[0001] Die Erfindung betrifft eine Stopfmaschine zum gleichzeitigen Unterstopfen einer Vielzahl
von Schwellen eines Gleises, bestehend aus einem auf Schienenfahrwerken abgestützten
Maschinenrahmen, zwei jeweils zum gleichzeitigen Unterstopfen von wenigstens zwei
Schwellen ausgebildeten und in Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordneten
Mehrfach-Stopfaggregaten, einem Gleishebe- und Richtaggregat, sowie einem Bezugsystem
zur Durchführung von Gleislagekorrekturen, wobei mit der Distanzierung zweier in Maschinenlängsrichtung
benachbarter - in ihrer Ausgangsposition zum Unterstopfen befindlicher - und durch
einen Beistellantrieb zueinander beistellbarer Stopfpickel jedes Mehrfach-Stopfaggregates
ein Schwellenabstand a definiert ist, sowie eine Maschinenanordnung und ein Verfahren.
[0002] Eine derartige Stopfmaschine bzw. Maschinenanordnung ist bereits durch die US 5 379
700 bekannt. Diese speziell zur Bearbeitung von Weichenabschnitten ausgebildete Maschinenanordnung
setzt sich aus einer Stopfmaschine mit einem Mehrfach-Stopfaggregat sowie einer ankuppelbaren
Zusatz-Stopfmaschine mit einem Einschwellen-Stopfaggregat zusammen. Unmittelbar vor
dem Arbeitseinsatz wird die Zusatz-Stopfmaschine von der Stopfmaschine abgekuppelt
und durch einen eigenen Fahrantrieb unabhängig verfahren. Mit der Stopfmaschine werden
sowohl im Stamm- als auch Abzweiggleis jene Schwellenauflager verdichtet, bei denen
die Stopfpickel rasch und problemlos in den Schotter eintauchbar sind. Die durch das
Mehrfach-Stopfaggregat der Stopfmaschine nicht unterstopften Schwellenauflager werden
anschließend durch die unabhängig verfahrbare Zusatz-Stopfmaschine ohne Anhebung des
Gleises unterstopft. Durch diese Kombination lassen sich auch Weichenabschnitte mit
einem leistungsfähigen Mehrfach-Stopfaggregat unterstopfen.
[0003] Durch die US 3 744 428 ist ebenfalls eine aus zwei in Maschinenlängsrichtung hintereinander
angeordneten Maschinenrahmen gebildete Stopfmaschine bekannt, wobei jedem Maschinenrahmen
ein Mehrfach-Stopfaggregat zugeordnet ist. Das in Arbeitsrichtung nachfolgende Stopfaggregat
ist in Maschinenlängsrichtung verschiebbar gelagert. Die Unterstopfung wird derart
durchgeführt, daß nach Unterstopfung zweier benachbarter Schwellen durch das vordere
Mehrfach-Stopfaggregat die gesamte Maschine unter Überspringen zweier Schwellen um
insgesamt vier Schwellen vorgefahren wird. Die solcherart durch das vordere Mehrfach-Stopfaggregat
nicht unterstopften Schwellen werden schließlich jeweils durch das nachfolgende Mehrfach-Stopfaggregat
unterstopft. Gemäß einer Ausführungsvariante nach Fig. 7 ist es auch bekannt, jedem
der beiden Maschinenrahmen anstelle eines Mehrfach-Stopfaggregates zwei Einschwellen-Stopfaggregate
zuzuordnen. Diese sind jeweils in einer einem Schwellenabstand entsprechenden Distanz
voneinander distanziert. Zum Ausgleich unterschiedlicher Schwellenabstände ist jedes
Stopfaggregat in Maschinenlängsrichtung verschiebbar am Maschinenrahmen gelagert.
Weitere Stopfmaschinen mit zwei Mehrfach-Stopfaggregaten sind durch US-Patente 4 224
874, 3 595 170 und 3 494 297 bekannt.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung einer Stopfmaschine
der eingangs beschriebenen Art, mit der eine genaue und dauerhafte Gleislage mit einer
besonders hohen Stopfleistung kombinierbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Stopfmaschine der gattungsgemäßen Art
dadurch gelöst, daß die beiden in Maschinenlängsrichtung aneinandergrenzenden Stopfpickel
der beiden Mehrfach-Stopfaggregate in einer einem Schwellenabstand a entsprechenden
Distanz voneinander distanziert sind.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht unter vorteilhafter Einbeziehung von in langjährigen
Einsätzen bereits bestens bewährten Stopfaggregaten ohne deren konstruktive Änderung
eine ganz wesentliche Leistungssteigerung in Verbindung mit einer genauen und dauerhaften
Gleislage. Die spezielle Distanzierung der beiden Mehrfach-Stopfaggregate zueinander
ist insoferne die ideale Lösung, als einerseits noch keine konstruktiven Probleme
bzw. eine gegenseitige Störung durch eine zu nahe Anordnung auftreten und andererseits
noch keine - aus einer größeren Distanzierung resultierende - problematische Gleislagefixierung
zu erwarten ist. Da nunmehr das durch das Gleishebe- und Richtaggregat in die Soll-Lage
angehobene Gleis gleichzeitig im Bereich von wenigstens vier Schwellen unterstopft
und somit dauerhaft fixiert wird, ist trotz der im Distanzbereich der beiden Mehrfach-Stopfaggregate
unterlassenen Unterstopfung der mittigen Schwelle eine Beibehaltung der Gleislagegenauigkeit
auch noch nach Durchführung der restlichen Einschwellen-Unterstopfung sichergestellt.
Die Zusatz-Stopfmaschine kann konstruktiv besonders einfach ausgebildet werden, da
lediglich die Anordnung eines Einschwellen-Stopfaggregates ohne irgendwelche Zusatzeinrichtungen
erforderlich ist.
[0007] Die Erfindung betrifft auch eine Maschinenanordnung zum Unterstopfen eines Gleises
mit einer Stopfmaschine und ist gekennzeichnet durch eine weitere, mit einem eigenen
Fahrantrieb selbständig verfahrbare Zusatz-Stopfmaschine mit einem durch einen Antrieb
höhenverstellbaren Einschwellen-Stopfaggregat zum Unterstopfen einer einzelnen Schwelle,
wobei die beiden Maschinen durch eine Kupplungseinrichtung für eine gemeinsame Überstellfahrt
miteinander verbindbar sind.
[0008] Diese Maschinenanordnung hat den Vorteil, daß auch bereits im Einsatz befindliche
Kleinstopfmaschinen als Zusatz-Stopfmaschinen zur Durchführung der Restunterstopfung
einsetzbar sind. Außerdem kann mit der voneinander unabhängigen Verfahrbarkeit die
höhere Leistung der vorgeordneten Stopfmaschine ohne Rücksichtnahme auf die Restunterstopfung
optimal ausgenützt werden.
[0009] Die Erfindung betrifft auch noch ein Verfahren zum Unterstopfen eines Gleises, wobei
in einem bezüglich der Arbeitsrichtung ersten Arbeitsvorgang eine Unterstopfung einer
Schwellengruppe und in einem weiteren, nachfolgenden Arbeitsvorgang eine Unterstopfung
der restlichen, beim ersten Arbeitsvorgang übersprungenen Schwellen durchgeführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß der erste Arbeitsvorgang - als Gruppenunterstopfung
bezeichnet - einen insgesamt wenigstens fünf hintereinander angeordnete Schwellen
betreffenden Schwellenabschnitt umfaßt, wobei unter Korrektur der Höhen- und Seitenlage
des Gleises lediglich eine einer einzigen mittigen Schwelle unmittelbar vorgeordnete
Gruppe von Schwellen und eine dieser mittigen Schwelle unmittelbar nachgeordnete Gruppe
von Schwellen gleichzeitig unterstopft wird, und daß im nachfolgenden Arbeitsvorgang
- als Restunterstopfung bezeichnet - die bei der Gruppenunterstopfung übersprungene
bzw. nicht unterstopfte mittlere Schwelle jedes Schwellenabschnittes unterstopft wird.
[0010] Das erfindungsgemäße zweistufige Stopfverfahren ergibt eine besonders hohe Stopfleistung,
wobei die Restunterstopfung zur Vermeidung einer möglichen Beeinflussung der korrigierten
Gleislage auf ein Minimum beschränkt ist. Dabei ist von besonderem Vorteil, daß infolge
der mittigen Positionierung der in der Gruppenunterstopfung nicht unterstopften Schwelle
zwischen jeweils wenigstens zwei unterstopften Schwellen eine bestmögliche Absicherung
der bereits in der ersten Stopfstufe durchgeführten Gleislagekorrektur sichergestellt
ist.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben.
[0013] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Maschinenanordnung, die sich aus einer in Arbeitsrichtung
vorgeordneten, zwei Mehrfach-Stopfaggregate aufweisenden Stopfmaschine und einer nachfolgenden
Zusatz-Stopfmaschine zusammensetzt,
Fig. 2 und 3 in vergrößerter Form einen vorderen bzw. hinteren Abschnitt der Maschinenanordnung
gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine Variante eines Stopfaggregate tragenden Arbeitsrahmens,
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Stopfmaschine in Seitenansicht, wobei
die Zusatz-Stopfmaschine als trailerförmiger Anhänger ausgebildet ist,
Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel in einer Teil-Seitenansicht, wobei die beiden
Stopfmaschinen durch einen Längsverschiebeantrieb miteinander verbunden sind, und
Fig. 7 eine Teil-Seitenansicht einer Stopfmaschine in einer weiteren Ausführungsform.
[0014] Die in Fig. 1 ersichtliche Maschinenanordnung 1 zum Unterstopfen von Schwellen 22
eines Gleises 2 setzt sich aus einer bezüglich der Arbeitsrichtung (Pfeil 3) vorgeordneten
Stopfmaschine 4 und einer nachfolgenden Zusatz-Stopfmaschine 5 zusammen. Beide Stopfmaschinen
4,5 sind durch eine Kupplungseinrichtung 6 lösbar miteinander verbunden.
[0015] Die auf Schienenfahrwerken 11 verfahrbare Stopfmaschine 4 - auch als Haupt-Stopfmaschine
zu bezeichnen - weist einen aus zwei durch ein Gelenk 7 miteinander verbundenen Teilen
8,9 gebildeten Maschinenrahmen 10 auf, dem endseitig Fahrkabinen 12 zugeordnet sind.
Eine Antriebseinheit 13 zur Energieversorgung der verschiedenen Antriebe befindet
sich am hinteren, trailerförmig ausgebildeten Teil 9 des Maschinenrahmens 10. Zwischen
den beiden Schienenfahrwerken 11, die den brückenförmig ausgebildeten Teil 8 des Maschinenrahmens
10 abstützen, ist ein in Maschinenlängsrichtung verlaufender Arbeitsrahmen 14 vorgesehen.
Dieser stützt sich mit seinem hinteren Ende über ein Schienenfahrwerk 15 direkt am
Gleis 2 ab, während ein vorderes Ende 16 in einer Lagerung 17 des Maschinenrahmens
10 längsverschiebbar gelagert ist. Durch einen Verschiebeantrieb 66 ist eine Relativverschiebung
in Maschinenlängsrichtung zwischen Arbeitsrahmen 14 und Maschinenrahmen 10 durchführbar.
Am Arbeitsrahmen 14 sind zwei in Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordnete
Mehrfach-Stopfaggregate 18,19 befestigt, die jeweils zum gleichzeitigen Unterstopfen
von zwei unmittelbar benachbarten Schwellen 22 als Zweischwellen-Stopfaggregate ausgebildet
sind.
[0016] Wie insbesondere in der vergrößerten Darstellung gemäß Fig. 2 ersichtlich, weist
jedes Mehrfach-Stopfaggregat 18,19 pro Schienenlängsseite vier in Maschinenlängsrichtung
hintereinander angeordnete, mit Stopfpickeln 20 versehene Stopfwerkzeuge 21 zum gleichzeitigen
Unterstopfen zweier unmittelbar benachbarter Schwellen 22 auf. Die durch einen Vibrationsantrieb
23 in Vibration versetzbaren Stopfwerkzeuge 21 sind jeweils durch einen eigenen Beistellantrieb
24 zur Durchführung der Unterstopfung zueinander beistellbar. Zwei in ihrer Ausgangsposition
zur Durchführung der Unterstopfung befindliche und zueinander beistellbare Stopfpickel
20 der jeweils ein Paar bildenden Stopfwerkzeuge 21 sind in einem Schwellenabstand
a zueinander distanziert. Die beiden in Maschinenlängsrichtung aneinandergrenzenden
Stopfpickel 20 der beiden benachbarten Mehrfach-Stopfaggregate 18,19 sind - bezüglich
ihrer Position unmittelbar vor der Unterstopfung - ebenfalls in einer einem Schwellenabstand
a entsprechenden Distanz voneinander distanziert. Durch Antriebe 25 ist eine Höhenverstellung
der beiden Mehrfach-Stopfaggregate 18,19 durchführbar.
[0017] Zwischen den beiden Mehrfach-Stopfaggregaten 18,19 ist ein durch Antriebe 26 höhen-
und querverstellbares Gleishebe- und Richtaggregat 27 angeordnet bzw. mit dem Arbeitsrahmen
14 verbunden. In diesem Bereich befindet sich außerdem noch ein durch Tastrollen 28
am Gleis 2 abrollbares und höhenverstellbar gelagertes Tastorgan 29 eines Bezugsystems
30. Dieses Tastorgan 29 steht über einen Meßfühler 31 mit einer als gespannte Sehne
ausgebildeten Bezugslinie 32 des Bezugsystems 30 in Verbindung. Dem in Arbeitsrichtung
vorderen Mehrfach-Stopfaggregat 19 ist ein zweites Gleishebe- und Richtaggregat 27
unmittelbar vorgeordnet.
[0018] In einer mit dem Maschinenrahmen 10 verbundenen und über das Schienenfahrwerk 15
des Arbeitsrahmens 14 vorkragenden Arbeitskabine 33 ist eine zentrale Steuereinrichtung
34 zur Steuerung der beiden Mehrfach-Stopfaggregate 18,19 und der beiden Gleishebe-
und Richtaggregate 27 untergebracht. Für einen kontinuierlichen Arbeitsvorschub des
Maschinenrahmens 10 sind Fahrantriebe 35 vorgesehen. Zur Kennzeichnung der beim ersten
Stopfvorgang, der durch die gleichzeitige Unterstopfung von vier Schwellen 22 auch
als Gruppenunterstopfung zu bezeichnen ist, durch die beiden Mehrfach-Stopfaggregate
18,19 nicht unterstopften Schwelle 22 ist eine Markiervorrichtung 36, z.B. zum Versprühen
von Farbe, in Verbindung mit einem Schwellentaster 37 vorgesehen.
[0019] Wie insbesondere in Fig. 3 ersichtlich, weist die Zusatz-Stopfmaschine 5 einen auf
Schienenfahrwerken 38 abgestützten Maschinenrahmen 39 auf. Dieser ist zwischen den
beiden Schienenfahrwerken 38 nach oben gekröpft ausgebildet und durch eine obere,
im Winkel zur Gleisebene geneigt angeordnete Umrißebene 40 begrenzt. Die Neigung dieser
Umrißebene 40 ist derart, daß deren Abstand von einer Schienenoberkante 41 an einem
- zum Anschluß an die Stopfmaschine 4 vorgesehenen - Ende 42 des Maschinenrahmens
39 höchstens 3,5 Meter und am gegenüberliegenden Ende höchstens 2 Meter beträgt.
[0020] Zwischen den beiden Schienenfahrwerken 38 der Zusatz-Stopfmaschine 5 ist lediglich
ein Einschwellen-Stopfaggregat 43 und eine Arbeitskabine 44 mit einer Steuereinrichtung
45 vorgesehen. Die Arbeitskabine 44 ist ebenso wie das Einschwellen-Stopfaggregat
43 unterhalb eines nach oben gekröpft ausgebildeten und zur Gleisebene geneigten Abschnittes
46 des Maschinenrahmens 39 angeordnet. Das durch einen Antrieb 47 höhenverstellbare
Einschwellen-Stopfaggregat 43 ist mit zueinander beistellbaren Stopfpickeln 48 zum
Unterstopfen einer einzelnen Schwelle 22 ausgestattet. Der Zusatz-Stopfmaschine 5
ist ein Detektor 49 zur automatischen Erfassung einer mit 50 bezeichneten Schwellenmarkierung
zugeordnet. Am in Arbeitsrichtung hinteren Ende der Zusatz-Stopfmaschine 5 ist eine
höhenverstellbare und durch einen Antrieb 51 rotierbare Kehrbürste 52 mit einem Querförderband
53 angeordnet. Zur Energieversorgung der verschiedenen Antriebe sowie eines Fahrantriebes
54 dient ein Motor 55.
[0021] Im folgenden wird die Funktionsweise der beschriebenen Maschinenanordnung 1 näher
erläutert:
[0022] Die Maschinenanordnung 1 wird zweckmäßigerweise unter Ankupplung der Zusatz-Stopfmaschine
5 an die Stopfmaschine 4 gemeinsam zur Einsatzstelle verfahren. Sobald diese erreicht
ist, wird die Zusatz-Stopfmaschine 5 von der Stopfmaschine 4 abgekuppelt. Mit der
in Arbeitsrichtung vorderen Stopfmaschine 4 erfolgt nun durch Beaufschlagung des Fahrantriebes
35 eine kontinuierliche Vorwärtsbewegung des Maschinenrahmens 10, während der Arbeitsrahmen
14 mitsamt den Mehrfach-Stopfaggregaten 18,19 durch intermittierende Beaufschlagung
des Verschiebeantriebes 66 schrittweise von Stopf- zu Stopfstelle vorwärtsbewegt wird.
Sobald der Arbeitsrahmen 14 örtlich stillsteht, erfolgt unter Beaufschlagung der Antriebe
25 ein gleichzeitiges Absenken beider Mehrfach-Stopfaggregate 18,19 zum gleichzeitigen
Unterstopfen zweier Schwellenpaare, zwischen denen eine mittige Schwelle 22 liegt,
die bei dieser Gruppenunterstopfung nicht unterstopft wird. Unmittelbar vor Durchführung
der Gruppenunterstopfung erfolgt durch den Einsatz der beiden Gleishebe- und Richtaggregate
27 in Verbindung mit dem Bezugsystem 30 eine gegebenenfalls erforderliche Gleislagekorrektur.
Nach der gleichzeitigen Unterstopfung der insgesamt vier Schwellen 22 werden die beiden
Mehrfach-Stopfaggregate 18,19 wiederum angehoben und gemeinsam mit dem Arbeitsrahmen
14 unter Beaufschlagung des Verschiebeantriebes 66 um eine dem fünffachen Schwellenabstand
a entsprechende Wegstrecke vorwärtsbewegt (s. Pfeile 56). Dort beginnt wiederum unter
Absenken der beiden Mehrfach-Stopfaggregate 18,19 der beschriebene Stopfzyklus zum
gleichzeitigen Unterstopfen von insgesamt vier Schwellen 22.
[0023] Mit dem Absenken der beiden Mehrfach-Stopfaggregate 18,19 wird der vorzugsweise berührungslos
arbeitende Schwellentaster 37 für eine Schwellenzählung aktiviert. Sobald die bei
der obgenannten Unterstopfung nicht unterstopfte mittige Schwelle 22 im Bereich der
Markiervorrichtung 36 zu liegen kommt, wird diese automatisch aktiviert. Damit wird
die genannte nicht unterstopfte Schwelle 22 zur Kennzeichnung mit Farbe besprüht,
wodurch eine Schwellenmarkierung 50 gebildet wird. In diesem Zusammenhang ist natürlich
jede bekannte Art einer Schwellenmarkierung, z.B. eine entsprechende Magnetisierung
des der Schwelle 22 zugeordneten Schienenbereiches oder dergleichen, denkbar. Die
Schwellenmarkierung 50 kann natürlich auch direkt im Bereich zwischen den beiden Mehrfach-Stopfaggregaten
18,19 durchgeführt werden.
[0024] Sobald die in der Arbeitskabine 44 befindliche Bedienungsperson eine Schwellenmarkierung
50 registriert, wird die Zusatz-Stopfmaschine 5 unter Zentrierung des Einschwellen-Stopfaggregates
43 über der mit der Schwellenmarkierung 50 versehenen Schwelle 22 gestoppt. Unter
Beaufschlagung der Antriebe 47 der beiden jeweils einer Schiene 57 des Gleises 2 zugeordneten
Einschwellen-Stopfaggregate 43 erfolgt eine auch als Restunterstopfung zu bezeichnende
Unterstopfung der bei der Gruppenunterstopfung durch die vorgeordnete Stopfmaschine
4 nicht unterstopften Schwelle 22. Die Restunterstopfung wird nach Erreichen eines
in der Steuereinrichtung 45 vorgewählten Stopfdruckes, der in Beistellantrieben 58
der Stopfpickel 48 registriert wird, beendet. Da während dieser Restunterstopfung
das Gleis 2 nicht angehoben wird, bleibt die während der Gruppenunterstopfung mit
dem gleichzeitigen Unterstopfen von vier Schwellen 22 korrigierte Gleislage völlig
unbeeinflußt. Alternativ kann die Maschinenvorfahrt auch automatisch gestoppt werden,
sobald der Detektor 49 eine Schwellenmarkierung 50 registriert hat.
[0025] Bei den im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen werden funktionsgleiche
Teile der Einfachheit halber mit denselben Bezugszeichen wie im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 bis 3 bezeichnet.
[0026] Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsvariante unterscheidet sich im Vergleich zu
der zuvor beschriebenen Variante dadurch, daß sich der Arbeitsrahmen 14 an beiden
Längsenden durch ein eigenes Schienenfahrwerk 15 am Gleis 2 abstützt. Die Relativverschiebung
zwischen Maschinenrahmen 10 und dem Arbeitsrahmen 14 erfolgt unter Beaufschlagung
des Verschiebeantriebes 66 in Verbindung mit einem Fahrantrieb 59 des Schienenfahrwerkes
15.
[0027] Wie in einem anderen Beispiel in Fig. 5 ersichtlich, setzt sich die Stopfmaschine
4 aus zwei durch ein Gelenk 60 miteinander verbundenen Maschinenrahmen 10,39 zusammen,
wobei der in Arbeitsrichtung nachfolgende trailerförmige und das Einschwellen-Stopfaggregat
43 aufweisende Maschinenrahmen 39 die Zusatz-Stopfmaschine 5 bildet. Das Einschwellen-Stopfaggregat
43 ist auf horizontal und in Maschinenlängsrichtung verlaufenden Führungen 61 verschiebbar
gelagert und mit einem Längsverschiebeantrieb 62 verbunden. Die beiden Mehrfach-Stopfaggregate
18,19, die jeweils zum gleichzeitigen Unterstopfen zweier Schwellen 22 ausgebildet
sind, sind direkt am Maschinenrahmen 10 angeordnet.
[0028] Diese Stopfmaschine 4 bzw. Maschinenanordnung 1 wird schrittweise von Stopf- zu Stopfstelle
verfahren, wobei der Abstand zwischen den aufeinanderfolgenden Stopfstellen dem fünffachen
Schwellenabstand a entspricht. Während mit den beiden Mehrfach-Stopfaggregaten 18,19
im Rahmen der Gruppenunterstopfung die gleichzeitige Unterstopfung von vier Schwellen
22 erfolgt, wird parallel dazu mit dem nachgeordneten Einschwellen-Stopfaggregat 43
die Restunterstopfung der bei der Gruppenunterstopfung nicht unterstopften Einzelschwelle
durchgeführt. Unmittelbar vor der Unterstopfung wird das Einschwellen-Stopfaggregat
43 automatisch über der zu unterstopfenden Schwelle 22 zentriert. Dies ist durch einen
mit der Steuereinrichtung 34 verbundenen Wegmesser 63 erzielbar, der automatisch mit
der Absenkung der beiden Mehrfach-Stopfaggregate 18,19 mit der Wegmessung beginnt.
[0029] Die in Fig. 6 ersichtliche Stopfmaschine 4 bzw. Maschinenanordnung 1 weist einen
Verschiebeantrieb 64 als Kupplungseinrichtung zwischen den beiden Maschinenrahmen
10,39 auf. Mit Hilfe dieses Verschiebeantriebes 64 läßt sich eine geringfügige Distanzänderung
zwischen den Mehrfach-Stopfaggregaten 18,19 einerseits und dem Einschwellen-Stopfaggregat
43 andererseits durchführen, um dessen Zentrierung über der zu unterstopfenden Einzelschwelle
zu ermöglichen. Jedes Mehrfach-Stopfaggregat 18,19 ist zum gleichzeitigen Unterstopfen
von drei in Maschinenlängsrichtung unmittelbar benachbarten Schwellen 22 mit drei
Paaren von Stopfpickeln 20 ausgestattet. Die gesamte Maschinenanordnung 1 wird unter
Zurücklegung einer Wegstrecke, die einem siebenfachen Schwellenabstand a entspricht,
schrittweise verfahren. Es wäre natürlich auch möglich, als Mehrfach-Stopfaggregat
18,19 ein Zweischwellen-Stopfaggregat mit einem Dreischwellen-Stopfaggregat zu kombinieren.
[0030] Schließlich wird durch Fig. 7 eine weitere Variante einer Stopfmaschine 4 bzw. einer
Maschinenanordnung 1 aufgezeigt, bei der die Zusatz-Stopfmaschine 5 einen trailerförmig
ausgebildeten Maschinenrahmen 39 aufweist. Dieser ist längsverschiebbar am hinteren
Ende des Maschinenrahmens 10 der Stopfmaschine 4 gelagert und mit Hilfe eines Verschiebeantriebes
65 längsverschiebbar.
1. Stopfmaschine (4) zum gleichzeitigen Unterstopfen einer Vielzahl von Schwellen (22)
eines Gleises (2), bestehend aus einem auf Schienenfahrwerken (11) abgestützten Maschinenrahmen
(10), zwei jeweils zum gleichzeitigen Unterstopfen von wenigstens zwei Schwellen (22)
ausgebildeten und in Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordneten Mehrfach-Stopfaggregaten
(18,19), einem Gleishebe- und Richtaggregat (27), sowie einem Bezugsystem (30) zur
Durchführung von Gleislagekorrekturen, wobei mit der Distanzierung zweier in Maschinenlängsrichtung
benachbarter - in ihrer Ausgangsposition zum Unterstopfen befindlicher - und durch
einen Beistellantrieb (24) zueinander beistellbarer Stopfpickel (20) jedes Mehrfach-Stopfaggregates
(18,19) ein Schwellenabstand (a) definiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
in Maschinenlängsrichtung aneinandergrenzenden Stopfpickel (20) der beiden Mehrfach-Stopfaggregate
(18,19) in einer einem Schwellenabstand (a) entsprechenden Distanz voneinander distanziert
sind.
2. Stopfmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleishebe- und Richtaggregat
(27) zwischen den beiden Mehrfach-Stopfaggregaten (18,19) angeordnet ist.
3. Stopfmaschine nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein zweites Gleishebe-
und Richtaggregat (27), das dem in Arbeitsrichtung vorderen Mehrfach-Stopfaggregat
(19) der Stopfmaschine (4) unmittelbar vorgeordnet ist.
4. Stopfmaschine nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den beiden Mehrfach-Stopfaggregaten (18,19) ein durch Tastrollen (28) am Gleis (2)
abrollbares und höhenverstellbar gelagertes Tastorgan (29) angeordnet ist, das über
Meßfühler (31) mit einer Bezugslinie (32) des Bezugsystems (30) in Verbindung steht.
5. Stopfmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beide
Mehrfach-Stopfaggregate (18,19) auf einem in Maschinenlängsrichtung verlaufenden Arbeitsrahmen
(14) befestigt sind, der sich mit seinem in Arbeitsrichtung hinteren Ende über ein
Schienenfahrwerk (15) direkt am Gleis (2) und mit seinem vorderen Ende (16) durch
einen Verschiebeantrieb (66) längsverschiebbar am Maschinenrahmen (10) der Stopfmaschine
(4) abstützt.
6. Stopfmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Arbeitsrahmen
(14) an beiden Enden jeweils über ein Schienenfahrwerk (15) am Gleis (2) abstützt
(Fig. 4).
7. Stopfmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine gelenkig
an den Maschinenrahmen (10) der Stopfmaschine (4) anschließbare, einen auf Schienenfahrwerken
(38) abstützbaren Maschinenrahmen (39) mit einem höhenverstellbaren Einschwellen-Stopfaggregat
(43) zum Unterstopfen einer einzelnen Schwelle (22) aufweisende Zusatz-Stopfmaschine
(5).
8. Stopfmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Stopf- und der Zusatz-Stopfmaschine
(4,5) jeweils ein eigener Fahrantrieb (35,54) für eine voneinander unabhängige Verfahrbarkeit
zugeordnet ist, und daß beide Stopfmaschinen (4,5) für eine gemeinsame Überstellfahrt
durch eine Kupplungseinrichtung (6) miteinander verbindbar sind (Fig. 1).
9. Stopfmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der die Zusatz-Stopfmaschine
(5) bildende Maschinenrahmen (39) über ein Gelenk (60) an den vorgeordneten Maschinenrahmen
(10) der Stopfmaschine (4) angelenkt ist (Fig. 5 bis 7).
10. Stopfmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk (60) durch einen
Verschiebeantrieb (65) in Maschinenlängsrichtung verschiebbar ausgebildet ist (Fig.
7).
11. Stopfmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Einschwellen-Stopfaggregat
(43) der Zusatz-Stopfmaschine (5) auf einer horizontal und in Maschinenlängsrichtung
verlaufenden, mit dem Maschinenrahmen (39) verbundenen Führung (61) verschiebbar gelagert
und mit einem Längsverschiebeantrieb (62) verbunden ist (Fig. 5).
12. Stopfmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Antrieb
(47) zur Höhenverstellung des Einschwellen-Stopfaggregates (43) und der Längsverschiebeantrieb
(62) für eine automatische Beaufschlagung durch eine Steuereinrichtung (34) ausgebildet
sind, der ein Wegmesser (63) zur Erfassung der durch die Stopfmaschine (4) zurückgelegten
Wegstrecke zugeordnet ist.
13. Stopfmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch eine Markiervorrichtung
(36) zur Kennzeichnung einer Schwelle (22).
14. Stopfmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Markiervorrichtung
(36) ein Schwellentaster (37) zur automatischen Durchführung einer Schwellenmarkierung
(50) zugeordnet ist.
15. Stopfmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz-Stopfmaschine
(5) ein Detektor (49) zur automatischen Erfassung einer Schwellenmarkierung (50) und
Einleitung eines Stopfvorganges zugeordnet ist.
16. Stopfmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Maschinenrahmen
(39) der Zusatz-Stopfmaschine (5) durch eine obere Umrißebene (40) begrenzt ist, deren
Abstand von der Schienenoberkante (41) an einem - zum Anschluß an die Stopfmaschine
(4) vorgesehenen - Ende (42) des Maschinenrahmens (39) höchstens 3,5 Meter und am
gegenüberliegenden Ende höchstens 2 Meter beträgt.
17. Stopfmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß dem in
Arbeitsrichtung hinteren Ende der Zusatz-Stopfmaschine (5) eine durch einen Antrieb
(51) rotierbare Kehrbürste (52) zugeordnet ist.
18. Stopfmaschine nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den beiden Schienenfahrwerken (38) der Zusatz-Stopfmaschine (5) lediglich das Einschwellen-Stopfaggregat
(43) und eine Arbeitskabine (44) vorgesehen sind, wobei die Arbeitskabine (44) und
das Einschwellen-Stopfaggregat (43) unterhalb eines nach oben gekröpft ausgebildeten
Abschnittes (46) des Maschinenrahmens (39) angeordnet sind.
19. Maschinenanordnung (1) zum Unterstopfen eines Gleises (2) mit einer Stopfmaschine
(4) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine weitere, mit einem eigenen Fahrantrieb
(54) selbständig verfahrbare Zusatz-Stopfmaschine (5) mit einem durch einen Antrieb
(47) höhenverstellbaren Einschwellen-Stopfaggregat (43) zum Unterstopfen einer einzelnen
Schwelle (22), wobei die beiden Stopfmaschinen (4,5) durch eine Kupplungseinrichtung
(6) für eine gemeinsame Überstellfahrt miteinander verbindbar sind.
20. Verfahren zum Unterstopfen eines Gleises, wobei in einem bezüglich der Arbeitsrichtung
ersten Arbeitsvorgang eine Unterstopfung einer Schwellengruppe und in einem weiteren,
nachfolgenden Arbeitsvorgang eine Unterstopfung der restlichen, beim ersten Arbeitsvorgang
übersprungenen Schwellen durchgeführt wird, mit einer Stopfmaschine nach Anspruch
1 oder einer Maschinenanordnung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Arbeitsvorgang - als Gruppenunterstopfung bezeichnet - einen insgesamt wenigstens
fünf hintereinander angeordnete Schwellen betreffenden Schwellenabschnitt umfaßt,
wobei unter Korrektur der Höhen- und Seitenlage des Gleises lediglich eine einer einzigen
mittigen Schwelle unmittelbar vorgeordnete Gruppe von Schwellen und eine dieser mittigen
Schwelle unmittelbar nachgeordnete Gruppe von Schwellen gleichzeitig unterstopft wird,
und daß im nachfolgenden Arbeitsvorgang - als Restunterstopfung bezeichnet - die bei
der Gruppenunterstopfung übersprungene bzw. nicht unterstopfte mittlere Schwelle jedes
Schwellenabschnittes unterstopft wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß eine Korrektur der Gleislage
lediglich in Verbindung mit der Gruppenunterstopfung durchgeführt wird.
22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Einschwellen-Stopfaggregat
(43) in Abhängigkeit von der durch die Maschinenvorfahrt zurückgelegten Wegstrecke
automatisch über der zu unterstopfenden Schwelle (22) zentriert und zur Durchführung
des Stopfvorganges abgesenkt wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 20, 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß die
Restunterstopfung nach Erreichen eines vorwählbaren Stopfdruckes automatisch beendet
wird.