[0001] Die Erfindung betrifft eine Fugenplatte zur insbesondere schalldämmenden Beabstandung
von Bauteilen wie Treppen, Wänden und dergleichen, welche über Vorsprünge miteinander
verbunden sind, wobei in der Fugenplatte zumindest eine Öffnung vorgesehen ist zum
Durchlaß des von einem Bauteil ausgehenden und sich in eine entsprechende Ausnehmung
des anderen Bauteils erstreckenden Vorsprungs.
[0002] Derartige Fugenplatten werden beispielsweise zwischen Treppen und Treppenpodesten
eingebaut, um eine Trittschallübertragung zwischen den beiden Bauteilen zu verhindern.
Als Vorsprünge zur gegenseitigen Verbindung dienen meist Querkraftdorne, angeformte
Lagerungszapfen und dergleichen, die ihrerseits selbst schalldämmend ausgebildet sein
können. Dabei muß die aus insbesondere Kunststoffweichschaum oder sonstigem Schalldämmaterial
hergestellte Fugenplatte Öffnungen für den Durchtritt der Vorsprünge aufweisen, die
- je nach Material - bereits herstellerseitig oder auch erst auf der Baustelle aus
der Fugenplatte herausgeschnitten werden kann.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Fugenplatte der eingangs
geschilderten Art zu verbessern und sie für weitere Anwendungsfälle zu erschließen.
Gleichzeitig soll sie sich durch einfache Handhabung auszeichnen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Öffnung der Fugenplatte
größer als der Querschnitt des Vorsprungs ausgebildet ist, daß in dar Öffnung eine
Manschette angeordnet ist, die sich an die Fugenplatte anschließt, daß diese Manschette
eine Durchstecköffnung für den Vorsprung aufweist, deren Größe etwa dem Querschnitt
des Vorsprungs entspricht, und daß die Manschette aus feuerhemmendem Material besteht.
[0005] Durch die Beabstandung von Vorsprung und Fugenplatte aufgrund der erfindungsgemäßen
Manschette ergibt sich der Vorteil, daß im Falle eines Brandes im Bereich der Trennfuge
die Vorsprünge auch dann noch zuverlässig vor Feuer und Hitze geschützt werden, wenn
die Fugenplatte selbst bereits zerstört ist. Somit bleibt auch in solchen Notfällen,
von denen die Brandschutzbestimmungen ausgehen, die Funktion der Vorsprünge, beispielsweise
also die Querkraftlagerung der beiden benachbarten Bauteile, sicher gewährleistet,
während beim Stand der Technik die ungeschützten Vorsprünge zerstört werden und somit
meist nicht nur die Lagerung, sondern auch die angrenzenden Bauteile erneuert werden
müssen. Anstatt die Fugenplatte also vollständig aus feuerhemmendem Material herzustellen,
was eine Verteuerung und/oder Verschlechterung der Schalldämmeigenschaften mit sich
bringen würde, erlaubt es die vorliegende Erfindung, den Brandschutzbereich auf die
Umgebung der Vorsprünge zu beschränken und den Bereich der restlichen Fugenplatte
ausschließlich im Hinblick auf optimale Schalldämmeigenschaften auszuwählen, wofür
sich beispielsweise Kunststoffweichschaum empfiehlt. Auf diese Weise lassen sich Kosten
und Verarbeitungsaufwand einsparen, da der Anteil des teuren und schlecht handhabbaren
Brandschutzmaterials drastisch reduziert wird, wobei die Schalldämmeigenschaften der
Fugenplatte beibehalten werden.
[0006] Bei vorgefertigten Fugenplatten empfiehlt es sich, daß die Manschette an die Fugenplatte
angeklebt ist, was zum einen durch Verkleben der jeweiligen Stoßkanten oder zum anderen
mit Hilfe von Klebestreifen erfolgen kann, die seitlich auf die Übergangsbereiche
zwischen Fugenplatte und hierzu bündig angeordneter Manschette aufgebracht werden.
Die Manschette kann aber auch in die Fugenplatte eingeschweißt sein oder in irgendeiner
Weise einstückig mit dieser verbunden sein, wobei sich in jedem Fall eine lückenlose
Verbindung beider Elemente empfiehlt, um die Schalldämmeigenschaften nicht zu beeinträchtigen.
Dies gilt insbesondere für den Fall, daß die Fugenplatte gleichzeitig als verlorenes
Schalelement fungiert, nämlich wenn eines der angrenzenden Bauteile aus Ortbeton hergestellt
wird. Wäre hierbei die Manschette auch nur in Teilbereichen von der Fugenplatte beabstandet,
so bestünde die Möglichkeit, daß flüssiger Beton in diese Lücken fließt und eine Schallverbindung
zwischen den beiden angrenzenden Bauteilen herstellt.
[0007] Bei nicht aus Ortbeton hergestellten Bauteilen kann die Manschette etwas dünner als
die Fugenplatte ausgeführt sein, um einen Luftspalt zur Schallisolierung zu erzeugen;
eine optimale Schalldämmung wird aber insbesondere dann erzielt, wenn das feuerhemmende
Material der Manschette selbst gute Schalldämmeigenschaften aufweist und beispielsweise
weich elastisch ausgebildet ist, wofür sich insbesondere feuerfeste Mineralwolle empfiehlt.
[0008] Neben der Möglichkeit, die Fertigung der Fugenplatte mit Manschette herstellerseitig
und somit automatisiert durchzuführen, wobei die Fugenplatten auf der Baustelle dann
so positioniert werden müssen, daß die vorgefertigten Öffnungen im Bereich der Vorsprünge
zu liegen kommen, kann das Ausschneiden der Öffnungen und das Einfügen der Manschetten
natürlich auch erst auf der Baustelle erfolgen, wodurch die Fugenplatte frei positioniert
werden kann, ohne daß auf vorgefertigte Öffnungen Rücksicht genommen werden muß. Damit
eine solche baustellenseitige Herstellung der Öffnungen nicht zu einem Qualitätsverlust
der Fugenplatte führt, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Fugenplatte zur Herstellung
von an die Position der Vorsprünge angepaßten Öffnungen Sollbruchstellen in Form von
Linien geschwächten Querschnitts aufweist. Hierdurch kann aus den zweckmäßigerweise
rasterartig über die Oberfläche der Fugenplatte verteilten Sollbruchstellen diejenige
Öffnung ausgewählt und herausgetrennt werden, die zu der Größe und Position des jeweiligen
Vorsprungs paßt. Die anderen Sollbruchstellen bleiben unbenutzt, so daß die Schalldämmeigenschaften
nicht beeinträchtigt sind. Nach dem baustellenseitigen Heraustrennen des Fugenplattenmaterials
wird in die Öffnung eine Manschette eingefügt und beispielsweise mit Klebebändern
befestigt. Aufgrund der Vielzahl von vorgeprägten Öffnungen ist eine Standardisierung
der Fugenplatten und somit ein größerer Einsatzbereich möglich; darüber hinaus können
bei einer solchen Fugenplatte auch mehrere Öffnungen herausgetrennt werden unter Berücksichtigung
des jeweiligen Vorsprungabstandes.
[0009] Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, den mittleren Bereich der Fugenplatte durchgehend
aus feuerhemmendem Material herzustellen und die Linien geschwächten Querschnittes
in dem feuerhemmenden Material vorzusehen. Dies hat den Vorteil, daß man die Durchstecköffnungen
direkt in dem feuerfesten Material herstellt, so daß nachträglich keine Manschetten
mehr eingefügt zu werden brauchen.
[0010] Damit nicht nur die Bauteile selbst, sondern auch die auf diese aufgebrachten Elemente
wie Putz, Estrich, Fußböden etc. vom benachbarten Bauteil in zuverlässiger Weise beabstandet
werden, ist es vorteilhaft, wenn die Fugenplatte im oberen, unteren und/oder seitlichen
Angrenzungsbereich der benachbarten Bauteile einen Überstand aufweist. Dieser Überstand
ersetzt somit etwaige Dämmstreifen, die ansonsten zur Schallentkopplung der aufzubringenden
Elemente verwendet werden müßten bzw. erleichtert den Anschluß weiterer Dämmaterialien.
[0011] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen; hierbei zeigen
- Figur 1
- eine an ein Treppenbauteil angrenzende erfindungsgemäße Fugenplatte, die von einem
Querkraftdorn durchquert wird in perspektivischer Seitenansicht;
- Figur 2
- die gleiche Ansicht ohne Querkraftdorn;
- Figur 3
- eine erfindungsgemäße Fugenplatte mit zwei Manschetten in Vorderansicht und
- Figur 4
- eine zwischen einem Treppenelement und einen Treppenpodest eingebaute Fugenplatte
in seitlicher Schnittdarstellung.
[0012] In Figur 1 ist ein Treppenbauteil 1 dargestellt, an dessen auf ein angrenzendes,
nicht dargestelltes Treppenpodest gerichtete Vorderfläche eine Fugenplatte 2 flächig
anliegt. Diese Fugenplatte 2 weist eine rechteckige Öffnung 3 auf, in die eine Manschette
4 aus feuerhemmendem Material eingeformt ist. Diese Manschette liegt mit ihren Umfangskanten
bündig an den Öffnungskanten der Fugenplatte 2 an, so daß beide Teile eine durchgehende
ebene Fläche bilden. In ungefähr der Flächenmitte der Manschette 4 ist eine Durchstecköffnung
5 vorgesehen, durch die sich ein vom Treppenbauteil 1 ausgehender Querkraftdorn 6
erstreckt.
[0013] Dieser Querkraftdorn 6 besteht aus einem Metall-Rechteckprofil und ist in das Treppenbauteil
1 einbetoniert oder in eine in das Treppenbauteil einbetonierte Ausnehmung (Hülse)
eingesteckt, während sein vorstehendes Ende nach Durchqueren der Durchtrittsöffnung
5 zur Verankerung in einer entsprechenden Ausnehmung des nicht dargestellten Treppenpodests
dient, so daß der Dorn Querkräfte vom Treppenbauteil auf das Treppenpodest überträgt.
Die Größe der Durchtrittsöffnung 5 wird zweckmäßig einige Millimeter kleiner gewählt
als der Querschnitt des Querkraftdornes 6, wodurch eine allseitige dichte Anlage entlang
des Umfanges sichergestellt ist und wodurch der Querkraftdorn zuverlässig von dem
feuerhemmendem Material geschützt wird.
[0014] Figur 2 zeigt die gleiche Fugenplatte ohne Querkraftdorn. Hier ist eine Ausnehmung
7 im Treppenbauteil vorgesehen, die deckungleich hinter der Durchtrittsöffnung 5 angeordnet
ist und in die der Querkraftdorn dann eingesteckt wird.
[0015] Figur 3 zeigt eine Fugenplatte 22 mit zwei Manschetten 241 bzw. 242. Das Vorsehen
von zwei Manschetten in einer Fugenplatte ist in solchen Fällen relevant, wenn standardisierte
Bauteile mit vorgegebenen Positionen für die Vorsprünge verwendet werden. Beide Manschetten
241 bzw. 242 weisen wiederum zwei rechteckige Durchstecköffnungen 251 bzw. 252 auf
und sind lückenlos mit der sie umgebenden Fugenplatte 22 verbunden.
[0016] In Figur 4 ist eine Fugenplatte 32 in eingebautem Zustand zwischen einem Treppenbauteil
31 und einem hieran angrenzenden Treppenpodest 38 dargestellt. Wiederum ist in die
Fugenplatte 32 zumindest eine Manschette 34 eingeformt mit einer Durchstecköffnung
35, durch die sich ein Querkraftdorn 36 vom Treppenpodest 38 in das benachbarte Treppenbauteil
31 erstreckt. Dabei ist der Dorn schalldämmend in einer Hülse im Treppenbauteil 31
gelagert.
[0017] Wie aus Figur 4 außerdem zu erkennen ist, ist die Fugenplatte 32 mit einem oberen
und unterem Überstand ausgebildet, der sich über den angrenzenden Bereich von Treppenbauteil
und Treppenpodest erstreckt. Hierdurch werden auch die auf das Treppenpodest aufgebrachten
Schichten wie Estrich, Bodenbelag, Isolierung und dergleichen vom benachbarten Treppenbauteil
31 schalltechnisch abgekoppelt.
[0018] Zusammenfassend ergibt sich durch die vorliegende Erfindung der Vorteil, daß die
Vorsprünge auch in Notfällen wie Bränden oder ähnlichem geschützt werden und die ihnen
entsprechende Funktion sicher erfüllen können unter gleichzeitiger Reduzierung des
Kosten- und Arbeitsaufwandes bei der Verarbeitung und Montage der Fugenplatte.
1. Fugenplatte zur insbesondere schalldämmenden Beabstandung von Bauteilen wie Treppen,
Wänden und dergleichen, welche über Vorsprünge miteinander verbunden sind, wobei in
der Fugenplatte zumindest eine Öffnung vorgesehen ist zum Durchlaß des von einem Bauteil
ausgehenden und sich in eine entsprechende Ausnehmung des anderen Bauteils erstreckenden
Vorsprungs,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnung (3) der Fugenplatte (2, 22, 32) größer als der Querschnitt des Vorsprungs
(6, 36) ausgebildet ist, daß in der Öffnung eine Manschette (4, 241, 242, 34) angeordnet
ist, die sich an die Fugenplatte anschließt, daß diese Manschette eine Durchstecköffnung
(5, 251, 252, 35) für den Vorsprung aufweist, deren Größe etwa dem Querschnitt des
Vorsprungs entspricht, und daß die Manschette aus feuerhemmendem Material besteht.
2. Fugenplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Manschette (4, 241, 242, 34) an die Fugenplatte (2, 22, 32) angeklebt ist.
3. Fugenplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Manschette (4, 241, 242, 34) an die Fugenplatte (2, 22, 32) angeschweißt ist.
4. Fugenplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Manschette (4, 241, 242, 34) an der Fugenplatte (2, 22, 32) einstückig verbunden
ist.
5. Fugenplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Manschette (4, 241, 242, 34) zusätzlich auch aus schalldämmendem Material
besteht.
6. Fugenplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fugenplatte (2, 22, 32) aus Kunststoffweichschaum besteht.
7. Fugenplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fugenplatte (2, 22, 32) zur Herstellung von an die Position der Vorsprünge
(6, 36) angepaßten Durchstecköffnungen (5, 251, 252, 35) Sollbruchstellen in Form
von Linienzügen geschwächten Querschnitts aufweist.
8. Fugenplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchstecköffnung (5, 251, 252, 35) etwas kleiner als der Querschnitt des
Vorsprunges (6, 36) ausgebildet ist.
9. Fugenplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fugenplatte (2, 22, 32) im oberen, unteren und/oder seitlichen Angrenzungsbereich
der benachbarten Bauteile (1, 31, 38) einen Überstand aufweist.