[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Spinnen, Verstrecken
und Aufspulen eines synthetischen Fadens nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw.
19.
[0002] Verfahren und Vorrichtung sind bekannt durch die US 4,123,492.
[0003] Beim Spinnen, Verstrecken und Aufspulen eines synthetischen Fadens in einem einzigen,
kontinuierlichen Arbeitsgang besteht das Problem, daß der Faden dazu neigt, auf der
Spule zu schrumpfen, d.h.: sich zu verkürzen. Dadurch entsteht eine sehr hohe Fadenzugkraft
in dem aufgewickelten Faden. Diese Fadenzugkraft kann zur Zerstörung der Spule führen.
Das Problem ist besonders schwerwiegend beim Aufspulen von Nylon 6 und Nylon 6.6 (Polyamid)-Fäden
sowie bei Polypropylen-Fäden. Es ist daher erforderlich, den Faden schon vor dem Aufwickeln
einer Schrumpfbehandlung zu unterwerfen, um dadurch die Schrumpfneigung zu beseitigen.
Das ist andererseits aus textiltechnologischen Gründen bei der Weiterverarbeitung
nicht erwünscht.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, zwar die übrige Schrumpfneigung, die insbesondere durch
Wärme- oder Koch-Behandlung ausgelöst wird, so zu lassen bzw. so einzustellen, wie
es für die Weiterverarbeitung erwünscht und günstig ist, gleichwohl aber unbeeinflußt
von diesem Warmschrumpfverhalten aufspulen zu können.
[0005] Die Lösung ergibt sich aus den Ansprüchen 1 und 19.
[0006] Der Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß die textiltechnologischen Eigenschaften
durch die erfindungsgemäße Schrumpffrei-Behandlung nicht beeinträchtigt werden. Insbesondere
kann der Faden nach dem Ablauf noch eine hohe Schrumpfneigung, z. B. ausgedrückt als
Kochschrumpf, aufweisen. Die Lieferwerke, welche den Faden in die Schrumpfbehandlungszone
führen bzw. daran abziehen, brauchen nicht beheizt zu sein. Dies ist nicht nur eine
wesentliche maschinentechnische Vereinfachung sondern erlaubt auch eine günstigere
Verfahrensführung. Bei der Wärmebehandlung wird der Faden nur einer Fadenzugkraft
unterworfen, die niedriger als die zur Verstreckung des bereits orientierten Fadens
erforderliche Zugkraft ist. Bei Fäden aus Polyamid, Polyester oder Polytrimethylenterephthalat
ist die Heizoberflächentemperatur vorzugsweise höher als 350 °C, bei Fäden aus Polypropylen
vorzugsweise höher als 200 °C.
[0007] Insbesondere wird es dadurch möglich, den Faden in der Spinnzone und/oder der Schrumpfzone
und/oder der Aufwickelzone mit sehr geringer Fadenzugkraft zu fuhren, ohne daß die
Gefahr eines unruhigen Fadenlaufs oder einer Wicklerbildung an der Galette oder einer
sonstigen Verfahrensstörung besteht.
[0008] Die Ausführung nach Anspruch 4 dient dem Zweck, den Faden in einen präzisen vorgegebenen
Abstand zu der Heizoberfläche zu führen. Ein Abstand von 0,5 bis 3,5 mm wird angestrebt.
[0009] Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß der Faden in der Schrumpf-Behandlungszone
mit sehr geringer Fadenzugkraft geführt werden kann. Dies ermöglicht andererseits
die verfahrenstechnische Vereinfachung nach Anspruch 5, wobei die Fadenzugkraft so
eingestellt wird, daß sie gleichzeitig als Aufwickel-Zugkraft geeignet ist.
[0010] Die Ausführung nach Anspruch 6 hat den Vorteil, daß die Fadenzugkraft sehr gleichmäßig
eingestellt und damit der Schrumpf sehr gezielt eingestellt werden kann.
[0011] Insbesondere bei dem Verfahren des Kurzspinnen sind die entstehenden verstreckten
Fäden sehr schrumpfanfällig und bereiten beim Aufspulen erhebliche Schwierigkeiten.
In diesem Fall läßt sich die Verfahrensvariante nach Anspruch 8 vorteilhaft anwenden.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für alle zum Einsatz kommende Polymere.
Es kann eine Polyester-Spule hoher Qualität hergestellt werden aus einem Faden, der
nach dem Abspulen noch einen Kochschrumpf von mehr als 20 % hat.
[0013] Von besonderer Wichtigkeit ist die erfindungsgemäße Schrumpf-Freibehandlung für die
Polyamide. Die augenblicklich durchgeführten Schrumpf-Freibehandlungen, insbesondere
mit Dampf, führen zu einer globalen Reduzierung der Schrumpfneigung. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren kann lediglich der Spulenschrumpf beseitigt werden, während die Schrumpfneigung
bei Wärmezufuhr erhalten bleibt, bzw. durch sonstige Parameter der Verfahrensführung
einstellbar bleibt.
[0014] Dies gilt in gleicher Weise für Fäden aus Polypropylen, die nach konventionellen
Verfahren bei dem Aufspulen große Schwierigkeiten bereiten.
[0015] Ein besonders vorteilhaftes Verfahren zum Verstrecken gemäß Anspruch 12 besteht darin,
daß die Fäden von einer Galette mit hoher Geschwindigkeit von mehr als 3.500 m/min
von der Spinndüse abgezogen und dabei durch ein enges Heizrohr geführt werden. In
dem Heizrohr erfolgt infolge der Fadenzugkraft und Erwärmung des Fadens die Verstreckung.
Dieses Verfahren war bisher bei Materialien mit starker Schrumpfneigung, insbesondere
Nylon und Polypropylen, nicht durchführbar, da die Fäden bei dieser Art der Verstreckung
eine hohe Spulen-Schrumpfneigung erhalten. Durch die Kombination mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird dieses Verstreckverfahren für alle Materialtypen möglich.
[0016] Das Verfahren gemäß Anspruch 13 zeichnet sich besonders dadurch aus, daß der Faden
trotz geringer Fadenzugkraft in der Verstreckzone einen genau lokalisierten Streckpunkt
ausbildet und vollständig verstreckbar wird. Zur Ausbildung eines genau fixierten
Streckpunktes ist das Verfahren gemäß Anspruch 14 weiter auszubilden.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Verfahrensvariante ergibt sich nach Anspruch 16 für das
Spinnen, bei dem der Faden gleichzeitig mit dem Spinnen verstreckt wird, wie aus EP
0 539 866 A2 (=Bag.1951) bekannt ist.
[0018] Die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Anspruch 19 zeichnet sich dadurch aus, daß
die Heizoberfläche trotz der hohen Fadengeschwindigkeiten sehr kurz ist, insbesondere
zwischen 300 und 1000 mm. Eine gute gleichmäßige Wärmeführung läßt sich erreichen
bei der Ausgestaltung nach Anspruch 20. Das Rohr kann zum Fadenanlegen geschlitzt
sein.
[0019] Die Ausgestaltung nach Anspruch 21 erlaubt eine einfache Bedienung, insbesondere
aber auch die Auswahl des Abstandes, mit welchem der Faden zu Heizoberfläche geführt
wird. Dieser Abstand kann bei dieser Ausführungsform in Abhängigkeit von dem Fadenmaterial,
dem Titer, der Filamentzahl, der Fadengeschwindigkeit, der eingestellten Temperatur
der Heizoberfläche durch Fadenführer vorgegeben werden.
[0020] Die Ausgestaltung nach Anspruch 21 erlaubt neben einem ruhigen Fadenlauf insbesondere
eine dem Verfahren angepaßte gestufte Temperaturführung. Die erste Stufe wird beispielsweise
im Temperaturbereich zwischen 450 und 550 °C und die zweite Stufe im Temperaturbereich
zwischen 400 und 500 °C ausgeregelt.
[0021] Dies gilt für alle Polyamide, Polyester sowie Polytrimethylenterephthalat (PTT).
Bei Polypropylen sind die Temperaturen entsprechend niedriger, und zwar bevorzugt
um 100° C bis 200° C.
[0022] In einer verfahrenstechnisch besonders günstigen Kombination der Erfindung arbeitet
man in der Verstreckzone mit einem den Fadenlauf umschließenden engen Rohr, in das
der von der Spinndüse kommende Faden ohne Zwischenschaltung einer Galette geführt
wird. Diese maschinentechnisch einfache Lösung wird erst durch diese Erfindung für
alle Materialien möglich. Insbesondere sind - wie sich aus Anspruch 28 ergibt - hier
keine besonderen Maßnahmen erforderlich, um die Schrumpfneigung des Fadens bereits
in der Verstreckzone zu reduzieren. Man gewinnt dadurch für die Verstreckzone zusätzliche
Einstellmöglichkeiten, um die sonstigen Fadeneigenschaften, insbesondere Zugfestigkeit
und Dehnbarkeit, zu modifizieren. Es lassen sich insbesondere hochorientierte oder
vollorientierte Fäden in einem kontinuierlichen Verfahren erspinnen.
[0023] Aber auch bei der Schrumpf-Behandlung ergeben sich wichtige Vorteile. Mit der Erfindung
läßt sich der sogenannte "Spulenschrumpf", d.h. die Kalt-Schrumpfneigung, auf ein
unschädliches Maß reduzieren oder beseitigen, ohne daß dadurch die Warm-Schrumpfneigung,
d.h. Kochschrumpf oder Heißluftschrumpf, beeinträchtigt wird. Die Warm-Schrumpfneigung
sollte textiltechnologisch nicht auf die Erfordernisse des Aufspulens sondern auf
die Erfordernisse der anschließenden Verfahrensstufen eingestellt werden. So will
man z.B. bei einem Näh-Garn eine gewisse Schrumpf-Neigung haben, damit sich die Naht
der Schrumpfung des Gewebes anpassen kann. Bei einem Strumpf-Garn erzielt man die
Bein-Form, indem der Roh-Strumpf auf eine Paßform gezogen wird, der er sich durch
Wärmebehandlung und Schrumpfung anpaßt. Bei anderen Geweben wird die Dichtigkeit durch
Schrumpfung erhöht, z. B. bei Kord-Geweben. In allen diesen Fällen hat nach dieser
Erfindung das Erfordernis der schrumpffreien Aufspulung keinen störenden Einfluß auf
die zu erzielende Warm-Schrumpfneigung.
[0024] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt schematisch ein Spinnverfahren und die dazu erforderlichen Vorrichtungsteile;
- Fig. 2
- zeigt eine Ausführungsform einer Heizeinrichtung;
- Fig. 3
- zeigt ein modifiziertes Spinnverfahren und die dazu erforderlichen Vorrichtungsteile;
- Fig. 4
- zeigt ein modifiziertes Spinnverfahren und die dazu erforderlichen Vorrichtungsteile;
- Fig. 5
- zeigt ein modifiziertes Spinnverfahren und die dazu erforderlichen Vorrichtungsteile;
- Fig. 6
- zeigt ein modifiziertes Spinnverfahren und die dazu erforderlichen Vorrichtungsteile.
[0025] Die nachfolgende Beschreibung gilt, soweit nichts anderes gesagt ist, für die Figuren
1 und 3.
[0026] Ein Faden 1 wird aus einem thermoplastischen Material gesponnen. Das thermoplastische
Material wird durch eine Fülleinrichtung 2 dem Extruder 3 aufgegeben. Der Extruder
3 ist durch einen Motor 4 angetrieben. Der Motor 4 wird durch eine Motorsteuerung
49 gesteuert. In dem Extruder 3 wird das thermoplastische Material aufgeschmolzen.
Hierzu dient zum einen die Verformungsarbeit (Scherenergie), die durch den Extruder
3 in das Material eingebracht wird. Zusätzlich ist eine Heizeinrichtung, z. B. in
Form einer Widerstandsheizung 5 vorgesehen, die durch eine Heizungssteuerung 50 angesteuert
wird. Durch die Schmelzeleitung 6, in der ein Drucksensor 7 zur Messung des Schmelzedruckes
für eine Druck-Drehzahlsteuerung des Extruders 3 vorgesehen ist, gelangt die Schmelze
zu einer Zahnradpumpe 9, die durch Pumpenmotor 44 angetrieben wird. Der Pumpenmotor
44 wird durch die Pumpensteuerung 45 derart angesteuert, daß die Pumpendrehzahl feinfühlig
einstellbar ist. Die Pumpe 9 fördert den Schmelzestrom zu dem beheizten Spinnkasten
10, an dessen Unterseite sich die Spinndüse 11 befindet. Aus der Spinndüse 11 tritt
die Schmelze in Form von feinen Filamentsträngen 12 aus. Die Filamentstränge durchlaufen
einen Kühlschacht. In dem Kühlschacht 15 wird durch Anblasen ein Luftstrom 51 quer
oder radial auf die Filamentschar 12 gerichtet. Dadurch werden die Filamente gekühlt.
[0027] Am Ende des Kühlschachtes 15 wird die Filamentschar zu einem Faden 1 zusammengefaßt.
[0028] Der Faden wird aus dem Kühlschacht 15 und von der Spinndüse 11 durch eine Abzuggalette
54 abgezogen. Der Faden umschlingt die Abzuggalette 54 mehrfach. Dazu dient eine verschränkt
zu der Galette 54 angeordnete Überlaufrolle 55. Die Überlaufrolle 55 ist frei drehbar.
Die Galette 54 wird durch einen Galettenmotor mit einer voreinstellbaren Geschwindigkeit
angetrieben. Diese Abzugsgeschwindigkeit ist um ein Vielfaches höher als die natürliche
Austrittsgeschwindigkeit der Filamente 12 aus der Spinndüse. Dadurch wird der Faden
einer sehr hohen Zugspannung unterworfen, die zur Verstreckung führt. Die Verstreckung
wird unterstützt durch das Heizrohr 20. Das Heizrohr 20 hat eine Länge von z. B. 1,150
m. Es ist auf eine Temperatur erhitzt, die für Polyester und PTT bei 140° bis 180
°C, für Polypropylen bei 100° bis 150°C und für Polyamide bei 140° bis 220°C liegen.
Im ersten Bereich dieses Heizrohres liegt der Streckpunkt des Fadens. Durch die Temperaturführung
im weiteren Verlauf des Heizrohres werden die Fadeneingeschaften, wie Festigkeit,
Koch- Schrumpf und Dehnung beeinflußt und eingestellt. Ein derartiges Heizrohr ist
z.B. in der (Bag. 1571) = DE 38 08 854, beschrieben, ähnlich: DE 37 20 337 (Bag. 1584).
[0029] Der Galette 54 folgt eine zweite Galette 16 mit Überlaufrolle 17, bevor der Faden
1 in einer Aufwicklung 30 zu einer Spule 33 aufgespult wird.
[0030] Zwischen den Galetten 54 und 16 ist eine Heizeinrichtung 8 vorgesehen nach dieser
Erfindung. Die Heizeinrichtung 8 ist eine langgestreckte Schiene, zu der der Faden
mit geringem Abstand geführt wird. Diese Heizschiene ist in mehrere Stufen unterteilt,
gezeigt sind zwei, die unabhängig voneinander beheizt werden können. Auf Einzelheiten
wird später eingegangen.
[0031] Von der Abzugsgalette 16 in Fig. 1 bzw. Fig. 3 gelangt der Faden 1 zu dem sogenannten
"Kopffadenführer" 25 und von dort in das Changierdreieck 26. In Fig. 1 ist die Changiereinrichtung
nicht dargestellt. Es handelt sich dabei um gegensinnig rotierende Flügel, die den
Faden 1 über die Länge der Spule 33 hin- und herführen. Dabei umschlingt der Faden
hinter der Changiereinrichtung eine Kontaktwalze (nicht dargestellt). Die Kontaktwalze
liegt auf der Oberfläche der Spule 33 an. Sie dient zur Messung der Oberflächengeschwindigkeit
der Spule 33. Die Spule 33 wird auf einer Hülse 35 gebildet. Die Hülse 35 ist auf
einer Spulspindel 34 aufgespannt. Die Spulspindel 34 wird durch Spindelmotor und Spindelsteuerung
derart angetrieben, daß die Oberflächengeschwindigkeit der Spule 33 konstant bleibt.
Hierzu wird als Regelgröße die Drehzahl der frei drehbaren Kontaktwalze abgetastet.
[0032] Es wird darauf hingewiesen, daß die Changiereinrichtung auch eine übliche Kehrgewindewalze
mit einem in der Kehrgewindenut über den Changierbereich hin- und hergeführten Changierfadenführer
sein kann.
[0033] In dem Ausführungsbeispiel wird der Polypropylen-Faden mit einem Filament-Titer von
0,7 bis 3 dtex ersponnen und durch Galette 54 und mit einer Geschwindigkeit höher
als 3.500 und 4.500 m/min von der Spinndüse 11 abgezogen und dabei in der Heizeinrichtung
8 schockartig erhitzt. Die Galette 16 hat eine Umfangsgeschwindigkeit, die nicht höher
ist als diejenige der Galette 54. Es erfolgt also keine Verstreckung sondern eine
Relaxierbehandlung. Bei dieser Ausführung wird die Heizeinrichtung 8 mit sehr hohen
Temperaturen, die über der Schmelztemperatur liegen, also im wesentlichen über 220
°C betrieben. Die erste Heizzone 27 der Heizschiene war auf 330 °C und die zweite
Heizzone 28 auf 150 °C aufgeheizt. Es konnte zwischen den Galetten 16 und 54 auf diese
Weise eine ausreichende Relaxierbehandlung erzielt werden, die sich auch in der Aufwickelzone
noch fortsetzte. Die Temperaturen der ersten Heizzone 27 liegen vorzugsweise etwas
höher als die der zweiten Heizzone 28, und zwar bevorzugt zwischen 250 und 550 °C.
Die Temperatur der zweiten Heizzone 28 liegt bevorzugt zwischen 150 und 450 °C. Die
Fadenspannung zwischen den Galetten 54 und 16 konnte dabei unter Berücksichtigung
der Geschwindigkeitsdifferenz und der Schrumpfkräfte auf weniger als 0,1 cN/dtex eingestellt
werden. Dieser Bereich ist besonders vorteilhaft zur Auslösung der Kaltschrumpfneigung
bzw. zu ihrer Beseitigung. Durch die Temperaturführung, insbesondere in der zweiten
Heizzone 28, konnte dabei auch die Warm-Schrumpfneigung in gezielter Weise beeinflußt
werden, ohne daß dadurch die für das Aufspulen schädliche Kalt-Schrumpfneigung nachteilig
beeinflußt wurde. Es sei bemerkt, daß vor der Galette 54 eine weitere Galette 21 mit
Überlaufrollen 22 angeordnet sein kann. Dies ist in Figur 3 dargestellt. In diesem
Falle erfolgt zwischen diesen Galetten 21 und 54 eine Nachverstreckung. Dazu ist die
Geschwindigkeit der Galette 54 höher eingestellt als die Geschwindigkeit der Galette
21. Es wird eine Zugkraft aufgebracht, die zur weiteren plastischen Verformung des
Fadenbündels 1 führt. Vorzugsweise findet zwischen diesen Galetten auch eine weitere
Wärmebehandlung statt. Hierzu ist in Figur 3 eine Heizeinrichtung 24 dargestellt.
Sie weist eine Heizoberfläche 29 auf, die dem Faden 1 zugewandt ist. Der Faden 1 wird
ohne Berührung, jedoch in enger Nachbarschaft mit einem Abstand von 0,5 bis 5 mm längs
dieser Heizoberfläche 29 geführt. Dabei ist die Oberflächentemperatur höher eingestellt
als die Schmelztemperatur des betroffenen Polymers. Durch diese Nachverstreckung und
die darin vorgesehene schochartige Erhitzung läßt sich eine Beeinflussung der Kristallstruktur
im Sinne einer höheren Langzeitstabilität des Fadens erhalten. Hierdurch wird die
Wirksamkeit der anschließenden Behandlung zwischen den Galetten 54 und 16 gesteigert
und der Spulenschrumpf und die Neigung zum Spulenschrumpf weiter reduziert.
[0034] Es sei bemerkt, daß im übrigen das in Figur 3 dargestellte Verfahren demjenigen nach
Figur 1 entspricht. Insoweit wird auf die dortige Beschreibung Bezug genommen. Bei
Anwendung der Verfahren nach Figur 1 bzw. Figur 3 konnten anschließend weiche sowie
auch besonders schrumpf-empfindliche harte Spulen gewickelt werden, die auch im Langzeit-Verhalten
keinen schädlichen Spulenschrumpf mit Beschädigung oder Zerstörung der Spule zeigten.
Beide Verfahren werden dadurch ausgeübt, daß der Faden mit sehr hoher Geschwindigkeit
von mehr als 3.500 m/min mittels der Galette 54 im Falle von Figur 1 und mittels Galette
21 im Falle der Figur 3 von der Spinndüse 11 abgezogen wird. Im Falle der Figur 3
kann die Nachverstreckung noch einmal 10 bis 30 % betragen. Die in dem Verfahren nach
Figur 3 vorgesehene Modifizierung der Kristallstruktur und Erhöhung der Längenstabilität
kann auch bei einem Verfahren nach Figur 1 dadurch hergestellt werden, daß das Heizrohr
20 ersetzt wird - wie in Fig. 4 gezeigt - durch eine langgestreckte Oberfläche längs
welcher der Faden ohne wesentlichen Kontakt geführt wird, wobei die Oberflächentemperatur
- wie zu Figur 3 angegeben - oberhalb der Schmelztemperatur des Polymers liegt. Die
erforderliche Streckkraft wird dabei nicht wie beim Heizrohr 20 durch Luftreibung
sondern durch Fadenreibung am den Führungskörper bzw. Fadenführer 132 aufgebracht.
Als weitere Modifikation ist in Fig. 4 dargestellt, daß der Faden bei Eintritt in
die Verstreckzone mehrere (gezeigt sind zwei) unmittelbar hintereinander angeordnete
Fadenführer 132 umschlingt, so daß aufgrund der Erwärmung sich der Streckpunkt des
Fadens lokalisiert ausbildet.
[0035] Im Gegensatz zu dem in Fig. 1 gezeigten Verfahren wird bei der Verfahrensvariante
nach Fig. 4 die Wärmebehandlung zwischen den Galette 16 und der Aufwicklung 30 vorgenommen.
Da der Faden in der Schrumpf-Behandlungszone mit sehr geringer Fadenzugkraft geführt
werden kann, ist die Einstellung möglich, daß die Fadenzugkraft gleichzeitig als Aufwickel-Zugkraft
geeignet ist. Da der Verfahrensablauf nach Fig. 4 im übrigen den in den Figuren 1
und 3 entspricht, wird insoweit auf die dortige Beschreibung Bezug genommen.
[0036] Bei der Verfahrensvariante nach Fig. 5 wird der Faden 1 galettenlos direkt mittels
der Aufwicklung 30 von der Spinndüse 11 abgezogen. Die Abzugsgeschwindigkeit liegt
hierbei oberhalb 5.000 m/min, vorzugsweise zwischen 6.000 und 7.500 m/min. Der Faden
1 wird dabei mit dem Spinnen gleichzeitig verstreckt. Die Wärmebehandlung erfolgt
mittels der Heizeinrichtung 8, die unmittelbar vor der Aufwicklung 30 an einer Stelle
des Fadens 1 angeordnet ist, an der der Faden bereits erkaltet ist. Hierdurch können
die aufgrund des Spinn- und Streckverfahrens sehr schrumpfanfälligen Fäden ohne Schwierigkeiten
aufgespult werden. Hinsichtlich der nicht erwähnten Vorrichtungsteile wird auf die
Beschreibung zu Fig. 1 und 3 verwiesen.
[0037] Mit Fig. 6 ist eine Verfahrensmodifikation gezeigt, die sich hinsichtlich der Schrumpf-Warmbehandlung
von dem Verfahren nach Fig. 4 nicht unterscheidet und somit auf die Beschreibung von
Fig. 4 Bezug genommen wird. Nachdem das Filamentbündel 12 zu einem Faden 1 mittels
dem Fadenführer 56 zusammengeführt ist, wird der Faden 1 zur Galette 21 geführt. Die
Galette 21, die vom Faden 1 mehrfach umschlungen wird, zieht den Faden 1 aus der Spinndüse
11 ab und fördert den Faden in eine Verstreckzone. In der Verstreckzone ist die Heizeinrichtung
24 zwischen den Galette 21 und der Galette 54 angeordnet. Bei der Verstreckung wird
der Faden 1 im wesentlichen ohne Berührung im dichten Abstand über die Heizoberfläche
29 ohne Kontakt geführt. Die Heizoberfläche 29 ist auf eine Temperatur höher als die
Schmelztemperatur des Fadens 1 erhitzt. Die zur Verstreckung erforderliche Zugkraft
wird zwischen der Galette 21 und 54 eingestellt.
[0038] Es sei bemerkt, daß in allen Fällen die Galetten mit Überlaufrollen ersetzt werden
können durch zwei oder mehr hintereinanderangeordnete, angetriebene Rollen, welche
der Faden teilweise im s-Sinne und /bzw. z-Sinne, d.h. mit aufeinanderfolgend Gegenrichtung
umschlingt.
[0039] Es hat sich bei diesen Verfahren erwiesen, daß insbesondere durch die schockartige
Wärmebehandlung mit hoher Temperatur gleichzeitig eine Erholung des Molekulargefüges
des hoch-vororientierten Polypropylen-Fadens derart eintritt, daß der Restschrumpf
des Fadens sehr wesentlich herabgesetzt wird. Bei üblichen Verfahren wird durch die
Schrumpf-Frei-Behandlung, also die Beseitigung der Schrumpfneigung gleichzeitig die
Kalt-Schrumpfneigung und die Warm-Schrumpfneigung reduziert. Das gilt insbesondere
für die Dampfbehandlungsverfahren nach dem Stand der Technik. Durch die Erfindung,
d.h. eine Relaxierzone mit schockartiger Erhitzung des Fadens, läßt sich selektiv
nur die Kalt-Schrumpfneigung beseitigen und vorzugsweise die Warm-Schrumpfneigung
gezielt beeinflussen.
[0040] Es sei darauf hingewiesen, daß die Galette 54 unbeheizt ist und auch die Galette
16 nicht notwendig beheizt werden muß. Im Gegensatz zu üblichen Verfahren, bei denen
sämtliche Galetten zum Abziehen, Verstrecken und Relaxieren des Polypropylen-Fadens
beheizt sind.
[0041] Hinzuzufügen ist, daß eine der beiden Galetten 54 oder 16 jedoch auch z.B. mit ca.
100 °C beheizt sein kann, um auch die Warm-Schrumpfneigung gezielt herabzusetzen.
[0042] Das erfindungsgemäße Verfahren ist bei den üblichen Polymeren, also insbesondere
Polyäthylenterephthalat, Polytrimethylenterephthalat, Polypropylen und Polyamid (bevorzugt
PA6 oder PA6.6, aber auch PA-Blends verschiedener PA-Typen) mit Erfolg anwendbar.
Beim Polypropylen mit einer engen Molekulargewichtsverteilung im Bereich kleiner als
3, insbesondere auf Metallocene-Basis hergestellte Typen werden sehr gute Ergebnisse
erreicht. Gerade bei diesen Fäden wird das Spinnstrecken, d.h. Spinnen und Strecken
in einem Arbeitsgang und derselben Zone, wie es in Fig. 1 gezeigt ist, erst ermöglicht,
insbesondere unter Verwendung eines Heizrohres.
[0043] Es sei hervorgehoben, daß eine günstige Wirkung auch dadurch erzielt werden kann,
daß der Faden einer zusätzlichen Dampfbehandlung unterworfen wird. Hierzu ist unmittelbar
am Eingang der Heizeinrichtung 8 eine Heißdampfdüse 23 vorgesehen, durch die Heißdampf
auf den Faden geblasen wird. Dieser Heißdampf kondensiert an dem bis dahin kalten
Faden sofort aus und verdunstet anschließend. Bei der Kondensation wird die entsprechende
Wärmemenge dem Faden zugeführt. Andererseits verhindert die anschließende Verdunstung
ein sehr plötzliches Aufheizen des Fadens. Diese schonende Behandlung des Fadens könnte
vorteilhaft sein und führt in jedem Falle zu einer Reduzierung des Warmschrumpfes.
Der Warmschrumpf kann mit dieser Behandlung eingestellt werden. Gleichwohl führt die
nachfolgende schockartige Wärmebehandlung mit hoher Temperatur zur Reduzierung des
Kaltschrumpfes. Der erfindungsgemäße Effekt hängt - soweit bisher ersichtlich - jedoch
nicht von der Verwendung der Heißdampf-Düse ab.
[0044] Die in den Figuren 2a bis 2c dargestellte Heizeinrichtung 8 besteht aus einer mit
zwei Längsnuten 112 versehenen Schiene 114 aus einem Material, das wärmebeständig
und zunderfest ist und Temperaturen im Bereich über 450°C über längere Zeiträume ohne
nennenswerte Veränderungen erträgt. Die Schiene 114 besteht aus einem im wesentlichen
flachen Unterteil 116, welches die Heizoberfläche 117 darstellt. Mit dem Unterteil
sind drei Wände 118, 120, 122, verbunden, zwischen denen die Längsnuten 112 liegen.
Der Unterteil 116 kann aber auch mit zwei oder mehr als drei aufwärtsragenden Wänden
versehen sein, zwischen denen dann entsprechend weniger oder mehr Nuten liegen. Die
äußeren Wände 118 und 120 können mit dem Unterteil 116 beispielsweise durch Verschraubung
verbunden sein. Zwischen den Wänden 118 und 120 und dem Unterteil 116 befindet sich
je ein Heizelement 124, 126, vorzugsweise in Form eines stabförmigen, elektrischen
Widerstandes, welcher sich über die gesamte Länge der Schiene 114 erstreckt oder längenmäßig
auch in mehrere Abschnitte unterteilt sein kann, um gezielte Heizprofile zu ermöglichen.
Die Heizelemente 124, 126 sind mit nicht dargestellten Steckkontakten für die Verbindung
mit einer Stromquelle versehen.
[0045] Die zwischen den äußeren Wänden 118, 122 gelegene und vom Unterteil 116 senkrecht
abstehende Mittelwand 120 besteht mit diesem entweder aus einem Stück oder ist wie
auch die äußeren Wände 118, 120 mit dem Unterteil 116 verbunden.
[0046] Alternativ kann die Schiene 114 aus einem stranggepreßten Profil ähnlichen Querschnitts
bestehen, bei dem Unterteil 116 und Wände 118, 120, 122 einstückig ausgebildet sind
und welches für die Aufnahme von Heizelementen in bekannter Weise mit Ausnehmungen,
Bohrungen, umbiegbaren Lappen o. dgl. versehen ist.
[0047] In die Schienen 118, 120, 122 sind in regelmäßigen Abständen A voneinander Ausnehmungen
bzw. Bohrungen 128 mit im wesentlichen gleicher Tiefe eingelassen, und zwar sind die
in der Mittelwand 122 gelegenen Ausnehmungen 128 bezüglich der Ausnehmungen 128 in
den Seitenwänden 118 und 220 um einen Abstand A versetzt. Die Ausnehmungen haben kreiszylindrische
Form. Die Ausnehmungen 128 werden jeweils von den Längsnuten 112 sekantial geschnitten,
so daß die Wände 118, 120, 122 einen an den Längsnuten 112 gelegenen Schlitz 133,
d. h. eine rechteckige Öffnung, aufweisen. In der dargestellten Ausführungsform stehen
die Ausnehmungen senkrecht zum Nutengrund und entsprechen in ihrer Tiefe der Höhe
der sie aufnehmenden Wände 118, 120, 122. Unter gewissen Umständen mag es vorteilhaft
sein, die Ausnehmungen schräg zu stellen.
[0048] In den Ausnehmungen 128 steckt jeweils ein Fadenführer 132, dessen Querschnittsform
dem Querschnitt der Ausnehmung größen- und formmäßig entspricht und der zwecks Einhaltung
enger Toleranzen fest, jedoch mit Spiel an der Ausnehmungswand anliegt. Der aus der
Zeichnung erkenntliche Abstand zwischen der Wand der Bohrungen und der Mantelfläche
der Fadenführer ist nur aus Gründen der Klarheit übertrieben dargestellt. Im Bereich
des jeweiligen Schlitzes 130 ragt ein Teil eines jeden Fadenführers 132 in die Längsnuten
112 hinein, und zwar so, daß an gegenüberliegenden Seiten der Nuten 112 aufeinanderfolgend
angeordnete Fadenführer 132 um ein bestimmtes Ausmaß, z.B. 0,1 bis 1 mm, über eine
parallel zu den Wänden 118, 120, 122 verlaufende Mittelebene treten. Im übrigen ist
die Breite der Schlitze 133 jeweils geringer als die größte Querschnittsabmessung,
d. h.: als der Durchmesser der Fadenführer 132, so daß diese nicht aus den Ausnehmungen
128 herausgleiten können.
[0049] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind sowohl die Ausnehmungen 128 als auch
die Fadenführer 132 von kreiszylindrischem Querschnitt. Andere eckige wie gerundete
Formen, wie Ellipsen, Rhomben, Dreiecke, usw. sind denkbar. Die Ausführungsform besitzt
eine in entsprechend eng liegenden Toleranzen gehaltene Passung zwischen Ausnehmungen
128 und Fadenführern 132. Daher erübrigen sich gesonderte Befestigungsmittel zum Absichern
der Fadenführer 132 gegen Axial- und Radialverlagerungen, wodurch ein besonderer Aufwand,
der sich aus der Benützung von Befestigungsmitteln ergäbe, vermieden wird. Das Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 kann aber auch Spiel- oder Übergangspassungen haben. Diese Passungen sind
einerseits eng genug, so daß die Fadenführer unbeweglich in ihren Ausnehmungen liegen.
Andererseits sind die Passungen aber auch weit genug gewählt, daß die Fadenführer
unschwer aus ihren Ausnehmungen herausgezogen und ausgewechselt oder fortgelassen
werden können. Zum Festhalten in axialer Richtung dienen Blechkappen 152. Hierzu besitzen
die Seitenwände 118, 120, 122 an ihrer Oberkante Haltenuten 154 bzw. einen Kopf 156,
der breiter ist als die jeweilige Wand. Die Blechkappen 152 haben im Querschnitt ein
topfförmiges Profil, so daß sie im Falle der Mittelwand 120 in die Haltenuten 154
hineinragen bzw. im Fall der Seitenwände 118, 120 den Wandungskopf 156 umgreifen.
Im übrigen sind die Blechkappen als langgestreckte Profile ausgebildet, deren Länge
der Länge der Heizschiene entspricht. Die Dicke der Wandungsköpfe 156 bzw. die Lage
der Haltenuten 154 und die entsprechende Dimensionierung der Blechkappen ist so, daß
die Blechkappen die Fadenführer in axialer Richtung festlegen.
[0050] Die Fadenführer bestehen aus den hierfür üblichen Materialien wie Silizium-, Titan-,
oder Aluminiumoxyden oder aus nitriertem oder hartverchromtem Stahl, o. dergl.
[0051] Vorzugsweise sind die Fadenführer 132 in dem Bereich, in dem sie aus dem Ausnehmungsschlitz
133 vorstehen, an ihren vom Unterteil 116 abgewandten Enden konisch angeschrägt, wie
bei 134 gezeigt. Dadurch bilden die in gegenüberliegenden Wänden 118 und 120, bzw.
120 und 122 hintereinandergelegenen Fadenführer 132 in der Querschnittsrichtung der
Heizvorrichtung 8 jeweils eine V-förmige Rille 136, die es ermöglicht, einen Faden
138 in gestrecktem Zustand ohne besondere Hilfsmaßnahmen oder -vorkehrungen zwischen
die aufeinanderfolgenden Fadenführer 132 in einer bezüglich der Heizfläche 112 und
des Unterteils 116 im wesentlichen senkrechten Bewegung zwischen die Fadenführer 132
zu führen. Dort bildet der an den Kontaktflächen anliegende Faden 132 sodann eine
zickzackförmige Fadenlaufbahn.
[0052] An den Enden oder an mehreren anderen Stellen (so in den Fig. 2a und Fig.2c) der
Heizschiene 114 mit im wesentlichen gleichen Abstand befindet sich jeweils ein die
Nut 112 überbrückender Abstandshalter 140. Diese Fadenleitkörper weisen eine aufwärtsweisende
Fadenführungsfläche auf, welche dazu dient, den Abstand zwischen dem Faden und dem
Nutengrund zu wahren. Diese stabförmigen Abstandshalter 140 sind in Querbohrungen
in den Wänden 118, 120, 122 verankert.
[0053] Wie dargestellt kann die Heizvorrichtung 8 aus zwei in Fadenlaufrichtung hintereinanderliegenden
Schienenabschnitten 114a und 114b bestehen. Diese sind von unterschiedlicher Länge,
ansonsten aber gleicher Querschnittsform. Zweck einer solchen zweigeteilten Anordnung
kann es sein, die Heizvorrichtung 8 in verschiedenen Längenbereichen unterschiedlich
zu erwärmen, um den Faden 138 bei einem seinen Eigenschaften gerechtwerdenden Wärmeprofil
zu behandeln. Das heißt: Es können auch mehr als die zwei dargestellten Abschnitte
angewandt werden. Dabei ist es von besonderer Wichtigkeit, daß der Winkel, den die
beiden Heizschienen zueinander bilden, an jeder Bearbeitungsstelle der Spinn-Streck-Maschine
identisch eingestellt wird, damit auf allen Bearbeitungsstellen Fäden gleicher Qualität
erzeugt werden. Zur Befestigung der beiden Heizschienen dient eine Befestigungsschiene
158. Dabei handelt es sich um eine Schiene, die die Länge der beiden Heizschienen
hat. Die Befestigungsschiene hat einen U-förmigen Querschnitt. Die Heizschienen werden
auf dem Grund der Befestigungsschiene mit Abstandshaltern 160 befestigt. Durch die
Dimensionierung der Abstandshalter und ihre Position relativ zu der Heizschiene, wird
die Neigung der Heizschiene im Bezug auf die geradgestreckte Befestigungsschiene 158
festgelegt. Dabei haben die beiden Heizschienen gegensätzliche Neigung und bilden
miteinander einen stumpfen Winkel. Die Befestigungsschiene 158 dient also zum einen
zur genauen Befestigung der beiden Heizschienen. Da die Befestigungsschiene 158 ein
U-förmiges Profil hat, umgreift sie aber auch die beiden Heizschienen. Daher dient
die Befestigungsschiene 158 auch der Temperaturvergleichmäßigung über die Länge und
Breite der Heizschienen. Die Befestigungsschiene wird mit einer Isolierung umgeben.
[0054] Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß stabförmige Abstandshalter 140 vorgesehen
sein können, die die Längsnut 112 am Nutengrund, d. h. der Heizoberfläche 117 überbrücken
und den Fadenlauf in einem genauen Abstand zum Nutengrund festlegen. Alternativ oder
zusätzlich können einige oder alle Fadenführer 132 mit einer umlaufenden Führungskante,
z. B. einer Umfangsnut 142 (Fig.2a) versehen sein, deren Höhe vom Nutengrund mit der
von den Führungskörpern 140 vorgegebenen Höhe der Fadenlaufbahn abgestimmt ist. Auf
die Weise wird der Faden, der in der Nut geführt ist, durch die Seitenkanten der Nut
geführt. Die Umfangsnuten haben über den Umfang gleiche Tiefe, sind also konzentrisch
zu den Fadenführern 132 ausgebildet. Es ist jedoch auch möglich, die Umfangsnuten
mit im Verlauf des Umfangs wechselnder Tiefe auszubilden, z. B. dadurch, daß der Nutengrund
zwar kreiszylindrisch aber exzentrisch zu den Fadenführern 132 eingeschnitten wird.
In diesem Falle ist durch Verdrehen der Fadenführer die Möglichkeit einer Feineinstellung
der Berührung zwischen Faden 138 und Fadenführern 132 und des zickzackförmigen Fadenlaufes
gegeben. Dazu ließen sich die Fadenführer 132 beispielsweise über ein sie verbindendes
Gestänge (nicht dargestellt) gemeinsam und in gleichem Ausmaß verdrehen.
[0055] Im übrigen ist die Heizvorrichtung in einem Isolierkasten (nicht gezeigt) untergebracht
, in dem sie in einem wärmedämmenden Material, z.B. Glasfasern, eingebettet ist. Der
Isolierkasten kann dabei mit einer Klappe versehen sein, der es ermöglicht, ihn zu
öffnen, um Zugang zu der Heizvorrichtung zu bieten und den Faden einzulegen. Ferner
dient der Isolierkasten mit seinen sich über die Heizvorrichtung 110 legenden Teile
zum axialen Festlegen der Fadenführer 132 in der Schiene 114. Dabei ist der Isolierkasten
mit Schlitzen versehen, die mit der Mittelebene und den Anschrägungen 134 der Fadenführer
132 fluchten und es ermöglichen, einen zu behandelnden Faden 138 zwischen die Fadenführer
132 einzubringen. Die Schlitze sind an ihren Seitenwänden mit verschleißfesten Isolierplatten
versehen.
[0056] Auch die für die Heizelemente 124, 126 erforderlichen elektrischen Kontakte sind
gegebenenfalls in dem Isolierkasten untergebracht.
[0057] Es ist aus allen Ausführungbeispielen ersichtlich, daß die Kontaktflächen, mit denen
die Fadenführer den Faden berühren, einen verhältnismäßig großen Durchmesser haben.
Im Gegensatz dazu besitzt die Zickzacklinie, in der der Faden durch die Überlappung
U der aufeinanderfolgenden Fadenführer geführt ist, eine verhältnismäßig kleine Amplitude,
bei verhältnismäßig großem Abstand A zwischen zwei benachbarten Fadenführern. Dadurch
wird erreicht, daß der Umschlingungswinkel, mit welchem der Faden die Fadenführer
bzw. die an ihnen gebildeten Kontaktflächen umschlingt, auch in der Summe klein ist.
[0058] In dem Ausführungsbeispiel in Fig. 2b besitzt die Heizschiene auf ihrer von der Längsnut
112 abgewandten Seite zwei Nuten, die im wesentlichen unterhalb der Fadenführungsnuten
112 liegen. In diese Nuten sind Heizelemente 124 und 126 eingelegt. Die Heizelemente
werden durch eine Befestigungsplatte 159, die sich über die gesamte Länge der Heizschiene
erstreckt, festgeklemmt. Dazu besitzt auch die Befestigungsplatte Nuten, welche die
Heizelemente 124, 126 umgreifen. Durch Lösen der Befestigungsplatte 159 können die
Heizelemente 124, 126 leicht ausgetauscht werden.
[0059] Der Abstand des Fadens zu der Heizoberfläche 117 ist sehr gering. Der Abstand liegt
im Bereich zwischen 0,5 und 5 mm. Vorzugsweise beträgt der obere Wert nicht mehr als
3,5 mm um einen guten Wärmeübergang und eine genaue, störungsfreie Temperaturführung
zu erzielen. Aus Gründen der Praktikabilität liegt der untere Grenzwert bei 0,5 mm.
Dadurch erfolgt bei der entsprechend hohen Temperatur der Heizschiene von mehr als
350°C eine schockartige Erhitzung. Die Fadenführer 132 können zumindest teilweise
auch fortgelassen oder entfernt werden, wenn sie einen negativen Einfluß haben. Sie
tragen einerseits zu einer Beruhigung des Fadens, kaum aber zu einer Erwärmung des
Fadens durch Laufkontakt bei und haben andererseits nur eine geringe Reibung auf den
Faden infolge der geringen Umschlingung.
[0060] Das Wesentliche ist jedoch die kontaktfreie Führung in dicher Nachbarschaft zu der
hoch-erhitzten Heizoberfläche.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0061]
- 1
- Faden
- 2
- Fülleinrichtung
- 3
- Extruder
- 4
- Motor
- 5
- Widerstandsheizung
- 6
- Schmelzeleitung
- 7
- Drucksensor
- 8
- Heizeinrichtung
- 9
- Zahnradpumpe
- 10
- Spinnkopf, Spinnkasten
- 11
- Spinndüse
- 12
- Filamente, Filamentstrang
- 15
- Kühlschacht
- 16
- Galette
- 17
- Überlaufrolle
- 20
- Heizrohr
- 21
- Galette
- 22
- Überlaufrolle
- 23
- Dampfdüse
- 24
- Heizeinrichtung
- 25
- Kopffadenführer
- 26
- Changierdreieck
- 27
- erste Heizzone
- 28
- zweite Heizzone
- 29
- Heizoberfläche
- 30
- Aufwicklung
- 31
- Verstreck-Heizung
- 33
- Spule
- 34
- Spulspindel
- 35
- Spulhülse
- 44
- Pumpenmotor
- 45
- Pumpensteuerung
- 49
- Motorsteuerung
- 50
- Heizungssteuerung
- 51
- Luftstrom
- 54
- Galette
- 55
- Überlaufrolle
- 56
- Fadenführer
- 112
- Längsnut, Heiznut
- 114
- Schiene
- 116
- Unterteil
- 117
- Heizoberfläche
- 118
- Wand
- 120
- Trennwand
- 122
- Wand
- 124
- Heizelement
- 126
- Heizelement
- 128
- Ausnehmung
- 130
- Schlitz
- 132
- Fadenführer, Führungskörper
- 133
- Schlitz
- 134
- Anschrägung
- 136
- Rille
- 138
- Faden
- 140
- Fadenführer, Abstandhalter
- 142
- Umfangsnut
- 152
- Blechklappen
- 154
- Nut, Wandlungskopf
- 156
- Kopf
- 158
- Befestigungsschiene
- 159
- Befestigungsplatte
- 160
- Abstandshalter
1. Verfahren zum Spinnen, Verstrecken und Aufspulen eines synthetischen Fadens, bei dem
der Faden (1) nach der Verstreckung und vor dem Aufspulen zur Verminderung der Schrumpfneigung
einer Wärmebehandlung unterworfen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmebehandlung dadurch erfolgt, daß der Faden (1) in enger Nachbarschaft jedoch
im wesentlichen ohne Berührung entlang einer langgestreckten Heizoberfläche (117)
geführt wird,
daß
die Oberflächentemperatur der Heizoberfläche (117) höher ist als die Schmelztemperatur
des Fadens (1),
vorzugsweise höher als 100 Kelvin oberhalb der Schmelztemperatur des Fadens (1),
vorzugsweise zwischen 200 und 300 Kelvin oberhalb der Schmelztemperatur des Fadens
(1),
und daß der Faden (1) dabei einer Fadenzugkraft unterworfen wird, die niedriger als
die zur plastischen Verformung erforderliche Fadenzugkraft ist,
vorzugsweise nicht höher als 0,3 cN/dtex,
vorzugsweise im Bereich von 0,1-0,2 cN/dtex,
wobei der aufgespulte Faden (1) eine Warm-Schrumpfneigung (Kochschrumpf) von mehr
als 3 % hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der aufgespulte Faden (1) eine Warmschrumpfneigung von 5 bis 12 % hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der aufgespulte Faden (1) eine Warmschrumpfneigung von mehr als 12 %, vorzugsweise
mehr als 20 % hat und vorzugseise im Bereich zwischen 30 bis 40 % liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
daß der Faden (1) entlang der Heizoberfläche (117) durch einen oder mehrere kurze
Führungskörper (132), die längs der Heizstrecke verteilt sind, geführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmebehandlung zwischen einer Galette (16) und der Aufwicklung (30) erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmebehandlung zwischen zwei Galetten (16, 54) erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Galetten (16, 54) unbeheizt sind.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmebehandlung galettenlos zwischen Spinnkasten (10) und der Aufwicklung (30)
erfolgt, wobei die Abzugsgeschwindigkeit oberhalb 5000 m/min liegt, vorzugsweise zwischen
6000 und 7500 m/min.
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
daß der synthetische Faden (1) aus Polyester insbesondere Polyethylenterephthalat
oder Polytrimethylenterephthalat besteht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
daß der synthetische Faden (1) aus einem Polyamid (PA6 oder PA6.6 oder einem Blend
verschiedener PA-Typen) besteht.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
daß der synthetische Faden (1) aus einem Polypropylen besteht.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden (1) nach dem Austritt aus der Spinndüse (11) und dem Kühlen jedoch vor der
Wärmebehandlung durch eine langgestreckte Heizzone in Form eines engen Heizrohres
(20) oder einer engen Heiznut (112) berührungslos geführt und verstreckt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden (1) vor der Wärmebehandlung, die zur Verminderung der Schrumpfneigung dient,
einer Verstreckung unterworfen wird, wobei der Faden (1) in dieser Verstreckzone in
enger Nachbarschaft, jedoch im wesentlichen ohne Berührung entlang einer langgestreckten
Heizoberfläche (29) geführt wird,
und wobei die Oberflächentemperatur der Heizoberfläche (29) höher ist als die Schmelztemperatur
des Fadens vorzugsweise höher als 100 Kelvin oberhalb der Schmelztemperatur des Fadens,
vorzugsweise zwqischen 200 und 300 Kelvin oberhalb der Schmelztemperatur des Fadens,
und wobei die Fadenzugkraft zu einer plastischen Verformung des Fadens (1) führt.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden bei Eintritt in die Verstreckzone über Führungkörper (132) mit Teilumschlingung
geführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden (1) aus Polypropylen besteht und daß der Faden zunächst gemäß Anspruch 12
verstreckt wird und sodann eine Nachverstrekkung gemäß Anspruch 13 unterworfen wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden (1) mit einer Geschwindigkeit von mehr als 5000 m/min von der Spinndüse
(11) abgezogen und dadurch gleichzeitig mit dem Spinnen verstreckt wird, daß der Faden
(1) vor dem Aufwickeln der Wärmebehandlung unterworfen wird an einer Stelle, an welcher
der Faden verstreckt ist und daß der Faden dabei im wesentlichen der Fadenzugkraft
unterworfen wird, mit welcher der Faden von der Spinndüse (11) abgezogen wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmebehandlung zwischen zwei Galetten (21, 54) erfolgt, die der Faden (1) teilweise
umschlingt.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden (1) die Galette (21 oder 54) s-förmig umschlingt.
19. Spinn-, Streck- und Aufwickelmaschine zum Spinnen, Verstrecken und Aufwickeln eines
synthetischen Fadens, bei welcher der Faden (1) mittels einer unbeheizten Galette
(54) aus der Streckzone abgezogen und im Anschluß an die Galette (54) mittels einer
Heizeinrichtung (8) vor dem Aufwickeln bei niedriger Fadenzugkraft erwärmt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizeinrichtung (8) eine langgestreckte Heizoberfläche (117) mit Fadenführern
(132), durch welche der Faden (1) weitestgehend berührungsfrei, jedoch in enger Nachbarschaft
zu der Heizoberfläche 117) geführt wird,
und daß die Heizoberfläche (117) auf eine Temperatur höher als die Schmelztemperatur
des Fadens (1) vorzugsweise höher 100 Kelvin oberhalb der Schmelztemperatur des Fadens,
vorzugsweise zwischen 200 und 300 Kelvin oberhalb der Schmelztemperatur des Fadens
eingeregelt wird.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizeinrichtung (8) durch ein von außen beheiztes, den Fadenlauf umschließendes
Heizrohr (20) gebildet wird, in welchem der Faden (1) berührungsfrei geführt wird.
21. Vorrichtung nach Anspruche 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizeinrichtung (8) durch eine langgestreckte U-förmige oder V-förmige Schiene
(114) gebildet wird, in deren Längsnut (112) der Faden (1) im wesentlichen kontaktfrei
geführt wird.
22. Vorrichtung nach einem der Anspruch 19 oder 21,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizeinrichtung (8) aus mehreren langgestreckten U-förmigen oder V-förmigen Schienen
(114a, 114b) gebildet wird.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schienen (114a, 114b) einen stumpfen Winkel zwischen sich einschließen, und
daß im Bereich der benachbarten Enden der beiden Schienen (114a, 114b) Fadenführer
(132) angeordnet sind, die dazu dienen, den Faden (1) in der Längsnut (112) beider
Schienen im wesentlichen kontaktfrei zu führen.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Verstreckzone eine Verstreck-Heizung (31) angeordnet ist, die durch ein von
außen beheiztes, den Fadenlauf umschließendes Heizrohr (20) gebildet wird, in welchem
der Faden (1) berührungsfrei geführt wird.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstreck-Heizung (31) eine langgestreckte Heizoberfläche (117) mit Fadenführern
(132), durch welche der Faden weitgehend berührungsfrei, jedoch in enger Nachbarschaft
zu der Heizoberfläche (117) geführt wird,
und daß die Heizoberfläche (117) auf eine Temperatur höher als die Schmelztemperatur
des Fadens, vorzugsweise höher 100 Kelvin oberhalb der Schmelztemperatur des Fadens
(1), vorzugsweise zwischen 200 und 300 Kelvin oberhalb der Schmelztemperatur des Fadens
eingeregelt wird.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstreck-Heizung (31) unmittelbar im Fadeneintrittsbereich mehrere Fadenführer
(132) aufweist, die der Faden teilumschlingt.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 26,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstreckzone sich ohne Zwischenschaltung einer Abzugeinrichtung, Galette oder
dergl. unmittelbar an die Spinnzone anschließt.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 27,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Faden (1) durch eine Abzugeinrichtung, Galette (21) oder dergl. aus der Spinnzone
abgezogen und in die Streckzone gefördert wird, und daß die Abzugeinrichtung vorzugsweise
unbeheizt ist.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstreckzone bei Spinnen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 5000 m/min in
der Spinnzone liegt und daß die Heizeinrichtung (8) vor der Aufwicklung aber in der
Spinnzone angeordnet ist.
30. Vorrichtung nach Anspruch 29,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizeinrichtung (8) zwischen zwei Galetten (16, 54)angeordnet ist.