[0001] Aus der Praxis ist es bekannt, Fahrwerke von Hebezeugen mit Asynchronmotoren auszurüsten,
wenn es darum geht, daß die Hebezeuge kraftgetrieben längs einer Fahrschiene laufen
können. Asynchronmotoren laufen mit im wesentlichen konstanten Drehzahlen und sie
haben in der Regel auch ein verhältnismäßig starkes Anfahrmoment, das zu einer ruckartigen
Beschleunigung beim Anfahren des Fahrwerkes führt. Diese starke Beschleunigung ist
solange nicht störend, wie die Kette des Hebezeugs nicht nennenswert ausgefahren,
d.h. die Last nicht nennenswert abgesenkt ist. Problematisch wird die Sache dann,
wenn mit über eine lange Kette abgesenkter Last angefahren werden muß.
[0002] Das mit einem Asynchronmotor ausgerüstete Fahrwerk beschleunigt schnell und geht
nach kurzer Fahrstrecke in eine konstante Fahrgeschwindigkeit über. Die Folge der
ruckartigen Beschleunigung des Fahrwerks ist, daß die Last, die an der weit ausgefahrenen
Kette hängt, ins Pendeln gerät und das Pendeln auch dann nicht aufhört, wenn das Fahrwerk
sich mit konstanter Geschwindigkeit weiterbewegt. Die Bewegung der Last kann in zwei
Komponenten zerlegt werden, nämlich eine gleichförmige Bewegung in Fahrtrichtung und
eine schwingende Bewegung, die bestrebt ist abwechselnd das Fahrwerk zu verzögern
oder zu beschleunigen. Wegen der harten Kennlinie des Asynchronmotors kann das Fahrwerk
dieser durch die Pendelbewegung induzierten Kraft nicht folgen, weshalb das Fahrwerk
für die Pendelbewegungskomponente wie eine starre ortsfeste Aufhängung wirkt.
[0003] Es sind deswegen in der Praxis schon eine Reihe von Vorschlägen gemacht worden, um
den Asynchronmotor in der Drehzahl zu regeln, damit das Pendeln entweder möglichst
vermieden oder soweit wie möglich gedämpft wird. Der meßtechnische Aufwand, der hierzu
notwendig ist und auch die Regelungseinrichtungen sind sehr aufwendig.
[0004] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, ein Fahrwerk für Hebezeuge zu schaffen,
das bei geringerem Aufwand ein weniger starkes Pendeln der an dem Tragorgan hängenden
Last hervorruft bzw. die Lastpendelung rasch dämpft.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Fahrwerk mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0006] Bei einem Antriebssystem mit Freilaufcharakteristik kann das Fahrwerk der Pendelbewegung
folgen, weil beim Vorwärtsschwung der Last das Fahrwerk der Last folgen kann. Diese
Eigenschaften des Antriebssystems gestatten es, die Pendelenergie in Fahrenergie umzusetzen,
womit nach verhältnismäßig kurzer Wegstrecke das Lastpendeln zur Ruhe gekommen ist
und sich die Last mit derselben Geschwindigkeit bewegt wie das Fahrwerk.
[0007] Die Vorgänge, die bei der neuen Lösung zu einer schnellen Dämpfung der Lastpendelung
führen, sind noch allerdings nicht vollständig geklärt. Folgender Wirkzusammenhang
wird vermutet:
[0008] Wenn bei ruhender Hakenlast das Fahrwerk durch den Motor beschleunigt wird, hat sich
das Fahrwerk aus der Ruhelage bereits ein nennenswertes Stück entfernt, ehe auch die
am Haken hängende Last in Fahrtrichtung beschleunigt wird. Wenn hierbei eine ruckartige
Beschleunigung aus dem Stillstand entsteht, wird durch die ruckartige Beschleunigung
eine Lastpendelung induziert. Infolge der Lastpendelung wird nach einer bestimmten
Fahrstrecke des Fahrwerks die Last bestrebt sein, dem Fahrwerk vorauszueilen, d.h.
die pendelnde Last zieht nun ihrerseits das Fahrwerk und versucht es zu beschleunigen.
Im Gegensatz zu einfachen Asynchronmotoren kann das mit dem neuen Antriebssystem ausgerüstete
Fahrwerk dieser durch die Lastpendelung hervorgerufenen Beschleunigung folgen. Die
in der pendelnden Last steckende Energie wird auf diese Weise in Fahrenergie umgesetzt,
die das Fahrwerk in Bewegung hält. Erst wenn die Fahrgeschwindigkeit des Fahrwerks
wieder unter den Sollwert sinkt, wird das Antriebssystem wieder für den Vortrieb des
Fahrwerks sorgen, wobei allerdings ein wesentlicher Teil der Pendelenergie bereits
in Antriebsenergie umgesetzt ist. Auf diese Weise wird praktisch beim ersten Überholen
des Fahrwerks durch die Last die Lastpendelung bereits weitgehend gedämpft.
[0009] Eine solche Antriebscharakteristik kann entweder mittels eines Asynchronmotors mit
Freilauf oder mit Hilfe eines Motors mit Hauptschlußcharakteristik erreicht werden.
Dies deshalb, weil der Motor mit Hauptschlußcharakteristik nicht als Bremse wirken
kann, denn es gibt keine Drehzahl, bei der eine generatorische Wirkung zustande kommen
kann, solange nicht die Polarität zwischen Anker und Feldwicklung geändert wird.
[0010] Außerdem hat der im Hauptschlußbetrieb arbeitende Universalmotor eine sehr weiche
Drehzahldrehmomentkennlinie.
[0011] Unterstützend kommt hierbei noch hinzu, daß die den Universalmotor auf konstante
Drehzahl regelnde elektronische Steuerung die Stromversorgung für den Universalmotor
drosselt oder abschaltet, wenn der Universalmotor infolge der Lastpendelung auf Drehzahlen
gebracht wird, die über der Solldrehzahl liegen.
[0012] Abgesehen von diesen Effekten ist bei einem Fahrwerk mit geregeltem Universalmotor
als Antrieb die Lastpendelung ohnehin vermindert, denn diese Art des Antriebs verringert
ruckartige Beschleunigungen.
[0013] Die Flexibilität des Fahrantriebes kann weiter gesteigert werden, wenn die Schalteranordnung
wenigstens einen dritten Schaltzustand aufweist, in dem die Stromzufuhr zu dem Motor
möglich ist. Diesem dritten Schaltzustand kann entweder eine weitere starre Fahrgeschwindigkeit
oder der Betriebszustand "Beschleunigen" zugeordnet werden. Somit ist das Fahrwerk
dann wenigstens mit zwei unterschiedlichen Geschwindigkeiten festgelegter Größe oder
aber auch mit einer bis zu einer Maximalgeschwindigkeit zu erhöhenden stufenlosen
Geschwindigkeitseinstellung zu betreiben.
[0014] Mit jeder Art von Motor kann bei Bedarf auch die Fahrtrichtung umgekehrt werden,
wenn das Fahrwerk einen bidirektionalen Fahrbetrieb aufweisen soll. In diesem Falle
ist die Schalteranordnung entweder mit nur einem oder mit zwei weiteren Schaltstellungen
ausgerüstet, damit in jeder Fahrtrichtung dieselben Möglichkeiten hinsichtlich der
Fahrgeschwindigkeit zur Verfügung stehen.
[0015] Die Schalteranordnung kann von Ferne aus einer übergeordneten Prozeßsteuerung bedient
werden, beispielsweise wenn das Hebezeug in einer weitgehend automatisierten Anlage
fährt oder aber es besteht die Möglichkeit, die Schalteranordnung über ein manuell
zu bedienendes Betätigungsorgan in die verschiedenen Schaltstellungen zu überführen.
Im letzteren Falle handelt es sich um eine Tastschalteranordnung, wie sie üblicherweise
in Steuerbirnen von Hebezeugen Anwendung findet.
[0016] Gleichgültig, ob eine nur in Stufen oder stufenlos veränderbare Fahrgeschwindigkeit
möglich ist, hat das Fahrwerk oder der Motor einen Drehzahlsensor, der an die elektronische
Steuerung angeschlossen ist und der der elektronischen Steuerung ein der Fahrgeschwindigkeit
proportionales Signal überliefert.
[0017] Zur Steuerung des Hauptschlußmotors kommen grundsätzlich zwei verschiedene Ansteuersysteme
in Frage. Das eine besteht in einer sogenannten Phasenanschnittsteuerung, die vorteilhafterweise
dann verwendet wird, wenn der Motor aus einem Wechselstromnetz ohne vorherige Gleichrichtung
gespeist werden soll. Die andere Möglichkeit besteht in einem pulsweitenmodulierten
Steller, der allerdings entweder am Eingang oder in einem Zwischenkreis ein Gleichspannungssignal
benötigt. Die Drehzahleinstellung des Motors geschieht dann entweder, indem der Phasenanschnitt-
oder Zündwinkel bei der Phasenanschnittsteuerung verändert wird oder das Tastverhältnis
bei einer Pulsweitenmodulation. Dabei kann die Phasenanschnittsteuerung im weitesten
Sinne auch als eine Art Pulsweitenmodulation mit fester Taktfrequenz angesehen werden,
die durch die Netzfrequenz vorgegeben ist. Mit dem Gleichstellungssteller mit Pulsweitenmodulation
können dagegen höhere Taktfrequenzen erreicht werden, was gegebenenfalls von Vorteil
sein kann, wenn es darum geht, die impulsförmige Netzbelastung zu vermindern.
[0018] Die Regelung der Motordrehzahl bei einem Motor mit Hauptschlußcharakteristik kann
entweder mit Hilfe eines Proportionalreglers oder mit Hilfe eines Integralreglers
erfolgen. Letzterer hat den wesentlichen Vorteil, daß bei Ausregelung kein Restfehler
verbleibt.
[0019] Obwohl der Regler jederzeit mit Hilfe von diskreten physikalischen Bauelementen aufgebaut
werden kann, ist es zweckmäßig, den Regler auf der Basis eines Mikroprozessors zu
implementieren, was bedeutet, daß der Regler selbst inkremental arbeitet. Allerdings
lassen sich mit einem solchen digital implementierten Regler Regelcharakteristiken
erzeugen, die mit diskreten Bauelementen nicht oder nur außerordentlich schwer umzusetzen
sind. Insbesondere gelingt es mit Hilfe eines Digitalreglers, bestimmte unangenehme
Eigenschaften von Integralreglern, wie langsames Ansprechen bzw. Starten mit dem falschen
Anfangswert, leicht zu eliminieren.
[0020] So hat es sich beispielsweise als vorteilhaft erwiesen, wenn dem Regler ein Anfangswert
zugeordnet ist, der zwangsläufig zur Wirkung kommt, wenn das Fahrwerk aus dem Stillstand
angefahren wird. Dieser Anfangswert muß nicht notwendigerweise identisch sein mit
denjenigen Schritten, um die der Wert des Reglers bzw. der Zustand des Reglers inkrementiert
wird, wenn nach dem ersten Einschalten des Betriebs die gewünschte Regelung im Sinne
einer Konstanthaltung der Drehzahl bzw. dem Erreichen einer gewünschten Drehzahl aktiviert
ist.
[0021] Da für gewöhnlich der Stromflußwinkel schneller größer wird als das Fahrwerk beschleunigen
kann, wird beim Erreichen der Nenndrehzahl der Stromflußwinkel größer sein als es
zur Konstanthaltung dieser erreichten Drehzahl notwendig ist. Um ein starkes Überschießen
der Fahrgeschwindigkeit zu unterdrücken, das durch die Zeitkonstante des Reglers verursacht
werden kann, wird zweckmäßigerweise der Zustand des Reglers nach dem ersten Überschreiten
der Sollgeschwindigkeit um einen Wert zurückgenommen, der wiederum zweckmäßigerweise
größer ist als der Inkrementalwert, mit dem der Regler sonst im Normalbetrieb arbeitet.
[0022] Anders ausgedrückt, der Regler arbeitet mit anderen oder größeren Sprüngen als im
Normalbetrieb, wenn eine Betriebssituationsänderung eintritt, die letztlich durch
eine Änderung der Schalterstellung verursacht ist.
[0023] Wenn das Fahrwerk mit einer weitgehend stufenlos einstellbaren Fahrgeschwindigkeit
arbeiten soll, wird ein Sollwertgeber verwendet, der je nach Schalterstellung andere
Werte annehmen kann. Im Falle der Beschleunigung aus dem Stillstand oder einer bestehenden
Fahrgeschwindigkeit wird der Sollwertgeber auf einen Wert gesetzt, der der maximal
möglichen oder einer größeren Geschwindigkeit entspricht. Sobald der Benutzer oder
das das Hebezeug in einer höheren Hierarchieebene steuernde System erkennt, daß die
gewünschte Fahrgeschwindigkeit erreicht ist, wird der Wert des Sollwertgebers auf
den aktuellen Geschwindigkeitswert umgesetzt, so daß sich der Regler fortan an diesem
Sollwert orientieren kann, bis die nächste Verstellung angeordnet wird. Sinngemäß
das gleiche gilt natürlich auch im Falle der Verzögerung, d.h. der Verminderung der
Fahrgeschwindigkeit in Richtung auf eine niedrigere Geschwindigkeit.
[0024] Im übrigen sind Weiterbildungen der Erfindung Gegenstand von Unteransprüchen.
[0025] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung für ein Fahrwerk mit Asynchronmotor, um Pendelungen
der Last weitgehend zu unterdrücken,
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung für ein Fahrwerk mit Motor mit Hauptschlußcharakteristik,
um Pendelungen der Last zu unterdrücken,
Fig. 3 ein Schaltbild für das Antriebssystem nach Fig. 2,
Fig. 4 ein Flußdiagramm für die Steuerung des Fahrwerks nach Fig. 2 und
Fig. 5 Diagramme für den Stromflußwinkel und die Fahrgeschwindigkeit bei unterschiedlichen
Betriebssituationen.
[0026] Fig. 1 zeigt in einer Prinzipdarstellung eine mechanische Ausführungsform eines Antriebssystems
für das Fahrwerk eines Hebezeugs, beispielsweise ein Katzfahrwerk, wie es bei flurfreien
Fördereinrichtungen verwendet wird. Das Antriebssystem weist einen lediglich in einer
Richtung laufenden Asynchronmotor 1 auf, dessen Ausgangswelle 2 mechanisch mit einem
schematisch dargestellten Freilauf 3 gekuppelt ist. Ausgangsseitig ist der Freilauf
3 mit einer Eingangswelle 4 eines Untersetzungsgetriebes 5 verbunden, dessen Ausgangswelle
6 wiederum mit einem der Antriebsräder 7 drehfest gekuppelt ist. Das Antriebsrad 7
läuft auf einer schematisch gezeigten Fahrschiene 8.
[0027] Die Wirkungsweise der beschriebenen Antriebseinrichtung ist wie folgt:
[0028] Wenn über einen nicht gezeigten Steuerschalter dafür gesorgt wird, daß der Antriebsmotor
1 mit elektrischer Energie versorgt wird, beginnt er sich zu drehen und zwar mit der
konstruktiv vorgegebenen Drehrichtung. Er treibt dabei über den in dieser Richtung
kraftschlüssig kuppelnden Freilauf 3, die Eingangswelle 4 des Getriebes 5 an, das
daraufhin das Antriebsrad 7 in Bewegung setzt. In Folge des relativ großen Anlaufsdrehmomentes
des Asynchronmotors 1 wird das Fahrwerk relativ abrupt beschleunigt. Dieser starken
Beschleunigung kann die an dem Lastaufnahmemittel in Gestalt eines Seils oder einer
Kette hängenden Last nicht folgen, weshalb sie dem Fahrwerk zunächst nacheilen wird.
Nach einer von den Verhältnissen abhängigen Zeit erreicht der Asynchronmotor 1 seine
Nenndrehzahl, was bedeutet, daß das Fahrwerk von nun an mit konstanter Geschwindigkeit
längs der Fahrschiene 8 fahren wird. Die zunächst der Bewegung des Fahrwerks nacheilende
Last bildet unter der mit konstanter Geschwindigkeit fahrenden Fahrwerk ein Pendel,
das durch die ruckartige Anfahrbewegung ausgelenkt wird und der mit der ihm eigenen
Zeitkonstante schwingt, die von der ausgefahrenen Länge des Lastaufnahmemittels und
der Masse der angehängten Last abhängig ist. Entsprechend dieser Zeitkonstante wird
nach einer entsprechenden Fahrstrecke des Fahrwerks die in Fahrrichtung pendelnde
Last das Fahrwerk einholen, in dem Sinne, daß sich die Last unmittelbar unter dem
Fahrwerk befindet. Bis zu diesem Zeitpunkt hat die pendelnde Last eine verzögernde
Kraft auf das Fahrwerk ausgeübt. Beginnend mit dem Augenblick, wo sich die Last unter
dem Fahrwerk befindet und von nun an, da die Last im Sinne eines Vorauseilens das
Fahrwerk überholt, wird die Last eine Zugkraft auf das Fahrwerk ausüben, die bestrebt
ist, das Fahrwerk zu beschleunigen.
[0029] Der Asychnronmotor 1 kann dieser Beschleunigung nicht folgen, weil er höchstens bis
zur synchronen Drehzahl beschleunigen kann, die im praktischen Betrieb nur wenige
Prozent unter der beim Antrieb des Fahrwerks auftretenden Lastdrehzahl liegt. Der
Freilauf 7 kuppelt in dieser Betriebssituation aus und ermöglicht es so, dem Fahrwerk
der nach vorne schwingenden Last zu folgen. Die nach vorne schwingende Last wird dabei
einen Teil ihrer Pendelenergie als Vortriebsenergie in das Fahrwerk einspeisen. Die
Folge ist, daß das von der Last gebildete Pendel im Umkehrpunkt nicht soweit von der
Nullage, in der sich die Last unmittelbar unter dem Fahrwerk befinden würde, entfernt
ist, wie dies der Fall wäre, wenn der Antriebsstrang zwischen dem Rad 7 und dem Motor
1 nicht ausgekuppelt hätte. In Folge des selbsttätigen Auskuppelns des Freilaufs 3
hat das von der Last nachgezogene Fahrwerk einen Teil der Pendelenergie aufgenommen.
[0030] Dadurch kann in wenigen Pendelzyklen die gesamte Pendelenergie herausgedämpft werden,
ohne steuerungstechnische Maßnahmen zu benötigen. Die Pendeldämpfung erfolgt dabei
jeweils beim Vorwärtsschwung, d.h. derjenigen Hälfte der Schwingung, in der die Last
bestrebt ist, dem Fahrwerk vorauszueilen, weil während dieser Halbwelle die Pendelenergie
in Fahrenergie für das Fahrwerk umgesetzt wird. Der Motor 1 liefert während dieser
Phase selbst keine Vortriebsenergie. Da das Pendel immer symmetrisch zur Nullage schwingen
muß (es kann nicht ständig schräg im Raum stehen), ist die Amplitude im Rückschwung
höchstens so groß wie die Amplitude beim zuletzt vorausgehenden Vorwärtsschwung.
[0031] Ohne den im Antriebsstrang zwischen dem Motor 1 und dem Antriebsrad 7 befindlichen
Freilauf 3 würde keine so wirksame Pendeldämpfung zustandekommen, denn dann wäre das
Pendel gleichsam starr aufgehängt und könnte in seiner Aufhängung keine Energie übertragen.
Anders dagegen bei der Verwendung des Freilaufes 3, wodurch eine Antriebsanordnung
zustandekommt, die einem gedämpft aufgehängten Pendel entsprechen würde.
[0032] Die in Figur 1 gezeigte rein mechanische Lösung eignet sich vorzugsweise für Einschienenhängebahnen,
bei denen die Fahrwerke längs einer geschlossenen Bahn immer in derselben Richtung
fahren. Wenn eine Drehrichtungsumkehr erforderlich ist, müßte der Freilauf 3 in seiner
Wirkungsrichtung entsprechend der Fahrrichtung umgekehrt werden und zwar so, daß eine
in Fahrrichtung auf das Fahrwerk einwirkende Kraft in der Lage sein muß, das Fahrwerk
tatsächlich unter Abkuppelung von dem Motor 1 zu beschleunigen.
[0033] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform der neuen Antriebseinrichtung, bei der mechanische
Freilauf 3 gleichsam elektrisch nachgebildet ist.
[0034] Der Antriebsmotor bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist ein im Hauptschlußbetrieb
arbeitender Universalmotor 9 bestehend aus einem Anker 11 und einer zugehörigen Feldwicklung
12. Der Anker 11 liegt mit einer Anschlußklemme an einemr Phasenleiter 13 eines Wechselstromnetzes,
während einer anderer Anschluß des Ankers 11 mit einem Ende der Feldwicklung 12 verbunden
ist. Das andere Ende der Feldwicklung liegt über einen Triac 14 an einer anderen Phasenleiter
15 oder einem Nulleiter des Wechselstromnetzes. Der Anker 11 treibt eine Eingangswelle
16 eines Untersetzungsgetriebes 17, dessen Ausgangswelle 18 wiederum drehfest mit
dem Antriebsrad 7 des Fahrwerkes verbunden ist.
[0035] Der Triac 14 wird mittels einer elektronischen Steuereinrichtung 19 gesteuert, deren
Ausgang 21 Triggerimpulse an das Gate des Triac 14 liefert. Die Steuerung 19 weist
einen Eingang 22 auf, der über eine Verbindungsleitung 23 mit einem Drehzahlgeber
24 verbunden ist. Der Drehzahlgeber 24 ist drehfest mit dem Anker 11 gekuppelt.
[0036] Die Betätigung der Steuerung 19 geschieht durch eine an einem Eingang 25 angeschlossene
schematisch angedeutete Schalteranordnung 26. Diese Schalteranordnung 26 kann wahlweise
eine manuell zu betätigende Tastschalteranordnung sein oder sie können auch Signale
repräsentieren, die von einer übergeordneten Steuerung kommen und die Steuerung 19
betätigen bzw steuern. Der Einfachheit halber sei angenommen, daß es sich um Handtaster
handelt, die vom Benutzer des betreffenden Hebezeugs bedient werden.
[0037] Nachstehend ist die Arbeitsweise der Anordnung nach Fig. 2 erläutert und zwar unter
der Annahme, daß die Schalteranordnung 26 lediglich zwei Schaltstellungen kennt, nämlich
eine Neutral- oder Nullstellung und eine Fahrstellung.
[0038] In der Neutral- oder Nullstellung gibt die Steuerung 19 keine Triggerimpulse an den
Triac 14 ab, weshalb der durch den Motor 9 führende Stromkreis unterbrochen bleibt.
[0039] Will der Benutzer das Fahrwerk des Hebezeugs in Gang setzen, betätigt er den Tastschalter
26, d.h. er bringt den Schalter in die Fahrstellung. Die Steuerung 19 bekommt dadurch
an ihrem Eingang 25 ein entsprechendes Signal und beginnt von da an mit der Wechselspannung
des Netzes synchronisierte Triggerimpulse in bekannter Weise an das Gate des Triac
14 zu liefern. Bei jedem ersten Zündimpuls für den Triac 14 geht dieser in den leitenden
Zustand und bleibt leitend, solange bis die Netzwechselspannung und damit verbunden
auch der Strom durch den Universalmotor 9 verschwindet. Der Triac 14 löscht zu diesem
Zeitpunkt und bleibt während der nächsten Halbwelle solange gesperrt, bis er an seinem
Gate einen erneuten Zündimpuls seitens der Steuerung 19 bekommt.
[0040] Die relative Lage der Zündimpulse gegenüber den jeweils vorausgehenden Nullstellen
der Netzwechselspannung, auch Phasenanschnitt- oder Zündwinkel genannt, bestimmt welche
Leistung der Universalmotor 9 dem Netz entnehmen kann. Die Steuerung 19 wirkt als
Regler und regelt den Phasenanschnitt- oder Zündwinkel im Sinne einer Stabilisierung
der Drehzahl des Universalmotors 9, wozu sie über den Drehzahlsensor 24 dessen Ankerdrehzahl
erfaßt. Die Steuerung 19 ist somit im weitesten Sinne ein Regler, der bei entsprechendem
Signal an seinem Eingang 25 die dem Universalmotor 9 zugeführte elektrische Leistung
so einstellt, daß der Universalmotor 9 mit einer vorgegebenen Drehzahl läuft.
[0041] Wegen dieses Verhaltens der Steuerung 19 wird der Phasenanschnittwinkel für den Universalmotor
9 klein und folglich der Stromflußwinkel groß, wenn der Motor belastet wird und seine
Drehzahl zu sinken droht bzw. umgekehrt wird der Phasenanschnittwinkel groß und damit
der Stromflußwinkel klein, wenn die Drehzahl des Universalmotors 9 wegen einer Beschleunigung
oder Entlastung steigen will.
[0042] Der angenommene Benutzer hat bei stillstehendem Fahrwerk den Tastschalter 26 in die
Fahrstellung gebracht. Da die Steuerung 19 von dem Sensor 24 die Drehzahl Null gemeldet
bekommt, wird sie den Triac 14 zunächst einmal mit einem sehr kleinen Phasenanschnittwinkel
betreiben, damit der Universalmotor 9 viel elektrische Leistung dem Netz entnehmen
kann, um das Fahrwerk zu beschleunigen. In dem Maße, in dem sich seine Drehzahl der
Solldrehzahl nähert, beginnt die Steuerung 19 den Phasenanschnittswinkel zu vergrößern,
was zu einer Verminderung der Leistungsaufnahme aus dem Netz erfolgt, solange bis
die Nenndrehzahl erreicht ist.
[0043] Wie bereits oben beschrieben, wird wegen des Anfahrvorgangs die Last dem Fahrwerk
nacheilen, d.h. das von der Last gebildete Pendel ist entgegen der Fahrtrichtung ausgelenkt.
Sobald der Universalmotor 9 seine Nenndrehzahl erreicht hat, die mit Hilfe der Steuerung
19 eingeregelt wird, hört die weitere Beschleunigung der pendelnden Last auf. Die
Pendelschwingung wird nun in Richtung der Fahrtrichtung erfolgen. Sobald dabei das
von der Last gebildete Pendel seine Nullage, bei der sich die Last unmittelbar vertikal
unter dem Fahrwerk befindet oder mit anderen Worten das Lastaufnahmemittel parallel
zum Schwerkraftvektor ausgerichtet ist, überschritten hat und beginnt nach vorne in
Fahrtrichtung dem Fahrwerk vorauszueilen, ist die Last bestrebt, das Fahrwerk hinter
sich herzuziehen. Die elektrischen Eigenschaften des im Hauptschlußbetrieb arbeitenden
Universalmotors 9 in Verbindung mit der Steuerung 19 wirken jetzt wie bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 der Freilauf 3, indem sie es dem Fahrwerk ermöglichen, durch die Last
angetrieben zu werden. Die voreilende Last will das Fahrwerk ziehen und führt so zu
einer abtriebsseitigen Entlastung des Motors 9, der folglich weniger Antriebsenergie
liefern muß.
[0044] Dieses Weniger an Antriebsenergie würde ohne Eingreifen der Steuerung 19 nicht wirksam
werden, sondern der Universalmotor 9 würde bei Entlastung seine Drehzahl weiter erhöhen,
wenn die Leistung zuvor aus dem Stromnetz konstant bleibt. Die Regelung durch die
Steuerung 19 wirkt dem jedoch entgegen, in dem Sinne, daß sie den Phasenanschnittwinkel
vergrößert, um eine solche Beschleunigung des Fahrwerks, die durch Zusammenwirken
der nach vorne schwingenden Last und dem Antriebsmotor zustandekommen würde, zu verhindern.
Da jetzt der Universalmotor 9 weniger Antriebsleistung bereitstellt, muß die zum Fahren
notwendige Energie aus der Pendelenergie gespeist werden und außerdem läuft das Fahrwerk
der Last nach, was bedeutet, daß das Pendel während der Phase des Vorwärtsschwungs
gedämpft wird.
[0045] Wesentlich unterstützend wirkt dabei die Hauptschlußcharakteristik des Universalmotors
9, der eine hyperbolisch verlaufende Drehzahl-Drehmoment-Kennlinie aufweist und bei
dem es keine Grenzdrehzahl gibt, oberhalb der er als Generator und somit bremsend
für das Fahrwerk wirken könnte. Jede Stabilisierung der Fahrgeschwindigkeit im Sinne
eines Festklemmens der Fahrgeschwindigkeit würde die Pendeldämpfung verhindern. Da
aber der Hauptschlußmotor nicht als eine solche Bremse wirken kann, ist die nach vorne
in Fahrtrichtung schwingende, das Fahrwerk überholende Last in der Lage, das Fahrwerk
hinter sich herzuschleppen, wodurch die nach vorne gerichtete Amplitude vermindert
wird. Unter nach vorne gerichteter Amplitude ist dabei die im Umkehrpunkt auftretende
Maximalauslenkung gegenüber der Nullage zu verstehen. In der Nullage befindet sich
die Last unmittelbar unter dem Fahrwerk und das Lastaufnahmemittel, also das Seil
oder die Kette, verläuft parallel zum Schwerkraftvektor.
[0046] Ein wesentlicher Vorteil der Anordnung nach Fig. 2 besteht darin, daß kein mechanischer
Freilauf benötigt wird, sondern daß verhältnismäßig billige und wenig Platz erfordernde
elektronische Bauteile verwendet werden, um die Freilaufcharakteristik nachzubilden.
Die Fahrstrecken, die ein Katzfahrwerk während der Lebensdauer zurücklegen muß, sind
nicht so groß, als daß der bei einem Universalmotor vorhandene Kommutator und dessen
Lebensdauer eine Beeinträchtigung darstellen würde.
[0047] Ferner kann durch Hinzunahme eines weiteren Schaltersatzes jederzeit die Drehrichtung
des Universalmotors geändert werden, womit Fahrten in beiden Richtungen möglich sind.
Es genügt hierzu, wenn die Feldwicklung 12 wie in Fig. 3 gezeigt in bekannter Weise
über eine Polwendeeinrichtung mit dem Anker 11 elektrisch verbunden wird, um die Drehrichtung
des Universalmotors 9 zu ändern. Das Fahrwerk kann mit Hilfe einer solchen Ergänzung
wahlweise in beide Richtungen in Gang gesetzt werden, wobei in beiden Richtungen die
pendeldämpfenden Eigenschaften des neuen Antriebskonzeptes wirksam werden.
[0048] Schließlich besteht ein wesentlicher Vorteil der Anordnung nach Fig. 2 darin, daß
auf vergleichsweise einfacher Weise Fahrwerke mit mehreren Geschwindigkeiten oder
auch stufenloser Geschwindigkeitseinstellung realisiert werden können, wie dies nachstehend
erläutert ist.
[0049] Hierzu sei angenommen, daß die Steuerung 19 ein Mikroprozessor ist, der in der Lage
ist, die gewünschten netzsynchronen Zündimpulse an seinem Ausgang 21 an den Triac
14 zu liefern, und der außerdem über seinen Eingang 25 an einen Schaltersatz angeschlossen
ist. Dieser Schaltersatz hat, wie vorher eine Neutral- oder Nullstellung, eine erste
Schaltstellung, die einer Schleichgeschwindigkeit entspricht, und eine zweite Schaltstellung,
die der Eilgeschwindigkeit entspricht, wobei bei beiden Schalterstellungen das Fahrwerk
in derselben Richtung läuft. Darüberhinaus gibt es eine dritte und eine vierte Schalterstellung,
die dazu dienen, das Fahrwerk in der umgekehrten Richtung mit der Normal- oder der
Eilgeschwindigkeit zu bewegen.
[0050] Fig. 3 zeigt das zugehörige Prinzipschaltbild und zwar ist dabei den Schalterstellung
I bis IV jeweils ein eigener Schaltersatz zugeordnet, während die Null- oder Neutralstellung
einer Betriebssituation entspricht, in der sämtliche Schalter gleichzeitig geöffnet
sind.
[0051] Soweit bei der Schaltungsanordnung nach Fig. 3 bereits beschriebene Bauteile wiederkehren,
sind sie mit denselben Bezugszeichen versehen und nicht erneut beschrieben.
[0052] Bei Anordnung nach Fig. 3 liegt die Feldwicklung 12 über einen von einer Relaiswicklung
27 betätigten Umpolschalter 28 in dem Serienstromkreis bestehend aus dem Anker 11
und dem Triac 14. Die Steuerung 19 ist im wesentlichen ein Mikroprozessor, der gegebenfalls
um die erforderlichen Leistungsendstufen erweitert ist, die der Einfachheit halber
nicht mitgezeichnet sind, da sie für das Verständnis der Erfindung nicht von Bedeutung
sind.
[0053] An den Eingang 25, der vier einzelne voneinander getrennte Leitungen aufweist, sind
die den einzelnen Schaltzuständen entsprechenden Schalter, die mit I bis IV bezeichnet
sind, angeschlossen. Sie sollen die unterschiedlichen Signalzustände am Eingang repräsentieren,
wobei die oben genannte Zuordnung gilt. Diese Schalter I bis IV liegen an einem Ende
gemeinsam an einer positiven Versorgungsgleichspannung U.
[0054] Zusätzlich zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 hat die Steuerung 19 einen weiteren
Ausgang 29, über den die Relaiswicklung 27 angesteuert wird, damit die Drehrichtung
des Universalmotors 9 geändert werden kann.
[0055] Mit Hilfe des die Steuerung 19 realisierenden Mikroprozessors wird ein PI-Regler
31, ein Soll-Istwert-Vergleicher 32 und eine umschaltbare Referenz 33 implementiert.
[0056] Ein Eingang des Soll-Istwert-Vergleichers 32 ist mit dem Eingang 22 verbunden, während
der andere Eingang an einen Ausgang 34 der Referenz angeschlossen ist. Das von dem
Vergleicher 32 erhaltene Ausgangssignal gelangt in einen Eingang 35 des PI-Reglers
31, der an einem Eingang 36 ebenso wie die Referenz an ihrem Eingang 37 über von dem
Eingang 25 kommende Signale gesteuert wird.
[0057] Der PI-Regler 31 weist schließlich noch einen Ausgang 38 auf, der mit dem Ausgang
21 der Steuerung 19 in Verbindung steht.
[0058] Die Funktionen der Referenz 33 des Vergleichers 32 und des PI-Reglers 31 werden durch
Programmabschnitte in dem Mikroprozessor verwirklicht. Fig. 5 zeigt das Flußdiagramm,
das jenen Ausschnitt aus dem Gesamtprogramm des Mikroprozessors veranschaulicht, das
für die gewünschte Steuerung des Motors 9 implimentiert ist. Mit Hilfe dieses Programms
gemäß dem Flußdiagramm nach Fig. 4 arbeitet die Einrichtung wie folgt:
[0059] Solange keiner der Schalter I bis IV betätigt ist, wird das in Fig. 4 gezeigte Flußdiagramm
nicht durchlaufen. Erst die Betätigung eines der Schalter I bis IV bzw. das Zuführen
eines entsprechenden Steuersignals führt dazu, daß der Mikroprozessor ein dem Flußdiagramm
nach Fig. 4 entsprechendes Programm startet. Das Programm wird bei 41 begonnen und
fragt an einer Programmstelle 42 ab, welcher der Schalter I bis IV betätigt ist. Dieser
Betätigungszustand wird gespeichert und das Programm fährt dann fort, um bei 43 den
Eingang 22 abzufragen, an dem ein die Drehzahl des Universalmotors 9 kennzeichnendes
Signal von dem Drehzahlgeber 24 abgeliefert wird. Die Istdrehzahl v
ist wird abgespeichert und das Programm läuft zu der Programmstelle 44 weiter, an der
eine Referenzdrehzahl generiert wird, mit der die Istdrehzahl verglichen wird.
[0060] Parameter für diesen Rampengenerator zur Führung der Istdrehzahl ist der betätigte
Schalter und die Zeit, die seit der Betätigung des Schalters vergangen ist. Für die
weitere Beschreibung sei angenommen, daß dem Schalter I eine Normalgeschwindigkeit
in Vorwärtsrichtung, dem Schalter II eine Eilgeschwindigkeit in Vorwärtsrichtung,
dem Schalter III eine Normalgeschwindigkeit in Rückwärtsrichtung und dem Schalter
IV die Eilgeschwindigkeit in Rückwärtsrichtung zugeordnet sind.
[0061] Je nachdem, welcher dieser Schalter betätigt wurde, läuft der Rampengenerator während
mehrerer Programmdurchläufe allmählich entweder bis zu einer der Normalgeschwindigkeit
entsprechenden Geschwindigkeit oder bis zu einer der Eilgeschwindigkeit entsprechenden
Geschwindigkeit hoch.
[0062] Nach der Definition bzw. Aktualisierung der Führungsgröße V
soll wird an der Verzweigungsstelle 45 abgefragt, ob seit dem letzten Durchlauf an dieser
Stelle sich der Zustand an dem Eingang 25 geändert hat bzw. ob die Schalterstellung
verändert wurde oder ob nach einer vorausgehenden Schalteränderung erstmalig der Referenzwert
V
soll überschritten wurde.
[0063] Für die weitere Erläuterung sei angenommen, daß erstmalig der Schalter I betätigt
wurde, was einem Anfahren aus dem Stillstand und einer Beschleunigung bis zu der Normalgeschwindigkeit
entspricht. Das Programm geht deswegen zu der Verzweigungsstelle 46, an der geprüft
wird, ob aus dem Zustand keine Schalterbetätigung in den Zustand mit der Schalterbetätigung
des Schalters I oder des Schalters II gewechselt wurde. Für die Rückwärtsrichtung
gelten natürlich sinngemäß an der Stelle die Werte III und IV. Wenn diese Prüfung
positiv ausfällt, also ein Zustandswechsel stattgefunden hat, der einer Beschleunigung
aus dem Stillstand entspricht, geht das Programm zu einem Anweisungsblock 47, an dem
ein integraler Anteil φ für den Stromflußwinkel auf einen vorgegebenen Startwert φ
s1 gesetzt wird. Damit wird für die Anfahrphase aus dem Stillstand ein fester Stromflußwinkel
eingestellt, der einem weitgehend ruckfreien, aber hinreichend schnellen Anfahren
aus dem Stand entspricht.
[0064] Sodann fährt das Programm an einem Anweisungsblock 48 fort. Bei 48 berechnet das
Programm die Differenz zwischen dem Referenzwert v
soll und der Istgeschwindigkeit v
ist und gewinnt hieraus einen Regelabweichungsparameter p.
[0065] Auf diese Berechnung erfolgt bei 49 eine Verzweigung, abhängig davon, ob der Regelabweichungsparameter
p größer als null ist oder nicht. Wenn der Regelabweichungsparameter p größer als
null ist, bedeutet dies, daß die Istdrehzahl nach wie vor kleiner als die Solldrehzahl
ist oder die dem Universalmotor 9 zugeführte elektrische Leistung reicht noch nicht
aus, um den Fahrantrieb auf die gewünschte Geschwindigkeit zu bringen. Deshalb wird
in einem Anweisungsblock 51 der Stromflußwinkel φ um ein Δ vergrößert und erneut abgespeichert.
Dabei kann der Inkrementalwert Δ selbst seine Funktion des Regelabweichungsparameters
p oder aber konstant sein.
[0066] Da der Regler 31 als PI-Regler wirkt, muß zu dem Stromflußwinkel φ, der den Integralanteil
repräsentiert, noch ein Proportionalanteil hinzuaddiert werden. Hieraus wird der tatsächliche
Stromflußwinkel α erhalten, indem zu dem Integralanteil φ des Stromflußwinkels der
Regelabweichungsparameter p bzw. eine davon abgeleitete Größe hinzuaddiert wird.
[0067] Nachdem so der Stromflußwinkel α bestehend aus dem integralen und dem propotionalen
Anteil berechnet wurde, wird bei 52 der Stromflußwinkel α in den Zeitpunkt umgerechnet,
an dem, bezogen auf die vorausgehende Nullstelle der Netzwechselspannung, der Zündimpuls
für den Triac 14 abgegeben werden muß, um den gewünschten Stromflußwinkel zu bekommen.
Das Programm kehrt daraufhin zu dem Block 42 zurück und überprüft, ob sich in der
Zwischenzeit die Stellung der Schalter I bis IV verändert hat. Angenommen, es wurde
keine Änderung beobachtet, dann bleibt der gespeicherte Zustand über die Schalterbetätigung
erhalten und das Programm kann bei 43 erneut die Istdrehzahl v
ist abfragen und die entsprechende Speichervariable aktualisieren.
[0068] Da, wie erwähnt, der Parameter für die Sollgeschwindigkeit v
soll zeitlich vergrößert wird, bis auf den Wert, der der betreffenden Schalterbetätigung
I oder II bzw. III oder IV entspricht, steigt der Wert der Führungsgröße v
soll allmählich während aufeinanderfolgender Durchläufe an.
[0069] Wie eingangs vorausgesetzt, war die Schalterbetätigung nicht verändert worden und
außerdem befindet sich das Fahrwerk nach wie vor in der Beschleunigungsphase, d.h.
v
ist ist kleiner als die durch die Schalterbetätigung vorgegebene Zielgeschwindigkeit.
Das Programm wird deswegen unmittelbar über den Block 48 fortfahren und im Block 51
den integralen Anteil φ des Stromwinkels inkremental erhöhen, während andererseits
der Regelabweichungsparameter p allmählich kleiner wird, weil die Differenz zwischen
V
ist und v
soll sich entsprechend vermindert.
[0070] Nachdem eine Vielzahl von Durchläufen in der beschriebenen Art erfolgt ist, wird
irgendwann der Zeitpunkt eintreten, an dem der Rampengeneratur einen Referenzwert
v
soll zur Verfügung stellt, der gleich der Zielgeschwindigkeit ist, mit der das Fahrwerk
entsprechend der Schalterbetätigung I fahren soll. Von da an liefert der Rampengenerator
bei 44 einen konstanten Referenzwert v
soll solange, bis sich die Schalterstellungen am Eingang 25 verändern.
[0071] Während der Beschleunigungsphase wird ebenfalls nach mehreren Durchläufen der oben
beschriebenen Programmschleife erstmalig die Situation auftreten, daß die Istgeschwindigkeit
v
ist die Referenzgeschwindigkeit v
soll überschreitet. In der Regel ist zu diesem Zeitpunkt wegen der vorausgehenden Beschleunigungsphase
der Stromflußwinkel α größer als es für das Fahren mit der konstanten Geschwindigkeit
v
soll erforderlich ist, obwohl inzwischen der Proportionalanteil p nahezu zu null geworden
ist. Diese Reglersituation mit einem zu großen integralen Anteil φ würde zu einem
unerwünschten Überschießen bei der Fahrgeschwindigkeit führen, weshalb das Programm
bei 45 nicht unmittelbar in den Block 48 geht, sondern nach dem Vergleich des Sollwertes
mit dem Istwert in dem linken Teil bei 53 fortfährt, wo eine Verzweigung zu einem
Anweisungsblock 54 vorgesehen ist. In dem Anweisungsblock 54 wird der integrale Anteil
des Stromflußwinkels φ sprunghaft um einen größeren Betrag als Δ vermindert, indem
von dem integralen Anteil des Stromflußwinkels φ eine feste Größe K
1 abgezogen wird. Nach dieser Rechenoperation fährt das Programm, wie beschrieben,
bei 48 fort.
[0072] Wenn beim nächsten Schleifendurchlauf die Istgeschwindigkeit immer noch größer als
die Sollgeschwindigkeit ist, wird nunmehr an der Verzweigungsstelle 45 wiederum wie
ursprünglich bei 48 fortgefahren, denn es handelt sich nicht um das erste Überschreiten
des Referenzwertes v
soll nach einer vorausgehenden Änderung der Schalterstellungen. Da in dieser Betriebssituation
die Istgeschwindigkeit immer noch größer ist als die Sollgeschwindigkeit wird der
Regelabweichungsparameter negativ sein, weshalb das Programm nach der Verzweigungsstelle
49 nicht zu dem Anweisungsblock 51 geht, sondern zu einem Anweisungsblock 55. In diesem
Anweisungsblock 55 wird der Integralanteil des Stromflußwinkels φ inkremental um Δ
vermindert, das wiederum eine Funktion von p sein kann oder einen konstanten Wert
aufweist. In der nächsten Zeile wird der integrale Anteil φ um den Betrag des Regelabweichugsparameters
p oder einer daraus abgeleiteten Größe vermindert, um den wirklichen Stromflußwinkel
α zu erhalten, der dann wiederum an der Programmstelle 52 in den entsprehend abgebegenen
Zündimpuls umgesetzt wird.
[0073] In der stationären Phase wird nach wie vor fortlaufend das in Fig. 4 skizzenhaft
beschriebene Programm durchlaufen, wobei die Fahrgeschwindigkeit ständig um die Sollgeschwindigkeit
herumpendeln wird, weshalb das Programm nach der Verzweigungsstelle 49 abwechselnd
über den Anweisungsblock 51 oder den Anweisungsblock 55 fortfahren wird.
[0074] Die eingangs erwähnte Freilaufcharakteristik wird dadurch realisiert, daß während
des Vorpendelns der Last und damit während der Schleppens des Fahrwerks durch die
pendelnde Last die Sollgeschwindigkeit überschritten wird, was dazu führt, daß der
PI-Regler über den Anweisungsblock 55 läuft und zunehmend den Integralanteil φ verkleinert.
Der Stromflußwinkel wird entsprechend kleiner, d.h. die Vortriebsenergie für das Fahrwerk
kommt aus der ziehenden Last.
[0075] Zum Stillsetzen des Fahrwerks läßt der Benutzer sämtliche Schalter los, womit der
Durchlauf des Programms nach Fig. 4 beendet wird.
[0076] Zusätzlich zu den beschriebenen Funktionen müssen noch eine Reihe anderer Varianten
berücksichtigt werden. Eine Variante ist die Betätigung des Schalters II, d.h. dem
Anfahren und anschließenden Beschleunigen bis zu der Eilgeschwindigkeit. Diese Maßnahme
macht sich im wesentlichen nur im Bereich des Sollwertgebers bei 44 bemerkbar, insofern,
als dort der Referenzparameter V
soll bis zu der der Eilgeschwindigkeit entsprechenden Zielgeschwindigkeit hochgesetzt
wird. Ansonsten verhält sich das Programm wie vorher beschrieben, denn es läuft beim
ersten Start, ausgehend vom Zustand null, wie vorher über die Verzweigungsstelle 46
und den Anweisungsblock 47.
[0077] Die nächste Variante, die zu berücksichtigen ist, besteht in der Betätigung des Schalters
II, nachdem bereits der Schalter I betätigt worden ist und das Fahrwerk mit der Normalgeschwindigkeit
fährt. Dies entspricht einem Beschleunigen aus der Normalgeschwindigkeit in die Eilgeschwindigkeit.
[0078] Um hier die unangenehmen langsamen Regelcharakteristiken des Integralreglers zu vermeiden,
läuft beim ersten Durchlauf nach der Betätigung des Schalters II das Programm im Anschluß
an die Verzweigung 45 zu einer Verzweigungsstelle 56, an die sich ein Anweisungsblock
57 anschließt, wo der Integralanteil φ sprunghaft um eine Konstante K
2 vergrößert wird. Im Anschluß daran verhält sich das Programm wie eingangs beschrieben.
[0079] Die letzte Variante, die zu beachten ist, besteht im Zurückschalten von der Schalterstellung
II in die Schalterstellung I, also einem Verlangsamen der Fahrgeschwindigkeit aus
der Eilgeschwindigkeit in die Normalgeschwindigkeit. Beim ersten Schleifendurchlauf
nach einem solchen Zustandswechsel geht das Programm an der Verzweigungsstelle 45
in den linken Ast nach Fig. 4 zu einer Verzweigungsstelle 58, in der überprüft wird,
ob die Istgeschwindigkeit größer ist als die Sollgeschwindigkeit, was in der Regel
beim Zurückschalten immer der Fall sein wird, woraufhin dann über einen Anweisungsblock
59 in den Normalteil des Programms zu dem Anweisungsblock 48 zurückgekehrt wird. In
dem Anweisungsblock 59 wird der Integralanteil φ auf einen neuen Anfangswert φ
S2 gesetzt, der kleiner ist als es dem Fahren mit der Normalgeschwindigkeit entspricht.
[0080] Wie die Schalterstellungen III und IV in den Rückwärtsbetrieb umzusetzen sind, ist
dem Fachmann bekannt und braucht deswegen nicht näher beschrieben zu werden. Das Regelprogramm
hingegen ist dasselbe, wie es im Zusammenhang mit den Schalterstellungen I und II
erläutert wurde.
[0081] Abgesehen von einer stufenweisen Umschaltung der Fahrgeschwindigkeit ist es auch
möglich, die Fahrgeschwindigkeit stufenlos zu variieren. In diesem Falle wird ein
Programm entsprechend dem Flußdiagramm nach Fig. 5 verwendet. Soweit hier bereits
erläuterte Verzweigungsstellen und Anweisungsblöcke auftreten, sind sie mit denselben
Bezugszeichen wie bei dem Flußdiagramm nach Fig. 4 versehen und nicht erneut beschrieben.
[0082] Der wesentliche Unterschied besteht darin, daß die Schalterstellung I bzw. die Schalterstellung
III einem Zustand entspricht, in dem das Fahrwerk mit der zum Umschaltzeitpunkt erreichten
Fahrgeschwindigkeit weiterfahren soll. Die Schalterstellung II und dementsprechend
auch die Schalterstellung IV hingegen bedeutet Anfahren oder Beschleunigen des Fahrzeugs,
solange wie dieser Schalterzustand beibehalten wird oder eine maximal zulässige Fahrgeschwindigkeit
noch nicht überschritten ist.
[0083] Unter Berücksichtigung dieser geänderten Bedeutungen der Schalterstellungen I bis
IV arbeitet das Programm wie folgt:
[0084] Zum Anfahren aus dem Stillstand muß der Benutzer die Schalterstellung II oder IV
erreichen, was bedeutet, daß in dem Rampengenerator der Referenzwert V
soll im Verlauf mehrerer Schleifendurchläufe bis maximal auf den Wert V
max gesetzt wird. Dieses Verhalten an dem Block 44 entspricht insoweit etwa dem Verhalten
des Blocks 44 nach Fig. 4.
[0085] Da aus dem Stillstand angefahren wurde, also der Schalter II erstmals betätigt worden
ist, verzweigt das Programm an der Abfragestelle 45 in den linken Teil zu einer Abfragestelle
61, die im wesentlichen mit der Abfragestelle 46 nach Fig. 4 korrespondiert. Wenn
die dort das Kriterium bildende Bedingung erfüllt ist, wird der Integralanteil φ des
Stromflußwinkels auf einen Startwert φ
s1 gesetzt und das Programm fährt bei dem Anweisungsblock 48 weiter, von wo ab es sich
genauso verhält, wie dies im Zusammenhang mit Fig. 4 erläutert ist.
[0086] Angenommen während der Beschleunigungsphase stellt der Benutzer fest, daß das Fahrwerk
sich jetzt mit der gewünschten Geschwindigkeit bewegt, dann wird er in den Zustand
I umschalten. Dies hat zur Folge, daß bei dem Rampengenerator 44 eine Verzweigung
bei 62 so durchlaufen wird, daß als Referenzwert V
soll der gemessene aktuelle Wert V
ist übernommen wird. Mit anderen Worten, die zum Umschaltzeitpunkt erreichte aktuelle
Fahrgeschwindigkeikt wird der Bezugswert, um den herum künftig die Fahrgeschwindigkeit
eingeregelt werden soll. Diese Aktualisierung oder Übernahme geschieht allerdings
nur dann, wenn das Programm das Umschalten aus dem Zustand II in den Zustand I erkennt,
nicht jedoch, wenn der Zustand I dauernd anhält.
[0087] An der Verzweigungsstelle 45 wird ebenfalls nochmals die Umschaltung aus dem Zustand
II in den Zustand I erkannt, womit das Programm wiederum in den linken Ast verzweigt
und zu der Abfragestelle 63 läuft. Hier veranlaßt das Programm, daß der integrale
Anteil φ sprunghaft um eine Konstane K
2 vermindert wird, weil während der vorausgehenden Beschleunigungsphase der Stromflußwinkel
Werte erreicht hat, die größer sind, als sie zum Fahren mit der konstanten Geschwindigkeit
erforderlich sind. Die sprunghafte Änderung des Integralanteils φ vermeidet ein unnötiges
Überschießen der Fahrgeschwindigkeit, wenn von dem Zustand II (= Beschleunigen) in
den Zustand I (= Geschwindigkeit halten) zurückgeschaltet wird. Der Regler schwingt
dadurch schneller ein.
[0088] Nach der sprunghaften Änderung des Integralanteils φ in dem Block 64 kehrt das Programm
zu dem Anweisungsblock 48 zurück und verhält sich ansonsten wie im Zusammenhang mit
Fig. 4 ausführlich beschrieben.
[0089] Wenn aus der gehaltenen Geschwindigkeit heraus weiter beschleunigt werden soll, hat
dies lediglich Auswirkungen auf das Verhalten des Rampengenerators bei 44 insofern,
als der Bezugswert erneut bis auf die maximale Geschwindigkeit hochgefahren wird.
Die weitere Folge ist, daß nach der Verzweigung bei 45 eine Abfrage 65 erreicht wird,
die zu einem Anweisungsblock 66 führt, der dafür sorgt, daß der Integralanteil φ sprunghaft
auf φ
S2 vergrößert wird, damit ein zügiges Beschleunigen erreicht werden kann.
[0090] Anschließend verhält sich das Programm nach Fig. 5 beim erstmaligen Überschreiten
der Referenzgeschwindigkeit genauso wie das Programm nach Fig. 4.
[0091] Ein Fahrantrieb für ein Katzfahrwerk von Hebezeugen weist einen Antriebsstrang auf,
der bezüglich der Fahrrichtung eine Freilaufcharakteristik zeigt. Dies hat zur Folge,
daß eine Lastpendelung schnell herausgedämpft werden kann, weil während der Halbschwingung
der Lastpendelung, in der die Last dem Fahrwerk vorauseilt, keine Konstanthaltung
des Fahrwerks aufgezwungen wird. Vielmehr ist die pendelnde Last in der Lage, das
Fahrwerk beschleunigend hinter sich herzuschleppen und auf diese Weise Pendelenergie
in Fahrenergie umzusetzen.
1. Elektrischer Antrieb für Fahrwerke von Hebezeugen,
mit einem elektrischen Antriebssystem (1,3,9), das getrieblich mit wenigstens einem
Rad (7) des Fahrwerks verbunden ist und das Mittel (19) aufweist, die dem Antriebssystem
(1,3,9) zumindest näherungsweise eine Freilaufcharakteristik verleihen, in dem Sinne,
daß bei einer von außen einwirkenden Kraft, die bestrebt ist, das Fahrwerk zu beschleunigen,
eine Kraftübertragung von dem Antriebssystem (1,3,9) auf das Rad im wesentlichen unterbleibt.
2. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 1,
mit wenigstens einem Elektromotor (9), der getrieblich mit wenigstens einem Antriebsrad
(7) des Fahrwerks verbunden ist und im wesentlichen die Charakteristik eines Hauptschlußmotors
aufweist,
mit wenigstens einer Signalerzeugungsanordnung (26), die wenigstens einen ersten
(0) und wenigstens einen zweiten (I,II,III,IV) Zustand aufweist, wobei der erste Zustand
(0) dem Abschalten der Stromzufuhr zu dem Universalmotor (9) und der zweite Zustand
(I,II,III,IV) der möglichen Stromzufuhr (Fahrstellung) zu dem Universalmotor (9) entspricht,
mit einer elektronischen Steuerung (19), an die die Signalerzeugungsanordnung (26)
angeschlossen ist und die einen in einer Stromzuleitung zu dem Universalmotor (9)
liegenden elektrisch steuerbaren Schalter (14) aufweist, wobei die elektronische Steuerung
(19) in einem ersten Zustand den steuerbaren Schalter abgeschaltet hält, wenn sich
die Signalerzeugungsanordnung (26) sich in dem ersten Zustand (0) befindet, und in
einem zweiten Zustand den elektronischen Schalter (14) im Sinne einer Stabilisierung
der Fahrgeschwindigkeit betätigt, wenn sich die Signalerzeugungsanordnung in dem zweiten
Zustand (I,II,III,IV) befindet.
3. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor
(9) eine Hauptschlußmotor ist.
4. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalerzeugungsanordnung
(26) wenigstens einen dritten Schaltzustand (II) aufweist, in dem die Stromzufuhr
zu dem Universalmotor (9) möglich ist.
5. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuerung (19) einen dritten Betriebszustand aufweist, in dem sie den elektronischen
Schalter (14) im Sinne einer Beschleunigung des Universalmotors (9) betätigt.
6. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuerung (19) den elektronischen Schalter (14) im Sinne der Konstanthaltung einer
ersten Geschwindigkeit betätigt, wenn sich die Signalerzeugungsanordnung (26) in der
zweiten Stellung (I) befindet, daß die Signalerzeugungsanordnung (26) einen dritten
Betriebszustand (II) aufweist, und daß die elektronische Steuerung (19) den elektronischen
Schalter (14) im Sinne der Konstanthaltung einer zweiten Geschwindigkeit betätigt,
wenn sich die Signalerzeugungsanordnung (26) in der dritten Stellung (II) befindet.
7. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Geschwindigkeit
größer als die erste Geschwindigkeit ist.
8. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuerung (19) Mittel (27,28) aufweist, um die Drehrichtung des Universalmotors (9)
umzukehren.
9. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalerzeugungsanordnung
(26) einen vierten Zustand (III) aufweist, der funktionsmäßig dem zweiten entspricht
und dem eine umgekehrte Drehrichtung des Universalmotors (9) zugeordnet ist.
10. Elektrischer Antrieb nach den Ansprüchen 3 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Signalerzeugungsanordnung (26) eine fünfte Schalterstellung (IV) aufweist, die funktionsmäßig
der dritten Schalterstellung (II) entspricht und der eine umgekehrte Drehrichtung
des Universalmotors (9) zugeordnet ist.
11. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalerzeugungsanordnung
eine Schalteranordnung (26) ist.
12. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalteranordnung
(26) ein manuell zu bedienendes Betätigungsorgan zugeordnet ist.
13. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Zusatand
der Schalteranordnung (26) einer Neutralstellung des Betätigungsorgan entspricht.
14. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite, der
dritte und falls vorhanden der vierte und der fünfte Zusatnd (I,II,III,IV) der Schalteranordnung
(26) ausgelenkten Stellungen des Betätigungsorgans entsprechen, wobei der zweite und
falls vorhanden der vierte Zustand (I,III) näher bei der Neutralstellung (O) liegen
als der dritte und falls vorhanden der fünfte Zustand (II,IV) .
15. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Universalmotor
(9) oder dem Fahrwerk ein Drehzahlsensor (24) zugeordnet ist, der an die elektronische
Steuerung (19) angeschlossen ist und der elektronischen Steuerung (19) ein der Fahrgschwindigkeit
proportionales Signal übermittelt.
16. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuerung (19) eine Phasenanschnittsteuerung enthält.
17. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der elektronische
Schalter (14) bei kraftgetrieben fahrendem Fahrwerk mit einer Kette von Impulsen versorgt
wird, wobei das Tastverhältnis der Impulskette von der über die Signalerzeugungsanordnung
(26) ausgewählten Geschwindigkeit, dem Fahrwiderstand und der Pedellage einer an dem
Hebezeug hängenden Last abhängig ist.
18. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuerung (19) einen Regler (31) mit Proportionalcharakteristik enthält.
19. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuerung (19) einen Regler (31) mit Integralcharakteristik enthält.
20. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler
(31) einen Anfangswert (φS1,φS2) aufweist, der einem vorbestimmten Tastverhältnis der Impulskette oder Stromflußwinkel
entspricht.
21. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Regler
(31) inkremental arbeitet und daß jedem Zustand des Reglers (31) ein Stromflußwinkel
oder Tastverhältnis entspricht.
22. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Änderung
der Betriebssituation, für die eine Zustandänderung der Signalerzeugungsanordnung
die Ursache ist, der Zustand des Reglers abweichend von seinem Normalbetrieb wenigstens
einmal sprunghaft verändert wird.
23. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die sprunghafte
Änderung darin besteht , daß die elektronische Steuerung (19) den Regler (31) auf
den Anfangswert (φS1,φS2) setzt, wenn (i) das Fahrwerk aus dem Stand angefahren werden soll oder (ii) beim
Zurückschalten aus einer zweiten Geschwindigkeit in die erste Geschwindigkeit eine
vorbestimmte Geschwindigkeit erreicht ist.
24. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuerung (19) wenigstens einen Sollwertgeber (33,44) aufweist und daß die elektronische
Steuerung (19) Mittel (32,48) aufweist, die ein der Drehzahl des Universalmotors (9)
proportionales Signal mit dem Sollwert (vsoll) vergleichen, und daß der Regler (31) solange inkremental den Stromflußwinkel vergrößert
bis die Drehzahl größer als der Sollwert (vsoll) geworden ist.
25. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuerung wenigstens einen Sollwertgeber (34,44) aufweist, daß die elektronische Steuerung
(19) Mittel (32,48) aufweist, die ein der Drehzahl des Universalmotor (9) proportionales
Signal mit dem Sollwert (vsoll) vergleichen, und daß die sprunghafte Änderung darin besteht, daß beim ersten Überschreiten
des Sollwerts (vsoll) nach einer Beschleunigungsphase von dem Wert des Reglers (φ) ein vorgegebenes Inkrement
(K) abgezogen wird, das sich von den Inkrementen (Δ) im Normalbetrieb unterscheidet.
26. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuerung (19) wenigstens einen Sollwertgeber (34,44) aufweist, daß die elektronische
Steuerung (19) Mittel (32,48) aufweist, die ein der Drehzahl des Universalmotor (9)
proportionales Signal mit dem Sollwert (vsoll) vergleichen, und daß ein Regler (31) solange inkremental den Stromflußwinkel verkleinert
bis die Drehzahl kleiner als der Sollwert (vsoll) geworden ist.
27. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 4, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß Sollwertgeber
(34,44) auf einen Wert gesetzt wird, der einer maximal möglichen oder größeren Geschwindigkeit
entspricht, wenn die Signalerzeugungsanordnung (26) in den dritten oder fünften Zustand
(II,IV) gebracht wird, und daß der Sollwergeber (34,44) auf einen Wert (vist) gesetzt wird, der der aktuellen Geschwindigkeit entspricht, wenn die Signalerzeugungsanordnung
(26) aus dem dritten oder fünften Zustand (II,IV) in den zweiten oder vierten Zustand
(I,III) zurückgeschaltet wird.
28. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 4, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß Sollwertgeber
(34,44) auf einen Wert gesetzt wird, der einer Geschwindigkeit null entspricht, wenn
die Signalerzeugungsanordnung (26) in den ersten Zustand (O) gebracht wird, und daß
der Sollwergeber (34,44) auf einen Wert (vist) gesetzt wird, der der aktuellen Geschwindigkeit entspricht, wenn die Signalerzeugungsanordnung
(26) aus dem ersten Zustand (O) in den zweiten oder vierten Zustand (I,III) zurückgeschaltet
wird.
29. Elektrischer Antrieb nach Anspruch 1,
mit wenigstens einem Asynchronmotor (1), der getrieblich mit wenigstens einem Antriebsrad
(7) des Fahrwerks verbunden ist,
mit einem Freilauf (3), der getrieblich zwischen dem Rad (7) des Fahrwerks und
dem Asynchronmotor (1) angeordnet ist,
mit wenigstens einer Signalgeberanordnung (26), die wenigstens einen ersten und
wenigstens einen zweiten Zustand (O,I) aufweist, wobei der erste Zustand (O) dem Abschalten
der Stromzufuhr zu dem Asynchronmotor (1) und die zweite Stellung (I) der möglichen
Stromzufuhr (Fahrstellung) zu dem Asynchronmotor (1) entspricht.