(19)
(11) EP 0 732 674 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.09.1996  Patentblatt  1996/38

(21) Anmeldenummer: 96103996.3

(22) Anmeldetag:  13.03.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6G07F 7/00, G07F 17/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH FR GB LI NL

(30) Priorität: 15.03.1995 DE 29504414 U

(71) Anmelder: Burda Holding GmbH & Co., KG.
81925 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Burda, Hubert, Dr.
    81679 München (DE)

(74) Vertreter: Kern, Ralf M., Dipl.-Ing. Ralf M. Kern & Partner 
Postfach 14 03 29
80453 München
80453 München (DE)

   


(54) Schnittmuster-Verkaufsautomat


(57) Schnittmuster-Verkaufsautomat mit einer Speichereinrichtung (z.B. als CD-ROM) sowie einer von Kunden zu bedienenden elektronischen Wiedergabeeinrichtung, mit der das Modell unter Abrufung aus dem Speicher auf einen Monitor darstellbar ist, und zwar vorzugsweise mittels zusätzlicher Daten in auswählbarer, abgewandelter Form und aus verschiedenster Ansicht, u.a. auch vergrößerbarer oder selektiver Teilbilddarstellung, sowie einem vom Kunden mit der Hand zu bedienendes Auswahltableau mit dem alle kundenspezifischen Daten (einschl. der Figurgröße) in einen koordinierenden Prozessor eingebbar sind und ferner ein Schnittmuster-Herstellungs- bzw. Druckgerät mit dem das Schnittmuster nach den ausgewählten Speicherdaten ad hoc in fertiger Form in der benötigten Größe bzw. gewünschten Größe ausdruckbar ist und ausgegeben wird.




Beschreibung


[0001] Der Verkauf von Schnittmustern und ähnlichen Vorlagen zum "Selbermachen" ist verhältnismäßig unhandlich, aufwendig und recht behäbig und kompliziert von der Art der Lagerhaltung und des auf-den-letzten-Standhaltens- der Auswahl schwierig und wenig übersichtlich. Auch ein Verkauf von Schnittmustern in den bekannten gefalteten Päckchen, beispielsweise durch einen Verkaufsautomaten, der auf Geldeinwurf in den Automaten ein ausgewähltes, schematisch zusammengestelltes Schnittmusterpäckchen auswirft, würde die Probleme nicht lösen.

[0002] Einerseits sind bei den bekannten Schnittmustern die Zuschnittlinien verschiedener (Kleider-)Größen auf einem Schnittmusterbogen in wenig übersichtlicher Weise zusammengezeichnet, so daß sie nur von routinierten Verwendern ohne Schwierigkeiten zu gebrauchen sind. Zudem ist die bildliche Darstellung des fertigen Models begrenzt und oft wenig attraktiv.

[0003] Aufgabe der Neuerung ist die Schaffung einer Apparatur als Verkaufsautomat, der diese Nachteile vermeidet.

[0004] Der neuerungsgemäße Verkaufsautomat besitzt eine Speichereinrichtung (z.B. als CD-ROM) sowie eine vom Kunden zu bedienende elektronische Wiedergabeeinrichtung, mit der das Modell unter Abrufung aus dem Speicher auf einem Monitor darstellbar ist und zwar vorzugsweise mittels zusätzlicher Daten in auswählbarer, abgewandelter Form und aus verschiedenster Ansicht, u.a. auch vergrößerbarer oder selektiver Teilbilddarstellung sowie ein vom Kunden mit der Hand zu bedienendes Auswahltableau mit dem alle kundenspezifischen Daten (einschl. der Figurgröße) in einen koordinierenden Prozessor eingebbar sind und ferner ein Schnittmuster-Herstellungs- bzw. Druckgerät mit dem das Schnittmuster nach den ausgewählten Speicherdaten ad hoc in fertiger Form in der benötigten Größe bzw. gewünschten Größe ausdruckbar ist und ausgegeben wird.

[0005] Aus der Speichereinrichtung 2 sind mittels der Betätigungseinrichtung 3 zunächst mehrere Modethemen (z.B. Trend, Basic, ...) auf den Monitor 4 abrufbar. Die innerhalb dieser Modebereiche gespeicherten Modelle werden vom Benutzer auf dem Monitor individuell übertragen und können dort von verschiedenen Seiten und auch focussiv betrachtet werden, und zwar einschließlich der Zumischung von Kombinationsmöglichkeiten mittels multimedialer, interaktiver Systematik. Gleichzeitig können Informationen als Stoffempfehlung, Stoffverbrauch, Näh-Zutaten (auch empfohlener Accessoires) mitdargestellt werden.

[0006] Das Tableau 5 der Betätigungseinrichtung 3 kann mit dem Monitor 4 mit in benutzerfreundlicher PC-Oberfläche kombiniert sein, z.B. als Touch-Screen-Monitor. Die Abruf- und Variationsmöglichkeit aus dem Speicher 2 führt zu einer für die Kunden spielerischen Anwendung des Systems von und zur Wiederbelebung und Ausweitung des "Selbermachen-Prinzips". Schnitt und Nähanleitung werden innerhalb kürzester Zeit (5 bis 8 Min.) in Abhängigkeit der benötigten Papiermenge des jeweiligen Schnitts vor Ort ausgedruckt.

[0007] Bei endgültiger Auswahl eines Schnittmusters wird dieses vom Prozessor und Speicher auf den individuellen Wunsch hin auf dem Drucker 6 ausgedruckt und - gegebenenfalls nach einem Falt- oder Roll-Vorgang - mittels eines Geräts dafür ausgegeben, Pfeil 7.

[0008] Der mit der neuerungsgemäßen Apparate- und Funktionsanordnung u.a. beabsichtigte spielerische Umgang mit neuen Modellen und Nähmustern kann noch rationalisiert und verstärkt werden, in dem, beispiels-weise in einer Abteilung eines Kaufhauses mehrere Benutzerplatten z.B. in barähnlicher Anordnung mit je einem Monitor aber einer zentralen Speichereinrichtung miteinander kombiniert werden, bei der sich die Kundinnen noch frei unterhalten und Meinungsaustausch pflegen können.

[0009] Auch kann zusätzlich zu Demonstrationszwecken ein zentraler (größerer) Monitor vorgesehen sein, der von allen Benutzerplätzen einsehbar ist, zumal das System ohnehin durch einen automatischen Speicher und
Texthilfen zeitsparend unterstützt werden kann, die grundsätzlich durch die Übersichtlichkeit und besonders einfache Handhabbarkeit gewährleistet ist.

[0010] Auch Sonderprogramme wie "für Näheinsteiger" und "für Fortgeschrittene" sind denkbar.

[0011] Letztlich ist das beschriebene System in die Zukunft projiziert die Grundlage für automatische Zuschnittmaschinen, für die die Kunden das Programm bzw. die Software für ihr Modell per Floppy mit nach Hause nehmen können, um damit gesteuerte Zuschnittgeräte einzusetzen.


Ansprüche

1. Schnittmuster-Verkaufsautomat mit einer Speichereinrichtung (2) (z.B. als CD-ROM) sowie einer vom Kunden zu bedienenden elektronischen Wiedergabeeinrichtung 4, mit der das Modell unter Abrufung aus dem Speicher auf einen Monitor darstellbar ist, und zwar vorzugsweise mittels zusätzlicher Daten in auswählbarer, abgewandelter Form und aus verschiedenster Ansicht, u.a. auch vergrößerbarer oder selektiver Teilbilddarstellung, sowie einem vom Kunden mit der Hand zu bedienendes Auswahltableau (3) mit dem alle kundenspezifischen Daten (einschl. der Figurgröße) in einen koordinierenden Prozessor (5) eingebbar sind und ferner ein Schnittmuster-Herstellungs- bzw. Druckgerät (6) mit dem das Schnittmuster nach den ausgewählten Speicherdaten ad hoc in fertiger Form in der benötigten Größe bzw. gewünschten Größe ausdruckbar ist und ausgegeben wird.
 
2. Verkaufsautomat nach Anspruch 1 kombiniert mit einem Drucker.
 
3. Verkaufsautomat nach Anspruch 2 gekennzeichnet durch Kombination des Druckers mit einem Falt- oder Rollgerät.
 




Zeichnung