[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschlußklappe mit einer Parallelogramm-Aufhängung und
zumindest einer Gasfeder oder dergleichen zur Unterstützung der Schwenkbbewegung und
zum Halten der Klappe in den Endstellungen. Die Erfindung betrifft des weiteren einen
Unterbaukasten für Servicefahrzeuge, insbesondere zum Umbauen von Radkästen, mit einer
solchen Verschlußklappe und Aufhängung.
[0002] Service- oder Kundendienst-Fahrzeuge werden gewöhnlich beidseitig der Laderaumfläche
und längs der Seitenwände mit Schränken zur Aufbewahrung der vom Handwerker benötigten
Werkzeuge und Kleinmaterialien bestückt. Zum Umbauen der Radkästen dient ein sogenannter
Unterbaukasten, der nicht nur den Radkasten abdeckt, sondern zusätzlichen Stauraum
bietet und als Unterlage zum Aufbau weiterer Schrankmodule dient. Der Unterbaukasten
ist meist durch eine Schwenkklappe verschlossen, die zum Öffnen des Unterbaukastens
entweder nach oben in den Unterbaukasten hinein verschwenkt oder einfach nach unten
herausgeklappt wird. In beiden Fällen ist die Handhabung nicht optimal, da man sich
zur Bedienung bis zum Boden bücken muß. Außerdem kommt eine in den Kasten hineinschwenkbare
Klappe leicht mit verstauten Gegenständen in Konflikt, während eine nach unten herausgeklappte
Schwenkklappe den Kundendienstmann behindert.
[0003] Bei Möbeln und insbesondere Küchenmöbeln ist es z. B. aus den DE Gebrauchsmustern
6 88 00 293.4, G 94 00 568.0 und 69 33 079 bekannt, eine Schranktür mittels einer
Parallelogrammlenker-Aufhängung parallel zur Schrankvorderfläche nach oben oder nach
unten wegzuschwenken. Zur Unterstützung der Schwenkbewegung und zum Halten der Schranktür
insbesondere in der hochgeklappten Offenstellung ist es auch bekannt, eine Gasfeder
oder dergleichen Kraftelement zwischen Schrankseitenwand und Schranktür angreifen
zu lassen. Die Handhabung einer so aufgehängten und kraftunterstützen Tür ist einfach
und leicht, zumal sich die Griffleiste in bequemer Höhe anbringen läßt. Die Montage
der Parallelogrammlenker und der Gasfeder zwischen Schrankkorpus und Schranktür ist
jedoch langwierig und aufwendig. Außerdem besteht die Gefahr, daß verstaute Gegenstände
in den Schwenkbereich der Parallelogrammlenker gelangen und die Schwenkbewegung behindern.
Bezüglich Steifigkeit werden an die Türaufhängung eines Möbel- oder Küchenschranks
andere Anforderungen gestellt als bei einem in ein Servicefahrzeug eingebauten Unterbaukasten,
wo hohe Stabilität bei leichter Bauweise gefragt ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verschlußklappe mit deren Aufhängung
so auszubilden, daß eine einfache Montage möglich ist. Zudem soll weitgehend sichergestellt
sein, daß die beweglichen Teile der Aufhängung geschützt liegen und nicht mit verstauten
Gegenständen in Konflikt kommen. Zudem soll die zu schaffende Konstruktion hinsichtlich
Steifigkeit befriedigen, auch bei Anwendungen, wo mit Erschütterungen und Vibrationen
zu rechnen ist, wie bei Unterbaukästen in Servicefahrzeugen.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird mit den aus den beigefügten Ansprüchen ersichtlichen Mitteln
gelöst. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Verschlußklappe mit ihrer
Aufhängung eine in sich geschlossene Baugruppe bildet, die rasch und problemlos an
die Seitenwände der durch die Verschlußklappe abzuschließenden Zelle montierbar ist.
Zumindest einer der Parallelogrammlenker und die Gasfeder liegen geschützt hinter
seitlichen Aufnahmeplatten, so daß die beweglichen Teile der Aufhängung nicht in Konflikt
mit verstauten Gegenständen kommen. Indem die einen Parallelogrammlenker auf beiden
Seiten der Verschlußklappe in Ausfluchtung zur Schwenkachse über ein torsionssteifes
Rohr verbunden sind, wird eine äußerst verwindungssteife Konstruktion geschaffen,
ohne besondere Anforderungen an die Verwindungssteifigkeit der Verschlußklappe selbst,
so daß diese wie auch die Zelle als leichte Blechkonstruktion ausgeführt werden können.
Aufgrund der gewählten Anordnung des torsionssteifen Rohres in Ausfluchtung zu den
Anlenkstellen der unteren Parallelogrammlenker an den Aufnahmeplatten erhöht sich
auch nicht wie im Falle des DE Gebrauchsmusters G 88 00 293 das zu verschwenkende
Gewicht. Wird die Gasfeder so ausgerichtet, daß sie bei der Schwenkbewegung der Verschlußklappe
von der Schließstellung in die Offenstellung und umgekehrt ihren Totpunkt überschreitet,
so genügt eine einseitig wirkende Gasfeder, um durch sie die Verschlußklappe in der
jeweiligen Endstellung fest und sicher zu halten, auch bei einer Anwendung wie bei
einem Unterbaukasten eines Servicefahrzeugs.
[0006] An Vorteilen der erfindungsgemäßen Konstruktion sind hervorzuheben:
- Durch die Verschlußklappe geht kein Ladevolumen verloren,
- auch bei beengten Platzverhältnissen ist die Verschlußklappe gut zu öffnen,
- Bedienungsfreundlichkeit (Einhandbedienung) bei ergonomisch günstiger Anbringung der
Griffhöhe,
- keine zusätzliche Verriegelung erforderlich, da diese durch die Gasfeder sichergestellt
ist,
- gute Torsionssteifigkeit auch bei langen Klappen bis 1,50 und 0,35 cm Höhe, auch bei
einseitigem Angriff.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- im Querschnitt einen Unterbaukasten für Servicefahrzeuge mit einer Verschlußklappe
und Aufhängung nach der Erfindung, mit der Verschlußklappe in Schließstellung, und
- Fig. 2
- einen Querschnitt entsprechend Fig. 1 mit der Verschlußklappe in hochgeschwenkter
Offenstellung.
[0008] Der in Fig. 1 und 2 im Querschnitt dargestellte Unterbaukasten 1 ist längs seiner
Vorderfront 2 durch eine Verschlußklappe 3 verschlossen. Diese Verschlußklappe 3 mit
einer Griffleiste 4 längs ihrer Oberkante ist an ihren beiden Enden durch je zwei
Parallelogrammlenker 5, 6 gehalten, deren freie Enden 7 bzw. 8 an je eine Aufnahmeplatte
9 angelenkt sind. Diese Aufnahmeplatten 9 verlaufen parallel zu den Seitenwänden 10
des Unterbaukastens 1 und sie sind über z.B. angepunktete Abstandhalter 11, 12 an
diese Seitenwände 10 angeschraubt. Eine einseitig wirkende Gasfeder 13 erstreckt sich
zwischen einem Anlenkpunkt 14 an der Aufnahmeplatte 9 und einem Anlenkpunkt 15 am
oberen Parallelogrammlenker 6 und sie ist so ausgerichtet, daß ihre Wirkungslinie
16 in der Schließstellung (Fig. 1) und in der Offenstellung (Fig. 2) der Verschlußklappe
3 auf gegenüberliegenden Seiten der Totpunktlinie, d.h. der Verbindungslinie 17 zwischen
dem Anlenkpunkt 14 der Gasfeder 13 und der Schwenkachse 8 des oberen Parallelogrammlenkers
6 liegt. Damit ist sichergestellt, daß die Gasfeder 13 nicht nur die Schwenkbewegung
der Verschlußklappe 3 unterstützt, sondern sie die Verschlußklappe 3 in ihren beiden
Endstellungen hält. Zur Dämpfung insbesondere der Schließbewegung können (nicht dargestellte)
Gummidämpfer oder dergleichen zwischen Vorderfront 2 des Unterbaukastens 1 und Verschlußklappe
3 angeordnet sein, welche Gummianschläge gleichzeitig eine satte Anlage der Verschlußklappe
3 an der Vorderfront 2 des Unterbaukastens 1 auch bei auftretenden Erschütterungen
sicherstellen.
[0009] Die Verschlußklappe 3 bildet mit den Parallelogrammlenkern 5, 6, der Gasfeder 13
und den Aufnahmeplatten 9 eine Baugruppe, die einfach und rasch in einen vorhandenen
Unterbaukasten 1 montierbar ist. Zur Verbesserung der Verwindungssteifigkeit der Baugruppe,
insbesondere bei leichter Bauweise der Verschlußklappe 3, verbindet ein torsionssteifes
Rohr 18 die beiden oberen Parallelogrammlenker 6 in Ausfluchtung zur Schwenkachse
8. Dieses torsionssteife Rohr 18 kommt beim Einbau der Baugruppe dicht unterhalb der
Oberseite des Unterbaukastens 1 zu liegen, so daß es das Be- und Entladen des Unterbaukastens
1 nicht behindert. Die oberen Parallelogrammlenker 6, die - wie dargestellt - abgewinkelt
sind, um die Hochschwenkbewegung nicht zu behindern, s. Fig. 2, sind zweckmäßig innerhalb
der Aufnahmeplatten 9 angeordnet, um sie somit mit dem Rohr 18 zu einer Einheit verbinden
zu können, während die unteren Parallelogrammlenker 5 und die Gasfedern 13 außerhalb
der Aufnahmeplatten 9, d.h. in dem Zwischenraum zwischen Aufnahmeplatten 9 und Seitenwand
10, des Unterbaukastens 1 aufgenommen sind. Damit ist der Innenraum bzw. der Laderaum
des Unterbaukastens 1 weitgehend frei von beweglichen Teilen, so daß der Be- und Entladevorgang
nicht behindert ist. Die Verbindungsachse am Anlenkpunkt 15 zwischen Gasfeder 13 und
oberem Parallelogrammlenker 6 erstreckt sich durch die Aufnahmeplatte 9 hindurch,
weswegen für sie in der Aufnahmeplatte 9 ein Kreisschlitz 19 um die Schwenkachse 8
ausgespart ist, um die Schwenkbewegung nicht zu behindern. Wird der obere Parallelogrammlenker
6 ebenfalls außerhalb der Aufnahmeplatte 9, parallel versetzt zum unteren Parallelogrammlenker
5, angeordnet, um keinerlei Schwenkteile im Laderaum zu haben, so entfällt der Kreisschlitz
19.
[0010] Die erfindungsgemäße Konstruktion eignet sich nicht nur bei Unterbaukästen für Servicefahrzeuge,
sondern ganz allgemein für andere Klappen, z.B. für die Heckklappe oder Seitenklappe
an einem Servicefahrzeug. Auch im Möbelbau kann die Erfindung Anwendung finden.
[0011] Anstelle der Gasfeder 13 kann jedes andere kraftspendende Element, wie beispielsweise
eine Spiralfeder oder ein Pneumatikzylinder Anwendung finden.
1. Verschlußklappe mit einer Parallelogramm-Aufhängung und zumindest einer Feder zur
Unterstüztung der Schwenkbewegung und zum Halten der Klappe (3) in den Endstellungen,
welche Parallelogramm-Aufhängung zwei beidseitig der Verschlußklappe angeordnete Aufnahmeplatten
(9) zur Befestigung an die Seitenwände der durch die Verschlußklappe abzuschließenden
Zelle sowie jeweils zwei an diese Aufnahmeplatten (9) angeschlossene Parallelogrammlenker
(5,6) aufweist, von denen die oberen durch eine Versteifungsstange verbunden sind,
dadurch
gekennzeichnet,
daß
- die Aufnahmeplatten (9) zur Befestigung mit Abstand an die Seitenwände der Zelle
ausgebildet sind,
- daß die unteren Parallelogrammlenker (5) und die Feder (13) an die Außenseite der
Aufnahmeplatten (9) angeschlossen, und
- daß die an die Innenseiten der Aufnahmeplatten (9) angelenkten oberen Parallelogrammlenker
(6) in Ausfluchtung zu der Anlenkstelle durch ein torsionssteifes Rohr (18) als Versteifungsstange
verbunden sind, das beim Einbau in die Zelle dicht unterhalb von deren Oberseite zu
liegen kommt.
2. Verschlußklappe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an die Außenseiten der Aufnahmeplatten (9) Abstandshalter (11,12) befestigt sind.
3. Verschlußklappe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Feder eine einseitig wirkende Gasfeder eingebaut ist, die so zwischen Aufnahmeplatte
(9,14) und oberem Parallelogrammlenker (6,15) angelenkt ist, daß ihre Wirkungslinie
(16) in der Schließstellung und in der Offenstellung der Verschlußklappe (3) auf gegenüberliegenden
Seiten der Totpunktlinie (Verbindungslinie (17) zwischen Anlenkpunkt (14) Gasfeder
und Schwenkachse (8) Parallelogrammlenker) liegt.
4. Unterbaukasten für Servicefahrzeuge, insbesondere zum Umbauen von Radkästen, mit einer
Verschlußklappe (3) und Aufhängung (5-9) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.