infolgedessen eignet sich von den bekannten Gießverfahren praktisch
nur das Wachsausschmelzverfahren zur Herstellung solcher Schaufelräder. Doch auch
hierbei müssen, wegen der hohen Schmelztemperatur der zu verarbeitenden Gußmaterialien,
Feingußformen verwendet werden, welche diesen hohen Temperaturen der Metallschmelze
standhalten. Solche Feingußformen sind wiederum nur mit Hilfe eines Modells herzustellen.
Ein solches Modell besteht aus speziellem Formwachs und entspricht hinsichtlich seiner
geometrischen Abmessungen exakt dem herzustellenden Gußstück. Zu berücksichtigen hierbei
sind allerdings die gießtechnisch erforderlichen Schwindmaße. Das Modell wird allseitig
vom Formwerkstoffumgeben und verbleibt nach der Verdichtung des Formwerkstoffes zunächst
in der Gußform.
[0005] In einem Autoclav wird das Wachsmodell aus der Formschale ausgelöst, wodurch Hohlräume
in der Gußform frei werden, die dem Gußstück entsprechen. Beim Abgießen der Formen
werden die Hohlräume von der heißen Metallschmelze ausgefüllt, sodaß nach dem Erstarren
der Schmelze in der Gußform das fertige Gußstück ausgeformt werden kann.
[0006] Da das Wachsmodell ausgeschmolzen und daher nicht wiederverwendet werden kann, kommt
einer weitgehend automatisierten Modellherstellung in Serienproduktion bei gleichzeitig
gleichbleibend hoher Maßgenauigkeit der Modelle große Bedeutung zu.
[0007] Zur Herstellung von Turbinenrädern im Wachsausschmelzverfahren ist der Anmelderin
als nicht druckschriftlicher Stand der Technik eine Modelleinrichtung bekannt, bei
der ein hoher Mechanisierungsgrad erreicht ist. Diese bekannte Modelleinrichtung besteht
aus mehreren zueinander komplementären Formsegmenten, die zusammengesetzt, das Werkzeug
für das Wachsmodell ausbilden. Die Anzahl der Segmente entspricht der Anzahl der Schaufeln
des Turbinenrades, wobei die Segemente auf einem ebenen Transportmechanismus verschiebar
festgelegt sind. Der Transportmechanismus führt die Formsegmente beim Schließen des
Werkzeugs in einer Linearbewegung im wesentlichen zentrisch oder tangential in Richtung
auf die Nabe des Turbinenrades hin zusammen. Bei geschlossenem Werkzeug werden die
Segemente in Umfangsrichtung von einem geteilten Ring umgeben, welcher als Formteil,
die Außenkontur der Schaufeln definiert. Schließlich wird das Werkzeug in axialer
Richtung durch eine Gegenplatte begrenzt, die die hintere Nabenkontur des Turbinenrades
vorgibt und gleichzeitig die Formsegemente in ihrer zusammengeführten Lage fixiert.
[0008] Der bekannte Transportmechanismus besteht im wesentlichen aus einer Trägerplatte
mit der flächig übereinander, auf einer gemeinsamen Achse angeordnet, eine Zugscheibe
und eine Kurvenscheibe verbunden sind. Die Kurvenscheibe ist drehfest an der Trägerplatte
festgelegt, während die zwischen Trägerplatte und Kurvenscheibe angeordnete Zugscheibe
um die gemeinsame Achse verdrehbar ist. Auf der drehbaren Zugscheibe sind in der Art
einer Kulissenführung entsprechend der Zahl der Formsegmente Nuten ausgebildet, welche
spiralförmig nach außen verlaufen. Die fixe Kurvenplatte weist schlitzförmige Ausnehmungen
auf, welche tangential zur Radnabe strahlenförmig in Richtung Scheibenumfang verlaufend
ausgebildet sind. Auch die Zahl der Ausnehmungen entspricht der Zahl der Formsegmente.
Jedes der Segemente liegt flächig auf der Kurvenscheibe auf und besitzt einen von
der Kontaktfläche ausgehenden und mit diesem verbundenen Nutstein. Der Querschnitt
des Nutsteines ist über einen Längenabschnitt der Ausnehmung paßgenau auf diese Ausnehmung
in der Kurvenscheibe abgestimmt und ragt durch diese hindurch bis in eine Nut der
darunterliegenden Zugscheibe. Während dieser paßgenau verschiebbare Nutstein in der
Ausnehmung der Kurvenplatte eine Führung erfährt, folgt das in die spiralförmige Nut
der Zugscheibe ragende freie Ende des Nutsteins bei einer Verdrehung der Zugscheibe
relativ zu der Kurvenscheibe dem Verlauf dieser Nut. Bedingt durch die vorgesehene
Führung in der Führungsscheibe, ist der Nutstein in seiner Bewegung in Umfangsrichtung
gehemmt und erfährt bei Drehen der Zugscheibe eine Verschiebung entlang der Ausnehmung.
Gleichzeitig mit dem Nutstein beschreibt das jeweils mit diesem verbundene Segment
eine lineare Verschiebebewegung.
[0009] Auf diese Weise werden durch den bekannten Transportmechanismus sämtliche Schaufelsegmente
symetrisch aus den Schaufelzwischenräumen des ausgehärteten Wachsmodells herausgefahren.
[0010] Obwohl sich die bekannte Modelleinrichtung bei der Serienfertigung von Turbinenrädern
bestens bewährt hat, weist sie dennoch den Nachteil auf daß sie, bedingt durch ihre
radial-tangential gerichtete lineare Verschiebbewegung der Schaufelzwischenraumsegmente,
auf die Geometrie der geraden Schaufeln bei Turbinenrädern beschränkt ist.
[0011] Schaufelräder mit gekrümmten Schaufeln müssen wegen der aufwendigen Geometrie ihrer
Schaufeln nachwievor mit Hilfe von entsprechend kompliziert gestalteten Werkzeugen,
die aus mehreren einzelnen Formteilen zusammengesetzt sind, hergestellt werden..
[0012] Solche aus mehreren Teilen oder Einzelsegmenten aufgebauten Werkzeuge weisen jedoch
Maßungenauigkeiten durch Teilungsfehler auf oder die Fertigungskosten der entsprechend
formstabil und paßgenau zu fertigenden Teile sind sehr hoch. Jedenfalls ist das sorgfältige
Zusammensetzen solcher einzelner Formteile zu dem Werkzeug sehr arbeits-und kostenintensiv,
da die losen Teile bedingt durch die aufwendige Schaufelgeometrie, durch Drehen, Abheben
und gleichzeitiges Abziehen vom gegossenen Wachsmodell manuell entfernt werden.
[0013] Da ferner das zur Modellbildung verwendete Formwachs relativ weich ist, werden bei
der Einzelausformung der Schaufelzwischräume häufig die Schaufelkontur und der Schaufelgrund
deformiert. Diese Deformierungen des Modells führen zu Maßabweichungen am fertiggestellten
Schaufelrad und damit letztlich zu einer vergrößerten Unwucht und Leistungsabweichung
des Rades.
[0014] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Werkzeug zu schaffen, mit
welchem Schaufelräder mit räumlich gekrümmten Flächen mit hoher Maßgenauigkeit einfach
und kostengünstig hergestellt werden können.
[0015] Die Lösung dieses technischen Problems ist ausgehend von den Merkmalen eines gattungsgemäßen
Werkzeugs durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gegeben. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0016] Erfindungsgemäß ist also ein Werkzeug mit einem Transportmechanismus aufgezeigt,
bei welchem sämtliche Schaufelzwischenräume von Schaufelrädern, deren Winkel zwischen
Ein- und Austrittskante einer Schaufel multipliziert mit der Anzahl der Schaufeln
einen Winkel größer als 360 Grad ergeben, in einem Arbeitsgang ausgeformt werden können.
Bei der erfindungsgemäßen Ausformung von Schaufelräder mit gekrümmten Schaufeln, beschreiben
ferner alle Schaufelzwischenraum-Segmente, trotz der komplizierten Schaufelgeometrie,
eine ebene Bewegung. Dadurch kann der Transportmechanismus einfach gestaltet und mit
geringem baulichen Aufwand dargestellt werden. Ferner erhöht die ebene Führung der
Form-Segmente auf der Kurvenscheibe ein exaktes Herausfahren der Form-Segmente aus
den dreidimensional geformten Bereichen zwischen den einzelnen Schaufeln, sodaß Beschädigungen
der räumlich gekrümmten Schaufelkontur zuverlässig vermieden werden können.
[0017] Hinsichtlich eines schadfreien Ausformvorgangs, kommt der vorteilhaften Kinematik
des erfindungsgemäßen Transportmechanismusses eine besondere Bedeutung zu. Insbesondere
erschließt das erfindungsgemäß an jedem Formsegement vorgesehene zusätzliche Führungselement,
im Vergleich zu bisher bekannten Ausformungsmechanismen einen zusätzlichen Freiheitsgrad
für die Bewegung des Formsegments. Neben der herkömmlichen linearen Bewegung der Formsegmente
besteht damit die Möglichkeit, daß jedes Segment des erfindungsgemäßen Werkzeugs auch
eine Relativbewegung um seine Hochachse durchführen kann. Praktisch wird damit der
Translationsbewegung der Segmente eine Drehbewegung überlagert, die zwingend notwendig
ist, um die Schaufelzwischenraum-Formsegmente ohne Beschädigung der Schaufelkontur
aus dem Werkzeug herausführen zu können. Die Darstellung einer solchen mehrfach überlagerten
Ausformbewegung der Formsegemente war bisher nicht bekannt und darüberhinaus der Grund,
weshalb beispielsweise die Wachsmodelle von Radialverdichterrädern nur durch aufwendige
Einzelentformung der Schaufelzwischenräume durch Urformen hergestellt werden konnten.
[0018] Neben der Notwendigkeit, die Formsegmente während der Ausformbewegung um ihre Hochachse
drehen zu können, ergibt sich ein weiterer bedeutender Vorteil aus dem erfindungsgemäß
vorgesehenen Verlauf der Leitkurve. Bei jedem Leitkurvenverlauf wechselt die Krümmung
über einen Wendepunkt ihr Vorzeichen. Dieser Vorzeichenwechsel bewirkt zusammen mit
der erfindungsgemäß vorgesehenen Zweipunktführung eine Richtungsumkehr der Drehbewegung
jedes Formsegements beim Durchfahren der Leitkurve. Die Drehrichtungsumkehr wiederum
ermöglicht das Freistellen der einzelnen Schaufelzwischenraum-Formsegmente beim Ausformen
des Schaufelrades. Ohne diese Drehrichtungsumkehr wurden die freien Enden der Schaufelkonturformteile
aufgrund der sich in radialer und axialer Richtung überlappenden Geometrie der Beschaufelung
aneinanderstoßen und beschädigt werden noch bevor sie ganz aus den Schaufelzwischenräumen
herausgeführt wären.
Weitere vorteilhafte Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines speziellen Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand
der Zeichnung.
Es zeigt.
- Figur 1:
- einen Halbschnitt durch ein erfindungsgemäßes Werkzeug;
- Figur 2:
- eine Draufsicht des Transportmechanismuses des Werkzeugs aus Figur 1 mit teilweise
freigeschnittenem Blick auf die Zugscheibe und exemplarisch in Ausgangs-und Ausformposition
dargestellten Schaufelzwischenraum-Formsegementen;
- Figur 3:
- eine räumliche Darstellung des Werkzeugs im Teilschnitt mit Schaufelzwischenraum-Formsegmenten
in Ausformposition;
- Figur 4:
- eine Draufsicht eines mit dem erfindungsgemäßen Werkzeugs hergestellten Radialverdichterrades
mit räumlich gekrümmten Schaufeln.
[0019] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Werkzeug 1 für die Herstellung eines Radialverdichterrades
20 im Wachsausschmelz-Feingußverfahren gezeigt. Dieses Werkzeug 1 dient als Modelleinrichtung
zur Herstellung eines Wachsmodells des in Figur 4 dargestellten Radialverdichterschaufelrades
20.
[0020] Die Beschaufelung des Verdichterrades 20 besteht aus 6 Vollschaufeln 22 und weiteren
6 jeweils zwischen zwei benachbarten Vollschaufeln 22 angegossenen Splitterschaufeln
21. Vollschaufeln 22 und Splitterschaufeln 21 sind in gleichen Winkelabständen angeordnet,
wobei sowohl die Vollschaufeln 22 als auch die Splitterschaufeln 21, sprich deren
Fußlinie 27, positiv gekrümmt sind (β < 90 Grad). Ferner sind die Schaufeln 21 und
22 auch in axialer Strömungsrichtung gekrümmt. Diese axiale Schaufelkrümmung ist austrittsseitig
weniger und im Radnabenbereich deutlicher ausgebildet. Die damit vorgesehene räumliche
Krümmung der an dem Radialverdichterschaufelrad 20 ausgeführten Geometrie der Beschaufelung
21, 22 ist speziell dadurch beschrieben, daß der Winkel 24 zwischen Eintrittkante
26 und Austrittkante 25 der Vollschaufeln 22 multipliziert mit der Anzahl der Vollschaufeln
22 einen Winkel größer als 360 Grad ergibt. Diese geometrische Vorgabe kennzeichnet
damit ebenfalls die räumliche Ausbildung der Schaufelzwischenraumkanäle, und davon
insbesondere, die Krümmung des Kanals in Umfangsrichtung. Diese Krümmung ist damit
nämlich auf ein Mindestmaß festgelegt, bei welchem ein bloßes Herausziehen der Schaufelzwischenraum-Segmente
5 nicht mehr möglich ist. Hier setzt nun die Erfindung ein, die zur Herstellung des
beschriebenen Radialverdichterschaufelrades 20 wie in den Figuren 1 bis 3 dargestelltes
Werkzeug vorschlägt.
[0021] Das Werkzeug 1 ist im wesentlichen rotationssymetrisch aufgebaut und aus mehreren
Teilen zusammengesetzt. Die einzelnen Teile des Werkzeugs 1 können ganz allgemein
in die eigentlichen, die Gußstückkontur darstellenden Formteile 2, 3, 4 und in Teile
eines Transportmechanismusses 30 für Schaufelzwischenraum-Formsegmente 5 unterschieden
werden. Bei der dargestellten Gußform sind folglich zwölf dieser Schaufelzwischenraum-Formsegmente
5 auf dem Transportmechanismus 30 montiert. Die Anzahl der Schaufelzwischenraum-Formsegmente
5 entspricht der Zahl der Schaufeln 21, 22 des Radialverdichterschaufelrades 20.
[0022] Jedes dieser Schaufelzwischenraum-Formsegmente 5 besteht aus einem Segmentfuß 14
und einer an diesen einstückig angeformten Schaufelkonturform 15, 16. Die Segmentfüße
14 haben jeweils den Umriß eines Kreissektors, dessen Seitenflächen 34, 35 in Umfängsrichtung
gekrümmt sind. Die Krümmung dieser paßgenaugefertigten Seitenflächen 34, 35 entspricht
der Krümmung der Schaufelfußlinie 25, während sich die radialen Seitenflächen 36,
37 der Segmentfüße 14 jeweils zu Zylindermantelflächen ergänzen. Die Zwischenraum-Formsegmente
5 sind komplimentär zueinander ausgebildet und stellen in zusammengesetzter Position
A gemeinsam eine Art Formkern für die später am Radialverdichterrad 20 vorgesehenen
Schaufelzwischenräume 23 dar. Dabei ergänzen sich die zwölf Segmentfüße 14 zu einer
kreisringförmigen Scheibe deren Innenlochdurchmesser gleich dem Durchmesser derWerkzeugnabe
28 ist. In die Werkzeugnabenöffnung ist ein Anschlagbolzen 17 eingesteckt und mit
dem Transportmechanismus verschraubt. Die zylinderförmige Umfangsmantelfläche dieses
Anschlagbolzens 11 bildet die Endposition A für die Schaufelzwischenraum-Formsegmente
5 bei geschlossener Form 1.
[0023] Den von den Schaufelzwischenraum-Formsegmenten 5 gebildeten Formkern, umfaßt in radialer
Richtung ein geteilter Ring 4. Der Formring 4 definiert die Schaufelradaußenkontur
und ist entlang seines Durchmessers in zwei Halbringteile geteilt, die jeweils paßgenau
auf die Außenumfangsfläche der Fußscheibe aufgesetzt sind. Der geteilte Ring 4 bildet
entlang seiner Außenumfangsfläche ein in Richtung weg von dem Transportmechanismus
30 konisch zulaufende Spannfläche 50 aus, auf die ein mit einer gegengleich ausgebildeten
konischen Spannfläche 52 versehener Fixierring 3 aufgeschoben ist. Dieser spannt aufgrund
der konischen Spannflächen 50, 52 und der damit in radialer Richtung erzeugten Kraftkomponente
den geteilten Ring 4 gegen die Schaufelzwischenraum-Formsegmente 5 und fixiert damit
die Formteile 4, 5 in ihrer Lage.
[0024] Schließlich wird das Werkzeug 1 in axialer Richtung auf der dem Transportmechanismus
30 abgewandten Seite, durch eine Gegenplatte 2 abgeschlossen. Die Gegenplatte 2 formt
die rückseitige Nabenkontur des Verdichterrades 20 aus und liegt entlang einer kreisförmigen
Kontaktfläche auf dem geteilten Ring 4 auf. In dieser Lage hält sie gleichzeitig den
Fixierring 3 nieder und spannt damit die Formteile 3, 4, 5 in axialer Richtung auf
den Transportmechanismus 30.
[0025] Der Transportmechanismus 30 der Schaufelzwischenraum-Formsegmente 5 ist in den Figuren
2 und 3 gezeigt. Bei diesem Transportmechanismus 30 sind auf einer Trägerplatte 6
auf einer gemeinsamen Achse 54, die gleichzeitig auch Mittelachse des Werkzeugs 1
ist, flächig übereinander eine Zugscheibe 7 und eine Kurvenscheibe 8 angeordnet. Dazu
ist auf der Trägerplatte 6 eine kreiszylinderförmige Ausnehmung 31 ausgebildet, in
der die Zugscheibe 7 Aufnahme findet. Radial auswärts von der Ausnehmung 31 verbleibt
ein Rand 32 der Trägerplatte 6, der ein Auflager für die Kurvenscheibe 8 bildet, die
auf diesem drehfest festgelegt ist. Der Rand 32 steht in axialer Richtung geringfügig
über die in die Ausnehmung 31 eingelegte Zugscheibe 7 vor, so daß die Zugscheibe 7
zwischen der Trägerplatte 6 und der Kurvenscheibe 8 montiert ist und um die gemeinsame
Achse 54 verdreht werden kann. Ein geeingnetes Handhabungsteil 33 ist am Umfang in
radialer Richtung an der Zugscheibe 7 angebracht und kann in einer Aussparung des
Randes 32 über einen Winkelbereich 38 bewegt werden. Die Aussparung ist mindestens
über einem Winkelbereich vorgesehen, der dem Drehwinkel der Zugscheibe 7 zwischen
geschlossenem Werkzeug (Position A) und der Gußform 1 in ausgeformter Stellung B entspricht.
[0026] In der Zugscheibe 7 sind insgesamt zwölf von der Scheibenachse 54 zum Umfang hin
verlaufende Zugschlitze 9 ist so ausgebildet, daß beim Verdrehen die Kraftkomponente
zum Öffnen der Segemente 5 in Längsrichtung der Leitkurve 10 auf der Kurvenscheibe
8 gerichtet wird. Alle Zugschlitze 9 beginnen auf einer gemeinsamen Kreislinie mit
radialem Abstand zur Nabenöffnung 28 und enden ebenfalls auf einer gemeinsamen Kreislinie,
deren Radius kleiner ist als der Radius der Zugscheibe 7. Die Zugschlitze 9 sind mittels
eines Fingerfräsers in die Scheibe 7 eingefräst, dessen Durchmesser gleich der Breite
der Zylinderschitze 9 ist. Demzufolge werden die Zugschlitze 9 in Drehrichtung der
Zugscheibe von zueinander parallelen Flanken 39, 40 begrenzt.
[0027] Die über der Zugscheibe 7 angeordnete und mit der Trägerplatte 6 drehfest verbundene
Kurvenscheibe 8 weist ebenfalls zwölf im wesentlichen von der Kurvenscheibenmitte
nach außen verlaufende Leitkurven 10 auf die als Ausnehmungen in die Kurvenscheibe
8 eingefräst sind. Der Verlauf der Leitkurven 10 in der Kurvenscheibe 8 entspricht
aufgrund des Bildungsgesetzes der Schaufelgeometrie im radial-inneren Abschnitt einer
archimedischen Spirale mit Zentrum auf der Achse 26 des Werkzeugs 1.
[0028] Die Leitkurve 10 ändert im äußeren Abschnitt so die Krümmung, daß das Freistellen
der einzelnen Schaufelzwischenraum-Formsegmente 5 mittels Zweipunktführung 11, 12
und Leitkurvenverlauf 10 beim Ausformen gewährleistet wird. Die Zahl der Leitkurven
10 und der Zugschlitze 9 ist nicht zwingend auf zwölf beschränkt, sondern entspricht
jeweils der Zahl der Schaufelzwischenraum-Formsegmente 5 und hängt damit von der Schaufelzahl
des herzustellenden Schaufelrades ab.
[0029] Die Leitkurven 10 und die Zugschlitze 9 sind in entgegengesetzter Umfangsrichtung
gekrümmt, wobei jeder Leitkurve 10 der Kurvenscheibe 8 ein darunterliegender Zugschlitz
9 zugeordnet ist, und so die Kurvenscheibe 8 und die Zugscheibe 4 zusammenwirkend
eine Transportbewegung bewirken.
[0030] Die Zuordnung jeweils eines Zugschlitzes 9 zu einer ausgewählten Leitkurve 10, erfolgt
mit Hilfe eines Transportbolzens 11. Der Transportbolzen 11 ist fest mit dem Schaufelzwischenraum-Formsegment
5 verbunden, bespielsweise ist, im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein freies Ende
des Transportbolzens 11 in Segment 5 eingeschraubt. Die freie Länge des Transportbolzens
11 durchgreift eine Leitkurve 10 der Kurvenscheibe 8 und ragt in den entsprechend
darunterliegenden Zugschlitz 9 der Zugscheibe 7. Damit bildet der Transportbolzen
11 einen Schnittpunkt des Zugschlitzverlaufs und des Leitkurvenverlaufs.
[0031] Die Bewegung des Transportbolzens 11 ist durch diese Kopplung beider Verläufe aneinander
festgelegt. In der Art einer Kulissenführung erfolgt dieser der Wanderung des Schnittpunktes
beider Verläufe, sobald die Zugscheibe 7 relativ zu der Kurvenscheibe 8 verdreht wird.
Da nun die Kurvenscheibe 8 als ortsfest betrachtet wird, bewegt sich der Transportbolzen
bei einer Bewegung der Zugscheibe 7 in Richtung 41 in der Leitkurve 10 und folgt dabei
dem Verlauf des Zugschlitzes 9 in Richtung Kurvenscheibenumfang. Bei entgegengesetzter
Drehrichtung 42 wird er in entgegengesetzter Richtung wieder auf den Mittelpunkt der
Kurvenscheibe 8 zu verschoben.
[0032] Hierbei wirken also die Kurvenscheibe 8 als Kulissenführung und die drehbare Zugscheibe
7 als Antrieb für den Transportbolzen 11 des Transportmechanismuses 30.
[0033] Der Transportbolzen 11 selbst, bzw. seine freie Länge weist zwei Längenabschnitte
11a, 11b auf zwischen denen in axialer Richtung ein umlaufender Bund 13 ausgebildet
ist. Während der Bund 13 einen größeren Durchmesser besitzt als die Breite der Leitkurve
10, sind die Leitkurve 10 und der Längenabschnitt 11a paßgenau aufeinander abgestimmt.
Die getroffene Wahl der Fertigungstoleranzen dieser Führungspaarung 10, 11 legt die
Maßgenauigkeit der Bewegung der Formsegmente 5 fest. Ein wesentlliches Merkmal der
Erfindung ist hierbei, die bei der Paarung Transportbolzen 11/Leitkurve 10 geschaffene
Linienführung entlang einer Mantellinie des Transportbolzens 11. Denn nur eine möglichst
kleine Berührungsfläche in Längsrichtung der Leitkurve 10 stellt sicher, daß der Transportbolzen
11 nicht in der Leitkurve 10 klemmt oder verkeilt. Desweiteren ist damit gewährleistet,
daß das Formsegment 5 trotz fest mit diesem verbundenen Transportbolzen 11 eine Drehbewegung
um dessen Längsachse ausführen kann.
[0034] Alternativ zu diesem Transportbolzen 11 kann ein Mitnahmeelement mit einer flächenhaften
Führung vorgesehen sein, jedoch muß dieses Mitnahmeelement um seine Längsachse verdrehbar
im Formsegment 5 verankert sein, um dadurch die Drehbarkeit des Formsegmentes 5 auf
der Kurvenscheibe 8 sicherzustellen.
[0035] An den Längenabschnitt 11a schließt der Bund 13 an. Der axiale Abstand des Bundes
13 entspricht der Dicke der Kurvenscheibe 8, die er beiderseits der Flanken 39, 40
der Leitkurven 10 hintergreift und so den Transportbolzen 11 in axialer Richtung festlegt.
Gleichzeitg ist auf diese Weise das Formsegment 5 derart an den Transportmechanismus
30 gebunden, daß es nur ebene Bewegungen auf der Kurvenscheibe 8 ausführen kann.
[0036] Der Bund 13 gleitet auf einer axialen Ringfläche auf einer Aussparung 31, die zwischen
der Kurvenscheibe 8 und der Zugscheibe 7 in der Kurvenscheibe 8, beiderseits der Leitkurve
10 mit der Bunddicke entsprechender Tiefe ausgebildet ist.
[0037] Eine Einstecköffnung 29 ermöglicht es, daß einzelne Formsegmente 5 in der Ausformposition
B einfach von dem Transportmechanismus 30 abgenommen werden können, ohne daß dieser
teilweise demontiert, d. h. die Kurvenscheibe 8 abgeschraubt und gelöst werden muß.
[0038] Wie in Figur 2 gezeigt, ist diese Einstecköffnung jeweils am radial außenliegenden
Ende der Leitkurven 10 in einer Gestalt und Größe ausgeführt, die ein Einstecken des
Bundes 13 in die Leitkurve 10 gestatten.
[0039] Im Unterschied zu dem Längenabschnitt 11a und dem Bund 13, die als Führungselemente
mit der Kurvenscheibe 8 zusammenwirken, ragt der freie Längenabschnitt 11b des Transportbolzens
11 in den Zugschlitz 9 der Zugscheibe 7. Sein Durchmesser ist ebenfalls gleich der
Breite des Zugschlitzes 9, allerdings läuft der Längenabschnitt 11b mit geringfügigem
Spiel im Schlitz 9.
[0040] Bei Betätigung des Transportmechanismusses 30, also bei einer Verdrehung der Zugscheibe
7, liegt der Längenabschnitt 11b an der entsprechenden Flanke 39, 40 an, die auf diesen
zunächst eine Kraft in Drehrichtung ausübt und in diese Richtung mitnehmen möchte.
Da der Transportbolzen 11 jedoch mit seinem Längenabschnitt 11a in der Leitkurve 10
der ortsfest montierten Kurvenscheibe 8 geführt wird und daher nicht der Mitnahmebewegung
der Zugscheibe 8 folgen kann, sondern seine Bewegung auf den Verlauf der Leitkurve
10 beschränkt ist, gleitet der Transportbolzen 11, und mit ihm das Formsegment 5,
unter Wirkung gleichgerichteter Kraftkomponenten entlang der Leitkurve 10. Die antreibende
Kraft ist die aufgrund der Zugscheibendrehung 41, 42 von den Zugschlitzflanken 39,
40 auf den Transportbolzenlängenabschnitt 11b ausgeübte Kraftkomponente in radialer
Richtung. Diese radiale Komponente ist Dank der sprialförmigen Geometrie der Zugschlitze
9 über den gesamten Verschiebebereich 38 zwischen geschlossener Position A und Ausformposition
B vorhanden.
[0041] Als zentrales Merkmal der Erfindung, ist für jedes Schaufelzwischenraum-Formsegment
5 zusätzlich zu den Transportbolzen 11 ein Führungsbolzen 12 vorgesehen, welcher in
Verschieberichtung des Formsegments 5 der Nabe 28 zugewandt in einem Abstand 43 zum
Transportbolzen 11 am Formsegment 5 vorgesehen ist (Figur 1). Der Führungsbolzen 12
ragt also mit seinem freien Ende in dieselbe Leitkurve 10, wie der Transportbolzen
11 und erfährt durch sie eine Führung. Die Anordnung mit einem Abstand 43 zwischen
dem Transportbolzen 11 und dem Führungsbolzen 12 ermöglicht es, zusammen mit der oben
beschriebenen Linienberührung zwischen Förderbolzen 12 und Leitkurve 10, der Verschiebebewegung
des Formsegments 5 eine Drehbewegung zu überlagern.
[0042] Für das Wesen der Erfindung ist es nicht zwingend notwendig, den Führungsbolzen 12
auf der der Werkzeugnabe zugewandten Seite des Transportbolzens 11 anzuordnen. Der
Transportbolzen 11 und der Führungsbolzen 12 können ebenso in ihrer Anordnung am Segment
5 gegeneinander vertauscht werden.
[0043] Wesentlich dagegen ist eine exakte gegenseitige Abstimmung des Abstands 43 mit der
Lage des Wendepunktes 44 der Leitkurve 10 und der von diesen beiden gebildeten Zweipunktführung
auf die geometrischen Abmessungen der Schaufelzwischenraum-Formsegmente 5. Hierbei
wird die Kinematik des Ausformens durch die zwei Vorgaben bestimmt, zu Beginn der
Ausformbewegung, die Formsegmente 5 im Nabenbereich exakt auszulösen und herauszuführen,
andererseits, wenn ausreichend Spiel im Frontbereich der Formsegmente 5 geschaffen
ist, diese zueinander freizustellen.
[0044] Die erfindungsgemäß vom Formsegment 5 ausgeführte Ausformbewegung ist durch den Verlauf
der Leitkurve 10 vorgegeben. Die jeweils eindimensionale Führung des Transportbolzens
11 und des Führungsbolzens 12 und der zwischen beiden liegende Abstand 43 ermöglicht
es, daß beide Bolzen 11, 12 zum selben Zeitpunkt bzw. an einer bestimmten Position
des Formsegments 5 auf der Kurvenscheibe 8, jeweils an verschiedenen Stellen der Leitkurve
10 anliegen und daher voneinander verschiedene Kurvenabschnitte durchlaufen.
[0045] Der Verlauf der Leitkurve 10 ist zusammengesetzt aus dem Krümmungsverlauf der archimedischen
Spirale der Schaufelfüßlinie 27 mit unstetigem Krümmungsverlauf Im umfangsnahen Bereich
wird über einem Wendepunkt 44 die Krümmung geändert. Die Überlagerung mehrerer Bahnverläufe
zu der endgültig vorgesehenen erfindungsgemäßen Leitkurve 10, ist wegen der Gestaltung
der Schaufelzwischenraum-Formsegmente 5 notwendig. Zwar wäre für ein Auseinanderfahren
und Zusammenführen der erfindungsgemäß gestalteten Segmentfüße 14 eine Führung entsprechend
der Schaufelfüßlinie 27 ausreichend, jedoch ist es die auf den Segmentfüßen angeformten
Schaufelkonturformteile 15 zwingend notwendig, die Segmente 5 zusätzlich zu verdrehen,
um diese in einer ebenen Bewegung aus den aufwendig gestalteten Schaufelzwischenräumen
herauswinden zu können.
[0046] Die Erfindung wurde exemplarisch anhand einzelner Segmente 5 und Kurven 10 beschrieben,
tatsächlich führen alle Formsegmente 5 synchron und symetrisch die gleiche Bewegung
aus, so daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen Transportmechanismuses 30 alle Schaufelzwischenraum-Formsegmente
5 des Wachsmodells des Radialverdichterrades 20 in einem Arbeitsgang durch eine einzige
Verdrehung der Zugscheibe 7 entformt werden können.
[0047] Durch den gleichermaßen einfachen wie exakten Ausformvorgang der Schaufelzwischenräume
mit einem bloßen Verdrehen der Zugscheibe 7, kann mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Werkzeugs das Guß- oder Spritzverfahren zur Herstellung von Wachsmodellen erforderlichenfalls
automatisiert werden. Bei entsprechend automatisierten Zusammenführen der losen Formteile
2, 3, 4 für das Modell und einem geeigneten Entnahme- bzw. Auswurfmechanismus ist
ferner eine kostengünstige Serienfertigung von Modellen möglich.
[0048] Darüberhinaus ist das Werkzeug 1 nicht ausschließlich zur Herstellung von Wachs-,
oder ähnliche Modellkörper beschränkt, sondern kann bei entsprechender Materialauswahl
und gießtechnischer Anspannungen ebenso direkt als Guß- oder Spritzgußform für metallische
Materialien verwendet werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0049]
- 1
- Werkzeug
- 2
- Gegenplatte, rückseitige Nabenkontur
- 3
- Fixierring
- 4
- geteilter Formring
- 5
- Schaufelzwischenraum-Formsegment
- 6
- Trägerplatte
- 7
- Zugscheibe (Antrieb)
- 8
- Kurvenscheibe (Führung)
- 9
- Nut
- 10
- Leitkurve
- 10a
- Leitkurvenbereich, erster
- 10b
- Leitkurvenbereich, zweiter
- 11
- Transportbolzen
- 12
- Führungsbolzen
- 13
- Bund
- 15
- Schaufelkonturformteil
- 16
- Schaufelkonturformteil
- 17
- Anschlagbolzen
- 18
- Einspritzbohrung
- 19
- Nabe
- 20
- Radialverdichterrad
- 21
- Splitterschaufel
- 22
- Vollschaufel
- 23
- Schaufelzwischenraum
- 24
- Winkel
- 25
- Austrittskante
- 26
- Eintrittskante
- 27
- Schaufelfüßlinie
- 28
- Nabenöffnung
- 29
- Einstecköffnung
- 30
- Transportmechanismus
- 31
- Aussparung
- 32
- Rand
- 33
- Handhabungsteil
- 34
- Seitenfläche
- 35
- Seitenfläche
- 36
- radiale Seitenfläche
- 37
- radiale Seitenfläche
- 38
- Drehwinkel
- 39
- Flanke
- 40
- Flanke
- 41
- Drehrichtung
- 42
- Drehrichtung
- 43
- Abstand
- 44
- Wendepunkt
- 45
- Leitkurvenbereich
- 50
- Spannfläche
- 52
- Spannflache
- 54
- Achse
1. Werkzeug für die Herstellung eines Schaufelrades einer Strömungsmaschine mit gekrümmten
Schaufeln, insbesondere eines Radial-Verdichterrades mit räumlich gekrümmten Schaufeln,
mit im wesentlichen
einem ersten Satz loser Formteile zur Darstellung der Schaufelradaußenkontur;
einem zweiten Satz auf einem Transportmechanismus verschiebbar festgelegter Formsegmente
zur Darstellung der Schaufelgeometrie, wobei der Transportmechanismus auf einer gemeinsamen
Achse übereinander angeordnet umfaßt:
- eine Trägerplatte,
- eine mit der Trägerplatte um die gemeinsame Achse drehbar verbundene Zugscheibe,
bei welcher zumindest über einen Bereich der Scheibenfläche vom Scheibenmittelpunkt
spiralförmig nach außen verlaufende Transportmittel ausgebildet sind,
- eine Kurvenscheibe, welche drehfest mit der Trägerplatte verbunden ist und in Richtung
vom Scheibenmittelpunkt zum Scheibenumfang hin verlaufende Führungskurven aufweist;
und
bei dem jedes Formsegment einen Segmentfuß und ein Schaufelkonturformteil umfaßt,
sowie ein Mitnehmerelement aufweist, welches gleichzeitig in einer Führungskurve läuft
und durch die Führungsscheibe hindurchragend mit Transportmitteln der Zugscheibe in
Eingriff steht, und wobei Transportmittel und Führungskurven zusammenwirkend die Bewegung
der Formsegmente vorgeben,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verlauf der Segmentfußseitenflächen (34, 35) gleich der Schaufelfußlinie (27)
der Schaufeln (21 ,22) ist,
daß der Verlauf der Leitkurven (10) aus zwei oder mehreren unterschiedlichen Kurvenverläufen
zusammengesetzt ist, wobei der Krümmungsverlauf der Leitkurve (10) mindestens über
einem Wendepunkt (44) sein Vorzeichen ändert,
daß jedes Formsegment (5) bezüglich der Längsrichtung der Leitkurve (10) im Abstand
(43) zu dem Mitnehmerelement (11) ein zusätzliches Führungselement (12) aufweist,
und daß ein Element (11, 12) durch einen ersten Kurvenverlauf und das andere Element
(11, 12) durch einen zweiten Kurvenverlauf geführt ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wendepunkt (44) den Verlauf der Leitkurve (10) in einen ersten Bereich (10a)
und einen zweiten Bereich (10b) unterteilt, wobei im ersten Bereich (10a), dessen
radialer Abstand kleiner dem radialen Abstand Abstand des radial außenliegenden Elementes
(11, 12) ist, die Krümmung der Führungskurve (10) gleich der Schaufelfußkrümmung ist,
während im zweiten Bereich (10b), die Krümmung der Führungskurve (10) das jeweils
entgegengesetzte Vorzeichen besitzt.
3. Werkzeug nach Anspruch 1, bei dem die Transportmittel in Form von Nuten in der Zugscheibe
ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement (12) als Paß-Bolzen (12) ausgebildet ist, welcher in das
Formsegment (5) eingeschraubt ist, wobei sein überstellender Teil 1 kürzer dimensioniert
ist als die Dicke der Kurvenscheibe (8).
4. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mitnehmerelement (11) als Transportbolzen (11) ausgebildet ist, welcher in
axialer Richtung zwei Passungsabschnitte (11a, 11b) aufweist, welche durch einen Bund
(13) voneinander getrennt sind.
5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenscheibe (8) zumindest im Verschiebereich des Transportbolzens (11)
auf der der Zugscheibe (7) zugewandten Seite, beiderseits entlang der Führungskurve
(10) eine Aussparung (31) aufweist, deren Tiefe mindestens der axialen Dicke des Bunds
(13) entspricht und deren Breitenausdehnung größer ist als der Durchmesser des Bundes
(13).
6. Werkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Zugscheibe (7) abgewandten Fläche der Kurvenscheibe (8) am radial
äußeren Ende der Leitkurven (10) jeweils eine Einstecköffnung (29) für den Transportbolzen
11 ausgebildet ist.
7. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der radiale Abstand des radial innenliegenden Endes der Leitkurven (10) kleiner
ist, als der radiale Abstand des radial innenliegenden Führungselements (12).
8. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkzeug (1) zur Herstellung von gießtechnischen Modellkörpern verwendet wird.
9. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkzeug (1) zur gießtechnischen Herstellung von metallischen Gußstücken verwendet
wird.