(19)
(11) EP 0 731 049 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.09.1996  Patentblatt  1996/37

(21) Anmeldenummer: 96103613.4

(22) Anmeldetag:  08.03.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65H 45/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 08.03.1995 DE 19507862

(71) Anmelder: ROTH & WEBER OHG
57520 Niederdreisbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Jung, Dieter
    57567 Daaden (DE)
  • Reinecke, Ralf Rainer
    57234 Wilnsdorf (DE)
  • Schönberger, Andreas
    57567 Daaden (DE)

(74) Vertreter: Grosse, Dietrich, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte HEMMERICH-MÜLLER-GROSSE-POLLMEIER-VALENTIN-GIHSKE Hammerstrasse 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)

   


(54) Faltmaschine


(57) Eine Faltmaschine für das Falten von Materialbahnen in Längs- und Querrichtung, bei der das Längsfaltteil, eine Heftrandbearbeitung und der Querfaltteil in einem gemeinschaftlichen Gehäuse angeordnet sind und vorzugsweise der Auslauf für längsgefaltete Zeichnungen und der Transport zum Querfalter innerhalb des Untergestell des Gehäuses vorgesehen sind, sollen so weitergebildet werden, daß die Faltmaschine auf einfache Weise an unterschiedliche Anfordnungen angepaßt werden kann. Dazu wird vorgeschlagen, daß die Einzelaggregate in Modulbauweise ausgeführt sind, die jeweils eine Steuervorrichtung aufweisen, die über Datenbusse miteinander sowie ggfs. mit einer übergeordneten Steuervorrichtung verbindbar sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltmaschine für das Falten von Materialbahnen, insbesondere großformatiger Zeichnungen mit Faltungen in Längsrichtung, in Querrichtung sowie Vorrichtungen zum Lochen, Verstärken und/oder Anbringen von Heftstreifen, bei der das Längsfaltteil, eine Heftrandbearbeitung und der Querfaltteil in einem gemeinschaftlichen Gehäuse angeordnet sind und vorzugsweise der Auslauf für längsgefaltete Zeichnungen und der Transport zum Querfalter innerhalb des Untergestelles des Gehäuses vorgesehen sind. Derartige Faltautomaten dienen zum Falten von großflächigen Lichtpausen, Plots und Großflächenkopien auf DIN A4-Format.

[0002] Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Faltmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen, die auf einfache Weise an unterschiedliche Anforderungen angepaßt werden kann.

[0003] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einzelaggregate in Modulbauweise ausgeführt sind, die jeweils eine Steuervorrichtung aufweisen, die über Datenbusse miteinander sowie ggfs. mit einer übergeordneten Steuervorrichtung verbindbar sind. Durch die Verwendung einzelner Module mit Steuervorrichtungen läßt sich eine Faltmaschine auf leichte Weise den Kundenspezifikationen auch nachträglich anpassen. Die Module werden durch die vorgesehene gemeinsame Steuervorrichtung angesteuert. Die Steuerung innerhalb des Moduls übernimmt die auf den Einzelaggregaten angeordnete Steuervorrichtung.

[0004] Der Einsatz und die Auswechselung der Module sowie deren Steuerung werden vereinfacht, wenn Schnittstellen vorgesehen sind, über welche die Steuervorrichtungen der Module und/oder die übergeordnete Steuervorrichtung mit vor- und/oder nachgeordneten Bearbeitungseinrichtungen wie Plottern, Stapelvorrichtungen oder der gleichen und/oder CAD-Anlagen zu kommunizieren vermögen.

[0005] Eine Anpassung der Faltmaschine innerhalb einer Verarbeitungsstraße wird vereinfacht, wenn ihr Schaltzustände vor- und/oder nachgeordneter Bearbeitungseinrichtungen und/oder Art und/oder Abmessungen zuzuführenden Faltgutes von Bedienungstastaturen oder den Bearbeitungseinrichtungen zuführbar sind.

[0006] Der automatische Betrieb einer Faltmaschine läßt sich vereinfachen, wenn die übergeordnete Steuervorrichtung und/oder die Steuervorrichtungen der Module deren Betriebszustände zu erfassen, auszuwerten und zu übermitteln vermögen, so daß eine selbsttätige Faktorierung auslösbar ist, und wenn deren übergeordneten Steuervorrichtung bzw. die Steuervorrichtungen der Module Rückmeldungen bezüglich der Betriebsbereitschaft, der Betriebsleistungen und/oder Daten über die jeweils durchgeführten Aufträge ggfs. abfragbar abgeben.

[0007] Ein kontinuierlicher Betrieb innerhalb einer Verarbeitungsstraße ist möglich, wenn im On-Line-Betrieb ihre Geschwindigkeit an die Arbeitsgeschwindigkeit der vorgeordneten Bearbeitungseinrichtungen und ggfs., bei Abgabeschwierigkeiten, der nachgeordneten Bearbeitungseinrichtungen anpaßbar ist.

[0008] Eine optimale Einstellung der Faltmaschine läßt sich erreichen, wenn, vorzugsweise über Tastatur einleitbar, Sensoren durch einen Testlauf zur Überprüfung einmeßbar und/oder in ihren Positionen einjustierbar und/oder exakte Längen zu faltender Zeichnungen im Testlauf ermittelbar sind, und daß dieser Testlauf überprüfbar ist und Änderungen der Maschinengeschwindigkeiten bewirkbar sind.

[0009] Ein Freilaufen der Faltwalzen läßt sich vermeiden, wenn den Antrieb von Faltwalzen bewirkende Elektromagnetkupplungen zur Erhöhung der Genauigkeit und/oder Geschwindigkeit überlappend schaltbar sind, indem eine Kupplung bereits eingeschaltet wird, wenn die vorher Betätigte noch aktiviert ist.

[0010] Der Faltvorgang kann intensiviert werden, wenn gefaltete oder teilgefaltete Materialbahnen mittels mindestens einer anpreßbaren Andruckplatte verdichtbar sind.

[0011] Eine optimale Stapelung und Verdichtung von Faltgut läßt sich erreichen, wenn eine Stapelvorrichtung, die senkrecht auslaufende gefaltete Materialbahnen über einen Abweiser einer schräg angeordneten Halteplatte zuführt, welche mit mindestens einem mit Noppen versehenen Transportband verbunden ist, wobei die Halteplatte mit dem Faltpaket zu dessen Verdichtung gegen eine Gegenplatte verfahrbar ist und das Faltpaket zur Freigabe für die nächste Materialbahn zurückgefahren wird.

[0012] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
FIG 1
ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Faltmaschine,
FIG 2
den mechanischen Aufbau der Längsfaltvorrichtung gemäß Figur 1,
FIG 3
den mechanischen Aufbau der Übergabevorrichtung gemäß Figur 1,
FIG 4
den mechanischen Aufbau der Querfaltvorrichtung gemäß Figur 1 und
FIG 5 und 6
den mechanischen Aufbau der Stapelvorrichtung gemäß Figur 1,


[0013] In Figur 1 ist die erfindungsgemäße Faltmaschine zum Falten von Materialbahnen und Blättern in einem Blockschaltbild dargestellt, bei der Längsfaltung, Lochen/Verstärken, oder Heftstreifenanbringung und Querfaltung in einem Durchlauf erfolgt. Ein Zuführteil 1, eine Längsfaltvorrichtung 2, eine Übergabevorrichtung 3, eine Querfaltvorrichtung 4 und eine Stapelvorrichtung 5 sind mechanisch funktionell hintereinander angeordnet und jeweils über einen Datenbus 6 miteinander elektrisch verbunden. Alle Einzelaggregate 1 bis 5 sind in Modulbauweise konzipiert und über einen weiteren Datenbus 6 mit einer übergeordneten Steuervorrichtung 7 verbunden. An der Steuervorrichtung 7 sind ein Display 8 zur Anzeige maschinenbezogener Parameter, eine Eingabevorrichtung 9 zur Eingabe, Abfrage und Abänderung der maschinenbezogenen Parameter und eine Schnittstelle 10 zum Anschluß geeigneter Ein- und Ausgabegeräte angeschlossen. Jedes Einzelaggregat weist ein Steuermodul 11 und ggfs. Sensoren 12 zur Erfassung von Aggregatzuständen.

[0014] Die Längsfaltvorrichtung 2, die Heftrandbearbeitung und die Querfaltvorrichtung 4 können erfindungsgemäß in einem Gehäuse integriert sein, wobei die Übergabevorrichtung 3 mit dem Auslauf für längsgefaltete Zeichnungen und dem Transport zur Querfaltvorrichtung aus Platzgründen innerhalb eines Untergestelles untergebracht sind.

[0015] Die Faltmaschine kann ein Zuführteil 1 für eine manuelle oder automatische Zeichnungseingabe mit Links- oder Rechtsanlage, zentrisch als Längs- oder Querformat mit Drehvorrichtung oder Direktübernahme der Zeichnung ohne Ausrichtstrecke aufweisen.

[0016] Die Zeichnungsausgabe erfolgt wahlweise in eine Ablage oder in eine vertikal bzw. horizontal angelegte Stapelvorrichtung.

[0017] Die Größenerfassung der Zeichnung kann durch im Zuführteil 1 eingesetzte Sensoren 12 in Längs- und Querrichtung, beispielsweise durch ein direkt oder indirekt von der Zeichnung angetriebenes Längen-Meßrad, erfolgen.

[0018] In Figur 2 ist die Längsfaltvorrichtung 2 mit einem Einführtisch 14 zur Zufuhr der zu faltenden Zeichnung dargestellt, die von Einlaufwalzen 16 erfaßt wird. Ein Sensor 18 erfaßt das Vorhandensein einer Zeichnung und mit Sensoren 12 im Einführtisch 14 deren Länge. Zwei kleine, federnde Faltwalzen 20, die gegen eine reversierbare große Faltwalze 22 drücken, bewirken die Faltung der Zeichnung und den Transport in die beiden Falttaschen 24 und 26. Ein Führungselement 28 bewirkt die Führung der Zeichnung in besonderen Fällen. Die in Längsrichtung gefaltete Zeichnung wird aus der zweiten Falttasche 26 zur Übergabevorrichtung 3 transportiert.

[0019] Die in Figur 3 dargestellte Übergabevorrichtung 3 weist mehrere Transportwalzen 32 auf, die die gefaltete Zeichnung durch den kanalförmigen Längsfalter-Auslauf 34 bis zu einem Anschlag 36 transportiert, wo sie durch eine Andruckplatte 38 gepreßt wird, so daß sich das Faltgut noch verdichtet. Anschließend wird durch ein Transportband 40 das Faltgut zur Querfaltvorrichtung 4 transportiert.

[0020] In der in Figur 4 dargestellten Querfaltvorrichtung 4 wird das Faltgut hinter dem Paketeinlauf 42 von Einlaufwalzen 44 ergriffen und zu der Faltstation mit zwei kleinen, federnden Faltwalzen 46 und einer reversierbaren großen Faltwalze 48 gebracht. Die Faltstation bewirkt die Querfaltung des Faltgutes, das in beiden Falttaschen 50 und 52 geführt ist. Aus der zweiten Falttasche 52 wird das fertige Faltgut mittels einer Transportwalze 54 durch ein um zwei Rollen 56 und die Transportwalze 54 geführtes endloses Transportband 58 in den Auslauf 60 zur Stapelvorrichtung 5 befördert.

[0021] Anhand des in Figur 5 gezeigten Querschnittes und der in Figur 6 dargestellten Draufsicht wird nun die Stapelvorrichtung 5 näher erläutert, die in einem Gehäuse 62 untergebracht ist. Über Rollen 64 sind Transportbänder 66 gespannt, die wenigstens in ihrem oberen Bereich mit Noppen 68 versehen sind. Die Transportbänder 66 sind durch einen antreibenden Motor 70 verfahrbar. An den Transportbändern 66 ist eine Halteplatte 72 und an dem Gehäuse 62 eine federnd gelagerte Gegenplatte 74 angebracht. Gelangt nun das Faltgut vom Auslauf 60 zur Stapelvorrichtung 5, so wird der Schalter 76 betätigt, wodurch die Transportbänder 66 die Halteplatte 72 auf die Gegenplatte 74 zu bewegen, so daß das Faltgut dazwischen eingeklemmt und verdichtet wird. Anschließend wird die Zufuhr freigegeben, indem die Transportbänder 66 mit der Halteplatte 72 wieder zurück verfahren wird, wobei das gestapelte Faltgut von den Noppen 68 gehalten wird.

[0022] Nachfolgend wird nun die Funktionsweise und das Zusammenwirken der Einzelaggregate näher erläutert.

[0023] Die Größenerfassung der Zeichnung kann durch die im Zuführteil 1 eingesetzten Sensoren 12 in Längs- und Querrichtung, durch direkt oder indirekt von der Zeichnung angetriebenes Längen-Meßrad, durch Übernahme der im Ausgabegerät, beispielsweise eine Lichtpausmaschine, Kopierer oder Plotter, gemessenen oder vorgegebenen Werte oder durch über geeignete Schnittstellen übertragene Werte, aus CAD-Anlagen, Netzwerken, Plotservern oder anderen vorgeschalteten Rechnern erfolgen.

[0024] Die übergebenen Werte können Schaltimpulse von Sensoren, deren Lage zu einem Referenzpunkt bekannt ist, Zählimpulse aus geeigneten Meßwertaufnehmern, feste Zahlenwerte für Gesamtlänge oder Einzelwerte oder feste oder variable Zahlentabelle sein.

[0025] Die einzelnen Module 1 bis 5 sind mit dem modular aufgebauten Steuerungssystem bestehend aus den einzelnen Steuermodulen 11 ausgerüstet. Die mit den Funktionen der entsprechenden Module programmierten Steuerungen, die jeweiligen Steuermodule 11, sind über ein geeignetes Bus-System, den Datenbussen 12, miteinander verbunden.

[0026] Das gesamte Steuerungssystem besitzt eine oder mehrere Schnittstellen 9, welche mit geeigneten Ausgabegeräten, CAD- Anlagen, Netzwerken, Plotservern usw. kommunizieren kann.

[0027] Über die Eingabevorrichtung 8, beispielsweise eine Bedienertastatur und das LED- oder LCD- Display 7 oder einem Bildschirm können maschinenbezogene Parameter eingegeben, abgefragt und abgeändert werden. Die Faltmaschine gibt dem Bediener ihren Status bekannt.

[0028] Die Bedienung kann wahlweise über die Schnittstelle 9 durch geeignete Ausgabegeräte, CAD-Anlagen, Netzwerke, Plotserver usw. erfolgen, oder über die feste bzw. ortsveränderliche Bedienertastatur.

[0029] Die Einzelmodule 1 bis 5 der Faltmaschine können über die Schnittstelle 9 dem Bediener am Bildschirm ihre Funktionsbereitschaft melden. Bei einer Abfrage werden die einzelnen Funktionen am Display 7 dargestellt.

[0030] Die Faltmaschine kann aufgrund dieser Funktionalität bedienerlos betrieben werden. Dies ist in einer sogenannten "Plotter- Faltstraße" notwendig, da sehr oft das Ausplotten von Zeichnungen in die Zeit nach Büroschluß gelegt wird, damit die CAD- Anlagen voll genutzt werden können.

[0031] Über geeignete Rückmeldungen können die Betriebsdaten zur Ermittlung der Kosten für die gefalteten Zeichnungen erfaßt werden. Kriterien zur Kostenerfassung sind z. B.:
  • die Betriebsstundenzahl
  • die Faltgeschwindigkeit
  • die Faltenanzahl, Zeichnungsfläche oder Zeichnungslänge
  • das Anbringen eines Abheftstreifens
  • das Lochen und Verstärken des Heftrandes sowie
  • die Querfaltung.


[0032] Eine Rückmeldung kann als direkte Abfrage bzw. Rückmeldung von Datensätzen über die Schnittstelle, als Ausdruck der Daten in Barcode oder Klarschrift an der Faltmaschine erfolgen. Dabei können Kunden Nr., Projekt Nr., Abteilung, Kostenstelle, Betriebsdaten usw. ausgegeben werden.

[0033] Über die Eingabevorrichtung 9, beispielsweise die Tastatur, lassen sich folgende Parameter aufrufen:
  • Die in der Maschine in bestimmten Abständen angeordneten Sensoren können durch einem Testlauf neu eingemessen werden.
  • Die exakte Länge der zu faltenden Zeichnung kann im Testlauf ermittelt werden.
  • Die Abstände der Sensoren zu ihrem jeweiligen Referenzpunkt können korrigiert werden.
  • Die Eingänge und Ausgänge der Steuerung, können überprüft bzw. aktiviert werden.
  • Änderung der Maschinengeschwindigkeit ist über die Tastatur möglich.
  • Die Geschwindigkeitsrampen der Antriebsmotore für Anlauf/Bremsen lassen sich ändern.
  • Änderung der Faltbreiten
  • Stop - Positionen der Antriebsmotoren
  • Start/Stop - Positionen von Führungselementen


[0034] Im On- Line- Betrieb kann sich die Geschwindigkeit der Faltmaschine automatisch über einen geeigneten Sensor auf die Geschwindigkeit des Ausgabegerätes einstellen. Hierzu wird von der Faltmaschine ein leichter Zug auf das Papier ausgeübt oder eine Schlaufe abgetastet. Die Zugkraft oder der Weg werden ausgewertet und zu einem Steuersignal umgeformt.

[0035] Die Faltung geschieht durch reversierende Faltwalzen, welche über Elektromagnetkupplungen oder über Schrittmotoren angetrieben werden. Zur Erhöhung der Genauigkeit bei der Faltung werden die Kupplungen überlappend geschaltet. Da die Anzugszeiten der Kupplungen in der Regel länger sind als deren Abfallzeit, wird z. B. die "Vorlaufkupplung" schon eingeschaltet, wenn die "Rücklaufkupplung" noch aktiviert ist. Über diese geschwindigkeitsabhängige Steuerungskorrektur wird verhindert, daß die Faltwalzen kurzzeitig vom Antrieb abgekuppelt werden und unkontrolliert auslaufen können. Ungenauigkeiten der Faltungen wegen unkontrollierter Faltwalzengeschwindigkeiten werden somit verhindert.

[0036] Die Geschwindigkeit der Einlaufwalzen wird beim Einlauf des Faltgutes reduziert, damit die Vorderkante des Faltgutes beim Auftreffen auf die Faltwalze nicht aufwölbt und umknickt. Die nun schneller laufende Faltwalze "bürstet" das Faltgut in den jeweils seitlich versetzt liegenden Walzenspalt und zieht den entstandenen Faltgutvorrat im Faltraum wieder straff. Die Einlaufwalzen sind dazu mit einer Überholkupplung ausgerüstet.

[0037] Bei Schrittmotorantrieben werden die Einlaufwalzen gestoppt, sobald sich die Papiervorderkante theoretisch vor dem Faltwalzenspalt befindet. Die noch laufende Faltwalze "bürstet" das Faltgut in diesen Faltwalzenspalt und wird dann gestoppt. Danach werden beide Antriebssysteme synchron gestartet.

[0038] In den beiden Faltrichtungen können Sensoren zur Lageerkennung eingesetzt werden. Nach Erreichen dieser Sensoren wird der Faltwert in einen Zähler gesetzt und die Drehrichtung der Faltwalzen zur Bildung einer Falte im richtigen Zeitpunkt umgekehrt.

[0039] Der nicht in eine Vollfalte passende Restwert wird in einer errechneten Ausgleichsfalte untergebracht.

[0040] Das längsgefaltete Faltgut wird in einen senkrecht oder schräg angeordneten Kanal, dem Längsfalter-Auslauf 34, geführt und dort über eine geeignete Andruckplatte 38 an ein senkrecht oder schräg angeordnetes Transportband 40 gepresst.

[0041] Das Faltpaket wird über diese Andruckplatte 38 verdichtet und von dem Transportband 40 in die senkrecht oder schräg angeordnete Querfaltvorrichtung 4 transportiert.

[0042] Über Sensoren oder ein geeignetes Meßsystem wird entschieden welche und wieviele Querfalten gemacht werden sollen. Die Faltung erfolgt über die reversierenden Faltwalzen 46 und 48, angetrieben über Elektromagnetkupplungen oder über Schrittmotore.

[0043] Die Geschwindigkeit der Einlaufwalzen 16 und 44 ist grundsätzlich gleich oder niedriger als die Geschwindigkeit der Faltwalzen 22 und 48, um ein Umknicken der Vorderkante des Faltgutes beim Auftreffen auf die Faltwalzen 22 und 48 zu verhindern.

[0044] Im Auslaufbereich ist die horizontal oder schräg angeordnete Stapelvorrichtung 5 vorgesehen. Das senkrecht auslaufende Faltpaket wird über einen Abweiser an die schräg angeordnete Halteplatte geführt, welche mit einem oder zwei mit Noppen 68 versehenen Transportbändern 58 verbunden ist. Die Transportbänder 58 werden durch den Motor 70 angetrieben. Über eine geeignete Steuerung wird die Halteplatte 72 mit dem Faltpaket an eine abgefederte und mit einem Schalter 76 versehene Gegenplatte 74 gefahren und das Faltpaket verdichtet. Anschließend wird das Faltpaket um einen bestimmten Weg zurückgefahren und Raum für ein neues Faltpaket zu schaffen. Dabei werden die einzelnen Blätter der Faltpakete durch die Noppen 68 der Transportbänder 58 gehalten und das gesamte Paket bleibt verdichtet.

Bezugszeichenliste



[0045] 
1
Zuführteil
2
Längsfaltvorrichtung
3
Übergabevorrichtung
4
Querfaltvorrichtung
5
Stapelvorrichtung
6
Datenbusse
7
übergeordnete Steuervorrichtung
8
Display
9
Eingabevorrichtung
10
Schnittstelle
11
Steuermodule
12
Sensoren
14
Einführtisch
16
Einlaufwalzen
18
Sensor
20
kleine Faltwalze
22
große Faltwalze
24
erste Falttasche
26
zweite Falttasche
28
Führungselement
32
Transportwalzen
34
kanalförmiger Längsfalter-Auslauf
36
Anschlag
38
Andruckplatte
40
Transportband zur Querfaltvorrichtung
42
Paketeinlauf
44
Einlaufwalzen
46
Faltwalzen
48
Faltwalze
50, 52
Falttaschen
54
Transportwalze
56
Rollen
58
Transportband
60
Auslauf
62
Gehäuse
64
Rollen
66
Transportbänder
68
Noppen
70
Motor
72
Halteplatte
74
Gegenplatte
76, 78
Schalter



Ansprüche

1. Faltmaschine für das Falten von Materialbahnen, insbesondere großformatiger Zeichnungen mit Faltungen in Längsrichtung, in Querrichtung sowie Vorrichtungen zum Lochen, Verstärken und/oder Anbringen von Heftstreifen, bei der das Längsfaltteil, eine Heftrandbearbeitung und der Querfaltteil in einem gemeinschaftlichen Gehäuse angeordnet sind und vorzugsweise der Auslauf für längsgefaltete Zeichnungen und der Transport zum Querfalter innerhalb des Untergestelles des Gehäuses vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelaggregate (1 bis 5) in Modulbauweise ausgeführt sind, die jeweils eine Steuervorrichtung (10) aufweisen, die über Datenbusse (11) miteinander sowie ggfs. mit einer übergeordneten Steuervorrichtung (6) verbindbar sind.
 
2. Faltmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Schnittstellen (9) vorgesehen sind, über welche die Steuervorrichtungen (10) der Module und/oder die übergeordnete Steuervorrichtung (6) mit vor- und/oder nachgeordneten Bearbeitungseinrichtungen wie Plottern, Stapelvorrichtungen oder dergleichen und/oder CAD-Anlagen zu kommunizieren vermögen.
 
3. Faltmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ihr Schaltzustände vor- und/oder nachgeordneter Bearbeitungseinrichtungen und/oder Art und/oder Abmessungen zuzuführenden Faltgutes von Bedienungstastaturen (8) oder den Bearbeitungseinrichtungen zuführbar sind.
 
4. Faltmaschine nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die übergeordnete Steuervorrichtung (6) und/oder die Steuervorrichtungen (10) der Module (1 bis 5) deren Betriebszustände zu erfassen, auszuwerten und zu übermitteln vermögen, so daß eine selbsttätige Faktorierung auslösbar ist.
 
5. Faltmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß deren übergeordneten Steuervorrichtung (6) bzw. die Steuervorrichtungen (10) der Module (1 bis 5) Rückmeldungen bezüglich der Betriebsbereitschaft, der Betriebsleistungen und/oder Daten über die jeweils durchgeführten Aufträge ggfs. abfragbar abgeben.
 
6. Faltmaschine nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß im On-Line-Betrieb ihre Geschwindigkeit an die Arbeitsgeschwindigkeit der vorgeordneten Bearbeitungseinrichtungen und ggfs., bei Abgabeschwierigkeiten, der nachgeordneten Bearbeitungseinrichtungen anpaßbar ist.
 
7. Faltmaschine nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß, vorzugsweise über Tastatur (8) einleitbar, Sensoren (12) durch einen Testlauf zur Überprüfung einmeßbar und/oder in ihren Positionen einjustierbar und/oder exakte Längen zu faltender Zeichnungen im Testlauf ermittelbar sind, und daß dieser Testlauf überprüfbar ist und Änderungen der Maschinengeschwindigkeiten bewirkbar sind.
 
8. Faltmaschine nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Antrieb von Faltwalzen (20, 22, 46, 48) bewirkende Elektromagnetkupplungen zur Erhöhung der Genauigkeit und/oder Geschwindigkeit überlappend schaltbar sind, indem eine Kupplung bereits eingeschaltet wird, wenn die vorher Betätigte noch aktiviert ist.
 
9. Faltmaschine nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß gefaltete oder teilgefaltete Materialbahnen mittels mindestens einer anpreßbaren Andruckplatte (38) verdichtbar sind.
 
10. Faltmaschine nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
gekennzeichnet durch
eine Stapelvorrichtung (5), die senkrecht auslaufende gefaltete Materialbahnen über einen Abweiser einer schräg angeordneten Halteplatte (72) zuführt, welche mit mindestens einem mit Noppen (68) versehenen Transportband (66) verbunden ist, wobei die Halteplatte (72) mit dem Faltpaket zu dessen Verdichtung gegen eine Gegenplatte (74) verfahrbar ist und das Faltpaket zur Freigabe für die nächste Materialbahn zurückgefahren wird.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht