[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Einrichtung zum Bewegen von Punkturnadeln
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Durch die gattungsgemäße DE 38 10 439 C1 ist ein Zylinder mit gesteuerten auf einer
kreisbogenförmigen Bahn bewegbaren Punkturnadeln bekanntgeworden.
[0003] Nachteilig bei diesen Punkturen ist es, daß die über die Peripherie des Zylinders
herausgeschwenkten Nadelspitzen der Punkturnadeln in Abhängigkeit von der Dicke des
aufzunadelnden Produktes, in Umfangsrichtung des Zylinders gesehen, verhältnismäßig
weit von der Schneidleiste entfernt angeordnet sein müssen, um nicht mit dem auf die
Schneidleiste wirkenden Schneidmesser des Schneidzylinders in Kollision zu geraten.
Ein großer Abstand zwischen einem Trennschnitt der Papierbahn und der in die Papierbahn
einstechenden Punktursysteme ist hinsichtlich des Papierverschnittes dann von Nachteil,
wenn wie beim Akzidenz- oder Telefonbuchdruck, ein mit Punkturlöchern versehener Randstreifen
nachfolgend wieder abgeschnitten werden muß.
[0004] Weiterhin ist bei Abgabe der Signaturen vom genannten Zylinder an Falzklappen eines
Falzklappenzylinders nachteilig, daß das von Punkturen noch auf dem genannten Zylinder
gehaltene Ende der Signatur bei einem relativ späten Zurückziehen der Punkturnadeln
aus den Falzklappen gezogen werden kann. Darüberhinaus ist es möglich, daß die Signatur
aus den Falzklappen gezogen oder Punkturnadeln abgebrochen werden können. Sollten
die Punkturnadeln des genannten Zylinders jedoch relativ zeitig zurückgezogen werden,
so fängt das auf dem Zylinder befindliche Ende der Signatur an zu flattern. Es tritt
ein sogenannter "Peitscheneffekt" auf, welch er nachfolgend zu einer "Eselsohrbildung"
sowie zur Qualitätsminderung des Produktes führt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Bewegen von Punkturnadeln
auf einem Zylinder sowie eine zur Durchführung des Verfahrens erforderliche Einrichtung
zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil der Ansprüche
1 und 4 genannten Merkmale gelöst.
[0007] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß zwischen
den Punkturlöchern und der Schnittkante des Druckproduktes ein geringer Abstand erzielt
werden kann, ohne daß die Punkturnadeln den Schneidvorgang behindern. Dies ist insbesondere
bei solchen Rollenrotationsdruckmaschinen von Vorteil, bei denen in einem nachfolgenden
Arbeitsgang der Randstreifen mit den Punkturnadeleinstichen abgeschnitten wird. Je
näher die Punkturnadeleinstiche an die Schneidkante gerückt werden können, je geringer
ist dann auch der Papierverlust in Form eines nur schmalen Randstreifens.
[0008] Weiterhin ist von Vorteil, daß bei Abgabe der Signaturen z. B. von einem Punktur-,
Sammel- und Falzmesserzylinder, nachfolgend als Zylinder bezeichnet, auf einen Falzklappenzylinder
für das noch auf dem Zylinder befindliche und von den Punkturnadeln gehaltene Ende
ein Bewegen der Punkturnadelspitzen in die Rückzugsrichtung des Signaturendes erfolgt,
was das "Abnadeln" der Signaturen, d. h. das Zurückziehen der Punkturnadeln erleichtert.
Somit wird ein Schlitzen von Punkturlöchern, ein Beschädigen von Punkturnadeln oder
ein Herausziehen der Signaturen aus den Falzklappen des Falzklappenzylinders vermieden.
[0009] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben.
[0010] Es zeigen
- Fig. 1
- einen Teil eines Querschnittes eines Zylinders mit der schematischen Darstellung eines
Punkturantriebes und einer Schneidleiste sowie die Darstellung eines Schneidmessers
eines mit dem Zylinder zusammenwirkenden Schneidmesserzylinders;
- Fig. 2
- eine Darstellung analog Fig. 1, mit einem zweiten Ausführungsbeispiel eines Punkturantriebes;
- Fig. 3
- eine Bewegungsablaufkurve einer Punkturnadelspitze entsprechend der Bewegung des Punkturantriebes
nach Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Bewegungsablaufkurve einer Punkturnadelspitze entsprechend der Bewegung des Punkturantriebes
nach Fig. 2.
[0011] Ein Zylinder 1, z. B. ein Transportzylinder für Signaturen 27 ist über stirnseitig
angeordnete Seitenscheiben 2 (zweite Seitenscheibe nicht dargestellt) gelagert und
weist mindestens eine sich in achsparalleler Richtung erstreckende Traverse 3 auf.
Jede Traverse 3 trägt eine Leiste 4, welche eine Gegenschneidleiste 7 aufnimmt. Auf
sie wirkt ein Schneidmesser 8 eines nichtdargestellten Schneidzylinders ein. Zwischen
beiden wird ein Papierstrang 24 quergetrennt.
[0012] Eine in beiden Seitenscheiben 2 gelagerte Steuerspindel 9 trägt eine Mehrzahl von
jeweils als Schwinge mit einer Länge g ausgebildeten Punkturhalterarmen 10. Jeder
Punkturhalterarm 10 fungiert als erste Schwinge 10 eines jeweils ebenen viergliedrigen
Drehgelenkgetriebes.
[0013] Die Punkturhalterarme 10 sind mit ihrem jeweils ersten Ende 21 auf der Steuerspindel
9 befestigt. Die Steuerspindel 9 ist zumindest mit einem Antrieb 5 verbunden. Dieser
Antrieb 5 kann aus einem nichtdargestellten bekannten Rollenhebel bestehen, welcher
mit einer zylinderfesten Steuerkurve in kraft- oder formschlüssiger Verbindung steht.
[0014] Es ist auch möglich, statt der Steuerspindel 9 jeweils eine separate zylinderfeste
Lagerung des ersten Endes 21 des Punkturhalterarmes 10 vorzunehmen. Dabei kann jeder
Punkturhalterarm 10 einzeln angetrieben werden, z. B. jeweils über einen Nockenantrieb
oder über einen Zahnradantrieb. Jeder Einzelantrieb kann z. B. mittels eines synchronisierbaren
Elektromotores betrieben werden.
[0015] Jeder Punkturhalterarm 10 trägt an seinem zweiten oder steuerspindelfernen Ende 11
einen um eine Achse 34 schwenkbaren Punkturnadelhalter 12, welcher als Koppel des
o. g. ebenen Drehgelenkgetriebes dient. Jeder Punkturnadelhalter 12 trägt an seinem
einer Peripherie 6 des Zylinders 1 zugewandten Ende 13 eine Punkturnadel 14. Es ist
auch möglich, jede Punkturnadel 14 selbst als Koppel 12 zu verwenden. Weiterhin ist
es möglich, die Punkturnadel 14 nicht am Ende 13 des Punkturnadelhalters 12 anzuordnen,
sondern parallel zur Langsachse des Punkturnadelhalters 12 verlaufend am Punkturnadelhalter
12 zu befestigen. Der Punkturnadelhalter 12 ist an seinem punkturnadelfernen Ende
16 mit einem zweiten Ende 39 einer nutleistenfest und somit seitenscheibenfest gelagerten
zweiten Schwinge 17 über eine in einem Abstand h angeordnete Achse 36 gelenkig verbunden.
Die von der Traverse 3 getragene und an den Seitenscheiben 2 befestigte Leiste 4 weist
jeweils einen Durchbruch 18 für jeden Punkturhalterarm 10 und einen leistenfesten
Bolzen 19 zur drehbaren Aufnahme eines ersten Endes 41 der Schwinge 17 auf. Die Anzahl
der Durchbrüche 18 entspricht der Anzahl der Punkturnadeln 14. Die Schwinge 17 hat
eine Länge i. Diese Länge i ist kürzer als die Länge g des Punkturhalterarmes 10.
[0016] Es ist auch möglich, daß das jeweils erste Ende 41 der zweiten Schwinge 17 an einer
beidendig seitenscheibenfest gelagerten Spindel statt an den leistenfesten Bolzen
19 befestigt wird. Eine zwischen einer Schwenkachse 20 der seitengestellfest gelagerten
Steuerspindel 9 des Punkturhalterarmes 10 und einer seitenscheibenfesten Achse 15
der Schwinge 17 gezogene Verbindungslinie 42 weist eine Länge k auf. Der Punkturnadelhalter
12 wirkt somit als Koppel zwischen den Schwingen 10, 17. Eine Spitze 26 jeder Punkturnadel
14 ist als Aufsatz auf jede Koppel 12 ausgebildet. Die Punkturnadel 14 tritt mit der
Bewegung des Punkturhalterarmes 10 durch einen in achsparalleler Richtung verlaufenden
Schlitz 22 aus der Peripherie 6 des Zylinders 1 heraus. Neben dem Schlitz 22 befindet
sich eine Abdeckleiste 23 (Fig. 1).
[0017] Somit ist die Einrichtung zum Aufnadeln eines Papierstranges 24 als ebenes viergliedriges
Drehgelenkgetriebe 10, 12, 17, k2 ausgebildet.
[0018] Dabei bedeutet k2 die im Abstand k voneinander angeordneten seitenscheibenfesten
Schwenkachsen 15; 20 der Schwinge 17 bzw. der Schwinge oder des Punkturhalterarmes
10.
[0019] Es ist auch möglich, die Steuerspindel 9 mit dem Bolzen 19 der Schwinge 17 zu tauschen,
d. h. den Antrieb der Einrichtung 10, 12, 17, 2 über das erste Ende 41 der Schwinge
17 vorzunehmen.
[0020] In einem ersten Schritt A-6-B einer Aufnadelbewegung A-6-B-C mittels der Punkturnadeln
14, die sich aus der unteren Endstellung A kommend, mit ihren Nadelspitzen 26 über
die Peripherie 6 des Zylinders 1 hinaus in eine in unmittelbarer Nähe der Schneidleiste
7 befindliche Mittelstellung B begeben, wird der in Produktionsrichtung D laufende
Papierstrang 24 aufgenadelt und nachfolgend von dem gegen die Gegenschneidleiste 7
des Zylinders 1 wirkenden Schneidmesser 8 quergetrennt. (Fig. 1 und 3).
[0021] Nach erfolgtem Querschneidvorgang des Papierstranges 24 durch das Schneidmesser 8
und dem beginnenden Auseinanderbewegen der Punkturnadeln 14 und der Schneide des Schneidmessers
8 vollführen die Nadelspitzen 26 der Punkturnadeln 14 in einem zweiten Schritt B-C
der Aufnadelbewegung bis zu ihrer oberen Endstellung C. Dabei haben die Nadelspitzen
26 nach dem Verlassen der Peripherie 6 ihren weitesten Weg zurückgelegt. Durch diese
Bewegung der Punkturnadeln 14 von der Mittelstellung B nach der oberen Endstellung
C werden auf die Produkte nur geringe zusätzliche Kräfte wirksam, wodurch ein Schlitzen
der Punkturlöcher vermieden wird. Desgleichen wird eine so entstandene Signatur 27
gegen ein selbständiges "Abnadeln" auf dem Zylinder 1 geschützt.
[0022] Die Nadelspitzen 26 der Punkturnadeln 14 vollführen dabei auf Grund einer ersten
Schwenkbewegung E des um die erste zylinderfeste Schwenkachse 20 schwenkenden Punkturhalterarmes
10 und der überlagerung der auf den Punkturnadelhalter 12 wirkenden zweiten Schwenkbewegung
F eine auf die erste Schwenkachse 20 bezogene konvexe Bewegungsablaufkurve 25 (Fig.
3), sowohl beim Aufnadeln als auch beim Abnadeln. Aus der Drehrichtung D des Zylinders
1 gesehen, beschreiben die Punkturnadelspitzen 26 im wesentlichen eine konkave Bewegungsablaufkurve
25. Dabei weist die Bewegungsablaufkurve 25 zwischen der unteren Endstellung A und
einem Schnittpunkt 41 mit der Peripherie 6 des Zylinders 1 einen flachen Anstieg auf,
der z. B. zwischen 0,3 und < 1,0 liegt (Tangens des Anstiegswinkels).
[0023] Nach dem Schnittpunkt 41 weist die zwischen der Peripherie 6 und der oberen Endstellung
C verlaufende Bewegungsablaufkurve 25 einen steilen Anstieg auf, der > 1,0 ist. Der
Anstieg der Bewegungsablaufkurve 25 zwischen dem Schnittpunkt 41 und der Mittelstellung
B kann dabei zwischen > 1,0 und 4,0 liegen.
[0024] Die Bewegungsablaufkurve 25 kann die Form eines Kreisbogens oder eines Parabelastes
aufweisen, welcher abhängig von der Konstruktion durch den I. und III. bzw. II und
IV Quadranten eines rechtwinkligen Koordinatensystems verläuft. Ein Schnittpunkt 41
der Kurve 25 mit der Peripherie 6 des Zylinders 1 bildet dabei ebenfalls den Schnittpunkt
der X-Achse mit der Y-Achse. Ein Scheitelpunkt 42 z. B. des Parabelastes befindet
sich dabei im III. Quadranten in einem Abstand S zur X-Achse des rechtwinkligen Koordinatensystems
(Fig. 3). Die Bewegungsablaufkurve 25 kann weiterhin z. B. nach einer nichtdargestellten
Funktion

verlaufen, wobei eine konstante c > 1 ist.
[0025] Diese Bewegungsablaufkurve weist gegenüber der vorbeschriebenen als Kreisbogen oder
Parabelast ausgebildeten Bewegungsablaufkurve 25 zwischen den Punkten A-6 einen flacheren
und zwischen den Punkten 6-B einen steileren Anstieg auf. Nachfolgend erfolgt eine
Rückzugsbewegung C-B-6-A von der oberen Endstellung C über die Mittelstellung B zur
unteren Endstellung A der Punkturnadelspitzen 26 innerhalb der Peripherie 6 entsprechend
der oben genannten Bewegungsablaufkurve 25 des Zylinders 1.
[0026] Der Kurvenverlauf der Nadelspitzen 26 ist abhängig von der Bemessung der Längen sowie
der Anordnung der einzelnen Glieder 10, 12, 17 und k von 2 des ebenen viergliedrigen
Drehgelenkgetriebes. Ein Schwenksinn N der Schwenkbewegung E der ersten Schwinge 10
ist in gleicher Richtung zu einem Schwenksinn 0 der überlagernden Schwenkbewegung
F der zweiten Schwinge 17.
[0027] Die Rückzugsbewegung der Nadelspitzen 26 der Punkturnadeln 14 erfolgt von der Mittelstellung
B in die Grundstellung A vorteilhafterweise in der bereits beschriebenen, nunmehr
abfallenden bezogen auf die Position des Punkturnadelhalters 12 konkaven Bewegung.
Dabei erfolgt nicht nur ein Rückzug der Nadelspitzen 26 unter die Peripherie 6 des
Zylinders 1, sondern es erfolgt gleichzeitig ein Bewegen der Nadelspitzen 26 in die
Rückzugsrichtung des Endes der bereits gefalzten Signatur 27, also entgegen der Drehrichtung
D des Transportzylinders 1. Somit ist die Umfangsgeschwindigkeit der Punkturnadeln
14 während dieses Zeitraumes reduziert, was eine qualitätsgerechte Übergabe des Druckproduktes
an einen anderen Zylinder, z. B. einen Falzklappenzylinder sichert.
[0028] Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Einrichtung (Fig. 2
und 4) ist abweichend von der bereits in Fig. 1 dargestellten Einrichtung das zweite
Ende 11 der Schwinge bzw. des Punkturhalterarmes 10 um eine Achse 37 gelenkig mit
dem punkturnadelfernen Ende 16 eines als Koppel fungierenden Punkturnadelhalters 28
verbunden. Das punkturnadelnahe Ende 13 des Punkturnadelhalters 28 ist mittels einer
Achse 38 gelenkig mit dem zweiten Ende 39 einer am ersten Ende 41 seitenscheibenfest
gelagerten Schwinge 29 verbunden. Dabei ist das erste Ende 41 der Schwinge 41 jeweils
auf einer seitenscheibenfesten Spindel 32 gelagert. Die Spindel 32 weist eine Schwenkachse
30 auf.
[0029] Eine zwischen der Schwenkachse 20 der seitenscheibenfesten Steuerspindel 9 des Punkturhalterarmes
10 und der seitenscheibenfesten Schwenkachse 30 der Schwinge 29 gezogene Verbindungslinie
43 hat eine Länge l. Für die Länge l gilt: l > g; l >> h; l >> i.
[0030] Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen und weisen gleiche Funktionen
auf. Auch hier handelt es sich um ein viergliedriges Drehgelenkgetriebe 10, 28, 29,
l-2. Dabei ist l-2 die Länge l zwischen den seitenscheibenfesten Schwenkachsen 20;
30 der Steuerspindel 9 bzw. der Spindel 32. Auch hier ist es möglich, den Antrieb
der Einrichtung 10, 28, 29, L2 über das erste Ende 41 der Schwinge 29 vorzunehmen.
[0031] Die Funktion der Einrichtung ist analog derjenigen im ersten Ausführungsbeispiel
hinsichtlich der Schwenkbewegung E des Punkturhalterarmes 10 und der der Schwenkbewegung
überlagerten durch die Schwinge 29 ausgeübte Steuer- bzw. Schwenkbewegung F. Ein Kurvenverlauf
33 der Nadelspitzen 26 der Punkturnadeln 14 ist für das zweite Ausführungsbeispiel
in Fig. 4 gezeigt und entspricht im wesentlichen demjenigen nach Fig. 3. Die Bewegungsablaufkurve
33 ist abhängig von der Dimensionierung, der Anordnung und den Abständen der einzelnen
Glieder des ebenen viergliedrigen Drehgelenkgetriebes 10, 28, 29, l2. Der in Fig.
4 gezeigte Kurvenverlauf 33 gilt in umgekehrter Richtung, also von C nach A über B,
auch für den Rückzug der Punkturnadeln 14 unter die Peripherie 6 des Zylinders 1.
Ein Scheitelpunkt 43 der Bewegungsablaufkurve 33, z. B. eines Parabelastes befindet
sich dabei ebenfalls in einem Abstand s von beispielsweise drei bis acht Millimetern
zur X-Achse eines rechtwinkligen Koordinatensystems.
[0032] Ein Schwenksinn P der überlagernden Schwenkbewegung M der zweiten Schwinge 29 ist
entgegengesetzt zu einem Schwenksinn N der Schwenkbewegung E der ersten Schwinge 10.
[0033] Die Nadelspitzen 26 der Punkturnadeln 14 legen ab ihrem Austritt aus der Peripherie
6 des Zylinders 1 bis zur Maximalstellung C der Nadelspitzen 26 einen Weg von fünf
bis 15 mm, vorzugsweise elf Millimetern bei dicken Produkten zurück, gemessen in radialer
Richtung des Zylinders 1. Eine radiale Entfernung von der Grundstellung A zur Mittelstellung
B der Nadelspitzen 26 entspricht zwei Drittel der radialen Entfernung der Nadelspitzen
A zur Maximalstellung C.
Teileliste
[0034]
- 1
- Zylinder
- 2
- Seitenscheibe
- 3
- Traverse
- 4
- Leiste
- 5
- Antrieb (10)
- 6
- Peripherie (1)
- 7
- Gegenschneidleiste
- 8
- Schneidmesser
- 9
- Steuerspindel
- 10
- Punkturhalterarm; Schwinge, erste
- 11
- Ende, steuerspindelfern, zweites (10)
- 12
- Punkturnadelhalter
- 13
- Ende, peripherienahes (12; 28)
- 14
- Punkturnadel
- 15
- Schwenkachse, seitenscheibenfest (17)
- 16
- Ende, punkturnadelfern (12; 28)
- 17
- Schwinge
- 18
- Durchbruch
- 19
- Bolzen (4)
- 20
- Schwenkachse (9)
- 21
- Ende, erstes (10)
- 22
- Schlitz
- 23
- Abdeckleiste
- 24
- Papierstrang
- 25
- Bewegungsablaufkurve
- 26
- Nadelspitze (14)
- 27
- Signatur
- 28
- Punkturnadelhalter, Koppel
- 29
- Schwinge
- 30
- Schwenkachse, seitenscheibenfest (32)
- 31
- -
- 32
- Spindel (29)
- 33
- Bewegungsablaufkurve
- 34
- Achse (10; 12)
- 35
- -
- 36
- Achse (17)
- 37
- Achse (28)
- 38
- Achse (29; 28)
- 39
- Ende, zweites (17; 29)
- 40
- -
- 41
- Ende, erstes (17; 29)
- 42
- Verbindungslinie (15; 20)
- 43
- Verbindungslinie (20; 30)
- 44
- Schnittpunkt (6, 25; 6, 33)
- 45
- -
- 46
- Scheitelpunkt (25; 33)
- A
- Endstellung, untere (26)
- B
- Mittelstellung (26)
- C
- Endstellung, obere (26)
- D
- Produktionsrichtung
- E
- Schwenkbewegung (11)
- F
- Schwenkbewegung (17)
- g
- Länge (10)
- h
- Abstand (34, 36)
- i
- Länge (17)
- k
- Abstand (15, 20)
- l
- Abstand (20, 30)
- s
- Abstand (x; 43)
- M
- Schwenkbewegung (29)
- N
- Schwenksinn (10)
- O
- Schwenksinn (17)
- P
- Schwenksinn (29)
1. Verfahren zum Bewegen von in Punkturnadelhaltern (12; 28) befestigten Punkturnadeln
(14) zum Aufnadeln eines Papierstranges (24) auf einen Zylinder (1), wobei die Punkturnadelspitzen
(26) eine erste kreisbogenförmige Schwenkbewegung (E) ausführen, dadurch gekennzeichnet,
daß während des Schwenkvorganges der ersten Schwenkbewegung (E) eine zweite Schwenkbewegung
(F) überlagert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Punkturnadelspitzen (26)
außerhalb einer Peripherie (6) des Zylinders (1) eine bezogen auf eine erste Schwenkachse
(20) resultierende konvexe Bewegungsablaufkurve (25; 33) als Aufnadelbewegung (A-6-B-C)
sowie anschließend in umgekehrter Richtung als Rückzugsbewegung (C-B-6-A) beschreiben.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Schritt
(A-6-B) der Aufnadelbewegung (A-6-B-C) das Aufnadeln des Anfanges des Papierstranges
(24) erfolgt, daß in einem zweiten Schritt (B-C) der Aufnadelbewegung (A-6-B-C) die
Punkturnadelspitzen (26) eine Bewegung in ihre obere Endstellung (C) vollführen, daß
schließlich eine Rückzugsbewegung (C-B-6-A) der Punkturnadelspitzen (26) unter die
Peripherie (6) des Zylinders (1) in die untere Endstellung (A) und somit die Abgabe
einer Signatur (27) erfolgt.
4. Verfahren zum Bewegen von in Punkturnadelhaltern (12; 28) befestigten Punkturnadeln
(14) zum Aufnadeln eines Papierstranges (24) auf einen Zylinder (1), wobei die Punkturnadelspitzen
(26) eine erste kreisbogenförmige Schwenkbewegung (E) ausführen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Punkturnadelspitzen (26) in Drehrichtung (D) des Zylinders (1) gesehen eine
im wesentlichen konkave Bewegungsablaufkurve (25; 33) beschreiben.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bewegungsablaufkurve (25,
A-6; 33,A-6) innerhalb einer Peripherie (6) des Zylinders (1) flach ansteigt, daß
die Bewegungsablaufkurve (25, 6-B-C; 33, 6-B-C) außerhalb der Peripherie (6) des Zylinders
(1) einen steilen Anstieg aufweist.
6. Zylinder zum Transportieren von Signaturen (27) zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb jeder Punkturnadel (14)
ein ebenes viergliedriges Drehgelenkgetriebe (10, 12, 17, k2; 10, 28, 29, l2) vorgesehen
ist.
7. Zylinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Punkturnadelhalter (12;
28) als Koppel (12; 28) des ebenen viergliedrigen Drehgelenkgetriebes (10, 12, 17,
k2; 10, 28, 29, l2) ausgebildet ist.
8. Zylinder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß am peripherienahen Ende (13)
der Koppel (12; 28) eine Punkturnadel (14) befestigt ist.
9. Zylinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Punkturnadel (14) als Koppel
(12; 28) des ebenen viergliedrigen Drehgelenkgetriebes (10, 12, 17, k2; 10; 28, 29
l2) ausgebildet ist.
10. Zylinder nach den Ansprüchen 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Schwinge
(10) sowie eine zweite Schwinge (17; 29) an ihrem jeweils ersten Ende (21; 41) in
einem Abstand (k; l) voneinander zylinderfest schwenkbar gelagert ist, daß jeweils
ein zweites Ende (11; 39) jeder Schwinge (10, 17; 10, 29) in einem Abstand (h) voneinander
an der Koppel (12; 28) schwenkbar gelagert ist.
11. Zylinder nach den Ansprüchen 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Schwinge
(10) sowie die zweite Schwinge (17; 29) jeweils eine unterschiedliche Länge (g; i)
aufweist.
12. Zylinder nach den Ansprüchen 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Schwinge
(10) antreibbar angeordnet ist.
13. Zylinder nach den Ansprüchen 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Schwinge
(17; 29) antreibbar angeordnet ist.
14. Zylinder nach den Ansprüchen 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schwenksinn
(N) der Schwenkbewegung (E) der ersten Schwinge (10) in gleicher Richtung zu einem
Schwenksinn (0) der überlagernden Schwenkbewegung (F) der zweiten Schwinge (17) ist
(Fig. 1).
15. Zylinder nach den Ansprüchen 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schwenksinn
(P) der überlagernden Schwenkbewegung (M) der zweiten Schwinge (29) entgegengesetzt
zu einem Schwenksinn (N) der Schwenkbewegung (E) der ersten Schwinge (10) ist (Fig.
2).