[0001] Die Verbesserung betrifft eine Vorrichtung zur Verstellung des Verreibungseinsatzes
in Farbwerken von Druckmaschinen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine
Vorrichtung dieser Art ist aus der DE 38 14 927 C1 bekannt.
[0002] In Farbwerken von Druckmaschinen sind Reibwalzen zur Verteilung von zu transportierender
Druckfarbe eingesetzt, die eine axial hin- und hergehende Bewegung ausführen. Für
spezielle Erfordernisse bei der Einstellung des Farbtransports ist es wünschenswert
die Lage der hin- und hergehenden Bewegung in Bezug zur allgemeinen Rotationsbewegung
der Druckmaschine zu verändern.
[0003] In der DE 38 14 927 C1 ist ein Zwischengetriebe in Druckmaschinen zum Verstellen
der Phasenlage der axialen Verreibungsbewegung von Reibwalzen beschrieben. Es dient
dazu die hin- und hergehende Bewegung der Reibwalzen in einem Farbwerk einer Druckmaschine
in Bezug auf eine allgemeine Rotationsbewegung in einem Druckwerk einstellbar zu machen.
Dazu ist zwischen den Antrieb von der Druckmaschine her und den kurbelförmigen Abtrieb
zu den Reibwalzen hin das genannte Zwischengetriebe eingesetzt. Es weist an einer
Antriebswelle einen exzentrisch angesetzten Kurbelzapfen auf, der ein Übertragungselement
trägt. An dem Übertragungselement ist einerseits ein Zahnrad vorgesehen und andererseits
eine Scheibe angebracht, die drei Kurvenrollen trägt. Die Kurvenrollen greifen in
entsprechende Öffnungen einer Steuerscheibe ein, die auf der Antriebswelle gelagert
ist. Die Öffnungen haben gegenüber dem Durchmesser der Kurvenrollen einen um das Maß
der Exzentrizität des Kurbelzapfens vergrößerten Durchmesser. Das Zahnrad auf dem
Übertragungselement greift in eine Innenverzahnung eines Abtriebselements ein, das
im Gehäuse des Zwischengetriebes gelagert ist. An diesem Abtriebselement ist ein Antriebshebel
für die hin- und hergehende Bewegung der Reibwalzen verschiebbar angekoppelt. Die
Ankoppelung erfolgt auf bekannte Weise.
[0004] Die Steuerscheibe ist ihrerseits mit einer Außenverzahnung versehen, in die ein Stellzahnrad
eingreift, das von einem Kettentrieb gehalten oder verstellt werden kann.
Die Antriebsbewegung erfolgt durch exzentrischen Umlauf des Übertragungselement. Dabei
rollt das Zahnrad des Übertragungselements in der Innenverzahnung des Abtriebselements
ab und treibt dieses mit der entsprechenden Untersetzung an. Dabei bleibt das Übertragungselement
abgesehen von der exzentrischen Bewegung relativ zum Gehäuse in Ruhe, wobei die Kurvenrollen
in den Öffnungen der Steuerscheibe umlaufen. Durch Versstellen der Steuerscheibe mit
dem Stellzahnrad kann die Abtriebsbewegung relativ zum Antrieb verstellt werden.
[0005] Das Zwischengetriebe ist zwar recht kompakt, dabei aber relativ kompliziert und teuer
in der Herstellung.
[0006] Aufgabe der Verbesserung ist es daher, das Getriebe günstiger in der Herstellung
und dabei noch kompakter zu gestalten.
[0007] Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus dem Kennzeichen des Anspruchs 1. Hierbei können
vorteilhafterweise Standardbauteile verwendet werden, die die Kosten der Herstellung
senken. Außerdem ist das Getriebe nur noch im wesentlichen in zwei Ebenen angeordnet.
Dies ist einmal die Ebene der Untersetzung und der Einstellung, in der das eigentliche
Planetengetriebe liegt. In der anderen Ebene sind der Abtrieb mit Abtriebselement
und Verreibungsantrieb angeordnet. Die gesamte Getriebeanordnung wird dadurch nochmals
sehr viel kompakter gestaltet.
[0008] Eine beispielhafte Ausführung eines Getriebes nach der Erfindung ist im folgenden
anhand von Zeichnungen dargestellt.
[0009] Dabei zeigt
- Figur 1
- einen Schnitt in Achsrichtung und
- Figur 2
- einen Schnitt in der Ebene der Planetenräder.
[0010] In Figur 1 ist ein Schnitt durch die Vorrichtung in einer Ebene durch eine Mittelachse
dargestellt. Die Vorrichtung ist am Maschinengestell 1 einer Druckmaschine angebracht.
Sie enthält zunächst ein Antriebszahnrad 2, das mit einem maschinensynchronen Teil
des Antriebs der Druckmaschine verbunden ist. Das Antriebszahnrad 2 ist auf einer
Welle 3 angebracht. Die Welle 3 ist auf ihrer einen Seite mittels eines Lagers 4 im
Maschinengestell 1 gelagert. Auf der gegenüberliegenden Seite der Welle 3 ist sind
in axialer Richtung nebeneinander eine Antriebsverzahnung 5 und eine Nadellagerung
6 vorgesehen. Die Keilverbindung 6 greift in ein Abtriebselement 7 ein. Das Abtriebselement
7 ist im Prinzip als hohlzylindrischer Körper aufgebaut, der an der Innenseite entsprechend
der Nadellagerung 6 auf dem Ende der Welle 3 ausgebildet ist. An dem Abtriebselement
7 ist weiterhin eine Klemmvorrichtung 8 vorgesehen. An der Klemmvorrichtung 8 wird
über eine Bundbüchse 10 ein Antriebshebel 9 schwenkbar z.B. über ein Wälzlager befestigt.
Der Antriebshebel 9 führt zu Umlenkgetrieben für die Einleitung einer hin- und hergehenden
Bewegung von Reibwalzen in einem Farbwerk der Druckmaschine.
[0011] Die Klemmvorrichtung 8 gestattet die Ankoppelung des Antriebshebels 9 an unterschiedlichen
Positionen bezüglich der Drehachse des Abtriebselements 7. Dadurch ergeben sich bei
Rotation des Abtriebselements 7 Kurbelbewegungen mit unterschiedlichem Radius bzw.
unterschiedlich großem Hub. Die Klemmvorrichtung ist konventionell gestaltet und beispielsweise
als T-Stück in einer entsprechenden Nut ausgeführt. Das T-Stück kann an beliebiger
Stelle der Nut mittels einer Schraube in der Bewegungsachse des Antriebshebels 9 geklemmt
werden.
[0012] Weiterhin sind der Welle 3 im Bereich der Antriebsverzahnung 5 wenigstens drei Planetenräder
12 zugeordnet. Die Planetenräder 12 sitzen jeweils auf einem Lagerbolzen 13, die auf
der der Klemmvorrichtung 8 gegenüberliegenden Seite an dem Abtriebselement 7 angeordnet
sind. Die Planetenräder 12 kämmen schließlich außen mit der Innenverzahnung 15 eines
Hohlrades 14. Das Hohlrad 14 ist ringförmig ausgebildet und weist auf der Außenseite
einen Stellzahnkranz 16 auf. Weiterhin besitzt das Hohlrad 14 auf einer Seite einen
Führungsring 22, der sich seitlich des Stellzahnkranzes 16 erstreckt.
[0013] Die Zentrierung der Zahnradanordnung erfolgt über ein Lager 11, mittels dessen das
Abtriebselement 7 in einem Gehäuseoberteil 18 geführt wird. Das Gehäuseoberteil 18
ist mittels eines Gehäuseunterteils 17 mit dem Maschinengestell 1 verbunden. Das Hohlrad
14 ist drehbar, aber gänzlich ohne Lager geführt Einerseits sitzt der Führungsring
22 des Hohlrades 14 drehbar in einem Zentrierbund 23, der sich als ringförmige Hinterdrehung
seitlich des Lagersitzes am Gehäuseoberteil 18 erstreckt. Andererseits liegt das Hohlrad
14 mit der dem Führungsring 22 abgewandten Seite an einem Führungsbund 25 am Gehäuseunterteil
17 an. Die ganze Anordnung wird schließlich mittels des Gehäuseunterteils 17 am Maschinengestell
1 befestigt. Das Gehäuseunterteil 17 kann über das Lager 4 zur Mitte der Welle 3 zentriert
werden.
[0014] Im Gehäuseoberteil 18 ist eine Stellwelle 20 drehbar gelagert. Sie trägt ein Stellzahnrad
19, das mit der Stellverzahnung 16 des Hohlrades 14 kämmt. Auf dem anderen Ende der
Stellwelle 20 ist ein Kettenrad 21 angeordnet, mit dem ein nicht dargestellter Kettentrieb
verbunden ist.
[0015] Gehäuseoberteil 18 und Gehäuseunterteil 17 sind über einen Bund 24 zueinander ausgerichtet,
mit mehreren Halteschrauben miteinander verbunden und über der Gehäuseunterteil 17
am Maschinengestell 1 befestigt.
[0016] In Figur 2 ist die Vorrichtung als Schnitt in der Ebene der Planetenräder 12 durch
die Darstellung nach Figur 1 gezeigt. Gut erkennbar ist die konzentrische Anordnung
von Welle 3, Planetenrädern 12 und Hohlrad 14. Ebenso ist an der Oberseite des Hohlrades
14 das Stellzahnrad 19 in Eingriff mit der Stellverzahnung 16 gezeigt. Konzentrisch
dazu liegt das Kettenrad 21. Die Befestigung ist an drei Punkten des Gehäuseoberteils
18 geschnitten. Das Gehäuseunterteil 17 und die Befestigungspunkte zum Maschinengestell
1 sind teilweise sichtbar.
[0017] Die Funktion ist wie folgt: Die Vorrichtung stellt ein Umlaufrädergetriebe dar. Das
Abtriebselement 7 stellt den Steg des Umlaufrädergetriebes dar. Die Antriebsbewegung
erfolgt über das Antriebszahnrad 2 von der Druckmaschine her. Die Bewegung wird im
Folgenden von der Antriebsverzahnung an der Welle 3 auf die Planeten 12 und von diesen
über die Lagerbolzen 13, mit entsprechender Untersetzung von beispielsweise 1:3 oder
1:4, auf den Steg bzw. das Abtriebselement 7 übertragen. Das Hohlrad 14 wird dabei
jeweils über das Stellzahnrad 19 festgehalten. Durch Verdrehen des Hohlrades 14 mit
dem Stellzahnrad 19, ausgehend vom Kettenrad 21 und der Stellwelle 20, ist eine Veränderung
der Relativlage von Abtriebselement 7 und Antriebszahnrad 2 möglich. Das Hohlrad dreht
sich dabei in seinem Sitz zwischen Gehäuseoberteil 18 und Gehäuseunterteil 17. Das
Abtriebselement 7 dreht sich über die Nadellagerung 6 auf der Welle 3. Die Verstellung
kann ferngesteuert erfolgen.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1
- Maschinengestell
- 2
- Antriebszahnrad
- 3
- Welle
- 4
- Lager
- 5
- Antriebsverzahnung
- 6
- Nadellagerung
- 7
- Abtriebselement
- 8
- Klemmvorrichtung
- 9
- Antriebshebel
- 10
- Bundbüchse
- 11
- Lager
- 12
- Planetenrad
- 13
- Lagerbolzen
- 14
- Hohlrad
- 15
- Innenverzahnung
- 16
- Stellzahnkranz
- 17
- Gehäuseunterteil
- 18
- Gehäuseoberteil
- 19
- Stellzahnrad
- 20
- Stellwelle
- 21
- Kettenrad
- 22
- Führungsring
- 23
- Zentrierbund
- 24
- Bund
- 25
- Führungsbund
1. Vorrichtung zur Verstellung der Relativlage der hin- und hergehenden Bewegung von
Reibwalzen in Farbwerken von Druckmaschinen mit einem Antriebszahnrad, das mit dem
Antrieb der Druckmaschine verbunden ist, wenigstens einem Planetenrad, einem eine
Innenverzahnung tragenden Hohlrad, einem mit einem Verreibungsantrieb verbundenen
Abtriebselement und einer auf das Getriebe einwirkenden Stelleinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsübertragung von einer Antriebsverzahnung (5) auf einer das Antriebszahnrad
(2) tragenden Welle (3) über ein oder mehrere auf einem Flugkreis um die Welle (3)
bewegbare Planetenräder (12) auf das Abtriebselement (7) erfolgt, wobei die Planetenräder
(12) zwischen der Antriebsverzahnung (5) und einem in seiner Drehlage von der Stelleinrichtung
einstellbar festgehaltenen Hohlrad (14) in Zahneingriff umlaufen.
2. Vorrichtung zur Verstellung der Relativlage der hin- und hergehenden Bewegung von
Reibwalzen in Farbwerken von Druckmaschinen mit einem Antriebszahnrad, das mit dem
Antrieb der Druckmaschine verbunden ist, wenigstens einem Planetenrad, einem eine
Innenverzahnung tragenden Hohlrad, einem mit einem Verreibungsantrieb verbundenen
Abtriebselement und einer auf das Getriebe einwirkenden Stelleinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung ein Planetengetriebe enthält, bestehend aus
- einem Zentralrad in Form einer Antriebsverzahnung (5) auf einer Welle (3), die das
Antriebszahnrad (2) trägt,
- einem oder mehreren Planetenrädern (12), die mit der Antriebsverzahnung (5) auf
der Welle (3) in Eingriff stehen und mit dem Abtriebselement (7) als Steg verbunden
sind,
und
- dem Hohlrad (14), das konzentrisch zur Welle (3) angeordnet ist und mittels seiner
Innenverzahnung (15) mit den Planetenrädern (12) kämmt, und daß die Stelleinrichtung
auf das Hohlrad (14) einwirkt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Stelleinrichtung ein fernsteuerbar angetriebenes Stellzahnrad (19) in Zahneingriff
mit einer Stellverzahnung (16) an der Außenseite des Hohlrades (14) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abtriebselement (7) drehbar in einem Gehäuse (17, 18) und das vom Antriebszahnrad
(2) abgewandte Ende der Welle (3) drehbar im Abtriebselement (7) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlrad (14) in einem ringförmigen Sitz (22, 23, 24) gleitend drehbar innerhalb
eines Gehäuses (17, 18) konzentrisch zur Welle (3) angeordnet ist.