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EP 0 732 450 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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18.09.1996 Patentblatt 1996/38 |
(22) |
Anmeldetag: 01.03.1996 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: E01B 27/00 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE DK FI FR GB IT LI SE |
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Priorität: |
16.03.1995 AT 469/95
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Anmelder: Franz Plasser
Bahnbaumaschinen-
Industriegesellschaft m.b.H. |
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A-1010 Wien (AT) |
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Erfinder: |
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- Theurer, Josef
1010 Wien (AT)
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(57) Jedem einzelnen Schienenfahrwerk (2) eines Gleisbaufahrzeuges (1) mit einem Maschinenrahmen
(3), einer Fahrkabine (4), einer Ladefläche (5) und einem durch Antriebe (6) verstellbaren
Ladekran (7) ist ein eigenes Schaltgetriebe (17), ein Hydromotor (15) zur Drehmomentübertragung
auf das Schaltgetriebe (17) sowie ein Drehzahlmesser (21) zur Erfassung der Drehzahl
einer Radachse (20) des Schienenfahrwerkes (2) zugeordnet. Beide Drehzahlmesser (21)
stehen mit einer Überdrehzahlsicherung (22) in Verbindung, die bei Überschreiten einer
Grenzdrehzahl zu einer automatischen Druckentlastung beider Hydromotoren (15) führt.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Gleisbaufahrzeug mit einem auf zwei Schienenfahrwerken
abgestützten Maschinenrahmen, einer Fahrkabine, einer Ladefläche und einem durch Antriebe
verstellbaren Ladekran.
[0002] Derartige als Motor-Turmwagen oder Oberbauwagen bezeichnete Gleisbaufahrzeuge haben
sich zur Durchführung verschiedener kleinerer Gleisbauarbeiten sehr bewährt und sind
in vielen konstruktiven und funktionellen Variationen allgemein bekannt.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Gleisbaufahrzeuges
der gattungsgemäßen Art, mit dem unter relativ geringem konstruktivem Mehraufwand
auch höhere Traktionskräfte auf das Gleis übertragbar sind.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jedem einzelnen Schienenfahrwerk
ein eigenes Schaltgetriebe, ein Hydromotor zur Drehmomentübertragung auf das Schaltgetriebe
sowie ein Drehzahlmesser zur Erfassung der Drehzahl einer Radachse des Schienenfahrwerkes
zugeordnet ist, und daß beide Drehzahlmesser mit einer Überdrehzahlsicherung in Verbindung
stehen, die bei Überschreiten einer Grenzdrehzahl zu einer automatischen Druckentlastung
beider Hydromotoren führt.
[0005] Durch eine derartige Kombination von Merkmalen besteht die Möglichkeit, unter Einbeziehung
von konstruktiv einfachen Schienenfahrwerken, insbesondere auch Einachsfahrwerken,
relativ hohe Traktionskräfte auf das Gleis zu übertragen. Damit kann das üblicherweise
zur Durchführung von verschiedenen kleinen Gleisbauarbeiten eingesetzte Gleisbaufahrzeug
auch zur Durchführung von kleineren Zug- bzw. Schubarbeiten herangezogen werden. Insbesondere
in diesem Zusammenhang wird eine Überlastung des Schaltgetriebes bei einem Schleudern
eines Schienenfahrwerkes mit Hilfe der Überdrehzahlsicherung zuverlässig ausgeschlossen.
Die Verwendung von zwei voneinander getrennten Schaltgetrieben hat auch den besonderen
Vorteil, daß unterhalb des Maschinenrahmens problemlos Freiraum für den Einbau von
Arbeitsaggregaten geschaffen werden kann.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
[0008] Ein Gleisbaufahrzeug 1 weist einen auf zwei einachsigen Schienenfahrwerken 2 abgestützten
Maschinenrahmen 3, eine Fahr- und Mannschaftskabine 4, eine Ladefläche 5 sowie einen
durch Antriebe 6 höhen- und seitenverstellbaren Ladekran 7 auf. Zwischen den beiden
Schienenfahrwerken 2 und unterhalb des Maschinenrahmens 3 ist eine Schwellenwechselvorrichtung
8 zum Auswechseln von Schwellen 9 eines Gleises 10 vorgesehen.
[0009] Ein für die Energieversorgung vorgesehener Motor 11 treibt über ein Pumpenverteilergetriebe
12 Hydropumpen 13 an. Eine dieser Hydropumpen 13 steht über entsprechende Hydraulikleitungen
14 mit zwei Hydromotoren 15 in Verbindung, die jeweils einem Schienenfahrwerk 2 zugeordnet
sind. Jeder an der Unterseite des Maschinenrahmens 3 angeflanschte Hydromotor 15 ist
über eine Gelenkwelle 16 mit einem ebenfalls am Maschinenrahmen 3 angeflanschten Schaltgetriebe
17 verbunden. Eine weitere Gelenkwelle 18 ist zur Übertragung eines Drehmomentes vom
Schaltgetriebe 17 auf ein Achsgetriebe 19 des Schienenfahrwerkes 2 vorgesehen.
[0010] Ein Drehzahlmesser 21 dient zur Erfassung der Drehzahl einer Radachse 20 des Schienenfahrwerkes
2 und steht mit einer Überdrehzahlsicherung 22 in Verbindung. Diese steht außerdem
noch mit einer die beiden Hydromotoren 15 steuernden Steuereinheit 23 in Verbindung.
Jedem Hydromotor 15 ist ein hydrostatischer Kurzschlußschieber 24 zugeordnet.
[0011] Die beschriebene Antriebstechnik hat den besonderen Vorteil, daß bei relativ geringem
konstruktivem Aufwand relativ hohe Traktionskräfte auf das Gleis 10 übertragbar sind,
wobei in besonders vorteilhafter Weise unterhalb des Maschinenrahmens 3 die Schaffung
von Freiraum zum Einbau von Arbeitsaggregaten, wie z.B. der genannten Schwellenwechselvorrichtung
8, möglich ist. Um ein Schleudern und eine damit verbundene Überlastung des Schaltgetriebes
17 zu verhindern, führt die Überdrehzahlsicherung 22 in Verbindung mit der Überschreitung
einer Grenzdrehzahl zu einer sofortigen Druckentlastung beider Hydromotoren 15, indem
beispielsweise der Verschwenkwinkel der Hydropumpe 13 auf 0° eingestellt wird. Dadurch
wird der dem schleudernden Schienenfahrwerk 2 zugeordnete Hydromotor 15 sofort gebremst
und sehr rasch eine der Fahrgeschwindigkeit angepaßte und für das Schaltgetriebe 17
zulässige Drehzahl erreicht.
[0012] Vor Durchführung eines Schaltvorganges wird automatisch der Verschwenkwinkel der
Hydropumpe 13 auf 0° zurückgeschwenkt und der hydrostatische Kurzschlußschieber 24
beaufschlagt, wodurch der Hydromotor 15 lastfrei wird.
1. Gleisbaufahrzeug (1) mit einem auf zwei Schienenfahrwerken (2) abgestützten Maschinenrahmen
(3), einer Fahrkabine (4), einer Ladefläche (5) und einem durch Antriebe (6) verstellbaren
Ladekran (7), dadurch gekennzeichnet, daß jedem einzelnen Schienenfahrwerk (2) ein eigenes Schaltgetriebe (17), ein Hydromotor
(15) zur Drehmomentübertragung auf das Schaltgetriebe (17) sowie ein Drehzahlmesser
(21) zur Erfassung der Drehzahl einer Radachse (20) des Schienenfahrwerkes (2) zugeordnet
ist, und daß beide Drehzahlmesser (21) mit einer Überdrehzahlsicherung (22) in Verbindung
stehen, die bei Überschreiten einer Grenzdrehzahl zu einer automatischen Druckentlastung
beider Hydromotoren (15) führt.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltgetriebe (17) jeweils
über eine Gelenkwelle (16,18) mit dem Hydromotor (15) und mit einem Achsgetriebe (19)
des Schienenfahrwerkes (2) verbunden ist.
3. Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Hydromotor (15)
ein hydrostatischer Kurzschlußschieber (24) zugeordnet ist.
