[0001] Die Erfindung betrifft einen Aufzug, insbesondere einen in Privathäuser einbaubaren
Aufzug für Behinderte, mit einem in einem Aufzugschacht geführten Fahrkorb, der über
mindestens eine obere Umlenkrolle geführten Tragzug mit einem ersten aufsteigenden
und einem zweiten absteigenden Trum, mit einem dessen Masse zumindest teilweise kompensierenden
Gegengewicht verbunden ist, das über einen Antriebszug mit erstem und zweitem Trum
mit einem Antrieb in Wirkverbindung steht.
[0002] Zur Vertikal-Beförderung von Personen und Lasten in Gebäuden sind Aufzüge bekannt,
bei denen ein Fahrkorb in einem Schacht an einem Tragzug hängend vertikal bewegt wird,
wobei die Masse des Fahrkorbes zumindest teilweise von einem Gegengewicht kompensiert
wird; dabei ist der in einem Aufzugschacht in Spurschienen geführte Fahrkorb über
die Tragseile als Oberseile mit dem Gegengewicht verbunden. Vorteilhaft ist dabei,
wenn die Masse des Gegengewichts zwischen "Masse Fahrkorb leer" und "Masse Fahrkorb
mit maximal zulässiger Last" gewählt wird, vorteilhaft in der Mitte zwischen diesen.
Dadurch wird für alle Lastzustände eine maximale Entlastung erreicht. Der Antrieb
üblicher Aufzüge erfolgt über einen über dem Aufzugschacht angeordneten Antrieb, der
auf Tragseile des Fahrkorbes einwirkt, die dann den Antriebszug bilden. Diese Bauweise
bedingt einen Maschinenraum im Bereich des Schachtkopfes des Aufzugschachtes, im Regelfall
sogar einen auf das Dach gesetzten Maschinenraum.
[0003] Aus der EP 94 105 253 A1 ist weiter bekannt, den Tragzug mit seinem am Fahrkorb angeschlagenen
Oberseil über eine Flasche zu einem Fixpunkt zu führen, wobei an der Flasche das Gegengewicht
angreift. Ein ebenfalls am Fahrkorb angeschlagenes Unterseil ist über feste Umlenkrollen
zu einer unter dem Gegengewicht vorgesehenen Rolle geführt und wird von einer Spannmasse
gespannt gehalten, die an dessen freiem Ende vorgesehen ist, so daß über das Gegengewicht
ein einziger umlaufender Antriebszug entsteht, der sowohl die Antriebskräfte als auch
die Kompensationskräfte übertragen muß. Zum Ausgleich von Längenschwankungen wird
die Lage des die Bewegung des Gegengewichts begrenzenden Puffers abgefühlt und über
eine Spindel nachgeführt.
[0004] Eine andere Aufzugs-Konstruktion beschreibt die FR-PS 2 087 061; bei diesem Aufzug
ist der Fahrkorb über ein (Doppel-)Tragseil mit dem Gegengewicht verbunden, das entsprechend
einem Oberseil umgelenkt wird; das Gegengewicht ist in einem umlaufenden Zug einer
Endlos-Kette eingebunden, wobei der Antrieb über ein von einer Transmission angetriebenes
Vorgelege mit dieser Endlos-Kette verbunden ist. Diese Ausbildung entkoppelt Tragzug
und Antrieb, jedoch führt sie nicht dazu, daß ein Antriebsmotor mit geringerer Antriebsleistung
und daher auch kleinerem Anschlußwert eingesetzt werden kann.
[0005] Daraus ergibt sich die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabenstellung, einen derartigen
Aufzug so weiterzubilden, daß er einfach und kostengünstig auch in Privathäuser einbaubar
ist, daß er mit einem Antrieb auskommt, der keines Kraftanschlusses bedarf, und der
sicher und wirtschaftlich auch dann betreibbar ist, wenn Behinderte oder Kinder den
Aufzug als Selbstfahrer bedienen.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe wird für einen Aufzug mit den Merkmalen des Oberbegriffs
durch die im Kennzeichen enthaltenen Merkmale gegeben; vorteilhafte Weiterbildungen
und bevorzugte Ausführungformen beschreiben die Unteransprüche.
[0007] Als Antriebszug ist hier ein durchlaufender Zug vorgesehen, dessen eines Ende im
Kopf und dessen anderes Ende im Fuß des Aufzugschachtes festgelegt ist. Dieser Antriebszug
ist vom eigentlichen Tragzug, der Fahrkorb und Gegengewicht verbindet, unabhängig.
Diese Trennung von Fahrbetrieb und Antrieb bedeutet, daß die Last von Fahrkorb und
Gegengewicht von den Umlenkrollen des Tragseiles aufgenommen werden und nicht auf
den Antrieb mit seinem Antriebsgetriebe einwirken.
[0008] Das obere Trum dieses Antriebszuges ist über obere Rollen und das untere Trum über
untere Rollen am Gegengewicht geführt, wobei diese beiden Rollen lose Rollen darstellen,
die über den Körper des Gegengewichts gekoppelt sind. Die Enden des Antriebszuges
sind jeweils über im Kopf und im Fuß des Aufzugschachtes angeordnete feste Rollen
derart umgelenkt, daß das die beiden festen Rollen verbindende Trum mit den beiden
anderen Trums den durchlaufenden Zug bildet. Dabei ist im Bereich dieses verbindenden
Trums der Antrieb vorgesehen. Bei diese Ausbildung wird das Gewicht von Fahrkorb und
Gegengewicht im Wesentlichen von dem Tragzug und dessen Umlenkrollen getragen; der
Antriebszug ist frei von solcher Belastung. Jedes der Enden der beiden mit dem Gegengewicht
verbundenen Trums des Antriebszuges ist im Kopf bzw. im Fuß des Aufzugschachtes festgelegt.
Beide Trums sind durch das dritte Trum-Teil so miteinander verbunden, daß der Antriebszug
einen durchgehenden Zug bildet, der am Gegengewicht mit losen Rollen und im Bereich
des Schachtkopfes bzw. Schachtfußes mit festen Rollen jeweils umgelenkt wird. Dadurch
ist der Antriebszug in Art eines Flaschenzuges geführt, wobei das erste und das zweite
Trum jeweils einen gegenläufigen Flaschenzug bilden, da das erste Trum und das zweite
Trum über jeweils eine bewegliche Rolle am Gegengewicht geführt und im Bereich des
Schachtkopfes bzw. -fußes mit jeweils einer festen Rolle umgelenkt werden. Die Weglänge,
die der erste Flaschenzug freigibt, wird genau durch den zweiten Flaschenzug verbraucht;
dadurch wird der Betrieb dieses durchgehenden Antriebszuges ermöglicht. Dies wirkt
sich auf die für den Antrieb bereitzustellende Leistung des Antriebsmotors aus, der
entsprechend der Flaschenzug-Untersetzung kleiner gehalten werden kann.
[0009] Dieses Verbindungsteil des Antriebszuges steht mit dem Antrieb in Wirkverbindung.
In einfacher Weise werden die festen Rollen, vorzugsweise die unteren, als Antriebsrollen
ausgebildet; es ist jedoch auch möglich, dieses Verbindungs-Trum über zwei feste Rollen
aus dem Schachtbereich als Antriebsschlaufe herauszuleiten und um ein Abtriebsrad
des Antriebsmotors zu führen. Bei Drehung des Abtriebsrades wird von dem einen Trum
genau soviel Zug geholt, wie von dem anderen freigegeben wird. Somit wird das Gegengewicht
-je nach Drehrichtung des Antriebs- gehoben bzw. gesenkt; der mit dem Gegengewicht
über den Tragzug verbundene Fahrkorb verlagert sich dann gerade entgegengesetzt. Dabei
ist es gleich, wie die flaschenzugähnliche Aufhängung des Gegengewichtes über die
beiden Trums des Antriebszuges erfolgt; bei einer losen Rolle wird die zum Heben notwendige
Kraft halbiert, während der Antriebszug um die doppelte Weglänge geholt werden muß,
verglichen mit der Weglänge, die der Fahrkorb zurücklegt. Wird das Gegengewicht über
zwei lose Rollen geführt, erfolgt eine Viertelung der Kraft und das Heben (bzw. Senken)
des Fahrkorbes um eine bestimmte Wegstrecke verlangt das Holen bzw. Freigeben des
Vierfachen dieser Strecke des Antriebszuges. Wesentlich für diese Aufhängung ist,
daß die obere Aufhängung des Gegengewichts und die untere bezüglich des Kraft-Weg-Verhältnisses
gleich sind.
[0010] Vorteilhaft ist in einer Ausführungsform, daß zumindest der Antriebszug ein Kettenzug
ist, wobei die festen und die losen Rollen sowie das Abtriebsrad des Antriebsmotors
Kettenräder sind. In einer anderen Ausführungsform wird der Antriebszug von einer
Doppel-Kette gebildet, wobei beide Ketten voneinander unabhängig sind. Da beide Ketten
unabhängig voneinander längen und der Antriebszug gespannt gehalten werden muß, müssen
hierbei die festen Rollen und die losen Rollen voneinander unabhängige Kettenräder
sein, während das Abtriebsrad als Doppel-Zahnscheibe ausgebildet ist, bei der beide
Zahnkränze zwangsläufig gemeinsam bewegt werden. Zumindest die losen Rollen müssen
bei gleichem Modul gleiche Zähnezahl aufweisen, damit die parallel geschalteten Ketten
gleich belastet und um gleiche Strecken geholt bzw. freigegeben werden.
[0011] Weiter ist die Gesamt-Masse des Systems "Fahrkorb/Gegengewicht" (einschließlich der
Gewichtskraft des Zugseiles für das erste Trum) nur von den oberen Tragrollen des
ersten Zuges aufzunehmen. Die obere Umlenkrolle des umlaufenden zweiten Zuges nimmt
die Gewichtskraft der Kette, den über die Doppelfeder auf das zweite Trum dieses Zuges
übertragenen Anteil der Gewichtskraft des Gegengewichts und Reaktionskräfte auf, sie
ist weitgehend entlastet.
[0012] In einer Ausführungsform wirken die unteren Umlenkrollen direkt oder über ein entsprechendes
Untersetzungsgetriebe mit dem Antrieb zusammen. Bei einer anderen Ausführungsform
ist im Bereich der unteren Umlenkrolle ein weiteres Paar von Umlenkrollen derart vorgesehen,
daß das verbindende Trum-Teil des Antriebszuges unter Bildung einer Schlaufe zu einem
seitlich neben dem Aufzugschacht angeordneten Antriebsmotor herausgeführt ist. Ein
den Fahrkorb und das Gegengewicht verbindendes Unterseil ist bei diesem Aufzug überflüssig
und der Antrieb kann neben dem Aufzug-Schacht, vorteilhaft im Bereich des unteren
Endes des Aufzug-Schachtes angeordnet werden, was zusätzliche, statisch ungünstige
Maschinenräume im Bereich des Daches oder gar auf diesem überflüssig werden läßt.
Die Krafteinleitung in das System "Gegengewicht/Fahrkorb" ist dabei derart, daß ein
ruckfreies Anfahren und Abbremsen erlaubt, was besonderes bei der Beförderung von
Behinderten bedeutsam ist.
[0013] Bei dieser Anordnung bedarf der Tragzug keiner zusätzlichen Spannung, als Oberseil
ist er immer gespannt. Der Antriebszug kann über die obere oder die untere Umlenkrolle
gespannt werden, so daß dieser Antriebszug die Antriebskraft auf das System "Fahrkorb/Gegengewicht"
überträgt, ohne daß totes Spiel zur Wirkung kommen kann. Auch können die Festpunkte
mit Spannmitteln versehen sein, etwa mit Federzügen. Alternativ kann im Bereich des
Aufzugschacht-Fußes auch eine Spannhebel-Einrichtung vorgesehen sein, bei der der
Antriebszug mittels gewichtsbelasteter Spannhebel gespannt gehalten wird. Es versteht
sich dabei von selbst, daß auch eine Kombination von Federzug und Spannhebelzug einsetzbar
ist. Eine weitere Möglichkeit des Spannens des zweiten Zuges liegt in Bereich des
Antriebs bzw. des Antriebsmotors selbst. Wird als Antriebszug ein Mehrfach-Zug vorgesehen,
wird zweckmäßig jeder einzelne Teilzug mit gesonderten Spannmitteln gespannt gehalten;
damit wird einem unterschiedlichen Längen der einzelnen Teilzüge entgegen gewirkt.
[0014] Das Wesen der Erfindung wird an Hand der in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert; dabei zeigen
- Fig. 01:
- Aufzugschacht mit Fahrkorb und Gegengewicht, sowie mit Antrieb im Bereich des unteren
Aufzugschachtes - Vorderansicht;
- Fig. 02:
- Aufzugschacht mit Fahrkorb und Gegengewicht, sowie mit Antrieb im Bereich des unteren
Aufzugschachtes - Seitansicht entspr. Schnittlinie II-II, Fig. 1;
- Fig. 03:
- Einzelheit Anbindung des Antriebszuges am oberen Festpunkt, oberes Festpunkt-Lager
mit Feder-Spannung;
- Fig. 04:
- Einzelheit Anbindung des unteren Antriebszuges am unteren Festpunkt mit Gewichts-Spannung,
- Fig. 4a:
- Unteres Festpunkt-Lager, Frontansicht,
- Fig. 4b:
- Unteres Festpunkt-Lager, Seitansicht.
[0015] Die Figuren 1 und 2 zeigen einen teilgeschnittenen Aufzugschacht 1 in Vorderansicht
bzw. in Seitansicht. In dem Aufzugschacht 1 mit seinem oberen Ende -dem Kopf 1.1 des
Aufzugschachtes 1- und seinem unteren Ende -dem Fuß 1.2 des Aufzugschachtes 1, ist
der Fahrkorb 2 vertikal bewegbar an einem Tragzug 3 aufgehängt, an dessen anderem
Ende ein Gegengewicht 6 trägt. Die Bewegung wird dabei von dem Gegengewicht 6 über
den Tragzug 3 auf den Fahrkorb 2 übertragen. Dieser Tragzug 3, mit einem Ende am Fahrkorb
2 angeschlagenen, mit seinem anderen Ende am Gegengewicht 6, ist mit seinem aufsteigenden,
am Fahrkorb 2 angeschlagenen Trum 3.1 und seinem absteigenden, am Gegengewicht 6 angeschlagenen
Trum 3.2 über feste Umlenkrollen 4 und 5 geführt und wird entsprechend umgelenkt.
[0016] Das Gegengewicht 6 ist mit dem Antriebszug 9 verbunden. Dazu sind an seinem oberen
Ende mit einem am Gegengewicht befestigten Rollenhalter 7.1 die obere Umlenkrolle
7 und an seinem unteren mit einem weiteren Rollenhalter 8.1 die untere Umlenkrolle
8 vorgesehen. Die obere Umlenkrolle 7 wird von dem oberen Trum 9.1 und die untere
Rolle 8 von dem unteren Trum 9.2 des Antriebszuges 9 bedient, wobei diese Trums 9.1
und 9.2 mit einem Ende im oberen Festpunkt 10 bzw. im unteren Festpunkt 13 festgelegt
sind. In diesen Festpunkten ist jeweils ein Federzug 10.1 bzw. 13.1 (Fig. 1) vorgesehen,
der den Antriebszug bzw. dessen einzelnen Teilzüge gespannt hält, wobei vorteilhaft
für jeden der Teilzüge einzelne, voneinander unabhängige Spannmittel vorgesehen sind.
Wie in Fig. 2 dargestellt, ist zum Spannen des unterern Teils 9.2 des Antriebszuges
9 anstelle des Federzuges am unteren Festpunkt 13 ein Hebelzug 18 vorgesehen. An einen
U-förmigen Hebelhalter 18.1 ist mit einem Bolzen 18.2 ein Hebel 18.3 angelenkt, dessen
freies Ende mit einem Gewicht 18.4 belastet ist. Ein Spannschloß 18.5 verbindet den
Hebel 18.3 mit dem zu spannenden unteren Trum 9.2 des Antriebszuges 9 und spannt diesen,
wobei die Spannkraft durch die Masse des Gewichts und die gewählte Hebelübersetzung
gegeben ist. Auch hier können für jeden der Teilzüge des Antriebszuges 9 gesonderte
Spannhebel 18 vorgesehen sein. Dabei ist jede im Zuge des Antriebszuges 9 vorgesehene
Rolle bei Verwendung von Ketten als Kettenrad ausgebildet, wobei die Umlenk-Kettenräder
der auf einer Achse angeordneten Umlenkrollen gegeneinander verdrehbar sind, ausgenommen
die Kettenräder, die mit dem Antrieb zusammen wirken; diese sind gegeneinander so
fixiert, daß sie zwangsweise synchron laufen. Dadurch werden sich einstellende Ungleichmäßigkeiten
der einzelnen Ketten, etwa durch ungleiches Längen im Betrieb, ausgeglichen.
[0017] Die jeweiligen zweiten Enden des Antriebszuges 9 sind über eine obere Umlenkrolle
11 bzw. eine untere Umlenkrolle 17 geführt und durch ein zwischen diesen beiden Umlenkrollen
12 und 17 geführtes Trum 9.3 miteinander verbunden, so daß ein beidendig festgelegter,
durchgehender Antriebszug, der über feste, im Bereich des Kopfes 1.1 bzw. des Fußes
1.2 des Aufzugschachtes 1 angeordnete oder mit einem Aufzuggerüst fest verbundene
Rollen 12 bzw. 17 und lose Rollen 7 bzw. 8 in Art eines Flaschenzuges geführt ist,
gebildet ist, wobei die losen Rollen 7 und 8, über das Gegengewicht 6 gekoppelt, zwar
auch feste Abstände zueinander haben, jedoch gegenüber der jeweilig zugeordneten festen
Rolle veränderbare, wodurch die beiden Flaschenzüge gegenläufig gebildet sind (in
der Figur sind -lediglich zur besseren Verdeutlichung- die Rollenabstände ungleich
dargestellt, wodurch sonst verdeckte Trum-Teile erkennbar sind). Im Bereich dieses
verbindenden Trums 9.3 kann der Antrieb vorgesehen sein; in der Darstellung sind die
unteren Umlenkrollen 17 über die Abtriebswelle 16 des Ausgangsgetriebe 15 mit dem
Antriebsmotor 14 verbunden. Wegen dieser flaschenzugähnlichen Anordnung ist die vom
Antriebsmotor aufzubringende Kraft -hier bei einer losen Rolle- halbiert, so daß der
Motor hinsichtlich seiner Anschlußleistung und seiner Leistungsaufnahme auch ohne
Zwischenschaltung eines Untersetzungsgetriebes kleiner ausgelegt werden kann; das
Ausgangsgetriebe 15, das auch als Winkelgetriebe eine Richtungsänderung der Drehachse
bewirkt, reicht dabei aus. Es versteht sich dabei von selbst, daß auch Flaschenzugführungen
mit zwei oder drei losen Rollen denkbar sind, die eine weitere Kraftverringerung (bei
größerem Weg) zur Folge haben.
[0018] Die Figur 3 zeigt eine Einzelheit einer Ausführungsform des oberen Festpunktes 10,
an dem das freie Ende des oberen Trums 9.1 -hier als Doppel-Kette dargestellt- festgelegt
ist. Der Festpunkt wird durch einen im Bereich des Kopfes 1.1 des Aufzugschachtes
1 an dessen Wand oder am Aufzuggerüst angeordneten Winkel 10.1 gebildet, durch den
die Bolzen 10.2 geführt sind, an deren Enden die Enden der beiden Kettenzüge des oberen
Trums 9.2 befestigt sind. Diese Bolzen 19.1 sind mittels der Mutter-Anordnungen einzeln
10.3 spannbar, wobei (nicht näher bezeichnet) Kontermuttern der Sicherung dienen.
[0019] Die Figuren 4 zeigen den unteren Festpunkt 13 mit Hebelzug 18 in vergrößerter Darstellung:
Die Enden des unteren Trums 9.2 sind über ein Spannschloß 18.5 mit einem Gewichtszug
18 verbunden, der mittels des Hebels 18.3 an einem am unteren Festpunkt 13 vorgesehenen
Hebelhalter 18.1, hier gabelförmig ausgebildet und auf dem Boden des Fußes 1.2 des
Aufzugschachtes 1 befestigt, um den Achsbolzen 18.2 schwenkbar angelenkt ist; dabei
ist der Hebelzug 18 in Fig. 4a in Front- und in Fig. 4b in Seitansicht dargestellt.
Am Hebel 18.3 greift ein Gewicht 18.4 an, das ein um die Achse des Achsbolzens 18.2
wirkendes Drehmoment erzeugt. Dieses Drehmoment, im Verhältnis der Arme dieses einarmigen
Hebels übersetzt, wirkt über die Spannschlösser 18.5 auf die Enden der unteren Trums
9.2 und hält diese gestrafft; dabei versteht es sich von selbst, daß zusätzlich zum
Gewicht oder anstelle des Gewichts auch ein Federzug am Hebel angreifen kann, ebenso
versteht es sich von selbst, daß anstelle eines einarmigen Hebels 18.3 auch ein doppelarmiger
Hebel einsetzbar ist.
1. Aufzug, insbesondere in Privathäuser einbaubarer Aufzug für Behinderte, mit einem
in einem Aufzugschacht (1) geführten Fahrkorb (2), der über mindestens eine obere
Umlenkrolle (4; 5) geführten Tragzug (3) mit einem ersten aufsteigenden und einem
zweiten absteigenden Trum (3.1, 3.2), mit einem dessen Masse zumindest teilweise kompensierenden
Gegengewicht (6) verbunden ist, das über einen Antriebszug (9) mit erstem und zweitem
Trum (9.1, 9.2) mit einem Antrieb (14, 15) in Wirkverbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebszug (9) einen durchlaufenden Zug bildet, dessen eines Ende im Kopf
(1.1) und dessen anderes Ende im Fuß (1.2) des Aufzugschachtes (1) festgelegt sind,
dessen oberes Trum (9.1) über obere Rollen (8) und dessen unteres Trum (9.2) über
untere Rollen (7) am Gegengewicht (6) geführt und über jeweils eine im Kopf (1.1)
und im Fuß (1.2) des Aufzugschachtes (1) angeordnete feste Rollen (11, 17) umgelenkt
sind, wobei das zwischen diesen Rollen (11, 17) geführte Trum (9.3) mit den beiden
anderen Trums (9.1, 9.2) den durchlaufenden Zug (9) bildet und im Bereich dieses Trums
(9.3) der Antrieb (14, 15) vorgesehen ist.
2. Aufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Antriebszug (9) ein Kettenzug mit Einfach-Kette vorgesehen ist, wobei die
festen und losen Umlenkrollen (7, 8, 11) und die Abtriebsrolle (17) des Antriebsmotors
(14) Kettenräder sind.
3. Aufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Antriebszug (9) ein Kettenzug mit Mehrfach-Kette vorgesehen ist und die
festen und losen Umlenkrollen (7, 8, 11) als jeweils gegeneinander verdrehbare Mehrfach-Kettenräder
sowie die Abtriebsrolle (17) des Antriebsmotors (14) als gegeneinander feststehendes
Mehrfach-Kettenrad ausgebildet sind, wobei als Mehrfach-Kette sowie als Mehrfach-Kettenräder
eine Doppel-Kette bzw. Doppel-Kettenräder vorgesehen sind.
4. Aufzug nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebszug (9) mit zumindest einem Spannmittel spannbar ist.
5. Aufzug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannmittel an den im Bereich des dem Kopf (1.1) oder dem Fuß (1.2) des
Aufzugschachtes (1) angeordneten Festpunkten (10; 13) vorgesehen sind.
6. Aufzug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Spannmittel Federzüge (10.1; 13.1) vorgesehen sind.
7. Aufzug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Spannmittel feder- oder gewichtsbelastete Hebelzüge (18) vorgesehen sind.
8. Aufzug nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Spannmittel sowohl Feder- als auch Hebelzüge (10.1; 13.1; 18) vorgesehen
sind.
9. Aufzug nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der an dem dem Bereich des Kopfes (1.1) des Aufzugschachtes (1) zugeordnete
Festpunkt (10) vorgesehene Federzug (10.1) von einem Tellerfederpaket gebildet ist.
10. Aufzug nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der an dem dem Bereich des Fußes (1.2) des Aufzugschachtes (1) zugeordnete Festpunkt
(13) mit einem Hebelzug (18) versehen ist, dessen Hebel (18.3) mit einem Gewicht (18.4)
belastet ist.
11. Aufzug nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der an dem dem Bereich des Fußes (1.2) des Aufzugschachtes (1) zugeordnete Festpunkt
(13) mit einem Hebelzug (18) versehen ist, dessen Hebel (18.3) mit einer das Spannen
bewirkenden Feder zusammenwirkt.
12. Aufzug nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß für jede der Ketten des Mehrfach-Kettenzuges des Antriebszuges (9) getrennte
Festpunkt (10; 13) mit getrennten Feder- bzw. Hebelzüge (10.1; 13.1; 18) vorgesehen
sind.