[0001] Die Erfindung betrifft [3-Amino]-tetrahydrocarbazol-propansäureester, Verfahren zu
ihrer Herstellung und deren Verwendung zur Synthese von Wirkstoffen.
[0002] In der Europäischen Patentanmeldung EP-242 518 werden thromboxanantagonistische Wirkstoffe
der folgenden allgemeinen Formel offenbart.

[0003] In dieser Anmeldung wird auch die Synthese dieser Wirkstoffe beschrieben: Ausgehend
vom Amin (A), das zunächst in das Sulfonamid (B) überführt wird, wird durch Addition
von Acrylnitril die Cyanoethyl-substituierte Verbindung (C) hergestellt, woraus durch
Hydrolyse der Wirkstoff (D) erhalten wird.

[0004] Dieses Herstellungsverfahren hat jedoch entscheidende Nachteile: Ganz abgesehen davon,
daß hier das krebserregende Acrylnitril eingesetzt wird [(B) zu (C)] hat dieses Verfahren
weitere Nachteile. So ist durch die Sulfonylgruppe die N-H-Bindung in der 3-Position
in (B) so acidifiziert, daß auch diese Stelle von Acrylnitril angegriffen wird, was
zu Nebenprodukten führt. Auch die notwendigen drastischen Bedingungen zur Verseifung
des Nitrils zur Carbonsäure mindern Qualität und Ausbeute des Endproduktes.
[0005] Es besteht daher ein großes Bedürfnis nach einer Möglichkeit, die bekannten Wirkstoffe
ohne Verwendung von Acrylnitril jedoch in guter Ausbeute und von guter Qualität (weitgehend
frei von Nebenprodukten) herzustellen.
[0006] Die Erfindung betrifft [3-Amino]-tetrahydrocarbazol-propansäureester der allgemeinen
Formel (I)

in welcher
- R
- für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen steht
und deren Salze.
- R
- steht bevorzugt für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 6, besonders bevorzugt
mit 4 Kohlenstoffatomen.
[0007] Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch in Form ihrer Salze vorliegen. Im
Rahmen der Erfindung sind dies im allgemeinen Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen
mit anorganischen oder organischen Säuren. Bevorzugt werden Salze mit anorganischen
Säuren wie beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäure oder Schwefelsäure
oder Salze mit organischen Carbon- oder Sulfonsäuren wie beispielsweise Essigsäure,
Malonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Äpfelsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Milchsäure,
Benzoesäure oder Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, Phenylsulfonsäure, Toluolsulfonsäure,
Trifluormethylsulfonsäure oder Naphthalindisulfonsäure.
[0008] Außerdem können die erfindungsgemäßen Verbindungen in verschiedenen stereoisomeren
Formen existieren. Sowohl die einzelnen Isomeren (Enantiomeren/Diastereomere) als
auch deren Mischungen sind Gegenstand der Anmeldung.
[0009] Außerdem wurden zwei Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) gefunden, dadurch gekennzeichnet, daß man
Verfahren A
[0010] Tetrahydrocarbazole der allgemeinen Formel (II)

in welcher
- R1
- für Wasserstoff oder Methyl steht,
und
- Aryl
- für gegebenenfalls substituiertes Naphthyl oder Phenyl steht,
mit Acrylestern der Formel (III)
H
2C=CH-COOR (III)
gegebenenenfalls in inerten Lösungsmitteln, gegebenenfalls in Anwesenheit von Hilfsmitteln
umsetzt und anschließend die Gruppe -CH(R
1)-Aryl abspaltet, oder
Verfahren B
[0011] daß man Tetrahydrocarbazole der Formel IV

gegebenenfalls in inerten Lösungsmitteln, gegebenenfalls in Anwesenheit von Hilfsmitteln
mit Acrylestern (III) umsetzt.
[0012] Da Verbindungen der Formel (IV) auch aus den Tetrahydrocarbazolen der allgemeinen
Formel (II) durch Abspaltung der benzylischen Gruppen hergestellt werden können, lassen
sich beide Verfahren beispielhaft durch folgendes Formelschema erläutern:

[0013] Lösemittel für das erfindungsgemäße Verfahren können Wasser und organische Lösemittel
sein, die sich unter den Reaktionsbedingungen nicht verändern. Hierzu gehören bevorzugt
polar aprotische Lösungsmittel wie Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon, Dimethylsulfoxid
oder Ether wie Diethylether, Tetrahydrofuran, Dioxan, Glykolmono- oder -dimethylether,
Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylol, Cyclohexan, Hexan oder Erdölfraktionen
sowie chlorierte Kohlenwasserstoffe wie beispielsweise Dichlormethan, Trichlormethan,
Tetrachlormethan oder Dichlorethylen. Weiterhin können Ketone wie Aceton, Methylethylketon
oder Methylisobutylketon verwendet werden.
[0014] Die erfindungsgemäßen Verfahren werden im allgemeinen in einem Temperaturbereich
von -50°C bis +120°C, bevorzugt von 0 bis 80°C durchgeführt.
[0015] Die erfindungsgemäßen Verfahren werden im allgemeinen bei Normaldruck durchgeführt,
es ist aber auch möglich, bei Unterdruck oder Überdruck zu arbeiten.
[0016] Der Acrylester der Formel (III) wird im allgemeinen in einer Menge von 1 bis 20,
bevorzugt 1 bis 10, besonders bevorzugt in einer Menge von 1 bis 5 Mol, berechnet
auf das Ausgangsprodukt (II) eingesetzt.
[0017] Als Hilfsmittel werden im allgemeinen Basen verwendet. Geeignet sind hierbei die
üblichen basischen Verbindungen wie Alkali- und Erdalkalihydroxide wie beispielsweise
Lithium-, Natrium- oder Kaliumhydroxid oder Alkalialkoholate wie beispielsweise Natriummethanolat
oder Natriumethanolat oder Kaliummethanolat oder Kalium-tert.-butylat. Bevorzugte
Hilfsmittel sind Natrium- oder Kaliumhydroxid.
[0018] Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren in einem Zweiphasensystem, bestehend
aus Wasser und einem nicht wasserlöslichen organischen Lösemittel in Gegenwart eines
geeigneten Phasentransferkatalysators durchgeführt. Bevorzugte Lösemittelsysteme sind
Mischungen aus Wasser mit Benzol, Toluol, Xylol, Dichlormethan, Tetrahydrofuran oder
Methyl-isobutylketon. Ebenso bevorzugt ist ein fest-flüssig-Zweiphasensystem in dem
die Hilfsmittel wasserfrei in den angegebenen Lösungsmittel eingespeist werden.
[0019] Bevorzugte Phasentransferkatalysatoren sind beispielsweise Tetrabutyl-ammoniumiodid,
Tetrabutyl-ammoniumbromid, Tetrabutyl-ammoniumchlorid, Tributyl-methylphosphoniumbromid,
Trimethyl-C
13-C
15-alkylammoniumchlorid, Trimethyl-C
13-C
15-alkylammoniumbromid, Dibenzyl-dimethylammoniumethylsulfonat, Dimethyl-C
12-C
15-Alkylbenzylammoniumchlorid, Dimethyl-C
12-C
14-alkyl-benzylammmoniumbromid, Tetrabutylammoniumhydroxid, Triethylbenzylammoniumchlorid,
Methyltrioctylammoniumchlorid, Trimethylbenzylammoniumchlorid, 15-Krone-5, 18-Krone-6
oder Tris-[2-(2-methoxyethoxy)-ethyl]-amin.
[0020] Besonders bevorzugt als Phasentransferkatalysatoren sind Benzyl-triethylammoniumchlorid,
Tetrabutylammoniumbromid.
[0021] Das Abspalten der Gruppe -CH(CH
3)C
6H
5 erfolgt nach üblichen Methoden mittels Wasserstoff unter Pd-Katalyse unter Druck
oder mit Salzen der Ameisensäure, z.B. Ammoniumformiat unter Pd-Katalyse drucklos
[vgl. u.a. Arzneim. Forsch./Drug Res.
3a 1519 (1989)].
[0022] Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich als Zwischenverbindungen zur Herstellung
von den aus EP 242 518 bekannten Wirkstoffen. Die Verbindungen der allgemeinen Formel
(I) können nach Sulfonierung an der 3-Aminogruppe in einfacher Weise zu den gewünschten
Carbonsäuren hydrolysiert werden. Der Vorteil hierbei ist, daß bei der Hydrolyse der
Alkoxycarbonylverbindung zur Carboxyverbindung bereits bei Raumtemperatur mit ca.
10 %iger Natronlauge abläuft (2 Stunden bei 50°C) im Gegensatz zur entsprechenden
Cyanoverbindung, die 16 Stunden mit Kalilauge bei 100°C für die Verseifung benötigt
[vgl. U.Rosentreter et. al, Arzneim. Forsch. Drug Res.
39, 1519 (1981)].
[0023] Außerdem können die erfindungsgemäßen Verbindungen auf einfache Art und Weise als
enantiomere Verbindungen hergestellt werden, womit die Zugänglichkeit enantiomeren
reiner Endprodukte wesentlich vereinfacht wird.
[0024] Die Ausgangsverbindung der Formel (II) ist bekannt (EP 242 518).
[0025] Die Acrylester der Formel (III) sind ebenfalls bekannt.
Beispiel 1
Ethyl-3-[3R-(1-phenylethyl)-amino-1,2,3,4-tetrahydrocarbazol-9-yl]-propionat
[0026] 0,127 Mol 3R-(1-phenylethyl)-amino-1,2,3,4-tetrahydrocarbazol (als Hydrochlorid oder
Sulfat) werden in ca. 125 ml Toluol suspendiert, mit 80 ml ca. 10 %iger Natronlauge
versetzt und ca. 30 Minuten unter Rückfluß (ca. 84°C) gut gerührt. Bei 40°C werden
20 g Kieselgur gegeben und anschließend filtriert. Die toluolische Phase des Filtrats
wird abgetrennt und durch Abdestillieren vom Wasser befreit.
[0027] Bei ca. 50°C werden zur toluolischen Lösung 0,094 Mol wasserfreie Pottasche, 0,006
Mol Benzyl-triethylammoniumchlorid und 0,156 Mol Ethylacrylat gegeben. Es wird 90
Minuten bei 80°C gerührt, mit Aktivkohle versetzt, abgekühlt und filtriert. Das Filtrat
wird am Rotationsverdampfer eingedampft und der Rückstand aus Isopropanol umkristallisiert.
[0028] Ausbeute: 81-85 % d.Th., Gehalt (HPLC) > 98 %; d.e. > 98 %.
Beispiel 2
tert.-Butyl-3-[3R-(1-phenylethyl)-amino-1,2,3,4-tetrahydrocarbazol-9-yl]-propionat
[0029] 0,2 Mol 3R-(1-phenylethyl)-amino-1,2,3,4-tetrahydrocarbazol-Hydrogensulfat und 0,2
Mol Tetrabutylammoniumbromid werden in 250 ml Dichlormethan gelöst und mit 130 ml
konz. Natronlauge versetzt. Unter guten Rühren werden bei 10-20°C 0,22 Mol tert. Butyl-acrylat
zugetropft. Nach 6-stündigem Rühren bei ca. 20°C wird mit Wasser verdünnt und die
org. Phase abgetrennt. Die organische Phase wird i.Vakuum eingedampft und der Rückstand
aus Isopropanol umkristallisiert. Ausb. 58 % d.Th.; Gehalt (HPLC): > 98 % (Schmp.
81°C).
Beispiel 3
n-Butyl-3-[3R-(1-phenylethyl)-amino-1,2,3,4-tetrahydrocarbazol-9-yl]-propionat
[0030] 0,1 Mol 3R-(1-phenylethyl)-amino-1,2,3,4-tetrahydrocarbazol (Hydrochlorid) werden
in Toluol mit Natronlauge (s. Beispiel 1) in die freie Base überführt. Die toluolische
Lösung wird eingedampft und der Rückstand in Aceton aufgenommen. In die Acetonlösung
werden 0,1 Mol wasserfreie Pottasche, 0,005 Mol Benzyltriethylammoniumchlorid und
0,12 Mol n-Butylacrylat gegeben. Man rührt 2,5 Stunden bei Rückflußtemperatur, kühlt
ab, filtriert und dampft das Filtrat zur Trockne ein. Der Rückstand wird aus wenig
Isopropanol umkristallisiert. Ausb. 80 % d.Th., Gehalt (HPLC: 97 %)
Beispiel 4
rac. Ethyl-3-[3-Amino-1,2,3,4-tetrahydrocarbazol-9-yl]-propionat (Halbsulfat)
[0031] Eine Mischung aus 0,4 Mol rac. 3-Amino-1,2,3,4-tetrahydrocarbazol, 0,3 Mol wasserfreier
Pottasche, 0,08 Mol Benzyltriethylammoniumchlorid und 0,6 Mol Ethylacrylat in ca.
500 ml Methylisobutylketon wird 45 Minuten bei 90°C gerührt. Anschließend wird bei
ca. 60°C abfiltriert. Das Filtrat wird i.Vakuum eingedampft, der Rückstand in ca.
500 ml Ethanol gelöst und mit ca. 20 % Schwefelsäure auf pH > 3 gestellt. Es wird
1 h bei 20°C gerührt, abfiltriert und mit Ethanol/Wasser gut gewaschen. Das Produkt
wird i.Vak. getrocknet.
Ausbeute: 65-70 % d.Th.; Gehalt als freie Base (HPLC) > 78 % (theoret.:)
Elementaranalyse: Produkt x 0,5 H
2SO
4
Analog Beispiel 4 wird die enantiomerenreine Verbindung erhalten (ee > 98 % von diastereomerenreinen
Ausgangsverbindung). (s. Beispiel 5).
Beispiel 5
Ethyl-3-[3R-amino-1,2,3,4-tetrahydrocarbazol-9-yl]-propionat (Halbsulfat)
[0032] 0,06 Mol Ethyl-3-[3R-(1-phenylethyl)-amino-1,2,3,4-tetrahydrocarbazol-9-yl]-propionat
(Beispiel 1) werden zu einer Suspension von 4,3 g Pd auf Kohle (10 %ig; 58,5 % wasserfeucht)
in 35 ml Wasser und 80 ml Ethanol gegeben. Hierzu gibt man 0,078 Mol Ammoniumformiat
und rührt 1,25 Stunden bei Rückflußtemperatur. Bei ca. 75°C tropft man 3-5 ml Essigsäure
zu, kühlt auf ca. 40°C ab und filtriert vom Umgelösten. Das Filtrat wird mit ca. 20
%iger Schwefelsäure auf pH > 3 gebracht. Es wird ca. 1 Std. bei Raumtemperatur gerührt,
abfiltriert, mit Wasser/Ethanol gewaschen und getrocknet. Ausbeute: 91 % d.Th.; Gehalt
als freie Base (HPLC): > 78 % (ee > 98).
Beispiel 6
tert.-Butyl-3-[3R-amino-1,2,3,4-tetrahydrocarbazol-9-yl)-propionat:
[0033] 0,08 Mol tert.-Butyl-3-[3R-(1-phenethyl)-amino-1,2,3,4-tetrahydrocarbazol-1-yl]-propionat
(Beispiel 2), 24 g Pd-C-5 %ig (50 % Wasser) und 0,23 Mol Ammoniumformiat werden in
einer Mischung aus 170 ml Ethanol und 70 ml Wasser bei ca. 70°C 20 Minuten gerührt.
Es wird abgesaugt und zur Trockne eingedampft.
Ausbeute: 91 % d.Th.; Schmp.: 83-86°C
Beispiel 7
Herstellung und Reinigung von (3R)-3-(4-Fluorphenylsulfonamido)-1,2,3,4-tetrahydrocarbazol-9-yl-Propionsäure
(BAY u 3405):
[0034] Zu einer Lösung von 0,515 Mol 4-Fluorbenzolsulfochlorid in 450 ml Ethylacetat werden
0,414 Mol Ethyl-3-[3R-amino-1,2,3,4-tetrahydrocarbazol-9-yl]-propionat-Halbsulfat
(Beispiel 5) gegeben. Unter Rühren und Kühlen tropft man ca. 425 ml 10 %ige Natronlauge
innerhalb einer Stunde (10-15°C) zu. Man rührt 30 Minuten nach und stellt den pH-Wert
der Lösung mit halbkonz. Salzsäure von ca. 8 auf ca. 5 ein. Die abgetrennte organische
Phase wird am Rotationsverdampfer weitgehend eingedampft. Der ölige Rückstand wird
mit 350 ml 10 %iger Natronlauge versetzt und ca. 2 Stunden bei 50°C gerührt. Es wird
auf 5°C abgekühlt und mit ca. 620 ml Essigester überschichtet. Unter dauernder Kühlung
wird mit halbkonzentrierter Salzsäure (ca. 180 ml) ein pH-Wert von 5 eingestellt.
[0035] Die abgetrennte organische Phase wird am Rotationsverdampfer eingedampft und in ca.
650 ml Essigester aufgenommen. Zur Essigesterlösung werden 66 ml n-Butylamin in 150
ml Essigester zugetropft. Man rührt 1 Stunde bei 0°C, saugt ab und wäscht 3 mal mit
je 60 ml Essigester nach. Das isolierte Butylammoniumsalz (Ausb.: quantitativ: Gehalt
> 98 %) kann bei Bedarf aus Isopropanol/Essigester umkristallisiert werden. Das Salz
wird in 440 ml Wasser gelöst, mit 740 ml Essigester überschichtet und unter Kühlung
mit ca. 220 ml halbkonz. Salzsäure langsam versetzt. Die organische Phase wird 2 mal
mit Sole gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und mit 60 g Kieselgel 60 versetzt.
Es wird 30 Minuten gerührt, vom Trockenmittel und Kieselgel abfiltriert und der Filterrückstand
2 mal mit je 70 ml Essigester gewaschen. Das gesammelte Filtrat wird ausgedampft und
aus Essigester/Isohexan kristallisiert.
Ausbeute: 85 % d.Th.; Gehalt (HPLC): 98,9 % [α]; 71°C (c=1,0, MeOH)
1. [3-Amino]-tetrahydrocarbazol-propansäureester der allgemeinen Formel (I)

in welcher
R für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 10 Kohlenstoffatomen steht,
und deren Salze.
2. Verfahren zur Herstellung von [3-Amino]-tetrahydrocarbazol-propansäureester nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß man
das Tetrahydrocarbazol der Formel (II)

in welcher
R1 für Wasserstoff oder Methyl steht,
und
Aryl für gegebenenfalls substituiertes Naphthyl oder Phenyl steht,
mit Acrylestern der Formel (III)
H
2C=CH-COOR (III)
gegebenenenfalls in inerten Lösungsmitteln, gegebenenfalls in Anwesenheit eines Hilfsmittels
umsetzt und anschließend die Gruppe -CH(R
1)-Aryl abspaltet.
3. Verfahren zur Herstellung von [3-Amino]-tetrahydrocarbazol-propansäureestern nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
Tetrahydrocarbazole der Formel IV

gegebenenfalls in inerten Lösungsmitteln, gegebenenfalls in Anwesenheit von Hilfsmittel
mit Acrylestern (III) umsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zuerst aus dem Tetrahydrocarbazol
der Formel (II), die Gruppe -CH(CH3)C6H5 abspaltet, und dann mit Acrylaten der Formel (III) umsetzt.
5. Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in
einem Temperaturbereich von -50°C bis +120°C durchführt.
6. Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in
einem Zweiphasen-System, bestehend aus Wasser und einem nicht-wasserlöslichen organischen
Lösemittel oder in einem Zweiphasensystem bestehend aus festen Hilfsstoffen und einem
organischen Lösungsmittel durchführt.
7. Verfahren nach Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung mit
Hilfe eines Phasentransferkatalysators durchführt.
8. Verwendung der [3-Amino]-tetrahydrocarbazol-propansäureester nach Anspruch 1 als Zwischenprodukte.