[0001] Die Erfindung betrifft Zweischalengreifer mit den Merkmalen des Oberbegriffes des
Anspruches 1.
[0002] Zweischalengreifer der gattungsgemäßen Ausführungsform sind so aufgebaut, daß die
beiden Schalen mit einem Schalenträger kombiniert sind, der am unteren Ende eines
vertikalen Tragrohres angeordnet ist. Das obere Ende dieses Rohres wird von einem
Rotator aufgenommen, der am Baggerauslegerarm befestigt ist; am unteren Ende sind
die beiden Tragarme für die Aufnahme der beiden Greiferschalen befestigt, die mit
Hilfe von die Tragarme und damit die Greiferschalen zum Öffnen und Schließen verschwenkenden
Hydraulikzylindern betätigbar sind. Schalenträger und Greiferschalen bilden hierbei
eine Einheit, so daß beim Wechsel der Greiferschalen (z.B. für Reparaturzwecke oder
beim Austausch einer Schale vorgegebener Schalenbreite gegen eine Schale anderer Schalenbreite)
der Schalenträger mit ausgewechselt werden muß. Dies stellt einen erheblichen Aufwand
dar, da der Betreiber damit eine sehr kostspielige Lagerhaltung vornehmen muß, wenn
er mehrere unterschiedliche Größen bzw. Breiten von Schalengreifern vorrätig haben
und einsetzen will. Dies gilt sinngemäß für solche Zweischalengreifer, die einen im
Schalenträgerrohr angeordneten Hydraulikzylinder aufweisen.
[0003] Eine andere Ausführungsform von Zweischalengreifern ( DE 34 25 036 C2 ) weist einen
bügelförmigen Schalenträger auf, an dessen Schenkeln die Schalen um zwei zueinander
parallele und im Abstand voneinander angeordnete Achsen über ihre mit den Schalenseitenwänden
im inneren Bereich von deren oberen Rändern verschweißte Querträger gelagert sind.
Die Querträger weisen Betätigungshebel auf, an deren Enden eine diese verbindende
querliegende hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit angelenkt ist. Um bei erhöhter Torsionssteifigkeit
der Schalen deren einfache Lagerung zu ermöglichen, sind die als Wellen ausgebildeten
Querträger beidseits der Längsmittenlinie des Zweischalengreifers mit ringförmigen
Lagerflächen versehen, die in geteilten Lagern gelagert sind. Die Schenkel des Schalenträgers
sind beidseits mit den inneren Lagerschalen der geteilten Lager versehen, auf die
die äußeren Lagerschalen aufgeschraubt sind. Damit soll eine hohe Torsionssteifigkeit
der Schalen bei gleichzeitiger einfacherer Lagerung dieser Schalen erreicht werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Zweischalengreifer so auszugestalten,
daß es auf besonders einfache und kostengünstige Weise möglich ist, bei einem Wechsel
von einem Schalensatz einer bestimmten Größe bzw. Breite auf einen Schalensatz unterschiedlicher
Größe bzw. Breite ausschließlich die Schalen selbst auszuwechseln, und dieses Auswechseln
besonders einfach, kostengünstig und schnell durchzuführen.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruches
1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag wird erreicht, daß an der Schnittstelle zwischen
Schalenträger und Greiferschalen die Trennstelle zum Wechseln der Greiferschalen vorgesehen
ist. Somit ist es möglich, beim Wechseln von Greiferschalen einer Schalengröße gegenüber
einer unterschiedlichen Schalengröße lediglich die Greiferschalen selbst auszutauschen,
während der Schalenträger mit den Tragarmen nicht gewechselt wird, sondern für alle
unterschiedlichen Abmessungen von Greiferschalensätzen unverändert verwendbar ist.
Der Einsatz von Schalengreifern unterschiedlicher Schalengrößen läßt sich deshalb
mit der Erfindung mit einem minimalen Kostenaufwand durchführen, da die Lagerhaltung
sich ausschließlich auf die unterschiedlich benötigten Greiferschalensätze beschränken
kann.
[0007] Das Austauschen von Greiferschalen unterschiedlicher Größe geht dabei auf extrem
einfache Weise vor sich. Da für alle unterschiedlichen Schalengrößen ein und derselbe
Schalenträger mit Traversen verwendet wird, wird zum Schalenwechsel der Zweischalengreifer
auf den Boden abgesetzt, es werden die Verbindungen zwischen den Traversen und den
Greiferschalen durch Entfernen der Tragbolzen oder dergl. (insgesamt z.B. zwei Bolzen
pro Seitenfläche des Zweischalengreifers) gelöst, der Schalenträger mit den Traversen
und den Traversenaufnahmen wird auf einen anderen Schalensatz gewünschter Größe aufgesetzt,
die Bohrungen der Buchsen der Traversen werden mit den Bohrungen der Traversenaufnahmen
ausgerichtet, und die Bolzen werden in die Bohrungen eingesetzt und gesichert, sodaß
anschließend der Betrieb aufgenommen werden kann. Um das Einsetzen der Ausnehmungen
der Greiferarme in die Tragbuchsen oder dergl. der Greiferschalen problemlos vornehmen
zu können, werden die beiden Greiferschalen für einen derartigen Wechsel geschlossen
gehalten, z.B. durch eine gemeinsame Verriegelung, z.B. in Form einer Platte; diese
Verriegelung wird, sobald die Greiferschalen mit dem Schalenträger verbunden sind,
gelöst und entfernt.
[0008] Die Erfindung ist nicht auf Ausführungen beschränkt, bei denen zwei Hydraulikzylinder
außerhalb des Schalenträgerrohres mit den Tragarmen gekoppelt sind. Sie schließt vielmehr
auch Ausführungen mit ein, bei denen ein Hydraulikzylinder zentrisch innerhalb des
Schalenträgerrohres angeordnet ist.
[0009] Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 den Schalenträgerkopf mit Traversen, Schalenträgerrohr und Hydraulikzylindern
getrennt von den Greiferschalen,
Fig. 2 die Anordnung nach Fig. 1 im Betriebszustand, und
Fig. 3 eine Seitenansicht der Anordnung nach Fig. 2.
[0010] Eine Ausführungsform eines Zweischalengreifers 1 besteht aus Greiferschalen 2, 3,
die im Falle der Fig. 1 mit den einander zugewandten, offenen Seiten (Schneiden) 4,
5 der beiden Schalen geschlossen dargestellt sind. Zum vereinfachten Aufnehmen der
Greiferschalen durch den Schalenträger sind die beiden Schalen 2 und 3 durch Verriegelungsplatten
6, die mittels Schrauben 7 an den Seitenflächen 2', 2'', 3', 3'' der Schalen 2, 3
befestigt sind, verbunden. Jede der Greiferschalen 2, 3 weist im oberen Bereich eine
von einer Seitenwand 2' bzw. 3' zur gegenüberliegenden Seitenwand 2'' bzw. 3'' durchgehende
Traverse 8, 9 auf, in welcher jeweils rechtwinklig dazu verlaufende Buchsen 10, 11,
die vorzugsweise gehärtet sind, angeordnet sind und für die Aufnahme von vorzugsweise
gehärteten Tragbolzen 14 dienen. Die Tragbolzen 14 sind über Beilagscheiben 15 mit
Sicherungsstiften 16 im zusammengebauten Zustand der Anordnung verriegelbar.
[0011] Die Greiferschalenanordnung 1 wird von einem Schalenträgerkopf 17 aufgenommen, der
den unteren Abschluß eines vertikalen Schalenträgerrohres 18 bildet, dessen oberer
Teil mit einem Anschlußflansch 19 abgeschlossen ist, der mit einem darüber angeordneten
und mit dem Flansch 19 verbundenen Flansch 20 des Rotators 21 verschraubt ist. Der
Rotator 21 steht mit dem Auslegerarm des Baggers in Verbindung und ermöglicht, daß
das Schalenträgerrohr 18 um seine Achse gedreht werden kann. Das Schalenträgerrohr
18 weist einenRotatoranschluß und Hydraulikverteiler 22 auf.
[0012] Am Schalenträgerrohr 18 sind diametral gegenüberliegend zwei Lagerungen 23 und 24
angeordnet, die die Befestigungsstellen 25, 26 aufnehmen, welche die Aufnahme für
die Hydraulikzylinder 27, 28 darstellen. Die Kolbenstangen29, 30 der Hydraulikzylinder
27, 28 sind mit ihren Enden 31, 32 an Lagerstellen 33, 34 befestigt, die gleichzeitig
die Lagerstellen für zwei Tragarme 35, 36 sind, welche ihrerseits in einer gemeinsamen
Lagerstelle 37 für den Gleichlauf miteinander verbunden sind.
[0013] Die Tragarme 35, 36 sind mit Ausnehmungen 38, 39 versehen, die so ausgebildet sind,
daß sie die Traversen 8, 9 umfassen, im Falle des speziellen Ausführungsbeispieles
im Querschnitt U-förmig. Lagerungen 40, 41 und 42, 43 weisen Bohrungen 44, 45 auf,
die in zusammengebautem Zustand des Zweischalengreifers in Deckung mit Bohrungen 12,
13 der Traversen 8, 9 mit den Buchsen 10, 11 kommen. Die Bohrungen 12, 13 der Buchsen
10, 11 sind dabei in zusammengebautem Zustand des Greifers mit den Bohrungen 44, 45
ausgerichtet.
Bezugszeichenliste
[0014]
- 1
- Greiferschalensatz
- 2, 3 ....
- Greiferschalen
- 4, 5 ....
- einander zugewandte offene Seiten der Schalen (Schneiden)
- 6
- Verriegelung
- 7
- Befestigungsschrauben
- 8, 9
- Traversen
- 10, 11
- Buchsen
- 12, 13
- Bohrung fürTraversen
- 14
- Tragbolzen
- 15
- Beilagscheibe
- 16
- Sicherungsstift
- 17
- Schalenträgerkopf
- 18
- Schalenträgerrohr
- 19, 20
- Anschlußflansche
- 21
- Rotator
- 22
- Hydraulikverteiler
- 23, 24
- Lagerungen für Hydraulikzylinder
- 25, 26
- Lagerbolzen
- 27, 28
- Hydraulikzylinder
- 29, 30
- Kolbenstangen
- 31, 32
- Gelenkköpfe
- 33, 34
- Lagerbolzen
- 35, 36
- Tragarme
- 37
- Zwangsführung der Tragarme
- 38, 39
- Aufnahme für Traversen in den Tragarmen
- 40, 41, 42, 43
- Lagerungen der Aufnahme
- 44, 45, 46, 47
- Bohrungen
1. Zweischalengreifer für hydraulische Hebegeräte, mit einem kopfartigen Schalenträger,
der die beiden Schalen aufnehmende Tragarme aufweist, einem Schalenträgerrohr, an
dessen unterem Ende der Schalenträger befestigt ist und dessen oberes Ende als Rotator
ausgebildet ist, und mit Arbeitszylindern, die zwischen Flanschen am oberen Ende des
Schalenträgerrohres und den Tragarmen gelenkig gelagert befestigt sind und die zum
Öffnen und Schließen der Greiferschalen betätigbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die am Schalenträger (17) gelenkig gelagerten und durch die Arbeitsszylinder
(27, 28) schwenkbaren Tragarme (35, 36) nach unten offene Ausnehmungen (38, 39) aufweisen,
daß an den Greiferschalen (2, 3) Traversen (8, 9) befestigt sind, die so ausgebildet
sind, daß sie in die Ausnehmungen (38, 39) passen, und daß in zusammengebautem Zustand
die Traversen in den Ausnehmungen (38, 39) festgelegt (14, 15, 16) sind.
2. Zweischalengreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (38,
39) nach unten offene rechteckförmige bzw. umgekehrt U-förmige Aussparungen an querverlaufenden
Lagerungen der Tragarme (35, 36) sind.
3. Zweischalengreifer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die umgekehrt
U-förmigen Ausnehmungen (38, 39) als Lagerungen (40, 41, 42, 43) zu beiden Seiten
des jeweiligen Tragarmes (35, 36) ausgebildet sind, die sich zwischen den vertikalen
Wänden des Schalenträgers (17) erstrecken, und daß die Traversen (8, 9), die in den
Ansätzen (40, 41, 42, 43) festgelegt sind, sich durch die Schalen (2, 3) erstrecken
und mit den Innenseiten der Seitenwände der Schalen (2, 3) fest verbunden sind.
4. Zweischalengreifer nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Traversen (8, 9) zwischen den Schalenseitenwänden (2', 2'', 3', 3'') Buchsen (10,
11) aufnehmen, deren Achse quer zur Achse der Traversen verläuft, und daß die Buchsen
zur Aufnahme von Tragbolzen (14) vorgesehen sind, die die Lagerungen (40, 41, 42,
43) durchsetzen und gesichert sind.
5. Zweischalengreifer nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
einander zugewandten offenen Seiten (4, 5) der Schalen (2, 3) zum Aufsetzen der Lagerungen
(40, 41, 42, 43) des Schalenträgers (17) auf die Traversen (9, 10) Sicherungselemente
(6) an den Seitenwandungen (2', 2'', 3', 3'') aufweisen.
6. Zweischalengreifer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungselemente
(6) als Platten ausgebildet sind, die an den Seitenwandungen (2', 2'', 3', 3'') der
Greiferschalen in geschlossenem Zustand der Greiferschalen befestigt sind und die
die einwandfreie Position der Greiferschalen zum Aufnehmen durch die Traversen festlegen.