[0001] Die Erfindung betrifft eine Bodenabstützung für mobile Auslegerkrane, insbesondere
Schienenkrane, mit einem auf Fahrgestellen ruhendem Chassis und um vertikale Achsen
schwenkbar an dem Chassis angeordneten Abstützarmen, die an ihren freien Enden senkrecht
ausfahrbare Abstützungen tragen, an denen jeweils eine Abstützplatte in im wesentlichen
horizontaler Lage angeordnet ist, die zum Transport des Kranes bei eingefahrenen Abstützungen
zusammen mit den Abstützarmen in das Lichtraumprofil des Auslegerkranes schwenkbar
sind.
[0002] Mobile Auslegerkrane werden zur Erhöhung der Standsicherheit mit Bodenabstützungen
ausgerüstet, die, zur Vergrößerung der Abstützbreite, an vom Auslegerkran abspreizbaren
Abstützarmen angeordnet sind. Nach dem Abspreizen der Abstützarme werden über senkrecht
ausfahrbare Abstützungen Abstützplatten senkrecht nach unten auf den Boden gefahren,
die, insbesondere bei hohen Traglasten des Kranes und/oder wenig tragfestem Gelände,
große Abmessungen,d.h. Abstützflächen von beispielsweise > 0,5 m
2 aufweisen. Zum Ausfahren können die Abstützungen z.B. mit Spindeln verbunden sein
(GB 12 15 223).
[0003] Vor jedem Transport des Auslegerkranes muß dieser umgerüstet werden, d. h. die Abstützelemente
müssen in eine Transportstellung innerhalb des Lichtraumprofiles des Fahrzeuges verbracht
werden, und zwar in möglichst kurzer Zeit, weil die Umrüstzeiten die Verfügbarkeit
des Auslegerkranes beeinträchtigen.
[0004] Zur Verringerung der Umrüstzeit des Auslegerkranes von der Transportstellung in die
Betriebsstellung und umgekehrt wird angestrebt, die Abstützelemente mit den Abstützarmen
und Abstützungen insgesamt am Fahrzeug zu belassen und durch Einschwenken der Abstützarme
so an das Fahrzeug heranzuführen, daß alle Abstützelemente -einschließlich der Abstützplatten-
innerhalb des Lichtraumprofiles des Auslegerkranes zur Endlage kommen. Nicht nur bei
Schienenkranen ist das von ausschlaggebender Bedeutung, weil die Einhaltung der Lichtraumprofile
durch die Vorschriften der jeweiligen Länder vorgegeben ist.
[0005] Durch die DE 41 04 471 A1 ist eine Bodenabstützung für einen Eisenbahnkran bekannt
geworden, wobei bevor die Abstützelemente zum Transport in den Freiraum des Lichtraumprofils
geschwenkt werden, durch Einfahren der Abstützzylinder die Bodenabstützelemente zwangsgeführt
in eine Schräglage gebracht werden, um in der eingeschwenkten Transportstellung das
Lichtraumprofil einhalten zu können. Dazu ist eine aufwendige Kinematik aus Laschen
und Bolzen sowie Kurvenstücken erforderlich; trotzdem wird bei großen Abstützplatten
das Lichtraumprofil häufig überschritten.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Bodenabstützung der gattungsgemäßen
Art so zu verbessern, daß mit einfachen und funktionssicheren Mitteln auch sehr große
Abstützplatten beim Transport des Kranes in das Lichtraumprofil des Auslegerkranes
schwenkbar sind, ohne manuell eingreifen zu müssen.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Abstützarme an
ihren freien Enden nach oben gekröpft sind und die Abstützplatten in der eingeschwenkten
Transportstellung der Abstützarme jeweils mindestens teilweise in den Bereich oberhalb
der Fahrgestelle verlagerbar sind.
[0008] Durch die Kröpfung der Abstützarme wird es möglich, die Abstützplatten in eine Ebene
oberhalb der Fahrgestelle zu bringen; dort ist ein Freiraum für die Abstützplatten
belassen, in dem diese transportiert werden können, ohne das Lichtraumprofil des Auslegerkranes
zu überschreiten.
[0009] Vorzugsweise ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß die Abstützungen
mehrfach teleskopierbar ausgebildet sind, um damit die größere Höhe zwischen den nach
oben gekröpften Abstützarmen und dem Boden zu überbrucken.
[0010] Bereits ein Zweifachteleskop reicht in der Regel aus, um die Abstützplatten auf den
Boden zu bringen.
[0011] In einer alternativen Ausgestaltung wird zur Lösung der Aufgabe an einem gattungsgemäßen
Kran vorgeschlagen, daß beim Einschwenken der Auslegerarme in die Transportstellung
jede Abstützplatte zwangsgeführt in eine Schräglage verschwenkbar und ihrer Endlage
innerhalb des Lichtraumprofiles des Auslegerkranes in dieser Schräglage selbsttätig
festlegbar ist.
[0012] Ausgehend von der DE 41 04 471 wird auch hierbei ein zwangsweises Verschwenken der
Abstützplatten in eine zum Transport vorgesehene Schräglage vorgesehen, doch ist das
Verschwenken in die Schräglage an das Einschwenken der Auslegerarme gebunden. Während
beim Stand der Technik das Einfahren der Abstützstempel die Zwangsführung der Abstützstempel
in die Schräglage bewirkt, sind bei der Erfindung die Abstützungen in diesen Bewegungsvorgang
nicht eingeschaltet. Die beim Stand der Technik verwendete aufwendige und störanfällige
Lenkerführung und die zum Einleiten der Verschwenkbewegung notwendigen und wartungsintensiven
Kurvenstücke können vollständig entfallen.
[0013] Eine einfache Lösung dieser Art ist gekennzeichnet durch die Abstützplatten - oder
Teile von diesen - beim Einschwenken der Auslegerarme untergreifende, in Richtung
der Fahrzeuglängsachse ansteigende Führungsebenen, auf denen die Abstützplatten in
ihrer Transportstellung ablegbar sind.
[0014] In Abkehr von den Lenkerelementen und Kurvenstücken beim gattungsbildenden Stand
der Technik dient eine einfache Schräge, auf die die Abstützplatten aufgeschoben werden,
einerseits der Verschwenkung der Abstützplatten in die Schräglage und andererseits
gleichzeitig der Auflage der Abstützplatten in die Transportstellung. Die in die Schräglage
geschwenkten Abstützplatten wollen sich in den Anlenkkalotten an den Abstützungen
gerade einstellen, sind aber durch die Auflagen daran gehindert. Dadurch werden die
Abstützplatten auf den Auflagen durch ihr Eigengewicht gehalten. Die Führungsebenen
sind einfach erstellbar, sie weisen keine zusätzlichen bewegten Teile auf und bedürfen
deshalb auch keinerlei Wartungsarbeiten.
[0015] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Führungsebenen an oberhalb
der Fahrgestelle - in Längsrichtung des Fahrzeugkranes neben dem Chassis - angeordneten
Trägern beidseitig der Fahrzeuglängsachse angeordnet sind. Dadurch wird der Freiraum
vor und hinter dem Chassis oberhalb der Fahrgestelle genutzt, um dorthin die Abstützplatten
zu verschwenken und durch Schräglage auf der Führungsebene unter Reibschluß zu fixieren.
[0016] Eine besonders günstige Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich, wenn die Maßnahmen
eines oder mehrerer der Ansprüche 3 bis 5 mit dem Vorschlag des Anspruchs 1 kombiniert
werden, also die Abstützarme an ihrem freien Ende nach oben gekröpft sind und die
Abstützplatten in der eingeschwenkten Transportstellung der Stützarme jeweils mindestens
teilweise in den Bereich oberhalb der Fahrgestelle verlagerbar sind.
[0017] Mit einer Bodenabstützung gemäß der Erfindung entfällt die Montage der großen und
schweren Abstützplatten vor und nach dem Einsatz. Dadurch ergibt sich eine höhere
Wirtschaftlichkeit für den Kranbetreiber durch Verkürzung der Rüstzeiten und durch
Personaleinsparung. Der Freiraum zu den zulässigen Ladeprofilen wird vergrößert und
ein Ablegen der Abstützplatten in Transportstellung erfolgt selbsttätig (ohne daß
manuell eingegriffen werden muß).
[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt
und wird nachfolgend beschrieben.
[0019] Es zeigt:
- Figur 1
- Ein Ende eines Schienenkranes mit zwei Fahrgestellen,
- Figur 2
- einen Querschnitt durch den Schienenkran im Bereich der Abstützungen und
- Figur 3
- einen vergrößerten Ausschnitt einer Abstützplatte in Transportstellung
[0020] In Figur 1 ist mit 1 das Chassis eines Schienenkranes bezeichnet, das auf den Fahrgestellen
2 und 3 ruht. Um eine senkrechte Achse 4 verschwenkbar ist an dem Chassis 1 der Abstützarm
5 angeordnet, der bei 6 nach oben gekröpft ist. An seinem freien Ende 7 ist bei 8
ein zweifach ausfahrbare Abstützung 9 senkrecht befestigt, der an seinem unteren Ende
die Abstützplatte 10 trägt. Bei den hier dargestellten Abstützungen handelt es sich
um Kolben-Zylinder-Einheiten.
[0021] Wie in der schematischen Darstellung der Figur 2 erkennbar ist, sind die Abstützungen
9, wie mit dem Pfeil 11 angedeutet, durch Verschwenken der in Figur 2 nicht dargestellten
gekröpften Abstützarme 5 an das Chassis 1 heranschwenkbar, wobei ein Teil 12 der Abstützplatte
10 auf eine Führungsebene 13 aufgeschoben wird, die beim Weiterbewegen der Abstützungen
9 eine Schrägstellung der Abstützplatte 10 bewirkt, wie dies in der rechten Zeichnungshälfte
der Figur 2 dargestellt ist. In der schräggestellten Lage liegt das Teil 12 der Abstützplatte
10 auf der Führungsebene 13 auf, so daß die Abstützplatten 10 nicht nur deutlich in
das Lichtraumprofil des Schienenkranes eingeschwenkt, sondern dort auch festgelegt
sind, ohne daß manuell eingegriffen werden muß.
[0022] Die Führungsebenen 13 sind an einem neben dem Chassis 1 sich quer über die Breite
des hinteren Fahrgestells 3 erstreckenden Trägers 14 beidseitig der Fahrzeuglängsachse
15 angeordnet, d. h. in einem Raum hinter dem Chassis 1 (Figur 1). Durch die Kröpfung
des Abstützarmes 5 können die Abstützplatten 10 bei eingefahrenen Abstützungen 9 in
die notwendige Höhenlage verbracht werden, so daß der vorhandene Freiraum für die
Aufnahme der Abstützelemente voll ausgenutzt werden kann.
[0023] In Figur 3 sind gleiche Teile gleich bezeichnet. Erkennbar hat die Abstützung zwei
Teleskopteile 9 a und 9 b, wobei am freien Ende der Teleskopteile das Teil 12 der
Abstützplatte 10 gelenkig angeschlossen ist, so daß -erzwungen durch die Führungsebene
13- die Abstützplatte 10 nicht nur raumsparend nach innen geschwenkt, sondern gleichzeitig
auf der Führungsebene 13 mit dem Teil 12 zur Auflage kommt.
1. Bodenabstützung für mobile Auslegerkrane, insbesondere Schienenkrane, mit einem auf
Fahrgestellen ruhenden Chassis und um vertikale Achsen schwenkbar an dem Chassis angeordneten
Abstützarmen, die an ihren freien Enden senkrecht ausfahrbare Abstützungen tragen,
an denen jeweils eine Abstützplatte in im wesentlichen horizontaler Lage angeordnet
ist, die zum Transport des Kranes bei eingefahrenen Abstützungen zusammen mit den
Abstützarmen in das Lichtraumprofil des Auslegerkranes schwenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützungen teleskopierbar sind, daß die Abstützarme (5) an ihren freien
Enden (6) nach oben gekröpft sind und die Abstützplatten (10) in der eingeschwenkten
Transportstellung der Abstützarme (5) jeweils mindestens teilweise in den Bereich
oberhalb der Fahrgestelle (1) verlagerbar sind.
2. Bodenabstützung für verfahrbare mobile Auslegerkrane, nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet
daß die Abstützzylinder (9) mehrfach teleskopierbar (9a,9b) ausgebildet sind
3. Bodenabstützung für mobile Auslegerkrane, insbesondere Schienenkrane, mit einem auf
Fahrgestellen ruhenden Chassis und um vertikale Achsen schwenkbar an dem Chassis angeordneten
Abstützarmen, die an ihren freien Enden senkrecht ausfahrbare Abstützungen tragen,
an denen jeweils eine Abstützplatte in im wesentlichen horizontaler Lage angeordnet
ist,die zum Transport des Kranes bei eingefahrenen Abstützungen in das Lichtraumprofil
des Auslegerkranes schwenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützungen teleskopierbar sind, daß beim Einschwenken der Abstützarme (5)
in die Transportstellung jede Abstützplatte (10) zwangsgeführt in eine Schräglage
verschwenkbar und in ihrer Endlage innerhalb des Lichtraumprofiles des Auslegerkranes
in dieser Schräglage selbsttätig festlegbar ist.
4. Bodenabstützung für verfahrbare mobile Auslegerkrane, nach Anspruch 3
gekennzeichnet durch
die Abstützplatten (10) -oder Teile (12) von diesen- beim Einschwenken der Abstützarme
(5) untergreifende, in Richtung der Fahrzeuglängsachse ansteigende Führungsebenen
(13), auf denen die Abstützplatten (10) in ihrer Transportstellung ablegbar sind.
5. Bodenabstützung für verfahrbare mobile Auslegerkrane, nach Anspruch 4
dadurch gekennzeichnet
daß die Führungsebenen (13) an oberhalb der Fahrgestelle (3) -in Längsrichtung des
Fahrzeugkranes neben dem Chassis (1)- angeordneten Trägern (14) beidseitig der Fahrzeuglängsachse
angeordnet sind.
6. Bodenabstützung für verfahrbare mobile Auslegerkrane, nach einem oder mehreren der
Ansprüche 3 bis 5
dadurch gekennzeichnet
daß die Abstützarme (5) an ihren freien Enden (6) nach oben gekröpft sind und die
Abstützplatten (10) in der eingeschwenkten Transportstellung der Abstützarme (5) jeweils
mindestens teilweise in den Bereich oberhalb der Fahrgestelle (3) verlagerbar sind.