[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Vortriebsmaschine bei der
Herstellung eines unterirdischen Hohlraumprofils gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 sowie eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Patentanspruch 5.
[0002] Im Untertagebau bieten sich bei der Herstellung von unterirdischen Hohlraumprofilen,
wie z.B. Tunnelröhren, Stollen etc. verschiedene, jeweils auf die Eigenschaften des
zu durchfahrenden Gesteins abgestimmte Methoden an. Bei weichem, locker gelagertem
Material, wie z.B. Lehm, Schluff, Sand, das die Gefahr des Einbrechens birgt, wird
der aufgeschnittene Hohlraum mit Rohren oder Tübbingen ausgekleidet, bei hartem und
dicht gelagertem Gestein, wie z.B. Fels, reicht die Gesteinsfestigkeit aus, um den
Hohlraum ohne Stützkonstruktion zu erhalten.
[0003] Bei beiden Arten geschieht der Gesteinsabbau an der Ortsbrust maschinell in der Regel
unter Einsatz von Teil- oder Vollschnittmaschinen. Zur Steuerung dieser Maschinen
entlang einer Sollachse wird mittels vermessungstechnischer Maßnahmen kontinuierlich
die Istlage der Vortriebsmaschine festgestellt. Bei konventionellen Meßverfahren müssen
die Höhe und die Lage ausgezeichneter Punkte der Vortriebsmaschine jeweils neu vom
Startpunkt aus herangeführt werden. Der Meßweg wird dabei mit fortschreitendem Vortrieb
ständig länger, so daß diese Verfahren sehr aufwendig sind; außerdem muß der Vortrieb
während der Zeit der Vermessung ruhen. Krümmungen der Sollachse erfordern die Einschaltung
von Polygonzügen und sind nur bei begehbaren Hohlprofilquerschnitten möglich.
[0004] Zur Erleichterung von Vermessungsarbeiten sind polare Vermessungssysteme bekannt,
die nicht nur von der Punktaufnahme über die geodätischen Berechnungen bis hin zur
Erstellung von Karten einen automatischen Datenfluß ermöglichen, sondern auch die
automatische Zielerkennung und Zieleinstellung; es gibt elektronische Tachymeter,
die aus einem elektronischen Theodolit und Entfernungsmesser bestehen und die in der
Lage sind, auch bewegte Punkte zu verfolgen (DE-Z "Zeitschrift für Vermessungswesen",
Heft 11, Nov. 1984, S. 553 bis 563). Mittels dieser Systeme gelingt es, folgende Vorgänge
zu automatisieren:
- Zeitpunkt der Messung auswählen,
- anzumessenden Punkt auswählen,
- Instrument auf den Punkt ausrichten,
- Instrument dem Punkt nachführen,
- Meßvorgang auslösen,
- Meßwerte registrieren,
- Meßwerte interpretieren,
- weiteren Messungsverlauf bestimmen.
[0005] Zu diesem Zweck werden die Grundbausteine - elektronischer Theodolit und Entfernungsmesser
- durch weitere Baugruppen ergänzt, die die restlichen Funktionen übernehmen. Die
Funktionen des Tachymeters können automatisiert werden; die für die Nachführung erforderliche
Bewegung in den beiden Achsen kann durch Schrittmotoren mit entsprechenden Getrieben
erfolgen. Zur Unterstützung der Funktionen des Tachymeters sowie zum Koordinieren
des gesamten Meßablaufs ist ein Rechner erforderlich.
[0006] Ein derartiges Meßsystem zur Steuerung eines Vortriebsschilds im Untertagebau ist
aus der DE-A 40 17 833 bekannt. Hier werden beim Vorpressen von Hohlprofilsträngen
mit Hilfe eines sich mit dem Hohlprofilstrang mitbewegenden Servotheodoliten und Fernziels
laufend die Daten über die räumliche Lage des Vortriebsschildes und damit der Istverlauf
des Hohlprofilstranges erfaßt sowie in einem Rechner abgespeichert und ausgewertet.
Das besondere an diesem Meßsystem ist, daß Servotheodolit und Fernziel nicht stationär
angeordnet sind, sondern mit dem Vortrieb mitbewegt werden. Das macht vor jedem Einmessen
der Vortriebsmaschine eine Standpunktermittlung von Servotheodolit und Fernziel notwendig.
[0007] Da der Hohlprofilstrang bei dieser Art des Vortriebs immer der durch den Vortriebsschild
freigeschnittenen Öffnung folgt, entsprechen die in vorangegangenen Meßzyklen ermittelten
Daten über die Lage des Vortriebsschildes jeweils denen der Lage des nachfolgenden
Hohlprofilstranges an dieser Stelle. Damit sind die Koordinaten eines fest im Inneren
des Hohlprofilstranges befestigten und mit diesem sich bewegenden Theodoliten und
Fernziels in Abhängigkeit vom Abstand des Theodoliten zum Startpunkt eindeutig bestimmbar.
[0008] Die Anwendung dieses Steuerungsverfahrens ist jedoch abhängig vom Vorhandensein einer
Hohlraumauskleidung, die sowohl Servotheodolit als auch Fernziel in einem konstanten
Abstand zur Hohlprofillängsachse halten und die mit dem Vortrieb mitbewegt wird.
[0009] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Steuerung einer Vortriebsmaschine anzugeben, das unabhängig vom Vorhandensein einer
Hohlraumprofilauskleidung bei den verschiedensten Vortriebsmethoden eingesetzt werden
kann.
[0010] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie eine Einrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 5 gelöst.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] Die Erfindung basiert auf der Überlegung, daß durch laufende Ermittlung des Abstandes
zwischen dem Theodolit bzw. dem Fernziel und der Wandung des Hohlraumes jederzeit
die variable Lage von Theodolit und Fernziel und damit deren Koordinaten errechenbar
sind. Dadurch ist die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht an das Vorhandensein
einer Auskleidung des Hohlraums gebunden. Dies erlaubt auch in hartem Gestein eine
wirtschaftliche Anwendung des Verfahrens.
[0013] Da die Meßzyklen im zeitlichen Abstand von 10 bis 15 Sekunden erfolgen, erhält man
ein sehr genaues Aufmaß des Hohlraumprofils, das einerseits schon zu einem sehr frühen
Zeitpunkt Abweichungen von der Sollkurve erkennen läßt und andererseits als Grundlage
für Massenberechnungen verwendet werden kann.
[0014] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- schematisch einen Längsschnitt durch ein zu erstellendes Hohlraumprofil mit der Meßanordnung,
- Fig. 2
- einen Querschnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- schematisch einen Servotheodoliten mit Okularlaser und elektronischer Profilmeßvorrichtung,
- Fig. 4
- ebenso eine aktive Zieltafel mit elektronischer Profilmeßvorrichtung in der Ansicht
sowie die
- Fig. 5a und b
- schematisch in einem Längsschnitt die verschiedenen Phasen beim Anfahren eines Hohlraumprofils.
[0015] Fig. 1 zeigt schematisch einen Längsschnitt durch ein zu erstellendes Hohlraumprofil
mit der erfindungsgemäßen Meßanordnung. Im einzelnen sieht man einen Ausschnitt eines
bereits aufgefahrenen Hohlraumprofils 1, hier eine Tunnelröhre mit kreisförmigem Querschnitt
(Fig. 2). An dem in der Darstellung linken Ende der Tunnelröhre findet der Abbruch
der Ortsbrust 2 statt. Dies geschieht mit Hilfe einer Tunnelbohrmaschine 3, deren
Bohrkopf 4 dem Durchmesser der Tunnelröhre 1 entspricht. An der Tunnelbohrmaschine
3 angehängt ist ein Nachläufer 5, der neben Versorgungsleitungen auch ein Förderband
zum Abtransportieren des an der Ortsbrust 2 gelösten Materials aufnimmt.
[0016] Die zur Steuerung der Tunnelbohrmaschine 3 erforderliche Meßanordnung ist zum Teil
an der Tunnelbohrmaschine 3 und zum Teil am Nachläufer 5 installiert; sie umfaßt an
der Tunnelbohrmaschine 3
- zwei aktive Zieltafeln 6 und 7 sowie
- ein zweiachsiges Inklinometer 8 zur Bestimmung von Verrollung und Längsneigung der
Tunnelbohrmaschine 3 und
an dem Nachläufer 5 an dem der Tunnelbohrmaschine 3 zugewandten Ende
- einen Servotheodoliten 9 auf einem motorisierten Dreifuß mit integrierter elektronischer
Profilmeßvorrichtung 10 sowie
- ein zweiachsiges Inklinometer 11 zur Bestimmung von Verrollung und Längsneigung des
Nachläufers 5 und
an dem der Tunnelbohrmaschine 3 abgewandten Ende
- ein Fernziel 12, bestehend aus einer aktiven Zieltafel 13 mit einer integrierten elektronischen
Profilmeßvorrichtung 14,
- ein zweiachsiges Inklinometer 15 zur Bestimmung von Verrollung und Längsneigung und
- als Längenmeßeinrichtung ein elektromagnetisch induziertes Stahlband 16 zum Messen
der Länge zwischen der Meßanordnung und dem Startpunkt sowie
- einen Rechner 21 zum Erfassen, Speichern, Auswerten und Senden der durch die Meßanordnung
ermittelten Daten.
[0017] In Fig. 2 ist ein Schnitt durch den Nachläufer 5 entlang der in Fig. 1 angegebenen
Linie II-II dargestellt. Die Portalform des Nachläufers 5 im Querschnitt erlaubt es,
daß zum Schuttern gleisgebundene Wagen in den Nachläufer 5 fahren und dort beladen
werden können. Der Servotheodolit 9 mit integrierter elektronischer Profilmeßvorrichtung
10 ist am vorderen Ende des Nachläufers 5 mittig über diesem angeordnet. Fig. 3 zeigt
schematisch einen für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten
Servotheodoliten 9 in der Ansicht. In den Servotheodoliten 9 integriert ist eine elektronische
Profilmeßvorrichtung 10, die mit Hilfe von durch das Okular gelenkten Laserstrahlen
17 den Abstand des Servotheodoliten 9 von der Tunnelwandung 19 mißt.
[0018] Am rückwärtigen Ende des Nachläufers 5 befindet sich ebenfalls mittig über dem Nachläufer
5 als Fernziel 12 eine aktive Zieltafel 13 mit integrierter elektronischer Profilmeßvorrichtung
14. Fig. 4 zeigt eine schematische Ansicht dieses Teils der Meßanordnung. Alle Teile
der Meßanordnung sind on-line mit dem Rechner 21 verbunden.
[0019] Der Beginn und der Ablauf des erfindungsgemäßen Vermessungsverfahrens können anhand
der Fig. 5a, b und 1 erläutert werden.
[0020] Fig. 5a zeigt die erste Phase des Tunnelvortriebs, in der die Tunnelbohrmaschine
3 ausgehend vom Tunnelportal 18 die Vortriebsarbeiten beginnt. Zur Steuerung der Tunnelbohrmaschine
3 wird der Servotheodolit 9 an einem nach Koordinaten und Höhe bekannten Punkt S,
dem Startpunkt, stationär eingerichtet. Weiter wird ein zweiter Punkt als Fernziel
12 mit einer aktiven Zieltafel 13 eingerichtet. Auch dieser Punkt ist nach Lage und
Höhe bekannt.
[0021] Der Servotheodolit 9 erfaßt und steuert die Tunnelbohrmaschine 3, indem er zuerst
das Fernziel 12 anvisiert, dann Horizontal- und Vertikalwinkel zu den aktiven Zieltafeln
6 und 7, die auch in einem Stück vereinigt sein können, an der Tunnelbohrmaschine
3 und schließlich deren Entfernung zum Startpunkt S mißt. Zusammen mit den Daten der
Inklinometer 8, 11 und 15 an der Tunnelbohrmaschine 3 und dem Nachläufer 5, die Aufschluß
über das Maß der Verrollung geben, kann über den Rechner 21, bei dem alle Meßdaten
zusammenfließen und ausgewertet werden, die jeweilige Lage der Tunnelbohrmaschine
3 in Abhängigkeit von der aufgefahrenen Strecke der Tunnelröhre 1 bestimmt werden.
Die Summe aller Daten über die Lage der Tunnelbohrmaschine 3 entspricht dabei dem
Istverlauf der Tunnelröhre 1. Diese Daten werden in dem Rechner abgespeichert und
später bei der Ermittlung der variablen Lage von Servotheodolit 9 und Fernziel 12
innerhalb der Tunnelröhre 1 wieder herangezogen. In einem weiteren Arbeitsschritt
vergleicht der Rechner den Istverlauf der Tunnellängsachse mit dem Sollverlauf, errechnet
die gegebenenfalls notwendigen Steuerimpulse und gibt sie an die Tunnelbohrmaschine
3 weiter.
[0022] Fig. 5b zeigt die zweite Phase des beginnenden Vortriebs, bei der die Tunnelröhre
1 bereits so weit vorangetrieben ist, daß der Nachläufer 5 teilweise in die Tunnelröhre
1 hineinreicht. Zu diesem Zeitpunkt wird der bislang stationär angeordnete Servotheodolit
9 auf den Nachläufer 5 umgesetzt, mit dem er sich im Zuge des Vortriebs mitbewegt.
Zur Ermittlung der Bezugsrichtung wird das Fernziel 12 aus der ersten Phase auf den
Startpunkt S und alten Standpunkt des Servotheodoliten aus der ersten Phase umgesetzt.
[0023] Zur Bestimmung der Lage der Tunnelbohrmaschine 3 müssen erst die Koordinaten des
Servotheodoliten 9 ermittelt werden. Dazu wird zuerst die Entfernung zwischen Servotheodolit
9 und Startpunkt S bestimmt. Zu dieser Entfernung werden aus dem Speicher des Rechners
die dazugehörigen Querschnittsdaten des Tunnelprofils abgerufen. Da die Lage des Servotheodoliten
9 innerhalb der Tunnelröhre 1 nicht konstant, sondern variabel ist, muß seine jeweilige
relative Lage innerhalb des Tunnelquerschnitts ermittelt werden. Dazu werden durch
die in den Servotheodoliten 9 integrierte elektronische Profilmeßvorrichtung 10 Laserstrahlen
17 durch das Okular unter einem bestimmten räumlichen Winkel an die Tunnelwandung
19 gerichtet, von wo sie reflektiert werden (Fig. 1 und 2). Mit den so ermittelten
Werten kann der Abstand des Servotheodoliten 9 zur Tunnelwandung 17 und können im
weiteren dessen Raumkoordinaten errechnet werden.
[0024] In einem weiteren Schritt lassen sich, wie schon oben beschrieben, durch Messen von
Horizontal- und Vertikalwinkeln die Lage der Tunnelbohrmaschine 3 in Abhängigkeit
von der Entfernung zum Startpunkt S erfassen.
[0025] Den Arbeitszyklus nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann das Vermessungssystem
erst aufnehmen, wenn sich der Nachläufer 5 über seine gesamte Länge in der Tunnelröhre
1 befindet. In dieser - dritten - Phase kann nun das Fernziel 12 auf den Nachläufer
5 umgesetzt werden, so daß es keine festen Koordinaten mehr besitzt. Diese Situation
ist in Fig. 1 dargestellt.
[0026] Der Arbeitszyklus läßt sich im wesentlichen in vier übergeordnete Schritte gliedern:
- Ermittlung der Koordinaten von Servotheodolit 9 und Fernziel 12;
- Herstellen der Bezugsrichtung;
- Erfassung der Lage der Tunnelbohrmaschine 3;
- Steuerung der Tunnelbohrmaschine 3.
[0027] Zur Bestimmung der Lagekoordinaten der Tunnelbohrmaschine 3 müssen analog zur zweiten
Phase erst die Koordinaten von Servotheodolit 9 und Fernziel 12 bestimmt werden. Die
zu den entsprechenden Querschnittsstellen gehörigen Abmessungen des Tunnelprofils
können anhand der Entfernung zum Startpunkt S aus dem Speicher des Rechners abgerufen
werden. Die Entfernungsmessung zum Startpunkt S erfolgt im dargestellten Beispiel
mittels eines Stahlmaßbandes 16, das sich im Bereich der Versorgungsleitungen vom
Nachläufer 5 bis zum Startpunkt S erstreckt. Vorteilhaft sind dessen Maßeinheiten
elektromagnetisch 20 induziert, so daß über eine Lesevorrichtung die Entfernungswerte
fortlaufend automatisch erfaßt werden können. über eine elektronische Profilmeßvorrichtung
10 an Servotheodolit und Fernziel 12 werden analog der zweiten Phase deren Lage innerhalb
der Tunnelröhre 1 und im weiteren die jeweiligen Koordinaten errechnet. Davon ausgehend
kann auf bereits erwähnte Weise die Lage der Tunnelbohrmaschine 3 ermittelt werden
und durch einen Datenvergleich mit der Sollage eine etwa erforderliche Steuermaßnahme
errechnet und an die Tunnelbohrmaschine 3 oder an einen Steuerstand außerhalb weitergegeben
werden.
[0028] Nach dem im Beispiel erläuterten Verfahren wird auf der Grundlage der Koordinaten
von Servotheodolit 9 und Fernziel 12 die Bezugsrichtung zum Vermessen der Lage der
Tunnelbohrmaschine 3 errechnet. Gemäß der Erfindung ist es aber auch möglich, die
Bezugsrichtung durch einen Kreiseltheodolit vorzugeben, so daß sich die Einrichtung
eines Fernziels 12 erübrigt oder nur als Kontrolle dient.
1. Verfahren zum Steuern einer Vortriebsmaschine bei der Herstellung eines unterirdischen
Hohlraumprofils unter Verwendung einer Meßanordnung,
mit einem hinter der Vortriebsmaschine innerhalb des Hohlraumprofils angeordneten
Servotheodoliten und einer Vorrichtung zur Vorgabe einer Bezugsrichtung,
mit an der Vortriebsmaschine angeordneten Zieltafeln und Neigungsgebern zur Feststellung
von Verrollung und Längsneigung, mit einer Entfernungsmeßeinrichtung zur laufenden
Messung der Strecke des aufgefahrenen Hohlraumprofils sowie
mit einem mit der Meßanordnung verbundenen Rechner, wobei die Meßanordnung im Zuge
des Vortriebs mit der Vortriebsmaschine mitbewegt wird,
wobei weiterhin vom Servotheodoliten bei jedem Meßzyklus in Abhängigkeit von der aufgefahrenen
Strecke ausgehend von der Bezugsrichtung die Zieltafeln anvisiert werden,
wobei ferner die von der Meßanordnung gewonnenen Werte unter Berücksichtigung einer
etwaigen Verrollung on-line auf den Rechner übertragen werden, der sowohl fortlaufend
die jeweilige Istlage der Vortriebsmaschine berechnet und abspeichert, als auch die
Koordinaten des Servotheodoliten aufgrund vorangegangener Messungen ermittelt und
wobei schließlich Ist- und Sollage der Vortriebsmaschine verglichen und im Falle von
Abweichungen Steuerimpulse für die Vortriebsmaschine errechnet und übermittelt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß bei jedem Meßzyklus die veränderliche Lage des Servotheodoliten
(9) innerhalb einer Querschnittsebene senkrecht zur Längsachse des Hohlraumprofils
(1) in Abhängigkeit zur aufgefahrenen Strecke erfaßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Einrichtung zur Vorgabe einer Bezugsrichtung
aus einem rückwärtigen Fernziel besteht und dessen Koordinaten fortlaufend ermittelt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß bei jedem Meßzyklus die veränderliche Lage des
Fernziels (12) innerhalb einer Querschnittsebene senkrecht zur Längsachse des Hohlraumprofils
(1) in Abhängigkeit zur aufgefahrenen Strecke erfaßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erfassung der veränderlichen
Lage von Servotheodolit (9) und/oder Fernziel (12) innerhalb einer Querschnittsebene
senkrecht zur Längsachse des Hohlraumprofils (1) Meßstrahlen (17) unter bekannten
räumlichen Winkeln zur Längsachse des Hohlraumprofils (1) nach außen gerichtet werden,
mittels derer in mindestens drei Punkten der Abstand von Servotheodolit (9) und/oder
Fernziel (12) zur Hohlraumprofilwandung (19) ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgefahrene
Strecke des Hohlraumprofils (1) mittels eines elektromagnetisch induzierten Stahlbandes
(16) ermittelt wird, dessen Maßeinheiten automatisch abgelesen werden.
5. Einrichtung zum Steuern einer Vortriebsmaschine nach Patentanspruch 1, bestehend aus
einer Meßanordnung mit einem hinter der Vortriebsmaschine innerhalb des Hohlraumprofils
angeordneten und mit dem Vortrieb mitbewegbaren Servotheodoliten, mit einer Vorrichtung
zur Vorgabe einer Bezugsrichtung, mit an der Vortriebsmaschine angeordneten Zieltafeln
und Neigungsgebern und mit an dem Servotheodoliten angeordneten Neigungsgebern zur
Feststellung von Verrollung und Längsneigung sowie mit einem mit der Meßanordnung
verbundenen Rechner, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßanordnung eine elektronische
Profilmeßvorrichtung (10) in einer definierten Lage zum Servotheodoliten (9) umfaßt.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Profilmeßvorrichtung
(10) in den Servotheodoliten (9) integriert ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, bei dem die Vorrichtung zur Vorgabe einer Bezugsrichtung
aus einem rückwärtigen Fernziel besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßanordnung
eine elektronische Profilmeßvorrichtung (14) in einer definierten Lage zum rückwärtigen
Fernziel (12) umfaßt.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Profilmeßvorrichtung
(14) in das rückwärtige Fernziel (12) integriert ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur
Vorgabe einer Bezugsrichtung aus einem Kreiselkompaß besteht.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zieltafeln
(6, 7) an der Vortriebsmaschine (3) aus mindestens einer aktiven Zieltafel mit zwei
Ebenen bestehen.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zieltafeln
(6, 7) an der Vortriebsmaschine (3) aus mindestens zwei aktiven Zieltafeln mit je
einer Ebene bestehen.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß im rückwärtigen
Teil des Hohlraumprofils (1) ein elektromagnetisch induziertes Stahlband (16) zur
Streckenmessung angeordnet ist.