(19)
(11) EP 0 734 902 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.10.1996  Patentblatt  1996/40

(21) Anmeldenummer: 96105186.9

(22) Anmeldetag:  01.04.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B60P 1/64
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 31.03.1995 DE 19512246

(71) Anmelder: GEROH GmbH, Mechanische Systeme
D-91344 Waischenfeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Slavik, Jaro, Dipl.-Ing.
    65552 Limburg (DE)

(74) Vertreter: Lorenzen, Knud, Dipl.-Chem. Dr. 
Morassistrasse 8/I
80469 München
80469 München (DE)

   


(54) Selbstfahrendes sowie sich selbst auf- und abladendes Verladesystem für Container


(57) Die Erfindung betrifft ein selbstfahrendes und selbstauf- und selbstabladbares Verladesystem für Container oder Wechselbrücken, insbesondere für Container nach DIN ISO 668, welches umfaßt:

(a) einen selbstfahrenden Container-Hubwagen (1) zum Auf- und Abladen von Containern oder Wechselbrücken, umfassend einen Deckenrahmen (2) mit an dessen beiden Längsenden eingebauten, teleskopierbaren waagerechten Traversen (3) mit Aufnahmebolzen (4) zum Eingreifen in an Containern vorhandene ISO-Ecken und gegebenenfalls Einrichtungen (4') zum Eingriff von Hilftrageeinrichtungen für Wechselbrücken sowie an dem Deckenrahmen (2) angebrachte Fahrwerkseinheiten (5, 5'), wobei mindestens eine Fahrwerkseinheit (5, 5') Einrichtungen zum Selbstfahren (7) besitzt und an einer Längsseite (6, 6') des Deckenrahmens (2) so angelenkt ist, daß beide Fahrwerkseinheiten (5, 5') bis auf eine lichte Weite von mehr als der Breite des auf- oder abzuladenden Containers oder der Wechselbrücke ausschwenkbar sind, und jede Fahrwerkseinheit (5, 5') Einrichtungen (8) zum Teleskopieren in der Höhe aufweist, so daß sie wenigstens bis auf die Höhe eines Containers eingefahren und wenigstens bis auf eine zum ausreichenden Hochheben eines Containers oder einer Wechselbrücke vom Boden bzw. zu dessen/deren Ab- oder Aufladen von einem oder auf ein Transportfahrzeug für den Container oder die Wechselbrücke ausreichende Höhe ausgefahren werden kann,

(b) ein Transportgestell (9) mit ISO-Ecken (10) an seinen vier oberen Ecken sowie zwei unteren mit Isoecken (10) versehenen Quertraversen (11) von den Breitenabmessungen eines Containers, wobei das Transportgestell (9) die Länge eines Containers hat und von solcher Breite (B) und Höhe (H) ist, daß bei über das Transportgestell (9) gefahrenem und mit diesem über die eingefahrenen teleskopierbaren Traversen (3) im Eingriff befindlichem Container-Hubwagen (1) bei eingeschwenkten Fahrwerkseinheiten (5, 5') die Breite und die Höhe eines Containers nicht überschritten werden.






Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein selbstfahrendes und selbstauf- und selbstabladbares Verladesystem für Container oder Wechselbrücken, insbesondere für Container nach DIN ISO 668.

[0002] Es sind bereits selbstfahrende Verladesysteme für Container bekannt, welche auch für Wechselbrücken eingesetzt werden könnten. So beschreibt das US-Patent 3 348 711 ein in Längs- und Querrichtung ausfahrbares Trägerfahrzeug für u. a. Container, dessen Fahrwerke in der Höhe teleskopierbar sind. Dieses Trägerfahrzeug ist jedoch nicht selbstfahrend und es ist nichts darüber ausgesagt, daß es selbsttätig auf eine weiteres Fahrzeug auf- und abladbar sein könnte.

[0003] Das DE-Gbm 93 07 633.9 beschreibt eine Vorrichtung, bei welcher ein U-förmiger Aufnehmer für einen Container sowohl in der Breite als auch in der Länge und der Höhe teleskopartig zusammengefahren werden kann. Diese Vorrichtung ist ebenfalls nicht selbstfahrend und kann nicht selbsttätig auf eine weiteres Fahrzeug auf- und abgeladen werden.

[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Verladesystem, welches einerseits selbstfahrend ist und andererseits ohne irgendwelche fremde Hilfsmittel selbsttätig auf ein Transportfahrzeug für einen Container oder eine Wechselbrücke auf- oder abladbar ist, so daß ein Transportfahrzeug mit aufgeladenem Verladesystem an einen beliebigen Ort gebracht werden kann und anschließend dort Container oder Wechselbrücken sowohl auf- als auch abgeladen werden können, wobei das auf das Transportfahrzeug aufgeladene Verladesystem keinen größeren Platzbedarf als ein auf diesem Transportfahrzeug aufgeladender Container hat.

[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe dient das Verladesystem der zuvor genannten Art, welches umfaßt:

(a) einen selbstfahrenden Container-Hubwagen zum Auf- und Abladen von Containern oder Wechselbrücken, umfassend, einen Deckenrahmen mit an dessen beiden Längsenden eingebauten, teleskopierbaren waagerechten Traversen mit Aufnahmebolzen zum Eingreifen in an Containern vorhandene ISO-Ecken und gegebenenfalls Einrichtungen zum Eingriff von Hilftrageeinrichtungen für Wechselbrücken sowie an dem Deckenrahmen angegebrachte Fahrwerkseinheiten, wobei mindestens eine Fahrwerkseinheit Einrichtungen zum Selbstfahren besitzt und an einer Längsseite des Deckenrahmens so angelenkt ist, daß beide Fahrwerkseinheiten bis auf eine lichte Weite von mehr als der Breite des auf- oder abzuladenden Containers oder der Wechselbrücke ausschwenkbar sind, und jede Fahrwerkseinheit Einrichtungen zum Teleskopieren in der Höhe aufweist, so daß sie bis auf wenigstens die Höhe eines Containers eingefahren und bis auf wenigstens eine zum ausreichenden Hochheben eines eines Containers oder einer Wechselbrücke vom Boden bzw. zu dessen/deren Ab- oder Aufladen von einem oder auf ein Transportfahrzeug für den Container oder die Wechselbrücke ausreichende Höhe ausgefahren werden kann,

(b) ein Transportgestell mit ISO-Ecken an seinen vier oberen Ecken sowie zwei unteren mit Isoecken versehenen Quertraversen von den Breitenabmessungen eines Containers, wobei das Transportgestell die Länge eines Containers hat und von solcher Breite und Höhe ist, daß bei über das Transportgestell gefahrenem und mit diesem über die eingefahrenen teleskopierbaren Traversen im Eingriff befindlichem Container-Hubwagen bei eingeschwenkten Fahrwerkseinheiten die Breite und die Höhe eines Containers nicht überschritten werden.



[0006] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Verladesystem dadurch gekennzeichnet, daß das Transportgestell aus einem unteren Rahmenteil mit zwei unteren Quertraversen besteht, wobei an das Rahmenteil vier hochklappbare und in ihren Endstellungen verriegelbare Stützen angelenkt sind, die ISO-Ecken an ihren oberen Enden tragen. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da das Transportgestell mit weniger Materialaufwand hergestellt werden kann und weiter bei Nichtgebrauch nach Umklappen der Stützen weniger Stauraum beansprucht.

[0007] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Verladesystem dadurch gekennzeichnet, daß das Transportgestell selbst als gegebenenfalls begehbarer Container mit festen Bodenwänden, Seitenwänden und Deckenwänden versehen ist. Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß ein zusätzlicher wetterfester und abschließbarer Stauraum für Hilfsgerätschaften und/oder auch für einen vorübergehenden Aufenthalt von Bedienungspersonal vorhanden ist, der jederzeit zusammen mit dem Hubwagen für den Container oder die Wechselbrücke zur Verfügung steht.

[0008] Bei einer noch anderen vorteilhaften Ausführungsform ist das Verladesystem dadurch gekennzeichnet, daß das Transportgestell wie ein Abrollkippbehälter ausgebildet ist, wie dies im Einzelnen in der Norm DIN 30722 angegeben ist. Ein solcher Abrollkippbehälter kann z. B. mittels der an einem Transportfahrzeug befindlichen Hubelemente und Führungsschienen getrennt und unabhängig von dem Container-Hubwagen auf ein solches Abrollkippfahrzeug aufgeladen werden.

[0009] Bei einer noch anderen Ausführungsform ist das Verladesystem dadurch gekennzeichnet, daß jede Fahrwerkseinheit drei Räder umfaßt, wovon je ein Rad nichtlenkbar und angetrieben ist und die zwei übrigen Räder lenkbar sind. Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß mit dieser Ausgestaltung bei einem Verladesystem für einen sogenannten 20-Fuß-Container mit den Abmessungen von 6050 x 2700 x 2450 mm und einem zulässigen Gesamtgewicht von 24 Tonnen eine Bereifung des Container-Hubwagens mit Normalreifen möglich ist, während bei nur zwei Rädern pro Fahrwerkseinheit Spezialreifen erforderlich wären. Weiter ist es vorteilhaft, nur die nicht lenkbaren Räder anzutreiben, da dies meistens technisch einfacher durchzuführen ist.

[0010] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird die Höhenverstellung der Fahrwerkseinheiten durch hydraulisch wirkende Zwillingszylinder, die Führungsrohre gegeneinander verschieben, bewirkt. Dies weist den Vorteil auf, das eine solche Ausgestaltung weniger kostenaufwendig ist.

[0011] Das erfindungsgemäße Verladesystem wird anhand der Zeichnung näher erläutert, in der Zeichnung sind:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht des auf dem Auflieger eines Transportfahrzeuges aufgeladenen Verladesystems aus Container-Hubwagen und Transportgestell;
Fig. 2
eine perspektivische Ansicht entsprechend Fig. 1 mit ausgeschwenkten und in der Höhe ausgefahrenen Fahrwerkseinheiten und einem unter dem Container-Hubwagen befindlichem Container;
Fig. 3
eine perspektivische Ansicht entsprechend Fig. 2, wobei der Container keine oberen ISO-Ecken aufweist und Hilfstrageeinrichtungen für die zusätzlichen Gegebenenfalls-Eingriffseinrichtungen vorgesehen sind;
Fig. 4
eine perspektivische Ansicht des Transportgestells;
Fig. 5
eine perspektivische Ansicht eines Transportgestells mit umklappbaren und verriegelbaren Stützen;
Fig. 6
eine perspektivische Ansicht eines mit Wänden versehenen und als Container ausgebildeten Transportgestells;
Fig. 7
eine perspektivische Ansicht eines als Abrollkippbehälter ausgebildeten Transportgestells;
Fig. 8
eine Schnittansicht eines hydraulischen Zwillingszylinders für die Teleskophöhenverstellung einer Fahrwerkseinheit.


[0012] In der Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht des auf dem Auflieger 15 eines nicht dargestellten Transportfahrzeuges wie eines Sattelschleppers aufgeladenen Verladesystems aus Container-Hubwagen 1 und Transportgestell 9 wiedergegeben. Der Container-Hubwagen besteht als wesentlichen Bestandteilen aus dem Deckenrahmen 2, den hieran an den Längsseiten 6 und 6' angebrachten Fahrwerkseinheiten 5 und 5' und den waagerechten, teleskopierbaren Traversen 3, die hier eingefahren sind. Diese Traversen 3 tragen an ihren Enden an einem geeignet ausgebildeten Flansch jeweils einen Aufnahmebolzen 4, der zum Eingriff in obere ISO-Ecken sowohl des Transportgestells 9 als auch eines aufzunehmenden Containers - wie im folgenden noch mit Bezug auf Fig. 2 erläutert wird - vorgesehen ist. In Fig. 1 befinden sich diese Aufnahmebolzen 4 im Eingriff mit den ISO-Ecken 10 des Transportgestells 9, wie im rechten Teil der Fig. 1 angedeutet ist. Die an den Längsseiten 6 und 6' des Deckenrahmens 2 angelenkten Fahrwerkseinheiten 5 und 5' befinden sich im eingeschwenkten Zustand, d. h. eng anliegend an die Längsseiten 6 und 6' des Deckenrahmens 2. Ferner befinden sich ihre Räder 14 im hochgezogenen Zustand, d. h. die Gesamthöhe des Verladesystems übersteigt die Höhe eines normalerweise auf einen solchen Auflieger aufgeladenen Containers nicht. Hierzu wird die Höhe H des Transportgestells 9 geeignet gewählt, d. h. die Höhe H des Transportgestells 9 plus der Höhe des Deckenrahmens 2 des Container-Hubwagens sowie enventueller Abstände zwischen den beiden Komponenten sollen die Höhe eines Containers maximal erreichen. In einer oder beiden Fahrwerkseinheiten 5, 5' ist/sind - je nach Platzbedarf - die Antriebsvorrichtungen 7 für wenigstens ein Rad 14 untergebracht, so daß der Container-Hubwagen entweder für sich alleine oder mit hiermit verbundenem Transportgestell 9 selbstfahrend ist. Die hierzu erforderlichen Komponenten sind nicht im einzelnen dargestellt, da sie dem Fachmann geläufig sind. Diese Antriebsmittel können z. B. im Fall von elektrischem oder hydraulischem Antrieb auch zur Betätigung des Teleskophöhenverstellung der Fahrwerkseinheiten und/oder der waagerechten teleskopierbaren Traversen 3 benutzt werden. Die Betätigungseinrichtungen für diese Traversen 3 sind nicht im einzelnen dargestellt, hierbei kann es sich um mechanische oder hydraulische Stellmotoren und Stelleinrichtungen handeln. Die Traversen 3 müssen einerseits bis zum Eingriff mit den ISO-Ecken 10 des Transportgestells 9 eingefahren werden können, andererseits sich soweit ausfahren lassen, daß sie zu einem Eingriff mit den ISO-Ecken 10 eines aufzunehmenden Containers in Eingriff gebracht werden können - siehe Fig. 2. Die Gesamtbreite des Container-Hubwagens 1 bei eingeschwenkten Fahrwerkseinheiten 5 und 5' - wie dies in Fig. 1 dargestellt ist - soll die Breite eines Containers nicht übersteigen, d. h. die Breite B des Transportgestells 9 muß so gewählt werden, daß diese Breite B plus den hinzukommenden Breiten der beiden Fahrwerkseinheiten 5 und 5' sowie eventueller notwendiger Zwischenabstände die Breite eines Containers nicht oder nur unwesentlich übersteigt, damit bei auf einem Transportfahrzeug aufgeladenem Verladesystem die zulässige Breite eines Strassenverkehrsfahrzeuges nicht überschritten wird.

[0013] In der Fig. 2 ist eine der Fig 1 entsprechende perspektivische Ansicht wiedergegeben, wobei hier jedoch der Auflieger 15 weggelassen ist und statt eines Transportgestells 9 sich ein Container C unter dem darübergefahrenen Container-Hubwagen 1 befindet. Die Fahrwerkseinheiten 5 und 5' sind im ausgeschwenkten Zustand gezeigt. Dieses Ausschwenken erfolgt über die mittels Hubzylinder 17 betätigten Schwenkteile 18, an denen die Teleskopiereinrichtung 8 für die Fahrwerkseinheit 5 angreift. Nach Einfahren dieser Teleskopiereinrichtungen und damit Absenken des Container-Hubwagens kann die Verbindung des Containers C mit dem Container-Hubwagen durch Einfahren der Traversen 3 und Einrasten der Aufnahmebolzen 4 in die oberen ISO-Ecken 10 des Containers C erreicht werden.

[0014] Die Fig. 3 ist eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, bei der ein Container C' nur untere ISO-Ecken 10 aufweist und an den Traversen 3 des Container-Hubwagens 1 jeweils Eingriffseinrichtungen 4' vorgesehen sind, um die Hilfstrageeinrichtungen 21 und 22 einhängen zu können, deren untere Teile dann in den unteren ISO-Ecken 10 des Containers C' eingehängt werden können. Mit 19 und 20 sind die Lenkung und der Niveauausgleich der Räder 14 bezeichnet.

[0015] In der Fig. 4 ist das Transportgestell 9 im Einzelnen gezeigt. Es umfaßt an seinen vier oberen Ecken die ISO-Ecken 10 und die beiden unteren Quertraversen 11, welche die Breite eines Containers besitzen, so daß sie in die komplementären Aufnahmeeinrichtungen für einen Container auf einem Transportfahrzeug eingesetzt werden können. Auf diese Weise kann ein aus Container-Hubwagen 1 mit darunter befindlichem Transportgestell 9 entsprechend Fig. 1 bestehendes Verladesystem ohne weiteres auf einem Transportfahrzeug verankert werden, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist.

[0016] Die Fig. 5 zeigt eine andere Ausgestaltung eines Transportgestells 9', bei welchem vier umklappbare und veriegelbare Stützen 13 vorgesehen sind, die an einem unteren Rahmenteil 12 angreifen.

[0017] Die Fig. 6 zeigt eine weitere Ausgestaltung eines Transportgestells 9'', das mit Seiten-, Boden und Deckenwänden sowie einer Tür versehen ist, so daß es zusätzlich noch einen eigenen Behälter oder Container zur Aufnahme von Zusatzgeräten oder auch zum Aufenthalt von Bedienungspersonal bereitstellt.

[0018] Die Fig. 7 zeigt noch eine andere Ausgestaltung eines Transportgestells 9''', das wie ein sogenannter Abrollkippbehälter gemäß DIN 30722 ausgebildet ist, wozu es die Rollwalzen 23 und den Aufnahmebügel 24 aufweist.

[0019] Die Fig. 8 ist eine Schnittansicht eines hydraulischen Zwillingszylinders zur Betätigung der Teleskopiereinrichtung 7 der Fahrwerkseinheiten 5 und 5' gemäß den Fig. 1 bis 3. Er umfaßt die zur Teleskopiereinrichtung gehörenden drei Führungsrohre 25 sowie den innerhalb dieser Führungsrohre 25 angeordneten Zwillingszylinder 16 mit den zugehörigen Zuleitungen 26 für Hydraulikfluid. Der Zwillingszylinder 16 ist doppelwirkend, d. h. er kann sowohl ein zwangsweises Ausfahren als auch ein Einfahren der Fahrwerkseinheiten 5 und 5' bewirken, entsprechend einem Hochheben des Container-Hubwagens 1 beim Abladen von einem Transportfahrzeug bzw. einem Hochheben eines unter dem Container-Hubwagen befindlichen Containers oder Transportgestells.

[0020] Beim Einsatz hat das erfindungsgemäße Verladesystem den Vorteil, daß es mit einem Transportfahrzeug, z. B. einem Sattelschlepper mit zugehörigem Auflieger, der zur Aufnahme von Containern oder Wechselbrücken ausgerüstet ist, auf diesem Transportfahrzeug in kompakter Form ohne Überschreitung der für den Transport auf Strassen zulässigen Abmessungen und Vorschriften befördert werden kann. An dem gewünschten Ort kann der Container-Hubwagen dann selbsttätig, d. h. ohne Zuhilfenahme zusätzlicher Vorrichtungen, durch Ausschwenken der beidseitigen Fahrwerkseinheiten und Ausfahren der Teleskope mit ihren Rädern auf dem Boden aufgesetzt und ausreichend von diesem angehoben werden, wobei die jeweiligen Verankerungen des Transportgestells mit dem Transportfahrzeug über die vier ISO-Ecken der Quertraversen des Transportgestells und die Bolzen am Transportfahrzeug vorher gelöst wurden und die Bolzen der waagerechten Traversen des Container-Hubwagens mit den ISO-Ecken des Transportgestells in Eingriff verbleiben. Auf diese Weise hebt der Container-Hubwagen das Transportgestell mit an und kann es von dem Transportfahrzeug wegfahren und an beliebigem Ort absetzen. Die Verbindungen zwischen Transportgestell und waagerechten Traversen kann dann durch Ausfahren der Traversen aufgehoben werden, so daß der Container-Hubwagen unbeladen wird und über dem Transportgestell hinwegfahren kann, so daß er für eine Aufnahme von Containern frei ist. Nach Aufnahme von Containern durch entsprechendes Aus- und Einfahren der teleskopierbaren waagerechten Traversen und Einrasten ihrer Bolzen in die ISO-Ecken kann dann dieser Container z. B. beliebig versetzt werden oder auch auf ein beliebiges Transportfahrzeug aufgeladen werden, oder es können Container von anderen Transportfahrzeugen abgeladen werden, wozu der freie Container-Hubwagen über den auf dem Transportfahrzeug befindlichen Container gefahren wird und der Vorgang der Verankerung von Container mit dem Container-Hubwagen über die Traversen bzw. ISO-Ecken erfolgt.

[0021] Bei dem erfindungsgemäßen Verladesystem sind selbstverständlich auf dem Fachgebiet bekannte Vorrichtungen einsetzbar, z. B. kann der Antrieb der Räder der Fahrwerkseinheiten über Elektromotoren, Verbrennungsmotoren oder Hydraulikmotoren erfolgen, die Ausschwenkeinrichtungen der Fahrwerkseinheiten können elektrisch oder hydraulisch betätigt werden und die Betätigung der Einrichtungen zum Teleskopieren der Fahrwerkseinheiten kann ebenfalls durch Elektromotoren oder hydraulisch über Hydraulikzylinder erfolgen. Vorteilhafterweise werden als Einrichtungen zum Teleskopieren der Fahrwerkseinrichtungen sogenannte hydraulische Zwillingszylinder verwendet, wie sie in der Fig. 8 näher dargestellt sind. Die erforderlichen Aggregate wie Motoren, Akkumulatoren, Treibstoffvorratsbehälter etc. - sowohl für das Selbstfahren des Container-Hubwagens als auch zum Antrieb der waagerechten teleskopierbaren Traversen und zum Aus- und Einschwenken sowie Teleskopieren der Fahrwerkseinheiten - können z. B. in einer oder beiden der Fahrwerkseinheiten untergebracht werden, wie in Fig. 2 gezeigt ist. In einer der Fahrwerkseinheiten kann auch ausreichend Stauraum vorgesehen werden, um die gegebenenfalls bei Wechselbrücken oder Containern, die nur mit unteren ISO-Ecken oder sonstigen Aufnahmeeinrichtugen wie Ösen versehen sind, erforderlichen Hilfstrageeinrichtungen aufzunehmen.

[0022] Bei dem erfindungsgemäßen Verladesystem sind die Breite von Deckenrahmen und die Breite des Transportgestells vorteilhafterweise gleich. Bei entsprechender Ausgestaltung und Anbringung der waagerechten teleskopierbaren Traversen am Deckenrahmen des Container-Hubwagens können diese Breitenabmessungen jedoch auch verschieden sein. Es ist lediglich erforderlich, daß bei über dem Transportgestell gefahrenem Container-Hubwagen und nach dessen Verbindung mit dem Transportgestell und Einschwenken der Fahrwerkseinheiten die Breite eines Containers nicht überschritten wird, so daß ein Transportfahrzeug mit aufgeladene Verladesystem weiter strassenbenutzungstauglich bleibt. Dasselbe gilt selbstverständlich auch für die Höhenabmessungen eines auf einem Transportfahrzeug aufgeladenen Verladesystems. Durch Einfahren der Teleskope an den Fahrwerkseinheiten auf maximal die Höhe eines Containers hat das Verladesystem nur die Abmessungen eines üblichen Containers, der sonst für den Transport auf einem solchen Transportfahrzeug vorgesehen ist.


Ansprüche

1. Selbstfahrendes und selbstauf- und selbstabladbares Verladesystem für Container oder Wechselbrücken, insbesondere für Container nach DIN ISO 668, umfassend

(a) einen selbstfahrenden Container-Hubwagen (1) zum Auf- und Abladen von Containern oder Wechselbrücken, umfassend, einen Deckenrahmen (2) mit an dessen beiden Längsenden eingebauten, teleskopierbaren waagerechten Traversen (3) mit Aufnahmebolzen (4) zum Eingreifen in an Containern vor vorhandene ISO-Ecken und gegebenenfalls Einrichtungen (4') zum Eingriff von Hilftrageeinrichtungen für Wechselbrücken sowie an dem Deckenrahmen (2) angebrachte Fahrwerkseinheiten (5, 5'), wobei mindestense eine Fahrwerkseinheit (5, 5') Einrichtungen zum Selbstfahren (7) besitzt und an einer Längsseite (6, 6') des Deckenrahmens (2) so angelenkt ist, daß beide Fahrwerkseinheiten (5, 5') bis auf eine lichte Weite von mehr als der Breite des auf- oder abzuladenden Containers oder der Wechselbrücke ausschwenkbar sind, und jede Fahrwerkseinheit (5. 5') Einrichtungen (8) zum Teleskopieren in der Höhe aufweist, so daß sie wenigstens bis auf die Höhe eines Containers eingefahren und wenigstens bis auf eine zum ausreichenden Hochheben eines Containers oder einer Wechselbrücke vom Boden bzw. zu dessen/deren Ab- oder Aufladen von einem oder auf ein Transportfahrzeug für den Container oder die Wechselbrücke ausreichende Höhe ausgefahren werden kann.

(b) ein Transportgestell (9) mit ISO-Ecken (10) an seinen vier oberen Ecken sowie zwei unteren mit Isoecken (10) versehenen Ouertraversen (11) von den Breitenabmessungen eines Containers, wobei das Transportgestell (9) die Länge eines Containers hat und von solcher Breite (B) und Höhe (H) ist, daß bei über das Transportgestell (9) gefahrenem und mit diesem über die eingefahrenen teleskopierbaren Traversen (3) im Eingriff befindlichem Container-Hubwagen (1) bei eingeschwenkten Fahrwerkseinheiten (5. 5') die Breite und die Höhe eines Containers nicht überschritten werden.


 
2. Verladesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Tranportgestell (9) aus einem unteren Rahmenteil (12) mit zwei unteren Quertraversen (11) besteht, wobei an das Rahmenteil (12) vier hochklappbare und in ihren Endstellungen verriegelbare Stützen (13) angelenkt sind, die ISO-Ecken (10) an ihren oberen Enden tragen.
 
3. Verladesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tranportgestell (9) selbst als gegebenenfalls begehbarer Container mit festen Boden-, Seiten- und Deckenwänden versehen ist.
 
4. Verladesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportgestell (9) wie ein Abrollkippbehälter ausgebildet ist.
 
5. Verladesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Fahrwerkseinheit (5, 5') drei Räder (14) umfaßt, wovon je ein Rad (14) nichtlenkbar und angetrieben ist und die zwei übrigen Räder (14) lenkbar sind.
 
6. Verladesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen (7) zum Teleskopieren der Fahrwerkseinheiten (5, 5') hydraulische Zwillingszylinder (16) umfassen.
 




Zeichnung




























Recherchenbericht