[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Membranpumpe mit einer Formmembran aus elastischem
Material, die in ihrem Zentralbereich in Hubrichtung verstärkt ist und um diesen herum
einen flexiblen Ringbereich hat, der außenseitig mit einem Einspannrand am Pumpengehäuse
gehalten ist, welche Formmembran mittels eines an ihrem Zentralbereich angreifenden
Pleuels oder dergleichen Hubvorrichtung von einer oberen in eine untere Totpunktlage
und umgekehrt auslenkbar ist, wobei insbesondere die dem Pumpraum zugewandte Membranoberseite
im Zentralbereich sowie die benachbarte Wandung des Pumpraumes geometrisch aneinander
angepaßt sind und an der dem Pumpraum abgewandten Membranunterseite zumindest im Ringbereich
Radialrippen zur Stabilisierung vorgesehen sind.
[0002] Aus DE 40 07 932 C2 ist bereits eine solche Membranpumpe bekannt, bei der die der
Formmembran zugewandte Wandung des Pumpraumes in ihrem zentralen Bereich etwa kugelförmig
ausgebildet ist und die Formmembran in ihrem zugehörigen Zentralbereich bezüglich
ihrer Oberseite geometrisch an diesen kugelförmigen Pumpraumbereich angepaßt ist,
so daß die Formmembran sich mit ihrer Oberseite in der oberen Totpunktlage zumindest
in ihrem Zentralbereich wenigstens nahezu vollständig an die Wandung des Pumpraumes
anschmiegt. Damit die während des Pumpens in der Formmembran auftretende Walkarbeit
möglichst klein gehalten werden kann und die Membranpumpe beim Förderhub dennoch ein
ausreichendes Ansaugvolumen aufweist, ist der Ringbereich der Formmembran vergleichsweise
dünn und flexibel ausgebildet, während der Zentralbereich in Hubrichtung verstärkt
ist, um bei der Hubbewegung eine Art Kolbenwirkung zu erzielen.
[0003] Um bei einer Verwendung dieser, vorzugsweise als Vakuum-Pumpe eingesetzten Memranepumpen,
während des Betriebs der Pumpe - insbesondere beim Saughub - die Gefahr einer Durchwölbung
der Formmembran in Richtung der benachbarten Pumpraumwand zu vermindern, weist die
vorbekannte Membranpumpe an der Unterseite des Ringbereichs Radialrippen auf, die
diesen stabilisieren sollen.
Obwohl sich solche mit Radialrippen ausgestatteten Formmembranen in der Praxis in
vielerlei Hinsicht bewährt haben, so hat sich doch gezeigt, daß besonders bei Vakuumpumpen,
die als Vorpumpen für Turbo-Molekularpumpen verwendet werden, ein unerwünschtes Durchwölben
der Membran nur dann in ausreichendem Maße verhindert werden kann, wenn an der Unterseite
des Ringbereichs eine Vielzahl von Radialrippen dicht benachbart zueinander angeordnet
sind. Dies hat jedoch den Nachteil, daß die Flexibilität des Ringbereichs entsprechend
verringert wird, wodurch sich die Walkarbeit, die Erwärmung der Membran und der damit
verbundene Verschleiß der Membrane erhöhen.
[0004] Sind die Radialrippen dagegen soweit voneinander beabstandet angeordnet, daß die
Membrane im Ringbereich eine ausreichende Flexibilität aufweist, kommt es zu einem
zu starken Durchwölben des Ringbereichs, so daß bei niedrigen Saugdrücken der volumetrische
Wirkungsgrad und das Saugvermögen der Pumpe entsprechend verringert ist. Außerdem
können Schwingungen in der Membrane auftreten, die einerseits zu einer Erwärmung der
Formmembran führen und andererseits aber auch ein Anstossen der Formmembran an der
benachbarten Pumpraumwand verursachen können. Ein Anstoßen der Formmembran an der
Pumpraumwand ist vor allem auch deshalb unerwünscht, da dies es außer zu einer erhöhten
Geräuschentwicklung auch zu einem vorzeitigen Verschleiß der Formmembran führt. Dabei
können von der Formmembran abgetragene Partikel auch die Funktion der Ein- und Auslaßventile
beeinträchtigen, was die Qualität des mit der Membranepumpe erzielbare Vakuums zusätzlich
vermindert.
[0005] Es besteht deshalb die Aufgabe, eine Membranpumpe der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei welcher der Ringbereich der Formmembran flexibel genug ist, um eine möglichst
leichtgängige Hubbewegung mit nur geringen Walkarbeitsverlusten zu ermöglichen, bei
der aber dennoch die Verformungen des Ringbereichs der Membran unter Vakuum minimiert
sind, so daß das Saugvermögen der Membranpumpe entsprechend verbessert ist.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe besteht bei einer Membranpumpe der eingangs genannten Art
darin, daß an der Unterseite des Ringbereichs zwischen benachbarten Radialrippen wenigstens
eine im wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufende Stabilisierungsrippe angeordnet
ist.
[0007] Dabei wird unter im wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufend verstanden, daß die
Stabilisierungsrippen entweder in Umfangsrichtung ausgerichtet sind, also konzentrisch
zu Membrane-Längsachse angeordnet sind, oder daß sie tangental zur Umfangsrichtung
ausgerichtet oder etwas schräg zur Umfangsrichtung, beispielsweise spiralförmig verlaufen.
Der Ringbereich der Formmenbran wird also bei der erfindungsgemäßen Membranpumpe sowohl
durch die Radialrippen, als auch durch die quer dazu verlaufenden Stabilisierungsrippen
gestützt. Die Radialrippen können deshalb in einem ausreichend großen Abstand zueinander
angeordnet werden, so daß sich ein besonders flexibler Ringbereich ergibt, der beim
Betrieb der Pumpe nur eine vergleichsweise geringe Walkarbeit verursacht. Dennoch
werden ein Durchwölben des Ringbereichs sowie die damit einhergehenden Schwingungen,
insbesondere auch bei der Saugbewegung der Membran und bei großen Unterdrücken, wirkungsvoll
vermieden.
[0008] Die zwischen den Radialrippen liegenden Membranbereiche werden also Die Stabilisierungsrippen
sind also gezielt so angeordnet, daß der Ringbereich der Formmembran um eine Umfangslinie
flexibel ist, jedoch in einer quer dazu verlaufenden Richtung eine vergleichsweise
große Biegesteifigkeit aufweist. Somit ergibt sich eine leichtgängig betätigbare Formmembran,
die nur einen sehr kleinen Anteil der aufgebrachten Hubenergie in Walkarbeit umsetzt
und bei der dennoch Schwingungen sowie ein Anstoßen der Formmembran im oberen Totpunkt
an die benachbarte Pumpraumwand vermieden werden. Die Formmembran weist dadurch einerseits
eine höhere Lebensdauer auf und andererseits wird die Wirkung der Ventile der Membranpumpe
nicht so schnell durch von der Formmembran abgeriebene Membranpartikel beeinträchtigt.
Vorteilhaft ist auch, daß durch die geringe Durchwölbung des Ringbereichs während
der Saug- beziehungsweise Hubbewegung der volumetrische Wirkungsgrad und das Saugvermögen
der Membranpumpe insbesondere bei niedrigen Drücken verbessert wird. Die erfindungsgemäße
Membranpumpe eignet sich deshalb besonders für eine Verwendung als Vakuumpumpe. Dabei
ermöglichen die Stabilisierungsrippen speziell im Bereich der Einlaß- und Auslaßöffnung
des Pumpraumes eine deutliche Reduzierung der Verformung der Membran.
[0009] Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß zwischen benachbarten Radialrippen
mehrere, radial zueinander versetzte Stabilisierungsrippen angeordnet sind. Die auf
den Ringbereich unter Vakuum einwirkenden Kräfte können dann noch gleichmäßiger von
den Stabilisierungsrippen aufgenommen und über die Radialrippen in das Pumpengehäuse
beziehungsweise den Zentralbereich der Formmembran eingeleitet werden.
[0010] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das Biegemoment der Radialrippen
um eine Umfangslinie der Formmembran jeweils größer ist als das einer einzelnen Stabilisierungsrippe
um einen diese kreuzenden Radius der Formmembran. Die Radialrippen sind also biegesteifer
ausgeführt als die Stabilisierungsrippen, wobei jeweils mehrere Stabilisierungsrippen
mit einer gemeinsamen Radialrippe zusammenwirken und an dieser abgestützt sind. Die
Anzahl der Radialrippen kann somit reduziert werden, so daß sich ein um eine Umfangslinie
flexibler, aber dennoch um eine Durchmesserlinie vergleichsweise biegesteifer Ringbereich
ergibt, der trotz geringer Walkarbeitsverluste auch bei Arbeitsdrücken im Hubraum
von nur wenigen Millibar noch ein gutes Saugvermögen ermöglicht.
[0011] Das im Vergleich zu den Stabilisierungsrippen größere Biegemoment der Radialrippen
kann besonders einfach dadurch erzielt werden, daß die in Richtung der Membran-Längsachse
orientierte Höhe der Radialrippen größer ist als die Höhe wenigstens einer, insbesondere
der in Radialrichtung außen angeordneten Stäbilisierungsrippe.
[0012] Damit die Membrankräfte besonders gut von den Stabilisierungsrippen auf die Radialrippen
übertragen werden können und von dort einerseits radial nach innen in den Zentralbereich
der Formmembran und andererseits aber auch radial nach außen in das Pumpengehäuse
eingeleitet werden können, ist es vorteilhaft, wenn die Stabilisierungsrippen in Umfangsrichtung
an der Membranunterseite geschlossen umlaufen und die Radialrippen kreuzen bzw. durchdringen.
[0013] Zweckmäßigerweise weist zumindest die in Radialrichtung innen angeordnete Stabilisierungsrippe
des Ringbereichs in Axialrichtung der Formmembran eine größere Höhe auf, als wenigstens
eine im Vergleich dazu weiter außen angeordnete Stabilisierungsrippe. Dadurch ergibt
sich ein gleichmäßiger Übergang von dem vergleichsweise dünnen Ringbereich zu dem
in Hubrichtung verstärkten Zentralbereich der Formmembran, so daß die Zug- und Druckspannungen
in der Formmembran möglichst gleichmäßig verteilt werden. Dadurch kann auch die Dehnung
des elastischen Membran-Materials reduziert werden, was insbesondere bei teflonbeschichteten
Formmembranen vorteilhaft ist, da Teflon aufgrund seiner geringen Elastizität leicht
zu Rißbildung neigt.
[0014] Eine Ausführungsform sieht vor, daß die Unterseite der in Radialrichtung innen angeordneten
Stabilisierungsrippe etwa bündig an die Unterseite der Radialrippen anschließt. Das
für die Formmembran verwendete Kautschuk-Material kann dann während des Vulkanisationsprozesses
besser in die Eckbereiche zwischen den Stabilisierungs- und den Radialrippen fließen.
[0015] Zweckmäßig ist, wenn die in Axialrichtung der Formmembran orientierte Dicke der inneren
Stabilisierungsrippe etwa genau so groß oder etwas kleiner ist als die Dicke des dieser
Stabilisierungsrippe benachbarten äußeren Randbereichs des Zentralbereichs. Dadurch
ergibt sich ein besonders gleichmäßiger Übergang zwischen dem Zentralbereich und dem
Ringbereich, durch den die während des Betriebs der Membranpumpe in der Formmembran
auftretenden mechanischen Spannungen reduziert werden.
[0016] Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß der Zentralbereich an der Membranunterseite
einen Absatz aufweist, der einen vorzugsweise stufenförmig ausgebildete Übergangsbereich
zum Ringbereich bildet. Für die Übertragung der insbesondere bei Vakuumpumpen in der
Formmembran auftretenden Zugkräfte vom Ringbereich auf den Zentralbereich der Formmembran
steht dann im Zentralbereich trotz des in diesem Bereich verkleinerten Membrandurchmessers
eine ausreichende Krafteinleitungsfläche zur Verfügung, so daß die in diesem Bereich
auftretenden Zugspannungen reduziert sind.
[0017] Ein besonders gleichmäßiger und für den Kraftfluß günstiger Übergang zwischen Zentralbereich
und Ringbereich kann dadurch erreicht werden, daß die Unterseite der Radialrippen
bündig die Unterseite des Absatzes anschließt und daß die Höhe der Radialrippen zumindest
zwischen dem Absatz und der in Radialrichtung inneren Stabilisierungsrippe radial
nach außen hin abnimmt.
[0018] Um einen noch günstigeren und homogenen Kraftfluß in dem Ringbereich der Membran
zu ermöglichen, ist vorgesehen, daß die vorzugsweise in gleichen Abständen radial
zueinander versetzt angeordneten Stabilisierungsrippen in Radialrichtung ein etwa
wellenförmiges Profil mit gerundeten Übergängen zwischen den einzelnen Stabilisierungsrippen
bilden. Für die Stabilisierungsrippen und/oder die Stabilisierungsvorsprünge wird
dagegen ein in Umfangsrichtung der Formmenbran gesehen rechteckiger Querschnitt bevorzugt,
um eine größere Biegesteifigkeit zu erreichen.
[0019] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß sich der Zentralbereich
an seiner Unterseite nach unten hin verengt und dort vorzugsweise etwa kegelstumpfförmig
ausgebildet ist, daß der Zentralbereich an seiner Unterseite im wesentlichen radial-axial
angeordnete Stabilisierungsvorsprünge aufweist und daß sich diese nach außen hin in
den Stabilisierungsrippen des Ringbereichs fortsetzen. Die von den Stabilisierungsrippen
auf die Radialrippen übertragenen Stützkräfte können dann besser in den Zentralbereich
eingeleitet werden, so daß einem Durchbiegen oder Wölben des Ringbereichs in Richtung
des Pumpraumes bei Beaufschlagung der Formmembran mit Vakuum noch wirkungsvoller entgegengewirkt
wird.
[0020] Als besonders günstig für das Saugvermögen der Membranpumpe hat sich in der Praxis
erwiesen, wenn die Radialrippen etwa im Abstand von 20° zueinander versetzt gleichmäßig
über den Umfang der Formmembran verteilt angeordnet sind und wenn jeweils zwischen
benachbarten Radialrippen vier radial zueinander versetzte Stabilisierungsrippen vorgesehen
sind.
[0021] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
[0022] Es zeigen in unterschiedlichen Maßstäben und zum Teil stärker schematisiert:
- Fig. 1
- eine im Schnitt gehaltene Teilansicht einer Membranpumpe mit einer Formmembran, deren
äußerer Membran-Randbereich zwischen dem Kurbelgehäuse der Membranpumpe und dem Pumpenkopf
eingespannt ist und die mit einem nur teilweise dargestellten Pleuel in Antriebsverbindung
steht,
- Fig. 2
- eine Ansicht auf die Unterseite der Formmembran nach Figur 1, welche die in Umfangsrichtung
verlaufenden Stabilisierungsrippen sowie die Radialrippen des Ringbereichs besonders
gut erkennen lassen, welche sich nach innen hin in den Stabilisierungsvorsprüngen
des Zentralbereichs fortsetzen,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der in Figur 1 gezeigten Formmembran in Ruhestellung, wobei der
Ringbereich teilweise im Schnitt dargestellt ist, damit die Anordnung der Stabilisierungsrippen
sichtbar ist,
- Fig. 4
- eine Detailvergrößerung des in Figur 3 mit X gekennzeichneten Membranebereichs, wobei
die unterschiedliche Höhe der einzelnen Stabilisierungsrippen und der Absatz des Zentralbereichs
besonders gut erkennbar sind, der den Übergang zum Ringbereich bildet und
- Fig. 5
- das Saugvermögen der erfindungsgemäßen Membranpumpe als Funktion des Saugdruckes,
wobei zum Vergleich auch die Saugvermögenskurve der aus DE-40 07 932 C2 vorbekannten
Membranepumpe in das Diagramm eingezeichnet ist.
[0023] Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Membranpumpe (Fig. 1) weist eine Formmembran 2 aus
elastischem Material auf, die in ihrem Zentralbereich 3 in Hubrichtung 4 verstärkt
ist und um diesen Zentralbereich 3 herum einen flexiblen Ringbereich 5 hat. Dieser
ist an seinem Außenumfang mit einem Einspannrand 6 am Pumpengehäuse zwischen dem Kurbelgehäuse
7 und dem Pumpenkopf 8 eingespannt. In die Formmembran 2 ist ein als Mitnehmerkern
ausgebildeter Formkern 9 einvulkanisiert, an dessen Gewindestutzen 10 ein Pleuel 11
angreift, mit dem die Formmembran 2 aus einer oberen in eine untere Totpunktlage und
umgekehrt auslenkbar ist. Der Pumpenkopf 8 weist einen Einlaßkanal 12 und einen Auslaßkanal
13 für das zu fördernde oder abzusaugende Medium auf, die jeweils in den durch die
Pumpenwand 14 des Pumpenkopfs 8 und die Membranoberseite 15 begrenzten Pumpraum 16
einmünden. Die Einund Auslaßkanäle 12, 13 sind in bekannter Weise mit Einbeziehungsweise
Auslaßventilen versehen, die aus Gründen der Übersichtlichkeit in Figur 1 nicht dargestellt
sind.
[0024] Um in der oberen Totpunktstellung der Formmembran 2 eine möglichst kleinen Totraum
zu erreichen, sind die dem Pumpraum 16 zugewandte Membranoberseite 15 im Zentralbereich
3 sowie die benachbarte Pumpraumwand 14 geometrisch aneinander angepaßt. Dabei sind
sowohl die Pumpraumwand 14, als auch die Formmembran 2 jeweils in ihrem zentralen
Bereich kugelförmig ausgebildet.
[0025] Die Formmembran 2 weist an ihrer dem Pumpraum 16 abgewandten Unterseite 17 im Ringbereich
5 insgesamt 18 gleichmäßig über den Umfang des Ringbereichs 5 verteilte Radialrippen
18 auf, die kombiniert sind mit vier konzentrisch und in gleichen Abständen voneiander
an der Unterseite 17 des Ringbereichs 5 umlaufenden Stabilisierungsrippen 19. Dabei
ermöglichen die Stützrippen 19 durch die zwischen ihnen befindlichen Aussparungen,
an denen die Formmembran 2 nur eine vergleichsweise geringe Wandstärke aufweist, eine
um eine Umfangslinie im Ringbereich 5 besonders flexible Formmembran 2, die bei der
Hubbewegung nur einen sehr kleinen Anteil der aufgebrachten Hubenergie in Walkarbeit
umsetzt.
[0026] Um eine Durchmesserlinie weisen die Stabiliserungsrippen 19 dagegen eine vergleichsweise
hohe Biegesteifigkeit auf, so daß unter Vakuum die Durchbiegung oder die Wölbung des
Ringbereichs 5 in Richtung des Pumpraums 16 vermindert ist. Zusätzlich verhindern
die Radialrippen 18, daß sich der Ringbereich 5 unter Beaufschlagung mit Unterdruck
oder Vakuum im Pumpraum 16 um eine Umfangslinie der Formmembran 2 unzulässig stark
krümmt.
[0027] Die während des Betriebs der Membranpumpe 1 an dem Ringbereich 5 angreifenden Kräfte
werden also durch die Stabilisierungsrippen 19 in Umfangsrichtung abgestützt und dadurch
auf die Radialrippen 18 übertragen, die wiederum einerseits die Kräfte nach außen
in das Pumpengehäuse abführen und andererseits diese aber auch nach innen hin in den
im Vergleich zum Ringbereich 5 wesentlich dicker und daher besonders formstabil ausgebildeten
Zentralbereich 3 einleiten.
[0028] Durch die Kombination der Radialrippen 18 mit den Umfangsrichtung verlaufenden Stützrippen
19 weist die Membranpumpe 1 besonders bei niedrigen Ansaugdrücken einen verbesserten
volumetrischen Wirkungsgrad auf, der in einem größeren Saugvermögen resultiert.
[0029] Figur 5 zeigt die Saugvermögenskurve 24 der erfindungsgemäßen Membranpumpe 1 im Vergleich
zu der Saugvermögenskurve 25 der aus DE-PS 40 07 932 C2 vorbekannten Membranpumpe,
die zwar Radialrippen 18, jedoch keine in Umfangsrichtung orientierten Stabilisierungsrippen
19 aufweist. Aufgetragen ist das Saugvermögen in Liter pro Stunde als Funktion des
in Millibar absolut angegebenen Ansaugdrucks der Membranpumpe 1.
[0030] Figur 5 läßt erkennen, daß die mit Radial- und Stabilisierungsrippen ausgestattete
Membranpumpe 1 gegenüber der nur Radialrippen 18 aufweisenden Membranpumpe besonders
bei Ansaugdrücken unterhalb von 10 mbar absolut ein deutlich verbessertes Saugvermögen
aufweist. Außerdem ist der Mindest-Unterdruck, gegen den die Membranpumpe 1 gerade
noch ansaugen kann, gegenüber der vorbekannten Membranpumpe um etwa ein Drittel vermindert.
Die erfindungsgemäße Membranpumpe 1 eignet sich deshalb noch besser als Vakuumpumpe
und kann insbesondere auch als Vorpumpe für eine Turbo-Molekularpumpe verwendet werden.
[0031] Erwähnt werden soll noch, daß durch die mit den Radialrippen 18 kombinierten Stabilisierungsrippen
19 auch Schwingungen in der Formmembran 2, die zu einem Anstoßen der Formmembran 2
an die benachbarte Pumpraumwand 14 führen können, verringert werden. Dadurch ergibt
sich einerseits eine größere Lebensdauer der Membran, was besonders bei relativ teuren,
teflon-beschichteten Formmembranen vorteilhaft ist, und andererseits wird aber auch
eine Beeinträchtigung der Funktion der Ein- und Auslaßventile durch bei einem Anstoßen
an der Pumpraumwand 14 von der Formmembran 2 abgetragene Partikel weitestgehend vermieden.
[0032] Damit die an der Formmembran 2 angreifenden Betriebskräfte möglichst gleichmäßig
abgestützt werden können, sind an der Unterseite 17 des Ringbereichs 5 insgesamt vier
konzentrische und gleichmäßig voneinander beabstandete Stabilisierungsrippen 19 angeordnet.
Die Stabilisierungsrippen 19 laufen an der Membran-Unterseite 17 geschlossen um und
kreuzen die Radialrippen 18. Die Membrankräfte können dadurch besonders gut von den
Stabilisierungsrippen 19 auf die Radialrippen 18 übertragen werden. Da jede Radialrippe
18 jeweils mehrere Stabilisierungsrippen 19 abstützt, ist das Biegemoment der Radialrippen
18 um eine Umfangslinie der Formmembran 2 jeweils größer als das der einzelnen Stabilisierungsrippen
19 um eine Durchmesserlinie der Formmembran 2. Die Radialrippen 18 weisen dazu eine
größere Höhe a auf als die Höhe b der drei äußeren Stabilisierungsrippen 19 auf.
[0033] Um den Übergang zu dem im Vergleich zu dem Ringbereich 5 dicker ausgebildeten Zentralbereich
3 gleichmäßiger zu gestalten, weist die innere Stabilisierungsrippe 19 eine größere
Höhe c auf als die Höhe b der äußeren Stabilisierungsrippen 19. Dadurch ergibt sich
bei der Hubbewegung der Formmembran 2 im Übergangsbereich zwischen Ring- und Zentralbereich
eine gleichmäßigere Belastung des elastischen Membranmaterials. Gegebenenfalls können
für die Höhe der einzelnen Stabilisierungsrippen 19 zusätzliche Abstufungen vorgesehen
sein, wobei diese Höhe mit zunehmendem Abstand vom Zentralbereich 3 immer kleiner
wird. Dabei ist die Höhe c der inneren Stäbilisierungsrippen 19 vorzugsweise etwas
kleiner gewählt als die Dicke d des diesen Stabilisierungsrippen 19 benachbarten Außenrands
des Zentralbereichs 3.
[0034] Damit die mechanischen Spannungen am Außenrand des Zentralbereichs 3 trotz des an
dieser Stelle bereits vergleichsweise kleinen Membrandurchmessers auf einen ausreichend
großen Materialquerschnitt verteilt werden können, ist am Außenrand des Zentralbereichs
3 ein Absatz 20 vorgesehen, der den Übergang zum Ringbereich 5 bildet. Die Dicke d
dieses Absatzes 20 entspricht etwa der vierfachen Höhe b der äußeren Stabilisierungsrippen
19. Die Dicke des Ringbereichs an der höchst Stelle der inneren Stabilisierungsrippe
19 ist etwas kleiner als die Dicke d des Absatzes 20. Die Radialrippen 18 gehen an
ihrem inneren, der Längsmittelachse 21 der Formmembran 2 zugewandten Ende unmittelbar
in den Absatz 20 über und reichen mit ihrem äußeren Endbereich bis in den verdickt
ausgebildeten Einspannrand 6.
[0035] Damit die an dem Ringbereich 5 angreifende Betriebskräfte noch besser in den Zentralbereich
3 abgeleitet werden können, sind die Radialrippen 18 zwischen der inneren Stabilisierungsrippe
19 und dem Absatz 20 an ihrer Unterseite abgeschrägt, so daß in diesem Bereich die
Höhe der Radialrippen 18 radial nach außen hin abnimmt. Zwischen der inneren Stabilisierungsrippe
19 und dem Einspannrand 6 weisen die Radialrippen 18 dagegen eine konstante Rippenhöhe
auf.
[0036] Wie aus Figur 4 besonders gut erkennbar ist, haben die zueinander versetzt angeordneten
Stabilisierungsrippen 19 in Radialrichtung ein etwa wellenförmiges Profil mit gerundeten
Übergängen. Der Kraftfluß in der Fornmembran 2 soll dadurch besonders gleichmäßig
auf dem zur Verfügung stehenden Materialquerschnitt verteilt werden. Für die Radialrippen
18 ist dagegen ein rechteckiger Querschnitt vorgesehen, da diese praktisch nur in
Längsrichtung auf Biegung beansprucht werden.
[0037] Um einen möglichst leichten und materialsparenden Zentralbereich 3 zu ermöglichen,
sind an dessen Unterseite radial-axial angeordnete Stabilisierungsvorsprünge 22 vorgesehen,
die von dem Flansch 23 für das Pleuel 11 bis an den Absatz 20 reichen und sich nach
außen hin in den Radialrippen 18 fortsetzen (Figur 1). Dadurch wird einerseits die
Formsteifigkeit des Zentralbereichs 3 erhöht und andererseits können aber auch die
von den Radialrippen 18 aufgenommenen Stützkräfte noch besser auf den Zentralbereich
übertragen werden.
[0038] An den Absatz 20 schließt sich radial nach innen ein kreisringförmiger, konzentrisch
zur Membranelängsachse 21 angeordneter Membrane-Zwischenbereich 27 an, der sowohl
in Umfangsrichtung, als auch entlang seiner Radialerstreckung eine etwa konstante
Dicke aufweist. Die radiale Breite dieses Zwischenbereichs 27 entspricht etwa seiner
Dicke. An den Zwischenbereich 27 schließen sich radial nach innen hin Aussparungen
26 an, die zwischen den Stabilisierungsvorsprüngen 22 angeordnet sind. Im Bereich
dieser Aussparungen 26 weist die Formmembrane 2 - in Richtung der Längsmittelachse
21 betrachtet - eine etwa 10% geringere Dicke auf als im Zwischenbereich 27.
1. Membranpumpe (1) mit einer Formmembran (2) aus elastischem Material, die in ihrem
Zentralbereich (3) in Hubrichtung (4) verstärkt ist und um diesen herum einen flexiblen
Ringbereich (5) hat, der außenseitig mit einem Einspannrand (6) am Pumpengehäuse gehalten
ist, welche Formmembran (2) mittels eines an ihrem Zentralbereich (3) angreifenden
Pleuels (11) oder dergleichen Hubvorrichtung von einer oberen in eine untere Totpunktlage
und umgekehrt auslenkbar ist, wobei insbesondere die dem Pumpraum (16) zugewandte
Membran-Oberseite (15) im Zentralbereich (3) sowie die benachbarte Pumpraumwand (14)
geometrisch aneinander angepaßt sind und an der dem Pumpraum (16) abgewandten Membran-Unterseite
(17) zumindest im Ringbereich (5) Radialrippen (18) zur Stabilisierung vorgesehen
sind, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite (17) des Ringbereichs (5) zwischen benachbarten Radialrippen
(18) wenigstens eine im wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufende Stabilisierungsrippe
(19) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen benachbarten Radialrippen
(18) mehrere, radial zueinander versetzte Stabilisierungsrippen (19) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Biegemoment der
Radialrippen (18) um eine Umfangslinie der Formmembran (2) jeweils größer ist als
das einer einzelnen Stabilisierungsrippe (19) um einen diese kreuzenden Radius der
Formmembran (2).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in Richtung
der Membran-Längsachse (21) orientierte Höhe (a) der Radialrippen größer ist als die
Höhe (b) wenigstens einer, insbesondere der in Radialrichtung außen angeordneten Stabilisierungsrippe
(19).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierungsrippen
(19) in Umfangsrichtung an der Membranunterseite (17) geschlossen umlaufen und die
Radialrippen (18) kreuzen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
die in Radialrichtung innen angeordnete Stabilisierungsrippe (19) des Ringbereichs
(5) in Axialrichtung der Formmembran (2) eine größere Höhe (c) aufweist als wenigstens
eine im Vergleich dazu weiter außen angeordnete Stabilisierungsrippe (19).
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite
der in Radialrichtung innen angeordneten Stabilisierungsrippe (19) etwa bündig an
die Unterseite der Radialrippe (18) anschließt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die in Axialrichtung
der Formmembran (2) orientierte Dicke (c) der inneren Stabilisierungsrippe (19) etwa
genau so groß oder etwas kleiner ist als die Dicke (d) des dieser Stabilisierungsrippe
(19) benachbarten äußeren Randbereichs des Zentralbereichs (3).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite
der Radialrippen (18) bündig an die Unterseite des Absatzes (20) anschließt und daß
die Höhe der Radialrippen (18) zumindest zwischen dem Absatz (20) und der in Radialrichtung
inneren Stabilisierungsrippe (19) radial nach außen abnimmt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite
der Radialrippen (18) an die Unterseite des Absatzes (20) anschließt und daß die Höhe
der Radialrippen (18) zumindest zwischen dem Absatz (20) und der in Radialrichtung
inneren Stabilisierungsrippe (19) radial nach außen hin abnimmt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise
in gleichen Abständen radial zueinander versetzt angeordneten Stabilisierungsrippen
(19) in Radialrichtung etwa ein wellenförmiges Profil mit gerundeten Übergängen zwischen
den einzelnen Stabilisierungsrippen (19) bildet.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß sich der
Zentralbereich (3) an seiner Unterseite (17) nach unten hin verengt und dort vorzugsweise
etwa kegelstumpfförmig ausgebildet ist, daß der Zentralbereich (3) an seiner Unterseite
(17) im wesentlichen radialaxial angeordnete Stabilisierungsvorsprünge (22) aufweist
und daß sich diese nach außen hin in den Stabilisierungsrippen (17) des Ringbereichs
(5) fortsetzen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierungsrippen
(19) und/oder die Stabilisierungsvorsprünge (22) in Umfangsrichtung der Formmembran
(2) gesehen einen etwa rechteckigen Querschnitt aufweisen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Radialrippen
(18) etwa im Abstand von 20° zueinander versetzt gleichmäßig über den Umfang der Formmembran
(2) verteilt angeordnet sind und daß jeweils zwischen benachbarten Radialrippen (18)
vier radial zueinander versetzte Stabilisierungsrippen (19) vorgesehen sind.