[0001] Die Erfindung betrifft eine Zünd- und Flammenüberwachungseinrichtung gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1. Bei einer aus DE-A 37 24 084 bekannten Einrichtung dieser Art schaltet
der Flammenfühler beim Entstehen der Zündflamme einen die Zündelektroden speisenden
Transformator ab, während die Zündflamme weiter brennt und von einem Thermoelement
überwacht wird. Es wird also ständig die Flamme des Zündbrenners überwacht und bei
deren Erlöschen die Anlage stillgesetzt. Dies bedeutet, daß die Zündflamme ständig
brennt. Andererseits sind Zünd- und Flammenüberwachungseinrichtungen bekannt, bei
denen gleich die Hauptbrennerflamme mit Hilfe eines Furkenzünders gezündet wird, so
daß der Zündbrenner und der von ihm verursachte Gasverbrauch entfällt. Es hat sich
jedoch gezeigt, daß Hauptbrenner, welche mit einem mageren Gas/Luft-Gemisch betrieben
werden, um möglichst wenig Schadstoffe, insbesondere NOX zu erzeugen, schwierig durch
einen Funkenzünder entzündet werden können. Mit der Erfindung wird hier Abhilfe geschaffen,
indem im normalen Brennerzyklus die Flamme des Hauptbrenners überwacht wird und zur
Zündung ein Zündbrenner dient, der mit Hilfe eines Funkenzünders entzündet und nach
dem Stabilisieren der Hauptbrennerflamme zusammen mit der Zündeinrichtung wieder abgeschaltet
wird. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
[0002] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiels
erläutert.
[0003] Der Hauptbrenner MB einer Brenneranlage wird über ein erstes Hauptbrennerventil MV1
sowie ein zweites Ventil MV2 mit Gas versorgt. Zwischen den beiden Ventilen MV1 und
MV2 zweigt eine Leitung zum Zündbrennerventil PV ab, welches den Zündbrenner PB speist.
Diesem ist eine Zündelektrode ZE zugeordnet, welche von einem Zündgenerator IG mit
Zündimpulsen versorgt wird.
[0004] Eine in den Flammenbereich F des Hauptbrenners MB eintauchende Flammenfühlerelektrode
FE ist mit dem Eingang eines Flammenfühlerverstärkers FV verbunden, der einerseits
auf der Leitung L1 ein Ausgangssignal zum Stillsetzen eines Zeitgebers ZG liefert
und andererseits über die Leitung L2 den Ruhekontaktschalter RK steuert. Der als Sicherheitszeitgeber
dienende Zeitgeber ZG führt sein Ausgangssignal über die Leitung L3 dem Sicherheitsschalter
SI zu, dessen Kontakt si in der Stromzuleitung zwischen einer Wechselspannungsquelle
V, z.B. der Netzwechselspannung, und einem Wärmebedarfsschalter WB liegt. Die drei
Gasventile MV1, MV2 und PV sind Magnetventile und mit jeweils einer Erregerwicklung
E1, E2 bzw. E3 ausgestattet. Der Sicherheitsschalter SI öffnet seinen Kontakt si sobald
ihm vom Zeitgeber ZG über die Leitung L3 ein Sperrsignal zugeführt wird. Der Kontakt
si kann nur von Hand wieder geschlossen werden.
[0005] Soll der Brenner eingeschaltet werden, weil Wärmebedarf besteht, so wird der Kontakt
WB, beispielsweise der Kontakt eines Raumthermostaten, geschlossen. Hierdurch gelangt
die Netzwechselspannung von der Spannungsquelle V über den Sicherheitskontakt si und
den Wärmebedarfsschalter WB einerseits an die beiden Erregerwicklungen E1 und E2 der
in der Gasleitung zum Hauptbrenner MB liegenden Ventile MV1 und MV2, andererseits
über den Ruhekontaktschalter RK zur Erregerwicklung E3 des Zündbrennerventils PV und
schließlich über die Leitung L4 an den Versorgungseingang des Zeitgebers ZG. Von der
Leitung L5 zwischen Ruhekontaktschalter RK und Erregerwicklung E3 des Zündbrennerventils
zweigt ferner eine Leitung L6 zum Zündgenerator IG ab, der die Zündelektrode ZE mit
Zündimpulsen versorgt.
[0006] Beim Auftreten eines Wärmebedarfs, d.h. beim Schließen des Wärmebedarfsschalters
WB wird einerseits über die Ventile MV1 und MV2 Gas zum Hauptbrenner MB und andererseits
über das Zündbrennerventil PV Gas zum Zündbrenner PB geleitet. Da gleichzeitig der
Zündgenerator IG eingeschaltet wird, erhält die Zündelektrode ZE Zündimpulse und zündet
die Flamme des Zündbrenners PB. Diese wiederum entzündet das aus dem Hauptbrenner
MB ausströmende Gas, so daß bei ordnungsgemäßem Betrieb die Hauptbrennerflamme F entsteht
und von der Flammenfühlerelektrode FE erfaßt wird.
[0007] Mit der Einschaltung der Gaszufuhr zum Hauptbrenner und zum Zündbrenner sowie der
Einschaltung des Zündgenerators ZG wird gleichzeitig über die Leitung L4 der Zeitgeber
ZG in Gang gesetzt. Er hat beispielsweise eine Verzögerungszeit von 5 Sekunden, die,
wie bekannt, von der Größe der Brenneranlage, also insbesondere vom Gasdurchsatz zum
Hauptbrenner abhängt. Wird ordnungsgemäß eine Flamme F von der Fühlerelektrode FE
festgestellt, so entsteht am Ausgang des Flammenverstärkers FV ein Schaltsignal, welches
einerseits über die Leitung L1 den Zeitgeber ZG stillsetzt, so daß dieser kein Sperrsignal
auf der Leitung L3 abgibt, und andererseits über die Leitung L2 den Ruhekontaktschalter
RK von seinem Ruhekontakt rk auf den Gegenkontakt gk umlegt. Hierdurch werden das
Zündbrennerventil PV und der Zündgenerator IG stromlos. Es fließt dann weder Gas zum
Zündbrenner PB, noch werden weiterhin Zündfunken erzeugt.
[0008] Beim Hauptbrennerventil MV1 kann es sich, wie bekannt, um ein servogesteuertes Regelventil
handeln, welches den Gasdurchsatz zum Hauptbrenner MB in Abhängigkeit von der Höhe
des Wärmebedarfs regelt. Das zweite Ventil MV2 ist ein herkömmliches Schließventil.
Beide Ventile MV1 und MV2 und ggf. auch das Zündbrennerventil PV können in bekannter
Weise in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht sein.
[0009] Sollte sich keine Hauptflamme F bilden, so erzeugt der Flammenverstärker FV kein
Ausgangssignal, so daß der Zeitgeber ZG nach Ablauf seiner Verzögerungszeit über die
Leitung L3 den Sicherheitsschalter SI zum Ansprechen bringt und dessen Kontakt si
die gesamte Anlage abschaltet. Da hierbei die Stromzufuhr zu allen drei Ventilen unterbrochen
wird, gehen diese Ventile in Schließlage, so daß Gas weder zum Zündbrenner noch zum
Hauptbrenner fließt.
[0010] Besonders vorteilhaft ist diese Anordnung deshalb, weil der Hauptbrenner MB mit einem
mageren Gas/Luft-Gemisch betrieben werden kann, welches geringe Schadstoffe erzeugt,
aber schiecht zu zünden ist. Er wird deshalb nicht unmittelbar von elektrischen Zündfunken,
sondern durch die Flamme des Zündbrenners PB gezündet, der seinerseits mit einem fetten
Gas/Luft-Gemisch betrieben und somit leicht entzündet werden kann. Da der Zündbrenner
während des Normalbetriebs abgeschaltet ist, erzeugt er während des Normalbetriebs
keine Schadstoffe.
1. Zünd- und Flammenüberwachungseinrichtung für eine Brenneranlage mit:
a) einem Hauptbrenner (MB) und zugeordnetem Hauptbrennerventil (MV1);
b) einem Zündbrenner (PB) und zugeordnetem Zündbrennerventil (PV);
c) einer dem Zündbrenner zugeordneten Zündeinrichtung (IG, ZE); sowie
d) einem Flammenfühler (FE, FV), welcher bei vorhandener Flamme (F) die Zündeinrichtung
(IG) stillsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß
e) der Flammenfühler (FE, FV) die Flamme (F) des Hauptbrenners (MB) überwacht und
bei vorhandener Hauptbrennerflamme ein das Zündbrennerventil (PV) schließendes Signal
liefert und
f) ein ebenfalls vom Ausgangssignal des Flammenfühlers (FV) beaufschlagter Zeitgeber
(ZG) nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne ab dem Öffnen des Zündbrennerventils
(PV) die Anlage abschaltet, falls bis zum Ablauf dieser Zeitspanne keine Hauptbrennerflamme
(F) festgestellt wurde.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitgeber (ZG) auf einen nur von Hand rückstellbaren Sicherheitsschalter
(SI, si) in der Stromzufuhrleitung für die Zünd- und Flammenüberwachungseinrichtung
einwirkt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) Hauptbrennerventil (MV1) und Zeitgeber (ZG) über einen Wärmebedarfsschalter (WB)
an eine Versorgungsstromquelle (V) angeschlossen sind; und
b) das Zündbrennerventil (PV) und die Zündeinrichtung (IG) über einen vom Ausgangssignal
des Flammenfühlers (FE, FV) gesteuerten und bei vorhandener Hauptbrennerflamme (F)
öffnenden Ruhekontaktschalter (RK) an den Wärmebedarfsschalter (WB) angeschlossen
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontakt (si) des Sicherheitsschalters (SI) mit dem Wärmebedarfsschalter (WB)
in Reihe zwischen die Versorgungsstromquelle (V) und das Hauptbrennerventil (MV1)
eingeschaltet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromversorgungseingang des Zeitgebers (ZG), der Festkontakt des Ruhekontaktsschalters
(RK) und das Hauptbrennerventil (MV1) an den Wärmebedarfsschalter (WB) angeschlossen
sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Hauptbrennerventil (MV1) ein zweites Ventil (MV2) vorgeschaltet ist und die
Leitung zum Zündbrennerventil (PV) zwischen diesen beiden Ventilen abzweigt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregerwicklung (E2) des zweiten Ventils ebenfalls an den Verbindungspunkt
von Ruhekontaktschalter (RK) und Sicherheitsschalterkontakt (si) angeschlossen ist.