[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Bauteil zum Anschließen an stromführende
Elektroleitungen, insbesondere an Flachkabel mit mindestens zwei in einer Ebene nebeneinander
verlaufenden Elektroleitern, wobei eine Anschlußvorrichtung zum Kontaktieren der Elektroleiter
über Kontaktelemente vorgesehen ist und wobei das Flachkabel asymmetrische Querschnittsgestaltungen
aufweist, weiche mit entsprechenden Querschnittsformen der Anschlußvorrichtung bei
der Kontaktherstellung zusammenwirken und die Elektroleiter des Flachkabels für eine
definierte Kontaktierung bereithalten.
[0002] Aus der Schweizerischen Patentschrift 523 579 ist eine elektrische Installationseinrichtung
mit einem Flachkabel und mindestens einer zugehörigen Anschlußvorrichtung bekannt.
Die Anschlußvorrichtung weist eine der Anzahl der Adern des Flachkabels entsprechende
Anzahl von Anschlußklemmen für abzweigende Leiter auf. Die Anschlußklemmen selbst
besitzen je eine mit einer Spitze zum Durchstechen der Isolation des Flachabels versehene
Kontaktschraube. Das bei dieser Einrichtung verwendete Flachkabel weist an wenigstens
einer seiner Flachseiten mindestens eine asymmetrisch angeordnete Längsrille auf,
während die Anschlußvorrichtung einen der Querschnittsform des Flachkabels angepaßten
Aufnahmeraum besitzt. Dieser Aufnahmeraum hat mindestens einen Vorsprung, der zum
Eingriff in die Längsrille des Flachkabels bestimmt ist.
[0003] Der Vorteil dieser Einrichtung ist es, daß das Einlegen des Flachkabels in den Aufnahmeraum
der Anschlußvorrichtung nur in einer solchen Lage erfolgen kann, daß jede Kontaktschraube
der Anschlußklemme immer nur mit einer einzigen, vorbestimmten Ader des Flachkabels
in Kontakt gebracht werden kann.
[0004] Der Nachteil dieser Einrichtung ist darin zu sehen, daß eine spezielle Anschlußvorrichtung
erforderlich ist, von der aus die eigentliche Verdrahtung zur Stromversorgung des
elektrischen Bauteils erfolgen muß.
[0005] Das Kontaktieren des Flachkabels und die Verdrahtung zur Stromversorgung des elektrischen
Bauteils sind also zwei getrennt voneinander ablaufende Montagevorgänge.
[0006] Aus dem DE-U 94 09 882.4 ist eine Halterung für Installationsgeräte in Kabelkanälen
bekannt, weiche mit Befestigungselementen zum Festlegen der Installationsgeräte an
Bodenbereichen der Kabelkanäle ausgestattet ist. Diese Befestigungselemente sind U-förmige
Aufrasthalter mit nach außen abragenden Rastschenkeln, welche am Installationsgerät
angeformte Rastelemente halternd hintergreifen. Die eigentliche Halterung erfolgt
über eine mit zum Aufrasthalter des Kanalbodens gerichteten Rastelementen ausgestattete
Grundplatte, welche an ihren Längsrändern Einrastöffnungen für entsprechend an der
Unterseite des Installationsgerätes ausgebildete Rasthaken aufweist. In der Streckrichtung
der Rasthaken sind ferner randnah am Boden des Installationsgerätes Abstandhalter
angeformt, welche das Installationsgerät im Verrasterungszustand auf den zugeordneten
Bodenbereichen der Grundplatte abstützen. Die Kombination des Installationsgerätes
mit der Grundplatte wird dann auf die z.B. U-förmigen Befestigungselemente an Bodenbereichen
der Kabelkanäle aufgerastet. Damit ist das Installationsgerät mit zwei Rastvorgängen
am Boden des Kabelkanals zu befestigen. Die solcherart befestigten Installationsgeräte
können dann über die in den Kabelkanälen verlegten elektrischen Leitungen über die
üblichen Anschlußeinrichtungen mit Strom versorgt werden.
[0007] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein elektrisches Bauteil in einem Kabelkanal
über ein Flachkabel mit Strom zu versorgen, wobei die bisher üblichen mehreren Montageschritte
auf die kombinierte Rastmontage und einmalige elektrische Anschlußarbeit verringert
wird. Erfindungsgemäß wird dazu vorgeschlagen, daß die Anschlußvorrichtung als Gehäuse
in das elektrische Bauteil integriert ist, daß die Öffnung der Anschlußvorrichtung
über ein Deckelteil verschließbar ist, welches einerseits alt Rastelementen zur Verrasterung
mit Rasten der Anschlußvorichtung und andererseits mit durchgehenden Haltestegen zur
halternden Hintergreifung von an einer Bodenplatte angeformten Haltenasen ausgestattet
ist, daß in die Bodenplatte eine axial durchgehende Nutenöffnung zur Aufnahme des
Flachkabels eingeformt ist, und daß im Gehäuse der Anschlußvorrichtung die Verbindungsleitungen
für das elektrische Bauteil und die Leitungsadern des Flachkabels elektrisch leitend
miteinander verbindbar sind.
[0008] Der Vorteil dieser Anordnung gegenüber dem bekannten Stand der Technik ist die einfache
Elektromontage des Flachkabels und dessen Kontaktierung mit den Kontaktelementen der
Anschlußvorrichtung sowie ein einfaches, nur auf dem Rastprinzip beruhendes Zusammensetzen
der einzelnen Bauteile.
[0009] Es hat sich hierbei als zweckmäßig herausgestellt, daß das Gehäuse der Anschlußvorrichtung
einstückig mit dem Gehäuse des elektrischen Bauteils verbunden ist. Auf diese Weise
wird ein Montagevorgang beim Verbinden der Anschlußvorrichtung mit dem elektrischen
Bauteil vermieden. Es liegt allerdings auch im Rahmen der Erfindung, daß das Gehäuse
der Anschlußvorrichtung über mechanische Verbindungsmittel oder mittels Rasten am
Gehäuse des elektrischen Bauteils festgelegt ist. Wesentlich hierbei ist, daß das
Gehäuse der Anschlußvorrichtung fest mit dem Gehäuse des elektrischen Bauteils verbunden
ist.
[0010] Es hat sich ferner als vorteilhaft herausgestellt, daß die axial durchgehende Nutenöffnung
in der Bedenplatte und die Unterseite des Gehäuses der Anschlußvorrichtung einen langgestreckten
Durchgangskanal für das Flachkabel bilden, welches mit der Verrasterung des Deckelteils
auf der Anschlußvorrichtung und der Bodenplatte unverschieblich in dem Durchgangskanal
gehalten ist. Durch diese Unverschieblichkeit wird die Kontaktierung der Elektroleiter
des Flachkabels erleichtert.
[0011] Ein weiterer Vorteil der Erfindung wird darin gesehen, daß im Deckelteil eine Öffnung
zur Aufnahme eines um 180° drehbaren Bauteils eingebracht ist, welches seinerseits
eine Durchgangsöffnung für die variable Kontaktierung der Elektroleiter des Flachkabels
über eine in die Durchgangsöffnung eingesetzte Schneidschraube aufweist.
[0012] Im Deckelteil sind ferner achsversetzt zur Öffnung für das drehbare Bauteil zusätzliche
Durchgangsöffnungen für Schneidschrauben zur konstanten Kontaktierung der N- und PE-Adern
des Flachkabels eingebracht.
[0013] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Bauteils schematisch
dargestellt. Die Zeichnung ist eine Explosionszeichnung und der Aufbau des Bauteils
wird von unten nach oben beschrieben.
[0014] Zunächst wird in die Nut 11 der Bodenplatte 1 das Flachkabel 2 eingelegt. Das Flachkabel
2 besteht aus den fünf Leitern PE, L1, L2, L3 und N sowie aus einer isolierenden Hülle.
Das Flachkabel 2 ist an seiner Unterseite mit asymmetrischen Vorsprüngen 21, 22 ausgestattet,
welche in entsprechende Nutenöffnungen 12, 13 am Boden 11 der Bodenplatte 1 eingreifen.
Durch diese Nuten 12, 13 und die Vorsprünge 21, 22 ist die Montagerichtung des Flachkabels
2 in der Bodenplatte vorgegeben.
[0015] Danach wird das Gehäuse 3 der Anschlußvorrichtung 4 über die Bodenplatte 1 gebracht
und auf der Bodenplatte 1 festgelegt. Das Gehäuse 3 der Anschlußvorrichtung 4 ist
mit dem in der Zeichnung nur angedeuteten elektrischen Bauteil 6 fest verbunden.
[0016] Das Gehäuse 3 besitzt axial verlaufende Haken 31, welche beim Zusammenbau Vorsprünge
14, 15 an der Bodenplatte 1 hintergreifen und das Gehäuse 3 damit auf der Bodenplatte
1 montagesicher festlegen.
[0017] Die Anschlußvorrichtung 4 besteht im gezeigten Beispielsfall aus den Verdrahtungselementen
PE, L, N und deren Montagehalterungen im Gehäuse 3. Die Montagehalterungen bestehen
aus den Schneidklemmen 41, 42, die zur Kontaktierung der Leitungen PE und N vorgesehen
sind. Die dafür vorgesehenen Schneidschrauben 51, 52 greifen bei der Montage durch
das Deckelteil 5 und die im Deckelteil 5 vorgesehenen Durchgriffsöffnungen 511, 521.
[0018] Die Schneidklemme 43 besitzt die Durchgangsöffnungen 431, 432, 433, die im einzelnen
nach Bedarf durch das um 180° drehbare Bauteil 44 mit der Durchgangsöffnung 441 angesteuert
werden können. Die Öffnungen 411, 421, 431, 432, 433 in den Schneidklemmen 41, 42,
43 sind Gewindeöffnungen für die Gewindeschrauben 51, 52, 53, wobei die Gewindeschraube
53 über die Durchgangsöffnung 441 in dem drehbaren Bauteil 44 eingesetzt wird.
[0019] Im gezeigten Beispielsfall werden über die Gewindeschrauben 51, 52, 53 die Leitungen
PE, L2 und N des Flachkabels 2 kontaktiert. Da die Schneidklemmen 41, 42, 43 metallisch
leitend mit den Gewindeschrauben 51, 52, 53 verbunden sind, werden durch das Kontaktieren
der Schneidschrauben 51, 52, 53 mit den Leitern PE, L2 und N des Flachkabels gleichzeitig
die Verbindungsleitungen PE, L2 und N für das elektrische Bauteil mit Strom versorgt.
[0020] Im Bedarfsfall kann durch Drehen des drehbaren Bauteils 44 die elektrische Leitung
L1, L2 oder L3 angesteuert werden.
[0021] Das vorgeschilderte Kontaktieren der Elektroleiter PE, L2 und N erfolgt selbstverständlich
erst, nachdem das Deckelteil 5 auf die Öffnung 32 des Gehäuses 3 der Anschlußvorrichtung
4 aufgebracht ist. Dabei hintergreifen am Deckelteil 5 angeformte Rasthaken 54, 55
im Inneren des Gehäuses 3 angeformte Rastvorsprünge, wobei der zurückversetzte umlaufende
Rand 33 des Gehäuses 3 vom vorgezogenen Rand 56 des Deckelteils 5 übergriffen wird.
[0022] Auf die geschilderte Weise wird das Deckelteil 5 auf dem Gehäuse 3 und dieses Gehäuse
3 über dem Flachkabel 2 auf der Bodenplatte 1 festgelegt, wobei das Flachkabel 2 eingeklemmt
und unverschieblich in seinem Sitz in der Nut 11 der Bodenplatte 1 gehaltert ist.
Bei diesem Grundmontagevorgang ist das drehbare Bauteil 44 bereits in die Aufnahmeöffnung
57 des Deckelteils eingesetzt.
[0023] Zur Begrenzung der Drehbewegung des drehbaren Bauteils 44 sind sowohl in der Aufnahmeöffnung
57 als auch im drehbaren Bauteil 44 in der Zeichnung nicht dargestellte Anschläge
vorgesehen, in deren Bereich das Bauteil 44 drehbar ist. Die Kontaktierung der einzelnen
Elektroleiter - im Beispiel PE, L2, N - erfolgt nach der Montage des drehbaren Bauteils
44 in der Aufnahmeöffnung 57 und nach der Rastverbindung der Einzelbauteile Deckelteil
5, Gehäuse 3 und Bodenplatte 1 mit Flachkabel 2.
1. Elektrisches Bauteil zum Anschließen an stromführende Elektroleitungen, insbesondere
an Flachkabel mit mindestens zwei in einer Ebene nebeneinander verlaufenden Elektroleitern,
wobei eine Anschlußvorrichtung zum Kontaktieren der Elektroleiter über Kontaktelemente
vorgesehen ist und wobei des Flachkabel asymmetrische Querschnittsgestaltungen aufweist,
welche mit entsprechenden Querschnittsformen der Anschlußvorrichtung bei der Kontaktherstellung
zusammenwirken und die Elektroleiter des Flachkabels für eine definierte Kontaktierung
bereithalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußvorrichtung (4) mit Gehäuse
(3) in das elektrische Bauteil (6) integriert ist, daß die Öffnung (32) des Gehäuses
(3) der Anschlußvorrichtung (4) über ein Deckelteil (5) verschließbar ist, welches
mit Halteelementen (54, 55) zur Halterung an dem Gehäuse (3) der Anschlußvorrichtung
(4) ausgestattet ist, daß in eine Bodenplatte (1) eine axial durchgehende Nut (11)
zur Aufnahme des Flachkabels (2) eingeformt ist, und daß im Gehäuse (3) der Anschlußvorrichtung
(4) die Verbindungsleitungen (PE, L2, N) für des elektrische Bauteil (6) und die Leitungsadern
(PE, L2, N) des Flachkabels (2) elektrisch leitend miteinander verbindbar sind.
2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (3) der Anschlußvorrichtung
(4) einstückig mit dem Gehäuse des elektrischen Bauteils (6) verbunden ist.
3. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (3) der Anschlußvorrichtung
(4) über mechanische Verbindungsmittel oder mittels Resten am Gehäuse des elektrischen
Bauteils (6) festgelegt ist.
4. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die axial durchgehende Nutenöffnung
(11) in der Bodenplatte (1) und die Unterseite des Gehäuses (3) der Anschlußvorrichtung
(4) einen langgestreckten Durchgangskanal für das Flachkabel bilden.
5. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Deckelteil (5) eine Aufnahmeöffnung
( 57 ) zur Aufnahme eines um 180° drehbaren Bauteils (44) eingebracht ist, welches
seinerseits eine Durchgangsöffnung (441) für die variable Kontaktierung der Elektroleiter
(L1, L2, L3) über eine die Durchgangsöffnung (441) eingesetzte Schneidschraube (53)
aufweist.
6. Bauteil nach Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Deckelteil (5) achsversetzt
zur Aufnahmeöffnung (57) für das drehbare Bauteil (44) zusätzliche Durchgangsöffnungen
(511, 521) für Schneidschrauben (51, 52) zur konstanten Kontaktierung der N, PE-Adern
des Flachkabels (2) eingebracht sind.