[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Kräuseln von synthetischen Fadenscharen,
-bündeln oder -bändern mit einem Preßwalzenpaar und einer diesem nachgeschalteten
Stauchkammer, die aus zwei parallel zu den Achsen der Walzen ausgerichteten Platten,
von denen ggf. eine zumindest zum Teil gegen die andere zur Verkleinerung des Kammerraumes
verschwenkbar ist, und zwei bis zum Preßwalzenspalt hin den Kammerraum begrenzenden
Seitenwänden besteht, in denen in Höhe des Preßwalzenspaltes jeweils eine den Randbereichen
der Walzenstirnflächen zugeordnete, von einer Verstelleinheit z. B. mit einem Druck
gegen die Walzenstirnflächen beaufschlagte, im allgemeinen zylinderförmig geschnittene
Druckscheibe vorgesehen ist.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist z. B. durch die DE 21 17 393 A1 bekannt. Der Randbereich
zwischen dem Preßwalzenspalt des Einzugswalzenpaares und den zum Verschleiß bestimmten
Druckscheiben ist einer der am schwierigsten zu beherrschenden der ganzen Stauchkammerkräuselvorrichtung.
Durch die Konstruktion ist dafür zu sorgen, daß die durch das Einzugswalzenpaar mit
hohem Druck in die Stauchkammer geförderten Fasern nicht seitlich aus der Vorrichtung
hinausgequetscht werden. Gleichzeitig soll der Verschleiß, der notwendigerweise zwischen
den rotierenden Walzenstirnflächen und der ortsfesten Druckscheibe eintreten muß,
auf ein Minimum reduziert werden, insbesondere aber an der Fläche der Druckscheibe
gleichmäßig sein. Um dies zu erreichen, ist es aus der genannten Offenlegungsschrift
bekannt, die Druckscheibe drehbar zu lagern und sie schrittweise oder kontinuierlich
zu drehen. Auf diese Weise erfolgt der Abrieb an der Stirnseite der Druckscheibe zumindest
gleichmäßig über die Anlagefläche.
[0003] Je nach eingestelltem Druck gegen die Rückseite der Druckscheibe ist dennoch die
Scheibe häufig auszuwechseln, etwa nach 4 - 6 Stunden Betriebszeit. Die Scheibe ist
dann durch eine neue auszutauschen und die gebrauchte in einer z. B. Schleiferei von
den Betriebs- sprich Schleifspuren zu befreien. Dieser Austausch- und Schliefvorgang
ist zwar mehrfach möglich, jedoch ist die Scheibe etwa nach 10 erneuernden Schleifvorgängen
verbraucht und muß dann insgesamt mit ihren rückwärtigen Antriebsbohrungen und den
zum Auswechseln notwendigen Gewindebohrungen an der Umfangsfläche der Druckscheibe
fortgeschmissen werden. Abgesehen davon, daß dies ein hoher Materialverlust ist, muß
auch die Investition der Schleifeinrichtung und die zum Erneuern notwendige Arbeit
und dgl. beachtet werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckscheibe zu entwickeln, an der
der Aufwand des Nachschleifens und damit die Anschaffung der Schleifmaschine mit der
notwendigen Bedienung entfallen kann.
[0005] Ausgehend von einer Vorrichtung anfangs genannter Art ist zur Lösung der gestellten
Aufgabe vorgesehen, daß die Druckscheibe aus einer Trägerscheibe und einem an dieser
befestigten Verschleißelement zusammengesetzt ist.
[0006] Die Idee ist verblüffend einfach, sie hat aber weitreichende Folgen. Die Trägerscheibe
kann aus jedem beliebigen Material hergestellt und immer wieder verwendet werden.
Die Präzisionsarbeit an der Trägerscheibe mit den einzelnen Bohrungen und Gewinden
ist nur einmal notwendig. Jetzt wird der Verschleißbereich der Druckscheibe durch
ein gesondertes jederzeit austauschbares Verschleißelement bestimmt, das allein aus
dem weicheren und kostspieligeren Buntmetall hergestellt werden muß. Man kann das
Element als Scheibe mit dem Durchmesser der Trägerscheibe aus einem entsprechenden
Blech z. B. stanzen und zur leichten drehfesten Verbindung mit der Trägerscheibe mit
einem im Durchmesser U-förmig aufgebogenen Kragen versehen, der dann teilweise in
die Trägerscheibe eingreift.
[0007] In vorteilhafter Weise kann jetzt auch die Trägerscheibe aus einem porösen Material
wie z. B. aus einem gesinterten Material hergestellt werden, das - wie in der DE 33
26 589 A1 vorgesehen - von der Rückseite her mit einem Fluid gekühlt werden kann.
Ein poröses Material für die Druckscheibe konnte bisher nicht verwendet werden, weil
beim bisher notwendige Schleifen die Poren der Verschleißfläche mit dem Schleifstaub
immer wieder verschlossen wurden.
[0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Seitenansicht einer Stauchkammerkräuselvorrichtung im Bereich des Preßwalzenpaares,
- Fig. 2
- die Stauchkammerkräuselvorrichtung in der Stirnansicht in Richtung des einlaufenden
Gutes gesehen und
- Fig. 3
- einen Schnitt durch das Preßwalzenpaar in Höhe des Preßwalzenspaltes gemäß der Einzelheit
A mit der stirnseitig anliegenden Druckscheibe.
[0009] Die Vorrichtung zum Kräuseln synthetischer Fadenscharen besteht im wesentlichen aus
den als Einzugs- und Preßwalzenpaar dienen Walzen 1 und 2 und der nachgeschalteten
Stauchkammer 3, die durch die zwei achsrecht zu den Walzen 1, 2 ausgerichteten Platten
4, 5 - von denen die Platte 5 gegen die Platte 4 zur Verkleinerung des Kammerraumes
3 verschwenkbar gelagert ist - und durch die zwei bis zum Preßwalzenspalt 8 hin sich
erstreckenden Seitenscheiben 6, 7 begrenzt ist. Die Seitenscheiben 6, 7 sind an der
unteren Platte 4 starr befestigt.
[0010] In den Seitenscheiben 6, 7 sind in Höhe des Preßwalzenspaltes 8 Druckscheiben 9,
10 frei drehbar gelagert und mit Druck in Richtung des Pfeiles beaufschlagt. Der Antrieb
zur Drehung der Druckscheiben um ihre horizontale Achse ist der Einfachheit nicht
dargestellt. Im allgemeinen erfolgt dies über Bohrungen in der Rückseite der Druckscheiben
9, 10 mit in die Bohrungen eingreifenden Dornen des Antriebes.
[0011] Die Druckscheiben 9, 10 bestehen gemäß der Fig. 3 nicht aus einem einzigen Körper,
sondern aus der Trägerscheibe 11 und dem Verschleißelement 12. Das Verschleißelement
12 stülpt sich in Form eines Deckels auf die Verschleißseite der Trägerscheibe Das
Verschleißelement 12 ist allein aus dem zum Verschleiß verwendeten Buntmetall hergestellt.
In einfacher Weise ist es aus einem solchen Blech gestanzt und anschließend mit einem
Kragen 13 rundum zu einem Deckel aufgebogen. Dieser Deckel stülpt sich formschlüssig
auf die mit einer entsprechenden Nut 14 am Umfang versehene Trägerscheibe 11 und sollte
über diesen Kragen 13 mit der Trägerscheibe 11 drehfest verbunden sein. Dazu könnten
z. B. ortsfeste Dorne 15 in der Trägerscheibe 11 dienen, die in ausgestanzte Lücken
im Kragen 13 des Verschleißdeckels einrasten. Andere Befestigungsmöglichkeiten sind
möglich.
[0012] Aufgrund dieser Konstruktion der Druckscheibe liegt nur das Material des Verschleißelementes
12 fest. Das Trägerscheibenmaterial kann besonders billig oder aber auch aus Sintermaterial
hergestellt sein, das porös und damit besser zum Kühlen der Druckscheibe mit einer
Flüssigkeit geeignet ist.
1. Vorrichtung zum Kräuseln von synthetischen Fadenscharen, -bündeln oder -bändern mit
einem Preßwalzenpaar und einer diesem nachgeschalteten Stauchkammer, die aus zwei
parallel zu den Achsen der Walzen ausgerichteten Platten, von denen ggf. eine zumindest
zum Teil gegen die andere zur Verkleinerung des Kammerraumes verschwenkbar ist, und
zwei bis zum Preßwalzenspalt hin den Kammerraum begrenzenden Seitenwänden besteht,
in denen in Höhe des Preßwalzenspaltes jeweils eine den Randbereichen der Walzenstirnflächen
zugeordnete, von einer Verstelleinheit z. B. mit einem Druck gegen die Walzenstirnflächen
beaufschlagte, im allgemeinen zylinderförmig geschnittene Druckscheibe vorgesehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckscheibe aus einer Trägerscheibe (11) und
einem an dieser befestigten Verschleißelement (12) zusammengesetzt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschleißelement (12)
ebenfalls als Scheibe ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschleißelement
(12) als ein die Trägerscheibe abdeckender Deckel geformt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschleißelement
(12) mindestens den gleichen Durchmesser aufweist wie die Trägerscheibe (11).
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschleißelement
(12) eine ebene Verschleißwandung und zumindest teilweise rundum einen aufgerichteten
Flanschrand (13) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschleißelement (12)
im Bereich des Flanschrandes (13) mit der Trägerscheibe (11) drehfest verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschleißelement
(12) lediglich auf die Trägerscheibe (11) lösbar aufgesteckt und durch Mitnehmer (15)
an der Trägerscheibe (11) drehfest gehalten ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur drehfesten Verbindung
der Flanschrand (13) verwendet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung der drehfesten
Verbindung die Trägerscheibe (11) am radialen Umfang ortsfeste Mitnehmer (15) aufweist,
die in Ausnehmungen des Flanschrandes (13) des Verschleißelementes (12) eingreifen
oder umgekehrt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerscheibe (11)
im Bereich des Flanschrandes (13) des aufgesteckten Verschleißelementes (12) rundum
eine Nut (14) aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschleißelement
(11) aus einem Blech eines Verschleißmaterials gestanzt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Stanzvorgang der
zylinderförmige Randbereich des Verschleißdeckels aufgebogen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerscheibe
(11) aus einem harten, aber porösen Material hergestellt ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerscheibe (11) aus
einem Sintermaterial hergestellt ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die über die Fläche
des Verschleißelementes (12) poröse Trägerscheibe (11) durch ein Fluid gekühlt ist.