[0001] Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches Silberhalogenidmaterial mit Kameraempfindlichkeit,
dessen Empfindlichkeit und dessen Empfindlichkeits-Körnigskeits-Verhältnis verbessert
sind.
[0002] Die Verbesserungen werden durch gezielten Einsatz bestimmter, sogenannter Falschfarbenkuppler
erreicht.
[0003] Als Falschfarbenkuppler werden Kuppler bezeichnet, die zu einer Farbe kuppeln, die
nicht mit der Farbe übereinstimmt, die komplementär zur spektralen Empfindlichkeit
der Silberhalogenidemulsion ist, mit der zusammen der Falschfarbenkuppler eingesetzt
wird.
[0004] Der Begriff Falschfarbenkuppler ist daher nicht an seine chemische Struktur, sondern
an seine Verwendung geknüpft.
[0005] Es ist bekannt, zur Verbesserung der Farbwiedergabe in fotografischen Filmen, Falschfarbenkuppler
einzusetzen, üblicherweise derart, daß in einer blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht
neben dem Gelbkuppler in geringer Menge ein bestimmter Blaugrünkuppler oder ein bestimmter
Purpurkuppler eingesetzt werden (EP 167 173). Weiterhin kann auch in der grünempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschicht neben dem Purpurkuppler in geringer Menge ein bestimmter
Blaugrünkuppler eingesetzt werden.
[0006] Als Blaugrünfalschfarbenkuppler werden phenolische oder naphtholische 4-Äquivalentkuppler
verwendet, das sind Kuppler, die in der Kupplungsstelle unsubstituiert sind. Weiterhin
wurden Blaugrünkuppler mit fotografisch aktiver Fluchtgruppe verwendet. Als Purpurfalschfarbenkuppler
werden Pyrazolotriazolkuppler verwendet.
[0007] Mit diesen Kupplern werden Verbesserungen der Empfindlichkeit bzw. des Empfindlichkeits-Körnigkeitsverhältnis
nicht erreicht.
[0008] Es wurde nun überraschend gefunden, daß sich in farbfotographischen Materialien mit
Kameraempfindlichkeit Empfindlichkeit und Empfindlichkeits-Körnigkeitsverhältnis verbessern
lassen, wenn als Falschfarbenkuppler 2-Äquivalent-Blaugrünkuppler und/oder Pyrazolonpurpurkuppler
in bestimmten Schichten verwendet werden.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist daher ein farbfotografisches Silberhalogenidmaterial
mit wenigstens zwei blauempfindlichen, gelbkuppelnden Silberhalogenidemulsionsschichten
unterschiedlicher fotografischer Empfindlichkeit, wenigstens zwei grünempfindlichen,
purpurkuppelnden Silberhalogenidemulsionsschichten unterschiedlicher fotografischer
Empfindlichkeit und wenigstens zwei rotempfindlichen, blaugrünkuppelnden Silberhalogenidemulsionsschichten
unterschiedlicher fotografischer Empfindlichkeit, dadurch gekennzeichnet, daß in der
blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht mit der höchsten fotografischen
Empfindlichkeit und/oder in einer dazu benachbarten Schicht ein phenolischer oder
naphtholischer 2-Äquivalent-Blaugrünkuppler, dessen Abspaltgruppe fotografisch unwirksam
ist, in einer Menge von 10 bis 50 mg/m
2 und/oder ein Pyrazolonpurpurkuppler in einer Menge von 10 bis 50 mg/m
2 enthalten ist.
[0010] Der als Falschfarbenkuppler eingesetzt Pyrazolonpurpurkuppler kann ein 2- oder 4-Äquivalentkuppler
sein. Unter den 2-Äquivalentkupplern sind solche mit Thioaryl- oder Pyrazolylfluchtgruppe
bevorzugt.
[0011] Vorzugsweise ist der Falschfarbenpyrazolonpurpurkuppler ein 4-Äquivalentkuppler.
[0012] Bevorzugte Falschfarbenblaugrünkuppler entsprechen den Formeln I und II:

worin
- R1
- unsubstituiertes oder substituiertes Alkyl oder Aryl,
- R2
- unsubstituiertes oder substituiertes Alkyl und
- R3
- Wasserstoff oder NHCOO-C1-C4-Alykl bedeuten;

worin
- R4, R5
- C1-C4-Alkyl
- R6
- C3-C5-Alkyl, insbesondere verzweigt, und
- n
- 1 bis 3
bedeuten.
[0013] Bevorzugte Falschfarbenpurpurkuppler entsprechen der Formel (III)

worin
- R7
- Wasserstoff oder eine Fluchtgruppe,
- R8
- Wasserstoff C1-C4-Alkoxy oder Halogen,
- R9
- einen Ballastrest,
- R10
- einen 2- bis 5mal substituierten Phenylrest und
- m
- 0 oder 1 bedeuten.
- R1
- ist vorzugsweise -CH2-CONHR11 oder

wobei
- R11
- gegebenenfalls durch C1-C4-Alkoxy oder Carboxy substituiertes C2-C4-Alkyl bedeutet.
- R2
- weist insbesondere 16 bis 24 C-Atome auf und dient als Ballastrest. Vorzugsweise ist
R2 C16-C24-Alkyl oder durch Phenoxy substituiertes C1-C6-Alkyl, wobei der Phenoxyrest insbesondere durch C3-C5-Alkyl weitersubstituiert ist.
- R3
- ist vorzugsweise Wasserstoff.
- R7
- ist vorzugsweise Wasserstoff.
- R9
- ist vorzugsweise

wobei R
4, R
6 und n die vorstehend genannte Bedeutung besitzen.
[0014] Die Falschfarbenkuppler werden insbesondere in einer Menge von 15 bis 40 mg/m
2 eingesetzt.
[0015] Die Falschfarbenkuppler haben bevorzugt ein Molekulargewicht zwischen 500 und 900,
damit sie einerseits diffusionsfest sind, andererseits aber das Gesamtgewicht der
jeweiligen Schicht nicht unnötig erhöhen. Kuppler mit eingeschränkter Diffusionsfähigkeit,
sogenannte smearing coupler, sind ebenfalls geeignet.
[0016] Beispiele für erfindungsgemäß zu verwendende Falschfarbenkuppler sind:

[0017] Im erfindungsgemäßen Material sind vorzugsweise alle grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
näher zum Träger angeordnet als alle blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
und alle rotempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten näher zum Träger angeordnet
sind als alle grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten. Zwischen den blau-
und den grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten befindet sich üblicherweise
eine Gelbfilterschicht. Diese kann als wirksamen Bestandteil kolloidales Silber oder
einen gelben Farbstoff enthalten, der entfärbbar oder auswässerbar sein muß. Solche
Farbstoffe sind literaturbekannt.
[0018] Vorzugsweise besitzt das erfindungsgemäße Material einen transparenten Träger.
[0019] Geeignete transparente Träger zur Herstellung farbfotografischer Materialien sind
z.B. Filme und Folien von halbsynthetischen und synthetischen Polymeren, wie Cellulosenitrat,
Celluloseacetat, Cellulosebutyrat, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyethylenterephthalat,
Polyethylennaphthalat und Polycarbonat. Diese Träger können auch zum Zwecke der Abschirmung
von Licht schwarz gefärbt sein. Die Oberfläche des Trägers wird im allgemeinen einer
Behandlung unterzogen, um die Adhäsion der fotografischen Emulsionsschicht zu verbessern,
beispielsweise einer Corona-Entladung mit nachfolgendem Antrag einer Substratschicht.
Die Rückseite des Trägers kann mit einer Magnetschicht und einer Antistatikschicht
versehen sein.
[0020] Wesentliche Bestandteile der fotografischen Emulsionsschichten sind Bindemittel,
Silberhalogenidkörnchen und Farbkuppler.
[0021] Als Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine verwendet. Diese kann jedoch ganz oder
teilweise durch andere synthetische, halbsynthetische oder auch natürlich vorkommende
Polymere ersetzt werden.
[0022] Das als lichtempfindlicher Bestandteil in dem fotografischen Material befindliche
Silberhalogenid kann als Halogenid Chlorid, Bromid oder Iodid bzw. Mischungen davon
enthalten. Beispielsweise kann der Halogenidanteil wenigstens einer Schicht zu 0 bis
15 mol-% aus Iodid, zu 0 bis 20 mol-% aus Chlorid und zu 65 bis 100 mol-% aus Bromid
bestehen. Es kann sich um überwiegend kompakte Kristalle handeln, die z.B. regulär
kubisch oder oktaedrisch sind oder Übergangsformen aufweisen können. Vorzugsweise
können aber auch plättchenförmige Kristalle vorliegen, deren durchschnittliches Verhältnis
von Durchmesser zu Dicke bevorzugt wenigstens 5:1 ist, wobei der Durchmesser eines
Kornes definiert ist als der Durchmesser eines Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend
der projizierten Fläche des Kornes. Die Schichten können aber auch tafelförmige Silberhalogenidkristalle
aufweisen, bei denen das Verhältnis von Durchmesser zu Dicke wesentlich größer als
5:1 ist, z.B. 12:1 bis 30:1.
[0023] Die Silberhalogenidkörner können auch einen mehrfach geschichteten Kornaufbau aufweisen,
im einfachsten Fall mit einem inneren und einem äußeren Kornbereich (core/shell),
wobei die Halogenidzusammensetzung und/oder sonstige Modifizierungen, wie z.B. Dotierungen
der einzelnen Kornbereiche unterschiedlich sind. Die mittlere Korngröße der Emulsionen
liegt vorzugsweise zwischen 0,2 µm und 2,0 µm, die Korngrößenverteilung kann sowohl
homo- als auch heterodispers sein. Homodisperse Korngrößenverteilung bedeutet, daß
95 % der Körner nicht mehr als ± 30% von der mittleren Korngröße abweichen. Die Emulsionen
können neben dem Silberhalogenid auch organische Silbersalze enthalten, z.B. Silberbenztriazolat
oder Silberbehenat.
[0024] Es können zwei oder mehrere Arten von Silberhalogenidemulsionen, die getrennt hergestellt
werden, als Mischung verwendet werden.
[0025] Die Silberhalogenidemulsionen werden in üblicher Weise gefällt, von löslichen Salzen
befreit, chemisch gereift, spektral sensibilisiert und stabilisiert.
[0026] Den rotempfindlichen Schichten werden Blaugrünkuppler, den grünempfindlichen Schichten
Purpurkuppler und den blauempfindlichen Schichten Gelbkuppler zugeordnet.
[0027] Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler
vom Phenol- oder α-Naphtholtyp.
[0028] Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler
vom Pyrazolon- oder vom Pyrazolotriazoltyp.
[0029] Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes sind in der Regel Kuppler vom
Typ der Acylacetanilide.
[0030] Bei den Farbkupplern kann es sich um 4-Äquivalentkuppler, aber auch um 2-Äquivalentkuppler
handeln. Letztere leiten sich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß sie in
der Kupplungsstelle einen Substituenten enthalten, der bei der Kupplung abgespalten
wird. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind solche zu rechnen, die farblos sind, als auch
solche, die eine intensive Eigenfarbe aufweisen, die bei der Farbkupplung verschwindet
bzw. durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt wird (Maskenkuppler), und
die Weißkuppler, die bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten im wesentlichen
farblose Produkte ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind ferner solche Kuppler
zu rechnen, die in der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten, der bei
Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten in Freiheit gesetzt wird und dabei
entweder direkt oder nachdem aus dem primär abgespaltenen Rest eine oder mehrere weitere
Gruppen abgespalten worden sind (z.B. DE-A-27 03 145, DE-A-28 55 697, DE-A-31 05 026,
DE-A-33 19 428), eine bestimmte erwünschte fotografische Wirksamkeit entfaltet, z.B.
als Entwicklungsinhibitor oder -accelerator. Beispiele für solche 2-Äquivalentkuppler
sind die bekannten DIR-Kuppler wie auch DAR- bzw. FAR-Kuppler.
[0031] DIR-Kuppler, die Entwicklungsinhibitoren vom Azoltyp, z.B. Triazole und Benzotriazole
freisetzen, sind in DE-A-24 14 006, 26 10 546, 26 59 417, 27 54 281, 28 42 063, 36
26 219, 36 30 564, 36 36 824, 36 44 416 beschrieben. Weitere Vorteile für die Farbwiedergabe,
d.h. Farbtrennung und Farbreinheit, und für die Detailwiedergabe, d.h. Schärfe und
Körnigkeit, sind mit solchen DIR-Kupplern zu erzielen, die z.B. den Entwicklungsinhibitor
nicht unmittelbar als Folge der Kupplung mit einem oxidierten Farbentwickler abspalten,
sondern erst nach einer weiteren Folgereaktion, die beispielsweise mit einer Zeitsteuergruppe
erreicht wird. Beispiele dafür sind in DE-A-28 55 697, 32 99 671, 38 18 231, 35 18
797, in EP-A-0 157 146 und 0 204 175, in US-A-4 146 396 und 4 438 393 sowie in GB-A-2
072 363 beschrieben.
[0032] DIR-Kuppler, die einen Entwicklungsinhibitor freisetzen, der im Entwicklerbad zu
im wesentlichen fotografisch unwirksamen Produkten zersetzt wird, sind beispielsweise
in DE-A-32 09 486 und in EP-A-0 167 168 und 0 219 713 beschrieben. Mit dieser Maßnahme
wird eine störungsfreie Entwicklung und Verarbeitungskonstanz erreicht.
[0033] Bei Einsatz von DIR-Kupplern, insbesondere von solchen, die einen gut diffundierbaren
Entwicklungsinhibitor abspalten, lassen sich durch geeignete Maßnahmen bei der optischen
Sensibilisierung Verbesserungen der Farbwiedergabe, z.B. eine differenziertere Farbwiedergabe,
erzielen, wie beispielsweise in EP-A-0 115 304, 0 167 173, GB-A-2 165 058, DE-A-37
00 419 und US-A-4 707 436 beschrieben.
[0034] Die DIR-Kuppler können in einem mehrschichtigen fotografischen Material den unterschiedlichsten
Schichten zugesetzt werden, z.B. auch lichtunempfindlichen oder Zwischenschichten.
Vorzugsweise werden sie jedoch den lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten
zugesetzt, wobei die charakteristischen Eigenschaften der Silberhalogenidemulsion,
z.B. deren Iodidgehalt, die Struktur der Silberhalogenidkörner oder deren Korngrößenverteilung
von Einfluß auf die erzielten fotografischen Eigenschaften sind. Der Einfluß der freigesetzten
Inhibitoren kann beispielsweise durch den Einbau einer Inhibitorfängerschicht gemäß
DE-A-24 31 223 begrenzt werden. Aus Gründen der Reaktivität oder Stabilität kann es
vorteilhaft sein, einen DIR-Kuppler einzusetzen, der in der jeweiligen Schicht, in
der er eingebracht ist, eine von der in dieser Schicht zu erzeugenden Farbe abweichende
Farbe bei der Kupplung bildet.
[0035] Zur Steigerung der Empfindlichkeit, des Kontrastes und der maximalen Dichte können
vor allem DAR- bzw. FAR-Kuppler eingesetzt werden, die einen Entwicklungsbeschleuniger
oder ein Schleiermittel abspalten. Verbindungen dieser Art sind beispielsweise in
DE-A-25 34 466, 32 09 110, 33 33 355, 34 10 616, 34 29 545, 34 41 823, in EP-A-0 089
834, 0 110 511, 0 118 087, 0 147 765 und in US-A-4 618 572 und 4 656 123 beschrieben.
[0036] Als Beispiel für den Einsatz von BAR-Kuppler (Bleach Accelerator Releasing Coupler)
wird auf EP-A-193 389 verwiesen.
[0037] Es kann vorteilhaft sein, die Wirkung einer aus einem Kuppler abgespaltenen fotografisch
wirksamen Gruppe dadurch zu modifizieren, daß eine intermolekulare Reaktion dieser
Gruppe nach ihrer Freisetzung mit einer anderen Gruppe gemäß DE-A-35 06 805 eintritt.
[0038] Da bei den DIR-, DAR- bzw. FAR-Kupplern hauptsächlich die Wirksamkeit des bei der
Kupplung freigesetzten Restes erwünscht ist und es weniger auf die farbbildenden Eigenschaften
dieser Kuppler ankommt, sind auch solche DIR-, DAR- bzw. FAR-Kuppler geeignet, die
bei der Kupplung im wesentlichen farblose Produkte ergeben (DE-A-15 47 640).
[0039] Der abspaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein, so daß bei der Reaktion mit
Farbentwickleroxidationsprodukten Kupplungsprodukte erhalten werden, die diffusionsfähig
sind oder zumindest eine schwache bzw. eingeschränkte Beweglichkeit aufweisen (US-A-4
420 556).
[0040] Das Material kann weiterhin von Kupplern verschiedene Verbindungen enthalten, die
beispielsweise einen Entwicklungsinhibitor, einen Entwicklungsbeschleuniger, einen
Bleichbeschleuniger, einen Entwickler, ein Silberhalogenidlösungsmittel, ein Schleiermittel
oder ein Antischleiermittel in Freiheit setzen können, beispielsweise sogenannte DIR-Hydrochinone
und andere Verbindungen, wie sie beispielsweise in US-A-4 636 546, 4 345 024, 4 684
604 und in DE-A-31 45 640, 25 15 213, 24 47 079 und in EP-A-198 438 beschrieben sind.
Diese Verbindungen erfüllen die gleiche Funktion wie die DIR-, DAR- oder FAR-Kuppler,
außer daß sie keine Kupplungsprodukte bilden.
[0041] Hochmolekulare Farbkuppler sind beispielsweise in DE-C-1 297 417, DE-A-24 07 569,
DE-A-31 48 125, DE-A-32 17 200, DE-A-33 20 079, DE-A-33 24 932, DE-A-33 31 743, DE-A-33
40 376, EP-A-27 284, US-A-4 080 211 beschrieben. Die hochmolekularen Farbkuppler werden
in der Regel durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten monomeren Farbkupplern
hergestellt. Sie können aber auch durch Polyaddition oder Polykondensation erhalten
werden.
[0042] Die Einarbeitung der Kuppler oder anderer Verbindungen in Silberhalogenidemulsionsschichten
kann in der Weise erfolgen, daß zunächst von der betreffenden Verbindung eine Lösung,
eine Dispersion oder eine Emulsion hergestellt und dann der Gießlösung für die betreffende
Schicht zugefügt wird. Die Auswahl des geeigneten Lösungs- oder Dispersionsmittels
hängt von der jeweiligen Löslichkeit der Verbindung ab.
[0043] Methoden zum Einbringen von in Wasser im wesentlichen unlöslichen Verbindungen durch
Mahlverfahren sind beispielsweise in DE-A-26 09 741 und DE-A-26 09 742 beschrieben.
[0044] Hydrophobe Verbindungen können auch unter Verwendung von hochsiedenden Lösungsmitteln,
sogenannten Ölbildnern, in die Gießlösung eingebracht werden. Entsprechende Methoden
sind beispielsweise in US-A-2 322 027, US-A-2 801 170, US-A-2 801 171 und EP-A-O 043
037 beschrieben.
[0045] Anstelle der hochsiedenden Lösungsmitteln können Oligomere oder Polymere, sogenannte
polymere Ölbildner Verwendung finden.
[0046] Die Verbindungen können auch in Form beladener Latices in die Gießlösung eingebracht
werden. Verwiesen wird beispielsweise auf DE-A-25 41 230, DE-A-25 41 274, DE-A-28
35 856, EP-A-O 014 921, EP-A-0 069 671, EP-A-O 130 115, US-A-4 291 113.
[0047] Die diffusionsfeste Einlagerung anionischer wasserlöslicher Verbindungen (z.B. von
Farbstoffen) kann auch mit Hilfe von kationischen Polymeren, sogenannten Beizenpolymeren
erfolgen.
[0048] Geeignete Ölbildner sind z.B. Phthalsäurealkylester, Phosphonsäureester, Phosphorsäureester,
Citronensäureester, Benzoesäureester, Amide, Fettsäureester, Trimesinsäureester, Alkohole,
Phenole, Anilinderivate und Kohlenwasserstoffe.
[0049] Beispiele für geeignete Ölbildner sind Dibutylphthalat, Dicyclohexylphthalat, Di-2-ethylhexylphthalat,
Decylphthalat, Triphenylphosphat, Tricresylphosphat, 2-Ethylhexyldiphenylphosphat,
Tricyclohexylphosphat, Tri-2-ethylhexylphosphat, Tridecylphosphat, Tributoxyethylphosphat,
Trichlorpropylphosphat, Di-2-ethylhexylphenylphosphat, 2-Ethylhexylbenzoat, Dodecylbenzoat,
2-Ethylhexyl-p-hydroxybenzoat, Diethyldodecanamid, N-Tetradecylpyrrolidon, Isostearylalkohol,
2,4-Di-t-amylphenol, Dioctylacelat, Glycerintributyrat, Isostearyllactat, Trioctylcitrat,
N,N-Dibutyl-2-butoxy-5-t-octylanilin, Paraffin, Dodecylbenzol und Diisopropylnaphthalin.
[0050] Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit angeordneten
nicht lichtempfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthalten, die eine unerwünschte
Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten aus einer lichtempfindlichen in eine andere
lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher spektraler Sensibilisierung verhindern.
[0051] Geeignete Mittel, die auch Scavenger oder EOP-Fänger genannt werden, werden in Research
Disclosure 17 643 (Dez. 1978), Kapitel VII, 17 842 (Feb. 1979) und 18 716 (Nov. 1979),
Seite 650 sowie in EP-A-0 069 070, 0 098 072, 0 124 877, 0 125 522 beschrieben.
[0052] Liegen mehrere Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung vor, so können
sich diese hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, insbesondere was Art und Menge der
Silberhalogenidkörnchen betrifft unterscheiden. Im allgemeinen wird die Teilschicht
mit höherer Empfindlichkeit von Träger entfernter angeordnet sein als die Teilschicht
mit geringerer Empfindlichkeit. Teilschichten gleicher spektraler Sensibilisierung
können zueinander benachbart oder durch andere Schichten, z.B. durch Schichten anderer
spektraler Sensibilisierung getrennt sein. So können z.B. alle hochempfindlichen und
alle niedrigempfindlichen Schichten jeweils zu einem Schichtpaket zusammengefaßt sein
(DE-A-19 58 709, DE-A-25 30 645, DE-A-26 22 922).
[0053] Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht absorbierende Verbindungen, Weißtöner,
Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel, Antioxidantien,
D
Min-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilisierung
sowie zur Verringerung des Farbschleiers, Weichmacher (Latices), Biocide und anderes
enthalten.
[0054] Es können auch ultraviolettabsorbierende Kuppler (wie Blaugrünkuppler des α-Naphtholtyps)
und ultraviolettabsorbierende Polymere verwendet werden. Diese Ultraviolettabsorbentien
können durch Beizen in einer speziellen Schicht fixiert sein.
[0055] Für sichtbares Licht geeignete Filterfarbstoffe umfassen Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe,
Styrylfarbstoffe, Merocyaninfarbstoffe, Cyaninfarbstoffe und Azofarbstoffe. Von diesen
Farbstoffen werden Oxonolfarbstoffe, Hemioxonolfarbstoffe und Merocyaninfarbstoffe
besonders vorteilhaft verwendet.
[0056] Geeignete Weißtöner sind z.B. in Research Disclosure 17 643 (Dez. 1978), Kapitel
V, in US-A-2 632 701, 3 269 840 und in GB-A-852 075 und 1 319 763 beschrieben.
[0057] Bestimmte Bindemittelschichten, insbesondere die vom Träger am weitesten entfernte
Schicht, aber auch gelegentlich Zwischenschichten, insbesondere, wenn sie während
der Herstellung die vom Träger am weitesten entfernte Schicht darstellen, können fotografisch
inerte Teilchen anorganischer oder organischer Natur enthalten, z.B. als Mattierungsmittel
oder als Abstandshalter (DE-A-33 31 542, DE-A-34 24 893, Research Disclosure 17 643,
(Dez. 1978), Kapitel XVI).
[0058] Der mittlere Teilchendurchmesser der Abstandshalter liegt insbesondere im Bereich
von 0,2 bis 10 µm. Die Abstandshalter sind wasserunlöslich und können alkaliunlöslich
oder alkalilöslich sein, wobei die alkalilöslichen im allgemeinen im alkalischen Entwicklungsbad
aus dem fotografischen Material entfernt werden. Beispiele für geeignete Polymere
sind Polymethylmethacrylat, Copolymere aus Acrylsäure und Methylmethacrylat sowie
Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat.
[0059] Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilität sowie zur
Verringerung des Farbschleiers (Research Disclosure 17 643 (Dez. 1978), Kapitel VII)
können den folgenden chemischen Stoffklassen angehören: Hydrochinone, 6-Hydroxychromane,
5-Hydroxycumarane, Spirochromane, Spiroindane, p-Alkoxyphenole, sterische gehinderte
Phenole, Gallussäurederivate, Methylendioxybenzole, Aminophenole, sterisch gehinderte
Amine, Derivate mit veresterten oder verätherten phenolischen Hydroxylgruppen, Metallkomplexe.
[0060] Verbindungen, die sowohl eine sterisch gehinderte Amin-Partialstruktur als auch eine
sterisch gehinderte Phenol-Partialstruktur in einem Molekül aufweisen (US-A-4 268
593), sind besonders wirksam zur Verhinderung der Beeinträchtigung von gelben Farbbildern
als Folge der Entwicklung von Wärme, Feuchtigkeit und Licht. Um die Beeinträchtigung
von purpurroten Farbbildern, insbesondere ihre Beeinträchtigung als Folge der Einwirkung
von Licht, zu verhindern, sind Spiroindane (JP-A-159 644/81) und Chromane, die durch
Hydrochinondiether oder -monoether substituiert sind (JP-A-89 835/80) besonders wirksam.
[0061] Die Schichten des fotografischen Materials können mit den üblichen Härtungsmitteln
gehärtet werden. Geeignete Härtungsmittel sind z.B. Formaldehyd, Glutaraldehyd und
ähnliche Aldehydverbindungen, Diacetyl, Cyclopentadion und ähnliche Ketonverbindungen,
Bis-(2-chlorethylharnstoff), 2-Hydroxy-4,6-dichlor-1,3,5-triazin und andere Verbindungen,
die reaktives Halogen enthalten (US-A-3 288 775, US-A-2 732 303, GB-A-974 723 und
GB-A-1 167 207), Divinylsulfonverbindungen, 5-Acetyl-1,3-diacryloylhexahydro-1,3,5-triazin
und andere Verbindungen, die eine reaktive Olefinbindung enthalten (US-A-3 635 718,
US-A-3 232 763 und GB-A-994 869); N-Hydroxymethylphthalimid und andere N-Methylolverbindungen
(US-A-2 732 316 und US-A-2 586 168); Isocyanate (US-A-3 103 437); Aziridinverbindungen
(US-A-3 017 280 und US-A-2 983 611); Säurederivate (US-A-2 725 294 und US-A-2 725
295); Verbindungen vom Carbodiimidtyp (US-A-3 100 704); Carbamoylpyridiniumsalze (DE-A-22
25 230 und DE-A-24 39 551); Carbamoyloxypyridiniumverbindungen (DE-A-24 08 814); Verbindungen
mit einer Phosphor-Halogen-Bindung (JP-A-113 929/83); N-Carbonyloximid-Verbindungen
(JP-A-43353/81); N-Sulfonyloximido-Verbindungen (US-A-4 111 926), Dihydrochinolinverbindungen
(US-A-4 013 468), 2-Sulfonyloxypyridiniumsalze (JP-A-110 762/81), Formamidiniumsalze
(EP-A-0 162 308), Verbindungen mit zwei oder mehr N-Acyloximino-Gruppen (US-A-4 052
373), Epoxyverbindungen (US-A-3 091 537), Verbindungen vom Isoxazoltyp (US-A-3 321
313 und US-A-3 543 292); Halogencarboxyaldehyde, wie Mucochlorsäure; Dioxanderivate,
wie Dihydroxydioxan und Di-chlordioxan; und anorganische Härter, wie Chromalaun und
Zirkonsulfat.
[0062] Die Härtung kann in bekannter Weise dadurch bewirkt werden, daß das Härtungsmittel
der Gießlösung für die zu hartende Schicht zugesetzt wird, oder dadurch, daß die zu
härtende Schicht mit einer Schicht überschichtet wird, die ein diffusionsfähiges Härtungsmittel
enthält.
[0063] Unter den aufgeführten Klassen gibt es langsam wirkende und schnell wirkende Härtungsmittel
sowie sogenannte Soforthärter, die besonders vorteilhaft sind. Unter Soforthärtern
werden Verbindungen verstanden, die geeignete Bindemittel so vernetzen, daß unmittelbar
nach Beguß, spätestens nach 24 Stunden, vorzugsweise spätestens nach 8 Stunden die
Härtung so weit abgeschlossen ist, daß keine weitere durch die Vernetzungsreaktion
bedingte Änderung der Sensitometrie und der Quellung des Schichtverbandes auftritt.
Unter Quellung wird die Differenz von Naßschichtdicke und Trockenschichtdicke bei
der wäßrigen Verarbeitung des Films verstanden (Photogr. Sci., Eng. 8 (1964), 275;
Photogr. Sci. Eng. (1972), 449).
[0064] Bei diesen mit Gelatine sehr schnell reagierenden Härtungsmitteln handelt es sich
z.B. um Carbamoylpyridiniumsalze, die mit freien Carboxylgruppen der Gelatine zu reagieren
vermögen, so daß letztere mit freien Aminogruppen der Gelatine unter Ausbildung von
Peptidbindungen und Vernetzung der Gelatine reagieren.
[0065] Farbfotografische Negativmaterialien werden üblicherweise durch Entwickeln, Bleichen,
Fixieren und Wässern oder durch Entwickeln, Bleichen, Fixieren und Stabilisieren ohne
nachfolgende Wässerung verarbeitet, wobei Bleichen und Fixieren zu einem Verarbeitungsschritt
zusammengefaßt sein können. Als Farbentwicklerverbindung lassen sich sämtliche Entwicklerverbindungen
verwenden, die die Fähigkeit besitzen, in Form ihres Oxidationsproduktes mit Farbkupplern
zu Azomethin- bzw. Indophenolfarbstoffen zu reagieren. Geeignete Farbentwicklerverbindungen
sind aromatische, mindestens eine primäre Aminogruppe enthaltende Verbindungen vom
p-Phenylendiamintyp, beispielsweise N,N-Dialkyl-p-phenylendiamine wie N,N-Diethyl-p-phenylendiamin,
1-(N-Ethyl-N-methansulfonamidoethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin, 1-(N-Ethyl-N-hydroxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin
und 1-(N-Ethyl-N-methoxyethyl)-3-methyl-p-phenylendiamin. Weitere brauchbare Farbentwickler
sind beispielsweise in J. Amer. Chem. Soc.
73, 3106 (1951) und G. Haist, Modern Photographic Processing, 1979, John Wiley and Sons,
New York, Seite 545 ff. beschrieben.
[0066] Nach der Farbentwicklung kann ein saures Stoppbad oder eine Wässerung folgen.
[0067] Üblicherweise wird das Material unmittelbar nach der Farbentwicklung gebleicht und
fixiert. Als Bleichmittel können z.B. Fe(III)-Salze und Fe(III)-Komplexsalze wie Ferricyanide,
Dichromate, wasserlösliche Kobaltkomplexe verwendet werden. Besonders bevorzugt sind
Eisen-(III)-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbesondere z.B. von Ethylendiamintetraessigsäure,
Propylendiamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure, Nitrilotriessigsäure,
Iminodiessigsäure, N-Hydroxyethyl-ethylendiamintriessigsäure, Alkyliminodicarbonsäuren
und von entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignet als Bleichmittel sind weiterhin Persulfate
und Peroxide, z.B. Wasserstoffperoxid.
[0068] Auf das Bleichfixierbad oder Fixierbad folgt meist eine Wässerung, die als Gegenstromwässerung
ausgeführt ist oder aus mehreren Tanks mit eigener Wasserzufuhr besteht.
[0069] Günstige Ergebnisse können bei Verwendung eines darauf folgenden Schlußbades, das
keinen oder nur wenig Formaldehyd enthält, erhalten werden.
[0070] Die Wässerung kann aber durch ein Stabilisierbad vollständig ersetzt werden, das
üblicherweise im Gegenstrom geführt wird. Dieses Stabilisierbad übernimmt bei Formaldehydzusatz
auch die Funktion eines Schlußbades.
Beispiel 1
[0071] Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial für die Colornegativfarbentwicklung
wurde hergestellt (Schichtaufbau 1A), indem auf einen transparenten Schichtträger
aus Cellulosetriacetat die folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge aufgetragen
wurden. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf 1 m
2. Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen AgNO
3 angegeben; die Silberhalogenide werden mit 0,5 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetraazainden
pro Mol AgNO
3 stabilisiert.
1. Schicht (Antihalo-Schicht)
- 0,3 g
- schwarzes kolloidales Silber
- 1,2 g
- Gelatine
- 0,4 g
- UV-Absorber UV 1
- 0,02 g
- Trikresylphosphat (TKP)
2. Schicht (Zwischenschicht)
- 0,25 g
- AgNO3 einer AgBrI-Emulsion, mittlerer Korndurchmesser 0,07 µm, 0,5 Mol-% AgI
- 1,0 g
- Gelatine
3. Schicht (niedrig-rotempfindliche Schicht)
- 2,7 g
- AgNO3 einer spektral rotsensibilisierten Ag(Br,I)-Emulsion mit 4 Mol-% Iodid, mittlerer
Korndurchmesser 0,5 µm
- 2,0 g
- Gelatine
- 0,88 g
- farbloser Kuppler C-1
- 0,02 g
- DIR-Kuppler D-1
- 0,05 g
- farbiger Kuppler RC-1
- 0,07 g
- farbiger Kuppler YC-1
- 0,75 g
- TKP
4. Schicht (hoch-rotempfindliche Schicht)
- 2,2 g
- AgNO3 der spektral rotsensibilisierten Ag(Br,I)-Emulsion, 12 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser
1,0 µm
- 1,8 g
- Gelatine
- 0,19 g
- farbloser Kuppler C-2
- 0,17 g
- TKP
5. Schicht (Zwischenschicht)
- 0,4 g
- Gelatine
- 0,15 g
- Weißkuppler W-1
- 0,06 g
- Al-Salz der Aurintricarbonsäure
6. Schicht (niedrig-grünempfindliche Schicht)
- 1,9 g
- AgNO3 einer spektral grünsensibilisierten Ag(Br,I)-Emulsion, 4 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser
0,35 µm
- 1,8 g
- Gelatine
- 0,54 g
- farbloser Kuppler M-1
- 0,24 g
- DIR-Kuppler D-1
- 0,065 g
- farbiger Kuppler YM-1
- 0,6 g
- TKP
7. Schicht (hoch-grünempfindliche Schicht)
- 1,25 g
- AgNO3 einer spektral grünsensibilisierten Ag(Br,I)-Emulsion, 9 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser
0,8 µm 1,1 g Gelatine
- 0,195 g
- farbloser Kuppler M-2
- 0,05 g
- farbiger Kuppler YM-2
- 0,245 g
- TKP
8. Schicht (Gelbfilterschicht)
- 0,09 g
- gelbes kolloidales Silber
- 0,25 g
- Gelatine
- 0,08 g
- Scavenger SC1
- 0,40 g
- Formaldehydfänger FF-1
- 0,08 g
- TKP
9. Schicht (niedrig-blauempfindliche Schicht)
- 0,9 g
- einer spektral blausensibilisierten Ag(Br,I)-Emulsion, 6 Mol-% Iodid, mittlerer Korndurchmesser
0,6 µm
- 2,2 g
- Gelatine
- 1,1 g
- farbloser Kuppler Y-1
- 0,037 g
- DIR-Kuppler D-1
- 1,14 g
- TKP
10. Schicht (hoch-blauempfindliche Schicht)
- 0,6 g
- AgNO3 einer spektral blausensibilisierten Ag(Br,I)-Emulsion, 10 Mol-% Iodid, mittlerer
Korndurchmesser 1,2 µm,
- 0,6 g
- Gelatine
- 0,2 g
- farbloser Kuppler Y-1
- 0,003 g
- DIR-Kuppler D-1
- 0,22 g
- TKP
11. Schicht (Mikrat-Schicht)
- 0,06 g
- AgNO3 einer Mikrat-Ag(Br,I)-Emulsion, mittlerer Korndurchmesser 0,06 µm, 0,5 Mol-% Iodid
- 1 g
- Gelatine
- 0,3 g
- UV-Absorber UV-2
- 0,3 g
- TKP
12. Schicht (Schutz- und Härtungsschicht)
- 0,25 g
- Gelatine
- 0,75 g
- Härtungsmittel der Formel

so daß der Gesamtschichtaufbau nach der Härtung einen Quellfaktor ≦ 3,5 hatte.
[0073] Nach Aufbelichten eines Graukeils wird das Material nach einem Color-Negativ-Verfahren
verarbeitet, das im "The Britisch Journal of Photography" 1974, Seiten 597 und 598
beschrieben ist.
[0074] Bei den Schichtaufbauten 1B-1H wurde in die 10. Schicht zusätzlich ein Blaugrün-Kuppler
in einer Menge von 20 mg/m
2 gegeben. Die Kuppler und die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
Tabelle 1
Material |
Kuppler |
relative Empfindlichkeit Blau |
relative Empfindlichtkeit Rot |
Körnigkeit Gelb*) |
Körnigkeit Blaugrün*) |
|
1A |
- |
100 |
100 |
20 |
15 |
Vergleich |
1B |
C-3 |
98 |
102 |
19 |
15 |
Vergleich |
1C |
C-4 |
102 |
104 |
21 |
16 |
Vergleich |
1D |
C-3, C-5 |
101 |
103 |
20 |
16 |
Vergleich |
1E |
BG-1 |
101 |
109 |
21 |
15 |
Erfindung |
1F |
BG-3 |
99 |
106 |
18 |
14 |
Erfindung |
1G |
BG-4 |
102 |
110 |
20 |
15 |
Erfindung |
1H |
BG-1, BG-3 |
101 |
108 |
19 |
15 |
Erfindung |
*)Körnigkeit (RMS) bei Dichte 0,4 über Schleier, Werte x 1000 |
[0075] In den Materialien 1D und 1H wurden von den Kupplern C-3, C-5, BG-1 und BG-3 jeweils
10 mg/m
2 eingesetzt.
[0076] Zusätzlich in Beispiel 1 verwendete Verbindungen:

[0077] Wie man sieht, erfolgt bei den erfindungsgemäßen Materialien eine Verbesserung der
Empfindlichkeits-/Körnigkeits-Relation für Blaugrün ohne Verschlechterung der Blau-Empfindlichkeit.
Beispiel 2
[0078] Bei den Schichtaufbauten 2B-2E wurde in die 10. Schicht zusätzlich ein Purpur-Kuppler
in einer Menge von 20 mg/m
2 gegeben. Die Kuppler und die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
Tabelle 2
Material |
Kuppler |
relative Empfindlichkeit Blau |
relative Empfindlichtkeit Grün |
Körnigkeit Gelb*) |
Körnigkeit Purpur*) |
|
2A=1A |
- |
100 |
100 |
20 |
14 |
Vergleich |
2B |
M-3 |
99 |
99 |
19 |
14 |
Vergleich |
2C |
M-4 |
102 |
100 |
20 |
15 |
Vergleich |
2D |
PP-1 |
101 |
109 |
20 |
15 |
Erfindung |
2E |
PP-2 |
101 |
106 |
19 |
14 |
Erfindung |
*)Körnigkeit (RMS) bei Dichte 0,4 über Schleier, Werte x 1000 |
[0079] Zusätzlich in Beispiel 2 verwendete Verbindungen:

[0080] Wie man sieht, erfolgt bei den erfindungsgemäßen Materialien eine Verbesserung der
Empfindlichkeits-/Körnigkeits-Relation für Purpur ohne Verschlechterung der Blau-Empfindlichkeit.
Beispiel 3
[0081] Bei den Schichtaufbauten 3B und 3C wurde in die 11. Schicht zusätzlich ein Blaugrün-Kuppler
in einer Menge von 35 mg/m
2 gegeben. Die Kuppler und die Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargestellt.
Tabelle 3
Material |
Kuppler |
relative Empfindlichkeit Blau |
relative Empfindlichtkeit Rot |
Körnigkeit Gelb*) |
Körnigkeit Blaugrün*) |
|
3A=1A |
- |
100 |
100 |
20 |
16 |
Vergleich |
3B |
C-3 |
98 |
102 |
19 |
16 |
Vergleich |
3C |
BG-1 |
101 |
109 |
21 |
15 |
Erfindung |
*)Körnigkeit (RMS) bei Dichte 0,4 über Schleier, Werte x 1000 |
[0082] Wie man sieht, erfolgt bei den erfindungsgemäßen Materialien eine Verbesserung der
Empfindlichkeits-/Körnigkeits-Relation für Blaugrün ohne Verschlechterung der Blau-Empfindlichkeit.
Beispiel 4
[0083] Im Schichtaufbau 4A ist die 8. Schicht gegenüber Schichtaufbau 1A wie folgt zusammengesetzt:
8. Schicht (Gelbfilterschicht)
- 0,25 g
- Gelatine
- 0,05 g
- Gelbfarbstoff GF-1
- 0,08 g
- Scavenger SC-1
- 0,40 g
- Formaldehydfänger FF-1
- 0,08 g
- TKP

[0084] Bei dem Schichtaufbau 4B wurde in die 10. Schicht zusätzlich ein Purpur-Kupler und
ein Blaugrün-Kuppler in einer Menge von je 20 mg/m
2 gegeben. Die Kuppler und die Ergebnisse sind in Tabelle 4 dargestellt.
Tabelle 4
Material |
Kuppler |
rel. Empfindlichkeit |
Körnigkeit*) |
|
|
|
Blau |
Grün |
Rot |
Gelb |
Purpur |
Blaugrün |
|
4A |
- |
100 |
100 |
100 |
20 |
14 |
16 |
Vergleich |
4B |
BG-1,PP-1 |
101 |
106 |
106 |
19 |
14 |
15 |
Erfindung |
*)Körnigkeit (RMS) bei Dichte 0,4 über Schleier, Werte x 1000 |
[0085] Wie man sieht, erfolgt bei den erfindungsgemäßen Materialien eine Verbesserung der
Empfindlichkeits-/Körnigkeits-Relation für Purpur und Blaugrün ohne Verschlechterung
der Blau-Empfindlichkeit.