[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Einbauverfahren für eine feste Schienenfahrbahn,
bei der die die Gleise tragenden Betonschwellen in einem Betontrog lagemäßig einjustiert
und unter Einbindung in Längsarmierungen in eine Vergußmasse, insbesondere Beton,
eingebettet werden.
[0002] Bei diesem als sog. "Rheda-Verfahren" bekanntgewordenen Einbauverfahren werden zunächst
die Schwellen einzeln einjustiert und die Längsarmierungen nachträglich durch Querlöcher
in den Betonschwellen gesteckt.
[0003] Bei diesem Verfahren bestehen daher neben der umständlichen Einzeljustierung der
Schwellen Nachteile in der mühsamen Einbringung der Längsarmierungen in extra vorzusehende
Querlöcher der Betonschwellen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Einbauverfahren der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß es eine einfachere und exaktere Verlegung der
Schwellen und Schienen ermöglicht.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungegemäß vorgesehen, daß die Gleise mit den
Schwellen zunächst zu einem Gleisrost vormontiert werden, der mittels einer Vielzahl
beabstandeter, am Betontrog befestigten Gleisregulierungsportalen auf Schienenoberkante
einjustiert und eingegossen wird.
[0006] Der entscheidende Vorteil liegt dabei in der Verwendung der Gleisregulierungsportale.
In Abständen von jeweils zwei bis vier, vorzugsweise drei Schwellen läßt sich ein
ganzer Gleisrost in Längen bis zu 80 oder möglicherweise gar 160 m relativ einfach
vorjustieren, wobei anschließend die Feinjustierung durch optische Einnivellierung
auf die Schienenoberkante unter Betätigung der Verstellorgane der Gleisregulierungsportale
erfolgt.
[0007] Besonders günstig gestaltet sich das erfindungsgemäße Einbauverfahren durch die Verwendung
von Zweiblock-Betonschwellen mit zwei armierten Einzelblöcken, wobei die Bewehrung
im wesentlichen parallel zur Schwellenachse verlaufende, durch axial beabstandete
Bügel zu einem Bewehrungskorb verbundene Baustahlstangen umfaßt, die als Verbindungsstangen
durchgehend sich durch beide Einzelblöcke erstrecken, wobei zumindest einige über
die äußeren Stirnflächen der Einzelblöcke herausragen, und wobei die vorher lose in
den Betontrog eingelegten Längsarmierungen angehoben und mit den Verbindungsstangen
und den außen überstehenden Baustahlstangenenden verbunden werden. Durch diese besonderen
Zweiblock-Betonschwellen entfällt das Einbringen von Querlöchern in Schwellenbeton
und insbesondere das mühsame Durchfädeln der Längsarmierungen, die ersichtlich bei
der erfindungsgemäßen Verlegung ganzer Gleisroste überhaupt nicht mehr sinnvoll bewerkstelligt
werden könnte. Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert lediglich, daß die Längsarmierungen
von unten angehoben werden, wobei sie in der Mitte zwischen den Einzelblöcken bevorzugt
von unten an die Verbindungsstangen angebunden werden, während sie außen über die
überstehenden Enden der Baustahlstangen gehoben und oben aufgelegt und befestigt werden
können. Dies kann ersichtlich sehr einfach abschnittsweise durch sukzessives Anheben
der Längsarmierungen erfolgen und ermöglicht somit eine sehr viel einfachere Verbindung
der Betonschwellen mit den Längsarmierungen vor dem Ausgießen des Betontrogs, was
wiederum bevorzugt durch Beton erfolgt.
[0008] Der Betontrog kann entweder aus Ortbeton oder aus vorfabrizierten Teilen auf einer
Unterlage, beispielsweise einer Betonplatte, zusammengebaut werden oder auch mittels
eine Gleitschalungsfertigers hergestellt werden.
[0009] Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, den Betontrog zur Dämmung
des Körperschalls direkt auf Elastomermaterial zu lagern.
[0010] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung, die einen Schnitt
durch einen Betontrog mit aufgesetztem Gleisregulierungsportal zur Einjustierung einer
erfindungsgemäß bevorzugt verwendeten Zweiblock-Betonschwelle zeigt.
[0011] In der dargestellten Ausführung, die das Einbauverfahren zur Bildung einer festen
Fahrbahn, insbesondere für eine Bahn auf freier Strecke oder eine Stadtbahn oder eine
Bahn in Tunneln oder auf Brücken zeigt, ist auf einer Betonplatte 1 unter Zwischenschaltung
einer Abdichtung 2 und einer Schutzbetonschicht 3 ein Betontrog 4 angeordnet, in welchem
die Schwellen durch Vergießen gehaltert werden sollen. Auf den Betontrog 4 sind zu
diesem Zweck in Abständen von vorzugsweise jeweils drei Schwellen Gleisregulierungsportale
5 aufgesetzt, die die Schienen 7 jeweils zwischen zwei Schwellen untergreifende Querträger
8 umfassen, die ihrerseits an Lagerböcken 9 und 10 höhen- und querverschiebbar gehaltert
sind, die teilweise auf den Oberseiten 11 und zum Teil seitlich an den Außenflächen
12 der Wände 13 des Betontrogs angreifen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weisen
die Gleisregulierungsportale zusätzlich einen Zwischenlagerbock 14 auf, der den Querträger
8 zusätzlich in der Mitte abstützt, wobei dieser Zwischenlagerbock 14 sich auf einem
Montageblock 15 abstützt, der jeweils zwischen zwei Schwellen in den Betontrog eingesetzt
ist und der später nach dem Einjustieren der Gleise mit eingegossen wird.
[0012] Das Einbauen erfolgt dabei erfindungsgemäß dadurch, daß zunächst die Schwellen mit
den Schienen 7 zu einem relativ langen Gleisrost vormontiert werden und jeweils ein
ganzer Gleisrost dann im Betontrog auf Schienenoberkante justiert und eingegossen
wird.
[0013] Von besonderer Bedeutung für das erfingunsgemäße Einbauverfahren ist dabei die Verwendung
der in der Zeichnung gezeigten besonderen Betonschwellen 16, die als Zweiblock-Betonschwellen
mit zwei Einzelblöcken 17 und 17' ausgebildet sind, die durch durchgehende Teile der
Bewehrungskörbe bildende Baustahlstangen 18 und 19 miteinander verbunden sind. Dabei
sind bevorzugt in der unteren Ebene drei beabstandete Baustahlstangen 18 und darüber
in der oberen zwei beabstandete Baustahlstangen 19 vorgesehen, die durch nicht dargestellte
Bügel zu den Bewehrungskörben innerhalb der Einzelblöcke 17, 17' verbunden sind. Bevorzugt
die unteren Baustahlstangen 18 sind dabei so weit verlängert, daß sie über die äußeren
Stirnflächen 20 der Einzelblöcke nach außen überstehen.
[0014] Diese besondere Ausbildung der Zweiblock-Betonschwellen ermöglicht eine sehr einfache
Verbindung der Schwellen mit Längsarmierungen 21 und 22, die die Schwellen zusätzlich
in der nicht gezeigten Vergußmasse im Betontrog 4 mit haltern sollen. Diese im gezeigten
Ausführungsbeispiel als Baustahlstangen ausgebildeten Längsarmierungen 21 und 22 können
nämlich einfach in den Betontrog 4 eingelegt und nach dem erfolgten Einjustieren eines
Gleisrosts exakt auf Schienenoberkante mit Hilfe der Gleisregulierungsportale 5 abschnittsweise
angehoben und mit den zwischen den Einzelblöcken 17, 17' als Verbindungsstangen freiliegenden
Bewehrungsstangen 18 verbunden werden, während die äußeren Längsarmierungen 22 vom
Boden des Betontrogs angehoben und auf die überstehenden Enden 23 der Baustahlstangen
18 aufgelegt und wiederum mit diesen Enden verbunden werden. Es entfällt also das
mühsame, bei längeren Einbauabschnitten überhaupt nicht mehr machbare Einfädeln der
Längsarmierungen 21, 22 durch Querlöcher der Betonschwellen.
[0015] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Neben
der Möglichkeit der Verwendung anders ausgebildeter Gleisregulierungspotale wäre es
beispielsweise auch möglich, zwischen dem Betontrog 4 und seiner Unterlage eine Schicht
aus Elastomermaterial zur Dämmung des Körperschalls vorzusehen.
1. Einbauverfahren für eine feste Schienenfahrbahn, bei der die die Gleise tragenden
Betonschwellen in einem Betontrog lagemäßig einjustiert und unter Einbindung in Längsarmierungen
in eine Vergußmasse eingebettet werden, indem die Gleise mit den Schwellen zunächst
zu einem Gleisrost vormontiert werden, der auf Schienenoberkante einjustiert und anschließend
eingegossen wird, gekennzeichnet durch die Verwendung von Zweiblock-Betonschwellen
mit zwei armierten Einzelblöcken, wobei die Bewehrung im wesentlichen parallel zur
Schwellenachse verlaufende, durch axial beabstandete Bügel zu einem Bewehrungskorb
verbundene Baustahlstangen umfaßt, die als Verbindungsstangen durchgehend sich durch
beide Einzelblöcke erstrecken, wobei zumindest einige über die äußeren Stirnflächen
der Einzelblöcke herausragen, und wobei die vorher lose in den Betontrog eingelegten
Längsarmierungen angehoben und mit den Verbindungsstangen und den außen überstehenden
Baustahlstangenenden verbunden werden.
2. Einbauverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleisroste mittels
einer Vielzahl beabstandeter, am Betontrog befestigen Gleisregulierungsportalen einjustiert
werden.
3. Einbauverfahren nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß in Abständen von jeweils
zwei bis vier, vorzugsweise drei Schwellen ein Gleisregulierungsportal angeordnet
wird.
4. Gleisregulierungsportal zur Durchführung des Einbauverfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 3, gekennzeichnet durch zum Untergreifen der Schienen (7) zwischen jeweils zwei
Schwellen (16) dienende Querträger (8), die höhen- und querverstellbar an Lagerböcken
(9, 10) gehaltert sind, die sich teilweise auf den Oberseiten (11) und teilweise an
den Außenflächen (12) der Seitenwände (13) des Betontrogs (4) abstützen.
5. Gleisregulierungsportal zur Durchführung des Einbauverfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 3, gekennzeichnet durch zum Übergreifen und zum Aufhängen der Schienen, vorzugsweise
an den Schienenköpfen, dienende Querträger, die höhen- und querverstellbar an Lagerböcken
gehaltert sind, die sich teilweise auf den Oberseiten und teilweise an den Außenflächen
der Seitenwände des Betontrogs abstützen.
6. Gleisregulierungsportal nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch einen zum Abstützen
auf einem Montageblock (15) bestimmten, den Querträger (8) in der Mitte halternden
Zwischenlagerbock (14).
7. Gleisregulierungsportal nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß es so zerlegbar ist, daß es nach dem Ausgießen des Troges leicht aus dem Trog
entfernt werden kann.