[0001] Die Erfindung betrifft ein Liegemöbel mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches
1.
[0002] Ein solches Liegemöbel ist Gegenstand der DE-37 00 762.
[0003] Bei diesem Liegemöbel ist an einem ortsfesten Gestell ein Pendelrahmen über mehrere
Hänge- oder Suspensionselemente horizontal pendelnd aufgehängt und mit einer Amplitudenbegrenzung
versehen. Bei der dort bevorzugten Verwendung eines Bügels als Suspensionselement
ergibt sich eine Schwingbewegung in eine Richtung quer zu einer Längsachse des Liegemöbels.
Durch die gezeigte Konstruktion lässt sich die Amplitude der Schwingbewegung individuell
einstellen. Weitere dort gezeigte Suspensionselemente ermöglichen eine amplitudenbegrenzte
Schwingbewegung in beliebige horizontale Richtungen und sind von gestreckter, im wesentlichen
zylindrischer Form.
[0004] Liegemöbel nach vorhergehendem Stand der Technik, wie er durch die DE-OS 36 28 383
und 32 29 934 wiedergegeben wird, weisen ebenfalls Suspensionselemente von zylinderähnlicher
Form auf. Die Amplitudenbegrenzung ist bei diesen Systemen entweder nicht einstellbar
oder wird durch ein separates Gegenpendel bewirkt.
[0005] Alle vorgenannten Systeme weisen als zusätzliches Merkmal eine Vorrichtung zur Arretierung
des Pendelrahmens am Gestell auf.
[0006] Wiewohl die genannten Vorrichtungen als Bereicherung zum Stand der Technik im Hinblick
auf die Verbesserung von Ruhemöbeln angesehen werden konnten, fehlte den preisgünstigen
Konstruktionen eine optimale Funktionsweise, während optimierte Liegemöbel einen gewissen
herstelltechnischen Aufwand erforderten und sich nur auf Teilmärkten durchsetzen konnten.
[0007] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein besonders einfach aufgebautes
und kostengünstig realisierbares, pendelnd gelagertes und ästhetisch ansprechendes
Liegemöbel zu schaffen. Dieses soll verschiedene moderne schlafphysiologische Erkenntnisse
berücksichtigen, insbesondere die Tatsache, dass Oszillationsbewegungen quer zur Längsachse
einer ruhenden Person schlaffördernd wirken, axial gerichtete Oszillationsbewegungen
hingegen störenden Einfluss auf den Schlaf besitzen. Bei der Auswahl von konstruktiv
erforderlichen Materialien sollten weitere schlafphysiologische Ueberlegungen ebenfalls
berücksichtigt werden. Dies gilt ebenso für Aspekte der Handhabung und der Bedienung
für das Liegemöbel, wie zum Beispiel dessen Anpassbarkeit an individuell gewünschte
Funktionsmerkmale oder die erleichterte Bettenpflege. Die Lösung dieser Aufgabe besteht
darin, dass mindestens zwei Suspensionselemente des Liegemöbels als V-förmiges, zwei
biegbare Suspensionsglieder aufweisendes Suspensionspaar ausgestaltet sind, von denen
jedes zwei gestellfest fixierte und zwei bewegbar angeordnete, jeweils ein annähernd
dreieckförmiges Trapez definierende Endpunkte aufweist, und die Suspensionspaare jeweils
mit ihren bewegbar angeordneten Endpunkten an einem, in verschiedene horizontale Richtungen
schwingfähig beweglichen und den Pendelrahmen unterstützenden Tragelement befestigt
sind. Das erfindungsgemässe Liegemöbel kann vorzugsweise aus nichtmetallischen Werkstoffen,
insbesondere aus Holz hergestellt werden.
[0008] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Die genannten und weitere Aspekte der Erfindung werden detaillierter anhand der Zeichnung
erläutert.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische, schematisierte Ansicht eines Liegemöbelgestells mit aufgesetztem
Pendelrahmen und einer zugehörigen Suspensionskonstruktion gemäss der Erfindung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht von Teilen einer erfindungsgemässen Suspensionskonstruktion;
- Fig. 3
- ein flächiges Tragelement mit einer Querstrebe;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht auf eine kastenförmige Tragelemente-Einfassung für einen Pendelrahmen;
- Fig. 5
- ein in einer Einfassung eingehängtes, nicht arretiertes Tragelement;
- Fig. 6
- ein in einer Einfassung eingehängtes, in einer Bearbeitungsstellung arretiertes Tragelement;
- Fig. 7
- die Ausgestaltung einer Funktionskurve eines Tragelementes mit zugehörigen Positionen
eines Auflauf(Brems-) und Raststiftes;
- Fig. 8
- ein in einer Einfassung eingehängtes Tragelement in einer stabil verrasteten Position;
- Fig. 9
- eine stirnseitige Ansicht für zwei Liegemöbel, kombiniert zu einem Doppelbett;
- Fig. 10
- eine Verriegelungseinheit zur Arretierung eines Tragelementes und
- Fig. 11
- eine Verriegelungseinheit gemäss Fig. 10 im Eingriff mit einem Arretierungsstift,
in perspektivischer Darstellung.
[0011] Die in Fig. 1 schematisiert gezeigte Anordnung eines Liegemöbelgestells mit aufgesetztem
Pendelrahmen 1 zur schwingfähigen Lagerung einer Bettstatt weist eine Umrahmung 11
für eine Matratze oder Polsterung auf. Eine zugehörige, nicht gezeigte Untermatratze
lagert beispielsweise auf Verbindungsholmen 30, welche zwei parallel zueinander stehende
Tragelemente 2 und 3 miteinander verbinden. Die Tragelemente sind von im wesentlichen
flächiger Gestalt und weisen bevorzugt eine annähernd rechteckige Grundfläche und
einen rechteckigen oder T-förmigen Querschnitt auf; sie sind praktisch senkrecht zu
einer Längsachse des Liegemöbels oder des Pendelrahmens ausgerichtet. Diese Achse
wird im folgenden vereinfacht auch als Längsachse bezeichnet. Die Tragelemente weisen
dabei einen Abstand voneinander auf, welcher geringer ist als die Längsdimension von
Matratze oder Untermatratze. Gemäss der Erfindung sind die Tragelemente an der Kopf-
bzw. Fussseite des Liegemöbels jeweils in einer ummantelnden Einfassung 5, 6 angeordnet,
von denen jeweilige Seitenwände 5', 5" und 6', 6" gezeigt sind. Die Einfassungen sind
mit einem Verbindungsholm 4 miteinander verbunden, so dass sich ein gegen Verkippen
gesichertes Gestell ergibt. In unbelastetem, neutralem Zustand des Liegemöbels befinden
sich die Tragelemente jeweils auf einer Symmetrieebene, d.h. mittig in einer zugehörigen
Einfassung 5, 6 und werden dort gehaltert mittels der Suspensionspaare 7,7', 8,8',
9,9' und 10,10'. Die Suspensionspaare können, wie gezeigt, als Suspensionsseilpaare
ausgeführt sein.
[0012] Durch die erfindungsgemässe Wahl der Auf hänge- und Abspannpunkte für die Suspensionspaare,
welche bevorzugt schrägliegende Dreiecke oder Trapeze definieren, befindet sich das
Liegemöbel in einer stabilen Gleichgewichtsposition (vgl. Fig. 5). Aus dieser kann
es durch horizontal wirkende Kräfte verschoben werden und von selbst in seine Gleichgewichtsstellung
zurückkehren. Da das gesamte Gewicht von Bettstatt und einer darauf befindlichen Person
auf die aussenliegenden Aufhängungspunkte der einzelnen Suspensionsglieder übertragen
wird (in der gezeigten Anordnung insgesamt vier Suspensionspaare), ist für diese eine
entsprechend stabile Befestigung vorgesehen. In der gezeigten Lösung sind für die
Aufhängungspunkte geeignete Positionen in den bevorzugt aus flächigen Werkstücken,
z.B. Sperrholzbrettern gefertigten Einfassungen 5, 6 vorgesehen. Die gezeigte Anordnung
kann besonders schmal und platzsparend ausgeführt werden und erfordert nur vergleichsweise
geringen Materialaufwand, da die Einfassungen 5, 6 nur aus Seitenwänden 5', 6' und
stirnseitigen Seitenwänden 5" bzw. 6" und zugehörigen Bodenflächen bestehen. Die gezeigte
Suspensionskonstruktion kann somit in vergleichsweise wenig Arbeitsschritten grösstenteils
aus dem Werkstoff Holz hergestellt werden und benötigt, sofern für die Suspensionspaare
bzw. -seile ein Kunststoffmaterial gewählt wird, praktisch keine Metallbestandteile.
Eine besonders materialsparende Seitenwand 5' wird in Fig. 4 gezeigt.
[0013] Die erfindungsgemäss vorgesehene Suspensionskonstruktion bewirkt somit bei einer
Querauslenkung des Pendelrahmens (Horizontalbewegung quer zur Längsachse des Liegemöbels)
eine hohe Nachgiebigkeit bzw. erzeugt dann nur vergleichsweise geringe Rückstellkräfte.
Die Rückstellkräfte werden durch die Geometrie der Befestigungspunkte für die Suspensionspaare
bzw. -seile festgelegt. Im Vergleich dazu ist die Nachgiebigkeit des Pendelrahmens
parallel zur genannten Längsachse wesentlich geringer. Auslenkungen in diese Richtung
ergeben deshalb höhere Rückstellkräfte. Ein erfindungsgemässer Pendelrahmen besitzt
damit in bezug auf Auslenkungen in Horizontalrichtung unterschiedliche, durch die
Suspensionspaare bedingte Nachgiebigkeiten und schwingt daher eher quer zur Längsachse
und erfüllt damit eine besonders wichtige moderne schlafphysiologische Anforderung.
[0014] Weitere konstruktive Details zur erfindungsgemässen Suspensionskonstruktion zeigt
Fig. 2. Seitenwände 5' der Einfassung 5 sind durch das Bodenbrett 28 sowie die in
Fig. 1 gezeigten stirnseitigen Seitenwände 5'' voneinander beabstandet. Bohrungen
21, 22 dienen ebenso wie die auf der gegenüberliegenden Seite der Einfassung befindlichen
Bohrungen 24, 25 zur Durchführung oder Befestigung der Suspensionspaare 7,7'; 8, 8'.
Die Suspensionspaare bestehen aus Kunststoff oder Metall und weisen eine geeignete
Tragkraft und Biegefestigkeit auf. In einer konstruktiv besonders einfachen Ausgestaltung
der Erfindung wird ein Suspensions-seil unbefestigt durch die Bohrung 23 des Tragelementes
2 geführt oder dort z.B. mittels Knoten befestigt. Anstelle von Suspensionsseilen
kann wahlweise auf andere, auf Zug beanspruchbare Konstruktionselemente zurückgegriffen
werden, z.B. in Form von Bändern mit eher rechteckigem Querschnitt.
[0015] Ebenso können die einzelnen biegbaren Suspensionsglieder eines Suspensionspaares
monofil oder drahtförmig oder gegebenenfalls als elastisches Massivteil ausgeführt
sein.
[0016] Die Nachgiebigkeit für eine Horizontalbewegung des Pendelrahmens quer zur Längsachse
wird im wesentlichen durch die Höhendifferenz zwischen Aufspannungs-Bohrungen 21,
22 und Abspann-Bohrung 23 in Sinne eines physikalischen Pendels vorgegeben, hängt
darüber hinaus aber auch vom Unterschied der Entfernungen zwischen den Bohrungen 23
und 26 sowie 22 und 25 ab (bzw. den zugehörigen Bohrungen 21 und 24), welche, in Richtung
der Längsachse gesehen, ein trapezförmiges Gelenk aufspannen. Durch die vorgesehene
Aufhängung wird darüber hinaus der Oszillationsbewegung quer zur Längsachse eine minimale
Drehbewegung der Unter- und Obermatratzen und einer auf diesen liegenden Person überlagert
(maximal etwa 5°), ähnlich der Dreh- und Schaukelbewegung bei einer Kinderwiege. Durch
die vorgesehene Aufhängung ist ein Tragelement 2 also bevorzugt in einer mittleren
Ebene zwischen den Seitenwänden 5' der gezeigten Einfassung 5 bewegbar und wird mittels
des Verbindungsholms 30 (Fig. 1) an einer Kippbewegung um eine Querachse gehindert.
Bei einer lateralen Verschiebung des Tragelementes 2 in Richtung der genannten Längsachse
werden Suspensionspaare, die dort beispielsweise unverrückbar angebracht sind, einseitig
entlastet und auf der jeweils anderen Seite zusätzlich belastet. Beispielsweise werden
bei einer Bewegung von Tragelement 2 und zugehöriger Querstrebe 29 nach links in Fig.
2 die Suspensionsglieder 7 und 8 zunächst entlastet, bis die Suspensionsglieder 7'
und 8' sämtliche horizontal und vertikal wirkenden Kräfte aufnehmen, so dass bei weiterer
Krafteinleitung in Richtung der Längsachse (nach links) das Tragelement angehoben
wird und dabei durch die Suspensionsglieder 7' und 8' zwangsgeführt wird. Auf diese
Weise stellen sich relativ grosse, rücktreibende Kräfte ein, und die Nachgiebigkeit
des Tragelements bei Horizontalbewegung ist in Richtung der Längsachse weniger ausgeprägt.
[0017] Bei unwillkürlichen Bewegungen einer auf dem Liegemöbel ruhenden Person schwingt
der Pendelrahmen daher weniger in Längsrichtung, sondern bevorzugt quer dazu. Die
pendelnde Bewegung (Oszillation) in zwei senkrecht zueinander orientierte horizontale
Richtungen wird jedoch durch vorhandene Reibungskräfte in den Suspensionsgliedern,
insbesondere bei Suspensionsseilen, bzw. deren Aufhängungen gedämpft. Eine solche
Dämpfung kann durch Wahl geeignet hergestellten Seilmaterials verstärkt werden, sofern
eine schnell ausklingende Oszillationsbewegung bevorzugt wird. Werden die als Seile
ausgeführten Glieder des Suspensionspaares 7, 7' ohne weitere Befestigung durch eine
Bohrung 23 geführt, ergeben sich besonders hohe Dämpfungswerte für Oszillationsbewegungen
des Liegemöbels parallel zur Längsachse.
[0018] Eine Suspensionsanordnung für einen schwingfähig aufgehängten Pendelrahmen gemäss
der Erfindung besitzt den weiteren Vorteil, dass zusätzliche Funktionen zur Komfortverbesserung
des Liegemöbels mit wenig herstelltechnischem Aufwand realisierbar sind. Dies betrifft
z.B. die Bereitstellung verschiedener Rastpositionen, bei denen der Pendelrahmen und
eine auf diesem befindliche Bettstatt soweit mit dem Gestell verrastet ist, dass keine
Oszillationsbewegungen in horizontale Richtung mehr stattfinden können. Eine der vorgesehenen
Raststellungen dient zur erleichterten Bettenpflege. In einer anderen Raststellung
wird das Liegemöbel insgesamt oder teilweise am Schwingen gehindert. Eine weitere
Raststellung ist dazu vorgesehen, zwei in unmittelbarer Nähe nebeneinander angeordnete
Liegemöbel zu einem Doppelbett mit einheitlicher Liegefläche zusammenzustellen. Eine
andere, speziell durch die Tragelemente ausführbare Funktion besteht darin, eine Oszillationsbegrenzung
bzw. Auflauffunktion vorzusehen, so dass ein horizontal schwingendes Liegemöbel bei
Ueberschreiten einer maximalen Auslenkung nicht abrupt, sondern mit erhöhter Dämpfung
gebremst und bezüglich seiner Schwingamplitude limitiert wird. Die Realisierung der
genannten Funktionen erfordert nur geringfügigen herstelltechnischen Aufwand, wie
aus Fig. 3 und den Folgefiguren ersichtlich, und beruht unter anderem darauf, dass
ein Tragelement mit mechanischen, in Form von Aussparungen ausgestalteten Steuerkurven
versehen ist.
[0019] Fig. 3 zeigt eine Ansicht auf ein Tragelement 2 in Längsrichtung des Liegemöbels.
Zwischen zwei in Längsrichtung verlaufenden, in Fig. 3 im Querschnitt gezeichneten
Verbindungsholmen 30, 30', die als Auflagemöglichkeit für eine Untermatratze dienen,
ist eine Querstrebe 29 befestigt, an welcher ihrerseits ein Tragelement 2 befestigt
ist. Das Tragelement 2 besteht aus einer konturierten Platte aus Sperrholz oder einem
ähnlichen Material. Diese weist eine Kontur für eine Aussparung 35 oder 36 auf. Durch
die Aussparung können (hier nicht gezeigte) Funktionsgestänge oder andere Betätigungsvorrichtungen
hindurchgeführt werden. In der Aussparung können weiterhin Arretierungsvorrichtungen
oder -elemente angeordnet sein, welche an einer Befestigungsfläche 37 befestigt sind.
[0020] Die Seitenwände 5', 6' einer Einfassung für ein Tragelement, wie in Fig. 4 gezeigt,
können mit Aussparungen (Konturabschnitte 43, 44, 45) oder Durchbrüchen versehen sein,
so dass das Innenvolumen einer Einfassung besser zugänglich ist. Eine weitere Aussparung
51 ist aus kinematischen Gründen vorgesehen, um die Relativbewegung einer Arretierungseinheit
gegenüber einer Einfassung nicht zu behindern. Fig. 4 zeigt darüber hinaus die bereits
erwähnten Bohrungen 22, 25 für die Befestigung von Suspensionsseilen. Bevorzugt werden
in den Seitenwänden Stifte oder Bolzen 47, 48, 50 eingelassen, die parallel zur Längsachse
des Liegemöbels orientiert sind. Sie sind für Limitierungs- sowie Arretierungsfunktionen
für den Pendelrahmen vorgesehen, wie dies an untenstehender Stelle anhand der Fig.
8 bis 11 noch erläutert wird.
[0021] Fig. 5 zeigt, in Richtung einer Längsachse des Liegemöbels gesehen, die Kombination
eines hängenden Tragelementes 2 mit einer zugehörigen Einfassung 5. Das Tragelement
befindet sich dabei mittig zwischen zwei Seitenwänden einer Einfassung in seiner neutralen,
seitlich nicht ausgelenkten Position und in stabiler Gleichgewichtslage. Aus dieser
kann es, wie bereits beschrieben, durch horizontal wirkende Kräfte ausgelenkt werden.
[0022] Von besonderer erfindungsgemässer Bedeutung sind die konturierten Ausnehmungen in
Form einer Kontur 33 und einer Auflaufkontur 34 eines Halteelementes, welche im Zusammenspiel
mit den genannten Stiften 47, 50 zusammenwirken. Dieses Zusammenspiel betrifft insbesondere
den Bewegungsablauf und die bereits genannten Arretierungsfunktionen für den Pendelrahmen
bei dessen Oszillationen um die Längsachse des Liegemöbels, wobei die Kontur 33 und
die Auflaufkontur 34 des Tragelementes 2 normalerweise um die Stifte 47 bzw. 50 greifen.
Die Stifte sind senkrecht zum Tragelement orientiert. Mittels der vergleichsweise
einfach herzustellenden Ausnehmungen ergeben sich erfindungsgemäss vorgesehene Brems-,
Anschlags- oder Verrastungsfunktionen durch das Zusammenwirken eines Stiftes 47, 50
mit dem Tragelement 2. Auf diese Weise kann der Pendelrahmen effektiv in seiner Schwingbewegung
limitiert oder mittels einer Steuerkurve in eine Arretierungsstellung gebracht werden,
d.h. insgesamt oder teilweise am Schwingen gehindert werden.
[0023] Fig. 6 zeigt das Liegemöbel in einer Position, bei der der pendelrahmen durch die
Interaktion von Stift 47 und Kontur 33 arretiert ist. Es wird dadurch von einer seiner
Längsseiten freier zugänglich, so dass die tägliche Bettenpflege zweier nebeneinanderstehender
Liegemöbel erleichtert wird. Um den Pendelrahmen in die gezeigte Position zu bringen,
wird eine Matratze 58 oder der Pendelrahmen von der Seite, z.B. mit einem Bein, quer
zur Längsachse zur Seite gedrückt, bis der Stift 47 zunächst im Berührungspunkt 62
auf den Konturteil 63 auftrifft (Fig. 7, Position 50 B) und bei seiner weiteren Relativbewegung
gegen die Längsachse das Tragelement und damit den Pendelrahmen anhebt. Der Stift
47 wird schliesslich in Position 50A in der durch Konturteil 70 gebildeten Ausnehmung
an den Berührungspunkt 61 gepresst und verrastet das Tragelement in der in Fig. 7
gezeigten position. Absichtlich in die Gegenrichtung angewendete horizontale Kräfte
von entsprechender Grösse heben das Tragelement 2 erneut an, wodurch der Stift 47
freigegeben wird. Dieser Fall tritt auch bei einer Belastung der dem Stift gegenüberliegenden
Bettkante auf. Der Stift 47 löst sich bei seiner Relativbewegung in Richtung Seitenkante
31 bei Position 50B vom Konturteil 63, so dass das Tragelement 2 wieder frei um seine
Gleichgewichtsposition (Stiftposition 50 G) schwingen kann. Beim freien Schwingen
kann sich der Stift 47 auch jenseits einer durch die Seitenkante 31 gebildeten Grenze
befinden (Stiftposition 50E). Es ist ersichtlich, dass die genannte Schwingbewegung
nur solange ungebremst stattfindet, als der Stift 47 nicht am Berührungspunkt 62 auf
den Konturteil 63 aufläuft. Zu starke, z.B. durch unwillkürliche Bewegungen eines
Benutzers hervorgerufene Oszillationen des Liegemöbels, werden auf diese Weise limitiert.
Wie ebenfalls in Fig. 7 dargestellt, kann der Pendelrahmen in einer symmetrischen
Stellung stabil verrastet werden, wenn ein Tragelement 2 soweit nach oben angehoben
wird, dass der Stift 47 aus seiner Neutral-Position 50 G in eine Rastnut 55 (Konturteil
64) hineingefahren wird und dann die arretierte Position 50 D einnimmt. Auf diese
Arretierungsmöglichkeit kann verzichtet werden, wenn statt dessen eine Verrastung
gewählt wird, welche z.B. auch zur paarweisen Anordnung zweier nebeneinanderstehender
Liegemöbel als Doppelbett vorgesehen ist. Dies wird durch eine weitere Verschiebungs-
und Arretierungseinheit in Form einer Verrastmechanik ermöglicht, wie im folgenden
anhand der Fig. 8, 9, 10 und 11 dargestellt.
[0024] Bei zwei in einem Abstand von ca. 15 cm nebeneinanderstehenden Liegemöbeln gemäss
der Erfindung werden die Tragelemente (jeweils 2, 3) und ein mit diesen in Verbindung
stehender Pendelrahmen mittels einer handbetriebenen oder motorisch betätigten Verschiebungs-
und Arretierungseinheit, z.B. in Form eines als Kurvenscheibe ausgebildeten Knebels
60 (Fig. 9, 10) seitlich gegen eine Einfassung 5A, 5B bis zu einer Verrastungsposition
verschoben und dort arretiert, so dass ein Freiraum zwischen den Liegemöbeln überbrückt
wird und ein Doppelbett mit zusammenhängender Liegefläche entsteht, wie in Fig. 9
gezeigt. In einer solchen Verrastungsposition ist die Oszillationsfähigkeit des pendelrahmens
bevorzugt vollständig unterbunden. Die zugehörige Relativposition zwischen einem Tragelement
2 und einer Einfassung 5, welche durch eine Verschiebungs- und Arretierungseinheit
60 bewirkt wird, wird in Fig. 8 gezeigt.
[0025] Bei Betätigung eines Knebels 60 wird dieser gemäss Fig. 10 zunächst im Uhrzeigersinn
verdreht. Dadurch trifft die Peripherie des Stiftes 48 auf den als Verschiebekontur
72 ausgelegten Rand des Knebels 60, welcher bei weiterer Drehung eine Reaktionskraft
gegen ein zugehöriges Tragelement 2, 3 ausübt und dieses in Richtung des anderen Liegemöbels
verschiebt. Dabei gleitet die Oberfläche von Stift 48 auf der Verschiebekontur 72,
bis eine Verrastungskontur in Form einer Aussparung 75 erreicht ist. Der Stift 48
verrastet sodann in dieser Aussparung und die Drehbewegung des Knebels ist abgeschlossen.
In dieser Position liegt der Stift 48 stabil am Auflagepunkt 73 an; eine Drehung des
Knebels 60 in entgegengesetzter Richtung ist nur unter Aufbringen eines Drehmomentes
möglich. Dieses kann - je nach auf die Untermatratze wirkendem Gewicht - von unterschiedlicher
Grösse sein und auch von der Konturgebung der Aussparung 75 abhängen, speziell vom
Winkel zwischen der Tangente am Auflagepunkt 73 und der Verbindungslinie zwischen
diesem und dem Zentrum 38 der Befestigungsfläche 37.
[0026] Nähere Einzelheiten dazu zeigt Fig. 11 in perspektivischer Ansicht, bei der die Befestigung
des Knebels 60 relativ zu einem Tragelement 2 dargestellt ist und Knebel 60 und Stift
48 in gegeneinander eingeklinkter Verbindung stehen. Wie ersichtlich, ist der Knebel
60 z.B. mittels eines Rohres 80 sowie eines (nicht gezeigten) Betätigungshebels von
einer Stirnseite des Liegemöbels verdrehbar. Für eine ungehinderte Bewegung des Stiftes
48 relativ zum Tragelement 2 ist die bereits genannte Aussparung 35 vorgesehen.
[0027] Eine Verschwenkung des Knebels in Drehpfeilrichtung M löst die mechanische Verbindung
zwischen Tragelement 2 und der zugehörigen Einfassung 5, so dass das Tragelement 2
innerhalb der vorgegebenen Begrenzungen wieder frei schwingen kann.
[0028] Im Rahmen der Erfindung soll es nicht ausgeschlossen sein, das Zusammenspiel der
in einem Tragelement vorgesehenen Brems- und Arretierungskurven mit den in einer gestellfesten
Umfassung vorhandenen zugehörigen Stiften kinematisch umzukehren, so dass beispielsweise
ein Tragelement mit Stiften versehen wird und zugehörige Steuerkurven in der Umfassung
eingebracht werden.
[0029] Gemäss der Erfindung ist es weiterhin möglich, die Verschiebungs- und Arretierungseinheit
sowie weitere vorhandene Bedienelemente des Liegemöbels zur Arretierung des pendelrahmens
optional mit einem hierzu vorgesehenen Elektromotor zu betätigen, so dass jeweils
vorzunehmende Einstellungen zum Arretieren oder Lösen des Pendelrahmens wahlweise
manuell oder motorisch vorgenommen werden können.
1. Liegemöbel mit einem ortsfesten Gestell, an welchem ein Pendelrahmen über mindestens
drei Suspensionselemente im wesentlichen horizontal pendelnd aufgehängt ist, dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens zwei Suspensionselemente als V-förmiges, zwei biegbare
Suspensionsglieder aufweisendes Suspensionspaar ausgestaltet sind, von denen jedes
zwei gestellfest fixierte und zwei bewegbar angeordnete, jeweils ein annähernd dreieckförmiges
Trapez definierende Endpunkte aufweist, und die Suspensionspaare (7,7', 8,8', 9,9',
10,10') jeweils mit ihren bewegbar angeordneten Endpunkten an einem in verschiedene
horizontale Richtungen schwingfähig beweglichen und den Pendelrahmen (1) unterstützenden
Tragelement (2, 3) befestigt sind.
2. Liegemöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragelement (2, 3) von
im wesentlichen flächiger Gestalt und orthogonal zu einer Liegemöbel-Längsachse orientiert
ist.
3. Liegemöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Tragelement (2,
3) eine annähernd rechteckige Grundfläche und einen rechteckigen oder T-förmigen Querschnitt
aufweist.
4. Liegemöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Tragelement
(2, 3) durch eine aus vorzugsweise flächigen Werkstücken hergestellte Einfassung (5,
6) umschlossen wird und an dieser mit Sus-pensionspaaren (7,7', 8,8', 9,9', 10,10')
zur Ausführung von Pendelbewegungen aufgehängt ist.
5. Liegemöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Pendelrahmen
in bezug auf Auslenkungen in Horizontalrichtung unterschiedliche, durch die Suspensionspaare
(7,7', 8,8', 9,9', 10,10') bedingte Nachgiebigkeiten aufweist, wobei die Nachgiebigkeit
für die Auslenkungen in Richtung einer Liegemöbel-Längsachse kleiner ist als die Nachgiebigkeit
in einer senkrecht dazu stehenden Richtung.
6. Liegemöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Pendelrahmen
(1) bei einer im wesentlichen horizontal und quer zur Längsachse des Liegemöbels verlaufenden
Oszillationsbewegung eine Drehbewegung um die genannte Längsachse überlagert ist.
7. Liegemöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Tragelement
(2, 3) oder eine Einfassung (5, 6) mit mechanischen, in Form von Aussparungen ausgestalteten
Steuerkurven, Konturen (33) oder Auflaufkonturen (34) versehen ist.
8. Liegemöbel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine quer zu einer Längsachse
des Liegemöbels orientierte Oszillationsbewegung des Pendelrahmens (1) durch mindestens
eine der Steuerkurven brems-, limitier-oder bedämpfbar ist.
9. Liegemöbel nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Pendelrahmen
(1) quer zu seiner Längsrichtung in eine durch mindestens eine der Steuerkurven vordefinierte
Arretierungsstellung bewegbar ist, bei der die Oszillationsfähigkeit des Pendelrahmens
(1) teilweise oder vollständig unterbunden ist.
10. Liegemöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verschiebungs-
und Arretierungseinheit (60) vorhanden ist, durch welche mindestens eines der mit
dem Pendelrahmen (1) in Verbindung stehenden Tragelemente (2, 3) bis zu einer Verrastungsposition
verschieb- und dort arretierbar ist, bei der die Oszillationsfähigkeit des Pendelrahmens
(1) teilweise oder vollständig unterbunden ist.
11. Liegemöbel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verschiebungs- und
Arretierungseinheit (60) einen mit einer Verschiebekontur (72) und einer Aussparung
(75) versehenen Knebel (60) oder eine Steuerkontur aufweist.
12. Liegemöbel nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebungs-
und Arretierungseinheit manuell oder mittels eines Elektromotors betätigbar ist.
13. Liegemöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass es praktisch
vollständig aus nichtmetallischen Werkstoffen hergestellt ist.
14. Liegemöbelpaar, bestehend aus zwei parallel nebeneinander angeordneten Liegemöbeln
nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der gegenseitige
Abstand der beiden Liegemöbel bei Aktivierung der Verschiebungs- und Arretierungseinheiten
ein Minimum ist.
15. Pendelrahmen für die schwingfähige Halterung von Liegemöbel-Matratzen, gekennzeichnet
durch mindestens zwei Suspensionspaare (7,7', 8,8', 9,9', 10,10'), deren Befestigungspunkte
schrägliegende Dreiecke oder Trapeze definieren und welche an mindestens einem in
horizontale Richtungen beweglichen und schwingfähigen, bevorzugt flächig ausgestaltetem
Tragelement (2, 3) für den Pendelrahmen befestigt sind, welches zu einer Längsachse
des Liegemöbels praktisch senkrecht orientiert ist.
16. Pendelrahmen nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass vier aus Seilen, Bändern
oder Drahtmaterial hergestellte Suspensionspaare (7, 7'; 8,8'; 9,9'; 10,10') vorhanden
sind.