[0001] Die Erfindung betrifft einen Zyklonabscheider für die Kurbelgehäuse-Entlüftung eines
Verbrennungsmotors mit einem Entlüftungsventil nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Aus US-PS 4 724 807 ist die Zusammenschaltung eines Zyklons mit einem Entlüftungsventil
bekannt, bei der der Zyklon und das Entlüftungsventil getrennte Bauteile sind. Das
Entlüftungsventil ist dort dem Zyklon in Strömungsrichtung vorgeschaltet, wobei der
die Durchströmung bewirkende verminderte Druck durch eine Ladeturbine oder die im
Verbrennungsraum des Motors entstehende Ansaugwirkung erzeugt sein kann. Der Zyklon
selbst ist dabei in mehreren konzentrischen, kreisringförmigen Abschnitten von außen
nach innen durchströmt, wobei sich das abgeschiedene Öl durch Schwerkraftwirkung im
äußeren Bereich des Zyklons ganz unten sammelt und von dort der Ölwanne des Verbrennungsmotors
zuführbar ist. Hieran ist nachteilig, daß die getrennten Bauteile, nämlich Zyklon
und Entlüftungsventil, getrennt montiert werden müssen und die erforderliche Leitungsverbindung
von dem Entlüftungsventil zu dem Zyklon besondere Abdichtungen erfordert.
[0003] Bekannt ist ferner eine gattungsgemäße Einrichtung aus DE 31 28 470 A1. Dort ist
bereits eine bauliche Einheit zwischen dem Entlüftungsventil und einem Zyklonabscheider
gegeben. Nachteilig bei jener Ausführung ist ein relativ schlechter Abscheidegrad
des Zyklonabscheiders.
[0004] Hiervon ausgehend beschäftigt sich die Erfindung mit dem Problem, eine gattungsgemäße
Einrichtung konstruktiv einfach und rationell herstellbar mit einem guten Wirkungsgrad
des Zyklonabscheiders zu schaffen. Außerdem soll die gesamte Einrichtung möglichst
klein bauen.
[0005] Gelöst wird dieses Problem durch eine Ausführung nach den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruchs 1.
[0006] Zweckmäßige Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Besonders vorteilhaft ist es, den Querschnitt des Spiralkanales des Zyklonabscheiders
vom radial außen liegenden Einlaß zu den Auslässen hin abnehmend auszuführen, um eine
besonders gute Abscheidewirkung für das Öl zu erzielen.
[0008] Die gute Abscheidewirkung eines erfindungsgemäß mit einem Spiralkanal versehenen
Zyklonabscheiders ergibt sich daraus, daß bei gleichbleibender Strömungsgeschwindigkeit
innerhalb des Spiralweges die Zentrifugalkraft in den enger werdenden Windungen der
Spirale zunimmt, so daß fortschreitend feinere Öl-Partikel ausgeschleudert werden
können, während schon ausgeschleuderte Öl-Partikel bis in das Zentrum mitgerissen
werden. Bei in Strömungsrichtung enger werdendem Spiralkanalquerschnitt wird diese
Wirkung noch erhöht.
[0009] Der erfindungsgemäße Zyklonabscheider kann zusammen mit dem zugehörigen Entlüftungsventil
als Baueinheit in eine Ausbuchtung der Gehäusewand des Kurbelgehäuses von innen eingesteckt
werden. In diesem Fall kann ein Teil der Begrenzungswände des Ölabscheiders mit zugehörigem
Ansaugraum und Entlüftungsventil direkt durch die Wand des Kurbelgehäuses gebildet
werden. Hierdurch kann Material eingespart werden. Es ist in einem solchen Fall lediglich
notwendig, den zu dem Entlüftungsventil führenden Ansaugkanal durch die Außenwand
des Kurbelgehäuses hindurchzuführen. Alle anderen Teile des Zyklonabscheiders können
innerhalb des Kurbelgehäuses liegen und von dort aus montiert werden.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
[0011] Es zeigen
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen Zyklonabscheider als Einbaueinheit,
- Fig. 2
- einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1 durch den Zyklonabscheider,
- Fig. 3
- einen Schnitt nach Linie III-III in Fig. 2 durch den Spiralkanal-Bereich des Zyklonabscheiders,
- Fig. 4
- einen in die Wand eines Kurbelgehäuses integrierten Zyklonabscheider teils in Ansicht,
teils im Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 5,
- Fig. 5
- einen Schnitt durch den Zyklonabscheider nach Linie V-V in Fig. 4,
- Fig. 6
- einen in die Wand eines Kurbelgehäuses integrierten Zyklonabscheider im Schnitt nach
Linie VI-VI in Fig. 7,
- Fig. 7
- einen Schnitt durch den Zyklonabscheider nach Linie VII-VII in Fig. 6.
[0012] Bei der Ausführung eines Zyklonabscheiders mit Entlüftungsventil nach den Fig. 1
bis 3 handelt es sich um ein Bauteil, das in sich komplett in die Öffnung der Gehäusewand
eines Kurbelgehäuses 1 einsetzbar ist.
[0013] Der Zyklonteil dieses Bauteiles besteht aus einem Spiralkanal 2 mit einem radial
außen liegenden Einlaß 3 und zwei im Zentrum der Spirale liegenden Auslässen, von
denen einer unten liegend als Auslaßöffnung 4 abgeschiedenes Öl abführt und der andere
oben liegend als Zyklon-Ansaugöffnung 5 in einen Ansaugraum 6 führt. Der Ansaugraum
6 ist über ein Entlüftungsventil 7 mit einem Ansaugstutzen 8 verbunden, über den ölhaltige
Luft aus dem Kurbelgehäuse 1 angesaugt wird. Die Ansaugung erfolgt mit Hilfe der zu
den Brennräumen des Verbrennungsmotors geführten Verbrennungsluft.
[0014] Das Entlüftungsventil 7 besteht aus einem den Ansaugraum 6 mit dem Ansaugstutzen
8 verbindenden Stutzen 9, dessen Öffnung zu dem Ansaugraum 6 durch einen in eine Membran
10 integrierten Ventilteller verschließbar ist. Die Membran 10 ist als eine flexible
Kreisscheibe ausgebildet, die radial außen in einem den Ansaugraum 6 bildenden Gehäuse
11 gelagert ist. Die Lagerung ist derart, daß die Membran 10 dort durch Aufsetzen
eines Deckels 12 auf ein offenes Ansauggehäuse 11 dicht eingespannt ist. Auf der von
dem Ansaugraum 6 abgewandten Seite ist die Membran 10 Atmosphärendruck ausgesetzt.
Die Membran 10 wird durch eine Feder 13 in VentilOffenstellung gehalten. Die Federkraft
ist derart ausgelegt, daß unterhalb eines vorgebbaren Unterdruckes in dem Ansaugraum
6 das Entlüftungsventil 7 schließt.
[0015] An die Auslaßöffnung 4 für abgeschiedenes Öl schließt sich eine in den Ölsumpf des
Kurbelgehäuses führende Leitung 14 an. In diese Leitung 14 kann ein Schwimmerventil
eingesetzt sein, das bei zu hohem Unterdruck ein Ansaugen von Öl aus dem Ölsumpf in
den Zyklonabscheider verhindert. Eine solche Schwimmerventil-Anordnung ist beispielsweise
in DE 42 14 324 A beschrieben.
[0016] Zur Befestigung an der Außenwand des Kurbelgehäuses 1 ist der Zyklonabscheider mit
Befestigungsflanschen 15 versehen.
[0017] Die Ölabscheidung erfolgt derart, daß bei in den Einlaß 3 eingetretener ölhaltiger
Luft die Ölpartikel durch innerhalb des Spiralkanales 2 erzeugte Zentrifugalkräfte
an den Spiralkanalwänden abgeschieden werden. Das abgeschiedene Öl fließt sodann zu
der Auslaßöffnung 4, wozu der Boden des Zyklonteiles entsprechend ausgebildet ist.
[0018] Eine besonders rationelle Herstellung des Zyklonabscheiders mit Entlüftungsventil
ergibt sich daraus, daß das fertige Bauteil gehäusemäßig aus drei getrennt hergestellten
Bauteilen zusammengesetzt ist. Eines dieser Bauteile ist der Zyklonteil mit oben offenem
Spiralkanal 2, mit dem fest und dicht verbunden wird ein Ansaugraum-Gehäuseteil mit
einer obenliegenden Öffnung. In diese Öffnung wird die Membran 10 eingesetzt und mit
einem den Ansaugraum abdeckenden Kunststoff-Schnappdeckel 12 verschlossen. Der Ansaugstutzen
8 ist in das Gehäuseteil des Ansauggehäuses integriert.
[0019] Die nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele sind in den Fig. 4 bis 7 dargestellt.
[0020] In einer Wandung 101 eines Kurbelgehäuseraumes eines Verbrennungsmotors ist eine
Aufnahme 102 gebildet, die auf der von dem Kurbelgehäuseraum abgewandten Seite von
einer Wand 103 begrenzt ist. In diese Aufnahme 102 ist eine aus Zyklon 104 und Entlüftungsventil
105 bestehende Baueinheit vom Inneren des Kurbelgehäuseraumes aus eingeschoben und
mittels Schrauben 106 befestigt. Der Zyklon 104 weist einen Einlaß 107 für ölhaltige
Luft aus dem Kurbelgehäuse auf. Von dem Einlaß 107 erstreckt sich ein Kanal in der
Form einer Spirale 108 bis im Bereich des Endes des Kanals einander gegenüberliegend
je ein Auslaß 109 für gereinigte Luft und ein Auslaß 110 für abgeschiedenes Öl vorgesehen
sind. Der die Spirale 108 bildende Kanal ist auf der dem Einlaß 107 gegenüberliegenden
Seite durch eine Abdeckplatte 111 abgeschlossen, die dem Auslaß 109 gegenüberliegend
einen in das Entlüftungsventil 105 führenden Durchbruch 112 aufweist.
[0021] Das Entlüftungsventil 105 weist eine sich über dessen ganze Fläche erstreckende Membran
113 auf, deren äußerer Umfangsbereich 114 die Abdichtung zwischen der Aufnahme 102
und dem Entlüftungsventil 105 bildet. Auf der von der Spirale 108 abgewandten Seite
trägt die Abdeckplatte 111 einen Rohrabschnitt 115, dessen von der Abdeckplatte 111
abgewandtes Ende die Auslaßöffnung 116 des Entlüftungsventils 105 bildet. Von dem
Rohrabschnitt 115 geht parallel zu der Abdeckplatte 111 ein rohrförmiger Leitungsabschnitt
117 ab, an den sich ein an der Aufnahme 102 außenseitig gebildeter Anschluß 118 für
eine - in der Zeichnung nicht dargestellte - Auslaßleitung für gereinigte Luft zu
einem Verbrennungsraum des Verbrennungsmotors anschließt.
[0022] Die Membran 113 weist in ihrem Zentralbereich einen der Auslaßöffnung 116 zugewandten
Vorsprung 119 auf, der gegen die Kraft einer auf der Abdeckplatte 111 abgestützten
Feder 120 in die Auslaßöffnung 116 eindringt. Bei in die Auslaßöffnung 116 eingedrungenem
Vorsprung 119 liegt der letzteren umgebende, kreisringförmige Bereich der der Auslaßöffnung
116 zugewandten Seite der Membran 113 auf der Auslaßöffnung 116 diese schließend auf.
Auf der von der Auslaßöffnung 116 abgewandten Seite weist die Membran 113 einen Wulst
121 auf, der das Entlüftungsventil 105 öffnend an der Wand 103 der Aufnahme 102 zur
Anlage kommt. Durch diese Mittel ist eine Hubbegrenzung für die Membran 113 gebildet.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 und 5 sind der Einlaß 107 etwa im Zentrum
und die Auslässe 109, 110 im äußeren Bereich des Zyklons 104 angeordnet, so daß die
Spirale 108 von innen nach außen durchströmt wird. Außerdem ist in der Wand 103 der
Aufnahme 102 mittig eine Öffnung 122 vorgesehen, durch die der von der Membran 113
begrenzte Raum auf der von der Auslaßöffnung 116 abgewandten Seite der Membran 113
mit der Umgebungsatmosphäre in Verbindung steht.
[0024] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 und 7 sind der Einlaß 107 im äußeren Bereich
und die Auslässe 109, 110 etwa im Zentrum des Zyklons 104 angeordnet, so daß die Spirale
108 von außen nach innen durchströmt wird. Außerdem ist ein Dichtungsrohr 123 in den
außenseitig an der Aufnahme 102 gebildeten Anschluß 118 für die Auslaßleitung zu dem
Verbrennungsmotor und den damit fluchtenden, im Inneren des Entlüftungsventils 105
verlaufenden Rohrabschnitt 117 eingeschoben.
1. Zyklonabscheider für die Kurbelgehäuse-Entlüftung eines Verbrennungsmotors mit einem
Entlüftungsventil mit insbesondere einer Rückführung abgeschiedenen Öls in den Sumpf
des Kurbelgehäuses, bei dem das Entlüftungsventil Bestandteil eines an einer Seite
durch eine gegen Atmosphäre wirkende Membran begrenzten, mit dem luftgefüllten Bereich
des Kurbelgehäuses offen verbundenen, Ansaugraumes mit einer von der Membran verschließbaren
nach außen führenden Öffnung ist, wobei die Membran unterhalb eines für den Ansaugraum
vorgebbaren Druckes die nach außen führende Öffnung verschlossen hält,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zyklonabscheider als horizontal verlaufender spiralförmiger Abscheidekanal
(2) mit von radial außen nach innen gleichen oder kleiner werdenden Strömungsquerschnitten
und mit im Verhältnis zum größten Außendurchmesser des Zyklonbereiches um ein Vielfaches
geringeren Höhe des Spiralkanales (2) ausgebildet ist und eine radial außen liegende
Einlaßöffnung (3) für die ölhaltige Luft sowie eine zentral innen lotrecht unten liegende
Abflußöffnung (4) für das abgeschiedene Öl besitzt und ferner mit seiner Spiralebene
parallel zu der Membran (10) des Ansaugraumes (6) ausgerichtet ist, wobei der Spiralkanal
(2) des Zyklonabscheiders und der Ansaugraum (6) an eine gemeinsame im Zentrum des
Zyklons mit einer Öffnung (5) versehene Wand angrenzen.
2. Zyklonabscheider nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zyklonbereich und der Ansaugraum (6) in einer nach außen verschlossenen oder
verschließbaren Aufnahme (102) der Wandung (101) des Kurbelgehäuses zu einem gemeinsamen
Bauteil vereint einsetzbar sind.
3. Zyklonabscheider nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den Ansaugraum (6) begrenzende Membran (10) radial außen direkt in der Wand
des Kurbelgehäuses (1) gelagert und gedichtet ist.
4. Zyklonabscheider nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zyklonabscheider gebildet ist aus einem Unterteil mit eingeformtem oben offenem
Spiralkanal (2) und einer den offenen Spiralkanal (2) abdeckenden, einen Teil des
Ansaugraumes (6) bildenden, aufgesetzten Wand.