[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie Vorrichtungen zum Verkleinern
des Querschnitts der stirn- bzw. schnittseitigen Öffnungen von Lochungen in stranggepreßten
Mauerziegel-Rohlingen oder in ihrem Preßstrang, insbesondere in Hochloch-Ziegelrohlingen,
wobei die Lochungen seitlich durch voneinander beabstandete erste Stege des Mauerziegel-Rohlings
sowie durch zweite Stege begrenzt sind, welche die ersten Stege miteinander verbinden.
[0002] Stranggepreßte Mauerziegel mit Lochungen sind seit langem bekannt und haben sich
vor allem deshalb bewährt, da sie auf relativ einfache Weise in großen Stückzahlen
herstellbar sind, gute Isolationseigenschaften sowie ein geringes spezifisches Gewicht
aufweisen. Ein Nachteil dieser Mauerziegel besteht jedoch darin, daß beim Vermauern
ein Teil des Mörtels in die Mauerziegel-Lochungen eindringt, wodurch einerseits der
Mörtelverbrauch erhöht und andererseits die Wärmedammung des Mauerziegels verringert
wird.
[0003] Aus DT 24 13 629 B1 sind bereits ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art bekannt, bei dem die Mauerziegel-Rohlinge vom Preßstrang in Lochungsrichtung
mit Übermaß abgeschnitten und dann auf einem periodisch stillegbaren Förderband mittels
Anschlagplatten festgehalten werden, wobei der das Sollmaß überschreitende Bereich
des Mauerziegel-Rohlings mittels mehrerer, an den Schnittseiten des Rohlings angreifender,
exzentrisch um ein die gemeinsame Achse rotierender Wellen unter Verschließen der
Lochungen teils verschoben, teils weggeschleudert wird. Ungünstig ist bei dieser vergleichsweise
aufwendigen Vorrichtung vor allem, daß das Mauerziegelmaterial durch die Walzen unkontrolliert
weggeschleudert wird, wodurch einerseits Materialverluste auftreten und andererseits
aber auch die Vorrichtung verschmutzt.
[0004] Aus DT 2 328 783 kennt man auch bereits eine Vorrichtung der eingangs genannten Art,
bei welcher der Mauerziegel-Rohling nach Fertigung mit einer Strangpresse und nach
anschließendem Abschneiden um 90 Grad gedreht und zum Verschließen der schnittseitigen
Öffnungen der Lochungen mit den Schnittseiten zwischen mit Exzentern angetriebenen
Verreibplatten eingespannt wird. Auch bei dieser Vorrichtung wird der Mauerziegel
in Lochungsrichtung zunächst mit Übermaß vom Preßstrang abgetrennt, um dann durch
Verreiben der Stirn- bzw. Schnittseiten auf das Sollmaß gebracht zu werden. Somit
weist auch diese Vorrichtung einen erhöhten Materialverbrauch auf. Ungünstig ist außerdem,
daß durch das Einspannen des Mauerziegel-Rohlings zwischen den Vereibplatten der Rohling
gestaucht und dabei in Querrichtung deformiert wird. Außerdem kann durch das Verreiben
an den schnittseitigen Rändern ein nach außen vorstehender Grat entstehen, der bei
einem seitlichen Aneinandersetzen der Mauerziegel hinderlich ist.
[0005] Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die auf einfache Weise und ohne einen zusätzlichen Verbrauch von
Lehm- oder Ton-Material ein Verkleinern der schnittseitigen Öffnungen der Lochungen
in Mauerziegeln ermöglichen und bei denen die durch die Außenkanten des Mauerziegel-Rohlings
gebildeten Außenabmessungen erhalten bleiben.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe besteht bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
darin, daß im Bereich der schnittseitigen Öffnungen der Lochungen des Mauerziegel-Rohlings
oder dergleichen mit Abstand zu dessen Außenrand wenigstens ein Wegdrückelement zumindest
mit einem Teilbereich davon in die Außenkontur des Rohlings oder dergleichen eingeführt
wird, daß mittels dem Wegdrückelement eine quer zur Längserstreckung der zweiten Stege
wirkende Verformungskraft auf diese zweiten Stege ausgeübt wird und daß das Wegdrückelement
anschließend mit Abstand zum Außenrand des Rohlings oder dergleichen aus dessen Außenkontur
bewegt wird.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden also die zum Außenrand des Mauerziegel-Rohlings
bzw. des Preßstrangs beabstandeten zweiten Stege umgelegt, so daß weder die Außenwandungen,
noch die ersten Stege des Rohlings bzw. des Preßstrangs in ihren Abmessungen verändert
werden. Dabei erfolgt das Umlegen der Stege durch eine mittels dem Wegdrückelement
auf die zweiten Stege einwirkende, quer zu ihrer Längserstreckung in Schnittebene
orientierte Verformungskraft. Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl an den schnittseitigen
Endbereichen eines von dem Preßstrang abgetrennten Mauerziegel-Rohlings, als auch
an dem schnittseitigen Endbereich des Preßstrangs angewendet werden.
[0008] Die Außenkontur des Mauerziegel-Rohlings und insbesondere die durch die Außenkanten
des Rohlings gebildeten Außenabmessungen bleiben also erhalten. Der Mauerziegel-Rohling
kann dadurch ohne Übermaß von dem zwischen Mundstück und Kerneinsatz der Strangpresse
austretenden Preßstrang abgetrennt werden, so daß für die Anwendung des Verfahrens
kein zusätzliches Lehm- oder Ton-Material benötigt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht daher ein besonders rohstoffsparendes Verkleinern des Querschnitts der
schnittseitigen Öffnungen der Lochungen.
[0009] Die quer zur Längserstreckung der zweiten Stege auf diese einwirkende Verformungskraft
kann durch Wegdrückelemente aufgebracht werden, die etwa rechtwinklig zur Schnittebene
des Preßstrangs oder des Mauerziegel-Rohlings verfahren werden und als Verformungsstempel
ausgebildet sind, welche die Stege stegverformend beaufschlagen.
[0010] Eine andere vorteilhafte Verfahrensweise gemäß der Erfindung sieht vor, daß nach
dem Einführen des Wegdrückelementes zur Ausübung der Verformungskraft das Wegdrückelement
und der Rohling oder dergleichen zum Umlegen der zweiten Stege des Rohlings entlang
der schnittseitigen Enden der ersten Stege des Rohlings oder dergleichen relativ zueinander
verschoben werden. Bei diesem Vorschlag gemäß der Erfindung wird das Wegdrückelement
somit praktisch rakelartig benutzt.
[0011] Vorteilhaft ist, wenn der Querschnitt der schnittseitigen Öffnungen bis auf einen
Restquerschnitt verkleinert wird. Die Mauerziegel-Rohlinge können dann beim anschließenden
Trocknungsverfahren in einem Trockner schneller getrocknet werden. Zweckmäßigerweise
ist der freie Restquerschnitt der Lochungen dabei so dimensioniert, daß dieser groß
genug ist, um während des Trockungsvorgangs einen ausreichend großen Luftstrom durch
die Öffnungen hindurchtreten zu lassen, die Restöffnungen aber andererseits zu klein
sind, um ein Eindringen von Mörtel in die Lochungen zu ermöglichen.
[0012] Eine Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß der Querschnitt der schnittseitigen
Öffnungen im wesentlichen geschlossen wird. Dadurch kann auch bei einem dünnflüssigen
Mörtel ein Eindringen des Mörtels in die Öffnungen vermieden werden.
[0013] Vorzugsweise werden die Querschnitte der schnittseitigen Öffnungen jeweils nur an
einer Schnittseite des Mauerziegel-Rohlings verkleinert, damit im Trockner die Feuchtigkeit
besser aus dem Inneren des Rohlings abgeführt werden kann. Beim Palettieren werden
die Mauerziegel dann zweckmäßigerweise mit der die kleineren Öffnungsquerschnitte
aufweisenden Schnittseite nach oben orientiert, damit die Handhabung für den Maurer
entsprechend erleichtert ist und der Mauerziegel beim Einbau in eine Mauer nicht mehr
gekippt werden muß.
[0014] Bedarfsweise kann vorgesehen sein, daß bei wenigstens einer Lochung des Mauerziegel-Rohlings
der Querschnitt an beiden schnittseitigen Öffnungen der Lochung verkleinert wird.
Beim Verankern des Mauerziegels brauchen die beiden Schnittseiten dann nicht von einander
unterschieden werden.
[0015] Bei Mauerziegel-Rohlingen, die nach dem Abtrennen von dem Preßstrang insbesondere
auf einem Förderband transportiert werden oder bei einem aus der Strangpresse austretenden
Preßstrang ist vorgesehen, daß die zweiten, beispielsweise senkrecht oder waagrecht
verlaufenden Stege des Rohlings oder dergleichen während seines Transports umgelegt
werden und daß dazu das Wegdrückelement synchron mit dem Rohling oder dergleichen
mitbewegt und anschließend wieder in die Ausgangslage zurückbewegt wird. Dadurch ergibt
sich ein praktisch kontinuierlicher Transportfluß.
[0016] Um bei Verwendung der erfindungsgemäßen Mauerziegel einen gleichmäßigen und dennoch
sparsamen Mörtelauftrag erzielen zu können, sieht ein weiterbildender Vorschlag gemäß
der Erfindung von eigener schutzwürdiger Bedeutung vor, daß der über die umgelegten
zweiten Stege vorstehende Teilbereich des Außenrandes sowie der ersten Stege bis etwa
in Höhe der zweiten Stege am Mauerziegel-Rohling oder am getrockneten oder gebrannten
Mauerziegel abgetragen wird. Dabei kann der über die umgelegten zweiten Stege vorstehende
Teilbereich des Außenrandes sowie der ersten Stege am Mauerziegel-Rohling beispielsweise
mittels eines Drahtes oder dergleichen Schneidevorrichtung abgeschnitten oder auch
nach dem Trocknen oder Brennen des Mauerziegels in üblicher Weise abgeschliffen werden.
Bei dieser Vorgehensweise hat der erfindungsgemäße Mauerziegel im Bereich der umgelegten
zweiten Stege eine weitgehend plane und geschlossene flachseitige Oberfläche, die
einem unnötigen Mörtelverbrauch sowie eine Herabsetzung der mit dem Mauerziegel erreichbaren
Wärmedämmung wirkungsvoll entgegenwirkt.
[0017] Bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art besteht eine Lösung der vorgenannten
Aufgabe darin, daß die Vorrichtung wenigstens ein Wegdrückelement sowie einen Vorschub-Antrieb
aufweist, mit dem das Wegdrückelement und der Mauerziegel-Rohling oder dergleichen
zum Umlegen seiner zweiten, beispielsweise senkrecht oder waagerecht verlaufenden
Stege entlang der schnittseitigen Enden der Stege des Rohlings oder dergleichen relativ
zueinander bewegbar sind und daß ein quer zur Vorschubrichtung wirkender Zustellantrieb
für eine Relativbewegung zum Einführen und Herausbewegen des Wegdrückelements aus
der Außenkontur des Rohlings oder dergleichen vorgesehen ist.
[0018] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können - wie dies bereits beim Verfahren erläutert
wurde - zum Verkleinern der Querschnitte der schnittseitigen Öffnungen der Rohling-
oder Preßstrang-Lochungen die Stege des Mauerziegel-Rohlings bzw. des Preßstrangs
mit Abstand von dessen Außenrand umgelegt werden, wobei sich die Außenabmessungen
des Mauerziegel-Rohlings bzw. des Preßstrangs praktisch nicht ändern. Die Vorrichtung
arbeitet besonders rohstoffsparend, da zum Verkleinern oder Verschließen der Lochungsquerschnitte
kein zusätzliches Material benötigt wird, sondern lediglich die ohnehin in dem Mauerziegel-Rohling
bzw. dem Preßstrang vorhandenen senkrechten oder waagrechten Stege umgelegt oder umgebogen
werden müssen.
[0019] Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, daß das Wegdrückelement zumindest in dem in die
Außenkontur des Mauerziegel-Rohlings oder dergleichen einführbaren Teilbereich eine
quer zu den ersten Stegen verlaufende Profilierung hat, die Vorsprünge aufweist, welche
in Gebrauchsstellung zum Umlegen der zweiten Stege an diesen angreifen und die zwischen
den Vorsprüngen befindliche Aussparungen hat, in welche die Stege in Gebrauchsstellung
des Wegdrückelements eingreifen. Mit einem solchen Wegdrückelement können in einem
Arbeitsgang mehrere, nebeneinander angeordnete Mauerziegel-Stege gleichzeitig umgelegt
werden. Das Wegdrückelement erstreckt sich dann - abgesehen von den Randbereichen
des Mauerziegel-Rohlings bzw. des Preßstrangs - vorzugsweise etwa über deren gesamte
Breite oder Höhe, so daß mit einer einzigen Vorschubbewegung sämtliche Stege des Mauerziegel-Rohlings
bzw. des Preßstrangs bearbeitet werden können.
[0020] Eine besonders einfache Vorrichtung ergibt sich, wenn das Wegdrückelement ein Rakel
ist, wenn dieses vorzugsweise kammartig ausgebildet ist, wobei die Vorsprünge durch
Zähne gebildet sind, die in Gebrauchsstellung an den zweiten Stegen angreifen, und
wenn zwischen den Zähnen Aussparungen oder Lücken für den Eingriff der ersten Stege
vorgesehen sind. Die Vorrichtung kann dann durch Austauschen des Rakels auf einfache
Weise an unterschiedliche Mauerziegeltypen, beispielsweise an Mauerziegel mit unterschiedlichem
Lochungsmuster oder Lochungsquerschnitt angepaßt werden.
[0021] Vorteilhaft ist, wenn wenigstens ein Wegdrückelement eine in Bezug zu den unverformten
zweiten Stegen in deren Biege- oder Wegdrückrichtung genannte Schräg- oder Gleitfläche
für die zweiten Stege aufweist. Eine solche Schrägfläche kann beispielsweise bei einem
als Rakel ausgebildeten Wegdrückelement dadurch erreicht werden, daß das Rakel in
Bezug zur Längserstreckungsrichtung der Lochungen des Mauerziegel-Rohlings bzw. des
Preßstrangs in Wegdrückrichtung der Stege geneigt ist. Die zweiten Stege können dann
noch leichter umgelegt oder umgebogen werden, was höhere Arbeits- oder Vorschubgeschwindigkeiten
für das Wegdrückelement ermöglicht.
[0022] Eine Ausführungsform sieht vor, daß wenigstens ein Wegdrückelement als in Abwälzrichtung
drehbar gelagerte und gegebenenfalls angetriebene Walze ausgebildet ist. Die Abrollbewegung
der Walze ermöglicht dabei einen besonders geringen Vorschubwiderstand für das Wegdrückelement.
Hierzu können beispielsweise bei einem kammartig ausgebildeten Rakel an den freien
Enden der Kamm-Zähne jeweils kleine Walzen oder Rollen vorgesehen sein. Bedarfsweise
können die Walzen, vorzugsweise entgegen ihrer Abwälzrichtung, angetrieben sein. Das
Mauerziegelmaterial, das beispielsweise Ton sein kann, verschmiert dann bei Berührung
mit der Walze, so daß die Walze praktisch auf dem Mauerziegelmaterial gleitet. Eine
solche angetriebene Walze kann beispielsweise als Form- oder Profilwalze mit einer
zu den Stegen des Mauerziegel-Rohlings bzw. des Preßstrangs passenden Profilierung
ausgebildet sein.
[0023] Bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art besteht eine weitere Lösung der
obengenannten Aufgabe darin, daß die Vorrichtung wenigstens ein als Verformungsstempel
ausgebildetes Wegdrückelement aufweist, daß das wegdrückelement und der Mauerziegel-Rohling
oder dergleichen mittels eines Zustellantriebes relativ zueinander quer zur Rohling-Schnittebene
verfahrbar sind und daß das Wegdrückelement mindestens einen zweiten Steg im Verlauf
der Zustellbewegung stegverformend beaufschlagt. Da das mittels dem Zustellantrieb
quer und vorzugsweise rechtwinklig zur Schnittebene des Rohlings oder des Preßstrangs
verfahrbare und als Verformungsstempel ausgebildete Wegdrückelement die zweiten Stege
stegverformend beaufschlagt, können diese Stege nur in die schnittseitigen Öffnungen
der im Rohling oder im Preßstrang vorgesehenen Lochungen ausweichen, wo sie erfindungsgemäß
einem übermäßigen Mörtelverbrauch entgegenwirken.
[0024] Eine konstruktiv besonders einfache Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht vor,
daß das Wegdrückelement mit seinem freien Stirnende den zweiten Steg beaufschlagt.
Durch die Druckbeaufschlagung des zweiten Steges mittels dem freien Stirnende des
Wegdrückelementes wird dieser zweite Steg zur Seite hin verformt und verengt somit
in der erwünschten Weise den Öffnungsquerschnitt der zwischen den ersten sowie den
zweiten Stegen vorgesehenen Löcher. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn das Wegdrückelement
ein keilförmiges freies Stirnende hat und wenn das Wegdrückelement mit seiner insbesondere
etwa parallel zu den zweiten Stegen orientierten Schneide diese vorzugsweise etwa
mittig beaufschlagt. Bei dieser Ausführungsform teilt das Wegdrückelement mit seinem
keilförmigen freien Stirnende den von ihm beaufschlagten Steg und verformt die aufgeteilten
Steghälften in beide Seitenrichtungen.
[0025] Eine andere Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht vor, daß das Wegdrückelement
einen stift- oder stabförmigen und im Querschnitt mehreckigen, vorzugsweise dreieckigen
Verformungsstempel bildet, welcher die zweiten Stege mit seinem insbesondere abgeflachten
freien Stirnende beaufschlagt. Diese dreieckförmigen Verformungsstempel beaufschlagen
die zweiten Stege mit der vorzugsweise abgeflachten und im Querschnitt dreieckigen
Stirnfläche, wodurch das Lehm- oder Ton-Material bereichsweise in den zwischen den
Stegen liegenden Zwischenraum verdrängt wird. Durch diese Verdrängung des Lehm- oder
Tonmaterials werden im Bereich der Schnittebene des Rohlings vorspringende Teilbereiche
der Stege gebildet, welche den Mörtel ebenfalls zurückhalten.
[0026] Eine bevorzugte Weiterbildung gemäß der Erfindung von eigener schutzwürdiger Bedeutung
sieht vor, daß das Wegdrückelement einen sich entgegen der Zustellrichtung erweiternden
Querschnitt hat und daß das Wegdrückelement die zweiten Stege vorzugsweise im Verlauf
seiner Querschnittserweiterung beaufschlagt. Dabei ist es vorteilhaft, wenn das Wegdrückelement
eine Stempelfläche mit einem sich entgegen der Zustellrichtung kurvenförmig, vorzugsweise
konkav erweiternden Querschnitt hat und wenn das Wegdrückelement in seiner Längserstreckung
vorzugsweise etwa in Längsrichtung der zweiten Stege orientiert ist. Durch einen sich
kurvenförmig und insbesondere konkav erweiternden Querschnitt der auf einer Seite
des Wegdrückelementes vorgesehenen Stempelfläche ist nur ein vergleichsweise geringer
Hub des Wegdrückelementes erforderlich, um die von ihm mittels seiner Stempelfläche
beaufschlagten Stege praktisch rechtwinklig umzulegen.
[0027] Grundsätzlich ist es möglich, daß nur ein Wegdrückelement vorgesehen ist, welches
die einzelnen zu verformenden Stege eines Mauerziegel-Rohlings oder eines Preßstranges
nacheinander beaufschlagt. Um jedoch den Herstellvorgang nicht zu verzögern, ist es
vorteilhaft, wenn eine Anzahl von Wegdrückelementen an einem gemeinsamen Stempelträger
vorgesehen sind und wenn der Stempelträger mittels dem Zustellantrieb quer, vorzugsweise
etwa rechtwinklig zur Rohling-Schnittebene verfahrbar ist.
[0028] Um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen, ist es vorteilhaft, wenn am Stempelträger
mehrere Reihen von Wegdrückelementen vorgesehen sind, die in ihrem Reihenabstand und
in ihrem Abstand zueinander an die Abmessungen des Mauerziegel-Rohlings sowie die
Anordnung seiner Stege angepaßt sind.
[0029] Dabei sieht eine besonders vorteilhafte Ausführungsform gemäß der Erfindung vor,
daß die Wegdrückelemente mit ihren Stempelflächen reihenweise in entgegengesetzte
Richtungen orientiert sind. Auf diese Weise werden Scherkräfte reduziert, die sich
beim Verformen der Stege und beim Beaufschlagen des Rohlings oder des Preßstranges
mittels dem Stempelträger ergeben könnten.
[0030] Die üblicherweise von einem Preßstrang abgeschnittenen Mauerziegel-Rohlinge werden
meist gruppenweise vereinzelt. Beim Vereinzeln und Zuführen der Mauerziegel-Rohlinge
zum Trockner müssen diese einzeln gehandhabt werden, wozu für jeden der Mauerziegel-Rohlinge
eine Greifvorrichtung vorgesehen ist, die zwei Greifplatten hat, welche den Ziegelstein
beaufschlagen. In diesem Zusammenhang sieht ein besonders vorteilhafter Vorschlag
gemäß der Erfindung vor, daß der Vorrichtung eine Handling-Einrichtung mit zumindest
zwei relativ zueinander verfahrbaren und wenigstens einen Mauerziegel-Rohling zwischen
sich einspannenden Greifelementen zugeordnet ist und daß zumindest eines der Greifelemente
als Stempelträger mit einer Anzahl von Wegdrückelementen ausgebildet ist.
[0031] Besonders günstig ist, wenn die Vorrichtung zumindest eine messerartige Schneidkante
zum zumindest bereichsweisen Durchtrennen des seitlichen Verbindungsbereichs zwischen
den zweiten, beispielsweise waagrecht verlaufenden, und den ersten, beispielsweise
senkrecht dazu verlaufenden Stegen aufweist. Ist diese messerartige Schneidkante beispielsweise
einem rakelartig verwendeten Wegdrückelement seitlich vorgeschaltet, werden die zweiten
Stege des Mauerziegel-Rohlings beziehungsweise des Preßstrangs bei der Vorschubbewegung
des Wegdrückelementes mit den diesen vorgeschaltenen Schneidkanten vorzugsweise dicht
benachbart zu den ersten Stegen durchtrennt, so daß die zweiten Stege anschließend
mit dem Wegdrückelement leichter umgebogen oder umgelegt werden können.
[0032] Vorteilhaft ist, wenn eine Vorschubeinrichtung zum synchronen Mitbewegen der Wegdrückelemente
mit den Mauerziegel-Rohlingen oder dergleichen vorgesehen ist. Die Querschnitte der
schnittseitigen Öffnungen der Mauerziegel-Lochungen können dann während des Transports
des Mauerziegel-Rohlings zum Trockner bzw. während des Austretens des Preßstrangs
aus der Strangpresse verkleinert oder geschlossen werden.
[0033] Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0034] Es zeigen in unterschiedlichen Maßstäben und zum Teil stärker schematisiert:
- Fig.1
- eine perspektivische Darstellung eines Mauerziegel-Rohlings und eines Rakels, wobei
das Rakel mit Abstand vom Außenrand des Mauerziegel-Rohlings in Richtung des Pfeils
Pf1 in die Außenkontur des Rohlings abgesenkt wird,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung ähnlich Figur 1, bei der jedoch die Stege zum Verkleinern
des Querschnitts der schnittseitigen Öffnungen der Lochungen bereits mit dem Rakel
umgelegt wurden und das Rakel mit Abstand vom Außenrand des Mauerziegel-Rohlings in
Richtung des Pfeils Pf3 wieder aus der Außenkontur des Rohlings herausbewegt wird,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch den Mauerziegel-Rohling entsprechend Figur 1, der das mit
Abstand vom Außenrand in die Außenkontur des Rohlings abgesenkte Rakel erkennen läßt,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch den Mauerziegel entsprechend Figur 2, wobei das Rakel nach
Umlegen der Stege mit Abstand vom Außenrand des Mauerziegel-Rohlings aus dessen Außenkontur
herausbewegt wird,
- Fig. 5
- einen oberhalb eines Mauerziegel-Rohlings positionierten und etwa rechtwinklig zur
Schnittebene dieses Rohlings verfahrbaren Stempelträger in einem Querschnitt, der
an der dem Rohling zugewandten Flachseite einer Trägerplatte eine Anzahl von Verformungsstempeln
trägt, welche die Stege des Mauerziegel-Rohlings stegverformend beaufschlagen,
- Fig. 6
- den Stempelträger aus Figur 5 in einer perspektivischen Ansicht, wobei die in mehreren
parallelen Reihen angeordneten Verformungsstempel deutlich zu erkennen sind, und
- Fig. 7
- mehrere, im Querschnitt dreieckige Verformungsstempel in einer Draufsicht, wobei die
stift- oder stabförmigen Verformungsstempel die Stege mit ihrem abgeflachten freien
Stift- oder Stabende beaufschlagen.
[0035] Figur 1 zeigt einen von einem Preßstrang einer Strangpresse abgetrennten Mauerziegel-Rohling
1, der mittels eines zu der Strangpresse gehörenden Kerneinsatzes hergestellte Lochungen
2 aufweist, die seitlich durch voneinander beabstandete erste Stege 3 des Mauerziegel-Rohlings
1 sowie durch zweite Stege 4 begrenzt sind, welche die ersten Stege 3 miteinander
verbinden. Die Lochungen 2 weisen einen etwa rechteckigen Querschnitt auf, der den
Mauerziegel-Rohling 1 über seine gesamte Dicke durchsetzt. Bedingt durch das Strangpreßverfahren
sind die Lochungen 2 parallel zueinander ausgerichtet und weisen jeweils an den beiden
Schnittseiten des Rohlings 1 im wesentlichen rechteckige Öffnungen 5 auf. Bei der
Herstellung des Mauerziegel-Rohlings 1 mittels einer Strangpresse können die ersten
Stege 3 beispielsweise waagrecht und die zweiten Stege 4 senkrecht dazu angeordnet
sein. Statt der in der Zeichnung dargestellten rechteckigen Öffnungen können selbstverständlich
auch solche mit anderem Querschnitt (rund, mehreckig usw.) vorgesehen sein.
[0036] Zum Verkleinern des Querschnitts dieser Öffnungen 5 ist eine Vorrichtung vorgesehen,
die ein Wegdrückelement 6 aufweist, das bei einem Mauerziegel-Rohling 1 (Figur 1)
mittels eines Zustellantriebs mit Abstand von den schnittseitigen Außenrändern 7 des
Mauerziegel-Rohlings 1 in Richtung des Pfeils Pf1 in die Außenkontur des Rohlings
1 einführbar ist. Das Wegdrückelement 6 ist als kammartiges Rakel ausgebildet und
weist in seinem in die Außenkontur des Rohlings 1 einführbaren Teilbereich eine quer
zu den Stegen 3 verlaufende Profilierung mit in Richtung des Mauerziegel-Rohlings
1 vorstehenden Zähnen 8 auf, zwischen denen Aussparungen 9 vorgesehen sind, in welche
die Stege 3 beim Einführen des Wegdrückelements 6 in die Außenkontur des Rohlings
1 eingreifen. Dabei ist das Wegdrückelement 6 beim Einführen in die Außenkontur des
Mauerziegel-Rohlings 1 so positioniert, daß die Zähne 8 jeweils in eine zu einem Außenrand
7 des Rohlings 1 benachbarte Lochung 2 eingreifen (vgl. Figur 3). Das in die Außenkontur
des Mauerziegel-Rohlings 1 abgesenkte Wegdrückelement 6 wird anschließend mit einer
Vorschubeinrichtung in Richtung des Pfeils Pf2 entlang der schnittseitigen Enden der
Mauerziegel-Stege 3 relativ zu dem Rohling 1 bewegt, wobei die Zähne 8 des Wegdrückelements
6 die zweiten Stege 4 in Richtung des Pfeils Pf2 umlegen oder umbiegen (Figur 2 und
4). Der Querschnitt der schnittseitigen Öffnungen 5 der Lochungen 2 wird dadurch verkleinert,
so daß der Mörtel beim Vermauern des Mauerziegels 1 nicht mehr oder nur noch in geringer
Menge in die Lochungen 2 des Mauerziegels 1 eindringen kann. Dadurch kann einerseits
Mörtel gespart werden und andererseits werden die Isolationseigenschaften des beispielsweise
in eine Mauer eingebauten Mauerziegels 1 verbessert. Selbstverständlich können zum
Verkleinern des Querschnitts der Öffnungen 5 statt der zweiten Stege 4 auch die ersten
Stege 3 entsprechend ausgelenkt werden, jedoch wird bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
ein Auslenken der zweiten Stege 4 bevorzugt, da die Auslenkung dann in Richtung der
kürzeren Quererstreckung der Querschnittsfläche der Öffnungen 5 erfolgt.
[0037] Durch mehr oder weniger tiefes Einführen des Wegdrückelements 6 in Richtung des Pfeils
Pf1 (Figur 1) in die Mauerziegel-Außenkontur kann der nach dem Umlegen der zweiten
Stege 4 an den Öffnungen 5 verbleibende freie Querschnitt der Lochungen 2 eingstellt
werden. Dabei wird der freie Restquerschnitt vorzugsweise so dimensioniert, daß der
relativ zähflüssige, breiige Mörtel praktisch nicht mehr in die Öffnungen 5 eindringen
kann, daß aber noch eine genügend große Öffnung verbleibt, die im Trockner ein Durchströmen
der Lochungen 2 mit Luft ermöglicht. Die Mauerziegel-Rohlinge 1 können dann schneller
getrocknet werden und brauchen nicht solange im Trockenofen zu verbleiben. Nachdem
die zweiten Stege 4 mit dem Wegdrückelement 6 umgelegt wurden, wird das Wegdrückelement
6 in Richtung des Pfeils Pf3 aus der Außenkontur des Mauerziegel-Rohlings 1 herausbewegt
(Figur 2 und 4). Zum Verkleinern der Querschnitte der schnittseitigen Öffnungen 5
werden also nur die zweiten Stege 4 umgelegt, während die vier Mauerziegel-Außenränder
7 und die ersten Mauerziegel-Stege 3 unverändert bleiben. Die Außenkontur und die
Außenabmessungen des Mauerziegels 1 bleiben dadurch praktisch vollständig erhalten.
[0038] Damit die freien Enden der Mauerziegel-Stege 3 besser umgebogen werden können, ist
es vorteilhaft, wenn das Wegdrückelement 6 in Wegdrückrichtung gegenüber der Längserstreckungsrichtung
der Lochungen 2 geneigt ist, was in Figur 3 strichliniert angedeutet ist.
[0039] Erwähnt werden soll noch, daß die dem Fachmann an sich bekannte Vorschubeinrichtung
und der Zustellantrieb für das Wegdrückelement 6 in der Zeichnung aus Gründen der
Übersichtlichkeit nicht dargestellt sind. Da zum Umlegen der zweiten Stege 4 eine
Relativbewegung zwischen Mauerziegel-Rohling 1 und Wegdrückelement 6 erforderlich
ist, kann selbstverständlich auch der Mauerziegel-Rohling 1 entsprechend bewegt werden.
[0040] In den Figuren 5 und 6 ist eine weitere Vorrichtung dargestellt, die ebenfalls zum
Verkleinern des Öffnungsquerschnittes der Öffnungen 5 vorgesehen ist. Die Vorrichtung
gemaß den Figuren 5 und 6 weist einen Stempelträger 10 auf, der mittels eines hier
nicht weiter dargestellten Zustellantriebes in den Pfeilrichtungen Pf4 und Pf5 quer
und vorzugsweise rechtwinklig zur Schnittebene des Mauerziegel-Rohlings 1 verfahrbar
ist. Dabei sind an der dem Rohling 1 zugewandten Flachseite des Stempelträgers 10
mehrere Wegdrückelemente 6' vorgesehen, die hier als Verformungsstempel 11 ausgebildet
sind und in einer Endstellung des Zustellantriebes die zweiten Stege 4 stegverformend
beaufschlagen.
[0041] Um die zweiten Stege 4 mittels der Verformungsstempel 11 umlegen zu können, weisen
die Verformungsstempel 11 eine sich entgegen der Zustellrichtung Pf4 in Pfeilrichtung
Pf5 erweiternden Querschnitt auf, wobei die auf einer Stempelseite der Verformungsstempel
11 vorgesehene Stempelfläche 12 einen kurvenförmigen und insbesondere konkaven Querschnitt
hat. Durch diese insbesondere konkave Formgebung der an den Verformungsstempeln 11
vorgesehenen Stempelfläche 12 ist nur ein geringer Hub in Zustellrichtung Pf4 erforderlich,
um die Stege praktisch geführt nahezu in einem rechten Winkel umlegen zu können. Dabei
beaufschlagen die Verformungsstempel 11 die ihnen zugeordneten Stege 4 im Verlauf
ihrer Querschnittserweiterung mit ihrer kurvenförmigen Stempelfläche 12.
[0042] Wie aus Figur 6 deutlich wird, sind die jeweils als Wegdrückelement 6' dienenden
Verformungsstempel 11 in ihrer Längserstreckung etwa in Längsrichtung Pf6 der zweiten
Stege 4 orientiert. Dabei sind am gemeinsamen Stempelträger 10 mehrere Reihen von
Wegdrückelementen 6' vorgesehen, die in ihrem Reihenabstand und in ihrem Abstand zueinander
an die Abmessungen des Mauerziegel-Rohlings sowie die Anordnung seiner Stege 3, 4
angepaßt sind. Da jeder Verformungsstempel 11 in seiner Längserstreckung der Steglänge
der zweiten Stege 4 in der Schnittebene entspricht, werden auch die zweiten Stege
4 über ihre gesamte Längserstreckung verformt, während die ersten Stege 3 in dem zwischen
den beabstandeten Verformungsstempeln 11 verbleibenden Freiraum 13 unverformt bleiben.
Aus Figur 6 wird deutlich, daß auch der Umfangsrand des Rohlings 1 von den Verformungsstempeln
11 nicht beaufschlagt wird und daher unverformt bleibt.
[0043] Um die beim Umlegen der Stege 4 parallel zur Schnittebene wirkenden Verformungskräfte
ausgleichen und um unerwünschten Scherkräften entgegenwirken zu können, sind die Wegdrückelemente
6' mit ihren Stempelflächen 12 von Reihe zu Reihe in entgegengesetzte Richtungen orientiert.
[0044] Zweckmäßigerweise wird auch bei der in den Figuren 5 und 6 dargestellten Vorrichtung
nur die in Gebrauchsstellung obere Seite der Mauerziegel-Rohlinge mittels der Wegdrückelemente
6' bearbeitet, um das Austrocknen des Rohlings 1 im Bereich der Öffnungen 5 zu erleichtern.
Vorteilhaft ist es, wenn der Stempelträger 10 lediglich im Bereich der Grifflöcher
keine Wegdrückelemente 6' hat, um hier möglichst große und unverformte Grifflöcher
freizuhalten.
[0045] Die Mauerziegel-Rohlinge 1 werden üblicherweise von einem hier nicht dargestellten
Preßstrang abgeschnitten und beispielsweise in Sechsergruppen vereinzelt. Beim Vereinzeln
und Zuführen der Rohlinge 1 zum Trockner müssen diese jedoch einzeln gehandhabt werden,
wozu für jeden der sechs Mauerstein-Rohlinge einer Gruppe eine Greifvorrichtung vorgesehen
ist, die zwei Greifplatten hat, welche den Rohling beaufschlagen. Eine bevorzugte
Ausführungsform gemäß der Erfindung sieht nun vor, daß der Vorrichtung eine Handling-Einrichtung
mit zumindest zwei relativ zueinander verfahrbaren und wenigstens einen Mauerziegel-Rohling
1 zwischen sich einspannenden Greifelementen zugeordnet ist und daß mindestens eines
dieser Greifelemente als Stempelträger 10 mit einer Anzahl von Wegdrückelementen 6'
ausgebildet ist.
[0046] Während die zweiten Stege 4 gemäß Fig. 5 nach dem Umlegen ohne weiteres in Höhe des
Außenrandes 7 sowie der ersten Stege 3 abschließen, werden die mit dem rakelartigen
Wegdrückelement 6 umgelegten Stege 4 in Fig. 4 unter den Außenrand 7 sowie die ersten
Stege 3 niedergedrückt. Bei der Verwendung insbesondere des rakelartigen Wegdrückelementes
6 kann es daher zweckmäßig sein, wenn der über die umgelegten zweiten Stege 4 vorstehende
Teilbereich a des Außenrandes sowie der ersten Stege 3 bis etwa auf die Höhe h der
umgelegten zweiten Stege 4 abgetragen wird.
[0047] In Figur 7 sind weitere Wegdrückelemente 6' dargestellt, die ebenfalls einen stift-
oder stabförmigen Verformungsstempel 11 bilden. Dabei weisen die Verformungsstempel
11 gemäß Figur 7 einen dreieckförmigen Querschnitt auf. Diese dreieckförmigen Verformungsstempel
11 gemäß Figur 7 beaufschlagen die zweiten Stege 4 mit dem abgeflachten freien Stirnende,
wobei das Lehm- oder Tonmaterial des Mauerziegel-Rohlings 1 bereichsweise in die zwischen
den zweiten Stegen 4 liegenden Öffnungen 5 verdrängt wird. Durch diese Verdrängung
des Lehm- oder Tonmaterials werden vorspringende Teilbereiche der zweiten Stege 4
gebildet, welche den Mörtel ebenfalls zurückhalten. Dabei ist es vorteilhaft, wenn
am Stempelträger 10 jeweils mehrere, vorzugsweise drei Verformungsstempel 11 jeweils
einem zweiten Steg 4 des Mauerstein-Rohlings 1 zugeordnet sind, und wenn diese Verformungsstempel
den Steg 4 abwechselnd an seinen gegenüberliegenden Längsrändern beaufschlagen.
1. Verfahren zum Verkleinern des Querschnitts der schnittseitigen Öffnungen (5) von Löchern
oder Lochungen (2) in stranggepreßten Mauerziegel-Rohlingen (1) oder im zugehörigen
Preßstrang, insbesondere in Hochloch-Mauerziegel-Rohlingen, wobei die Lochungen (2)
seitlich durch voneinander beabstandete erste Stege (3) des Mauerziegel-Rohlings (1)
oder dergleichen sowie durch zweite Stege (4) begrenzt sind, welche die ersten Stege
(3) miteinander verbinden, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der schnittseitigen Öffnungen (5) der Lochungen (2) des Mauerziegel-Rohlings
(1) oder dergleichen mit Abstand zu dessen Außenrand (7) wenigstens ein Wegdrückelement
(6, 6') zumindest mit einem Teilbereich davon in die Außenkontur des Rohlings (1)
oder dergleichen eingeführt wird, daß mittels dem Wegdrückelement (6, 6') eine quer
zur Längserstreckung der zweiten Stege (4) wirkende Verformungskraft auf diese zweiten
Stege (4) ausgeübt wird, und daß das Wegdrückelement (6, 6') anschließend mit Abstand
zum Außenrand (7) des Rohlings (1) oder dergleichen aus dessen Außenkontur bewegt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Einführen des Wegdrückelementes
(6) zur Ausübung der Verformungskraft das Wegdrückelement (6) und der Rohling (1)
oder dergleichen zum Umlegen der zweiten Stege (4) des Rohlings (1) oder dergleichen
entlang der schnittseitigen Enden der ersten Stege (3) des Rohlings (1) oder dergleichen
relativ zueinander verschoben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der
schnittseitigen Öffnungen (5) bis auf einen Restquerschnitt verkleinert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt
der schnittseitigen Öffnungen (5) im wesentlichen geschlossen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, daß wenigstens bei einer Lochung (2) des
Mauerziegel-Rohlings (1) der Querschnitt an beiden schnittseitigen Öffnungen (5) der
Lochung (2) verkleinert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Preßstrang oder der Mauerziegel-Rohling
(1) nach dem Abtrennen von dem Preßstrang insbesondere auf einem Förderband transportiert
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Stege (4) des Rohlings (1) oder dergleichen
während dessen Transports umgelegt werden und daß dazu das Wegdrückelement (6, 6')
synchron mit dem Rohling (1) oder dergleichen mitbewegt und anschließend wieder in
Ausgangslage zurückbewegt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der über die
umgelegten zweiten Stege (4) vorstehende Teilbereich des Außenrandes (7) sowie der
ersten Stege (3) bis etwa in Höhe der umgelegten zweiten Stege (4) am Mauerziegel-Rohling
(1) oder am getrockneten oder gebrannten Mauerziegel abgetragen wird.
8. Vorrichtung zum Verkleinern des Querschnitts der schnittseitigen Öffnungen (5) von
Löchern oder Lochungen (2) in stranggepreßten Mauerziegel-Rohlingen (1) oder dergleichen,
insbesondere in Hochloch-Mauerziegelziegel-Rohlingen, wobei die Lochungen (2) seitlich
durch voneinander beabstandete erste Stege (3) des Mauerziegel-Rohlings (1) oder dergleichen
sowie durch zweite Stege (4) begrenzt sind, welche die Stege (3) miteinander verbinden,
insbesondere zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung wenigstens ein Wegdrückelement (6) sowie einen
Vorschub-Antrieb aufweist, mit dem das Wegdrückelement (6) und der Rohling (1) oder
dergleichen zum Umlegen von dessen zweiten Stegen (4) entlang der schnittseitigen
Enden der ersten Stege (3) des Rohlings (1) oder dergleichen relativ zueinander bewegbar
sind und daß ein quer zur Vorschubrichtung wirkender Zustellantrieb für eine Relatvbewegung
zum Einführen und Herausbewegen des Wegdrückelements (6) aus der Außenkontur des Rohlings
(1) oder dergleichen vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß daß das Wegdrückelement (6)
zumindest in dem in die Außenkontur des Mauerziegel-Rohlings (1) oder dergleichen
einführbaren Teilbereich eine quer zu den ersten Stegen (3) verlaufende Profilierung
hat, die Vorsprünge aufweist, welche in Gebrauchsstellung zum Umlegen der zweiten
Stege (4) an diesen angreifen und die zwischen den Vorsprüngen befindliche Aussparungen
(9) hat, in welche die Stege (3) in Gebrauchsstellung des Wegdrückelements (6) eingreifen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Wegdrückelement
(6) eine Rakel ist, daß diese vorzugsweise kammartig ausgebildet ist, wobei die Vorsprünge
durch Zähne (8) gebildet sind, die in Gebrauchsstellung an den zweiten Stegen (4)
angreifen, und daß zwischen den Zähnen (8) Aussparungen (9) oder Lücken für den Eingriff
der ersten Stege (3) vorgesehen sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein Wegdrückelement (6) eine in Bezug zu den unvervormten zweiten Stegen (4) in deren
Biege- oder Wegdrückrichtung geneigte Schräg- oder Gleitfläche für die zweiten Stege
(4) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein Wegdrückelement (6) als in Abwälzrichtung drehbar gelagerte und gegebenenfalls
entgegen der Abwälzrichtung angetriebene Walze ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung wenigstens ein als Verformungsstempel (11) ausgebildetes Wegdrückelement
(6') aufweist, daß das Wegdrückelement (6') und der Mauerziegel-Rohling (1) oder dergleichen
mittels eines Zustellantriebes relativ zueinander quer zur Schnittebene verfahrbar
sind und daß das Wegdrückelement (6') mindestens einen zweiten Steg (4) im Verlauf
der Zustellbewegung stegverformend beaufschlagt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Wegdrückelement (6')
mit seinem freien Stirnende den zweiten Steg (4) beaufschlagt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Wegdrückelement
(6') ein keilförmiges freies Stirnende hat, und daß das Wegdrückelement (6') mit seiner
insbesondere etwa parallel zu den zweiten Stegen (4) orientierten Schneide diese (4)
vorzugsweise etwa mittig beaufschlagt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Wegdrückelement
(6') einen stift- oder stabförmigen und im Querschnitt mehreckigen, vorzugsweise dreieckigen
Verformungsstempel (11) bildet, welcher die zweiten Stege (4) mit seinem insbesondere
abgeflachten freien Stirnende beaufschlagt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Wegdrückelement
(6') einen sich entgegen der Zustellrichtung (Pf4) erweiternden Querschnitt hat und
daß das Wegdrückelement (6') die zweiten Stege (4) vorzugsweise im Verlauf seiner
Querschnittserweiterung beaufschlagt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13, 14 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß das
Wegdrückelement (6') eine Stempelfläche (12) mit einem sich entgegen der Zustellrichtung
(Pf4) kurvenförmig, vorzugsweise konkav erweiternden Querschnitt hat und daß das Wegdrückelement
(6') in seiner Längserstreckung vorzugsweise etwa in Längsrichtung der zweiten Stege
(4) orientiert ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzahl
von Wegdrückelementen (6') an einem gemeinsamen Stempelträger (10) vorgesehen sind
und daß der Stempelträger (10) mittels dem Zustellantrieb quer, vorzugsweise etwa
rechtwinklig zur Schnittebene, verfahrbar ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß am Stempelträger
(10) mehrere Reihen von Wegdrückelementen (6') vorgesehen sind, die in ihrem Reihenabstand
und in ihrem Abstand zueinander an die Abmessungen des Mauerziegel-Rohlings (1) sowie
die Anordnung seiner Stege (3, 4) angepaßt sind.
21. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wegdrückelemente (6') mit ihren Stempelflächen (12) reihenweise in entgegengesetzte
Richtungen orientiert sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorrichtung
eine Handling-Einrichtung mit zumindest zwei relativ zueinander verfahrbaren und wenigstens
einen Mauerziegel-Rohling (1) zwischen sich einspannenden Greifelementen zugeordnet
ist und daß mindestens eines der Greifelemente als Stempelträger (12) mit einer Anzahl
von Wegdrückelementen (6') ausgebildet ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
zumindest eine messerartige Schneidkante zum zumindest bereichsweisen Durchtrennen
des seitlichen Verbindungsbereichs zwischen den zweiten Stegen (4) und den ersten
Stegen (3), insbesondere vor dem Verformen der zweiten Stege (4), aufweist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden
Schnittseiten des Mauerziegel-Rohlings jeweils wenigstens ein Wegdrückelement (6,
6') vorgesehen ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorschubeinrichtung
zum synchronen Mitbewegen der Wegdrückelemente (6, 6') mit dem Mauerziegel-Rohling
(1) oder dergleichen und zum Zurückbewegen der Wegdrückelemente (6, 6') in Ausgangsposition
vorgesehen ist.