TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Formular mit integrierter, heraustrennbarer
Karte gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruch 1. Karten dieser Art werden wegen
der Notwendigkeit, ihre mehreren Teile beim Herauslösen aufeinanderzuklappen und miteinander
zu verkleben, üblicherweise als Butterfly-Karten bezeichnet.
[0002] Die Erfindung betrifft weiter ein Mehrschichtmaterial für ein solches Formular.
[0003] Formulare mit heraustrennbarer Karte werden heute zunehmend von Organisationen verwendet,
um Beiträge einzuziehen und gleichzeitig eine Mitglieds- oder Ausweiskarte an den
Adressaten zu übermitteln. Mannigfaltige weitere Anwendungsmöglichkeiten sind denkbar.
Einige Anwendungsmöglichkeiten werden im Rahmen dieser Beschreibung auch erwähnt.
STAND DER TECHNIK
[0004] Formulare der vorgenannten Art sind in verschiedener Ausführung bereits bekannt und
auf dem Markt erhältlich. Die bekannten Ausführungen weisen jedoch noch gewisse Nachteile
auf, welche einerseits das Herauslösen der Karten erschweren und/oder der fertigen
Karte ein unschönes Erscheinungsbild geben. So werden bei einer bekannten Ausführungsform
bei der Stanzung z.B. Stanzstege belassen. Diese wirken an der herausgelösten Karte
optisch sowie in taktiler Hinsicht störend und bilden Problemstellen, an denen die
Gefahr des Einreissens der Karte beim Herauslösen besteht. Nach dem Heraustrennen
der Karte verbleibt im Formular ein Loch zurück. Das gesamte Handling ist wenig benutzerfreundlich.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Formulars mit herauslösbarer Butterfly-Karte,
das die vorerwähnten Nachteile vermeidet. Insbesondere soll die Handhabung einfach
und einleuchtend sein, sollen Stanzstege nicht erforderlich sein, soll sich die Karte
leicht herauslösen lassen, bis zum Herauslösen jedoch sicher in der Formularebene
gehalten sein. Weiter soll die Erfindung ein zur Herstellung eines solches Formulars
geeignetes Mehrschichtmaterial zur Verfügung stellen.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe besteht bei einem Formular der eingangs genannten Art gemäss
Patentanspruch 1 darin, dass das Trägermaterial vom Formular aus gesehen eine Leimschicht
sowie eine Trägerschicht umfasst, wobei die Haftung zwischen der Leimschicht und der
vor ihr liegenden Schicht nicht-permanent eingestellt ist, und dass die wenigstens
eine Stanzung von der Formular-Vorderseite wenigstens abschnittsweise jedoch auch
maximal bis hin zu der Leimschicht ausgeführt ist.
[0007] Eine in zwei Teilen im Formular vorliegende Karte ist in den Ansprüchen 3 oder 4
angegeben. Anspruch 12 betrifft eine Karte, welche im Formular in vier Teilen vorliegt.
Anspruch 13 betriftt eine z.B. als Vignette hinter einer Glasscheibe anklebbare Karte.
[0008] Ein erstes erfindungsgemässes Mehrschichtmaterial ist in Anspruch 18 gekennzeichnet.
Anspruch 23 betrifft ein Mehrschichtmaterial speziell zur Herstellung der erwähnten
Vignette.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindungsgegenstände sind jeweils
in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
[0010] Unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen werden nachfolgend Ausführungsbeispiele
der Erfindung beschrieben.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1
- unter a) bis f) jeweils in geschnittener Darstellung (Schnitt I-I in Fig. 2b) eine
erste Ausführungsform eines Formulars nach der Erfindung mit integrierter Butterfly-Karte
sowie einer zusätzlichen, ein Selbstklebe-Etikett umfassenden Karte;
- Fig. 2
- in geschnittener Darstellung (Schnitt I-I in Fig. 2b) eine gegenüber der Ausführungsform
von Fig. 1 vereinfachte Ausführungsform eines Formulars nach der Erfindung mit integrierter
Butterfly-Karte;
- Fig. 3
- unter a) bis e) Aufsichten auf die Vorderseite des Formulars von Fig. 1 oder 2 jeweils
im Bereich der integrierten Karte in den verschiedenen Stadien ihrer Herauslösung
aus dem Formular;
- Fig. 4
- unter a) und b) jeweils in geschnittener Darstellung entsprechend Fig. 1 eine weitere
Ausführungsform mit einer zusätzlichen Verstärkungsschicht;
- Fig. 5
- in einer Aufsicht schematisch, wie die Formulare und die Verstärkungsschichten der
Ausführungsform von Fig. 4 im gleichen Arbeitsgang bedruckt werden können;
- Fig.6
- unter a) und b) jeweils in geschnittener Darstellung entspechend Fig. 1 eine Ausführungsform
mit einem ausgestanzten Fenster und einer darin aufgebrachten Mattierungsschicht;
- Fig. 7
- unter a) und b) jeweils in geschnittener Darstellung entsprechend Fig. 1 eine weitere
Ausführungsform mit zusätzlicher Durchschreibeschicht,
- Fig. 8
- ein Mehrschichtmaterial zur Herstellung erfindungsgemässer Formulare;
- Fig. 9
- unter a) bis e) jeweils in geschnittener Darstellung (Schnitt II-II in Fig. 10b) eine
Ausführungsform eines Formulars nach der Erfindung mit integrierter Butterfly-Karte,
welche vor- und rückseitig individuell bedruck- bzw. beschriftbar ist;
- Fig. 10
- unter a) bis f) Aufsichten auf die Vorderseite des Formulars von Fig. 9 jeweils im
Bereich der integrierten Karte in den verschiedenen Stadien ihrer Herauslösung aus
dem Formular;
- Fig. 11
- unter a) bis e) jeweils in geschnittener Darstellung (Schnitt III-III in Fig. 13b)
eine Ausführungsform eines Formulars nach der Erfindung mit integrierter Vignette;
- Fig. 12
- in geschnittener Darstellung (Schnitt III-III in Fig. 13b) eine eine vereinfachte
Ausführungsform eines Formulars nach der Erfindung mit integrierter Vignette; und
- Fig. 13
- unter a) bis f) Aufsichten auf die Vorderseite des Formulars von Fig. 11 oder 12 jeweils
im Bereich der Vignette in den verschiedenen Stadien ihrer Herauslösung aus dem Formular.
WEG ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0012] Es wird zunächst Bezug auf die Figuren la) und 3a) genommen. Dort bezeichnet 1 ein
Formular bzw. einen Formularbogen. Dieser besteht z.B. aus Papier, auf welchem eine
beliebige Information, ein Muster oder dergleichen ein- oder beidseitig aufgedruckt
sein kann.
[0013] Mit 2 ist ein vorzugsweise rechteckiges, flächenmässig vorzugsweise kleineres Stück
eines Trägermaterials bezeichnet, welches eine Trägerschicht 21, eine Leimschicht
22, eine Deckschicht 23 sowie eine erste Permanent-Haftkleberschicht 24 umfasst. Das
Trägermaterial 2 ist vermittels der Permanent-Haftkleberschicht 24 an der Formular-Rückseite
11, zwei Bereiche B1 und B2 überdeckend, angeklebt. Die beiden Bereiche B1 und B2
grenzen an der Grenzline G aneinander an.
[0014] Im Bereich B1 ist zwischen der Rückseite 11 des Formularbogens 1 und dem Trägermaterial
2 noch ein Trennschichtmaterial 3 vorhanden, welches eine Tragschicht 31 umfasst,
die beidseitig mit einer Trennbeschichtung 32 bzw. 33, z.B. einer Silikonisierung,
versehen ist. Zur Befestigung des Trennschichtmaterials 3 an der Formular-Rückseite
dient eine zweite Permanent-Haftkleberschicht 41.
[0015] Von der Vorderseite des Formularbogens 1 aus ist innerhalb der beiden Bereiche B1
und B2 und damit innerhalb der Fläche des Trägermaterials 2 eine vollumlaufende, d.h.
stegfreie Stanzung S1 ausgeführt, welche den Formularbogen 1 sowie die Schichten 24
und 23 durchsetzt und bis zur Leimschicht 22 oder auch noch durch diese hindurch bis
zur Trägerschicht 21 hinunterreicht. Im Bereich B1 sind zusätzlich die Permanent-Haftkleberschicht
41, sowie die Schichten 31 - 33 des Trennschichtmaterials durchgestanzt.
[0016] Durch die Stanzung S1 ist aus dem Formularbogen 1 ein Stanzling herausgeschnitten,
der mit dem umliegenden Material des Formularbogens 1 keine Verbindung mehr aufweist
und lediglich noch durch die ihn allseitig überragende, nicht mit durchgestanzte Trägerschicht
21 im Formularbogen 1 gehalten wird. Der Stanzling umfasst im Bereich B2 einen ersten
Teil K1 der integrierten Butterfly-Karte K. Im Bereich B1 umfasst er einen zweiten
Teil K2 der intergrierten Butterfly-Karte K sowie zusätzlich noch eine Karte A. Die
beiden Teile K1 und K2 stossen an der Grenzlinie G aneinander an. Entlang dieser Grenzlinie
G und unmittelbar neben der Trennpapierschicht 3 ist eine weitere stegfreie Stanzung
S2 zwischen den beiden Kartenteilen K1 und K2 ausgeführt, welche jedoch lediglich
den Formularbogen 2 durchtrennt bzw. bis zur Permanent-Haftkleberschicht 24 des Trägermaterials
2 hinunterreicht. Die Stanzung S2 unterteilt den vorerwähnten Stanzling in die erwähnte
Karte A sowie die eigentliche Butterfly-Karte K mit ihren Teilen K1 und K2. Die Stanzung
S2 kann gleichzeitig mit der Stanzung S1 sowie mit demselben Stanzwerkzeug ausgeführt
werden.
[0017] Wegen der Trenneigenschaften der Trennbeschichtung 32 der tragenden Schicht 31 des
Trennschichtmaterials 3 lässt sich die Karte A, umfassend die Schichten 1, 41, 33,
31 und 32, aus dem Formular herauslösen, wie dies die Figuren 1b) und 3b) zeigen.
Wegen der Trenneigenschaften der weiteren Trennbeschichtung 33 lässt sich das Trennschichtmaterial
3 nachfolgend auch von der Haftkleberschicht 41 der Karte A ablösen, wodurch eine
Selbstklebe-Etikette A1 entsteht, die an einem anderen Ort, z.B. auf einem anderen
Papiersubstrat 8, wieder angeklebt werden kann, wie dies Fig. lc) zeigt. Durch eine
geeignete Einstellung der Trennwerte zwischen den Schichten 32 und 24 einerseits sowie
33 und 41 andererseits lässt sich Sicherstellen, dass die Trennung zunächst zwischen
den beiden erstgenannten Schichten erfolgt.
[0018] Nach dem Herauslösen der Karte A kann auch die Butterfly-Karte K entnommen werden.
Hierzu wird zunächst ihr Teil K1 von der Leimschicht 22 im Bereich B2 abgelöst, wie
dies die Figuren ld) sowie 3c) zeigen. Danach wird Teil K1 umgeklappt und mit Teil
K2 im Bereich B1 verklebt, wie dies die Figuren le) und 3d) zeigen. Die Deckschicht
23 wirkt bei dem Klappvorgang als Scharnier. Schliesslich kann die fertige Karte K
gemäss Fig. lf) und Fig. 3e) aus Teil B1 entnommen werden.
[0019] Die Entnahme der Karte K auf die beschriebene Weise setzt voraus, dass das Trägermaterial
2 im Bereich der Leimschicht 22 in sich trennbar ausgebildet ist und zwar so, dass
die Deckschicht 23 mit nicht-klebriger Oberfläche freigegeben wird. Dies kann prinzipiell
auf verschiedene Weise erreicht werden, wobei anstelle einer einheitlichen Leimschicht
22 durchaus eine Kombination mehrerer, unterschiedlicher Schichten verwendet sein
kann. Ein einfaches Beispiel hierfür bildet die Kombination eines Permanent-Haftklebers
auf der Trägerschicht 21 mit einer (Silikon-) Trennschicht auf der Deckschicht 23.
Eher nachteilig bei dieser Ausführungsform ist die Tatsache, dass nach der Trennung
die im Formular freigelegte Oberfläche in der Regel klebrig sein dürfte. Eine andere
Möglichkeit besteht z.B. in der Kombination zweier Leimschichten, welche einerseits
auf der Trägerschicht, andererseits auf der Deckschicht permanent haften, deren Haftung
aneinander jedoch nicht permanent eingestellt ist und welche nach ihrer Trennung (Adhäsionsbruch)
auch praktisch nicht mehr klebrig sind. Die Trennung könnte in einer speziellen, einheitlichen
Leimschicht 22 über einen Kohäsionsbruch erfolgen. Eher nachteilig bei diesen Ausführungsformen
ist die Tatsache, dass die bei der fertigen Karte K an der Oberfläche liegende Deckschicht
23 zwangsläufig eine zusätzliche, eventuell sogar noch etwas klebrige Beschichtung
trägt.
[0020] Aus den genannten Gründen bevorzugt ist die Verwendung eines sogenannten Schälleims
für die Leimschicht 22. In dem vorbeschriebenen, wie auch in allen nachfolgenden Ausführungsbeispielen
ist von dieser Ausführungsform Gebrauch gemacht. Schälleim ist dadurch charakterisiert,
dass er zur einen Seite, hier zur Tägerschicht 21 hin, eine permanente, zur anderen
Seite, hier zur Deckschicht 23 hin, eine nicht-permanente Haftwirkung aufweist. Beim
Ablösen erfolgt ein Adhäsionbruch an der Deckschicht 23. Der Schälleim verbleibt damit
vollständig auf der Trägerschicht 21. Die für seine Benennung typischen Eigenschaften
weist der Schälleim in bezug auf die Deckschicht 23 auf. Der Schälleim kann in sich
ein- oder mehrschichtig aufgebaut sein, wobei ersteres bevorzugt ist. Er wird weiter
vorzugsweise auch so eingestellt, dass er nach dem Herauslösen der Karte K praktisch
nicht mehr klebrig ist.
[0021] Bei allen Ausführungsformen muss sichergestellt sein, dass der erwähnte Stanzling
bestehend aus den beiden Karten A und K einerseits genügend fest und sicher im Formularbogen
1 gehalten ist, d.h. sich beim bestimmungsgemässen Hantieren mit dem Formularbogen
1 oder auch dessen automatischer Verarbeitung nicht vorzeitig ablöst, dass sich andererseits
jedoch die Kartenteile K1 und K2 leicht ablösen lassen.
[0022] Für die Trägerschicht 21 kann ein Papier- oder Folienmaterial verwendet sein. Dieses
kann, wie das Formular, einen Druckauftrag tragen. Es kann transparent oder auch undurchsichtig
sein. Im letzteren Fall wäre ein Druckauftrag auf der kartenseitigen Oberfläche der
Trägerschicht 21 sowie auf der Karten-Rückseite zunächst versteckt und würde erst
beim Heraustrennen der Karten A und K sichtbar.
[0023] Wie anhand von Fig. lf) zu erkennen ist, wird bei der Karte K das aus dem Formular
1 stammende Material beidseitig vom Material der Deckschicht 23 des Trägermaterials
2 umschlossen. Sofern das Material der Deckschicht transparent ist, sind Druckaufträge
oder andere Beschriftungen auf dem Formularmaterial erkennbar und überdies versiegelt.
Ohne Zerstörung der Karte können sie nicht mehr verändert werden. Vorzugsweise ist
für das Deckmaterial eine Folie aus einem wasserabweisenden oder wasserdichten Kunststoffmaterial
verwendet.
[0024] Die erfindungsgemässe Butterfly-Karte K eignet sich insbesondere zu einer individuellen
Beschriftung, da die in Fig. 1f) untere Fläche F1 des aus dem Formular 1 stammenden
Materials im Formular im Bereich B2 auf der Formular-Vorderseite freiliegt. Die Karte
K kann deshalb mit Vorteil z.B. als Ausweiskarte verwendet werden, wobei der Ausweisempfänger
die Möglichkeit hat, auf der Fläche F1 vor der Entnahme der Karte K noch seine Unterschrift
anzubringen. Durch die Entnahme der Karte K wird diese dann, wie erläutert, versiegelt.
Anstelle einer Beschriftung oder zusätzlich könnte auf der Fläche F1 auch ein Passbild,
eine Marke oder dergleichen aufgeklebt und bei der Entnahme der Karte K mit versiegelt
werden.
[0025] Auch für die zusätzlich anfallende Karte A ergeben sich interessante Anwendungsmöglichkeiten.
Auch deren Frontfläche F2 liegt im Formular im Bereich B1 auf der Formular-Vorderseite
frei und kann dadurch individuell, z.B. gleichzeitig mit der Fläche F1 der Karte K,
beschriftet werden. Die Karte A eignet sich von daher vor allem als zu der Karte K
parallele Kontrollkarte, wobei ihre Ausbildung als Selbstklebe-Etikett ein zusätzlicher
Vorteil ist.
[0026] Die Ausbildung der Karte A als Selbstklebe-Etikett ist im Rahmen der vorliegenden
Erfindung zwar bevorzugt, jedoch nicht unbedingt erforderlich. So könnte man ohne
weiteres die Trennbeschichtung 33 beim Trennschichtmaterial 3 weglassen. Das Trennschichtmaterial
3 wäre dann dauerhaft über die Permanent-Haftkleberschicht 41 mit dem Formularmaterial
verbunden und die Karte A einfach nicht selbstklebend. Auf die Butterfly-Karte K hätte
das keinen Einfluss.
[0027] Dadurch, dass die Karte K im Formular im aufgeklappten Zustand vorliegt, ergibt sich
im Kartenbereich nur eine geringe örtliche Verdickung, was sich günstig auf die Verarbeitung
des Formulars z.B. in Druckern auswirkt.
[0028] Obwohl bei der fertigen Karte K das Formularmaterial beidseitig von der Deckschicht
umschlossen und versiegelt ist, beschränkt sich das Aufbringen der Schichten 2 und
3 auf eine Seite des Formulars, was herstellungstechnisch von Vorteil ist.
[0029] Als Entnahmehilfe E für die Karten A und/oder K können im Formular 1 angrenzend an
die Kartenteile K1, K2 oder A noch zusätzliche Ausstanzungen vorgesehen sein. In Fig.
3 ist eine solche, etwa halbkreisförmige Ausstanzung angrenzend an den Kartenteil
K1 erkennbar und mit S3 bezeichnet. Die Ausstanzung S3 reicht wie die Stanzung S1
bis zur Leimschicht 22 (zur Herstellung einer Entnahmehilfe für die Karte A würde
es genügen, angrenzend an die Karte A lediglich bis zur ersten Permanent-Haftkleberschicht
24 zu stanzen). Der sich ergebende Stanzling ist entfernt. Im Bereich der Ausstanzung
S3 kann der Kartenteil K1 an seiner dort freiliegenden Kante einfach erfasst und leicht
abgehoben werden. Es wäre auch möglich, die Ausstanzung zur Herstellung der Entnahmehilfe
durch alle Schichten hindurch auszuführen, so dass angrenzend an den Kartenteil K1
ein Loch entsteht. Vorzugsweise würde eine solche Durchstanzung mit weiteren Massnahmen
(wie z.B. einer zusätzlichen Stanzung oder eines Einschnittes auf der Formularrückseite
im Trägermaterial) kombiniert, so dass der Kartenteil K1 von der Formularvorderseite
durch das Loch hindurch mit einem Finger hintergriffen werden kann.
[0030] Zur Herstellung erfindungsgemässer Formulare kann von einem Mehrschichtmaterial ausgegangen
werden, welches sich aus dem Trägermaterial 2 und dem Trennschichtmaterial 3 zusammensetzt,
wobei das Trennschichtmaterial das Trägermaterial allerdings ganzflächig abdeckt.
Ein derartiges Mehrschichtmaterial kann auf sich selbst gerollt in Endlosbahnen vorfabriziert
werden.
[0031] Vor dem Ablängen und Aufbringen des Mehrschichtmaterials auf die Rückseite der Formularbögen
1 wird das Trennschichtmaterial 3 durch einen Längsschnitt der Länge nach etwa halbiert
und eine der beiden Hälften vom Trägermaterial 2 abgezogen. Durch das Abziehen wird
halbseitig die Permanent-Haftkleberschicht 24 des Trägermaterials freigelegt. Zum
Aufkleben auf die Formular-Rückseite muss deshalb lediglich noch die Oberfläche des
verbliebenen Trennschichtmaterials z.B. mit einem Nassleim-Auftrag (zweite Permanent-Haftkleberschicht
41) versehen werden. Nach dem Aufbringen des Mehrschichtmaterials auf die Formular-Rückseite
werden die beschriebenen Stanzungen S1 und S2 sowie ggf. S3 von der Formular-Vorderseite
aus angebracht.
[0032] In Fig. 3 grenzen die beiden Kartenteile K1 und K2 an einer ihrer beiden Schmalseiten
aneinander. Sie könnten genausogut um 90° verdreht im Formular 1 angeordnet sein,
d.h. an einer ihrer beiden Längsseiten aneinander angrenzen. Überhaupt ist die Rechteckform
nicht zwingend. Auch andere, z.B. runde Formen, sind möglich, soweit diese durch Umklappen
wenigstens teilweise zur Deckung gebracht werden können.
[0033] Die Ausführungsform von Fig. 2 unterscheidet sich von der gemäss Fig. 1 zunächst
dadurch, dass hier an Stelle des Trennschichtmaterials 3 sowie der zweiten Permanent-Haftkleberschicht
41 lediglich eine Trennbeschichtung 34 auf der Formular-Rückseite 11 im Bereich B1
vorhanden ist. Auf die beschriebene Handhabung des Formulars sowie der Butterfly-Karte
hat das keinen Einfluss. Die Karte A besteht hierbei lediglich aus dem Formularmaterial
sowie der Trennbeschichtung 34. Diese wird bei der Formularherstellung vor dem Aufkleben
des Trägermaterials 2 im Bereich B1 zunächst rückseitig auf dem Formularmaterial nass
aufgebracht. Da eine derartige Nassbeschichtung mit gewissen Schwierigkeiten verbunden
sein kann, ist die Ausführungsform von Fig. 1 an sich bevorzugt.
[0034] Die Ausführungsform von Fig. 2 unterscheidet sich von der gemäss Fig. 1 auch noch
dadurch, dass hier die beiden Kartenteile nicht an einer Grenzlinie aneinander angrenzen,
sondern spiegelsymmetrisch sowie mit Abstand zu einer zwischen den beiden Bereichen
verlaufenden Linie L angeordnet sind. Die Stanzungen zur Festlegung der beiden Kartenteile
können hier in beiden Bereichen vollumlaufend bis zur Leimschicht 22 hinunter ausgeführt
sein. Bei dieser Ausführungsform erfolgt die Verklebung der beiden Kartenteile K1
und K2 miteinander durch Falten des Formulars entlang der Linie L. Diese kann zur
Erleichterung eines exakten Faltens mit einer Perforation versehen sein.
[0035] Die beiden vorgenannten Ausbildungen, in denen sich die Ausführungsform gemäss Fig.
2 von der gemäss Fig. 1 unterscheidet, können selbstverständlich auch unabhängig voneinander
verwendet werden..
[0036] Fig. 4a) zeigt eine Ausführungsform, bei welcher im Bereich B2 zwischen der Formular-Rückseite
und dem Trägermaterial 2 noch eine Verstärkungsschicht 7 eingefügt ist und zwar vermittels
einer dritten Permanent-Haftkleberschicht 42. Diese kann zusammen mit der Permanent-Haftkleberschicht
41 im Bereich B1 zusammen als einheitliche Schicht bei der Herstellung aufgebracht
werden.
[0037] Wie anhand der Fig. 1f) entsprechenden Fig. 4b) zu erkennen ist, bewirkt die Verstärkungsschicht
7 in der fertigen Karte K eine Vergrösserung ihrer Dicke sowie eine Versteifung. Die
Verstärkungsschicht 7 besteht mit Vorteil aus dem gleichen Material wie der Formularbogen
1 selbst. Sie kann dann nämlich im gleichen Arbeitsgang wie der Formularbogen auf
einer Nebenbahn bedruckt werden, wie dies Fig. 5 zeigt.
[0038] Fig. 5 zeigt eine Endlosbahn 12 aus bereits bedruckten Formularbögen 1, welche über
Perforationslinien 13 zusammenhängen. Seitlich verbunden mit der Bahn 12 aus den Formularbögen
1 und mit diesen gemeinsam bedruckt ist eine Nebenbahn 14. Diese wird an der durch
den Pfeil 17 bezeichneten Stelle von der Haupt-Bahn 12 abgetrennt und auf einer Rolle
15 aufgewickelt. Die Haupt-Bahn 12 wird auf einer anderen Rolle 16 aufgewickelt. Ein
Druckauftrag auf der Nebenbahn 14 ist mit 18 bezeichnet. Ein Druckauftrag entsprechender
Grösse auf den Formularbögen 1 im Bereich der späteren Karten ist mit 19 bezeichnet.
[0039] Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher im Bereich des Kartenteils K1 von
der Rückseite her im Trägermaterial 2 bis in die Tiefe der Leimschicht 22 ein Fenster
25 ausgestanzt ist. Innerhalb der Fensters 25 besteht die Möglichkeit, von der Rückseite
her die Karte K ebenfalls mit einem individuellen Aufdruck oder einer Beschriftung
zu versehen. Sofern für die Deckschicht ein Folienmaterial verwendet ist, kann zur
Erleichterung von dessen Bedruck- oder Beschriftbarkeit im Fensterbereich zusätzlich
eine Mattierung 26 vorgesehen sein.
[0040] Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher im Trägermaterial 2 zwischen der Trägerschicht
21 und der Leimschicht 22 zusätzlich eine Durchschreibeschicht 27 vorgesehen ist.
In derartigen Durchschreibeschichten ist üblicherweise Tinte in mikroverkapselter
Form vorhanden sowie Fasern zur Aufnahme unter Druck freigesetzter Tinte. Sofern bei
dieser Ausführungsform auf der Fläche F1 des Kartenteils K1 von Hand oder mittels
eines Schlagdruckes eine Beschriftung aufgebracht wird, entsteht in der Durchschreibeschicht
27 ein Abbild dieser Beschriftung welches nach dem Herauslösen der beiden Karten freiliegt,
wie anhand Fig. 7b) erkennbar ist.
[0041] Fig. 8 zeigt ein Mehrschichtmaterial, welches ebenfalls als Ausgangsmaterial für
die Herstellung von Formularen der vorbeschriebenen Art verwendet werden kann. Hier
ist die Permanent-Haftkleberschicht 41 bereits vorkonfektioniert und muss deshalb
als Nassleimschicht bei der Formularherstellung nicht erst aufgebracht werden. Der
dadurch herstellungstechnisch erzielte Vorteil ist erheblich, da Nassleimaufträge
beim Formularhersteller oft problematisch sowie mit zusätzlichem Aufwand verbunden
sind. Damit das Mehrschichtmaterial wiederum auf sich selbst aufrollbar ist, ist die
Permanent-Haftkleberschicht 41 im rechten Teil von Fig. 8 mit einem Abdeckmaterial
5 abgedeckt. Das Abdeckmaterial 5 kann einfach ein Silikonpapier, d.h. eine mit einer
Silikonisierung 51 als Trennbeschichtung versehenes Abdeckpapier 52 sein. Es dient
nur dem genannten Zweck und wird bei der Formularherstellung von den übrigen Schichten
abgetrennt. Anstelle der Verwendung eines Abdeckpapiers könnte zur Erzielung der Aufrollbarkeit
auch, wie im linken Teil von Fig. 8 dargestellt, die Trägerschicht 21 rückseitig mit
einer Trennbeschichtung 6, z.B. wieder einer Silikonisierung, versehen sein.
[0042] Ein Beispiel für eine in vier Teilen K11 - K22 im Formular vorliegende, beidseitig
individuell beschrift- oder bedruckbare Butterflykarte wird nachfolgend mit Bezug
auf die Figuren 9 und 10 erläutert. Dort bezeichnet 1 wieder ein Formular bzw. einen
Formularbogen, auf dessen Rückseite 11, zwei Bereiche B1 und B2 überdeckend, ein Stück
eines Mehrschichtmaterials aufgeklebt ist. Das Mehrschichtmaterial entspricht einheitlich
dem im rechten Teil von Fig. 8 dargestellten nach Entfernung des Abdeckmaterials 5.
Das im linken Teil von Fig. 8 dargestellte Mehrschichtmaterial könnte genausogut verwendet
sein. Für das vorliegende Ausführungsbeispiel jedoch wieder wichtig ist, dass die
Haftung zwischen der hinteren Trennschicht 32 des Trennschichtmaterials 3 und der
ersten Permanent-Haftkleberschicht 24 des Trägermaterials 2 schwächer eingestellt
ist, als die Haftung zwischen der vorderen Trennschicht 33 des Trennschichtmaterials
3 und der zweiten Permanent-Haftkleberschicht 41. Die Deckschicht 23 des Trägermaterial
sollte auch wieder eine transparente Folie sein.
[0043] Von der Vorderseite des Formularbogens 1 sind innerhalb der beiden Bereiche B1 und
B2 stegfrei mit Stanzlinien S11 - S22 insgesamt vier Stanzlinge ausgestanzt. Die Stanzlinge
können, müssen aber nicht aneinander angrenzen. Sie sollten lediglich etwa spiegelsymmetrisch
einerseits zu einer zwischen den beiden Bereichen B1, B2 verlaufenden Linie L1 und
andererseits innerhalb der beiden Bereiche B1, B2 zu einer Linie L2 angeordnet sein.
In Fig. 10 sind sie mit Abstand zur Linie L1, jedoch angrenzend an Linie L2 dargestellt.
Ein Anordnung mit Abstand zur Linie L2 wäre demnach auch möglich. Die Stanzlinien
S21 und S22 im Bereich B2 durchsetzen lediglich den Formularbogen 1 sowie die Permanent
Haftkleberschicht 41. Im Bereich B1 reichen die Stanzlinien S11 und S12 dagegen bis
zur Leimschicht 22 hinunter. Alle Stanzungen können wiederum gleichzeitig mit demselben
Stanzwerkzeug ausgeführt sein.
[0044] Im Bereich B2 entsprechen die beiden Stanzlinge den Teilen K21 und K22 der integrierten
Butterfly-Karte. Im Bereich B1 umfassen die beiden Stanzlinge die Teile K11 und K12
der intergrierten Butterfly-Karte K sowie zusätzlich noch zwei Karten A11 und A12.
Die Teile K21 und K22 umfassen die Schichten 1 und 41, die Teile K11 und K12 die Schichten
23 und 24 und die Karten A11 und A12 die Schichten 1, 41, 33, 31 und 32.
[0045] Wegen der erwähnten Trenneigenschaften der Trennschichten 32 und 33 des Trennschichtmaterials
3 lassen sich die Karten A11 und A12 in einem ersten Schritt aus dem Formular herauslösen,
wie dies die Figuren 9b) und 10b) zeigen.
[0046] Nach dem Herauslösen der Karten A11 und A12 wird das Formular 1 zunächst entlang
der Linie L1 gefaltet und die Teile K21 und K22 mit den Teilen K11 und K12 zur Deckung
gebracht. Die zunächst im Formular im Bereich B2 freiliegenden Oberflächen F21 und
F22 der Teile K21 und K22 verkleben dabei mit den nach dem Herauslösen der Karten
A11 und A12 freigelegten klebrigen Oberflächen (Permanent-Haftkleberschicht 24) der
Teile K11 und K12 im Bereich B1. Beim Wiederauffalten des Formulars lösen sich die
beiden Kartenteile K21 und K22 mit ihren rückseitigen Oberflächen von der vorderen
Trennschicht 33 des Trennschichtmaterials 3 im Bereich B2 ab. Obwohl die Haftung zwischen
der hinteren Trennschicht 32 des Trennschichtmaterials 3 und der ersten Permanent-Haftkleberschicht
24 schwächer eingestellt ist als die Haftung zwischen der vorderen Trennschicht 33
des Trennschichtmaterials 3 und der zweiten Permanent-Haftkleberschicht 41 erfolgt
die Trennung hier dennoch zwischen den letztgenannten Schichten, da die Stanzlinien
S21 und S22 nur bis zur vorderen Trennschicht 33 des Trennmaterials 3 hinunterreichen.
[0047] Fig. 10c) zeigt schematisch den Transfer der Kartenteile K21 und K22 aus dem Bereich
B2 in den Bereich B1. Die Figuren 9c) und 10d) zeigen das Formular nach diesem Transfer
im wieder aufgefalteten Zustand. Im Bereich B1 liegen jetzt die ursprünglichen Rückseiten
der Teile K21 und K22 mit ihrer Permanent-Haftkleberbeschichtung 41 frei.
[0048] Als weiterer Schritt zum Herauslösen der Butterfly-Karte wird das Formular 1 nunmehr
entlang der Linie L2 gefaltet und die klebrigen Rückseiten der Teile K21 und K22 dadurch
zur Deckung gebracht und miteinander permanent verklebt. Dieser Vorgang ist in den
Figuren 9d) und 10e) schematisch dargestellt. Schliesslich kann, wie dies die Figuren
9e) und 10f) zeigen, durch erneutes Auffalten des Formulars die fertige Butterfly-Karte
entnommen werden, wobei sich die Deckschichten 23 der Teile K11 und K12 jeweils von
der Leimschicht 22 ablösen. Die Deckschichten 23 bilden auch die beidseitigen Oberflächen
der fertigen Karte K.
[0049] Durch die transparenten Deckschichten 23 sind die ursprünglichen Oberflächen F21
und F22 der Teile K21 und K22 sichtbar. Wie beschrieben, liegen diese im Formular
im Bereich B2 beide an der vorderen Formularoberfläche und können deshalb beide in
einem Arbeitsgang mit einem individuellen Aufdruck oder dergleichen versehen werden.
[0050] Als Falthilfe kann entlang der Linien L1 und L2 eine Perforation eingestanzt sein.
[0051] Unter Bezugnahme auf die Figuren 11- 13 sowie zunächst auf die Figuren 11a) und 13a)
und wird nachfolgend noch eine Ausführungsform eines Formulars nach der Erfindung
mit integrierter, die Eigenschaften einer Vignette aufweisenden Karte K erläutert.
[0052] Die als Vignette verwendbare Karte K liegt im Formular bzw. Formularbogen 1 in zwei
Teilen vor, welche mit K1 und K2 bezeichnet sind. 2 bezeichnet wieder ein Trägermaterialstück,
welches eine Trägerschicht 21, eine Leimschicht 22, eine Deckschicht 23 sowie eine
erste Permanent-Haftkleberschicht 24 umfasst. Die Leimschicht 22 umfasst hier eine
Permanent-Haftkleberschicht 220, vor und hinter welcher jeweils eine (Silikon-) Trennschicht
221 bzw. 222 vorhanden ist. Das Trägermaterial 2 ist vermittels der ersten Permanent-Haftkleberschicht
24 an der Formular-Rückseite 11, zwei Bereiche B1 und B2 überdeckend, angeklebt. Die
Haftung zwischen der vorderen Trennschicht 221 und der Permanent-Haftkleberschicht
220 ist schwächer eingestellt als die Haftung zwischen der letztgenannten und der
hinteren Trennschicht 222.
[0053] Von der Vorderseite des Formularbogens 1 sind innerhalb der beiden Bereiche B1 und
B2 stegfrei mit Stanzlinien S zwei Stanzlinge ausgestanzt, welche entlang einer Grenzlinie
G aneinandergrenzen. Die Stanzlinge könnten auch spiegelsymmetrisch mit Abstand zu
dieser Grenzlinie G ausgestanzt sein. Die Stanzlinien S sind einheitlich tief bis
zur Trägerschicht 21 hinunter ausgeführt.
[0054] Der im Bereich B2 erzeugte Stanzling bildet den Teil K1 der integrierten Vignette,
umfassend die Schichten 1, 24, 23, und 28 Auf der Oberfläche F1 dieses Kartenteils
wird der für die Funktion der Vignette spezifische Aufdruck bzw. eine individuelle
Beschriftung aufgebracht. Dies ist durch die schwarzen Striche in Fig. 11 schematisch
angedeutet. Im Bereich B1 umfasst der Stanzling den hier ausschliesslich aus der Permanent-Haftkleberschicht
220 bestehenden zweiten Teil K2 der Vignette sowie zusätzlich noch eine Karte A, die
in ihrem Schichtaufbau dem Kartenteil K1 entspricht.
[0055] Wegen der erläuterten Trenneigenschaften der Trennschicht 221 lässt sich auch in
diesem Ausführungsbeispiel die Karte A in einem ersten Schritt wieder aus dem Formular
im Bereich B1 herauslösen, wie dies die Figuren 11b) und 13a) zeigen. Wegen der stärker
eingestellten Haftung zwischen der Trennschicht 222 und Permanent-Haftkleberschicht
220 bleibt letzere auf der Trägerschicht 21 zurück, wird dabei jedoch freigelegt.
Durch Falten des Formulars 1 entlang der Grenzlinie G, welche vorzugsweise wieder
perforiert ist, wird nachfolgend die Oberfläche F1 des zweiten Kartenteils K2 mit
der freigelegten Permanent-Haftkleberschicht 220 (dem Kartenteil K2) im Bereich B1
zur Deckung gebracht, wobei sich die Permanent-Haftkleberschicht 220 dauerhaft mit
der Oberfläche F1 verbindet. Beim Wiederauffalten des Formulars löst sich, wie zuvor
die Karte A, der Kartenteil K1 im Bereich B2 von der Permanent-Haftkleberschicht 220
ab. Fig. 13a) zeigt schematisch den Transfervorgang des Karteils K1 aus dem Bereich
B2 in den Bereich B1 und Fig. 11a) das wiederaufgefaltete Formular nach erfolgtem
Transfer. Wegen der Trennschicht 222 kann schliesslich die fertige Vignette K aus
dem Formular herausgelöst werden, wie dies die Figuren 11d) und 13b) zeigen.
[0056] Durch die an ihrer (rückseitigen) Oberfläche freiliegende Permanent-Haftkleberschicht
220 kann die Vignette K auf bzw. hinter einer Glasscheibe 9 angeklebt werden, wie
dies Fig. 11e) zeigt. Durch das Glas 9 sowie die Permanent-Haftkleberschicht 220 hindurch
ist die Oberfläche F1 sowie ihre Beschriftung sichtbar.
[0057] Fig. 12 zeigt noch eine vereinfachte Ausführungsform eines Formulars nach der Erfindung
mit integrierter Vignette. Im Unterschied zur Ausführungsform von Fig. 11 sind hier
im Trägermaterial 2 die erste Permanent-Haftkleberschicht 24 sowie die Deckschicht
weggelassen. Auf die Handhabung des Formulars sowie der Vignette hat das keinen Einfluss.
[0058] Abschliessend kann noch erwähnt werden, dass von einer zusätzlichen Verstärkungsschicht
entsprechend Fig. 4, einem ausgestanzten sowie ggf. mit einer Mattierung versehenen
Fenster gemäss Fig. 6 und/oder einer zusätzlichen Durchschreibeschicht auch in Kombination
miteinander sowie insbesondere auch bei den Ausführungsformen gemäss den Figuren 9
bis 13 Gebrauch gemacht werden kann.
[0059] Die vorbeschriebenen Ausführungsformen zeichnen dadurch aus, dass nur ein einziger,
von einer Seite des Formulars her ausgeführter Stanzvorgang notwendig ist. Die dabei
erzeugte/n Stanzlinen kann/können stegfrei ausgeführt sein. Es wird tiefendifferenziert
gestanzt, wobei jedoch (von allfälligen Durchstanzungen zur Bildung von Entnahmehilfen
abgesehen) die Tägerschicht des Trägermaterials stets unverletzt bleibt.
[0060] Die vorbeschrieben Ausführungsformen lassen sich weiter unter Verwendung eines einheitlichen,
homogenen, in auf sich selbst aufgerollter Form vorkonfektionierten Mehrschichtmaterials
herstellen, wobei zur Differenzierung des Materials in verschiedenen Sektoren allenfalls
ein Schlitzen und teilweises Entfernen von Teilschichten notwendig ist. Dies erleichert
und rationalisiert ganz wesentlich die Arbeitsabläufe beim Formularhersteller.
[0061] Bei den Formularen nach der Erfindung bleiben alle im Endprodukt, d.h. der fertigen
Karte, enthaltenen Teile bis zur endgültigen Entnahme der Karte direkt oder indirekt
über das Formluar miteinander verbunden. Dies erzwingt einen bestimmten Ablauf der
Manipulationen zum Herauslösen der Karte und erleichtert ganz wesentlich die auch
Handhabung, da ein freihändiges Entnehmen und neu Plazieren von Kartenteilen vermieden
wird und auch Klebeflächen nicht berührt werden müssen.
1. Formular (1) mit integrierter, heraustrennbarer Karte (K), wobei in der Karte (K)
übereinander liegende Teile (K1,K2; K11-K22) im Formular nebeneinander angeordnet,
durch Aufeinanderklappen jedoch miteinander verklebbar sind, wobei auf die Formular-Rückseite
(11) ein Trägermaterial (2) aufgeklebt ist und wobei die genannten Kartenteile (K1,K2;
K11-K22) durch wenigstens eine Stanzung (S; S1,S2;S11-522) im Bereich des Trägermaterials
(2) festgelegt sind, dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägermaterial (2) vom Formular aus gesehen eine Leimschicht (22) sowie eine
Trägerschicht (21) umfasst,
dass das Trägermaterial (2) im Bereich der Leimschicht (22) so trennbar ist, dass
das vordere Teil rückseitig nicht-klebrig freigegeben wird, und
dass die wenigstens eine Stanzung (S; S1,S2; S11-S22) von der Formular-Vorderseite
wenigstens abschnittsweise jedoch auch maximal bis hin zu der Leimschicht (22) ausgeführt
ist.
2. Formular nach einem der Ansprüche 1 -3, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial
(2) vom Formular (1) aus gesehen eine erste Permanent-Haftkleberschicht (24), eine
transparente Deckschicht (23), die Leimschicht (22) sowie die Trägerschicht (21) umfasst,
wobei die Leimschicht (22) vorzugsweise als Schälleimschicht bezüglich der Deckschicht
(23) ausgebildet ist.
3. Formular nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Karte (K) im Formular in zwei Teilen (K1, K2) vorliegt,
dass das Trägermaterial (2) auf der Formular-Rückseite über einen ersten (B1) und
einen zweiten Bereich (B2), welche entlang einer Grenzlinie (G) aneinandergrenzen,
aufgeklebt ist,
dass innerhalb der beiden Bereiche (B1,B2) die beiden Kartenteile (K1,K2) entlang
der Grenzlinie (G) aneinandergrenzen und durch wenigstens eine Stanzung (S1,S2) festgelegt
sind,
dass im ersten Bereich (B1) zwischen der Formular-Rückseite (11) und dem Trägermaterial
(2) eine erste Trennschicht (32,34) vorhanden ist, und
dass die wenigstens eine Stanzung (S1,S2) von der Formular-Vorderseite ausgeführt
ist und zwar entlang der Grenzlinie (G) zwischen den beiden Kartenteilen (K1, K2)
bis zu der ersten Permanent-Haftkleberschicht (24), im Übrigen jedoch bis zur Leimschicht
(22) im Trägermaterial (2).
4. Formular nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Karte (K) im Formular in zwei Teilen (K1, K2) vorliegt,
dass das Trägermaterial (2) auf der Formular-Rückseite (11) über einen ersten (B1)
und einen zweiten Bereich (2) aufgeklebt ist,
dass innerhalb der beiden Bereiche (B1,B2) die beiden Kartenteile (K1,K2) spiegelsymmetrisch
zu einer zwischen den beiden Bereichen (B1,B2) verlaufenden Linie (L) durch wenigstens
eine Stanzung (S) festgelegt sind,
dass im ersten Bereich (B1) zwischen der Formular-Rückseite (11) und dem Trägermaterial
(2) eine erste Trennschicht (32,34) vorhanden ist, und
dass die wenigstens eine Stanzung (S) von der Formular-Vorderseite ausgeführt ist
und zwar bis zur Leimschicht (22) im Trägermaterial (2).
5. Formular nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten Bereich (B1)
zwischen der Formular-Rückseite (11) und dem Trägermaterial (2), vom Formular (1)
aus gesehen, eine zweite Permanent-Haftkleberschicht (41) sowie ein Trennschichtmaterial
(3) vorhanden sind.
6. Formular nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennschichtmaterial (3)
eine tragende Schicht (31) aufweist und dass diese Schicht lediglich einseitig zum
Trägermaterial (2) hin mit einer die erste Trennschicht bildenden Trennbeschichtung
(32) versehen ist.
7. Formular nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennschichtmaterial (3)
eine tragende Schicht (31) aufweist und dass diese Schicht beidseitig mit einer Trennbeschichtung
(32,33) versehen ist.
8. Formular nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten
Bereich (B2) zwischen der Formular-Rückseite und dem Trägermaterial (2), vom Formular
(1) aus gesehen, eine dritte Permanent-Haftkleberschicht (42) sowie eine Verstärkungsschicht
(7), welche vorzugsweise aus dem Formularmaterial besteht, eingefügt sind.
9. Formular nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten
Bereich (B2) von seiner Rückseite her im Trägermaterial (2) bis in die Tiefe der Leimschicht
(22) ein Fenster (25) ausgestanzt ist.
10. Formular nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Fensters (25)
auf der Deckschicht (23) des Trägermaterials (2) eine Mattierung (26) aufgebracht
ist.
11. Formular nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial
(2) zwischen der Leimschicht (22) und der Trägerschicht (21) eine Durchschreibeschicht
(27) aufweist.
12. Formular nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Karte (K) im Formular in vier Teilen (K11, K12, K21, K22) vorliegt,
dass das Trägermaterial (2) auf der Formular-Rückseite (11) in einem ersten (B1) und
einem zweiten Bereich (B2) aufgeklebt ist,
dass innerhalb der beiden Bereiche (B1, B2) spiegelsymmetrisch zu einer ersten, zwischen
den beiden Bereichen (B1, b2) verlaufenden Linie (L1) sowie jeweils spiegelsymmetrisch
zu einer zweiten, zur ersten Linie senkrechten Linie (L2), zwei Kartenteile (K11,K12
bzw. K21,K22) durch wenigstens eine Stanzung (S11-S22) festgelegt sind,
dass in beiden Bereichen (B1, B2) zwischen der Formular-Rückseite (11) und dem Trägermaterial
(2), vom Formular (1) aus gesehen, eine zweite Permanent-Haftkleberschicht (41) sowie
ein Trennschichtmaterial (3) vorhanden ist,
dass das Trennschichtmaterial (3) eine tragende Schicht (31) aufweist, welche beidseitig
mit einer Trennbeschichtung (32,33) versehen ist, wobei die Haftung zwischen der hinteren
Trennbeschichtung (32) und der ersten Permament-Haftkleberschicht (41) schwächer eingestellt
ist als die Haftung zwischen der vorderen Trennbeschichtung (33) und der zweiten Permanent-Haftkleberschicht
(41), und
dass die wenigstens eine Stanzung (S11-S22) von der Formular-Vorderseite ausgeführt
ist und zwar im zweiten Bereich (B2) bis zu der zweiten Permanent-Haftkleberschicht
(41) und im ersten Bereich bis zur Leimschicht (22) im Trägermaterial (2).
13. Formular nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Karte (K) eine Vignette mit selbstklebender Frontseite ist und im Formular
(1) in zwei Teilen (K1, K2) vorliegt,
dass die Leimschicht (22) eine weitere Permanent-Haftkleberschicht (220) sowie vor
und hinter dieser jeweils eine Trennschicht (221,222) umfasst, wobei die Haftung zwischen
der weiteren Permanent-Haftkleberschicht (220) und der vor ihr liegenden Trennschicht
(221) schwächer eingestellt ist als die Haftung zwischen der weiteren Permanent-Haftkleberschicht
(220) und der hinter ihr liegenden Schicht Trennschicht (222),
dass das Trägermaterial (2) auf der Formular-Rückseite (11) in einem ersten (B1) und
einem zweiten Bereich (2) aufgeklebt ist,
dass innerhalb der beiden Bereiche (B1,B2) die beiden Kartenteile (K1,K2) spiegelsymmetrisch
zu einer, zwischen den beiden Bereichen (B1,B2) verlaufenden Linie (L) durch wenigstens
eine Stanzung festgelegt sind, und
dass die wenigstens eine Stanzung (S) von der Formular-Vorderseite ausgeführt ist
und zwar bis zur Leimschicht (22) im Trägermaterial (2).
14. Formular nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass im Trägermaterial (2) zwischen
Formular (1) und der vorderen Trennschicht (221) vom Formular (1) aus gesehen eine
erste Permanent-Haftkleberschicht (24) sowie eine transparente Deckschicht (23) vorhanden
sind.
15. Formular nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens
eine Stanzung (S; S1,S2; S11-S22)) durchgängig ohne Belassung von Stanzstegen ausgeführt
ist.
16. Formular nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass als Material
für das Formular (1), die Deckschicht (23), die Verstärkungsschicht (7), die tragende
Schicht (31) des Trennschichtmaterials (3) und/oder die Trägerschicht (21) des Trägermaterials
(2) Papier oder Folie, für die Deckschicht (23) des Trägermaterials (2) vorzugsweise
jedoch eine transparente, wasserabweisende oder wasserdichte Folie verwendet ist.
17. Formular nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass angrenzend
an wenigstens einen der Kartenteile (K1,K2; K11-K22)) eine Entnahmehilfe (S3) ausgestanzt
ist.
18. Mehrschichtmaterial zur Herstellung eines Formulars (1) nach einem der Ansprüche 1
bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass es in der genannten Reihenfolge folgende Schichten
umfasst:
• ein Trennschichtmaterial (3)
• eine erste Permanent-Haftkleberschicht (24)
• eine Deckschicht (23)
• eine Leimschicht (22),
• eine Trägerschicht (21),
wobei die Haftung zwischen der Leimschicht (22) und der Deckschicht nicht-permanent
und zwischen der Leimschicht (22) und der Trägerschicht (21) permanent eingestellt
ist.
19. Mehrschichtmaterial nach Anspruch 18 zur Herstellung eines Formulars nach einem der
Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennschichtmaterial (3) eine
tragende Schicht (31) aufweist, welche einseitig, zur ersten Permanent-Haftkleberschicht
(24) hin, oder beidseitig mit einer Trennbeschichtung (32,33) versehen ist.
20. Mehrschichtmaterial nach Anspruch 18 zur Herstellung eines Formulars nach Anspruch
3, 4 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennschichtmaterial (3) eine tragende
Schicht (31) aufweist, welche beidseitig mit einer Trennbeschichtung (32,33) versehen
ist.
21. Mehrschichtmaterial nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass dass Trennschichtmaterial
(3) vorderseitig mit einer zweiten Permanent-Haftkleberschicht (41) versehen ist,
wobei die Haftung zwischen der hinteren Trennschicht (32) und der ersten Permanent-Haftkleberschicht
(24) schwächer eingestellt ist als die Haftung zwischen der vorderen Trennschicht
(33) und der zweiten Permanent-Haftkleberschicht (41).
22. Mehrschichtmaterial nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der Schälleimschicht (22) und der Trägerschicht (21) noch eine Durchschreibeschicht
(27) eingefügt ist.
23. Mehrschichtmaterial zur Herstellung eines Formulars (1) nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, dass es in der genannten Reihenfolge folgende Schichten umfasst:
• eine erste Permanent-Haftkleberschicht (24)
• eine Deckschicht (23)
• eine Trennschicht (221)
• eine weitere Permanent-Haftkleberschicht (220),
• eine Trennschicht (222),
• eine Trägerschicht (21),
wobei die Haftung zwischen der Permanent-Haftkleberschicht (220) und der vor ihr
liegenden Trennschicht (221) schwächer eingestellt ist als die Haftung zwischen der
Permanent-Haftkleberschicht (220) und der hinter ihr liegenden Trennschicht (222).
24. Mehrschichtmaterial nach einem der Ansprüche 21- 23, dadurch gekennzeichnet, dass
die vordere, zweite Permanent-Haftkleberschicht (41) mit einem von ihr wieder ablösbaren
Abdeckmaterial (5) abgedeckt oder die Trägerschicht (21) rückseitig mit einer Trennbeschichtung
(6) versehen ist.