[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schwingungserzeuger für insbesondere Rüttelstationen
von beispielsweise Steinformmaschinen mit zumindest einem von einem motorischen Antrieb
in Rotationsbewegung versetzbaren, eine innere Unwuchtmasse sowie eine äußere Unwuchtmasse
umfassenden Unwuchtkörper, wobei zur stufenlosen Unwuchtverstellung die innere Unwuchtmasse
und die äußere Unwuchtmasse relativ zueinander verdrehbar sind.
[0002] Bekannte Schwingungserzeuger für Rüttelstationen von Steinformmaschinen haben zwei
benachbart angeordnete, einem Rütteltisch zugeordnete Unwuchtkörper mit insgesamt
vier Unwuchtmassen (zwei innere sowie zwei äußere Unwuchtmassen). Die vier Unwuchtmassen
sind separat gelagert und über vier Drehstrommotoren, die hinsichtlich ihrer Rotationsgeschwindigkeit
elektronisch gesteuert und darüber gekoppelt sind, angetrieben. Zur relativen Verstellung
einer inneren Unwuchtmasse gegenüber einer äußeren Unwuchtmasse werden steilgängige
Spindeln eingesetzt, um eine stufenlose Unwuchtverstellung und damit eine Amplitudenänderung
der erzeugten gerichteten Schwingungen vornehmen zu können.
[0003] Der mit einem solchen Schwingungserzeuger einhergehende baulich und konstruktive
Aufwand ist erheblich und beeinflußt die Gesamtkosten einer Steinformmaschine- bzw.
-anlage erheblich. Die insgesamt notwendigen Teile, insbesondere auch das Erfordernis
von vier separaten Antriebseinheiten, beeinflußt den Platzbedarf eines solchen Schwingungserzeugers
nachhaltig. Das wirkt sich auch negativ auf die Gesamtabmessungen einer fertigen Steinformmaschine
aus.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schwingungserzeuger der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit dem die Unwuchtverstellung sicher und exakt durchzuführen
ist, der jedoch insgesamt weniger aufwendig baut und einen geringeren Platzbedarf
hat.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich der Schwingungserzeuger der eingangs genannten
Art dadurch aus, daß die innere Unwuchtmasse und die äußere Unwuchtmasse jeweils über
einen von einer motorischen Zentralantriebseinheit in Antriebsbewegungen versetzbaren
Endlosantriebskörper antreibbar sind und zumindest einem Endlosantriebskörper ein
Verstellorgan zugeordnet ist, der diesem Endlosantriebskörper zur relativen Verdrehung
der inneren Unwuchtmasse und/oder der äußeren Unwuchtmasse eine seiner Antriebsbewegung
überlagerte Zusatzbewegung erteilt.
[0006] Bei dem Schwingungserzeuger nach der Erfindung ist nur noch eine motorische Zentralantriebseinheit
notwendig, die die Endlosantriebskörper, vorzugsweise Zahnriemen, der inneren und
äußeren Unwuchtmasse antreibt. Dazu hat zweckmäßigerweise die motorische Zentralantriebseinheit
zwei Ausgänge mit Antriebszahnrädern, so daß die Endlosantriebskörper ohne das Erfordernis
aufwendiger elektronischer Steuerungsmittel mit exakt übereinstimmender Geschwindigkeit
anzutreiben sind. Über die Endlosantriebskörper der inneren und der äußeren Unwuchtmasse
läßt sich die Unwuchtverstellung durchführen, indem durch die Zusatzbewegung eines
Endlosantriebskörper bzw. durch gegensinnige Zusatzbewegungen von beiden Endlosantriebskörpern
die ansonsten gleichsinnig und mit übereinstimmender Geschwindigkeit rotierenden innere
Unwuchtmasse und äußeren Unwuchtmasse relativ zueinander verdreht werden. Die insgesamt
erforderlichen Teile unter Einschluß der Antriebsmittel sind gegenüber herkömmlichen
Schwingungserzeugern wesentlich reduziert, womit die Gesamtgestehungskosten des Schwingungserzeugers
und damit auch einer mit einem solchen Schwingungserzeuger ausgerüsteten Steinformmaschine
erheblich reduziert sind. Gleichwohl arbeitet der Schwingungserzeuger außerordentlich
zuverlässig und ist insbesondere in einer Ausbildung, bei der sowohl die innere als
auch die äußere Unwuchtmasse eine Zusatzdrehbewegung ausführen, deutlich schneller
hinsichtlich der einzustellenden Unwucht zu regeln. Der Platzbedarf des Schwingungserzeugers
ist ebenfalls außerordentlich positiv beeinflußt, so daß beispielsweise der gesamte
Schwingungserzeuger mit seinem Antrieb und allen notwendigen Teilen kompakt und zentral
unterhalb eines Rütteltisches in einer Rüttelstation einer Steinformmaschine einzubauen
ist.
[0007] Bevorzugtermaßen wird zur Einleitung der Zusatzbewegung die motorische Zentralantriebseinheit
translatorisch bewegt bzw. verfahren. Die beiden Endlosantriebsmittel sind von dieser
zentralen motorischen Antriebseinheit vorzugsweise gegensinnig angetrieben, jedoch
über Umlenkräder und Übergreifen bzw. Untergreifen von Zahnrädern derart geführt,
daß einander zugeordnete innere und äußere Unwuchtmassen gleichsinnig rotieren und
benachbart dem Schwingungserzeuger angeordnete bzw. vorgesehene Unwuchtkörper gegensinnig
rotieren. Wird die motorische Zentralantriebseinheit nunmehr in eine Richtung bewegt,
erfährt ein Endlosantriebskörper eine zu seiner Antriebsbewegungsrichtung gleichgerichtete
Zusatzbewegung, der andere Antriebskörper jedoch eine zu seiner Antriebsbewegungsrichtung
gegensinnig ausgerichtete Zusatzbewegung. Das führt automatisch zu einer überlagerten
Winkelverstellung sowohl der inneren als auch der äußeren Unwuchtmasse.
[0008] Zweckmäßigerweise sind die inneren Unwuchtmasse und die äußere Unwuchtmasse wie bei
bekannten Schwingungserzeugern derart ausgebildet, daß die äußere Unwuchtmasse die
innere Unwuchtmasse übergreifen kann. Es ist allerdings ebenfalls möglich, daß z.B.
die innere Unwuchtmasse mit der äußeren Unwuchtmasse kämmt.
[0009] Bezüglich weiterer Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Ansprüche 2 bis 12
die nachfolgende Beschreibung und auf die Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel eines Schwingungserzeugers nach der Erfindung in einer Vorderansicht,
eingebaut in eine Rüttelstation einer Steinformmaschine;
- Fig. 2
- eine schematische Seitendarstellung der Rüttelstation nach Fig. 1;
- Fig. 3
- in einer Draufsicht ein Ausführungsbeispiel eines Schwingungserzeugers nach der Erfindung;
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht im Bereiche der strichpunktierten Linie bei II-II
im ausgewuchteten Zustand (Rüttelkraft Null)
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Teile gemäß der Linie I-I in Fig. 3, einmal im Zustand Rüttelkraft
Null (Fig. 4) und einmal im Zustand maximaler Rüttelkraft (Fig. 6).
- Fig. 7
- die zur Fig. 4 analoge Darstellung (II-II) bei maximaler Rüttelkraft, und
- Fig. 8
- ein alternatives Ausführungsbeispiel mit an einem Schwenkarm lageversetzbar abgestützten
Umlenkrädern.
[0010] Die in den Fig. 1 und 2 schematisch veranschaulichte Steinformmaschine hat ein Unterlagebrett
1, auf dem Betonprodukte hergestellt werden. Das Unterlagebrett 1 liegt auf einem
Rütteltisch 2, dessen vertikale Schwingungen durch die Rüttelstationen 3 erzeugt werden.
Dazu hat die Rüttelstation 3 einen Schwingungserzeuger mit einem zentralen Antriebsmotor
4, der horizontal zu verschieben ist. Der Antriebsmotor 4 hat zu diesem Zweck an beiden
Seiten auf der durchgehenden Antriebswelle Zahnriemenräder, an denen die beiden Zahnriemen
4.1 (Endlosantriebskörper) über Umlenkrollen 4.2 und durch Übergreifen/Untergreifen
der Zahnräder derart geführt sind, daß die beiden Zahnriemen gegensinnig umlaufen.
Die Pfeile 5 in den Fig. 4 und 5 zeigen diese durch die Rotation der Motorwelle erzeugten
gegenläufigen Riemenbewegungen zur Erzeugung der Rüttelschwingungen. Fig. 4 zeigt
die Draufsicht mit den vier angetriebenen Zahnscheiben 6, die über Kardanwellen die
vier Unwuchten 7, 8, 9 und 10 (inneren Unwuchtmassen/äußeren Unwuchtmassen) antreiben.
Die Zahnriemen 4.1 umschlingen die Zahnscheiben 6 so, daß die vier Unwuchten 7, 8,
9 und 10 trotz der gegenläufigen Antriebsbewegungen der Zahnriemen 4.1 die für die
Rüttelung richtige Drehrichtung haben. Die Unwuchten 7 und 8 drehen gleichgerichtet,
ebenfalls die Unwuchten 9 und 10. Insgesamt sind die Drehrichtungen der Unwuchten
7 und 8 einerseits und die Unwuchten 9 und 10 andererseits exakt zueinander gegenläufig.
[0011] Wird nun der Antriebsmotor 4 in Richtung der Pfeile 13 verschoben, so ergibt sich
eine Relativbewegung der Zahnriemen 4. 1 in Richtung der Pfeile 14, wodurch - unabhängig
von der Drehung der Motorwellen und der Bewegungsrichtung 5 der Zahnriemen - die Unwuchtmassen
relativ zueinander so verdreht werden, so daß schließlich die Anordnung gemäß den
Fig. 6 und 7 mit maximaler Rüttelkraft erreicht wird.
[0012] Die Verschiebung des Antriebsmotors 4 kann beispielsweise durch einen Getriebemotor
15 erfolgen, der über die Kurbel 16 und das Pleuel 17 den Motorschlitten 18 bewegt.
Selbstverständlich kann auch ein Hydraulikzylinder oder ein anderes geeignetes Element
eingesetzt werden.
[0013] Alternativ ist es ebenfalls möglich, wie dies Fig. 8 veranschaulicht, z.B. einzelne
Umlenkräder derart lageversetzbar anzuordnen, daß die Zusatzbewegung der Zahnriemen
über eine Bewegung eines Umlenkrades erfolgt. Gezeigt ist die Abstützung über einen
Schwenkebel.
1. Schwingungserzeuger für insbesondere Rüttelstationen von beispielsweise Steinformmaschinen
mit zumindest einem von einem motorischen Antrieb in Rotationsbewegung versetzbaren,
eine innere Unwuchtmasse (8,10) sowie eine äußere Unwuchtmasse (7,9) umfassenden Unwuchtkörper,
wobei zur stufenlosen Unwuchtverstellung die innere Unwuchtmasse (8,10) und die äußere
Unwuchtmasse (7,9) relativ zueinander verdrehbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Unwuchtmasse (8,10) und die äußere Unwuchtmasse (7,9) jeweils über
einen von einer motorischen Zentralantriebseinheit (4) in Antriebsbewegungen versetzbaren
Endlosantriebskörper (4.1) antreibbar sind und zumindest einem Endlosantriebskörper
(4.1) ein Verstellorgan (15,16,17) zugeordnet ist, der diesem Endlosantriebskörper
(4.1) zur relativen Verdrehung der inneren Unwuchtmasse (8,10) und/oder der äußeren
Unwuchtmasse (7,9) eine seiner Antriebsbewegung überlagerte Zusatzbewegung erteilt.
2. Schwingungserzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Endlosantriebskörper
(4.1) der inneren Unwuchtmasse (8,10) gegensinnig zu dem Endlosantriebskörper (4.1)
der äußeren Unwuchtmasse (7,9) umläuft.
3. Schwingungserzeuger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Endlosantriebskörper
(4.1) als Zahnriemen ausgebildet sind.
4. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die motorische Zentralantriebseinheit (4) translatorisch bewegbar ausgebildet ist.
5. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die motorische Zentralantriebseinheit (4) über einen Endlosantriebskörper (4.1) zwei
gegensinnig rotierende innere Unwuchten (8,10) und über den anderen Endlosantriebskörper
(4.1) zwei gegensinnig rotierende äußere Unwuchtmassen (7,9) antreibt.
6. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Endlosantriebskörper (4.1) über mehrere Umlenkrollen geführt sind.
7. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die motorische Zentraleinheit (4) auf einem Motorschlitten (18) abgestützt ist.
8. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verstellantrieb einen Getriebemotor (15), eine Kurbel (16) und ein Pleuel (17)
aufweist.
9. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verstellantrieb als Hydraulikzylinder ausgebildet ist.
10. Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Endlosantriebskörper (4.1) über lageversetzbare Umlenkrollen geführt sind.
11. Schwingungserzeuger nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die lageversetzbaren
Umlenkräder an einem Schwenkhebel abgestützt sind.
12. Steinformmaschine mit einer einen Schwingungserzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis
11 umfassenden Rüttelstation (3), dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingungserzeuger
mit der motorischen Zentralantriebseinheit (4) unterhalb eines Rütteltisches (2) der
Rüttelstation (3) angeordnet ist.