[0001] Die Erfindung betrifft ein selbstfahrendes und selbstauf- und selbstabladbares Verladesystem
für Container oder Wechselbrücken, insbesondere für Container nach DIN ISO 668.
[0002] Es sind bereits selbstfahrende Verladesysteme für Container bekannt, welche auch
für Wechselbrücken eingesetzt werden könnten. So beschreibt das US-Patent 3 348 711
ein in Längs- und Querrichtung ausfahrbares Trägerfahrzeug für u. a. Container, dessen
Fahrwerke in der Höhe teleskopierbar sind. Dieses Trägerfahrzeug ist jedoch nicht
selbstfahrend und es ist nichts darüber ausgesagt, daß es selbsttätig auf eine weiteres
Fahrzeug auf- und abladbar sein könnte.
[0003] Das DE-Gbm 93 07 633.9 beschreibt eine Vorrichtung, bei welcher ein U-förmiger Aufnehmer
für einen Container sowohl in der Breite als auch in der Länge und der Höhe teleskopartig
zusammengefahren werden kann. Diese Vorrichtung ist ebenfalls nicht selbstfahrend
und kann nicht selbsttätig auf eine weiteres Fahrzeug auf- und abgeladen werden.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Verladesystem, welches einerseits selbstfahrend
ist und andererseits ohne irgendwelche fremde Hilfsmittel selbsttätig auf ein Transportfahrzeug
für einen Container oder eine Wechselbrücke auf- oder abladbar ist, so daß ein Transportfahrzeug
mit aufgeladenem Verladesystem an einen beliebigen Ort gebracht werden kann und anschließend
dort Container oder Wechselbrücken sowohl auf- als auch abgeladen werden können, wobei
das auf das Transportfahrzeug aufgeladene Verladesystem keinen größeren Platzbedarf
als ein auf diesem Transportfahrzeug aufgeladender Container hat.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe dient das Verladesystem der zuvor genannten Art, welches
umfaßt:
(a) einen selbstfahrenden Container-Hubwagen zum Auf- und Abladen von Containern oder
Wechselbrücken, umfassend, einen Deckenrahmen mit an dessen beiden Längsenden eingebauten,
teleskopierbaren waagerechten Traversen mit Aufnahmebolzen zum Eingreifen in an Containern
vorhandene ISO-Ecken und gegebenenfalls Einrichtungen zum Eingriff von Hilftrageeinrichtungen
für Wechselbrücken sowie an dem Deckenrahmen angegebrachte Fahrwerkseinheiten, wobei
mindestens eine Fahrwerkseinheit Einrichtungen zum Selbstfahren besitzt und an einer
Längsseite des Deckenrahmens so angelenkt ist, daß beide Fahrwerkseinheiten bis auf
eine lichte Weite von mehr als der Breite des auf- oder abzuladenden Containers oder
der Wechselbrücke ausschwenkbar sind, und jede Fahrwerkseinheit Einrichtungen zum
Teleskopieren in der Höhe aufweist, so daß sie bis auf wenigstens die Höhe eines Containers
eingefahren und bis auf wenigstens eine zum ausreichenden Hochheben eines eines Containers
oder einer Wechselbrücke vom Boden bzw. zu dessen/deren Ab- oder Aufladen von einem
oder auf ein Transportfahrzeug für den Container oder die Wechselbrücke ausreichende
Höhe ausgefahren werden kann,
(b) ein Transportgestell mit ISO-Ecken an seinen vier oberen Ecken sowie zwei unteren
mit Isoecken versehenen Quertraversen von den Breitenabmessungen eines Containers,
wobei das Transportgestell die Länge eines Containers hat und von solcher Breite und
Höhe ist, daß bei über das Transportgestell gefahrenem und mit diesem über die eingefahrenen
teleskopierbaren Traversen im Eingriff befindlichem Container-Hubwagen bei eingeschwenkten
Fahrwerkseinheiten die Breite und die Höhe eines Containers nicht überschritten werden.
[0006] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Verladesystem dadurch gekennzeichnet,
daß das Transportgestell aus einem unteren Rahmenteil mit zwei unteren Quertraversen
besteht, wobei an das Rahmenteil vier hochklappbare und in ihren Endstellungen verriegelbare
Stützen angelenkt sind, die ISO-Ecken an ihren oberen Enden tragen. Diese Ausführungsform
ist vorteilhaft, da das Transportgestell mit weniger Materialaufwand hergestellt werden
kann und weiter bei Nichtgebrauch nach Umklappen der Stützen weniger Stauraum beansprucht.
[0007] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Verladesystem dadurch gekennzeichnet,
daß das Transportgestell selbst als gegebenenfalls begehbarer Container mit festen
Bodenwänden, Seitenwänden und Deckenwänden versehen ist. Der Vorteil dieser Ausführungsform
liegt darin, daß ein zusätzlicher wetterfester und abschließbarer Stauraum für Hilfsgerätschaften
und/oder auch für einen vorübergehenden Aufenthalt von Bedienungspersonal vorhanden
ist, der jederzeit zusammen mit dem Hubwagen für den Container oder die Wechselbrücke
zur Verfügung steht.
[0008] Bei einer noch anderen vorteilhaften Ausführungsform ist das Verladesystem dadurch
gekennzeichnet, daß das Transportgestell wie ein Abrollkippbehälter ausgebildet ist,
wie dies im Einzelnen in der Norm DIN 30722 angegeben ist. Ein solcher Abrollkippbehälter
kann z. B. mittels der an einem Transportfahrzeug befindlichen Hubelemente und Führungsschienen
getrennt und unabhängig von dem Container-Hubwagen auf ein solches Abrollkippfahrzeug
aufgeladen werden.
[0009] Bei einer noch anderen Ausführungsform ist das Verladesystem dadurch gekennzeichnet,
daß jede Fahrwerkseinheit drei Räder umfaßt, wovon je ein Rad nichtlenkbar und angetrieben
ist und die zwei übrigen Räder lenkbar sind. Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt
darin, daß mit dieser Ausgestaltung bei einem Verladesystem für einen sogenannten
20-Fuß-Container mit den Abmessungen von 6050 x 2700 x 2450 mm und einem zulässigen
Gesamtgewicht von 24 Tonnen eine Bereifung des Container-Hubwagens mit Normalreifen
möglich ist, während bei nur zwei Rädern pro Fahrwerkseinheit Spezialreifen erforderlich
wären. Weiter ist es vorteilhaft, nur die nicht lenkbaren Räder anzutreiben, da dies
meistens technisch einfacher durchzuführen ist.
[0010] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird die Höhenverstellung der Fahrwerkseinheiten
durch hydraulisch wirkende Zwillingszylinder, die Führungsrohre gegeneinander verschieben,
bewirkt. Dies weist den Vorteil auf, das eine solche Ausgestaltung weniger kostenaufwendig
ist.
[0011] Das erfindungsgemäße Verladesystem wird anhand der Zeichnung näher erläutert, in
der Zeichnung sind:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht des auf dem Auflieger eines Transportfahrzeuges aufgeladenen
Verladesystems aus Container-Hubwagen und Transportgestell;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht entsprechend Fig. 1 mit ausgeschwenkten und in der Höhe
ausgefahrenen Fahrwerkseinheiten und einem unter dem Container-Hubwagen befindlichem
Container;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht entsprechend Fig. 2, wobei der Container keine oberen
ISO-Ecken aufweist und Hilfstrageeinrichtungen für die zusätzlichen Gegebenenfalls-Eingriffseinrichtungen
vorgesehen sind;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des Transportgestells;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines Transportgestells mit umklappbaren und verriegelbaren
Stützen;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht eines mit Wänden versehenen und als Container ausgebildeten
Transportgestells;
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht eines als Abrollkippbehälter ausgebildeten Transportgestells;
- Fig. 8
- eine Schnittansicht eines hydraulischen Zwillingszylinders für die Teleskophöhenverstellung
einer Fahrwerkseinheit.
[0012] In der Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht des auf dem Auflieger 15 eines nicht
dargestellten Transportfahrzeuges wie eines Sattelschleppers aufgeladenen Verladesystems
aus Container-Hubwagen 1 und Transportgestell 9 wiedergegeben. Der Container-Hubwagen
besteht als wesentlichen Bestandteilen aus dem Deckenrahmen 2, den hieran an den Längsseiten
6 und 6' angebrachten Fahrwerkseinheiten 5 und 5' und den waagerechten, teleskopierbaren
Traversen 3, die hier eingefahren sind. Diese Traversen 3 tragen an ihren Enden an
einem geeignet ausgebildeten Flansch jeweils einen Aufnahmebolzen 4, der zum Eingriff
in obere ISO-Ecken sowohl des Transportgestells 9 als auch eines aufzunehmenden Containers
- wie im folgenden noch mit Bezug auf Fig. 2 erläutert wird - vorgesehen ist. In Fig.
1 befinden sich diese Aufnahmebolzen 4 im Eingriff mit den ISO-Ecken 10 des Transportgestells
9, wie im rechten Teil der Fig. 1 angedeutet ist. Die an den Längsseiten 6 und 6'
des Deckenrahmens 2 angelenkten Fahrwerkseinheiten 5 und 5' befinden sich im eingeschwenkten
Zustand, d. h. eng anliegend an die Längsseiten 6 und 6' des Deckenrahmens 2. Ferner
befinden sich ihre Räder 14 im hochgezogenen Zustand, d. h. die Gesamthöhe des Verladesystems
übersteigt die Höhe eines normalerweise auf einen solchen Auflieger aufgeladenen Containers
nicht. Hierzu wird die Höhe H des Transportgestells 9 geeignet gewählt, d. h. die
Höhe H des Transportgestells 9 plus der Höhe des Deckenrahmens 2 des Container-Hubwagens
sowie enventueller Abstände zwischen den beiden Komponenten sollen die Höhe eines
Containers maximal erreichen. In einer oder beiden Fahrwerkseinheiten 5, 5' ist/sind
- je nach Platzbedarf - die Antriebsvorrichtungen 7 für wenigstens ein Rad 14 untergebracht,
so daß der Container-Hubwagen entweder für sich alleine oder mit hiermit verbundenem
Transportgestell 9 selbstfahrend ist. Die hierzu erforderlichen Komponenten sind nicht
im einzelnen dargestellt, da sie dem Fachmann geläufig sind. Diese Antriebsmittel
können z. B. im Fall von elektrischem oder hydraulischem Antrieb auch zur Betätigung
des Teleskophöhenverstellung der Fahrwerkseinheiten und/oder der waagerechten teleskopierbaren
Traversen 3 benutzt werden. Die Betätigungseinrichtungen für diese Traversen 3 sind
nicht im einzelnen dargestellt, hierbei kann es sich um mechanische oder hydraulische
Stellmotoren und Stelleinrichtungen handeln. Die Traversen 3 müssen einerseits bis
zum Eingriff mit den ISO-Ecken 10 des Transportgestells 9 eingefahren werden können,
andererseits sich soweit ausfahren lassen, daß sie zu einem Eingriff mit den ISO-Ecken
10 eines aufzunehmenden Containers in Eingriff gebracht werden können - siehe Fig.
2. Die Gesamtbreite des Container-Hubwagens 1 bei eingeschwenkten Fahrwerkseinheiten
5 und 5' - wie dies in Fig. 1 dargestellt ist - soll die Breite eines Containers nicht
übersteigen, d. h. die Breite B des Transportgestells 9 muß so gewählt werden, daß
diese Breite B plus den hinzukommenden Breiten der beiden Fahrwerkseinheiten 5 und
5' sowie eventueller notwendiger Zwischenabstände die Breite eines Containers nicht
oder nur unwesentlich übersteigt, damit bei auf einem Transportfahrzeug aufgeladenem
Verladesystem die zulässige Breite eines Strassenverkehrsfahrzeuges nicht überschritten
wird.
[0013] In der Fig. 2 ist eine der Fig 1 entsprechende perspektivische Ansicht wiedergegeben,
wobei hier jedoch der Auflieger 15 weggelassen ist und statt eines Transportgestells
9 sich ein Container C unter dem darübergefahrenen Container-Hubwagen 1 befindet.
Die Fahrwerkseinheiten 5 und 5' sind im ausgeschwenkten Zustand gezeigt. Dieses Ausschwenken
erfolgt über die mittels Hubzylinder 17 betätigten Schwenkteile 18, an denen die Teleskopiereinrichtung
8 für die Fahrwerkseinheit 5 angreift. Nach Einfahren dieser Teleskopiereinrichtungen
und damit Absenken des Container-Hubwagens kann die Verbindung des Containers C mit
dem Container-Hubwagen durch Einfahren der Traversen 3 und Einrasten der Aufnahmebolzen
4 in die oberen ISO-Ecken 10 des Containers C erreicht werden.
[0014] Die Fig. 3 ist eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, bei der ein Container C'
nur untere ISO-Ecken 10 aufweist und an den Traversen 3 des Container-Hubwagens 1
jeweils Eingriffseinrichtungen 4' vorgesehen sind, um die Hilfstrageeinrichtungen
21 und 22 einhängen zu können, deren untere Teile dann in den unteren ISO-Ecken 10
des Containers C' eingehängt werden können. Mit 19 und 20 sind die Lenkung und der
Niveauausgleich der Räder 14 bezeichnet.
[0015] In der Fig. 4 ist das Transportgestell 9 im Einzelnen gezeigt. Es umfaßt an seinen
vier oberen Ecken die ISO-Ecken 10 und die beiden unteren Quertraversen 11, welche
die Breite eines Containers besitzen, so daß sie in die komplementären Aufnahmeeinrichtungen
für einen Container auf einem Transportfahrzeug eingesetzt werden können. Auf diese
Weise kann ein aus Container-Hubwagen 1 mit darunter befindlichem Transportgestell
9 entsprechend Fig. 1 bestehendes Verladesystem ohne weiteres auf einem Transportfahrzeug
verankert werden, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist.
[0016] Die Fig. 5 zeigt eine andere Ausgestaltung eines Transportgestells 9', bei welchem
vier umklappbare und veriegelbare Stützen 13 vorgesehen sind, die an einem unteren
Rahmenteil 12 angreifen.
[0017] Die Fig. 6 zeigt eine weitere Ausgestaltung eines Transportgestells 9'', das mit
Seiten-, Boden und Deckenwänden sowie einer Tür versehen ist, so daß es zusätzlich
noch einen eigenen Behälter oder Container zur Aufnahme von Zusatzgeräten oder auch
zum Aufenthalt von Bedienungspersonal bereitstellt.
[0018] Die Fig. 7 zeigt noch eine andere Ausgestaltung eines Transportgestells 9''', das
wie ein sogenannter Abrollkippbehälter gemäß DIN 30722 ausgebildet ist, wozu es die
Rollwalzen 23 und den Aufnahmebügel 24 aufweist.
[0019] Die Fig. 8 ist eine Schnittansicht eines hydraulischen Zwillingszylinders zur Betätigung
der Teleskopiereinrichtung 7 der Fahrwerkseinheiten 5 und 5' gemäß den Fig. 1 bis
3. Er umfaßt die zur Teleskopiereinrichtung gehörenden drei Führungsrohre 25 sowie
den innerhalb dieser Führungsrohre 25 angeordneten Zwillingszylinder 16 mit den zugehörigen
Zuleitungen 26 für Hydraulikfluid. Der Zwillingszylinder 16 ist doppelwirkend, d.
h. er kann sowohl ein zwangsweises Ausfahren als auch ein Einfahren der Fahrwerkseinheiten
5 und 5' bewirken, entsprechend einem Hochheben des Container-Hubwagens 1 beim Abladen
von einem Transportfahrzeug bzw. einem Hochheben eines unter dem Container-Hubwagen
befindlichen Containers oder Transportgestells.
[0020] Beim Einsatz hat das erfindungsgemäße Verladesystem den Vorteil, daß es mit einem
Transportfahrzeug, z. B. einem Sattelschlepper mit zugehörigem Auflieger, der zur
Aufnahme von Containern oder Wechselbrücken ausgerüstet ist, auf diesem Transportfahrzeug
in kompakter Form ohne Überschreitung der für den Transport auf Strassen zulässigen
Abmessungen und Vorschriften befördert werden kann. An dem gewünschten Ort kann der
Container-Hubwagen dann selbsttätig, d. h. ohne Zuhilfenahme zusätzlicher Vorrichtungen,
durch Ausschwenken der beidseitigen Fahrwerkseinheiten und Ausfahren der Teleskope
mit ihren Rädern auf dem Boden aufgesetzt und ausreichend von diesem angehoben werden,
wobei die jeweiligen Verankerungen des Transportgestells mit dem Transportfahrzeug
über die vier ISO-Ecken der Quertraversen des Transportgestells und die Bolzen am
Transportfahrzeug vorher gelöst wurden und die Bolzen der waagerechten Traversen des
Container-Hubwagens mit den ISO-Ecken des Transportgestells in Eingriff verbleiben.
Auf diese Weise hebt der Container-Hubwagen das Transportgestell mit an und kann es
von dem Transportfahrzeug wegfahren und an beliebigem Ort absetzen. Die Verbindungen
zwischen Transportgestell und waagerechten Traversen kann dann durch Ausfahren der
Traversen aufgehoben werden, so daß der Container-Hubwagen unbeladen wird und über
dem Transportgestell hinwegfahren kann, so daß er für eine Aufnahme von Containern
frei ist. Nach Aufnahme von Containern durch entsprechendes Aus- und Einfahren der
teleskopierbaren waagerechten Traversen und Einrasten ihrer Bolzen in die ISO-Ecken
kann dann dieser Container z. B. beliebig versetzt werden oder auch auf ein beliebiges
Transportfahrzeug aufgeladen werden, oder es können Container von anderen Transportfahrzeugen
abgeladen werden, wozu der freie Container-Hubwagen über den auf dem Transportfahrzeug
befindlichen Container gefahren wird und der Vorgang der Verankerung von Container
mit dem Container-Hubwagen über die Traversen bzw. ISO-Ecken erfolgt.
[0021] Bei dem erfindungsgemäßen Verladesystem sind selbstverständlich auf dem Fachgebiet
bekannte Vorrichtungen einsetzbar, z. B. kann der Antrieb der Räder der Fahrwerkseinheiten
über Elektromotoren, Verbrennungsmotoren oder Hydraulikmotoren erfolgen, die Ausschwenkeinrichtungen
der Fahrwerkseinheiten können elektrisch oder hydraulisch betätigt werden und die
Betätigung der Einrichtungen zum Teleskopieren der Fahrwerkseinheiten kann ebenfalls
durch Elektromotoren oder hydraulisch über Hydraulikzylinder erfolgen. Vorteilhafterweise
werden als Einrichtungen zum Teleskopieren der Fahrwerkseinrichtungen sogenannte hydraulische
Zwillingszylinder verwendet, wie sie in der Fig. 8 näher dargestellt sind. Die erforderlichen
Aggregate wie Motoren, Akkumulatoren, Treibstoffvorratsbehälter etc. - sowohl für
das Selbstfahren des Container-Hubwagens als auch zum Antrieb der waagerechten teleskopierbaren
Traversen und zum Aus- und Einschwenken sowie Teleskopieren der Fahrwerkseinheiten
- können z. B. in einer oder beiden der Fahrwerkseinheiten untergebracht werden, wie
in Fig. 2 gezeigt ist. In einer der Fahrwerkseinheiten kann auch ausreichend Stauraum
vorgesehen werden, um die gegebenenfalls bei Wechselbrücken oder Containern, die nur
mit unteren ISO-Ecken oder sonstigen Aufnahmeeinrichtugen wie Ösen versehen sind,
erforderlichen Hilfstrageeinrichtungen aufzunehmen.
[0022] Bei dem erfindungsgemäßen Verladesystem sind die Breite von Deckenrahmen und die
Breite des Transportgestells vorteilhafterweise gleich. Bei entsprechender Ausgestaltung
und Anbringung der waagerechten teleskopierbaren Traversen am Deckenrahmen des Container-Hubwagens
können diese Breitenabmessungen jedoch auch verschieden sein. Es ist lediglich erforderlich,
daß bei über dem Transportgestell gefahrenem Container-Hubwagen und nach dessen Verbindung
mit dem Transportgestell und Einschwenken der Fahrwerkseinheiten die Breite eines
Containers nicht überschritten wird, so daß ein Transportfahrzeug mit aufgeladene
Verladesystem weiter strassenbenutzungstauglich bleibt. Dasselbe gilt selbstverständlich
auch für die Höhenabmessungen eines auf einem Transportfahrzeug aufgeladenen Verladesystems.
Durch Einfahren der Teleskope an den Fahrwerkseinheiten auf maximal die Höhe eines
Containers hat das Verladesystem nur die Abmessungen eines üblichen Containers, der
sonst für den Transport auf einem solchen Transportfahrzeug vorgesehen ist.
1. Selbstfahrendes und selbstauf- und selbstabladbares Verladesystem für Container oder
Wechselbrücken, insbesondere für Container nach DIN ISO 668, umfassend
(a) einen selbstfahrenden Container-Hubwagen (1) zum Auf- und Abladen von Containern
oder Wechselbrücken, umfassend, einen Deckenrahmen (2) mit an dessen beiden Längsenden
eingebauten, teleskopierbaren waagerechten Traversen (3) mit Aufnahmebolzen (4) zum
Eingreifen in an Containern vor vorhandene ISO-Ecken und gegebenenfalls Einrichtungen
(4') zum Eingriff von Hilftrageeinrichtungen für Wechselbrücken sowie an dem Deckenrahmen
(2) angebrachte Fahrwerkseinheiten (5, 5'), wobei mindestense eine Fahrwerkseinheit
(5, 5') Einrichtungen zum Selbstfahren (7) besitzt und an einer Längsseite (6, 6')
des Deckenrahmens (2) so angelenkt ist, daß beide Fahrwerkseinheiten (5, 5') bis auf
eine lichte Weite von mehr als der Breite des auf- oder abzuladenden Containers oder
der Wechselbrücke ausschwenkbar sind, und jede Fahrwerkseinheit (5. 5') Einrichtungen
(8) zum Teleskopieren in der Höhe aufweist, so daß sie wenigstens bis auf die Höhe
eines Containers eingefahren und wenigstens bis auf eine zum ausreichenden Hochheben
eines Containers oder einer Wechselbrücke vom Boden bzw. zu dessen/deren Ab- oder
Aufladen von einem oder auf ein Transportfahrzeug für den Container oder die Wechselbrücke
ausreichende Höhe ausgefahren werden kann.
(b) ein Transportgestell (9) mit ISO-Ecken (10) an seinen vier oberen Ecken sowie
zwei unteren mit Isoecken (10) versehenen Ouertraversen (11) von den Breitenabmessungen
eines Containers, wobei das Transportgestell (9) die Länge eines Containers hat und
von solcher Breite (B) und Höhe (H) ist, daß bei über das Transportgestell (9) gefahrenem
und mit diesem über die eingefahrenen teleskopierbaren Traversen (3) im Eingriff befindlichem
Container-Hubwagen (1) bei eingeschwenkten Fahrwerkseinheiten (5. 5') die Breite und
die Höhe eines Containers nicht überschritten werden.
2. Verladesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Tranportgestell (9) aus
einem unteren Rahmenteil (12) mit zwei unteren Quertraversen (11) besteht, wobei an
das Rahmenteil (12) vier hochklappbare und in ihren Endstellungen verriegelbare Stützen
(13) angelenkt sind, die ISO-Ecken (10) an ihren oberen Enden tragen.
3. Verladesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tranportgestell (9)
selbst als gegebenenfalls begehbarer Container mit festen Boden-, Seiten- und Deckenwänden
versehen ist.
4. Verladesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportgestell
(9) wie ein Abrollkippbehälter ausgebildet ist.
5. Verladesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Fahrwerkseinheit
(5, 5') drei Räder (14) umfaßt, wovon je ein Rad (14) nichtlenkbar und angetrieben
ist und die zwei übrigen Räder (14) lenkbar sind.
6. Verladesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtungen (7) zum Teleskopieren der Fahrwerkseinheiten (5, 5') hydraulische
Zwillingszylinder (16) umfassen.