[0001] Die Erfindung betrifft eine Rüttelform, bestehend aus einem Einsatz mit einem oder
mehreren Formnestern zur Aufnahme von rieselfähigen Massen, insbesondere Beton zur
Herstellung von Formsteinen, wobei der Einsatz auf einem Rütteltisch der Formmaschine
angeordnet und mit einem vertikal beweglichen Formrahmen der Formmaschine verbunden
ist.
[0002] Bei den bekannten Rüttelformen dieser Art, die zur Herstellung von Betonsteinen dienen,
ist der Formrahmen mit dem Formeinsatz, der die Formnester enthält, fest verschraubt
oder verschweißt. Der Formeinsatz wird zunächst mit Hilfe des Formrahmens, der an
der Formmaschine vertikal beweglich gelagert und angetrieben ist, auf dem Rütteltisch
der Formmaschine abgesetzt. Dann werden die Formnester des Formeinsatzes mit Betonmasse
gefüllt. Anschließend wird der Rütteltisch durch einen Exzenter- oder Unwucht-Antrieb
in Schwingungen versetzt, durch die die Betonmasse in den Formnestern gleichmäßig
verteilt und verdichtet wird. Nachteilig hierbei ist, daß die Rüttelbewegungen des
Formeinsatzes über den Formrahmen auch auf die Maschine übertragen werden. Dadurch
kann es zu Beschädigungen des Formrahmens und anderer Maschinenteile der Formmaschine
kommen. Die Folge davon sind teure Reparatur- und Ersatzleistungen sowie damit verbundene
Ausfallzeiten der Maschine. Durch die feste Verbindung von Maschine und Formeinsatz
geht schwingungstechnisch ein Teil der Rüttelenergie in der Maschine verloren. Dies
führt dazu, daß die im Formeinsatz befindliche Betonmasse nicht gleichmäßig verdichtet
wird, so daß die gewünschte Qualität der fertigen Formteile nur mit größerer Rüttelenergie
erreicht wird. Durch diesen Verlust muß mehr Energie von den Rüttlern aufgebracht
werden. Außerdem entstehen zusätzliche Lärmquellen, weil Teile (Maschine, Rahmen)
unnötig in Schwingung gebracht werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile zu vermeiden und
das Schwingungsverhalten der Form zu verbessern.
[0004] Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen Formeinsatz und
Formrahmen Dämpfungsmittel vorgesehen sind.
[0005] Weitere, wesentliche Merkmale und Einzelheiten der Erfindung sind den Patentansprüchen
zu entnehmen.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Anordnung von Dämpfungsmitteln zwischen Einsatz und Formrahmen
ist der Verlust an Rüttelenergie, die im ungedämpften Zustand über den Formrahmen
und die Formmaschine verloren geht, wesentlich geringer. Dadurch erhöht sich die Verdichtung
der in den Formnestern befindlichen Formmassen. Die erforderliche Rüttelenergie wird
geringer und damit auch die Lärmbelästigung. Außerdem wird der Verschleiß von Formrahmen
und Einsatz reduziert, da in den Verbindungen zwischen Einsatz und Formrahmen keine
Spannungsspitzen mehr auftreten. Das gleiche gilt auch für den Verschleiß der Formmaschine
und den entsprechenden Maschinenteilen.
[0007] Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung und der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel
darstellt, näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Vorderansicht einer Formmaschine mit aufgesetzter Rüttelform,teilweise geschnitten,
- Fig. 2
- eine vergrößerte, perspektivische Darstellung von Einsatz und Formrahmen der Rüttelform
gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- einen vergrößerten Schnitt durch die Querseite von Einsatz und Formrahmen gemäß der
Linie III - III in Fig. 2 und
- Fig. 4
- einen vergrößerten Schnitt durch die Längsseite von Einsatz und Formrahmen gemäß der
Linie IV - IV in Fig. 2.
[0008] Auf einen Rütteltisch 1 einer Formmaschine 2 ist ein Einsatz 3 mit Formnestern 4
aufgesetzt. Zwischen Rütteltisch 1 und Einsatz 3 ist in bekannter Weise ein Brett
5 eingelegt. Der rechteckig ausgeführte Einsatz 3, dessen Längsseite in Fig. 1 dargestellt
ist, wird von einem mit der Formmaschine 2 verbundenen Formrahmen 6 gehalten. Über
seitliche Halterungen 7, die in der Formmaschine 2 vertikal beweglich und antreibbar
gelagert sind, kann der Formrahmen 6 mit dem Einsatz 3 auf- und abbewegt bzw. auf
den Rütteltisch 1 abgesetzt werden. Oberhalb des Rütteltisches 1 ist ein Formstempel
8 der Formmaschine 2 mit mehreren, den Formnestern 4 zugeordneten Druckplatten 9 in
üblicher Weise vertikal beweglich angeordnet. Der Formrahmen 6 besteht aus zwei Längs-
und zwei Querteilen, die miteinander verschraubt oder verschweißt sind.
[0009] Wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, weist der ebenfalls aus zwei Längs- und zwei
Querteilen bestehende Einsatz 3 an seinen beiden kürzeren Querseiten einen dreieckförmigen
Vorsprung 10 auf, der sich ohne Unterbrechung über die ganze Querseitenlänge des Einsatzes
3 erstreckt und in eine entsprechende Vertiefung 11 an den inneren Querseiten des
Formrahmens 6 eingreift. Die Vertiefung 11 ist ebenfalls dreieckförmig mit nach innen
divergierenden Seiten ausgebildet und erstreckt sich ebenfalls ohne Unterbrechung
über die beiden inneren Querseiten des rechteckförmigen Formrahmens 6, der nur an
seinen Querseiten über die Halterungen 7 mit der Formmaschine 2 verbunden ist.
[0010] Zwischen der Vertiefung 11 des Formrahmens 6 und dem Vorsprung 10 des Einsatzes 3
ist an der Oberseite und an der Unterseite je eine Dämpfungsplatte 12 bzw. 13 eingelegt,
die sich über die ganze Länge der beiden Querseiten erstrecken. Zur Befestigung der
Dämpfungsplatten 12 und 13 ist an der Unterseite des Formrahmens 6 eine Aussparung
14 für ein Druckstück 15 vorgesehen, das mit Schrauben 16 an den Formrahmen 6 angeschraubt
wird (Fig. 3). Dabei werden die Dämpfungsplatten 12 und 13 über das Druckstück 15,
das mit einer abgeschrägten Fläche 17 auf die untere Dämpfungsplatte 13 drückt, zwischen
Formrahmen 6 und Einsatz 3 eingespannt. Die abgeschrägte Fläche 17 des Druckstücks
15 bildet zusammen mit der oberen, ebenfalls abgeschrägten Innenfläche des Formrahmens
6 die dreieckförmige Vertiefung 11, in welche die Dämpfungsplatten 12 und 13 eingelegt
sind. Die Verspannung mit Hilfe der Druckstücke 15 sorgt für eine einwandfreie Halterung
der Dämpfungsplatten 12, 13 und gewährleistet gleichzeitig eine feste, lösbare Verbindung
zwischen Formrahmen 6 und Einsatz 3. Zur oberen Abdeckung des Formrahmens 6 und der
Dämpfungsplatte 12 ist ein Verschleißblech 18 auf die Oberseite des Formrahmens 6
aufgeschraubt.
[0011] Für die beiden Längsseiten des Formrahmens 6 und des Einsatzes 3, die im Gegensatz
zu den beiden Querseiten keine Kräfte beim Hochfahren der Form übertragen müssen,
genügt es, wenn lediglich auf der Oberseite des Vorsprungs 10 und der Vertiefung 11
eine Dämpfungsplatte 12 eingelegt ist (Fig. 4). Damit werden die Kräfte zum Aufspannen
des Einsatzes 6 auf den Rütteltisch 1 über die Dämpfungsplatten 12 auf den Einsatz
6 und die Halterung 7 übertragen. In diesem Fall ist es auch nicht erforderlich, den
Vorsprung 10 und die Vertiefung 11 wie an den Querseiten dreieckförmig auszubilden.
Es genügt, wenn die Oberseite des Vorsprungs 10 und der Vertiefung 11 eine schräge
Fläche 19 aufweist, die der Oberseite des dreieckförmigen Vorsprungs 10 und der Vertiefung
11 an den Querseiten von Einsatz 3 und Formrahmen 6 entspricht. Der untere Bereich
des Vorsprungs 10 und der Vertiefung 11 wird durch je eine vertikal verlaufende Fläche
20 gebildet, die sich an die schrägen Flächen 19 anschließen. Die Befestigung mittels
Druckstücke 15 und Schrauben 16 kann an den beiden Längsseiten entfallen. Dadurch
können Material- und Herstellungskosten eingespart werden. Durch Abschrauben der Druckstücke
15 an den Querseiten des Formrahmens 6 kann der Einsatz 3 nach unten aus dem Formrahmen
6 herausgenommen werden.
[0012] Die Dämpfungsplatten 12 und 13 können aus Gummi oder Kunststoff oder einem anderen
elastischen Material bestehen. Anstelle der Dämpfungsplatten 12 und 13 können auch
andere Dämpfungsmittel, beispielsweise Federn verwendet werden, die lösbar oder fest
am Einsatz 3 und/oder am Formrahmen 6 befestigt oder geklemmt sind.
[0013] In einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann sich selbstverständlich der dreieckförmige
Vorsprung 10 und die dreieckfömige Vertiefung 11 sowohl an den Querseiten als auch
an den Längsseiten des Einsatzes 3 und des Formrahmens 6 über deren gesamten Umfang
ohne Unterbrechung erstrecken. Dabei können an allen Seiten des Formrahmens 6 die
Druckstücke 15 zum Einspannen der Dämpfungsplatten 12, 13 vorgesehen sein. Anstelle
der Druckstücke 15 kann die dreieckförmige Vertiefung 11 auch in die Innenseiten des
Formrahmens 6 eingearbeitet sein. In diesem Falle muß der Formrahmen 6 zur Aufnahme
des Einsatzes 3 durch Schraubverbindungen lösbar sein.
[0014] Anstelle des dreieckförmigen Querschnitts des Vorsprunges 10 und der Vertiefung 11
können auch andere geometrische Querschnittsformen wie z.B. rechteckförmige, halbkreisförmige
und andere Klemmquerschnitte verwendet werden. Wesentlich dabei ist, daß die Querschnitte
zwei oder mehr Seiten aufweisen, die bei Krafteinwirkungen durch den Rüttelantrieb
oder bei Krafteinwirkungen durch das Hochfahren der Form (Ausschalen des Betonteils)
die entstehenden Kräfte vom Einsatz auf den Formrahmen und ungekehrt in der X-, Y-
und Z-Richtung übertragen können.
1. Rüttelform, bestehend aus einem Einsatz mit einem oder mehreren Formnestern zur Aufnahme
von rieselfähigen Massen, insbesondere Beton zur Herstellung von Formsteinen, wobei
der Einsatz auf einem Rütteltisch der Formmaschine angeordnet und mit einem vertikal
beweglichen Formrahmen der Formmaschine verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Einsatz (3) und Formrahmen (6) Dämpfungsmittel vorgesehen sind.
2. Rüttelform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsmittel aus Gummi,
elastischem Kunststoff, Federn oder sonstigen Dämpfungselementen bestehen.
3. Rüttelform nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsmittel
zwischen der Außenseite des Einsatzes (3) und der Innenseite des Formrahmens (6) angeordnet
sind.
4. Rüttelform nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsmittel
lösbar am Einsatz (3) oder am Formrahmen (6) befestigt sind.
5. Rüttelform nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsmittel
zwischen Einsatz (3) und Formrahmen (6) einklemmbar sind.
6. Rüttelform nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsmittel
einen Profilquerschnitt mit einem oder mehreren Vorsprüngen oder Vertiefungen aufweisen,
die in entsprechende Vertiefungen oder Erhebungen des Einsatzes (3) und/oder des Formrahmens
(6) eingreifen.
7. Rüttelform nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge und die Vertiefungen
geometrische Querschnitte mit zwei oder mehr Seiten aufweisen die so gestaltet sind,
daß sie bei Druckeinwirkungen vom Einsatz (3) auf den Formrahmen (6) und umgekehrt
über die Dämpfungselemente Kräfte in der X-, Y- und Z-Richtung übertragen.
8. Rüttelform nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseite
des Formrahmens (6) eine im Querschnitt dreieckförmige, nach innen divergierende Vertiefung
(11) aufweist, in den ein entsprechender, dreieckförmiger Vorsprung (10) des Einsatzes
(3) eingreift und daß zwischen Vorsprung (10) und Vertiefung (11) die Dämpfungsmittel
angeordnet sind.
9. Rüttelform nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsmittel in Form
von Dämpfungsplatten (12, 13) zwischen den benachbarten Seiten des Vorsprunges (10)
und der Vertiefung (11) eingelegt sind.
10. Rüttelform nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsplatten (12)
an den beiden Längsseiten des rechteckig ausgeführten Formrahmens (6) und des Einsatzes
(3) nur an der oberen Seite des Vorsprunges (10) bzw. der Vertiefung (11) angeordnet
sind, während an den beiden kürzeren Querseiten, die mit der Formmaschine verbunden
sind, die Dämpfungsplatten (12, 13) an der oberen und an der unteren Seite des Vorsprungs
(10) bzw. der Vertiefung (11) angeordnet sind.
11. Rüttelform nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsplatten
(12, 13) an den Querseiten mit einem oder mehreren Druckstücken (15) und Schrauben
(16) an der Unterseite des Formrahmens (6) festklemmbar sind.
12. Rüttelform nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsplatten 12, 13
an den Querseiten und an den Längsseiten des Formrahmens (6) und des Einsatzes (3)
mit einem oder mehreren Druckstücken (15) und Schrauben (16) an der Unterseite des
Formrahmens (6) festklemmbar sind.