[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Abführen überschüssiger Prozeßluft aus
einer von konkaven Wandabschnitten begrenzten Kammer zum Erzeugen einer an der Kammerwand
entlangbewegten Fließbettströmung eines Tabak/Luft-Gemisches zwecks Bildung eines
zu einem Rauchartikelstrang konfektionierten Tabakstranges.
[0002] Einrichtungen der obengenannten Art werden in Maschinen der tabakverarbeitenden Industrie
üblicherweise dort eingesetzt, wo zur Unterstützung bzw. Verstärkung einer den Tabak
fördernden bzw. beschleunigenden Komponente Blasluft verwendet wird, deren Überschuß
aus einem quasi geschlossenen System, wie dem Zigarettenmaschinenverteiler, wieder
abgeführt werden muß.
[0003] Besonders wichtig ist eine ausgeglichene Luftbilanz in einem überwiegend oder ausschließlich
mit Saug- und Blasluft arbeitenden Fördersystem, wie dem sogenannten Fließbettverteiler
einer Zigarettenstrangmaschine, in welchem ein die Strangbildung vorbereitender Tabakstrom
entlang einer gekrümmten Wand aufgebaut wird, in die zusätzlich parallel gerichtete
Blasluftschlitze einmünden.
[0004] Bei einem in der US-PS 5 148 816 offenbarten Fördersystem dieser Art erfolgt die
Entlüftung über den mit einem Luftabzugssieb ausgestatteten oberen Wandabschnitt der
Kammer.
[0005] Gemäß der US-PS 4 463 768 wird die überschüssige Förderluft über Radialbohrungen
einer umlaufenden Förderwalze abgeführt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein weitgehend störungs- und wartungsfrei
arbeitendes Umluftsystem einer tabakverarbeitenden Strangmaschine zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine im wesentlichen im Bereich des
Kammerzentrums installierte stationäre Luftabsaugung. Auf diese Weise werden der Fliehkraft
unterliegende Feinpartikel bzw. Staubanteile des Tabakstromes an der konkaven Kammerwandung
gehalten und gegebenenfalls so lange herumgeführt, bis sie in den Strangaufbau mit
einbezogen werden. Dadurch bleibt die zentral abgezogene überschüssige Prozeßluft
unbelastet von derartigen Staubanteilen.
Eine optimale Ausgestaltung besteht darin, daß die Luftabsaugung als Rohrkörper ausgebildet
ist, welcher einen unterseitigen bzw. dem Deckenwandabschnitt der Kammer abgewandten
Lufteinlaß aufweist. Auf diese Weise wird verhindert, daß bei der Unterbrechung des
Strangbildungsprozesses (sogenannte Strangstopper) von der oberen Kammerwandung abfallender
Tabak die Luftabsaugung behindert.
Zweckmäßigerweise ist der Lufteinlaß des Rohrkörpers mit Sieböffnungen ausgestattet.
Eine gleichmäßige Luftabsaugung über die gesamte Verteilerbreite (senkrecht zur Zeichenebene)
wird nach einer Weiterbildung dadurch erreicht, daß der Lufteinlaß in eine sich zum
Rohrzentrum hin verengende Schlitzdüse übergeht.
[0008] Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß eine saubere Trennung von
Tabak bzw. kleineren Tabakpartikeln, wie Tabakstaub, und Förderluft bereits in der
den Strangaufbau vorbereitenden Verteilerkammer erfolgt, so daß weitgehend vom Staub
befreite Förderluft in das Umluftsystem zurückgeführt werden kann. Durch die auf diese
Weise erzielte geringere Staubbelastung der Abluft kann zum Beispiel auf den Einsatz
störungsanfälliger, wartungsintensiver Feinstaubfilter und dergleichen verzichtet
werden.
[0009] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0010] Die Zeichnung zeigt einen Schnitt durch einen Teil eines Verteilers einer Zigarettenstrangmaschine
vom in der tabakverarbeitenden Industrie weit verbreiteten und bekannten Typ PROTOS.
Die dem dargestellten Teil des Verteilers vorgeschaltete Tabakzufuhr zu einem Vorrat
und die Entnahme des Tabaks aus dem Tabakvorrat sind vielfältig bekannt, beispielsweise
durch die DE-OS 42 40 459, und bedürfen hier keiner Beschreibung.
[0011] Die Zeichnung zeigt einen Stauschacht 1 mit einem Tabakvorrat 2 und einer Entnahmevorrichtung
3, welche aus einer rotierenden Entnahmewalze 4 und einer schneller rotierenden Schlägerwalze
6 besteht. Der von der Entnahmevorrichtung 3 aus dem Stauschacht 1 entnommene Schauer
7 aus Tabakfasern, der leichte Tabakfasern 8 und schwerere Tabakfasern (Rippen) 9
enthält, gelangt in einen sich trichterförmig verengenden Zuführfallschacht in Form
eines Kanals 11, indem eine in einer Umlenkzone 12 in einer Druckkammer 13 angeordnete
Blasdüse 14 einen Sichtluftstrom quer zur Förderrichtung des Tabakschauers 7 bläst.
Der Sichtluftstrom trennt die leichten Tabakfasern 8 von den schwereren Tabakfasern
9 (Tabakrippen) und fördert sie quer in Richtung des Pfeils 16 ab. Einige leichte
Tabakfasern 8 sinken mit den schwereren Tabakrippen 9 nach unten. Sie gelangen durch
eine Zellenradschleuse 17 in einen Sichtschacht 18, in dem die schwereren Tabakrippen
9 weiter nach unten sinken und ausgetragen werden, während die leichteren Tabakfasern
8 infolge der Injektorwirkung eines Blasluftstrahls aus einer in einer Druckkammer
19 angeordneten Blasluftdüse 21 nach oben steigen und in den Strom der leichten Fasern
8 zurückgeführt werden. Mit Unterstützung einer weiteren Blasluftdüse 22 in einer
Druckkammer 23 werden die Tabakfasern im dargestellten Beispiel auf eine Führungsbahn
in Gestalt einer gekrümmten Führungsfläche 24 einer von konkaven Wandabschnitten begrenzten
Verteilerkammer 26 überführt, auf der sie einen dünnen Tabakstrom 27 (in der Zeichnung
übertrieben dargestellt) aus aufgelockerten und ausgebreiteten Tabakfasern bilden,
wobei sich Blasluft und Tabakfasern zu einer dicht an der Führungsfläche 24 entlangebewegten
Wandströmung ausbilden. Zur Unterstützung der weiteren Förderung des ausgebreiteten
und aufgelockerten Tabakstroms 27 an der Führungsfläche 24 entlang sind eine Blasluftdüse
28 in einer Druckkamemr 29 sowie gegebenenfalls weitere im Verlauf der Führungsfläche
24 angeordnete, in der Zeichnung nicht dargestellte Blasluftdüsen vorgesehen.
Der aufgelockerte und ausgebreitete Tabakstrom 27 gelangt in einer Strangaufbauzone
31 zu einem Saugstrangförderer 32, an den durch die Saugwirkung einer Unterdruckkammer
33 von der Rückseite her ein Saugzug zum Bilden und Halten eines Tabakstranges 34
angelegt ist, wobei Saugluft den Strang 34 und den luftdurchlässigen Saugstrangförderer
32 durchströmt. Überschüssige über die genannten Blasluftdüsen 14, 21, 22 und 28 zugeführte
Blasluft entweicht über eine im Zentrum der Verteilerkammer 26 angeordnete stationäre
Luftabsaugung 36. Die Luftabsaugung 36 besteht aus einem Rohrkörper 37, der an seinem
unterseitigen bzw. dem Deckenwandabschnitt der Verteilerkammer 26 abgewandten Ende
mit einem Lufteinlaß 38 versehen ist, welcher Sieböffnungen 39 aufweist. Der Lufteinlaß
38 geht in eine sich zum inneren Rohrzentrum hin verengende Schlitzdüse 41 über, die
sich über die gesamte Breite (senkrecht zur Zeichenebene) der Verteilerkammer 26 erstreckt.
[0012] Der Innenraum des Rohrkörpers 37 und die Unterdruckkammer 33 des Saugstrangförderers
32 stehen über Luftleitungen 42 bzw. 43 mit der Saugseite und die Druckkammern 13,
19, 23 sowie 29 über Luftleitungen 44 bzw. 46 bzw. 47 bzw. 48 mit der Druckseite eines
nicht dargestellten Gebläses innerhalb eines geschlossenen Umluftsystems in Verbindung.
Der als luftdurchlässiges Förderband ausgebildete Saugstrangförderer 32 läuft in einem
Tabakkanal 49, der von zwei Kanalwangen 51 seitlich begrenzt wird. Der Endabschnitt
52 der Führungsfläche 24 ist auf eine der Kanalwangen 51 ausgerichtet, so daß ein
lückenloser glatter Übergang der Führungsfläche zum Tabakkanal 49 gewährleistet ist.
Der Endabschnitt 52 der Führungsfläche 24 ist als um eine Schwenkachse 53 abschwenkbarer
Leitkörper 54 ausgebildet, um eine bessere Zugänglichkeit der Vorrichtung bei Störungen
zu gewährleisten.
Die durch den Kanal 11 zugeführten Tabakfasern 8 werden von dem Blasluftstrom aus
der Düse 14 umgelenkt, wobei Rippen 9 abgeschieden werden. Durch Blasluftströme aus
den Düsen 21 und 22 wird der umgelenkte Faserstrom unter Heranförderung der nicht
abgelenkten leichten Tabakfasern 8 zu der Führungsfläche 24 gefördert, an der entlang
er mit Unterstützung des Blasluftstromes aus der Düse 28 in den Tabakkanal 49 und
zu dem Saugstrangförderer 32 gefördert wird. Infolge der durch den angesaugten Tabakstrang
34 und den Saugstrangförderer 32 in die Unterdruckkammer 33 strömenden Saugluft werden
die Tabakfasern als Strang 34 an dem bewegten Saugstrangförderer 32 festgehalten und
senkrecht zur Zeichenebene abgefördert. Anschließend wird der Tabakstrang in einer
nicht dargestellten Strangeinheit der Zigarettenstrangmaschine in Zigarettenpapier
eingeschlagen und letzteres in einem Randbereich verklebt. Von dem so gebildeten endlosen
Zigarettenstrang werden dann fortlaufend Zigaretten abgeschnitten.
1. Einrichtung zum Abführen überschüssiger Prozeßluft aus einer von konkaven Wandabschnitten
begrenzten Kammer zum Erzeugen einer an der Kammerwand entlangebewegten Fließbettströmung
eines Tabak/Luft-Gemisches zwecks Bildung eines zu einem Rauchartikelstrang konfektionierten
Tabakstranges, gekennzeichnet durch eine im wesentlichen im Bereich des Kammerzentrums
installierte stationäre Luftabsaugung (36).
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftabsaugung (36) als
Rohrkörper (37) ausgebildet ist, welcher einen unterseitigen bzw. dem Deckenwandabschnitt
der Kammer (26) abgewandten Lufteinlaß (38) aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lufteinlaß (38) des Rohrkörpers
(37) mit Sieböffnungen (39) ausgestattet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lufteinlaß (38)
in eine sich zum Rohrzentrum hin verengende Schlitzdüse (41) übergeht.