[0001] Die Erfindung betrifft einen Klappflügel eines Glasdaches, einer Glaswand oder einer
entsprechenden Kunststoff- oder Metallkonstruktion, mit einem auf einem Festrahmen
der Öffnung des Glasdaches aufgesetztem, schwenkbar angelenktem Klappflügelrahmen,
in welchem ein oder mehrere (Glas-)Scheiben abgedichtet eingefaßt sind.
[0002] Aus DE 41 41 994 A1 ist ein Klappflügel der vorgenannten Art bekannt. Dieser hat
den Vorteil, daß die Glasscheibe(n) des Klappflügels mit den gleichen Abmessungen
wie die festen Glasscheiben des Glasdachs ausgebildet werden können und sich somit
eine störungsfreie Einfügung des Klappflügels in das Bild der gesamten Glasfelder
ergibt.
[0003] Aufbauend auf vorgenanntem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, einen
Klappflügel der eingangs genannten Art zu schaffen, der bei gutem optischen Erscheinungsbild
in der Gesamtanordnung der Konstruktion einfach aufgebaut ist und insbesondere eine
Anpassung an unterschiedliche Scheibendicken der Konstruktion ermöglicht, ohne die
Abdichtwirkung zu beeinträchtigen.
[0004] Gelöst wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs
1.
[0005] Vorteilhaft weitergebildet wird der Erfindungsgegenstand durch die Merkmale der Unteransprüche
2 bis 12.
[0006] Erfindungsgemäß ist ein Klappflügelrahmen mit einer unteren bzw. rauminneren Scheibenabstützung
vorgesehen, die in Richtung der Scheibendicke verstellbar ausgebildet ist.
[0007] Um bei schlankeren Scheiben des Klappflügels den aufgesetzten Klappflügelrahmen weiter
nach unten in Richtung Festrahmen anordnen zu können, weist auch der Festrahmen zweckmäßigerweise
eine die Scheibendicke des Glasdachs verstellbare weitere Verstelleinrichtung auf.
Unter einem Festrahmen versteht man einen fest stehenden Rahmen, welcher auch als
Blendrahmen bezeichnet wird und üblicherweise ein Verbundprofil ist, vorzugsweise
zwei unabhängige Profile mit zwischengeordneten festen Kunststoffstegen.
[0008] Die weitere Verstelleinrichtung besitzt bevorzugt eine Abstandshalteleiste mit einer
Dicke, welche dem Abstand zweier benachbarter Aussparungen des Klapprahmens entspricht.
Wird also bei einem Klappflügel die Scheibendicke gleich der Dicke der restlichen
Scheiben des Glasdaches gewählt, so kann mit Hilfe einfacher Umbaumaßnahmen ein einziger
Klappflügelrahmen und ein einziger Festrahmen für unterschiedliche Scheibendicken
verwendet werden.
[0009] Bevorzugt besitzt die untere Scheibenabstützung in alternativer Ausgestaltung eine
Abstützungsleiste, deren Basis eine Schraubverbindung mit einem Abstandshalter zum
restlichen Klappflügelrahmen aufweist. Der Abstandshalter ist bevorzugt eine Kunststoffleiste
bestimmter Dicke. Durch Lösen der Schraubenverbindung kann ein anderer Abstandshalter
mit einer anderen Dicke in den Klappflügelrahmen eingebaut werden, je nachdem, welche
Scheibendicke beim Klappflügelrahmen einzustellen bzw. gewünscht ist. Auch die weitere
Verstelleinrichtung des Festrahmens kann eine derartige Schraubverbindung mit einem
individuell gestalteten Abstandshalter bestimmter Dicke vorsehen, um unterschiedliche
Scheibendicken des Glasdaches oder dergl. einzurichten. Die letztgenannte Scheibendickenverstellung
ist mithin stufenlos.
[0010] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die untere Abstützungsleiste
eine obere Abdichtfläche zur Klappflügelscheibe und eine untere Abdichtfläche zum
Festrahmen hin aufweist, wobei insbesondere eine einzige Abdichtung vorgesehen ist,
die zudem in zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung eine weitere Abdichtlippe aufweisen
kann.
[0011] Wie die untere Scheibenabstützung des Klappflügelrahmens, so kann auch die obere
Scheibenabstützung des Klappflügelrahmens eine (separate) Stützleiste aufweisen, deren
Basis ein Hakenteil nach Art der unteren Abstützungsleiste umfaßt und in einer entsprechenden
Aussparung des restlichen Klappflügelrahmens formschlüssig eingehängt und satt darin
befestigt werden kann.
[0012] Sämtliche Abstandshalter sind bevorzugt aus Kunststoff gefertigt, während die Abstützungsleisten
aus Metall bestehen. Die obere Scheibenabstützung kann auch eine Glasleiste sein,
welche integrierter Bestandteil des Klappflügelrahmens ist.
[0013] Der Festrahmen weist bevorzugt eine obere, über das gesamte Glasdach gehende Abdichtschiene
auf, um bei geschlossenem Klappflügel einwandfreie Abdichtverhältnisse am Festrahmen
sicherzustellen.
[0014] Durch die Erfindung wird mithin ein Klappflügel mit einer Rahmenbreite geschaffen,
die gleich der Sprossenbreite des Glasdaches ist. Im besonderen werden universelle
Rahmenkonstruktionsteile einfachen Aufbaus angeboten, die für unterschiedliche Glasdicken
verwendet werden können. Es ergeben sich keine Schnitte bzw. Trennwände an Dichtungen.
Die Rahmenprofile sind durch die separaten Kunststoffteile zusätzlich thermisch getrennt.
Das optische Erscheinungsbild ist sehr gut. Der Einbau eines Klappflügels ist sehr
unauffällig. Insgesamt eignet sich die Erfindung auch für eine kittlose Verglasung.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Vertikalschnitt durch ein Glasdach im Bereich der Anlenkung eines
Klappflügels, und
- Fig. 2
- eine weitere Ausführungsvariante eines Klappflügels in einem Vertikalschnitt entsprechend
Fig. 1.
[0016] Gemäß Zeichnung ist ein Sparren 22 als Teil einer tragenden Glasbaukonstruktion aus
parallel zueinander geneigt angeordneten Sparren und rechtwinklig zu diesen waagrecht
verlaufenden Pfetten vorgesehen. Die durch Sparren und Pfetten gebildeten Feldern
sind überdeckt von Glasscheiben 23, die zusammen ein Glasdach 2 ausbilden.
[0017] An einer oder mehreren Stellen des Glasdachs 2 sind keine festen Glasscheiben 23
vorgesehen, sondern Klappflügel 1 mit einem Klappflügelrahmen 4, der direkt über einem
Festrahmen 3, 3' der Öffnung des Glasdachs 2 schwenkbar angelenkt ist, und zwar durch
ein oder mehrere horizontale Schwenkgelenke 24 mit gleicher axialer Erstreckungsrichtung.
Der Festrahmen oder Blendrahmen 3, 3' ist durch vertikale Bolzen 25 mit dem Sparren
22 verschraubt, wobei eine untere Abdichtschiene 30 und eine obere Abdichtschiene
31 vorgesehen sind.
[0018] Der Klappflügelrahmen 4 besitzt ein oberes Schwenkteil 26 mit zwei Aussparungen 11,
11' an unterer Stelle und einer weiteren Aussparung 27 an oberer Stelle. In der unteren
Aussparung 11 ist die untere Abstützungsleiste 9 in einhängender Weise formschlüssig
befestigt, auf deren randinnerer Abdichtung die untere Scheibe 5 in einem Verbund
mit der oberen Scheibe 6 des Klappflügels 1 unter Zwischenordnung einer Distanzleiste
28 auflastet.
[0019] Für eine Montage eines Klappflügels 1 wird vorab der Klappflügelrahmen 4 am Festrahmen
3, 3' schwenkbar angelenkt. Bevor die Klappflügelscheiben 5, 6 montiert werden, wird
die untere Abstützungsleiste 9 in der Aussparung 11 eingehakt, deren Abdichtung sich
mit der unteren Abdichtfläche 16 satt auf dem Öffnungsrahmen 3 abstützt. Gegebenenfalls
muß der Klappflügelrahmen 4 samt Abstützungsleiste 9 nach unten verschoben werden,
damit die Dichtigkeit bei der unteren Abdichtfläche 16 gewährleistet ist. Hiernach
wird der verklebte Scheibenverbund bestehend aus oberer Scheibe 6 und unterer Scheibe
5 mit zwischengeordneter Distanzleiste 28 von oben in den Klappflügelrahmen 4 eingesetzt,
so daß die Unterseite des Rands der unteren Scheibe 5 satt in abgedichteter Weise
auf der oberen Abdichtfläche 15 der unteren Abstützungsleiste 9 aufliegt. Anschließend
wird die obere separate Stützleiste 19 ohne Abdichtung 29 mit ihrem Hakenteil 20 in
die Aussparung 27 eingehakt. Die Aussparung 27 ist so getroffen, daß die separate
obere Stützleiste 19 nicht im Gegenuhrzeigersinn gemäß Fig. 1 geschwenkt werden kann,
vielmehr in der gezeigten horizontalen Stellung bezüglich des geschlossenen Klappflügelrahmens
4 arretiert ist. In dieser arretierten Horizontalstellung wird schließlich die obere
Abdichtung 29 seitlich, d.h. senkrecht zur Zeichenebene eingeführt, so daß insgesamt
ein Preßsitz der Scheiben 5 und 6 zwischen den Abdichtungen 29 und 15 entsteht. Ein
derartig verspannter Klappflügel 1 kann im Gegenuhrzeigersinn gemäß Fig. 1 um das
Schwenkgelenk 24 geöffnet werden.
[0020] Insbesondere sind neben der unteren Aussparung 11 des Schwenkteils 26 mit Abstand
weitere Aussparungen 11' an oberer Stelle vorgesehen, welche gleich dimensioniert
sind. In diese Aussparungen 11' kann das Hakenteil 10 der unteren Abstützungsleiste
9 eingesetzt werden, wenn ein oder mehrere Scheiben 5 bzw. 6 geringerer Dicke d in
den Klappflügelrahmen 4 eingesetzt werden sollen.
[0021] Die Abstützungsleiste 9 weist bezüglich ihrer Längserstreckung einen Versetzungsabschnitt
9' auf, und es ist das Hakenteil bezüglich der Längsachse der Abstützungsleiste symmetrisch,
so daß das Hakenteil in jeder Aussparung 11 bzw. 11' in zwei unterschiedlichen, um
180° versetzten Stellungen formschlüssig eingehängt werden kann. Dadurch kann weiteren
anderen Scheibendicken Rechnung getragen werden.
[0022] Um eine dünnere Scheibenkonstruktion nicht nur beim Klappflügel 1, sondern auch bei
dem Rest des Glasdachs bei den Glasscheiben 23 zu realisieren, ist eine weitere Verstelleinrichtung
8 des Öffnungsrahmens 3 vorgesehen, insbesondere durch Ausbildung eines Abstandshalters
12 aus Kunststoff, welcher bei dünneren Scheibenkonstruktionen gegebenenfalls entfernt
oder durch weniger dicke Abstandshalter ersetzt werden kann. Dadurch kann die Gesamtkonstruktion
in der Höhe noch flacher konzipiert werden. Der obere Klappflügelrahmen 4 wandert
durch Weglassung des Abstandshalters 12 weiter nach unten. Das in Fig. 2 gezeigte
Ausführungsbeispiel entspricht im wesentlichen demjenigen nach Fig.1. Anstelle der
Aussparungen 11, 11' des ersten Ausführungsbeispiels ist hier jedoch ein anderer Verstellmechanismus
der unteren Scheibenabstützung 7 vorgesehen, und zwar in Form eines zwischengeordneten
Abstandshalters 14 mit zugehöriger Schraubverbindung 13 in Richtung Schwenkteil 26.
Sind schlankere Glasscheiben 5, 6 eines Klappflügels 1 zu montieren, wird ein entsprechend
schlanker Abstandshalter 14 durch die Schraubverbindung 13 montiert, so daß wieder
ein fester Glasscheibenverbund 5, 6 eines Klappflügels 1 gegeben ist. Auch der untere
Abstandshalter 12 kann schlanker dimensioniert, d.h. der in der Fig. 2 gezeigte durch
einen weniger dicken ausgetauscht werden, um Glasscheiben 23 mit einer geringeren
Dicke vorzusehen.
[0023] Die Ausführungsvariante nach Fig. 2 besitzt eine obere Scheibenabstützung 18 in Form
einer Glasleiste 21, die integriert mit dem Schwenkteil 26 ausgebildet ist. Jedoch
kann auch eine separate obere Scheibenabstützung 18 vorgesehen sein, deren Basis ein
Hakenteil 20 nach Art der ersten Ausführungsvariante besitzt.
[0024] Um den Klappflügel 1 zu montieren, wird der nichtangelenkte Klappflügelrahmen 4 um
180° gedreht, so daß die obere Scheibenabstützung 18 unten zu liegen kommt. Auf der
Abdichtung 29 wird nun der verklebte Scheibenverbund 5, 6 des Klappflügels satt aufgesetzt
und anschließend der Abstandshalter 14 nebst unterer Scheibenabstützung 7 verschraubt.
Ein derartig verschraubter Schwenkteil eines Klappflügels 1 wird dann in der in Fig.
2 gezeigten Stellung am Schwenkgelenk 24 befestigt.
[0025] Es sei noch angemerkt, daß in den Unteransprüchen enthaltene selbständig schutzfähige
Merkmale trotz der vorgenommenen formalen Rückbeziehung auf den Hauptanspruch entsprechenden
eigenständigen Schutz haben sollen. Im übrigen fallen sämtliche in den gesamten Anmeldungsunterlagen
enthaltenen erfinderischen Merkmale in den Schutzumfang der Erfindung
1. Klappflügel (1) eines Glasdaches (2), einer Glaswand oder einer entsprechenden Kunststoff-
oder Metallkonstruktion, mit einem auf einem Festrahmen (3, 3') der Öffnung des Glasdaches
(2) aufgesetztem, schwenkbar angelenktem Klappflügelrahmen (4), in welchem ein oder
mehrere (Glas-)Scheiben (5, 6) abgedichtet eingefaßt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Klappflügelrahmen (4) eine untere bzw. rauminnere, die Scheibendicke (d) verstellbare
Scheibenabstützung (7) aufweist.
2. Klappflügel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Festrahmen (3, 3') eine die Scheibendicke des Glasdachs (2) verstellbare weitere
Verstelleinrichtung (8) aufweist.
3. Klappflügel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die untere Scheibenabstützung (7) eine Abstützungsleiste (9) umfaßt, deren Basis
ein Hakenteil (10) ist, welches entsprechend einer bestimmten Scheibendicke (d) des
Klappflügels (1) in zugeordneten Aussparungen (11, 11') des Klappflügelrahmens (4)
formschlüssig einhängbar und im montierten Zustand der Anordnung satt in der zugeordneten
Aussparung (11 bzw. 11') befestigt ist (Fig.1).
4. Klappflügel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützungsleiste (9) bezüglich ihrer Längserstreckung einen Versetzungsabschnitt
(9') und ein zu ihrer Längsachse symmtrisches Hakenteil (10) aufweist, welches in
den Aussparungen (11, 11') in zwei bezüglich der Längssachse um 180° versetzten unterschiedlichen
Stellungen formschlüssig einhängbar ist.
5. Klappflügel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die untere Scheibenabstützung (7) eine Abstützungsleiste (9) umfaßt, deren plane
Basis eine Schraubverbindung (13) mit einem Abstandshalter (14) zum restlichen Klappflügelrahmen
(4) aufweist.
6. Klappflügel nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Verstelleinrichtung (8) eine Schraub- bzw. Klemmverbindung (25) aufweist.
7. Klappflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die untere Abstützungsleiste (9) eine obere Abdichtfläche (15) zur Klappflügelscheibe
(5) und eine untere Abdichtfläche (16) zum Festrahmen (3, 3') aufweist.
8. Klappflügel nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die untere Abstützungsleiste (9) eine einzige Abdichtung aufweist (Fig. 1).
9. Klappflügel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einzige Abdichtung eine weitere Abdichtlippe (17) besitzt.
10. Klappflügel nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Klappflügelrahmen (4) eine obere Scheibenabstützung (18) mit einer separaten
Stützleiste (19) aufweist, deren Basis ein Hakenteil (20) nach Art der unteren Abstützungsleiste
(9) umfaßt und im restlichen Klappflügelrahmen (4) formschlüssig einhängbar und satt
befestigbar ist.
11. Klappflügel nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandshalter (14) sowie die Abstandshalteleiste (12) aus einem wärmeisolierenden
Material, insbesondere aus Kunststoff, ausgebildet sind.
12. Klappflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Festrahmen (3, 3') eine obere, über das ganzeGlasdach gehende Abdichtschiene
(31) aufweist.